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Kapitel 1 - Erwachen
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DerTom
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Thorgrimm
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Laverne war fast schon traurig gewesen, als sie im Bunker einen Weg fanden, für Licht zu sorgen. Das Streichholz in ihrer Hand, die leichte Wärme, mit der es ihre Finger bestrahlte, der zuckende Lichtschein, den es warf … es fühlte sich einfach zu … gut an. Aber scheinbar würden seine Dienste hier unten nicht gebraucht. Sie gab sich Mühe, nicht enttäuscht auszusehen, als sie das Hölzchen ausblies und die Schachtel wieder an ihrem angestammten Platz in ihrer Hosentasche verwahrte.
Etwas unschlüssig hatte sie im Raum herumgestanden, bis Serin wieder die Führung übernommen hatte und sie in einen bemerkenswert bequemen Nebenraum führte. Laverne fühlte sich beinahe unbehaglich, als sie sich auf der Couch niederließ. Das wertvolle Paket für den Schamanen lag gleich neben ihr. Sie lehnte sich nicht zurück, sondern blieb an der Sofakannte hocken, die Hände auf den Knien, wie zum Aufbruch bereit. Was sie ganz und gar nicht war. Aber so sehr traute sie dem Frieden noch nicht, obwohl sie es wirklich gern getan hätte. Wenn es hier nur um sie gegangen wäre … aber nein, sie hatte für ihre Gruppe zu sorgen, für den arglosen Jewgeni, in gewisser Weise sogar für Kin’Tesh, den sie nach all ihren Kräften unterstützen musste.
Musste. ‚Musste‘ sie das? Zumindest war da etwas in ihr, ein sanft nagendes Gefühl, das sie dazu drängte … Aber längst schon hinterfragte sie nicht mehr, was in ihrem Kopf, oder in ihrem sonderlich aussehenden, erstaunlich unweiblichen Körper vorging. Er kam ihr nicht mehr so fremd vor, wie damals beim Erwachen, aber er wirkte noch immer wie ein verstaubtes Haus mit jeder Menge leerer Zimmer, die zu erkunden noch unendlich Zeit kosten würde. Sie sah an sich herunter, spürte das Stirnband an ihrem Kopf und die abstehenden Haare, erblickte ihren kastanienbraunen Pullover mit den Streifen, die weite Hose und den ledernen Brustpanzer, der nicht recht zu alldem zu passen schien; eine Weile lang versank sie in ihren Gedanken und hob den Blick erst wieder, als sie sich Sorgen machte, man könne sie für eitel halten.
Das Gespräch hatte sich in eine neue Richtung gewandt, die ihr zugleich unangenehm war, sie aber auch mit einem angenehm-nervösen Kribbeln erfüllte. Ihre Vergangenheit … endlich war es so weit! Serin würde mit ihnen sprechen, er würde sein vielfach angedeutetes Wissen mit ihnen teilen. Höflich bedankte sie sich für das Essen, obwohl es scheinbar nicht von Serin selbst kam, dann zückte sie ihren innerlichen Notizblock und begann, zu notieren, während sie fast schon meditativ an einem drögen Kanten Brot herumknabberte: Fornix 7 … Waren sie diesem Namen schon begegnet? Fornix … die Bunker nach dem Krieg. Was war mit Nummer 7, warum hatten sie Interesse an ihnen? Hatten sie das überhaupt? Oder war all das ein großer Zufall gewesen, Glück, wie Serin sagte?
Brennende Fragen lagen ihr auf der Zunge, wogen schwerer noch als das Brot. Gartassam … Mason! Aber das war nun noch nicht der Zeitpunkt, ihre eigenen Bedürfnisse zählten nun nicht, obwohl sie drängender als je zuvor wirkten. Zuerst die anderen … Sie durchsuchte ihre Gedanken nach einer argloseren Frage, was nicht lange dauerte.
„Was hat Fornix 7 gegen die Qua’kal, Serin? Ich verstehe nicht, warum alle diesen Leuten so feindselig begegnen. Was haben sie getan, das es rechtfertigt, sie alle gesammelt so zu … verachten?“ Sie wartete noch kurz, und fügte dann leise hinzu, als ihr eine Eingebung kam: „Hat das etwas mit … dem Askensus zu tun? Diesem Weltenende?“ Sichtlich unbehaglich zupfte sie an einer Schlaufe ihres Rucksacks und sah sie sich in ihrer zusammengeschrumpften Gruppe um. So wenige waren sie noch … nur vier von womöglich noch viel mehr Testpersonen, die sie nie kennengelernt hatte. Wie viele waren wirklich in der Anlage gewesen? Falscher Zeitpunkt. „Weißt du, Serin, wir alle … wir haben, nun, Visionen aus unserer Vergangenheit gehabt. Bruchstücke … und eine davon … sie hat uns den Askensus gezeigt, und wir alle waren da, die ganze Gruppe. Kannst du dir irgendeinen Reim darauf machen?“ Sie biss sich auf die Lippen, in der verzweifelten Hoffnung, nun nicht zu viel verraten zu haben. Doch noch bevor sie wirklich angefangen hatte zu sprechen, hatte sie gefühlt, dass sie es nicht hätte zurückhalten können. All diese Ereignisse … sie musste sie nun endlich mit jemandem teilen, mit jemandem, der ein Gedächtnis hatte und diese Welt besser kannte, als sie selbst.
Etwas unschlüssig hatte sie im Raum herumgestanden, bis Serin wieder die Führung übernommen hatte und sie in einen bemerkenswert bequemen Nebenraum führte. Laverne fühlte sich beinahe unbehaglich, als sie sich auf der Couch niederließ. Das wertvolle Paket für den Schamanen lag gleich neben ihr. Sie lehnte sich nicht zurück, sondern blieb an der Sofakannte hocken, die Hände auf den Knien, wie zum Aufbruch bereit. Was sie ganz und gar nicht war. Aber so sehr traute sie dem Frieden noch nicht, obwohl sie es wirklich gern getan hätte. Wenn es hier nur um sie gegangen wäre … aber nein, sie hatte für ihre Gruppe zu sorgen, für den arglosen Jewgeni, in gewisser Weise sogar für Kin’Tesh, den sie nach all ihren Kräften unterstützen musste.
Musste. ‚Musste‘ sie das? Zumindest war da etwas in ihr, ein sanft nagendes Gefühl, das sie dazu drängte … Aber längst schon hinterfragte sie nicht mehr, was in ihrem Kopf, oder in ihrem sonderlich aussehenden, erstaunlich unweiblichen Körper vorging. Er kam ihr nicht mehr so fremd vor, wie damals beim Erwachen, aber er wirkte noch immer wie ein verstaubtes Haus mit jeder Menge leerer Zimmer, die zu erkunden noch unendlich Zeit kosten würde. Sie sah an sich herunter, spürte das Stirnband an ihrem Kopf und die abstehenden Haare, erblickte ihren kastanienbraunen Pullover mit den Streifen, die weite Hose und den ledernen Brustpanzer, der nicht recht zu alldem zu passen schien; eine Weile lang versank sie in ihren Gedanken und hob den Blick erst wieder, als sie sich Sorgen machte, man könne sie für eitel halten.
Das Gespräch hatte sich in eine neue Richtung gewandt, die ihr zugleich unangenehm war, sie aber auch mit einem angenehm-nervösen Kribbeln erfüllte. Ihre Vergangenheit … endlich war es so weit! Serin würde mit ihnen sprechen, er würde sein vielfach angedeutetes Wissen mit ihnen teilen. Höflich bedankte sie sich für das Essen, obwohl es scheinbar nicht von Serin selbst kam, dann zückte sie ihren innerlichen Notizblock und begann, zu notieren, während sie fast schon meditativ an einem drögen Kanten Brot herumknabberte: Fornix 7 … Waren sie diesem Namen schon begegnet? Fornix … die Bunker nach dem Krieg. Was war mit Nummer 7, warum hatten sie Interesse an ihnen? Hatten sie das überhaupt? Oder war all das ein großer Zufall gewesen, Glück, wie Serin sagte?
Brennende Fragen lagen ihr auf der Zunge, wogen schwerer noch als das Brot. Gartassam … Mason! Aber das war nun noch nicht der Zeitpunkt, ihre eigenen Bedürfnisse zählten nun nicht, obwohl sie drängender als je zuvor wirkten. Zuerst die anderen … Sie durchsuchte ihre Gedanken nach einer argloseren Frage, was nicht lange dauerte.
„Was hat Fornix 7 gegen die Qua’kal, Serin? Ich verstehe nicht, warum alle diesen Leuten so feindselig begegnen. Was haben sie getan, das es rechtfertigt, sie alle gesammelt so zu … verachten?“ Sie wartete noch kurz, und fügte dann leise hinzu, als ihr eine Eingebung kam: „Hat das etwas mit … dem Askensus zu tun? Diesem Weltenende?“ Sichtlich unbehaglich zupfte sie an einer Schlaufe ihres Rucksacks und sah sie sich in ihrer zusammengeschrumpften Gruppe um. So wenige waren sie noch … nur vier von womöglich noch viel mehr Testpersonen, die sie nie kennengelernt hatte. Wie viele waren wirklich in der Anlage gewesen? Falscher Zeitpunkt. „Weißt du, Serin, wir alle … wir haben, nun, Visionen aus unserer Vergangenheit gehabt. Bruchstücke … und eine davon … sie hat uns den Askensus gezeigt, und wir alle waren da, die ganze Gruppe. Kannst du dir irgendeinen Reim darauf machen?“ Sie biss sich auf die Lippen, in der verzweifelten Hoffnung, nun nicht zu viel verraten zu haben. Doch noch bevor sie wirklich angefangen hatte zu sprechen, hatte sie gefühlt, dass sie es nicht hätte zurückhalten können. All diese Ereignisse … sie musste sie nun endlich mit jemandem teilen, mit jemandem, der ein Gedächtnis hatte und diese Welt besser kannte, als sie selbst.
Leo- Anzahl der Beiträge : 2411
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Jewgeni nahm vorsichtig am äußeren Rand der Couch Platz und legte seine Arcubalista zur Seite. Er fühlte sich ein wenig unbehaglich in diesem Betonbunker, auch wenn sie hier wohl sicherer als an der Oberfläche waren und auch mehr Licht vorherrschte als in seinem Gefängnis oder den Höhlen. Wie üblich rührte er sich nicht viel. Wie üblich hörte er eher zu und verarbeitete das Gesagte, als selbst Fragen zu stellen. Fornix 7 waren die Magiehasser gewesen. Die Gilryn hatten sie auch als Terroristen beschrieben.
Der Gezeichnete hatte sich all dies in sein Gedächtnis gebrannt, weil es später noch wichtig sein könnte. Aber er beantwortete Lavernes Frage nicht. Vielleicht würde Serin auch mehr darüber wissen und zusätzliche Informationen konnten nie schaden.
Die Frage die am Meisten in seinem Inneren schlummerte, war ihm vollkommen klar. Er wollte endlich wissen, wer er war. Deswegen war er hierhergekommen. Auch wenn es übel werden würde, er wollte es nun erfahren. Jewgeni wusste nicht, warum die anderen darum herumredeten, aber er stellte die Frage nicht. Erstmal hatte der Qua'kal genug zu beantworten. Endlich hatten sie die Gelegenheit mehr zu erfahren - da würde er sich auch noch ein paar Minuten in Geduld üben können.
Jewgeni rückte seine Brille zurecht. Seine grünen Augen tasteten über den Fußboden, während er zuhörte.
Es war kein besonders interessanter Anblick.
Der Gezeichnete hatte sich all dies in sein Gedächtnis gebrannt, weil es später noch wichtig sein könnte. Aber er beantwortete Lavernes Frage nicht. Vielleicht würde Serin auch mehr darüber wissen und zusätzliche Informationen konnten nie schaden.
Die Frage die am Meisten in seinem Inneren schlummerte, war ihm vollkommen klar. Er wollte endlich wissen, wer er war. Deswegen war er hierhergekommen. Auch wenn es übel werden würde, er wollte es nun erfahren. Jewgeni wusste nicht, warum die anderen darum herumredeten, aber er stellte die Frage nicht. Erstmal hatte der Qua'kal genug zu beantworten. Endlich hatten sie die Gelegenheit mehr zu erfahren - da würde er sich auch noch ein paar Minuten in Geduld üben können.
Jewgeni rückte seine Brille zurecht. Seine grünen Augen tasteten über den Fußboden, während er zuhörte.
Es war kein besonders interessanter Anblick.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
"Du hast gesehen, wie viel Macht die Qua'kal besitzen." Serin seufzte und nahm sich ein Stück trockenes Brot, von dem er mit wenig Vergnügen abbiss. "Woher, glaubst du, haben sie die Macht, eine Minenstadt wie Amonito für mehrere Tage lahm zu legen? Der ganze Handel steht still. Das ist ein millionenschwerer Verlust und das ist noch lange nicht alles, zu dem sie fähig sind." Er richtete sich wieder etwas im Sessel auf, als er begann sich in das Thema zu vertiefen.
"Allein schon die Tatsache, dass die Qua'kal so mächtig sind, reicht für viele aus, sie zu hassen. Doch das ist nicht der Grund." Er schüttelte den Kopf und stand auf. "Ich bin selbst ein Qua'kal, das dürft ihr nicht vergessen. Ich bin bei ihnen aufgewachsen, habe gelernt, wie sie zu leben und zu denken aber es ist falsch. Sie sind eingebildet und egoistisch. Sie halten sich für überlegen und sie nutzen alle, die nicht zu ihnen gehören, bis aufs letzte aus. Ihr habt eurer Gedächtnis verloren aber wenn ihr viele Jahre hier gelebt hättet, dann hättet ihr es vermutlich am eigenen Leib erfahren." Serin begann, etwas unruhig im Raum hin und herzulaufen. Das Brot hatte er jetzt wieder vollkommen vergessen.
"Sie haben sogar einen Begriff für Leute wie euch: Residuu. Erdbewohner. Selbst auf diese Weise müssen sie sich abgrenzen. Viele Länder werden von ihnen beherrscht. Nicht offiziell, sondern im Hintergrund. Sie sind die Drahtzieher hinter vielen wichtigen Firmen oder politischen Gruppen. Die Qua'kal handeln zwar mit den Erdbewohnern und einige werden sogar für ihre Arbeiten von ihnen bezahlt aber es grenzt schon fast an Sklaverei." Wieder schüttelte er den Kopf.
"Eine Frage ist noch offen. Woher haben sie diese Macht? Ja, es hat mit dem Askensus zu tun. Vor dem Askensus waren die Menschen nicht in Fornixbewohner, Qua'kal und normale Menschen aufgeteilt. Die Qua'kal sind erst durch den Krieg entstanden. Sie sind nicht mehr als die Nachkommen derer, die damals überlebt haben. Sie haben sich ihre Vormachtstellung nur sichern können, weil sie es waren, die den Krieg bis aufs letzte ausgenutzt haben. Sie sind die Drahtzieher hinter dem Krieg und sie sind es, die den größten Gewinn daraus gezogen haben. Die Qua'kal sind eine ständige Erinnerung an den Krieg und den Askensus. Eine ständige Demütigung. Wie ein Geschwür, dass auf unserer Welt gedeiht." Abscheu war in den Worten deutlich zu hören. Obwohl Serin selbst ein Qua'kal war, bestand kaum ein Zweifel daran, dass er sein Volk hasste. Er lief noch einige Sekunden lang im Raum herum, bevor er sich wieder an Laverne wandte.
"Die Visionen, die ihr hattet, könnten eine Nebenwirkung des plötzlich abgebrochenen, magischen Komas sein. Wieso ihr den Askensus gesehen habt und dort als Gruppe stand, kann ich mir nicht erklären. Vielleicht hat man an euren Erinnerungen rumgefuscht. Ich kann noch nicht einmal ausschließen, dass man versucht hat, eure Erinnerungen zu manipulieren. Wieso man euch aber gerade den Askensus einpflanzen sollte, ist mir ein Rätsel. Ich weiß leider nicht, was genau sie dort mit euch vorhatten oder getan haben. Tut mir leid."
