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Kapitel 1 - Erwachen
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DerTom
RosenRoterRitter
Umbra
Darnamur
Leo
Thorgrimm
10 verfasser
Seite 1 von 24
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Kapitel 1 - Erwachen
Dunkelheit hielt einige Gestalten, die nur mit einem weißen, makellosen Kittel bekleidet waren, seit einer gefühlten Ewigkeit gefangen. Sie alle waren in vielerlei Hinsicht unterschiedlich und das nicht nur aufgrund ihrer Abstammung oder Äußerlichkeiten. Trotzdem hatten sie mehr miteinander gemein, als sie vielleicht dachten und glaubten. Jede Einzelne der Gestalten lag in einem etwa 5 Quadratmeter großen Raum, der neben einer harten Pritsche - auf der die Männer und Frauen lagen - nur mit einer Toilette und einem kleinen Nachttisch ausgestattet war. Die Räume erinnerten stark an Gefängniszellen, doch statt Gitter, war eine einzelne, schmiedeeiserne Tür in jede Zelle eingebaut worden, die in einen langen Gang mündete.
Des öfteren wurde die Dunkelheit, die die Schlafenden - oder in was für einem Zustand sich die Gefangenen auch immer befanden - umgab, von einer verzerrten, unwirklichen Männerstimme durchbrochen. Sie ratterte immer wieder die gleichen Fragen herunter aber dieser dämmerhafte, traumartige Zustand verhinderte, dass man sich länger als einige Sekunden an die Fragen erinnern konnte. Ob sich dieser seltsame Zustand nur einige Minuten, Stunden, Tage oder sogar Monate hinzog, war nicht zu erkennen. Die Gefangenen waren wie in Watte gepackt, unfähig sich zu bewegen, ein Zeitgefühl zu entwickeln oder sich daran zu erinnern, wie sie in diesen Zustand geraten waren. Waren sie überhaupt dazu fähig auf die Fragen zu antworten, die ihnen gestellt wurden? Sie konnten sich nicht daran erinnern, jemals etwas gesagt zu haben aber irgendwann hörten die Fragen schließlich auf. Entweder weil sie die richtigen Antworten gegeben und jemanden zufrieden gestellt hatten oder aus einem anderen Grund. Das einzige was den Kittelträgern jetzt noch Gesellschaft in ihren Zellen leistete, war die kalte Dunkelheit. Und Gefühle.
Obwohl die Gestalten wie betäubt waren, konnten sie zumindest fühlen. Überraschung fraß sich durch die Dunkelheit. Dann Wut und Hass. Trauer und Hoffnung wurden schließlich von Freude begleitet. All diese unterschiedlichen Eindrücke, wirkten auf die Gefangenen wie eine alte Erfahrung ein. Sie erinnerten sich wieder, wie es vor der alles verschlingenden und unterdrückenden Dunkelheit gewesen war. Plötzlich war da noch etwas anderes - etwas… Fremdes. Abermals wurde die Dunkelheit, die sich wie eine schützende Hülle um die Gestalten gelegt hatte, durchbrochen. Ein lautes Heulen, wie von einer Sirene, wurde stetig lauter, bis man das Geräusch nicht mehr ignorieren konnte. Es war wie ein Weckruf. Mit der Zeit kam die Kontrolle über ihren Körper und ihre Gedanken wieder.
Sie konnten endlich einen klaren Gedanken fassen, ihre Finger bewegen und schließlich die Augen öffnen. Tiefe Dunkelheit wurde regelmäßig von einem roten Licht verscheucht. Eine Warnsirene heulte in dem gleichen Takt auf, in dem das rote Licht erschien. Nacheinander wachten die Menschen und die beiden Angehörigen einer anderen Rasse - ein Ambacti und ein Gezeichneter - auf. Sie alle befanden sich in unterschiedlichen Zellen, die aber gleich aufgebaut waren. Neben ihrer Pritsche stand ein Nachttisch und über der Tür, die aus dem Raum herausführte - und seltsamerweise geöffnet war - leuchtete eine rote Warnlampe auf, die die Zelle in abwechselnd rotes Licht und Dunkelheit tauchte. Auf den Tischen lagen verschiedene Gegenstände… eine Streichholzschachtel, ein altes Kampfmesser, ein seltsames Gestell, dass als Brille durchgehen konnte, ein Taschenrevolver und eine goldene Taschenuhr.
Sie alle waren ohne Erinnerungen aufgewacht und es war fraglich, wie lange sie in den Zellen gelegen hatten und was mit ihnen passiert war. Sie wussten nicht, wer sie wirklich gewesen waren und wer sie jetzt sind. Auch der Grund für das alles lag in der Dunkelheit verbogen. Vielleicht würde das Zimmer oder ein anderer Teil des Gebäudes Antworten liefern.
Des öfteren wurde die Dunkelheit, die die Schlafenden - oder in was für einem Zustand sich die Gefangenen auch immer befanden - umgab, von einer verzerrten, unwirklichen Männerstimme durchbrochen. Sie ratterte immer wieder die gleichen Fragen herunter aber dieser dämmerhafte, traumartige Zustand verhinderte, dass man sich länger als einige Sekunden an die Fragen erinnern konnte. Ob sich dieser seltsame Zustand nur einige Minuten, Stunden, Tage oder sogar Monate hinzog, war nicht zu erkennen. Die Gefangenen waren wie in Watte gepackt, unfähig sich zu bewegen, ein Zeitgefühl zu entwickeln oder sich daran zu erinnern, wie sie in diesen Zustand geraten waren. Waren sie überhaupt dazu fähig auf die Fragen zu antworten, die ihnen gestellt wurden? Sie konnten sich nicht daran erinnern, jemals etwas gesagt zu haben aber irgendwann hörten die Fragen schließlich auf. Entweder weil sie die richtigen Antworten gegeben und jemanden zufrieden gestellt hatten oder aus einem anderen Grund. Das einzige was den Kittelträgern jetzt noch Gesellschaft in ihren Zellen leistete, war die kalte Dunkelheit. Und Gefühle.
Obwohl die Gestalten wie betäubt waren, konnten sie zumindest fühlen. Überraschung fraß sich durch die Dunkelheit. Dann Wut und Hass. Trauer und Hoffnung wurden schließlich von Freude begleitet. All diese unterschiedlichen Eindrücke, wirkten auf die Gefangenen wie eine alte Erfahrung ein. Sie erinnerten sich wieder, wie es vor der alles verschlingenden und unterdrückenden Dunkelheit gewesen war. Plötzlich war da noch etwas anderes - etwas… Fremdes. Abermals wurde die Dunkelheit, die sich wie eine schützende Hülle um die Gestalten gelegt hatte, durchbrochen. Ein lautes Heulen, wie von einer Sirene, wurde stetig lauter, bis man das Geräusch nicht mehr ignorieren konnte. Es war wie ein Weckruf. Mit der Zeit kam die Kontrolle über ihren Körper und ihre Gedanken wieder.
Sie konnten endlich einen klaren Gedanken fassen, ihre Finger bewegen und schließlich die Augen öffnen. Tiefe Dunkelheit wurde regelmäßig von einem roten Licht verscheucht. Eine Warnsirene heulte in dem gleichen Takt auf, in dem das rote Licht erschien. Nacheinander wachten die Menschen und die beiden Angehörigen einer anderen Rasse - ein Ambacti und ein Gezeichneter - auf. Sie alle befanden sich in unterschiedlichen Zellen, die aber gleich aufgebaut waren. Neben ihrer Pritsche stand ein Nachttisch und über der Tür, die aus dem Raum herausführte - und seltsamerweise geöffnet war - leuchtete eine rote Warnlampe auf, die die Zelle in abwechselnd rotes Licht und Dunkelheit tauchte. Auf den Tischen lagen verschiedene Gegenstände… eine Streichholzschachtel, ein altes Kampfmesser, ein seltsames Gestell, dass als Brille durchgehen konnte, ein Taschenrevolver und eine goldene Taschenuhr.
Sie alle waren ohne Erinnerungen aufgewacht und es war fraglich, wie lange sie in den Zellen gelegen hatten und was mit ihnen passiert war. Sie wussten nicht, wer sie wirklich gewesen waren und wer sie jetzt sind. Auch der Grund für das alles lag in der Dunkelheit verbogen. Vielleicht würde das Zimmer oder ein anderer Teil des Gebäudes Antworten liefern.
Thorgrimm- Anzahl der Beiträge : 2050
Anmeldedatum : 20.02.14
Alter : 34
Re: Kapitel 1 - Erwachen
Sie wachte auf, noch bevor sie die Augen aufschlug. Es war dunkel. Dunkel und leer.
Angenehm, die Dunkelheit. Noch einen Moment gab sie sich ihr hin, doch das schläfrige Gefühl kehrte nicht zurück. Stattdessen hatte sie das Gefühl, dass ihre Sinne zurückkehrten, langsam aber sicher. Ihr Körper kribbelte, besonders an den unbedeckten Stellen. Ein unangenehmer Ton drang an ihr Gehör. Sie schlug die Augen auf.
Rotes Licht pulste durch den Raum, gemeinsam mit dem zu lauten Alarmton. Ihr Blick ging nach oben, an eine unscheinbare Decke. Sie wandte den Kopf zur Seite. Der Raum in dem sie sich befand war klein. Links war eine Tür, ein Fenster gab es nicht, oder zumindest konnte sie keines entdecken. Im roten Licht sah sie einen kleinen Tisch mit einem rechteckigen Gegenstand darauf, weiter hinten war eine Toilette auszumachen.
Probeweise winkelte sie die Beine an; es ging problemlos und fühlte sich an wie eine altbekannte Bewegung. Dann setzte sie einen ihrer Füße auf den Boden, den zweiten vorsichtig hinterher, als sich nichts tat. Sie richtete ihren Oberkörper auf, saß jetzt auf der Pritschenkante und betrachtete das Ding auf dem Tisch. Es war eine Schachtel, kaum länger als ihr Handteller. Es war mehr eine dunkle Ahnung, wie ein vergangener Schatten, der sie bewegte, aufzustehen, und die Schachtel in die Hand zu nehmen. Es war ein seltsames Gefühl. Vertrautheit … aber gleichzeitig spürte sie eine merkwürdige Anspannung, eine Art der, ja … Nervosität. Fast schon Vorfreude. Sie stupste die Schachtel mit einem Finger auf. Es waren Holzstäbchen mit roten Köpfen darin. Streichhölzer. Ja, das mussten … Streichhölzer sein.
Woher wusste sie das?
Aber das war jetzt nicht wichtig. Bedächtig schob sie die Schachtel in eine Tasche ihres Kittels.
Was nun? Sie ließ sich wieder auf der Bettkante nieder, während erste Fragen ihr leeres Gehirn fluteten. Eine schien besonders wichtig.
Wer war sie?!
Hatte sie einen Namen? Welchen, und warum wusste sie ihn nicht? Und was zum Teufel machte sie hier? Wo war ‚hier‘?
Erst jetzt begann sie, den Alarm wirklich wahrzunehmen. Aber warum der Alarm? Vor was sollte das rote Licht warnen, was war die Gefahr? War sie auch betroffen? Vielleicht war es besser, schnell zu verschwinden …
Langsam, fast, als wäre sie noch etwas schlaftrunken, ging sie zu der offenstehenden Tür.
Angenehm, die Dunkelheit. Noch einen Moment gab sie sich ihr hin, doch das schläfrige Gefühl kehrte nicht zurück. Stattdessen hatte sie das Gefühl, dass ihre Sinne zurückkehrten, langsam aber sicher. Ihr Körper kribbelte, besonders an den unbedeckten Stellen. Ein unangenehmer Ton drang an ihr Gehör. Sie schlug die Augen auf.
Rotes Licht pulste durch den Raum, gemeinsam mit dem zu lauten Alarmton. Ihr Blick ging nach oben, an eine unscheinbare Decke. Sie wandte den Kopf zur Seite. Der Raum in dem sie sich befand war klein. Links war eine Tür, ein Fenster gab es nicht, oder zumindest konnte sie keines entdecken. Im roten Licht sah sie einen kleinen Tisch mit einem rechteckigen Gegenstand darauf, weiter hinten war eine Toilette auszumachen.
Probeweise winkelte sie die Beine an; es ging problemlos und fühlte sich an wie eine altbekannte Bewegung. Dann setzte sie einen ihrer Füße auf den Boden, den zweiten vorsichtig hinterher, als sich nichts tat. Sie richtete ihren Oberkörper auf, saß jetzt auf der Pritschenkante und betrachtete das Ding auf dem Tisch. Es war eine Schachtel, kaum länger als ihr Handteller. Es war mehr eine dunkle Ahnung, wie ein vergangener Schatten, der sie bewegte, aufzustehen, und die Schachtel in die Hand zu nehmen. Es war ein seltsames Gefühl. Vertrautheit … aber gleichzeitig spürte sie eine merkwürdige Anspannung, eine Art der, ja … Nervosität. Fast schon Vorfreude. Sie stupste die Schachtel mit einem Finger auf. Es waren Holzstäbchen mit roten Köpfen darin. Streichhölzer. Ja, das mussten … Streichhölzer sein.
Woher wusste sie das?
Aber das war jetzt nicht wichtig. Bedächtig schob sie die Schachtel in eine Tasche ihres Kittels.
Was nun? Sie ließ sich wieder auf der Bettkante nieder, während erste Fragen ihr leeres Gehirn fluteten. Eine schien besonders wichtig.
Wer war sie?!
Hatte sie einen Namen? Welchen, und warum wusste sie ihn nicht? Und was zum Teufel machte sie hier? Wo war ‚hier‘?
Erst jetzt begann sie, den Alarm wirklich wahrzunehmen. Aber warum der Alarm? Vor was sollte das rote Licht warnen, was war die Gefahr? War sie auch betroffen? Vielleicht war es besser, schnell zu verschwinden …
Langsam, fast, als wäre sie noch etwas schlaftrunken, ging sie zu der offenstehenden Tür.