"Allein schon die Tatsache, dass die Qua'kal so mächtig sind, reicht für viele aus, sie zu hassen. Doch das ist nicht der Grund." Er schüttelte den Kopf und stand auf. "Ich bin selbst ein Qua'kal, das dürft ihr nicht vergessen. Ich bin bei ihnen aufgewachsen, habe gelernt, wie sie zu leben und zu denken aber es ist falsch. Sie sind eingebildet und egoistisch. Sie halten sich für überlegen und sie nutzen alle, die nicht zu ihnen gehören, bis aufs letzte aus. Ihr habt eurer Gedächtnis verloren aber wenn ihr viele Jahre hier gelebt hättet, dann hättet ihr es vermutlich am eigenen Leib erfahren." Serin begann, etwas unruhig im Raum hin und herzulaufen. Das Brot hatte er jetzt wieder vollkommen vergessen.
"Sie haben sogar einen Begriff für Leute wie euch: Residuu. Erdbewohner. Selbst auf diese Weise müssen sie sich abgrenzen. Viele Länder werden von ihnen beherrscht. Nicht offiziell, sondern im Hintergrund. Sie sind die Drahtzieher hinter vielen wichtigen Firmen oder politischen Gruppen. Die Qua'kal handeln zwar mit den Erdbewohnern und einige werden sogar für ihre Arbeiten von ihnen bezahlt aber es grenzt schon fast an Sklaverei." Wieder schüttelte er den Kopf.
"Eine Frage ist noch offen. Woher haben sie diese Macht? Ja, es hat mit dem Askensus zu tun. Vor dem Askensus waren die Menschen nicht in Fornixbewohner, Qua'kal und normale Menschen aufgeteilt. Die Qua'kal sind erst durch den Krieg entstanden. Sie sind nicht mehr als die Nachkommen derer, die damals überlebt haben. Sie haben sich ihre Vormachtstellung nur sichern können, weil sie es waren, die den Krieg bis aufs letzte ausgenutzt haben. Sie sind die Drahtzieher hinter dem Krieg und sie sind es, die den größten Gewinn daraus gezogen haben. Die Qua'kal sind eine ständige Erinnerung an den Krieg und den Askensus. Eine ständige Demütigung. Wie ein Geschwür, dass auf unserer Welt gedeiht." Abscheu war in den Worten deutlich zu hören. Obwohl Serin selbst ein Qua'kal war, bestand kaum ein Zweifel daran, dass er sein Volk hasste. Er lief noch einige Sekunden lang im Raum herum, bevor er sich wieder an Laverne wandte.
"Die Visionen, die ihr hattet, könnten eine Nebenwirkung des plötzlich abgebrochenen, magischen Komas sein. Wieso ihr den Askensus gesehen habt und dort als Gruppe stand, kann ich mir nicht erklären. Vielleicht hat man an euren Erinnerungen rumgefuscht. Ich kann noch nicht einmal ausschließen, dass man versucht hat, eure Erinnerungen zu manipulieren. Wieso man euch aber gerade den Askensus einpflanzen sollte, ist mir ein Rätsel. Ich weiß leider nicht, was genau sie dort mit euch vorhatten oder getan haben. Tut mir leid."
Thorgrimm- Anzahl der Beiträge : 2050
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Ich bin selbst ein Qua'kal, das dürft ihr nicht vergessen.
Jewgeni hatte es nicht vergessen. Zu keinem Augenblick. Und gerade deswegen kamen ihm die Worte des Mannes so falsch vor. Er redete über die Qua’kal voller Abscheu, als wären sie eine fremde Spezies aus kalkulierenden, rücksichtslosen Maschinen und nicht wie sein Volk, wie wirkliche Menschen. Serin war ein Mensch, er verhielt sich wie einer. Genau wie auch Laverne, Sally, Stella alles Menschen waren. In gewisser Hinsicht war Jewgeni als Gezeichneter auch ein Mensch. Nur eine verkrüppelte, mutierte Version davon. Aber er hatte genauso Gefühle, er konnte genauso die Welt sehen, hören und schmecken. Er war nur schwach und bleich und hatte drei Augen, die seltsam und groß wirkten und ihn aussehen ließen wie ein Monstrum. Wie ein sehr schwaches, krankes Monstrum.
Natürlich waren es die Qua’kal gewesen die diese Versuche an Ihnen durchgeführt hatten. Das war ihm klar. Er hatte auch die Reaktion der Gilryn auf sie nicht vergessen oder die Worte von Sulugel. Er mochte sie nicht und er hatte auch eine gewisse Angst vor Ihnen. Aber trotzdem kam ihm Serins Worte über seine Artgenossen sonderbar vor.
Es wirkte so, als wollte er sie unbedingt davon überzeugen, dass er anders war. Dass er auf ihrer Seite stand. Jewgenis Misstrauen blieb weiterhin bestehen. Dieser Mann wusste mehr über seine eigenen Erinnerungen als er selbst. Und das bestimmt nicht ohne Grund. Irgendwie war er in die Experimente involviert gewesen…
Er hatte gesagt, dass er uns schon länger beobachtet. Vielleicht konnte er auch einfach irgendwelche Akten durchsuchen.
Möglich wäre es. Vielleicht war Serin nur jemand, der sich für sie einsetzen und Ihnen helfen wollte. Aber es war immer noch möglich, dass er das genaue Gegenteil mit Ihnen vorhatte. Vielleicht wollte er erst ihr Vertrauen gewinnen, um sie später zurück in eine dieser Forschungsstationen zu bringen. Jewgeni saß mit zusammengepresstem Mund auf seinem Couch-Eck und ballte und schloss seine Fäuste. Dieses Mal nicht unbedingt aus Nervosität, er fühlte sich eigentlich mittlerweile erstaunlich ruhig, sondern eher aus der Angewohnheit heraus.
Für einen kurzen Moment wanderte sein Blick hinüber zu Kin’tesh um seine Reaktion zu beobachten. Bisher war ihm das Urteil des Hünen immer recht vernünftig vorgekommen. Jewgeni würde sich gerne mit Laverne, Xamir und ihm austauschen, aber gerade war kein günstiger Zeitpunkt dafür. Der kleine Gezeichnete, der sonst immer recht still war, erhob nun, nachdem der Qua’kal geendet hatte, tatsächlich selbst seine Stimme. Seine unbeantworteten Fragen, die er nun schon seit Tagen in seinem Kopf mit sich trug, mussten gestellt werden. Er wollte endlich wissen, wer er war. Und warum Blut an seinen Händen klebte…falls das stimmte.
Jewgenis Fäuste ballten sich und schlossen sich.
„Was wisst Ihr denn?“, gab er leise, aber ohne zu stottern von sich. Seine Augen hoben sich vom Fußboden mühsam zum Gesicht von Serin. „Wer sind wir? Was wisst Ihr über uns? Und warum sind wir in diesen Zellen gelandet?“
Zum Ende hin begann seine Stimme dann doch ein wenig zu zittern, doch er behielt den Blick aufrecht. Er wollte endlich die Wahrheit erfahren…
Jewgeni hatte es nicht vergessen. Zu keinem Augenblick. Und gerade deswegen kamen ihm die Worte des Mannes so falsch vor. Er redete über die Qua’kal voller Abscheu, als wären sie eine fremde Spezies aus kalkulierenden, rücksichtslosen Maschinen und nicht wie sein Volk, wie wirkliche Menschen. Serin war ein Mensch, er verhielt sich wie einer. Genau wie auch Laverne, Sally, Stella alles Menschen waren. In gewisser Hinsicht war Jewgeni als Gezeichneter auch ein Mensch. Nur eine verkrüppelte, mutierte Version davon. Aber er hatte genauso Gefühle, er konnte genauso die Welt sehen, hören und schmecken. Er war nur schwach und bleich und hatte drei Augen, die seltsam und groß wirkten und ihn aussehen ließen wie ein Monstrum. Wie ein sehr schwaches, krankes Monstrum.
Natürlich waren es die Qua’kal gewesen die diese Versuche an Ihnen durchgeführt hatten. Das war ihm klar. Er hatte auch die Reaktion der Gilryn auf sie nicht vergessen oder die Worte von Sulugel. Er mochte sie nicht und er hatte auch eine gewisse Angst vor Ihnen. Aber trotzdem kam ihm Serins Worte über seine Artgenossen sonderbar vor.
Es wirkte so, als wollte er sie unbedingt davon überzeugen, dass er anders war. Dass er auf ihrer Seite stand. Jewgenis Misstrauen blieb weiterhin bestehen. Dieser Mann wusste mehr über seine eigenen Erinnerungen als er selbst. Und das bestimmt nicht ohne Grund. Irgendwie war er in die Experimente involviert gewesen…
Er hatte gesagt, dass er uns schon länger beobachtet. Vielleicht konnte er auch einfach irgendwelche Akten durchsuchen.
Möglich wäre es. Vielleicht war Serin nur jemand, der sich für sie einsetzen und Ihnen helfen wollte. Aber es war immer noch möglich, dass er das genaue Gegenteil mit Ihnen vorhatte. Vielleicht wollte er erst ihr Vertrauen gewinnen, um sie später zurück in eine dieser Forschungsstationen zu bringen. Jewgeni saß mit zusammengepresstem Mund auf seinem Couch-Eck und ballte und schloss seine Fäuste. Dieses Mal nicht unbedingt aus Nervosität, er fühlte sich eigentlich mittlerweile erstaunlich ruhig, sondern eher aus der Angewohnheit heraus.
Für einen kurzen Moment wanderte sein Blick hinüber zu Kin’tesh um seine Reaktion zu beobachten. Bisher war ihm das Urteil des Hünen immer recht vernünftig vorgekommen. Jewgeni würde sich gerne mit Laverne, Xamir und ihm austauschen, aber gerade war kein günstiger Zeitpunkt dafür. Der kleine Gezeichnete, der sonst immer recht still war, erhob nun, nachdem der Qua’kal geendet hatte, tatsächlich selbst seine Stimme. Seine unbeantworteten Fragen, die er nun schon seit Tagen in seinem Kopf mit sich trug, mussten gestellt werden. Er wollte endlich wissen, wer er war. Und warum Blut an seinen Händen klebte…falls das stimmte.
Jewgenis Fäuste ballten sich und schlossen sich.
„Was wisst Ihr denn?“, gab er leise, aber ohne zu stottern von sich. Seine Augen hoben sich vom Fußboden mühsam zum Gesicht von Serin. „Wer sind wir? Was wisst Ihr über uns? Und warum sind wir in diesen Zellen gelandet?“
Zum Ende hin begann seine Stimme dann doch ein wenig zu zittern, doch er behielt den Blick aufrecht. Er wollte endlich die Wahrheit erfahren…
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Erst als sich Serin wieder gesetzt hatte, warf er Jewgeni einen langen Blick zu. Er musterte den Gezeichneten und für den Hauch einer Sekunde, schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht, das aber augenblicklich wieder verschwand und einem nachdenklichen Ausdruck Platz machte. Der Qua'kal strich sich über sein Kinn - versuchte auf die Fragen des kleinen Gezeicheten zurückzukommen.
"Ich kann immer noch nicht glauben, dass jemand wie du, so brutal sein konntest. Du bist so... ängstlich und so klein und schwach..." Serin hob entschuldigend die Hände und lächelte etwas verlegen. "Tut mir leid, das war vielleicht etwas direkt. War nicht meine Absicht." Er fuhr fort und begann, einige Daten aufzuzählen. "Jewgeni Jerschow. Du bist in Temnyy Gorod aufgewachsen. Ich weiß nicht viel über deine Familie oder Kindheit - nur, dass du zwei kleinere Brüder hast. Dein Vater, Boris Jerschow, war Fischer und einer deiner Brüder sollte Schamane werden. Du warst schon damals nicht besonders stark, was dir unter Gleichaltrigen natürlich Probleme gemacht hat. Gerade unter Gezeichneten ist körperliche Schwäche sehr nachteilig. Dafür hattest du und hast jetzt auch noch, einiges im Kopf. Du bist intelligent, Jewgeni." Serin nickte stolz aber sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich.
"Nach der Schule hast du eine eigene Werkstatt aufgebaut - lief gar nicht mal so schlecht, soweit ich das herausgefunden habe. Ich weiß allerdings nicht was dazu geführt hat - vielleicht unterdrückte Wut, Rachegefühle... keine Ahnung aber irgendwann bist du ausgetickt. Hast einen Gezeichneten namens Stan Wolkow mit selbstgebauten Metallfäusten zu Brei zusammengeschlagen."
Einige Bilder drängten sich in Jewgenis Geist. Er sah auf einen kräftigen aber nackten Gezeichneten herab, der vier Arme besaß. Er lag auf kalten Holzboden und sah aus einer Mischung von Wut, Überraschung und Angst nach oben. Wie in Zeitlupe bewegte Jewgeni seine Arme nach unten - ohne die Möglichkeit, seine Bewegungen zu kontrollieren. Seine Hände steckten in so etwas wie Stahlhandschuhen, die über und über mit spitzen Zähnen und Stacheln übersät waren. So musste Jewgeni mitansehen, wie er diese Zähne ein Dutzend Mal - nein noch öfter - immer und immer wieder in den Gezeichneten unter sich rammte. Blut spritze durch die Gegend und schon bald war der Körper des Gezeichneten nur noch eine rote Masse. Im Hintergrund konnte Jewgeni ein ängstliches Kreischen und Schreien hören. Als wenn das noch nicht genug war, drangen nun auch noch Gefühle auf Jewgenis Geist ein. Es war kein Schrecken den er jetzt fühlte. Keine Angst vor sich selbst. Kein Ekel. Nur Glück und Zufriedenheit.
Und dann lachte er. Erst leise aber dann immer lauter, bis das Lachen nur noch ein Echo war und die Vision verschwand. Anscheinend war in Wirklichkeit kaum eine Sekunde vergangen und Serin erzählte weiter, als wäre nichts geschehen. War es für ihn anscheinend auch nicht.
"Wolkow ist gar nicht erst zu einem Heiler gebracht worden. Für ihn war es zu spät. Die beiden anderen, die du zusammengeschlagen hast, haben allerdings überlebt. Die anderen hießen Wladislaw und Michail." Zwei kurze Bilder huschten durch jewgenis Geist. Ein extrem hässlicher, stinkender Gezeichneter mit drei Beinen und ein Gezeichneter mit langen Hörnern und Ziegenbeinen. Freunde von Stan, das wusste Jewgeni jetzt. "Das hat dir den Kerker eingebracht. Allerdings nicht für lange." Serin musterte Jewgeni und unterbrach die Geschichte mit einem "Hey, noch da?" und erst als er sich sicher war, dass Dreiauge zumindest halb wieder zuhörte, fuhr er fort. "Die Qua'kal haben dich freigekauft und in die Anlage gebracht. Ich weiß, dass sie dich und auch euch beide..." er warf Laverne und Kin'Tesh einen Blick zu. "... über irgendetwas befragt haben, bevor sie euch in das magische Koma gelegt haben. Mehr konnte ich nicht herausfinden. Hohe Sicherheitsstufen, die ich leider nicht überbrücken oder durchbrechen konnte."
Das Licht im Raum begann auszufallen. Erst nur für einen kurzen Augenblick aber dann immer wieder und das für mehrere Sekunden. Serin stand auf, warf einen Blick auf die Röhren an der Decke, murmelte ein "Mist." und bewegte sich dann auf die Tür zu. "Entschuldigt mich einen Moment. Es gibt wohl ein paar Probleme mit dem Generator. Ist sowieso ein Wunder, dass er nach der langen Zeit noch funktioniert. Ich schaue ihn mir mal an. Dauert nicht lange." Mit diesen Worten ging der Qua'kal aus dem Raum und ließ Laverne, Xamir, Kin'Tesh und Jewgeni für einen Moment alleine.
"Ich kann immer noch nicht glauben, dass jemand wie du, so brutal sein konntest. Du bist so... ängstlich und so klein und schwach..." Serin hob entschuldigend die Hände und lächelte etwas verlegen. "Tut mir leid, das war vielleicht etwas direkt. War nicht meine Absicht." Er fuhr fort und begann, einige Daten aufzuzählen. "Jewgeni Jerschow. Du bist in Temnyy Gorod aufgewachsen. Ich weiß nicht viel über deine Familie oder Kindheit - nur, dass du zwei kleinere Brüder hast. Dein Vater, Boris Jerschow, war Fischer und einer deiner Brüder sollte Schamane werden. Du warst schon damals nicht besonders stark, was dir unter Gleichaltrigen natürlich Probleme gemacht hat. Gerade unter Gezeichneten ist körperliche Schwäche sehr nachteilig. Dafür hattest du und hast jetzt auch noch, einiges im Kopf. Du bist intelligent, Jewgeni." Serin nickte stolz aber sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich.
"Nach der Schule hast du eine eigene Werkstatt aufgebaut - lief gar nicht mal so schlecht, soweit ich das herausgefunden habe. Ich weiß allerdings nicht was dazu geführt hat - vielleicht unterdrückte Wut, Rachegefühle... keine Ahnung aber irgendwann bist du ausgetickt. Hast einen Gezeichneten namens Stan Wolkow mit selbstgebauten Metallfäusten zu Brei zusammengeschlagen."
Einige Bilder drängten sich in Jewgenis Geist. Er sah auf einen kräftigen aber nackten Gezeichneten herab, der vier Arme besaß. Er lag auf kalten Holzboden und sah aus einer Mischung von Wut, Überraschung und Angst nach oben. Wie in Zeitlupe bewegte Jewgeni seine Arme nach unten - ohne die Möglichkeit, seine Bewegungen zu kontrollieren. Seine Hände steckten in so etwas wie Stahlhandschuhen, die über und über mit spitzen Zähnen und Stacheln übersät waren. So musste Jewgeni mitansehen, wie er diese Zähne ein Dutzend Mal - nein noch öfter - immer und immer wieder in den Gezeichneten unter sich rammte. Blut spritze durch die Gegend und schon bald war der Körper des Gezeichneten nur noch eine rote Masse. Im Hintergrund konnte Jewgeni ein ängstliches Kreischen und Schreien hören. Als wenn das noch nicht genug war, drangen nun auch noch Gefühle auf Jewgenis Geist ein. Es war kein Schrecken den er jetzt fühlte. Keine Angst vor sich selbst. Kein Ekel. Nur Glück und Zufriedenheit.
Und dann lachte er. Erst leise aber dann immer lauter, bis das Lachen nur noch ein Echo war und die Vision verschwand. Anscheinend war in Wirklichkeit kaum eine Sekunde vergangen und Serin erzählte weiter, als wäre nichts geschehen. War es für ihn anscheinend auch nicht.
"Wolkow ist gar nicht erst zu einem Heiler gebracht worden. Für ihn war es zu spät. Die beiden anderen, die du zusammengeschlagen hast, haben allerdings überlebt. Die anderen hießen Wladislaw und Michail." Zwei kurze Bilder huschten durch jewgenis Geist. Ein extrem hässlicher, stinkender Gezeichneter mit drei Beinen und ein Gezeichneter mit langen Hörnern und Ziegenbeinen. Freunde von Stan, das wusste Jewgeni jetzt. "Das hat dir den Kerker eingebracht. Allerdings nicht für lange." Serin musterte Jewgeni und unterbrach die Geschichte mit einem "Hey, noch da?" und erst als er sich sicher war, dass Dreiauge zumindest halb wieder zuhörte, fuhr er fort. "Die Qua'kal haben dich freigekauft und in die Anlage gebracht. Ich weiß, dass sie dich und auch euch beide..." er warf Laverne und Kin'Tesh einen Blick zu. "... über irgendetwas befragt haben, bevor sie euch in das magische Koma gelegt haben. Mehr konnte ich nicht herausfinden. Hohe Sicherheitsstufen, die ich leider nicht überbrücken oder durchbrechen konnte."
Das Licht im Raum begann auszufallen. Erst nur für einen kurzen Augenblick aber dann immer wieder und das für mehrere Sekunden. Serin stand auf, warf einen Blick auf die Röhren an der Decke, murmelte ein "Mist." und bewegte sich dann auf die Tür zu. "Entschuldigt mich einen Moment. Es gibt wohl ein paar Probleme mit dem Generator. Ist sowieso ein Wunder, dass er nach der langen Zeit noch funktioniert. Ich schaue ihn mir mal an. Dauert nicht lange." Mit diesen Worten ging der Qua'kal aus dem Raum und ließ Laverne, Xamir, Kin'Tesh und Jewgeni für einen Moment alleine.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
"Mh", kommentierte der Ambacti, der seine Position vom Sessel hinueber zum Tisch verlagert hatte, wo er seiner Koerpergroesse entsprechend gesalzenes Fleisch und Gemuese in sich hineinschaufelte. Skeptisch blickte er Laverne an, die ohne grossen Appetit an einem armseeligen Stueck Brot herumkaute. Kein Wunder, dass sie so klein und schwaechlich wirkte wenn sie ihrem Koerper nicht mal anstaendig Nahrung goennte. Ihre Worte erinnerten ihn an die seltsame Vision, die er bis zu diesem Zeitpunkt schon fast voellig verdraengt hatte. Er nahm einen weiteren Schluck aus der alten Flasche und lauschte den weiteren Ausfuehrungen, immer hier und da noch mal ein Stueck Fleisch hin sich hineinstopfend. Ihr Gastgeber konnte die Qua'kal wohl wirklich nicht leiden, in seinen Augen spiegelte sich echter Zorn waehrend er ueber sie redete, sowas konnte man nicht einfach spielen. Er wuerde dennoch ein Auge auf den abtruennigen Mann haben. Das andere Gerede ueber den Askensus und moeglicherweise manipulierte Erinnerungen bereitete ihm Kopfschmerzen wenn er laenger drueber nachdachte. Allein der Gedanke daran, dass die eigenen Erinnerungen eine fabrizierte Luege sein konnten, es war wohl am besten dass dieser elende Ort abgebrannt war.
Mit unter der Brust verschraenkten Armen beobachtete er Jewgeni. Schwer auszumalen, dass der kleine Brillentraeger jemanden zu Tode gepruegelt hatte. Sehr schwer. Nach Serins Abgang legte sich eine schwere Stille ueber den Raum. Ueber was hatten ihn die Qua'kal befragt? Und Laverne? Es machte keinen Sinn, wieder einmal entzog sich die Erinnerung seines Griffes wie ein nasser Fisch. Woran er sich allerdings erinnerte war die Reaktion des Gezeichneten als dieser, nach ihrem Kampf mit der Schlange, der Gruppe voellig entsetzt erzaehlt hatte, dass er ein 'Moerder' sei. "So. Das war also der Kerl gewesen? Vielleicht hatte er es ja verdient. Immer vorausgesetzt, dass unser Gastgeber die Wahrheit sagt," seine ruhige Stimme verriet keinerlei Emotion. Tatsaechlich empfand er zu dieser Thematik auch keine. Er haette auch mit der Schulter gezuckt, doch ein deutliches Ziehen in der Rechten mahnte dagegen, von daher goennte er Muskeln und Knochen etwas mehr Ruhe. "Du willst dich jetzt nicht wegen der alten Geschichte fertig machen?" Es klang fast mehr wie eine Aussage, als eine Frage. "Wer weiss was Laverne alles auf dem Kerbholz - oder dem Gewissen - hat," sein linker Zeigefinger deutete kurz auf die Frau und dann auf den Aschemenschen, "Oder der da". Dass er selbst Leute getoetet hatte, dafuer brauchte sicher niemand viel Phantasie aufbringen.
Mit unter der Brust verschraenkten Armen beobachtete er Jewgeni. Schwer auszumalen, dass der kleine Brillentraeger jemanden zu Tode gepruegelt hatte. Sehr schwer. Nach Serins Abgang legte sich eine schwere Stille ueber den Raum. Ueber was hatten ihn die Qua'kal befragt? Und Laverne? Es machte keinen Sinn, wieder einmal entzog sich die Erinnerung seines Griffes wie ein nasser Fisch. Woran er sich allerdings erinnerte war die Reaktion des Gezeichneten als dieser, nach ihrem Kampf mit der Schlange, der Gruppe voellig entsetzt erzaehlt hatte, dass er ein 'Moerder' sei. "So. Das war also der Kerl gewesen? Vielleicht hatte er es ja verdient. Immer vorausgesetzt, dass unser Gastgeber die Wahrheit sagt," seine ruhige Stimme verriet keinerlei Emotion. Tatsaechlich empfand er zu dieser Thematik auch keine. Er haette auch mit der Schulter gezuckt, doch ein deutliches Ziehen in der Rechten mahnte dagegen, von daher goennte er Muskeln und Knochen etwas mehr Ruhe. "Du willst dich jetzt nicht wegen der alten Geschichte fertig machen?" Es klang fast mehr wie eine Aussage, als eine Frage. "Wer weiss was Laverne alles auf dem Kerbholz - oder dem Gewissen - hat," sein linker Zeigefinger deutete kurz auf die Frau und dann auf den Aschemenschen, "Oder der da". Dass er selbst Leute getoetet hatte, dafuer brauchte sicher niemand viel Phantasie aufbringen.
Adrian Kane- Anzahl der Beiträge : 1390
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Laverne hatte es die Sprache verschlagen. Ihr Daumen fuhr beinahe meditativ über die Kruste des Stückes Brot in ihrer Hand, während sie nicht wusste, wen sie eher anstarren sollte: Jewgeni, oder Serin, der so scheußliche Sachen über den armen kleinen Kerl erzählte. Ihr Mund war seltsam trocken, wie damals, als sie durch die Wüste gekommen waren, und doch anders. Eine schwelende Übelkeit braute sich hinter ihrem Stirnband zusammen. In ihren Kopf sah Laverne die Ereignisse vor sich, bildhafter als sie es gewollt hätte; Jewgeni, vor Angst und Wut zitternd, der Körper unter ihm … das Blut an seinen Fäusten.
Hätte der Gezeichnete ihr nicht zuvor schon gebeichtet, was er über seine Vergangenheit wusste, sie hätte es nicht geglaubt. So aber wollte sie einfach nur hier raus, in dem festen Wissen, dass das nicht ging. Sie schluckte, was die Übelkeit nur noch verstärkte, und fuhr sich mit kalten Fingern über die Augen. Warum … wie konnte das sein? Jewgeni und dieser brutale Mord … das passte hinten und vorne nicht zusammen. Komm schon, Laverne, benutze deinen verdammten Kopf! Doch leider erschien das, was Serin da erzählte, seltsam plausibel. Vielleicht log er? Aber warum sollte er das tun? Ein weiteres, übles Experiment? Nein … sie glaubte zu spüren, dass dieser Mann es ernst meinte. Sein Hass gegen die Qua’kal, seine Emotionen, während er mit Jewgeni sprach … das war nicht gespielt. Oder aber: Es war verflucht gut gespielt.
Das Licht fiel aus, aber die plötzliche Dunkelheit machte die ganze Sache eher noch schlimmer. Laverne starrte Serin hinterher, während er den Raum verlies. Das war … fürchterlich … sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten. Reiß dich zusammen! Doch zu spät. Ihr Blick trübte sich, sie schniefte einmal, und zwei, dann drei dünne Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Hastig wischte sie sie weg. Heulsuse. Dabei hat er deine schreckliche Vergangenheit noch gar nicht erwähnt! Sie wusste nicht einmal, was sie so verzweifelt stimmte – das Mitleid gegenüber Jewgeni, der Schock darüber, dass er zu solcher Gewalt fähig war, die Beschuldigung von Kin’Tesh (die sie ihm nicht übelnahm – er hatte er bestimmt nicht so gemeint gehabt) oder die Angst davor, dass sie als nächstes an die Reihe kam und Serin ihr ein in Scherben geworfenes Leben präsentierte.
Wollte sie sich überhaupt erinnern? Sie schniefte erneut und fuhr sich mit der Hand über die Nase, doch ihre Tränen waren vorerst versiegt. Glück gehabt. Einmal mehr fragte sie sich, ob es nicht besser war, unwissend durch die Welt zu streifen. Wenn sie erst Bescheid wusste, war es vielleicht schon zu spät … und bisher war doch eigentlich alles ganz in Ordnung gewesen. Abgesehen vielleicht von … diversen Kleinigkeiten … Andeutungen, Visionen und ihrer Schwächlichkeit.
Aber wie sollte sie Mason, wie sollte sie Gartassam finden, wenn sie sich gegen ihre Vergangenheit wehrte? Vielleicht war sie ja auch völlig harmlos, und sie machte sich umsonst solche Sorgen.
Sie wäre am liebsten aufgesprungen und aus dem Raum gerannt. Hinaus, an die frische Luft. Sie wollte nicht mit Jewgeni sprechen, auch nicht mit den anderen beiden, sie wollte weg von ihnen. Aber wieder war ihre Vernunft stärker, drückte sie auf ihren Sitz und befahl ihr, Ruhe zu bewahren. Alles würde wieder in Ordnung kommen … und nicht zuletzt sie selbst musste dafür Sorge tragen.
Ihre Stimme klang hohl, aber sie sprach trotzdem weiter. „Keine Sorge, Jewgeni … du kannst ja nichts dafür.“ Oh, aber klar kann er das! Horch in dich rein, Brady – merkst du nicht, wie du ihn eigentlich verurteilst?! „Wir mögen dich nicht weniger als zuvor, stimmt’s, Kin’Tesh? Auch, wenn du jemanden umgebracht hast.“ Verdammt … das kaufte sie sich nicht einmal selbst ab.
Hätte der Gezeichnete ihr nicht zuvor schon gebeichtet, was er über seine Vergangenheit wusste, sie hätte es nicht geglaubt. So aber wollte sie einfach nur hier raus, in dem festen Wissen, dass das nicht ging. Sie schluckte, was die Übelkeit nur noch verstärkte, und fuhr sich mit kalten Fingern über die Augen. Warum … wie konnte das sein? Jewgeni und dieser brutale Mord … das passte hinten und vorne nicht zusammen. Komm schon, Laverne, benutze deinen verdammten Kopf! Doch leider erschien das, was Serin da erzählte, seltsam plausibel. Vielleicht log er? Aber warum sollte er das tun? Ein weiteres, übles Experiment? Nein … sie glaubte zu spüren, dass dieser Mann es ernst meinte. Sein Hass gegen die Qua’kal, seine Emotionen, während er mit Jewgeni sprach … das war nicht gespielt. Oder aber: Es war verflucht gut gespielt.
Das Licht fiel aus, aber die plötzliche Dunkelheit machte die ganze Sache eher noch schlimmer. Laverne starrte Serin hinterher, während er den Raum verlies. Das war … fürchterlich … sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten. Reiß dich zusammen! Doch zu spät. Ihr Blick trübte sich, sie schniefte einmal, und zwei, dann drei dünne Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Hastig wischte sie sie weg. Heulsuse. Dabei hat er deine schreckliche Vergangenheit noch gar nicht erwähnt! Sie wusste nicht einmal, was sie so verzweifelt stimmte – das Mitleid gegenüber Jewgeni, der Schock darüber, dass er zu solcher Gewalt fähig war, die Beschuldigung von Kin’Tesh (die sie ihm nicht übelnahm – er hatte er bestimmt nicht so gemeint gehabt) oder die Angst davor, dass sie als nächstes an die Reihe kam und Serin ihr ein in Scherben geworfenes Leben präsentierte.
Wollte sie sich überhaupt erinnern? Sie schniefte erneut und fuhr sich mit der Hand über die Nase, doch ihre Tränen waren vorerst versiegt. Glück gehabt. Einmal mehr fragte sie sich, ob es nicht besser war, unwissend durch die Welt zu streifen. Wenn sie erst Bescheid wusste, war es vielleicht schon zu spät … und bisher war doch eigentlich alles ganz in Ordnung gewesen. Abgesehen vielleicht von … diversen Kleinigkeiten … Andeutungen, Visionen und ihrer Schwächlichkeit.
Aber wie sollte sie Mason, wie sollte sie Gartassam finden, wenn sie sich gegen ihre Vergangenheit wehrte? Vielleicht war sie ja auch völlig harmlos, und sie machte sich umsonst solche Sorgen.