Leo- Anzahl der Beiträge : 2411
Anmeldedatum : 02.04.14
Alter : 28
Wohnort : Hamburg
Laune : leicht versch(l)afen
Re: Kapitel 1 - Erwachen
Der Gezeichnete lag zitternd und unruhig in seinem Bett. Die Decke hatte er bis unters Kinn gezogen. Die Augen des wohl etwa zwanzig Jahre alten Mannes waren fest zusammen gepresst, so als würde er befürchten, dass er etwas Schreckliches erblicken würde, wenn er sie aufmachte. Die Augen waren es auch, welche diesen Gezeichneten von anderen Menschen wohl unterschied.
Dieses Volk, welches die Folgen des Kriegs jeden Tag ihres Lebens am eigenen Leib spürte, war sehr anfällig für Mutationen aller Art. Diese traten in der Regel bei oder kurz nach der Geburt auf. Sie konnten positiv sein- das war nicht abzustreiten. Ein zusätzliches Bein konnte einem beispielsweise einiges an Laufarbeit ersparen. Doch ein großer Teil dieser „Zeichnungen“, welche die Angehörigen dieses Volkes erleiden ist eher schadhaft oder hat keinen großen Nutzen. Viele Mutationen führen zu einem sofortigem oder frühen Tod. Und deshalb war der Mann in der Zelle mit seinen zwanzig Jahren nicht einmal so jung, wie es aussehen mochte.
Wie bereits erwähnt hatte die Hauptmutation dieses Gezeichneten etwas mit seinen Augen zu tun: Und diese konnte man nicht unbedingt als Positive werten. Er besaß Drei von Ihnen. Drei Augen. Zwei an ihren gewöhnlichen Stellen und Eines, das mittig kurz über den anderen gelegen war. Momentan waren sie geschlossen, sodass sich nicht erkennen ließ, welche Farbe die Augen besaßen.
Jedenfalls brachte ihm dieses zusätzliche Sehwerkzeug nicht unbedingt einen großen Nutzen.
Er konnte dadurch nicht besser sehen. Im Gegenteil: Er hatte eine ziemliche Sehschwäche, was auch die obskure Brille erklärte, welche direkt neben ihm auf dem Nachttisch lag.
Die Brille war mit Sicherheit eine ziemlich seltsame Konstruktion. Die einzelnen Gläser waren sehr dick- man könnte sie mit dicken Flaschenböden vergleichen. Alle Drei waren über ein Drahtgerüst im Dreieck miteinander verbunden. Nun fehlten allerdings echte Bügel für die Brille. Vielleicht war die Konstruktion nicht für eine solche Tragweise geeignet gewesen. Jedenfalls war daran stattdessen ein schwarzbraunes Gummiband befestigt worden, welches man über den Kopf streifen konnte. So eine Brille sah vermutlich nicht unbedingt gut aus, aber für den Gezeichneten war sie absolut notwendig.
Jetzt lag er unruhig und mit leise aufeinander klappernden Zähnen da. Sein braunrotes Haar war ihm ins Gesicht gefallen und bedeckte halb sein oberstes Auge. Die kränkliche, bleiche Haut glänzte im roten Licht der Warnlampe, welche die Zelle immer wieder für einen kurzen Augenblick der Finsternis riss und in einen gespenstischen Schein tauchte.
Ich bleib liegen. Ich bleib einfach liegen, dann passiert mir nichts. Er hatte Angst. Sein Kopf fühlte sich irgendwie schwammig an. Er wusste nicht was geschehen war, was es mit dieser seltsamen Stimme auf sich gehabt hatte und was das für kreischende Geräusche waren, die da an seine Ohrmuschel drangen. Ebenso wenig wusste er, woher dieses schreckliche rote Licht kam, das pulsierend durch seine Augenlider drang und einfach nicht aufhörte. Ein Traum! Es ist ein Traum, da haben wir es. Ein böser Traum. Ich lasse einfach die Augen zu und warte, bis er vorbei ist. Dieser Gedanke kam ihm ziemlich vernünftig vor und er atmete erleichtert aus. Natürlich war es nur ein Traum. Was sollte es sonst sein? Sein eigenes Bett fühlt sich doch ganz anders an…ganz…ja, wie eigentlich? Irgendwie konnte er sich gerade nicht daran erinnern. Seltsam. Doch der Gezeichnete wischte diesen störenden Gedanken beiseite. Es war ein Traum. Aus.
Doch die Sirene hörte einfach nicht auf zu Schreien und das Geräusch riss an seinen Nervensträngen. Was ist das? Warum kann es nicht einfach aufhören? Wenn er die Augen aufmachte, dann würde er eventuell mehr wissen. Doch gleichzeitig- was war, wenn er sich plötzlich an einem fremden Ort wiederfand? Was war- wenn diese unheimliche Stimme und das Alles kein Alptraum war, sondern Wirklichkeit? Wenn er die Augen aufschlug, dann wäre das etwas Endgültiges. Dann gäbe es kein Zurück mehr. Und wenn es kein Traum war, dann wäre er auf immer an einem fremden Ort gefangen. Der Atem des Gezeichneten ging rascher. Schweißtropfen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. Bitte, oh bitte ist es ein Traum. Große Bestie, stehe mir bei. Seine Finger ballten sich zusammen und streckten sich wieder. Ballen, strecken. Ballen, strecken. Diese Bewegungen beschäftigten ihn und halfen ihm sich abzulenken. Davon das er sich gerade möglicherweise an einem, ihm völlig unbekannten Ort befand. Von der unheimlichen Stimme, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Sie hatte Fragen gestellt, dass wusste er noch. Aber was für Fragen? Irgendwie setzte hier sein Hirn aus. Er konnte sich einfach nicht mehr erinnern…und das war schockierend. Dass er so eine Gedächtnislücke besaß.
Ballen, Strecken. Lass dich nicht ablenken. Es ist nur ein Traum. Ganz bestimmt. Aber die Sirene dröhnte weiter in seinem Schädel und das verdammte Licht hörte einfach nicht auf irrsinnig zu blinken. Was war das für ein seltsamer Traum?
Oder ist es etwa kein…nein, unmöglich. Es muss einer sein. Denk nicht mal daran. Doch es half Alles nichts: Geräusche und Lichtsignale hörten nicht auf.
Moment…ihm kam ein Gedanke. Hatte er denn überhaupt seine Brille auf. Er nahm die rechte Hand und tastete damit sein Gesicht ab. Ohren, Augen und seine kleine Nase. Keine Brille. Wenn er also seine Augen aufmachten würde, würde er trotzdem nicht sonderlich viel sehen. Nur seinen näheren Umkreis. Was konnte er also schlimmstenfalls feststellen? Das er in einem fremden Bett lag. Und das konnte ja durchaus sein. Ich könnte in einem Krankenhaus sein- genau. Ich bin doch so anfällig für Krankheiten. Diese neue Erklärung gab ihm ein wenig Mut. Gerade genug, um sein rechtes Auge aufzuzwängen. Sofort leuchtete es ihm rot in den giftgrünen Augapfel. Er stieß ein Keuchen aus und klappte das Lid sofort wieder zu. Dieses Licht…dieses gruselige rote Licht…
Er atmete ein paar Mal tief durch. Dann versuchte er es erneut und dieses Mal gelang es ihm sein Auge offen zu halten. Alles was er um sich herum sah, wirkte verzerrt und unscharf auf ihn. Dennoch war Eines unverkennbar: Das Bett auf dem er lag, war kein wirkliches Bett, sondern eher eine Pritsche. So eine, wie man sie aus Gefängnissen kannte. Sofort wurde ihm angst und bange. Wieso bin ich im Gefängnis? Was habe ich denn verbrochen? Er suchte in seinen Erinnerungen, aber zu diesem Thema fiel ihm einfach gar nichts ein. Und irgendwie jagte ihm das noch mehr Angst ein.
Der Gezeichnete begann nervös an seinen Fingernägeln zu kauen. Sein Blick wanderte ein wenig weiter nach rechts. Und dann erblickte er sie schließlich: Seine Brille. Seine geliebte, dämlich aussehende Brille. Sofort tastete er mit seiner bleichen, schwachen Hand nach ihr, hielt dann aber Inne. Wieder begannen die Zweifel an ihm zu nagen: Was würde er sehen, wenn er sie aufsetzte? Wollte er das überhaupt?
Momentan denke ich, dass ich in einem Gefängnis bin. Wie viel schlimmer kann es schon kommen? Ohne noch länger darüber nachzudenken- denn er hätte es sich auch wieder anders überlegen können, packte er die Brille am Gummiband und streifte sie sich mit beiden Händen über den Schädel. Wie immer rieb das Material unangenehm über seine Haare.
Und dann sah er tatsächlich wo er war. Es war eine Zelle. Es war tatsächlich eine Zelle. Er umklammerte zitternd seine dünne Decke. Wie konnte das nur geschehen? Mittlerweile hatte er alle drei grünen Augen entfaltet und sah sich halb neugierig, halb ängstlich in dem Raum um. Nur dem roten Signallicht, das auf ihn irgendwie verstörend wirkte, versuchte er mit dem Blick auszuweichen. Die schrecklichen Sirenengeräusche waren natürlich ebenso schlimm, aber gegen die konnte er kaum etwas tun. Natürlich könnte er sich die Ohren zuhalten, aber das gefiel ihm nicht und außerdem würde er den Ton vielleicht einfach trotzdem hören.
Hauptsächlich fixierte er deshalb gerade die Eisentür mit seinen Sehwerkzeugen. Unmöglich da irgendwie durchzukommen, dachte er sich. Oder war sie vielleicht schon offen und er musste nur versuchen sie aufzumachen? Aber er würde das auf keinen Fall probieren. Wenn er hier ausbrach, würde man ihn doch sicher sofort schnappen und verprügeln und davor hatte er wirklich Angst. Er stellte sich vor, wie ein Trupp Wärter über ihn herfiel und mit Knüppeln auf ihn einprügelte, obwohl er sich bereits ergeben hatte. Ein kalter Schauer durchlief seinen mageren Körper. Wärter waren doch meistens irgendwelche kranken Sadisten, oder? Zumindest er stellte sich Gefängniswärter so vor. Nein, er würde nichts mit der Tür machen. Und selbst wenn sie offen wäre, würde er nicht rausgehen. Vielleicht ist das Alles nur ein Test. Und die Lampe und die Sirene sollen mich bloß verwirren. Aber darauf würde er nicht reinfallen. Ganz sicher nicht. Er würde hier sitzen bleiben.
Doch was sollte er dann nun tun? Zunächst einmal konnte er untersuchen, was ihm zur Verfügung stand. Deshalb wandte er sich als Erstes dem Nachtkästchen zu. Ließ sich dort noch irgendetwas finden, hatte es Schubläden, in denen sich ein Inhalt verbarg?
Dieses Volk, welches die Folgen des Kriegs jeden Tag ihres Lebens am eigenen Leib spürte, war sehr anfällig für Mutationen aller Art. Diese traten in der Regel bei oder kurz nach der Geburt auf. Sie konnten positiv sein- das war nicht abzustreiten. Ein zusätzliches Bein konnte einem beispielsweise einiges an Laufarbeit ersparen. Doch ein großer Teil dieser „Zeichnungen“, welche die Angehörigen dieses Volkes erleiden ist eher schadhaft oder hat keinen großen Nutzen. Viele Mutationen führen zu einem sofortigem oder frühen Tod. Und deshalb war der Mann in der Zelle mit seinen zwanzig Jahren nicht einmal so jung, wie es aussehen mochte.
Wie bereits erwähnt hatte die Hauptmutation dieses Gezeichneten etwas mit seinen Augen zu tun: Und diese konnte man nicht unbedingt als Positive werten. Er besaß Drei von Ihnen. Drei Augen. Zwei an ihren gewöhnlichen Stellen und Eines, das mittig kurz über den anderen gelegen war. Momentan waren sie geschlossen, sodass sich nicht erkennen ließ, welche Farbe die Augen besaßen.
Jedenfalls brachte ihm dieses zusätzliche Sehwerkzeug nicht unbedingt einen großen Nutzen.
Er konnte dadurch nicht besser sehen. Im Gegenteil: Er hatte eine ziemliche Sehschwäche, was auch die obskure Brille erklärte, welche direkt neben ihm auf dem Nachttisch lag.
Die Brille war mit Sicherheit eine ziemlich seltsame Konstruktion. Die einzelnen Gläser waren sehr dick- man könnte sie mit dicken Flaschenböden vergleichen. Alle Drei waren über ein Drahtgerüst im Dreieck miteinander verbunden. Nun fehlten allerdings echte Bügel für die Brille. Vielleicht war die Konstruktion nicht für eine solche Tragweise geeignet gewesen. Jedenfalls war daran stattdessen ein schwarzbraunes Gummiband befestigt worden, welches man über den Kopf streifen konnte. So eine Brille sah vermutlich nicht unbedingt gut aus, aber für den Gezeichneten war sie absolut notwendig.
Jetzt lag er unruhig und mit leise aufeinander klappernden Zähnen da. Sein braunrotes Haar war ihm ins Gesicht gefallen und bedeckte halb sein oberstes Auge. Die kränkliche, bleiche Haut glänzte im roten Licht der Warnlampe, welche die Zelle immer wieder für einen kurzen Augenblick der Finsternis riss und in einen gespenstischen Schein tauchte.