Sie wäre am liebsten aufgesprungen und aus dem Raum gerannt. Hinaus, an die frische Luft. Sie wollte nicht mit Jewgeni sprechen, auch nicht mit den anderen beiden, sie wollte weg von ihnen. Aber wieder war ihre Vernunft stärker, drückte sie auf ihren Sitz und befahl ihr, Ruhe zu bewahren. Alles würde wieder in Ordnung kommen … und nicht zuletzt sie selbst musste dafür Sorge tragen.
Ihre Stimme klang hohl, aber sie sprach trotzdem weiter. „Keine Sorge, Jewgeni … du kannst ja nichts dafür.“ Oh, aber klar kann er das! Horch in dich rein, Brady – merkst du nicht, wie du ihn eigentlich verurteilst?! „Wir mögen dich nicht weniger als zuvor, stimmt’s, Kin’Tesh? Auch, wenn du jemanden umgebracht hast.“ Verdammt … das kaufte sie sich nicht einmal selbst ab.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Das klang sogar fuer seine Ohren etwas seltsam. Laverne war offensichtlich recht bestuerzt ueber die neueste Offenbarung, soviel konnte man selbst ohne grosse Menschenkenntnisse und auch durch das aus und anflackernde Licht erkennen. Er bedachte die Frau mit der seltsamen Frisur mit einem skeptischem Blick. "Wer soll sonst was dafuer koennen?" Jetzt war nicht die Zeit Jewgeni mit gut gemeinten Worten zu verhaetscheln. "Er hat es getan. Mich interessiert warum. Das scheint sonst nicht seine Art zu sein", das Interesse des Huenen war geweckt, wie konnte jemand so aengstlich durch die Gegend kriechen und gleichzeitig zu so einer Tat faehig sein? Und warum konnte er sich diese Energie nicht zu nutze machen um auf dieser rauen Welt einen einfachereren Stand zu haben? Vielleicht steckte ja doch ein Krieger in dem Brillentraeger, wie in sovielen anderen Gezeichneten auch.
Adrian Kane- Anzahl der Beiträge : 1390
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Ich kann immer noch nicht glauben, dass jemand wie du, so brutal sein konntest. Du bist so... ängstlich und so klein und schwach...
So hatte es angefangen. Jewgeni saß angewurzelt mit eiserner Miene da, Falten bildeten sich in seinem jugendlichen Gesicht. Er wusste, was auf ihn zukam. Er spürte es tief in sich, dieses Gefühl war wieder da, dass ihn damals schon in der Baracke der Bergarbeiter ereilt hatte. Es war das Gewissen ein Mörder zu sein, ein Leben mit seinen eigenen, schwachen, bleichen Händen gewaltsam aus dieser Welt gerissen zu haben.
Aber seine Hände waren nicht schwach. Er sah die Stahlhandschuhe vor sich. Sah, wie er in seiner Werkstatt nächtelang an den Mechanismen schraubte. Baupläne ratterten durch sein Hirn, das Gefühl von Schlaflosigkeit und Hass, dass ihn antrieb. Metallene Finger krümmten sich, folgten den Instruktionen seiner kümmerlichen Glieder, ballten sich zusammen zu stahlharten Mordwerkzeugen. Er sah die eisernen Krallen hervorspringen, mit denen er sich an den Wänden hocharbeiten konnte. Serins Stimme trat in den Hintergrund. Auch wenn Jewgeni ihm zuhörte, begann sich das Bild vor den Augen des Gezeichneten immer mehr selbst zusammenzusetzen. Dazwischen lag eine Menge Nebel, doch immer mehr Bilder wurden der Dunkelheit entrissen, die sich in das Mosaik einfügten.
Jewgeni Jerschow. Du bist in Temnyy Gorod aufgewachsen.
Temnyy Gorod. Zwei gewaltige Berge thronten düster über einem Tal aus Schatten.
…nur, dass du zwei kleinere Brüder hast. Dein Vater, Boris Jerschow, war Fischer und einer deiner Brüder sollte Schamane werden.
Kurze Bilder tauchten auf, doch sie entglitten ihm, verschwammen wieder, verschwanden in der Versenkung. Hinter seiner Stirn hämmerte es. Der Stahlhandschuh ballte sich knirschend zusammen. Mondlicht.
Unter Gleichaltrigen natürlich Probleme…sehr nachteilig…einiges im Kopf
Ein Schwindelgefühl erfasste ihn. Dabei hatte Serin noch nicht mal etwas Schlimmes gesagt. Die Schule…seine Werkstatt. All das erweckte ein dumpfes Gefühl der Vertrautheit, auch wenn er nur an der Oberfläche kratzte. Seine Erinnerungen daran blieben aus.
Ich weiß allerdings nicht was dazu geführt hat - vielleicht unterdrückte Wut, Rachegefühle... keine Ahnung aber irgendwann bist du ausgetickt…
Ausgetickt. Jewgeni verspürte keine Überraschung, kein Entsetzen, er hatte es erwartet. Er sog es einfach nur in sich auf, mit schlagendem Herzen. Irgendwo im Raum waren Laverne, Kin’tesh, Xamir und Serin, doch sie existierten nur noch im Hintergrund, denn er steuerte durch die Dunkelheit auf seine Erinnerung zu, versank in seinen Gedanken.
Hast einen Gezeichneten namens Stan Wolkow mit selbstgebauten Metallfäusten zu Brei zusammengeschlagen.
Und da war er. Mit seiner hässlich vertrauten Fratze. Und irgendetwas in seinem Inneren brüllte geknickt auf. Angst, Hass, Verzweiflung, Neid, Rachsucht und Schmerz loderten auf und huschten im Wechseltakt über seine Mimik. Ausgetickt. Ausgetickt. Er schlug rasend auf den kubischen Schädel ein, bis er platzte, bis seine Fresse von strömendem Blut und hervorstehenden Knochen zerborsten war, sodass er es nicht mehr sehen musste, nie wieder würde sehen müssen, die Augen tief im verbogenem Schädel versenkt, Flüssigkeit, die ihm entgegensprang, als er voller Hass auf die Visage eindrosch und mit jedem seiner durch Metall verstärkten, brachialen Schläge einen weiteren Teil seiner selbst hinter sich ließ, endlich die ersehnte Vergeltung vollstreckte und Macht verspürte, als er das Leben von Stan Wolkow beendete, dafür sorgte, dass seine Fratze eins wurde mit dem hölzernen Boden, dafür sorgte, dass seine Verwandten später Probleme damit haben würden den Leichnam zu identifizieren. Denn er kannte kein Stoppen, kannte kein Halten mehr. Sein Lachen kannte kein Halten mehr, als er eindrosch und eindrosch und das befriedigende Geräusch splitternder Knochen in seinen Ohren schallte. Im Hintergrund ertönte schrilles Kreischen, dass er nicht genau zuordnen konnte, doch es war ihm ohnehin egal. Das spielte bei dieser Angelegenheit keine Rolle. Nur Stan und er. Und er hatte gewonnen. Er lachte grollend und sein Herz tanzte vor Erregung und Freude.
Das Bild trat in den Hintergrund, als Serin weiterredete, Kin’tesh weiterredete, Laverne weiterredete…wieso mussten alle auf ihn einreden?! Die Erinnerungen aber blieben nach wie vor präsent und Jewgeni fühlte eine Art Erleichterung in sich. Er hatte es hinter sich. Er wusste, was er getan hatte. Ausgetickt. Dieses Wort klang nach. Aber war er wirklich…ausgetickt? Die Stahlhandschuhe, die Baupläne…er hatte all das geplant. Und dieses Gefühl der Zufriedenheit kehrte zu ihm zurück, als wäre ihm eine große Last von den Schultern genommen.
Ich bin nicht einfach ausgetickt.
Das klang logischer. Er war es nicht, er hatte es kontrolliert. Als er auf den Mann einschlug hatte er diese Kontrolle fallen gelassen, aber den Tod von Stan Wolkow musste er schon im Hinterkopf gehabt haben, oder? Seine Erinnerung war noch immer lückenhaft, doch er spürte, dass es kein einfaches Austicken gewesen war. Er hatte Gewalt ausüben wollen, das sagte ihm der Handschuh, das sagten ihm die Baupläne.
Austicken. Wenn er nun einen Bolzen seiner Arcubalista auf Lavernes Gesicht abfeuern würde, dann würde er austicken. Weil er sich nicht unter Kontrolle hatte. Weil er grundlos Gewalt ausüben würde. Doch er hatte sich unter Kontrolle! Er war nicht geisteskrank!
Sein Blick fiel zwischen seinen Begleitern hin- und her. Eigentlich hätte es ihn nun gestört, dass Serin sie allein ließ; das war verdächtig. Doch in diesem Moment gingen zu viele andere Dinge in seinem Kopf vor, die er alle noch zu ordnen und richtig zusammenzusetzen suchte. Er hatte etwas Schlimmes erwartet bei der Vision….und die Bilder, die ihm gezeigt wurden, waren auch schlimm…nur hatte es sich nicht schlimm angefühlt. Es hatte sich gut angefühlt. Damit hatte er nicht gerechnet.
„Natürlich habe ich es getan“, antwortete Jewgeni. Er konnte recht befreit reden ohne zu stottern. War er zu Beginn der Reise noch extrem schüchtern und verschlossen gewesen, so schien der Gezeichnete immer mehr zu einem gewissen Selbstbewusstsein zu gelangen und die Erinnerungen, die langsam zurückkehrten halfen ihm dabei es weiter auszuprägen. Er fühlte sich nicht schuldig, nicht schlecht. Im Gegenteil hatte er das Gefühl einer seltsamen Klarheit im Schädel.
„Ich habe es getan“, sagte er nochmal. Es fühlte sich gut an das auszusprechen. Aber er lächelte nicht. Er starrte konzentriert vor sich hin, versuchte die Bilder in seinem Kopf wieder und wieder zu projizieren, um sich einen Reim daraus zu machen. Er stand auf, ging einige Schritte durch den Raum, um nachzudenken, blieb wieder stehen, blickte auf Laverne: „Ich habe mich nicht schlecht dabei gefühlt. Ich dachte, ich würde mich schlecht fühlen. Ich habe ihn getötet und wurde eingesperrt, aber es tut mir nicht Leid.“
Seine Worte spiegelten seine Gedanken wieder, als er das Puzzle zusammensetzte: „Ich habe ihn gehasst. Aber ich weiß nicht warum. Es ist alles noch unklar.“
Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare, rieb über den Kopf, die großen, grünen Augen schielten bizarr durch die Brillengläser. Langsam dämmerte ihm, dass er sich hier tatsächlich gerade hingestellt hatte und zu seinen Begleitern sprach. Das irritierte Jewgeni nur noch mehr.
„Wo ist Serin?“, fiel ihm plötzlich auf. Die Verabschiedung des Qua’kal hatte er bereits wieder verdrängt. Misstrauen und Furcht brodelten plötzlich wieder in ihm hoch. Aber es war keine Furcht wie zuvor. Sie lähmte ihn nicht. Der Gezeichnete eilte zur Tür und riss sie auf. Seine Augen spähten durch die Finsternis. Er sagte nichts, lauschte nur und hielt Ausschau.
So hatte es angefangen. Jewgeni saß angewurzelt mit eiserner Miene da, Falten bildeten sich in seinem jugendlichen Gesicht. Er wusste, was auf ihn zukam. Er spürte es tief in sich, dieses Gefühl war wieder da, dass ihn damals schon in der Baracke der Bergarbeiter ereilt hatte. Es war das Gewissen ein Mörder zu sein, ein Leben mit seinen eigenen, schwachen, bleichen Händen gewaltsam aus dieser Welt gerissen zu haben.
Aber seine Hände waren nicht schwach. Er sah die Stahlhandschuhe vor sich. Sah, wie er in seiner Werkstatt nächtelang an den Mechanismen schraubte. Baupläne ratterten durch sein Hirn, das Gefühl von Schlaflosigkeit und Hass, dass ihn antrieb. Metallene Finger krümmten sich, folgten den Instruktionen seiner kümmerlichen Glieder, ballten sich zusammen zu stahlharten Mordwerkzeugen. Er sah die eisernen Krallen hervorspringen, mit denen er sich an den Wänden hocharbeiten konnte. Serins Stimme trat in den Hintergrund. Auch wenn Jewgeni ihm zuhörte, begann sich das Bild vor den Augen des Gezeichneten immer mehr selbst zusammenzusetzen. Dazwischen lag eine Menge Nebel, doch immer mehr Bilder wurden der Dunkelheit entrissen, die sich in das Mosaik einfügten.
Jewgeni Jerschow. Du bist in Temnyy Gorod aufgewachsen.
Temnyy Gorod. Zwei gewaltige Berge thronten düster über einem Tal aus Schatten.
…nur, dass du zwei kleinere Brüder hast. Dein Vater, Boris Jerschow, war Fischer und einer deiner Brüder sollte Schamane werden.
Kurze Bilder tauchten auf, doch sie entglitten ihm, verschwammen wieder, verschwanden in der Versenkung. Hinter seiner Stirn hämmerte es. Der Stahlhandschuh ballte sich knirschend zusammen. Mondlicht.
Unter Gleichaltrigen natürlich Probleme…sehr nachteilig…einiges im Kopf
Ein Schwindelgefühl erfasste ihn. Dabei hatte Serin noch nicht mal etwas Schlimmes gesagt. Die Schule…seine Werkstatt. All das erweckte ein dumpfes Gefühl der Vertrautheit, auch wenn er nur an der Oberfläche kratzte. Seine Erinnerungen daran blieben aus.
Ich weiß allerdings nicht was dazu geführt hat - vielleicht unterdrückte Wut, Rachegefühle... keine Ahnung aber irgendwann bist du ausgetickt…
Ausgetickt. Jewgeni verspürte keine Überraschung, kein Entsetzen, er hatte es erwartet. Er sog es einfach nur in sich auf, mit schlagendem Herzen. Irgendwo im Raum waren Laverne, Kin’tesh, Xamir und Serin, doch sie existierten nur noch im Hintergrund, denn er steuerte durch die Dunkelheit auf seine Erinnerung zu, versank in seinen Gedanken.
Hast einen Gezeichneten namens Stan Wolkow mit selbstgebauten Metallfäusten zu Brei zusammengeschlagen.
Und da war er. Mit seiner hässlich vertrauten Fratze. Und irgendetwas in seinem Inneren brüllte geknickt auf. Angst, Hass, Verzweiflung, Neid, Rachsucht und Schmerz loderten auf und huschten im Wechseltakt über seine Mimik. Ausgetickt. Ausgetickt. Er schlug rasend auf den kubischen Schädel ein, bis er platzte, bis seine Fresse von strömendem Blut und hervorstehenden Knochen zerborsten war, sodass er es nicht mehr sehen musste, nie wieder würde sehen müssen, die Augen tief im verbogenem Schädel versenkt, Flüssigkeit, die ihm entgegensprang, als er voller Hass auf die Visage eindrosch und mit jedem seiner durch Metall verstärkten, brachialen Schläge einen weiteren Teil seiner selbst hinter sich ließ, endlich die ersehnte Vergeltung vollstreckte und Macht verspürte, als er das Leben von Stan Wolkow beendete, dafür sorgte, dass seine Fratze eins wurde mit dem hölzernen Boden, dafür sorgte, dass seine Verwandten später Probleme damit haben würden den Leichnam zu identifizieren. Denn er kannte kein Stoppen, kannte kein Halten mehr. Sein Lachen kannte kein Halten mehr, als er eindrosch und eindrosch und das befriedigende Geräusch splitternder Knochen in seinen Ohren schallte. Im Hintergrund ertönte schrilles Kreischen, dass er nicht genau zuordnen konnte, doch es war ihm ohnehin egal. Das spielte bei dieser Angelegenheit keine Rolle. Nur Stan und er. Und er hatte gewonnen. Er lachte grollend und sein Herz tanzte vor Erregung und Freude.