Ich bleib liegen. Ich bleib einfach liegen, dann passiert mir nichts. Er hatte Angst. Sein Kopf fühlte sich irgendwie schwammig an. Er wusste nicht was geschehen war, was es mit dieser seltsamen Stimme auf sich gehabt hatte und was das für kreischende Geräusche waren, die da an seine Ohrmuschel drangen. Ebenso wenig wusste er, woher dieses schreckliche rote Licht kam, das pulsierend durch seine Augenlider drang und einfach nicht aufhörte. Ein Traum! Es ist ein Traum, da haben wir es. Ein böser Traum. Ich lasse einfach die Augen zu und warte, bis er vorbei ist. Dieser Gedanke kam ihm ziemlich vernünftig vor und er atmete erleichtert aus. Natürlich war es nur ein Traum. Was sollte es sonst sein? Sein eigenes Bett fühlt sich doch ganz anders an…ganz…ja, wie eigentlich? Irgendwie konnte er sich gerade nicht daran erinnern. Seltsam. Doch der Gezeichnete wischte diesen störenden Gedanken beiseite. Es war ein Traum. Aus.
Doch die Sirene hörte einfach nicht auf zu Schreien und das Geräusch riss an seinen Nervensträngen. Was ist das? Warum kann es nicht einfach aufhören? Wenn er die Augen aufmachte, dann würde er eventuell mehr wissen. Doch gleichzeitig- was war, wenn er sich plötzlich an einem fremden Ort wiederfand? Was war- wenn diese unheimliche Stimme und das Alles kein Alptraum war, sondern Wirklichkeit? Wenn er die Augen aufschlug, dann wäre das etwas Endgültiges. Dann gäbe es kein Zurück mehr. Und wenn es kein Traum war, dann wäre er auf immer an einem fremden Ort gefangen. Der Atem des Gezeichneten ging rascher. Schweißtropfen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. Bitte, oh bitte ist es ein Traum. Große Bestie, stehe mir bei. Seine Finger ballten sich zusammen und streckten sich wieder. Ballen, strecken. Ballen, strecken. Diese Bewegungen beschäftigten ihn und halfen ihm sich abzulenken. Davon das er sich gerade möglicherweise an einem, ihm völlig unbekannten Ort befand. Von der unheimlichen Stimme, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Sie hatte Fragen gestellt, dass wusste er noch. Aber was für Fragen? Irgendwie setzte hier sein Hirn aus. Er konnte sich einfach nicht mehr erinnern…und das war schockierend. Dass er so eine Gedächtnislücke besaß.
Ballen, Strecken. Lass dich nicht ablenken. Es ist nur ein Traum. Ganz bestimmt. Aber die Sirene dröhnte weiter in seinem Schädel und das verdammte Licht hörte einfach nicht auf irrsinnig zu blinken. Was war das für ein seltsamer Traum?
Oder ist es etwa kein…nein, unmöglich. Es muss einer sein. Denk nicht mal daran. Doch es half Alles nichts: Geräusche und Lichtsignale hörten nicht auf.
Moment…ihm kam ein Gedanke. Hatte er denn überhaupt seine Brille auf. Er nahm die rechte Hand und tastete damit sein Gesicht ab. Ohren, Augen und seine kleine Nase. Keine Brille. Wenn er also seine Augen aufmachten würde, würde er trotzdem nicht sonderlich viel sehen. Nur seinen näheren Umkreis. Was konnte er also schlimmstenfalls feststellen? Das er in einem fremden Bett lag. Und das konnte ja durchaus sein. Ich könnte in einem Krankenhaus sein- genau. Ich bin doch so anfällig für Krankheiten. Diese neue Erklärung gab ihm ein wenig Mut. Gerade genug, um sein rechtes Auge aufzuzwängen. Sofort leuchtete es ihm rot in den giftgrünen Augapfel. Er stieß ein Keuchen aus und klappte das Lid sofort wieder zu. Dieses Licht…dieses gruselige rote Licht…
Er atmete ein paar Mal tief durch. Dann versuchte er es erneut und dieses Mal gelang es ihm sein Auge offen zu halten. Alles was er um sich herum sah, wirkte verzerrt und unscharf auf ihn. Dennoch war Eines unverkennbar: Das Bett auf dem er lag, war kein wirkliches Bett, sondern eher eine Pritsche. So eine, wie man sie aus Gefängnissen kannte. Sofort wurde ihm angst und bange. Wieso bin ich im Gefängnis? Was habe ich denn verbrochen? Er suchte in seinen Erinnerungen, aber zu diesem Thema fiel ihm einfach gar nichts ein. Und irgendwie jagte ihm das noch mehr Angst ein.
Der Gezeichnete begann nervös an seinen Fingernägeln zu kauen. Sein Blick wanderte ein wenig weiter nach rechts. Und dann erblickte er sie schließlich: Seine Brille. Seine geliebte, dämlich aussehende Brille. Sofort tastete er mit seiner bleichen, schwachen Hand nach ihr, hielt dann aber Inne. Wieder begannen die Zweifel an ihm zu nagen: Was würde er sehen, wenn er sie aufsetzte? Wollte er das überhaupt?
Momentan denke ich, dass ich in einem Gefängnis bin. Wie viel schlimmer kann es schon kommen? Ohne noch länger darüber nachzudenken- denn er hätte es sich auch wieder anders überlegen können, packte er die Brille am Gummiband und streifte sie sich mit beiden Händen über den Schädel. Wie immer rieb das Material unangenehm über seine Haare.
Und dann sah er tatsächlich wo er war. Es war eine Zelle. Es war tatsächlich eine Zelle. Er umklammerte zitternd seine dünne Decke. Wie konnte das nur geschehen? Mittlerweile hatte er alle drei grünen Augen entfaltet und sah sich halb neugierig, halb ängstlich in dem Raum um. Nur dem roten Signallicht, das auf ihn irgendwie verstörend wirkte, versuchte er mit dem Blick auszuweichen. Die schrecklichen Sirenengeräusche waren natürlich ebenso schlimm, aber gegen die konnte er kaum etwas tun. Natürlich könnte er sich die Ohren zuhalten, aber das gefiel ihm nicht und außerdem würde er den Ton vielleicht einfach trotzdem hören.
Hauptsächlich fixierte er deshalb gerade die Eisentür mit seinen Sehwerkzeugen. Unmöglich da irgendwie durchzukommen, dachte er sich. Oder war sie vielleicht schon offen und er musste nur versuchen sie aufzumachen? Aber er würde das auf keinen Fall probieren. Wenn er hier ausbrach, würde man ihn doch sicher sofort schnappen und verprügeln und davor hatte er wirklich Angst. Er stellte sich vor, wie ein Trupp Wärter über ihn herfiel und mit Knüppeln auf ihn einprügelte, obwohl er sich bereits ergeben hatte. Ein kalter Schauer durchlief seinen mageren Körper. Wärter waren doch meistens irgendwelche kranken Sadisten, oder? Zumindest er stellte sich Gefängniswärter so vor. Nein, er würde nichts mit der Tür machen. Und selbst wenn sie offen wäre, würde er nicht rausgehen. Vielleicht ist das Alles nur ein Test. Und die Lampe und die Sirene sollen mich bloß verwirren. Aber darauf würde er nicht reinfallen. Ganz sicher nicht. Er würde hier sitzen bleiben.
Doch was sollte er dann nun tun? Zunächst einmal konnte er untersuchen, was ihm zur Verfügung stand. Deshalb wandte er sich als Erstes dem Nachtkästchen zu. Ließ sich dort noch irgendetwas finden, hatte es Schubläden, in denen sich ein Inhalt verbarg?