Das Bild trat in den Hintergrund, als Serin weiterredete, Kin’tesh weiterredete, Laverne weiterredete…wieso mussten alle auf ihn einreden?! Die Erinnerungen aber blieben nach wie vor präsent und Jewgeni fühlte eine Art Erleichterung in sich. Er hatte es hinter sich. Er wusste, was er getan hatte. Ausgetickt. Dieses Wort klang nach. Aber war er wirklich…ausgetickt? Die Stahlhandschuhe, die Baupläne…er hatte all das geplant. Und dieses Gefühl der Zufriedenheit kehrte zu ihm zurück, als wäre ihm eine große Last von den Schultern genommen.
Ich bin nicht einfach ausgetickt.
Das klang logischer. Er war es nicht, er hatte es kontrolliert. Als er auf den Mann einschlug hatte er diese Kontrolle fallen gelassen, aber den Tod von Stan Wolkow musste er schon im Hinterkopf gehabt haben, oder? Seine Erinnerung war noch immer lückenhaft, doch er spürte, dass es kein einfaches Austicken gewesen war. Er hatte Gewalt ausüben wollen, das sagte ihm der Handschuh, das sagten ihm die Baupläne.
Austicken. Wenn er nun einen Bolzen seiner Arcubalista auf Lavernes Gesicht abfeuern würde, dann würde er austicken. Weil er sich nicht unter Kontrolle hatte. Weil er grundlos Gewalt ausüben würde. Doch er hatte sich unter Kontrolle! Er war nicht geisteskrank!
Sein Blick fiel zwischen seinen Begleitern hin- und her. Eigentlich hätte es ihn nun gestört, dass Serin sie allein ließ; das war verdächtig. Doch in diesem Moment gingen zu viele andere Dinge in seinem Kopf vor, die er alle noch zu ordnen und richtig zusammenzusetzen suchte. Er hatte etwas Schlimmes erwartet bei der Vision….und die Bilder, die ihm gezeigt wurden, waren auch schlimm…nur hatte es sich nicht schlimm angefühlt. Es hatte sich gut angefühlt. Damit hatte er nicht gerechnet.
„Natürlich habe ich es getan“, antwortete Jewgeni. Er konnte recht befreit reden ohne zu stottern. War er zu Beginn der Reise noch extrem schüchtern und verschlossen gewesen, so schien der Gezeichnete immer mehr zu einem gewissen Selbstbewusstsein zu gelangen und die Erinnerungen, die langsam zurückkehrten halfen ihm dabei es weiter auszuprägen. Er fühlte sich nicht schuldig, nicht schlecht. Im Gegenteil hatte er das Gefühl einer seltsamen Klarheit im Schädel.
„Ich habe es getan“, sagte er nochmal. Es fühlte sich gut an das auszusprechen. Aber er lächelte nicht. Er starrte konzentriert vor sich hin, versuchte die Bilder in seinem Kopf wieder und wieder zu projizieren, um sich einen Reim daraus zu machen. Er stand auf, ging einige Schritte durch den Raum, um nachzudenken, blieb wieder stehen, blickte auf Laverne: „Ich habe mich nicht schlecht dabei gefühlt. Ich dachte, ich würde mich schlecht fühlen. Ich habe ihn getötet und wurde eingesperrt, aber es tut mir nicht Leid.“
Seine Worte spiegelten seine Gedanken wieder, als er das Puzzle zusammensetzte: „Ich habe ihn gehasst. Aber ich weiß nicht warum. Es ist alles noch unklar.“
Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare, rieb über den Kopf, die großen, grünen Augen schielten bizarr durch die Brillengläser. Langsam dämmerte ihm, dass er sich hier tatsächlich gerade hingestellt hatte und zu seinen Begleitern sprach. Das irritierte Jewgeni nur noch mehr.
„Wo ist Serin?“, fiel ihm plötzlich auf. Die Verabschiedung des Qua’kal hatte er bereits wieder verdrängt. Misstrauen und Furcht brodelten plötzlich wieder in ihm hoch. Aber es war keine Furcht wie zuvor. Sie lähmte ihn nicht. Der Gezeichnete eilte zur Tür und riss sie auf. Seine Augen spähten durch die Finsternis. Er sagte nichts, lauschte nur und hielt Ausschau.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
"Mh", brummte der Ambacti und griff nach einem weiteren Stueck Fleisch, welches kurz darauf in seinem scheinbar unersaettlichem Magen verschwand. Er fand es begruessenswert, dass der kleine Gezeichnete endlich in seinem Inneren das Rueckgrat gefunden, von dem Kin'Tesh immer vermutet hatte dass es irgendwo da verborgen gewesen war. Seinen festen, klare Worte, waren geradezu eine Wohltat gewesen. Er hatte den Kerl gehasst, also hat er ihn getoetet. Fuer den Huenen, der sich nicht gern mit unnoetigen moralischen Ueberlegungen belastete, war damit alles Notwendige gesagt. Kurz und knapp. Vielleicht ein wenig *zu* brutal, aber solange Jewgeni keine Anstalten machte ihm oder Laverne den Schaedel zu zertruemmern, sollte ihm das egal sein.
"Serin wollte sich um den Generator kuemmern", antwortete er dem Mann, der in die Dunkelheit hinter der geoeffneten Tuer starrte. So gesehen war es durchaus verdaechtig, wenn der Qua'kal irgendeine Falle ersonnen hatte, schien jetzt der richtige Augenblick, sie zu aktivieren. Seine kraeftige Hand kratzte sich am Kinn. Selbst er wurde seines eigenen Misstrauens allerdings muede. Es hatte zahllose Gelegenheiten gegeben und nichts war passiert. Ausser natuerlich, oder wollte die Gruppe lebend gefangen nehmen. Einmal mehr ueberpruefte er den kleinen Revolver, den er in einer der Baracken gefunden hatte. Zur Not wuerde die Waffe hier unten nuetzlicher sein als das Gewehr oder gar sein Speer. Er blieb allerdings sitzen. Wahrscheinlich reparierte der Kerl wirklich nur den Generator.
"Also hat das auch nur einen Teil deiner Erinnerung zurueckgebracht?", wieder war seine Frage mehr eine Feststellung, basierend auf den Worten des Gezeichneten.
"Serin wollte sich um den Generator kuemmern", antwortete er dem Mann, der in die Dunkelheit hinter der geoeffneten Tuer starrte. So gesehen war es durchaus verdaechtig, wenn der Qua'kal irgendeine Falle ersonnen hatte, schien jetzt der richtige Augenblick, sie zu aktivieren. Seine kraeftige Hand kratzte sich am Kinn. Selbst er wurde seines eigenen Misstrauens allerdings muede. Es hatte zahllose Gelegenheiten gegeben und nichts war passiert. Ausser natuerlich, oder wollte die Gruppe lebend gefangen nehmen. Einmal mehr ueberpruefte er den kleinen Revolver, den er in einer der Baracken gefunden hatte. Zur Not wuerde die Waffe hier unten nuetzlicher sein als das Gewehr oder gar sein Speer. Er blieb allerdings sitzen. Wahrscheinlich reparierte der Kerl wirklich nur den Generator.
"Also hat das auch nur einen Teil deiner Erinnerung zurueckgebracht?", wieder war seine Frage mehr eine Feststellung, basierend auf den Worten des Gezeichneten.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Serin wollte sich um den Generator kümmern, sagte die Stimme in seinem Rücken.
Jewgenis Augen spähten durch die Dunkelheit des Flurs. Um den Generator also. Seine Blick fiel auf die dazugehörige Tür. Eine leise Stimme drang dumpf aber unverständlich durch das Metall.
Also hat das auch nur einen Teil deiner Erinnerung zurückgebracht?
Jewgeni drehte sich um, seine grünen Augen fixierten Kin'tesh, der sich gerade etwas Fleisch einverleibte.
"Ja." Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: "Ich überprüfe das mal eben."
Mit diesen Worten wandte sich der Gezeichnete um und zog die Tür hinter sich zu. Er war allein in der Finsternis.
Einen Augenblick lang hielt er inne, lauschte nur seinem eigenem Atem. Er ging ruhig und regelmäßig. Ein Grinsen schlich sich ins Gesicht des Gezeichneten, das allerdings von der allgegenwärtigen Schwärze verschluckt wurde.
Entschlossen näherte er sich der Tür zum Generatorraum. Seine bleichen Finger krümmten sich um die Klinke und mit kontrollierter Ruhe drückte er sie vorsichtig nach unten. Er traute dem Qua'kal nicht und wollte nicht, dass dieser ihn bemerkte. Jewgeni wollte herausfinden, was der Mann wirklich dort drinnen trieb.
Jewgenis Augen spähten durch die Dunkelheit des Flurs. Um den Generator also. Seine Blick fiel auf die dazugehörige Tür. Eine leise Stimme drang dumpf aber unverständlich durch das Metall.
Also hat das auch nur einen Teil deiner Erinnerung zurückgebracht?
Jewgeni drehte sich um, seine grünen Augen fixierten Kin'tesh, der sich gerade etwas Fleisch einverleibte.
"Ja." Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: "Ich überprüfe das mal eben."
Mit diesen Worten wandte sich der Gezeichnete um und zog die Tür hinter sich zu. Er war allein in der Finsternis.
Einen Augenblick lang hielt er inne, lauschte nur seinem eigenem Atem. Er ging ruhig und regelmäßig. Ein Grinsen schlich sich ins Gesicht des Gezeichneten, das allerdings von der allgegenwärtigen Schwärze verschluckt wurde.
Entschlossen näherte er sich der Tür zum Generatorraum. Seine bleichen Finger krümmten sich um die Klinke und mit kontrollierter Ruhe drückte er sie vorsichtig nach unten. Er traute dem Qua'kal nicht und wollte nicht, dass dieser ihn bemerkte. Jewgeni wollte herausfinden, was der Mann wirklich dort drinnen trieb.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Kaum hatte Jewgeni die Tür zum Generatorraum geöffnet, da schoss ihm auch schon ein chemischer, stechender Geruch in die Nase. Als Xamir die Tür wenige Minuten zuvor einen Spalt weit geöffnet hatte, war dieser Gestank noch nicht herausgetreten. Trotzdem - oder gerade aus diesem Grund - öffnete der kleine Gezeichnete die Tür weiter, um einen Blick in den Raum werfen zu können. Der gesamte Raum, der zwar recht klein aber dafür sehr tief war, wurde von hauptsächlich vier Dingen eingenommen: Einer schmalen Eisentreppe, die sich am Rande der Wand entlangschlängelte und in die Tiefe führte, dutzenden Glas- und Metallrohren, die kreuz und quer im Raum, an den Wänden und sogar der Decke verliefen, dem Generator selbst, welcher den Großteil des Raumes einnahm und so groß war, dass er noch einige Meter in die Tiefe führte und schließlich großen Metallfässern, aus denen einige Rohre ragten. Der Generator war ein regelrechtes Monstrum aus rostigem Metall und hatte einen Durchmesser von mehreren Metern. Doch der Großteil verschwand einige Meter in der Tiefe des Raumes. Er ratterte, summte und arbeitete wie verrückt. Jewgeni verstand einiges über Mechanismen aber aus diesem wurde er nicht besonders schlau. Der Generator schien aus mehreren, größeren Teilen zu bestehen, die eine eigene Arbeit verrichteten und die Chemikalien aus den Metallfässern verarbeiteten. Blubbernde und zischende Flüssigkeiten waren überall durch Glasfenster und in Tanks zu sehen.
Serin stand etwa zwei bis drei Meter unter Jewgeni an der gegenüberliegenden Wand und sprach dort in ein kleines Gerät, dass er in der Hand hielt. Trotz der Maschinengeräusche war er gut zu verstehen. "Natürlich habe ich sie verstanden." versicherte er einer unbekannten Person. "Ich glaube nicht, dass wir noch viel Zeit haben. Sie sollten so schnell wie möglich herkommen, sonst kann ich für nichts garantieren." Er wartete eine Reaktion ab und wurde ernst. "Ja. Am besten sofort. Lassen sie alles stehen und liegen."
Der Qua'kal wandte sich um aber sah nicht nach oben. Sein Blick war fest auf den Generator gerichtet. Einige Sekunden stand er einfach nur da und tat gar nichts, als sei er tief in Gedanken versunken. Dann begann er einige Hebel an einer Steuerkonsole umzulegen und weiter daran herumzufummeln. Er schloss ein Ventil an der Seite der riesigen Maschine und ehe sich Jewgeni versah, erfüllte ein lautes Zischen den Raum und das Brodeln der Flüssigkeit im Generator wurde noch heftiger. Selbst über die Geräusche der Maschine konnte der dreiäugige Gezeichnete ein "Verdammte Scheiße!" hören. Das Licht im Bunker war jetzt komplett ausgefallen und ging auch nicht mehr von selbst an. Kin'tesh, Laverne und Xamir saßen momentan in völliger Dunkelheit.
Serin stand etwa zwei bis drei Meter unter Jewgeni an der gegenüberliegenden Wand und sprach dort in ein kleines Gerät, dass er in der Hand hielt. Trotz der Maschinengeräusche war er gut zu verstehen. "Natürlich habe ich sie verstanden." versicherte er einer unbekannten Person. "Ich glaube nicht, dass wir noch viel Zeit haben. Sie sollten so schnell wie möglich herkommen, sonst kann ich für nichts garantieren." Er wartete eine Reaktion ab und wurde ernst. "Ja. Am besten sofort. Lassen sie alles stehen und liegen."
Der Qua'kal wandte sich um aber sah nicht nach oben. Sein Blick war fest auf den Generator gerichtet. Einige Sekunden stand er einfach nur da und tat gar nichts, als sei er tief in Gedanken versunken. Dann begann er einige Hebel an einer Steuerkonsole umzulegen und weiter daran herumzufummeln. Er schloss ein Ventil an der Seite der riesigen Maschine und ehe sich Jewgeni versah, erfüllte ein lautes Zischen den Raum und das Brodeln der Flüssigkeit im Generator wurde noch heftiger. Selbst über die Geräusche der Maschine konnte der dreiäugige Gezeichnete ein "Verdammte Scheiße!" hören. Das Licht im Bunker war jetzt komplett ausgefallen und ging auch nicht mehr von selbst an. Kin'tesh, Laverne und Xamir saßen momentan in völliger Dunkelheit.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Jewgenis Nase sträubte sich gegen den stechenden Geruch, der ihm plötzlich ins Gesicht schlug, aber davon ließ er sich nicht aufhalten. Die zusammengekniffenen Augen des Gezeichneten richteten sich auf den komplexen Mechanismus des Generators, der einerseits recht faszinierend, andererseits auch gefährlich wirkte. Insbesondere das Brodeln der Chemikalien in den Glaskapseln verstärkte das Gefühl der Bedrohung, das unheilschwanger in der Luft hing.
Schnell aber richtete sich sein Fokus auf den Mann der im Zentrum des Chaos stand. Serin schien mit einem Fremden zu kommunizieren, über diesen Apparat, den er da in der Hand hielt.
Er fordert Hilfe an. Nur für was? Für den Generator? Der hatte schließlich vorhin noch einwandfrei funktioniert. Was hatte Serin daran herumgebastelt? Oder war die Unterstützung für sie gedacht? Verkaufte sie der Qua’kal gerade an seine Artgenossen? Jewgeni biss die Zähne zusammen und starrte mit düsterem Blick auf den Mann hinunter. Den Kerl, der ihre Geheimnisse kannte, ihre Akten studiert hatte, während sie von Medikamenten ausgeschaltet in dem Versuchslabor für Experimente genutzt wurden.
Jetzt fiel das Licht aus. Jewgeni war zwiegespalten. Sollte er dem Mann helfen…?
Oder sollte er…
Sein Blick fiel auf die Arcubalista 7000 die nun kalt in seinen Händen lag, wie ein schlafender Säugling.
Mit bedächtigen Schritten stieg Jewgeni die metallene Wendeltreppe hinunter und versuchte dabei keine großen Geräusche zu verursachen, das donnernde Dröhnen der Maschinen kam ihm zu gute. Die einzigen Lichtquellen im Raum waren nun die Chemikalien in den Röhren. Ihr Leuchten riss düstere Schatten durch den Raum.