Zuletzt von Darnamur am So Sep 28 2014, 20:59 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Darnamur- Jünger des Pinguins
- Anzahl der Beiträge : 3442
Anmeldedatum : 04.09.12
Alter : 28
Laune : katastrophal destruktiv
Re: Kapitel 1 - Erwachen
Eine der Gestalten, die sich, kitteltragend, auf einer Pritsche in einem einengenden, finsteren Raum wiederfanden, war eine schlanke Frau, der als Erstes die Decke und dann ihre eigenen, nackten Füße auffielen, die derselben entgegenragten. Mit einem Mal bei klarem Bewusstsein, waren es das blinkende, rote Licht und das lautstarke Heulen, dass sie aufschreckten. Sie erschrak wirklich. Ihr war, als wenn ihr Herz einen Schlag aussetzen würde… Daraufhin begann es, zu rasen und Unmengen von Adrenalin in ihrem Körper zu verteilen.
Die unbekannte Umgebung, in der sie sich befand, versetzte sie in diesem ersten Moment in eine gewisse Panik, die sie dazu brachte, aus ihrer Liegeposition aufzuspringen, direkt das Gleichgewicht zu verlieren und gegen die nächste, nicht sehr weit entfernte Wand zu stolpern, an der sie, das Gesicht in ihrem Arm vergraben, erst einmal stehen blieb. Hätte sie diesen Halt nicht gefunden, wäre sie vermutlich gestürzt.
Was war nur geschehen? Wie war sie hierhergelangt? Sie konnte sich nicht erinnern… Sie konnte sich an überhaupt nichts erinnern. Ihr Schädel: verschwommen wabernde dröhnende Leere. Rot. Dunkel. Rot. Dunkel. Die Hand direkt vor ihren Augen, gegen die sie sich lehnte, nahm im farbigen Licht eine ungesund wirkende Erscheinung an. Dieser Ort war unwirklich… so unwirklich. Die Wand war kalt, der Boden war kalt. Barfüßig stand sie da, auf noch unsicheren Beinen, aber war es inzwischen vielleicht nur noch geistige Überforderung, als dass ihre physischen Kräfte nicht reichten. Die laute Sirene machte ihr Angst, genauso wie dieser Raum, der ihr mit jedem Heulen, mit jedem Aufleuchten erschien. Jedes Mal, wenn der Lärm abschwoll, hörte sie ihren eigenen, schnellen Atem. Sie wusste nicht, wie lange sie dort stand und bemühte, sich zu sammeln. Es mochten nur ein paar Sekunden verstrichen sein, als sie sich verwirrt dem Raum zuwandte und versuchte, aus dieser Umgebung schlau zu werden.
Der Raum war winzig. Die Pritsche, eine Toilette und ein Nachttisch. Etwas Metallenes glänzte im roten Schein auf letzterem auf. Sie erkannte diesen Gegenstand, wie sie, begleitet von einem plötzlich Schub an Aufregung und Erleichterung, der durch ihren Körper brandete, feststellte. Etwas unbeholfen stürzte sie sich darauf, doch das Gefühl, etwas anfassen zu können, das ihr aus irgendeinem Grund vertraut vorkam, gab ihr etwas Sicherheit. Wie von selbst fanden ihre schlanken Glieder eine passend erscheinende Griffposition um das holzige Ende des handlichen Gegenstands. Das Wort „Revolver“ fiel ihr dazu ein. Dort war eine Art Ring, in dem sich ein kleiner Hebel befand, den sie mit ihrem Zeigefinger erreichen konnte. Und ein anderer metallischer Haken, direkt über dem Griffstück rastete klickend ein, als sie ihn mit dem Daumen bewegte. Ja, das fühlte sich richtig an. Real. Doch ihre Hand zitterte. Sie nahm die zweite zur Stütze hinzu.
Der sich nahezu einbrennende Warnton machte es ihr schwer, sich zu konzentrieren. Dieser Kittel… Hier stimmte so einiges gewaltig nicht. Die Furcht war immer noch da und fraß sich in sie hinein. Sie musste fort von hier, schnellstmöglich, das war ihr klar. An diesem Ort fühlte sie sich alles andere als wohl. Sie war hilflos und desorientiert. Sie wusste ja noch nicht einmal, wer sie war.
Inzwischen konnte sie sich einigermaßen sicher auf dem Beinen halten. Dennoch rannte sie nicht kopflos los. Beunruhigt ließ sie noch einmal ihren Blick durch den Raum schweifen, bevor sie bedächtig einen Fuß vor den anderen setzte. Zunächst lenkte die rot aufblinkende Leuchte über der bedrückend massiv wirkenden Tür noch ihre Aufmerksamkeit auf sich, doch dann schritt sie unter dem nervenden Ding hindurch und trat, sich umsehend, auf den Flur, der sich auf der anderen Seite der Schwelle befand.
Die unbekannte Umgebung, in der sie sich befand, versetzte sie in diesem ersten Moment in eine gewisse Panik, die sie dazu brachte, aus ihrer Liegeposition aufzuspringen, direkt das Gleichgewicht zu verlieren und gegen die nächste, nicht sehr weit entfernte Wand zu stolpern, an der sie, das Gesicht in ihrem Arm vergraben, erst einmal stehen blieb. Hätte sie diesen Halt nicht gefunden, wäre sie vermutlich gestürzt.
Was war nur geschehen? Wie war sie hierhergelangt? Sie konnte sich nicht erinnern… Sie konnte sich an überhaupt nichts erinnern. Ihr Schädel: verschwommen wabernde dröhnende Leere. Rot. Dunkel. Rot. Dunkel. Die Hand direkt vor ihren Augen, gegen die sie sich lehnte, nahm im farbigen Licht eine ungesund wirkende Erscheinung an. Dieser Ort war unwirklich… so unwirklich. Die Wand war kalt, der Boden war kalt. Barfüßig stand sie da, auf noch unsicheren Beinen, aber war es inzwischen vielleicht nur noch geistige Überforderung, als dass ihre physischen Kräfte nicht reichten. Die laute Sirene machte ihr Angst, genauso wie dieser Raum, der ihr mit jedem Heulen, mit jedem Aufleuchten erschien. Jedes Mal, wenn der Lärm abschwoll, hörte sie ihren eigenen, schnellen Atem. Sie wusste nicht, wie lange sie dort stand und bemühte, sich zu sammeln. Es mochten nur ein paar Sekunden verstrichen sein, als sie sich verwirrt dem Raum zuwandte und versuchte, aus dieser Umgebung schlau zu werden.
Der Raum war winzig. Die Pritsche, eine Toilette und ein Nachttisch. Etwas Metallenes glänzte im roten Schein auf letzterem auf. Sie erkannte diesen Gegenstand, wie sie, begleitet von einem plötzlich Schub an Aufregung und Erleichterung, der durch ihren Körper brandete, feststellte. Etwas unbeholfen stürzte sie sich darauf, doch das Gefühl, etwas anfassen zu können, das ihr aus irgendeinem Grund vertraut vorkam, gab ihr etwas Sicherheit. Wie von selbst fanden ihre schlanken Glieder eine passend erscheinende Griffposition um das holzige Ende des handlichen Gegenstands. Das Wort „Revolver“ fiel ihr dazu ein. Dort war eine Art Ring, in dem sich ein kleiner Hebel befand, den sie mit ihrem Zeigefinger erreichen konnte. Und ein anderer metallischer Haken, direkt über dem Griffstück rastete klickend ein, als sie ihn mit dem Daumen bewegte. Ja, das fühlte sich richtig an. Real. Doch ihre Hand zitterte. Sie nahm die zweite zur Stütze hinzu.
Der sich nahezu einbrennende Warnton machte es ihr schwer, sich zu konzentrieren. Dieser Kittel… Hier stimmte so einiges gewaltig nicht. Die Furcht war immer noch da und fraß sich in sie hinein. Sie musste fort von hier, schnellstmöglich, das war ihr klar. An diesem Ort fühlte sie sich alles andere als wohl. Sie war hilflos und desorientiert. Sie wusste ja noch nicht einmal, wer sie war.
Inzwischen konnte sie sich einigermaßen sicher auf dem Beinen halten. Dennoch rannte sie nicht kopflos los. Beunruhigt ließ sie noch einmal ihren Blick durch den Raum schweifen, bevor sie bedächtig einen Fuß vor den anderen setzte. Zunächst lenkte die rot aufblinkende Leuchte über der bedrückend massiv wirkenden Tür noch ihre Aufmerksamkeit auf sich, doch dann schritt sie unter dem nervenden Ding hindurch und trat, sich umsehend, auf den Flur, der sich auf der anderen Seite der Schwelle befand.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Wohl irrtümlich hatte sie angenommen, im angrenzenden Raum hinter der Tür sei es heller. Doch auch der lange Flur, in welchem sie sich nun befand, war nicht minder dunkel, nur ab und an erhellt von dem roten Warnlicht. Auch die laute Sirene war hier gut zu hören, und sie hätte sich gern die Ohren zugehalten, ahnte aber, dass das wenig nützen würde.
In dem immer wieder auf- und abflauenden Licht konnte sie wenig erkennen. Offenbar war auch dieser Raum fensterlos, soweit sie das erkennen konnte (war sie etwa unterirdisch?). Allerdings erahnte sie mehrere weitere Türen, ebenso wie ihre eigene. Sie waren ebenfalls offen, aber es war nicht zu sehen, ob dort ebenfalls Menschen waren. Oder gar andere Wesen …
Aber sie selbst war doch ein Mensch, oder?
Ohne Spiegel nicht ganz leicht zu beantworten, denn sie wusste nicht, wie sie aussah, aber etwas in ihr sagte ihr, dass sie ein Mensch war. Ein weiblicher Mensch. Nun gut.
Aber wo bekam sie nun mehr Licht her? Einen Lichtschalter konnte sie in dem roten Licht nicht entdecken … ihre Hand schob sich wie von selbst in die Kitteltasche, und erneut spürte sie das merkwürdige, nervöse Gefühl. Streichhölzer machten Feuer … und Feuer sorgte für Licht. Langsam schon sie die Schachtel aus der Tasche, zog eines der Hölzchen heraus und entzündete es in einer fließenden Bewegung. Das brennende Streichholz warf einen kleinen Lichtkreis, nicht viel, aber genug, um die Tür gegenüber deutlich zu sehen.
Und auch die Frau, die mit einem Gegenstand in den Händen dort hinauskam.
Sie erschrak, als sie den Gegenstand erkannte. Eine Waffe. Das Streichholz rutschte ihr aus den Fingern, fiel zu Boden und erlosch. Gleichzeitig schoss ihr die Frage durch den Kopf, ob sie wohl gefährlich aussah, und ob die Frau sie für eine Bedrohung halten würde. In dem Kittel?
Na, hoffentlich nicht.
Komisch war eher, dass die Frau offenbar genau dasselbe Kleidungsstück trug …
In dem immer wieder auf- und abflauenden Licht konnte sie wenig erkennen. Offenbar war auch dieser Raum fensterlos, soweit sie das erkennen konnte (war sie etwa unterirdisch?). Allerdings erahnte sie mehrere weitere Türen, ebenso wie ihre eigene. Sie waren ebenfalls offen, aber es war nicht zu sehen, ob dort ebenfalls Menschen waren. Oder gar andere Wesen …
Aber sie selbst war doch ein Mensch, oder?
Ohne Spiegel nicht ganz leicht zu beantworten, denn sie wusste nicht, wie sie aussah, aber etwas in ihr sagte ihr, dass sie ein Mensch war. Ein weiblicher Mensch. Nun gut.
Aber wo bekam sie nun mehr Licht her? Einen Lichtschalter konnte sie in dem roten Licht nicht entdecken … ihre Hand schob sich wie von selbst in die Kitteltasche, und erneut spürte sie das merkwürdige, nervöse Gefühl. Streichhölzer machten Feuer … und Feuer sorgte für Licht. Langsam schon sie die Schachtel aus der Tasche, zog eines der Hölzchen heraus und entzündete es in einer fließenden Bewegung. Das brennende Streichholz warf einen kleinen Lichtkreis, nicht viel, aber genug, um die Tür gegenüber deutlich zu sehen.
Und auch die Frau, die mit einem Gegenstand in den Händen dort hinauskam.
Sie erschrak, als sie den Gegenstand erkannte. Eine Waffe. Das Streichholz rutschte ihr aus den Fingern, fiel zu Boden und erlosch. Gleichzeitig schoss ihr die Frage durch den Kopf, ob sie wohl gefährlich aussah, und ob die Frau sie für eine Bedrohung halten würde. In dem Kittel?
Na, hoffentlich nicht.
Komisch war eher, dass die Frau offenbar genau dasselbe Kleidungsstück trug …
Leo- Anzahl der Beiträge : 2411
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Als der Klang der Sirene sich hartnaeckig in sein Bewusstsein bohrte dauerte es nur einen Moment bis das grosse Wesen auf den Beinen stand, die Knie leicht angewinkelt, bereit jeder Gefahr zu begegnen. Die grauen Augen suchten hektisch in der sporadisch rot beleuchteten Zelle nach einer Bedrohung, die es scheinbar nicht gab. Einzig das Kampfmesser auf dem kleinen Tisch war einen zweiten Blick wert. Er griff danach und waherend sich die Muskeln in seinem Koerper langsam entspannten, kehrte auch der groesste Teil seine Verstandes zurueck. Der kalte Griff der alten Waffe fuehlte sich seltsam vertraut an, obschon er nicht sagen konnte woher diese Vertrautheit kam. Die Klinge, leicht gekruemmt und an der Oberseite mit scharfen Kanten versehen, war sauber genug, dass sich das Wesen in der roetlichen Reflektion stellenweise selber betrachten konnte. Teile eines fremden und doch vertrauten Gesichtes blickten ihn fragend an. Auf der Stirn prangte, in den Rest der Haut eingebettet, ein scheinbar matt silbriges Symbol das den gekruemmten Stachel irgendeine Tieres darstellte. Mit der freien Hand tastete er nach seinem Kopf und fand das seltsame metallene Ding genau dort wo er es eben noch gesehen hatte.