Jewgeni schaltete seine Waffe ein und Dampf begann im Glaskolben zu zischen. Er richtete sie auf Serin.
„Mit wem haben sie da gesprochen?“, fragte Jewgeni in nicht besonders lauter, aber ernster Stimmlage. Sein Blick bohrte sich in den Rücken des Mannes, auf den auch der Lauf seiner Waffe zielte.
Schnell aber richtete sich sein Fokus auf den Mann der im Zentrum des Chaos stand. Serin schien mit einem Fremden zu kommunizieren, über diesen Apparat, den er da in der Hand hielt.
Er fordert Hilfe an. Nur für was? Für den Generator? Der hatte schließlich vorhin noch einwandfrei funktioniert. Was hatte Serin daran herumgebastelt? Oder war die Unterstützung für sie gedacht? Verkaufte sie der Qua’kal gerade an seine Artgenossen? Jewgeni biss die Zähne zusammen und starrte mit düsterem Blick auf den Mann hinunter. Den Kerl, der ihre Geheimnisse kannte, ihre Akten studiert hatte, während sie von Medikamenten ausgeschaltet in dem Versuchslabor für Experimente genutzt wurden.
Jetzt fiel das Licht aus. Jewgeni war zwiegespalten. Sollte er dem Mann helfen…?
Oder sollte er…
Sein Blick fiel auf die Arcubalista 7000 die nun kalt in seinen Händen lag, wie ein schlafender Säugling.
Mit bedächtigen Schritten stieg Jewgeni die metallene Wendeltreppe hinunter und versuchte dabei keine großen Geräusche zu verursachen, das donnernde Dröhnen der Maschinen kam ihm zu gute. Die einzigen Lichtquellen im Raum waren nun die Chemikalien in den Röhren. Ihr Leuchten riss düstere Schatten durch den Raum.
Jewgeni schaltete seine Waffe ein und Dampf begann im Glaskolben zu zischen. Er richtete sie auf Serin.
„Mit wem haben sie da gesprochen?“, fragte Jewgeni in nicht besonders lauter, aber ernster Stimmlage. Sein Blick bohrte sich in den Rücken des Mannes, auf den auch der Lauf seiner Waffe zielte.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Serin bemerkte den kleinen Gezeichneten erst, als es zu spät war und dieser hinter ihm stand. Erschrocken drehte er sich um, ließ dabei das kleine Gerät fallen - was in dem schwachen Licht des Raumes wie ein schwarzer Kasten aussah - und fing langsam an die Hände zu heben. Der Qua'kal schwitzte stark und warf immer wieder einen nervösen Blick auf den Generator.
"Ich weiß, wie das für dich ausgesehen haben muss." begann er schließlich. Serin musste sich offensichtlich anstrengen, die Ruhe zu behalten und keine Worte zu verschlucken. Eine Schweißperle rann seine Stirn herunter und fiel auf die eiserne Treppe. "Aber wir haben jetzt keine Zeit für sowas, wenn wir alle überleben wollen." Als der Mann merkte, dass er mit diesen Worten nicht weit kam, seufzte er stark. Er dachte angestrengt nach, schloss kurz die Augen und fuhr dann fort. "Die Chemikalien, die der Generator verarbeitet, sind über die letzten Jahre instabil geworden. Deshalb fällt das Licht aus." erklärte er. "Ich kann den Generator nicht reparieren. Wenn wir allerdings nichts tun, fliegt das Ding in die Luft und nimmt ein Stück der Stadt mit sich. Wir werden es nicht rechtzeitig rausschaffen." Wieder ein Seitenblick zum Generator, der immer stärker ratterte. "Ich musste einen Spezialisten rufen. Er ist ganz in der Nähe und kann uns vielleicht retten, wenn er sofort mit der Arbeit anfängt."
Serin begann langsam wieder die Arme zu senken und sich vorsichtig dem Generator zuzuwenden. "Aber ich muss den Druck verringern, sonst haben wir nicht genügend Zeit." erklärte er. Schließlich wandte er sich komplett dem Generator zu und ignorierte Jewgeni. "Erschieß mich, wenn du musst." sagte er kalt. "Wenn ich hier nicht weitermache, sind wir sowieso bald tot."
Jewgeni fiel auf, dass Serin seine Frage gut umgangen hatte. Er hatte lediglich von einem Spezialisten gesprochen aber keine weiteren Informationen gegeben. Vielleicht lag das nur an der gefährlichen Situation und dem Wunsch, sie alle zu retten aber vielleicht spielte er das Ganze auch nur. Nervös und aufgeregt war der Mann auf jeden Fall aber er wurde auch gerade mit einer Arcubalista 7000 bedroht.
"Ich weiß, wie das für dich ausgesehen haben muss." begann er schließlich. Serin musste sich offensichtlich anstrengen, die Ruhe zu behalten und keine Worte zu verschlucken. Eine Schweißperle rann seine Stirn herunter und fiel auf die eiserne Treppe. "Aber wir haben jetzt keine Zeit für sowas, wenn wir alle überleben wollen." Als der Mann merkte, dass er mit diesen Worten nicht weit kam, seufzte er stark. Er dachte angestrengt nach, schloss kurz die Augen und fuhr dann fort. "Die Chemikalien, die der Generator verarbeitet, sind über die letzten Jahre instabil geworden. Deshalb fällt das Licht aus." erklärte er. "Ich kann den Generator nicht reparieren. Wenn wir allerdings nichts tun, fliegt das Ding in die Luft und nimmt ein Stück der Stadt mit sich. Wir werden es nicht rechtzeitig rausschaffen." Wieder ein Seitenblick zum Generator, der immer stärker ratterte. "Ich musste einen Spezialisten rufen. Er ist ganz in der Nähe und kann uns vielleicht retten, wenn er sofort mit der Arbeit anfängt."
Serin begann langsam wieder die Arme zu senken und sich vorsichtig dem Generator zuzuwenden. "Aber ich muss den Druck verringern, sonst haben wir nicht genügend Zeit." erklärte er. Schließlich wandte er sich komplett dem Generator zu und ignorierte Jewgeni. "Erschieß mich, wenn du musst." sagte er kalt. "Wenn ich hier nicht weitermache, sind wir sowieso bald tot."
Jewgeni fiel auf, dass Serin seine Frage gut umgangen hatte. Er hatte lediglich von einem Spezialisten gesprochen aber keine weiteren Informationen gegeben. Vielleicht lag das nur an der gefährlichen Situation und dem Wunsch, sie alle zu retten aber vielleicht spielte er das Ganze auch nur. Nervös und aufgeregt war der Mann auf jeden Fall aber er wurde auch gerade mit einer Arcubalista 7000 bedroht.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Jewgeni schwieg. Da er die Technik des Mechanismus vor sich nicht durchschaute, konnte ihm Serin hier erzählen, was er wollte.
Wenn wir allerdings nichts tun, fliegt das Ding in die Luft und nimmt ein Stück der Stadt mit sich.
Er beobachtete, wie sich der Qua'kal wieder an die Arbeit machte, immer noch in direkter Schusslinie seiner Waffe. Mit ernster Miene dachte der Gezeichnete nach:
"Lässt sich der Generator nicht einfach ausschalten?"
Trotz der Frage war er immer noch misstrauisch, was Serin betraf. Er wollte nicht sofort davon ausgehen, dass er ihn hier nach Strich und Faden belog, aber er konnte es auch nicht ausschließen. Gut möglich, dass der Qua'kal etwas verbarg. Insgesamt war die Situation sehr angespannt, aber Jewgeni gelang es die Ruhe zu bewahren. Seit dieser Vision...irgendetwas hatte sich in ihm geändert. Die Angst war in den Hintergrund getreten. Er sah Stan Wolkows Gesicht vor sich, wie es von Metallfäusten zu rot-braunem Brei gestampft wurde.
Mit dem linken Schuh tastete er nach dem kleinen Gerät, dass Serin fallen gelassen hatte und zog es an sich heran. Vorsichtig, den Rücken des Mannes weiterhin fixierend, ging er auf die Knie um es aufzuheben. Mal sehen, ob es ihm gelingen würde, mit diesem Spezialisten Kontakt aufzunehmen.
Wenn wir allerdings nichts tun, fliegt das Ding in die Luft und nimmt ein Stück der Stadt mit sich.
Er beobachtete, wie sich der Qua'kal wieder an die Arbeit machte, immer noch in direkter Schusslinie seiner Waffe. Mit ernster Miene dachte der Gezeichnete nach:
"Lässt sich der Generator nicht einfach ausschalten?"
Trotz der Frage war er immer noch misstrauisch, was Serin betraf. Er wollte nicht sofort davon ausgehen, dass er ihn hier nach Strich und Faden belog, aber er konnte es auch nicht ausschließen. Gut möglich, dass der Qua'kal etwas verbarg. Insgesamt war die Situation sehr angespannt, aber Jewgeni gelang es die Ruhe zu bewahren. Seit dieser Vision...irgendetwas hatte sich in ihm geändert. Die Angst war in den Hintergrund getreten. Er sah Stan Wolkows Gesicht vor sich, wie es von Metallfäusten zu rot-braunem Brei gestampft wurde.
Mit dem linken Schuh tastete er nach dem kleinen Gerät, dass Serin fallen gelassen hatte und zog es an sich heran. Vorsichtig, den Rücken des Mannes weiterhin fixierend, ging er auf die Knie um es aufzuheben. Mal sehen, ob es ihm gelingen würde, mit diesem Spezialisten Kontakt aufzunehmen.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Der Huene stand im Dunkeln neben der Tuer und wartete. Wartete nun schon eine ganze Weile. Normalerweise waere er dem Gezeichneten tiefer in die Anlage gefolgt, aber etwas am Ton seiner Stimme hatte den Ambacti inne halten lassen. Er verstand wenig davon wie und ob Erinnerungen eine Person beeinflussten, aber es war offensichtlich genug gewesen, dass die Worte Serins etwas veraendert hatten. Oder vielleicht etwas wieder zum Vorschein gebracht hatten, was die ganze Zeit ueber da gewesen war. Er wusste es nicht. Was er wusste - oder was er zumindest glaubte zu wissen - war, dass Jewgeni nicht mehr an der Hand genommen werden musste. Seine muskuloesen Arme verschraenkten sich ungesehen vor seiner Brust. Dennoch, seine Geduld nahm rapide ab. Hier wieder in absoluter Schwaerze herumzustehen half nicht besonders, vor allem nachdem sie gerade erst den Stollen hinter sich gelassen hatten. Es fuehlte sich an als haette er ein Grab gegen das andere ausgetauscht. Ein paar Minuten wuerde er noch warten, die Augen halb geschlossen, fuer den Fall, dass das Licht ploetzlich wieder anging.
"Manchmal frage ich mich, ob es nicht besser ist sich nicht an die Vergangenheit zu erinnern," seine Stimme war beinahe ein Murmeln und dementsprechend leise, aber immer noch laut genug, dass Laverne es hoeren konnte. "Da draussen in der Stadt und davor sitzen sicher eine menge Leute, die eine Menge dafuer zahlen wuerden einen frischen Start zu bekommen," sinnierte er weiter. "Und hier sind wir, in einem auseinanderfallenden Bunker mit irgendeinem Kerl, der uns vielleicht dann auch gleich erzaehlt, was fuer schlechte Personen wir frueher gewesen sind." Nachdenklich hielt er inne und lauschte, fast schien es so, als haette er Stimmen gehoert.
"Manchmal frage ich mich, ob es nicht besser ist sich nicht an die Vergangenheit zu erinnern," seine Stimme war beinahe ein Murmeln und dementsprechend leise, aber immer noch laut genug, dass Laverne es hoeren konnte. "Da draussen in der Stadt und davor sitzen sicher eine menge Leute, die eine Menge dafuer zahlen wuerden einen frischen Start zu bekommen," sinnierte er weiter. "Und hier sind wir, in einem auseinanderfallenden Bunker mit irgendeinem Kerl, der uns vielleicht dann auch gleich erzaehlt, was fuer schlechte Personen wir frueher gewesen sind." Nachdenklich hielt er inne und lauschte, fast schien es so, als haette er Stimmen gehoert.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Fieberhaft arbeitete der Qua'kal weiter. Er drehte sich nicht nach Jewgeni um, als er antwortete. "Glaubst du, das hätte ich nicht schon versucht? Das hier ist Vorkriegstechnologie. Da gibts keinen einfachen An- und Aus-Schalter - wir brauchen einen Experten, der das Ganze wieder unter Kontrolle bringt." Während der Mann an einem Ventil drehte und anschließend einen Hebel zog, sah sich Jewgeni das Gerät, welcher Serin vorher benutzt hatte, genauer an. Es war ein kleiner, unscheinbarer schwarzer Kasten, der an einer Seite mithilfe eines handlichen Griffs geöffnet werden konnte. Mithilfe des Griffs konnte Jewgeni eine Seite des Kastens aufschieben - die irgendwo im Inneren verschwand - und so einen Blick auf eine silberne Scheibe werfen, die wie ein handlicher Spiegel in dem Kasten befestigt worden war. Das dreiäugige Gesicht des Gezeichneten spiegelte sich verzerrt darin. Es gab keine Anzeichen auf eine andere Person, mit der sich Serin unterhalten hatte.
"Vielleicht hast du Recht." meldete sich Xamir in dem dunklen Raum zu Wort. Trotz der Schwärze sah er beschämt zu Boden. "Ich weiß, dass uns Jewgeni nichts tun wird aber... ich habe trotzdem Angst. Was, wenn wir auch jemanden umgebracht haben? Und sogar Spaß dabei hatten? Wäre es nicht besser, wenn wir uns gar nicht daran erinnern würden? Jetzt haben wir noch die Möglichkeit auf einen Neuanfang. Wenn uns Serin über unsere Vergangenheit erzählt, dann kriegen wir die nie wieder."
"Vielleicht hast du Recht." meldete sich Xamir in dem dunklen Raum zu Wort. Trotz der Schwärze sah er beschämt zu Boden. "Ich weiß, dass uns Jewgeni nichts tun wird aber... ich habe trotzdem Angst. Was, wenn wir auch jemanden umgebracht haben? Und sogar Spaß dabei hatten? Wäre es nicht besser, wenn wir uns gar nicht daran erinnern würden? Jetzt haben wir noch die Möglichkeit auf einen Neuanfang. Wenn uns Serin über unsere Vergangenheit erzählt, dann kriegen wir die nie wieder."
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
In der silbernen, spiegelnden Oberfläche konnte Jewgeni sein eigenes verschwommenes Antlitz erblicken. Das bleiche, schmale Gesicht und im Kontrast dazu die hellen, grünen Augen und das rote Haar. Besonders gesund sah er nicht aus.
Diese bleiche Haut. Vielleicht war sie schon immer so gewesen, aber die Jahre die er in seinem dunklen, vollkommen lichtlosen Kerker und später in der Zelle verbracht hatte, hatten bestimmt nur weiter dazu beigetragen, dass er nun derart kränklich aussah.
Jewgeni schwenkte den schwarzen Kasten abwägend in seiner Hand. Er konnte sich keinen Reim aus der Funktionsweise machen. Er wandte sich an Serin; sein Misstrauen gegenüber dem Qua'kal war nach wie vor nicht erloschen. Die Erklärungen zu dieser Vorkriegstechnologie hatten ihn nicht unbedingt überzeugt.
"Wie benutzt man diesen Apparat?"
Diese bleiche Haut. Vielleicht war sie schon immer so gewesen, aber die Jahre die er in seinem dunklen, vollkommen lichtlosen Kerker und später in der Zelle verbracht hatte, hatten bestimmt nur weiter dazu beigetragen, dass er nun derart kränklich aussah.
Jewgeni schwenkte den schwarzen Kasten abwägend in seiner Hand. Er konnte sich keinen Reim aus der Funktionsweise machen. Er wandte sich an Serin; sein Misstrauen gegenüber dem Qua'kal war nach wie vor nicht erloschen. Die Erklärungen zu dieser Vorkriegstechnologie hatten ihn nicht unbedingt überzeugt.
"Wie benutzt man diesen Apparat?"
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Der Huene kniff nachdenklich die Augen zusammen als er die Stimme des kleinen Aschemenschen vernahm. Der Feuerteufel hatte in letzter Zeit relativ wenig gesagt. Einmal mehr lauschte er in die Dunkelheit hinein, doch da war nichts ausser ein paar unvertraute, metallische Geraeusche die entfernt an Zahnraeder erinnerten, aber natuerlich etwas voellig anderes sein koennten. Kin'Tesh raeusperte sich leise. "Diese Welt kann ziemlich rau sein. Jewgeni ist wahrscheinlich mit seinen Erinnerungen besser dran als ohne was das Ueberleben betrifft." Er streckte den Ruecken durch. "Und nach allem was ich von dir in den Barracken gesehen habe, wuerde es mich nicht wundern, wenn du auch wen auf dem Gewissen hast," seine Stimme hatte den altbewaehrten, ruhigen Ton in dem keinerlei Anklage vorhanden war. "Wenn dir das Angst macht, sag Serin, dass er dir nichts erzaehlen soll," er zuckte ungesehen mit den Schultern, das war zumindest die logische Konsequenz.
"Was mich betrifft, ist es mir egal wen ich wann wo vielleicht umgebracht habe. Die Ambacti wurden fuer den Krieg geschaffen und ich glaube nicht, dass ich nach dessen Ende im Bergbau taetig war." Er verlagerte sein Gewicht auf das rechte Bein. Wobei das vielleicht eigentlich gar nicht so schlecht waere. Sicher hatte er wenig Ahnung davon, aber er konnte sich durchaus vorstellen mit den Steinmenschen zusammen in diesem Gebiet zu arbeiten. Er mochte ihre ruhige Art. "Trotzdem, je mehr ich darueber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass ich mir die Vergangenheit nicht unbedingt nochmal anhoeren muss. Ich bin zufrieden mit der Person, die ich jetzt bin." Kin'Tesh kratze sich am Kinn. Diese simple Erkenntnis bestaerkte ihn zusaetzlichin seiner Entscheidung. Er wuerde dem Qua'kal sagen, dass er sich seine Geschichten behalten sollte.
"Was mich betrifft, ist es mir egal wen ich wann wo vielleicht umgebracht habe. Die Ambacti wurden fuer den Krieg geschaffen und ich glaube nicht, dass ich nach dessen Ende im Bergbau taetig war." Er verlagerte sein Gewicht auf das rechte Bein. Wobei das vielleicht eigentlich gar nicht so schlecht waere. Sicher hatte er wenig Ahnung davon, aber er konnte sich durchaus vorstellen mit den Steinmenschen zusammen in diesem Gebiet zu arbeiten. Er mochte ihre ruhige Art. "Trotzdem, je mehr ich darueber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass ich mir die Vergangenheit nicht unbedingt nochmal anhoeren muss. Ich bin zufrieden mit der Person, die ich jetzt bin." Kin'Tesh kratze sich am Kinn. Diese simple Erkenntnis bestaerkte ihn zusaetzlichin seiner Entscheidung. Er wuerde dem Qua'kal sagen, dass er sich seine Geschichten behalten sollte.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Laverne saß im Dunkeln, zog ihre Knie an die Brust und fühlte sich furchtbar. Gedanken wirbelten durch ihren Kopf, mehr noch als sonst, wie die aufdringlichen Stimmen wohl wohlmeinenden Beratern. Oder auch nicht so wohlmeinend? Sie wusste es nicht.
Sie wollte weg. Weg von der Dunkelheit, weg von der nagenden Vorstellung, sie könnte in ihrer Vergangenheit selbst etwas Schreckliches getan haben. Weg von Jewgeni … Natürlich sagte eine Hälfte von ihr, dass es nichts änderte, dass er noch immer der gleiche, kleine, hilflose Kerl war. Gleichzeitig wusste sie aber, dass es so einfach nicht war. Einfach war es doch nie … Zumindest das hatte sie in ihrer kurzen neuen Lebenszeit gelernt.
Nach einer Weile begannen Xamir und Kin’Tesh, zu reden. Sie beteiligte sich nicht daran, aus Angst, man könnte die Tränen in ihrer Stimme hören. Es war gut, dass die anderen sie nicht sehen konnten. Jetzt, da sie einmal begonnen hatte, konnte sie gar nicht mehr aufhören. Reiß dich zusammen, Heulsuse! Schwächlinge wie dich will keiner haben! Sie hätte beinahe aufgelacht, als sie daran zurückdenken musste, wie sie mit ihrem lächerlichen neuen Bogen auf die Schlange geschossen hatte. Albern und nutzlos … Wie ein Kind, das Abenteuer spielen wollte. Ein Wunder, dass sie noch lebte.
Was machst du da, Laverne?! Hör auf mit diesem jämmerlichen Selbstmitleid! Geh da raus und TU WAS!
Mit den Mittelfingern fuhr sie sich über die verheulten Wangen. Ja, diese Stimme gefiel ihr schon besser. Etwas tun … nur was? Ihr Gedankenmotor arbeitete schon wieder auf Hochtouren, spuckte dann und wann Ideen aus, aber keine gefiel ihr so recht. Abhauen? Sich allein nach Gartassam durchschlagen? Keine Option. Diese Leute waren die einzigen, die sie noch hatte. Sich weigern, die eigene Vergangenheit zu erfahren? Vielleicht … Aber auch diese Option gefiel ihr nicht. So würde sie niemals mehr über Mason erfahren … den Mann, der dieses wunderbare Gefühl in ihrem Magen verursacht hatte.
Die Tränen waren versiegt, endlich. Sie ließ die Knie wieder herabbaumeln. Es überraschte sie nicht, dass Kin’Tesh seine Vergangenheit nicht wiederhaben wollte. Es passte zu ihm, irgendwie. Sie wäre auch gerne so stark gewesen. Stattdessen war alles, was sie hatte, ein Gehirn, das sie nicht abschalten konnte, und ein Bogen, mit dem sie nicht schießen konnte. Aber seltsam war es schon. Machte sich der Ambacti denn gar keine Gedanken darüber, dass jemand ihn vermissen könnte? Oder dass er jemanden aus seinem alten Leben wiedersehen wollte? Jemand, den er liebte, vielleicht?
Laverne stand auf, dann griff sie in ihre Hosentasche, wischte sich vorsichtshalber noch einmal über die Wangen. Als das Streichholz aufflammte, sah sie Xamir und Kin’Tesh, aber nur kurz; sie leuchtete den Raum ab, bis sie die Tür fand, durch die sie gekommen waren und durch die Jewgeni verschwunden war.
Tu was!
„Ich gehe nach den beiden schauen … es macht mir Sorgen, wie lange sie schon weg sind. Vielleicht ist etwas nicht in Ordnung … Kommt ihr mit?“ Dann ging sie aus dem Raum und zielstrebig in Richtung Generator, ohne eine Antwort abzuwarten.
Sie wollte weg. Weg von der Dunkelheit, weg von der nagenden Vorstellung, sie könnte in ihrer Vergangenheit selbst etwas Schreckliches getan haben. Weg von Jewgeni … Natürlich sagte eine Hälfte von ihr, dass es nichts änderte, dass er noch immer der gleiche, kleine, hilflose Kerl war. Gleichzeitig wusste sie aber, dass es so einfach nicht war. Einfach war es doch nie … Zumindest das hatte sie in ihrer kurzen neuen Lebenszeit gelernt.
Nach einer Weile begannen Xamir und Kin’Tesh, zu reden. Sie beteiligte sich nicht daran, aus Angst, man könnte die Tränen in ihrer Stimme hören. Es war gut, dass die anderen sie nicht sehen konnten. Jetzt, da sie einmal begonnen hatte, konnte sie gar nicht mehr aufhören. Reiß dich zusammen, Heulsuse! Schwächlinge wie dich will keiner haben! Sie hätte beinahe aufgelacht, als sie daran zurückdenken musste, wie sie mit ihrem lächerlichen neuen Bogen auf die Schlange geschossen hatte. Albern und nutzlos … Wie ein Kind, das Abenteuer spielen wollte. Ein Wunder, dass sie noch lebte.
Was machst du da, Laverne?! Hör auf mit diesem jämmerlichen Selbstmitleid! Geh da raus und TU WAS!
Mit den Mittelfingern fuhr sie sich über die verheulten Wangen. Ja, diese Stimme gefiel ihr schon besser. Etwas tun … nur was? Ihr Gedankenmotor arbeitete schon wieder auf Hochtouren, spuckte dann und wann Ideen aus, aber keine gefiel ihr so recht. Abhauen? Sich allein nach Gartassam durchschlagen? Keine Option. Diese Leute waren die einzigen, die sie noch hatte. Sich weigern, die eigene Vergangenheit zu erfahren? Vielleicht … Aber auch diese Option gefiel ihr nicht. So würde sie niemals mehr über Mason erfahren … den Mann, der dieses wunderbare Gefühl in ihrem Magen verursacht hatte.
Die Tränen waren versiegt, endlich. Sie ließ die Knie wieder herabbaumeln. Es überraschte sie nicht, dass Kin’Tesh seine Vergangenheit nicht wiederhaben wollte. Es passte zu ihm, irgendwie. Sie wäre auch gerne so stark gewesen. Stattdessen war alles, was sie hatte, ein Gehirn, das sie nicht abschalten konnte, und ein Bogen, mit dem sie nicht schießen konnte. Aber seltsam war es schon. Machte sich der Ambacti denn gar keine Gedanken darüber, dass jemand ihn vermissen könnte? Oder dass er jemanden aus seinem alten Leben wiedersehen wollte? Jemand, den er liebte, vielleicht?
Laverne stand auf, dann griff sie in ihre Hosentasche, wischte sich vorsichtshalber noch einmal über die Wangen. Als das Streichholz aufflammte, sah sie Xamir und Kin’Tesh, aber nur kurz; sie leuchtete den Raum ab, bis sie die Tür fand, durch die sie gekommen waren und durch die Jewgeni verschwunden war.
Tu was!
„Ich gehe nach den beiden schauen … es macht mir Sorgen, wie lange sie schon weg sind. Vielleicht ist etwas nicht in Ordnung … Kommt ihr mit?“ Dann ging sie aus dem Raum und zielstrebig in Richtung Generator, ohne eine Antwort abzuwarten.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
"Du musst mit der Hand über die Scheibe streichen und ein Codewort sagen. Jetzt würdest du aber sowieso nichts sehen können. Gabe ist schon auf dem Weg hierher und wird nicht antworten." Der Qua'kal fasste sich recht kurz und machte keine Anstalten, das Gerät weiter zu erklären oder das Codewort zu nennen. Vielleicht lag es einfach an der Situation und das er sich voll und ganz auf die riesige Maschine vor sich konzentrieren musste aber genau so gut konnte es sein, dass er verhindern wollte, dass Jewgeni durch oder hinter diese Scheibe sah. Angestrengt arbeitete der junge Mann weiter aber an dem gefährlichen Zischen und dem aggressiven Blubbern der Maschine änderte sich nichts.
Währenddessen hatte sich Laverne entschieden, nicht mehr weiter herumzusitzen, sondern etwas sinnvolles zu tun. Kin'Tesh schloss sich ihr an und auch Xamir antwortete der Menschenfrau mit einem knappen "In Ordnung." bevor er sich auf den Weg machte. Zusammen verließen sie den dunklen Raum und gingen auf den gegenüberliegenden Generatorraum zu. Schon als sie kurz vor der geschlossenen Tür standen, konnten sie die Geräusche hören, die die Maschine von sich gab. Auch der chemische, stechende Geruch wurde immer prägnanter. Als sie die Tür öffneten, konnten sie, eine Ebene und damit einige Meter tiefer, Jewgeni mit einem schwarzen Kasten in der Hand und Serin vor der arbeitenden Maschine sehen. Was sie allerdings auch sehen konnten - was Serin und Jewgeni von unten nicht aufgefallen war - war ein gerissenes Glasrohr, aus dem irgendein chemischer Stoff trat und zischend die Wand des Raumes herunterlief.
Serin schlug plötzlich verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammen. "Oh nein! Ich muss die Tür öffnen, sonst kann Gabe gar nicht hier rein kommen." Der Qua'kal machte Anstalten, an Jewgeni vorbei die Treppe hochzusteigen. Laverne, Kin'Tesh und Xamir hatte er noch gar nicht bemerkt.
Währenddessen hatte sich Laverne entschieden, nicht mehr weiter herumzusitzen, sondern etwas sinnvolles zu tun. Kin'Tesh schloss sich ihr an und auch Xamir antwortete der Menschenfrau mit einem knappen "In Ordnung." bevor er sich auf den Weg machte. Zusammen verließen sie den dunklen Raum und gingen auf den gegenüberliegenden Generatorraum zu. Schon als sie kurz vor der geschlossenen Tür standen, konnten sie die Geräusche hören, die die Maschine von sich gab. Auch der chemische, stechende Geruch wurde immer prägnanter. Als sie die Tür öffneten, konnten sie, eine Ebene und damit einige Meter tiefer, Jewgeni mit einem schwarzen Kasten in der Hand und Serin vor der arbeitenden Maschine sehen. Was sie allerdings auch sehen konnten - was Serin und Jewgeni von unten nicht aufgefallen war - war ein gerissenes Glasrohr, aus dem irgendein chemischer Stoff trat und zischend die Wand des Raumes herunterlief.
Serin schlug plötzlich verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammen. "Oh nein! Ich muss die Tür öffnen, sonst kann Gabe gar nicht hier rein kommen." Der Qua'kal machte Anstalten, an Jewgeni vorbei die Treppe hochzusteigen. Laverne, Kin'Tesh und Xamir hatte er noch gar nicht bemerkt.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
"Wie lautet das Codewort?", hakte Jewgeni trotzdem nach. Die vagen Antworten des Qua'kal trugen nicht dazu bei das sich sein Misstrauen legte. Irgendetwas verbarg Serin. Der Gezeichnete wusste nicht, ob sie in eine Falle gelockt worden waren, oder ob es etwas anderes war. Aber er spürte es im Blut das ihm etwas verschwiegen wurde. Von oben konnten Laverne, Kin'tesh und Xamir sehen, wie ihr vormals recht schüchterner Begleiter seine schwere Arcubalista auf den Mann gerichtet hielt, der sie hierher geführt hat. Sowohl der zittrige Tonfall, als auch die unsichere Körperhaltung des jungen Gezeichneten waren verschwunden. Jetzt klangen seine Worte regelrecht hart. Die Beobachter hatte er anscheinend genau wie der Qua'kal noch nicht bemerkt.
Es war ein sonderbares Gefühl für Jewgeni. Er fühlte sich stark mit der Waffe in der Hand. Zuvor hätte er sie nie auf einen Menschen richten wollen. Selbst die Bestie, die sie im Bunker angefallen hatte, hatte er erst angeschossen, als ihm keine andere Wahl mehr blieb. Etwas hatte sich verändert. Im Grunde war es nur diese eine Erinnerung gewesen- konnte das bereits so viel in ihm auflösen? Aber irgendwie trug die Erinnerung das er bereits ein Leben genommen hatte, dass er schon weitaus Brutaleres getan hatte, dazu bei, dass er härter geworden war. Das ihm diese Situation nicht mehr so viel ausmachte. Was ihm aber wirklich etwas Sorgen bereitete war, dass es sich so gut anfühlte. Es fühlte sich gut an, einmal derjenige zu sein, der in der Kontrolle über die Situation war, der nicht wie ein kleines Kind behandelt wurde. Es fühlte sich gut an die Waffe auf Serin zu richten.
Das war ein falscher Gedanke, vermutlich sollte es sich nicht gut anfühlen, das war Jewgeni klar. Aber das Gefühl blieb. Es ist in Ordnung...ich darf mich nur nicht davon übermannen lassen.
Er rief sich ins Bewusstsein warum er hier war. Nämlich nicht, um Menschen zu quälen, sondern um für die Gruppe einzustehen und dafür zu sorgen, dass sie nicht gleich von einer Qua'kal-Patrouille überfallen wurden.
Er beobachtete den arbeitenden Serin vor sich fokussiert, bis dieser schließlich eine Art Zusammenbruch zu haben schien und die Hände über dem Kopf zusammenschlug. Jewgeni hört ihm zu, aber blieb genau dort stehen, wo er war. Vor der Treppe. Die Spitze der Arcubalista zielte auf Serins Brust. In seinem Hirn ratterte es. Was sollte er tun?
"Du bleibst hier", entschied er dann. "Jemand muss auf den Generator aufpassen. Ich öffne deinem Freund die Tür. Natürlich nur, wenn er in friedlicher Absicht hierher kommt."
Er blickte dem Qua'kal ernst in die Augen. Sollte sich Serin wieder dem Generator zuwenden, würde er hinaufklettern und sich um die Angelegenheit kümmern.
Es war ein sonderbares Gefühl für Jewgeni. Er fühlte sich stark mit der Waffe in der Hand. Zuvor hätte er sie nie auf einen Menschen richten wollen. Selbst die Bestie, die sie im Bunker angefallen hatte, hatte er erst angeschossen, als ihm keine andere Wahl mehr blieb. Etwas hatte sich verändert. Im Grunde war es nur diese eine Erinnerung gewesen- konnte das bereits so viel in ihm auflösen? Aber irgendwie trug die Erinnerung das er bereits ein Leben genommen hatte, dass er schon weitaus Brutaleres getan hatte, dazu bei, dass er härter geworden war. Das ihm diese Situation nicht mehr so viel ausmachte. Was ihm aber wirklich etwas Sorgen bereitete war, dass es sich so gut anfühlte. Es fühlte sich gut an, einmal derjenige zu sein, der in der Kontrolle über die Situation war, der nicht wie ein kleines Kind behandelt wurde. Es fühlte sich gut an die Waffe auf Serin zu richten.
Das war ein falscher Gedanke, vermutlich sollte es sich nicht gut anfühlen, das war Jewgeni klar. Aber das Gefühl blieb. Es ist in Ordnung...ich darf mich nur nicht davon übermannen lassen.
Er rief sich ins Bewusstsein warum er hier war. Nämlich nicht, um Menschen zu quälen, sondern um für die Gruppe einzustehen und dafür zu sorgen, dass sie nicht gleich von einer Qua'kal-Patrouille überfallen wurden.
Er beobachtete den arbeitenden Serin vor sich fokussiert, bis dieser schließlich eine Art Zusammenbruch zu haben schien und die Hände über dem Kopf zusammenschlug. Jewgeni hört ihm zu, aber blieb genau dort stehen, wo er war. Vor der Treppe. Die Spitze der Arcubalista zielte auf Serins Brust. In seinem Hirn ratterte es. Was sollte er tun?
"Du bleibst hier", entschied er dann. "Jemand muss auf den Generator aufpassen. Ich öffne deinem Freund die Tür. Natürlich nur, wenn er in friedlicher Absicht hierher kommt."
Er blickte dem Qua'kal ernst in die Augen. Sollte sich Serin wieder dem Generator zuwenden, würde er hinaufklettern und sich um die Angelegenheit kümmern.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Gabe?
Stirnrunzelnd blieb Laverne vor der Tür stehen. Wer war Gabe?
Das Streichholz verbrannte ihr die Finger, als sie nicht aufpasste; sie zog die Luft durch die Zähne ein, ließ es fallen, überlegte kurz, ob sie es austreten sollte und tat es dann doch. Sie fand die Schachtel in ihrer Hosentasche auch im Dunkeln. Wieder dieses falsch-warme Gefühl in ihrem Magen, als das kleine Licht aufflammte. Aber was machte es schon …
Jetzt gab es Wichtigeres. Was beredeten die beiden nur da drinnen? Sie trat in die Tür, nur um festzustellen, dass sie hier drinnen ihr Licht nicht brauchte – der Generator leuchtete in einem irgendwie ungesunden Grün, was dem Raum einen unwirklichen Anstrich gab. Jewgeni hatte seine Waffe gezogen, was Laverne überhaupt nicht gefiel; sie überlegte, ob sie etwas dazu sagen sollte, ließ es dann aber.
„Was geht hier vor? Wer ist Gabe?“ Es sollte fest und entschlossen klingen, bedrohlich, wie die Söldnerin, die sie jetzt war. Das tat es nicht, im Gegenteil. Mit unsicheren Fingern tastete sie nach der Beule in ihrer Tasche und tröstete sich damit, dass sie wenigstens nicht mehr im Dunkeln saßen, obwohl das Generatorlicht ihr auch nicht so gut gefiel. Aber besser als nichts. Die Frage war nur – wie kriegten sie das Ding wieder zum Laufen?
Sie merkte, wie ihr Blick abermals von der Maschine gefangen genommen wurde. Ein imposantes Ding. Irgendwie gefährlich, irgendwie unheimlich, aber imposant. Die Antwort auf ihre zuvor gestellte Frage war ihr mit einem Mal recht egal. Sie pustete das Streichholz in einer routinierten Bewegung aus, ohne auch nur hinzusehen, dann schob sie einen Daumen unter die Schulterlasche ihres Rucksacks und näherte sich der Maschine. Waren das … Flüssigkeiten in seinem Inneren?
Sie spürte, wie ihr Gehirn beim Anblick erneut in Bewegung geriet, auch wenn sie nicht verstand, warum. Aber es fühlte sich vertraut an. Ob sie vielleicht …? Sie hob die freie Hand zum Gerät empor und ließ sie kurz davor verharren, als traute sie sich nicht, es zu berühren.
„Was … Serin, was ist falsch mit dem Ding? Vielleicht, naja …“ Sie brachte den Satz nicht zu Ende.
Stirnrunzelnd blieb Laverne vor der Tür stehen. Wer war Gabe?
Das Streichholz verbrannte ihr die Finger, als sie nicht aufpasste; sie zog die Luft durch die Zähne ein, ließ es fallen, überlegte kurz, ob sie es austreten sollte und tat es dann doch. Sie fand die Schachtel in ihrer Hosentasche auch im Dunkeln. Wieder dieses falsch-warme Gefühl in ihrem Magen, als das kleine Licht aufflammte. Aber was machte es schon …
Jetzt gab es Wichtigeres. Was beredeten die beiden nur da drinnen? Sie trat in die Tür, nur um festzustellen, dass sie hier drinnen ihr Licht nicht brauchte – der Generator leuchtete in einem irgendwie ungesunden Grün, was dem Raum einen unwirklichen Anstrich gab. Jewgeni hatte seine Waffe gezogen, was Laverne überhaupt nicht gefiel; sie überlegte, ob sie etwas dazu sagen sollte, ließ es dann aber.
„Was geht hier vor? Wer ist Gabe?“ Es sollte fest und entschlossen klingen, bedrohlich, wie die Söldnerin, die sie jetzt war. Das tat es nicht, im Gegenteil. Mit unsicheren Fingern tastete sie nach der Beule in ihrer Tasche und tröstete sich damit, dass sie wenigstens nicht mehr im Dunkeln saßen, obwohl das Generatorlicht ihr auch nicht so gut gefiel. Aber besser als nichts. Die Frage war nur – wie kriegten sie das Ding wieder zum Laufen?
Sie merkte, wie ihr Blick abermals von der Maschine gefangen genommen wurde. Ein imposantes Ding. Irgendwie gefährlich, irgendwie unheimlich, aber imposant. Die Antwort auf ihre zuvor gestellte Frage war ihr mit einem Mal recht egal. Sie pustete das Streichholz in einer routinierten Bewegung aus, ohne auch nur hinzusehen, dann schob sie einen Daumen unter die Schulterlasche ihres Rucksacks und näherte sich der Maschine. Waren das … Flüssigkeiten in seinem Inneren?
Sie spürte, wie ihr Gehirn beim Anblick erneut in Bewegung geriet, auch wenn sie nicht verstand, warum. Aber es fühlte sich vertraut an. Ob sie vielleicht …? Sie hob die freie Hand zum Gerät empor und ließ sie kurz davor verharren, als traute sie sich nicht, es zu berühren.
„Was … Serin, was ist falsch mit dem Ding? Vielleicht, naja …“ Sie brachte den Satz nicht zu Ende.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Vorsichtig wich Serin vor Jewgeni zurück und hob dabei die Hände. "Ist ja gut! Alles klar, ich bleibe hier. Nimm die Waffe runter - kein Grund zu schießen" Langsam ging der junge Mann rückwärts auf den Generator zu. Sein Blick war fest auf den dreiäugigen Gezeichneten gerichtet. "Beeil dich. Wir haben nicht mehr viel Zeit." Er sprach eindringlich und direkt aber seine Stimme zitterte leicht. Serin hatte Angst. "Das Codewort lautet übrigens Amicus. Das wird dir jetzt aber nicht weiterhelfen. Du musst sofort den Bunker öffnen." Langsam wandte sich der Qua'kal von Jewgeni ab und nahm seine Hände wieder runter, um weiter an dem riesigen Generator zu arbeiten. Er war so auf seine Arbeit konzentriert - vielleicht war er auch einfach überfordert zwischen dem zischenden, blubbernden Generator und dem scheinbar gewaltbereiten Gezeichneten - dass er auf Laverne erst spät reagierte.
"Der Generator oder die Chemikalien sind zu alt gewesen." erklärte er, scheinbar unbeeindruckt, dass die Frau und der Ambacti hier aufgetaucht waren. Mit einer Hand wischte er sich den Schweiß von seiner Stirn. "Irgendwas ist kaputt gegangen und wenn wir nichts unternehmen, fliegt das Ding in die Luft und reißt ein Stück der Stadt und uns alle mit sich. Gabe soll das wieder hin kriegen. Er kennt sich mit Vorkriegstechnologie aus aber dein kleiner Freund traut mir nicht. Hab ich denn nicht genug getan, dass ihr mit vertraut? Ich hab mein Leben aufs Spiel gesetzt, um euch zu retten." Das Zittern war wieder aus der Stimme des Mannes gewichen und hatte einem säuerlichen, ja fast schon wütenden, Tonfall Platz gemacht.
Wie um die Worte zu unterstreichen, gab es eine kleine Explosion. Der Druck in einem der vielen Rohre war zu groß geworden und hatte das Glas gesprengt. Splitter flogen umher und trafen auf die Treppe, die Maschine und die Wände des Raumes. Einige wenige Splitter trafen allerdings auch auf Kin'Tesh, der das Pech hatte, direkt neben dem platzenden Rohr zu stehen. Schmerzhaft bohrten sich einige Splitter in seine Haut. "Scheiße! Wir haben echt keine Zeit mehr!" schrie Serin. Er hielt in seiner Arbeit inne und sah sich um. "Ist irgendjemand getroffen worden?"
"Der Generator oder die Chemikalien sind zu alt gewesen." erklärte er, scheinbar unbeeindruckt, dass die Frau und der Ambacti hier aufgetaucht waren. Mit einer Hand wischte er sich den Schweiß von seiner Stirn. "Irgendwas ist kaputt gegangen und wenn wir nichts unternehmen, fliegt das Ding in die Luft und reißt ein Stück der Stadt und uns alle mit sich. Gabe soll das wieder hin kriegen. Er kennt sich mit Vorkriegstechnologie aus aber dein kleiner Freund traut mir nicht. Hab ich denn nicht genug getan, dass ihr mit vertraut? Ich hab mein Leben aufs Spiel gesetzt, um euch zu retten." Das Zittern war wieder aus der Stimme des Mannes gewichen und hatte einem säuerlichen, ja fast schon wütenden, Tonfall Platz gemacht.
Wie um die Worte zu unterstreichen, gab es eine kleine Explosion. Der Druck in einem der vielen Rohre war zu groß geworden und hatte das Glas gesprengt. Splitter flogen umher und trafen auf die Treppe, die Maschine und die Wände des Raumes. Einige wenige Splitter trafen allerdings auch auf Kin'Tesh, der das Pech hatte, direkt neben dem platzenden Rohr zu stehen. Schmerzhaft bohrten sich einige Splitter in seine Haut. "Scheiße! Wir haben echt keine Zeit mehr!" schrie Serin. Er hielt in seiner Arbeit inne und sah sich um. "Ist irgendjemand getroffen worden?"
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Instinktiv wandte der Huene sein Gesicht von dem explodierenden Rohr ab. Mehrere heisse Nadelstiche fanden ihren Weg in sein Fleisch wie wuetende Termiten und er gab einen gutturalen Grunzlaut von sich, der halb ueberrascht und halb wuetend klang. Er fixierte die metallenen Ueberreste des Rohres, nachdem er sicher war, dass von der Richtung nicht noch mehr Schrapnell angeflogen kam. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt. Zu gern haette er jemandem dafuer eine verpasst, doch er war sich ziemlich sicher, dass dieses alte Fossil einer Maschine seine Schlaege noch stoischer wegstecken wuerde als er die Splitter. Ihm fiel die Fluessigkeit mit der ungesunden Farbe auf, die etwas entfernt aus einem anderen Rohr die Wand hinunter lief und eine zischende, dampfende Spur, hinterliess. Er hatte genug von diesem verdammten Loch.
"Ich werde diesem 'Freund' die Tuer oeffnen," sagte er laut genug, dass auch Jewgeni es unter ihm hoeren konnte. Zum ersten mal schwang ansatzweise genervter Unterton in seiner Stimme mit, der einigermassen bedrohlich klang. Er wuerde sich die Splitter innerhalb weniger Stunden aus der Haut ziehen muessen, bevor sie sich entzuendeten, was bedeutete, dass fuer ihn jetzt die Uhr tickte, denn dafuer hatte er nicht das richtige Werkzeug. Zunaechst musste er aber dafuer sorgen, dass ihnen nicht die ganze Anlage vorher um die Ohren flog. "Und du," er beugte sich zur Seite um den Qua'kal unter ihm zu sehen, "weisst, dass da hinten irgendein Kram auslaeuft?" Mit diesen Worten wirbelte er herum und stampfte an den beiden anderen vorbei in Richtung Ausgang.
Unterwegs wuehlte er in seinen Taschen nach der Lichtkapsel, die er in den Minen nie benutzt hatte. Er war keiner, der Resourcen unnoetig verschwendete und das kam ihm jetzt zu Gute. Er griff ausserdem nach seiner Pistole. Wer auch immer da zur Reparatur erschien, wuerde besser einen kompetenten Eindruck auf ihn machen. Er beschleunigte seine Schritte nochmals weiter, was ihm zur Belohnung ein Ziehen in der rechten Seite einbrachte. Der Ambacti biss die Zahne zusammen. Dann machte er sich daran diesen 'Freund' in den Bunker zu lassen.
"Ich werde diesem 'Freund' die Tuer oeffnen," sagte er laut genug, dass auch Jewgeni es unter ihm hoeren konnte. Zum ersten mal schwang ansatzweise genervter Unterton in seiner Stimme mit, der einigermassen bedrohlich klang. Er wuerde sich die Splitter innerhalb weniger Stunden aus der Haut ziehen muessen, bevor sie sich entzuendeten, was bedeutete, dass fuer ihn jetzt die Uhr tickte, denn dafuer hatte er nicht das richtige Werkzeug. Zunaechst musste er aber dafuer sorgen, dass ihnen nicht die ganze Anlage vorher um die Ohren flog. "Und du," er beugte sich zur Seite um den Qua'kal unter ihm zu sehen, "weisst, dass da hinten irgendein Kram auslaeuft?" Mit diesen Worten wirbelte er herum und stampfte an den beiden anderen vorbei in Richtung Ausgang.
Unterwegs wuehlte er in seinen Taschen nach der Lichtkapsel, die er in den Minen nie benutzt hatte. Er war keiner, der Resourcen unnoetig verschwendete und das kam ihm jetzt zu Gute. Er griff ausserdem nach seiner Pistole. Wer auch immer da zur Reparatur erschien, wuerde besser einen kompetenten Eindruck auf ihn machen. Er beschleunigte seine Schritte nochmals weiter, was ihm zur Belohnung ein Ziehen in der rechten Seite einbrachte. Der Ambacti biss die Zahne zusammen. Dann machte er sich daran diesen 'Freund' in den Bunker zu lassen.
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