Er atmete tief durch. Schwach. Er fuehlte sich schwach. Und muede. Ebenso verwirrt und seltsamerweise..., er suchte nach dem passenden Wort wahrend die Sirene unermuedlich seine Trommelfelle maltraetierte. Ausgeglichen? Friedlich? Vielleicht war es das. Ohne zu wissen wieso war das Wesen ueberrascht. Sein Blick fiel auf seinen eigenen Koerper hinab, diese Kleidung war seltsam und schien unangebracht. Ueberhaupt hatte er keine Ahnung wieso er hier war, wie er hierher gekommen war und was mit ihm geschehen war. Angesichts dieser Ungewissheiten spuerte er in seinem tiefsten Inneren dieselbe seltsame Energie aufsteigen, die ihn hatte aufspringen lassen ohne dass er sich dessen wirklich bewusst gewesen war. Instinkt? Vielleicht war es das. Seine Augen schauten erneut auf das Messer, fixierten dann aber auf halbem Wege seinen vernarbten Unterarm. Hatte er gekaempft? Der Ambacti schuettelte den Kopf, doch auch dies vermochte den Nebel nicht zu lueften. Ambacti? Ja, das war er, soviel schien ihm klar. Auch wenn diese kleine Antwort wie ein einzelnes Sandkorn im Angesicht der Wueste verblasste, hatte sie doch etwas troestliches.
Auf der anderen Seite der metallen Zellentuer entbrannte fuer einen kurzen Moment der helle Schein eines Feuers, bevor es ebenso ploetzlich wieder erlosch und die Welt sich erneut in Rot und Schwarz aufteilte. Ein Blick nach oben fand nur das trostlose Grau einer soliden Decke. Kein Weg hinaus ausser durch die Tuer. Der Instinkt zerrte an seinem Unterbewusstsein. Vielleicht waren dort draussen Feinde? Der Griff um das Messer wurde fester. Es gab nur einen Weg es herauszufinden. Obwohl ein Teil von ihm sich lieber hinter der Tuer versteckt haette um zu lauschen und die Situation einzuschaetzen, stiess der Ambacti die Tuer auf und trat in den duestern Gang, der denselben Charme verspruehte wie die Zelle.
Zu seiner Linken stand ein kleines Wesen, welches seinen Ruecken zu ihm gedreht hatte und scheinbar auf ein anderes Wesen starrte. Er suchte nach dem passenden Wort fuer diese Spezies, konnte es aber nicht finden. Eines der kleinen Zweibeiner schein ein seltsamen Objekt in der Hand zu halten. Erneut spuerte er wie sich seine Muskeln verkrampften. Etwas ihn ihm hoffte, dass das kleine Ding nicht versuchen wuerde von dieser Waffe gebrauch zu machen. „Wer seid ihr?“ hoerte er sich selber mit tiefer aber ruhiger Stimme fragen.
Er atmete tief durch. Schwach. Er fuehlte sich schwach. Und muede. Ebenso verwirrt und seltsamerweise..., er suchte nach dem passenden Wort wahrend die Sirene unermuedlich seine Trommelfelle maltraetierte. Ausgeglichen? Friedlich? Vielleicht war es das. Ohne zu wissen wieso war das Wesen ueberrascht. Sein Blick fiel auf seinen eigenen Koerper hinab, diese Kleidung war seltsam und schien unangebracht. Ueberhaupt hatte er keine Ahnung wieso er hier war, wie er hierher gekommen war und was mit ihm geschehen war. Angesichts dieser Ungewissheiten spuerte er in seinem tiefsten Inneren dieselbe seltsame Energie aufsteigen, die ihn hatte aufspringen lassen ohne dass er sich dessen wirklich bewusst gewesen war. Instinkt? Vielleicht war es das. Seine Augen schauten erneut auf das Messer, fixierten dann aber auf halbem Wege seinen vernarbten Unterarm. Hatte er gekaempft? Der Ambacti schuettelte den Kopf, doch auch dies vermochte den Nebel nicht zu lueften. Ambacti? Ja, das war er, soviel schien ihm klar. Auch wenn diese kleine Antwort wie ein einzelnes Sandkorn im Angesicht der Wueste verblasste, hatte sie doch etwas troestliches.
Auf der anderen Seite der metallen Zellentuer entbrannte fuer einen kurzen Moment der helle Schein eines Feuers, bevor es ebenso ploetzlich wieder erlosch und die Welt sich erneut in Rot und Schwarz aufteilte. Ein Blick nach oben fand nur das trostlose Grau einer soliden Decke. Kein Weg hinaus ausser durch die Tuer. Der Instinkt zerrte an seinem Unterbewusstsein. Vielleicht waren dort draussen Feinde? Der Griff um das Messer wurde fester. Es gab nur einen Weg es herauszufinden. Obwohl ein Teil von ihm sich lieber hinter der Tuer versteckt haette um zu lauschen und die Situation einzuschaetzen, stiess der Ambacti die Tuer auf und trat in den duestern Gang, der denselben Charme verspruehte wie die Zelle.
Zu seiner Linken stand ein kleines Wesen, welches seinen Ruecken zu ihm gedreht hatte und scheinbar auf ein anderes Wesen starrte. Er suchte nach dem passenden Wort fuer diese Spezies, konnte es aber nicht finden. Eines der kleinen Zweibeiner schein ein seltsamen Objekt in der Hand zu halten. Erneut spuerte er wie sich seine Muskeln verkrampften. Etwas ihn ihm hoffte, dass das kleine Ding nicht versuchen wuerde von dieser Waffe gebrauch zu machen. „Wer seid ihr?“ hoerte er sich selber mit tiefer aber ruhiger Stimme fragen.
Adrian Kane- Anzahl der Beiträge : 1390
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Tatsächlich konnte jede der erwachten Personen einen sauberen Stapel Kleidung in dem kleinen Schränkchen neben der Pritsche finden. Im Gegensatz zu den einheitlichen weißen Kitteln, sah diese stets unterschiedlich aus und musste zum persönlichen Hab und Gut des jeweiligen Gefangenen gehören. Von sehr figurbetonter Kleidung inklusive Schuhen mit Absatz, bishin zu schlichten und langweiligen braunen Hemden und Arbeitskleidung war alles dabei. Doch das war auch schon alles, denn Geld, Schlüssel, Schmuck, Waffen und andere Gegenstände - abgesehen von den gut platzierten und sichtbaren Dingen, die direkt auf dem Schrank gelegen hatten - fehlten völlig. So konnte man höchsten an der Art der Kleidung, einige wenige Fakten zu seiner Person ablesen.
Der Gang vor den Zellen bestand wie ebenjene aus grauem, kalten Beton, der regelmäßig in das rote Licht der Warnlampen getaucht wurde und war vollkommen leer - wenn man von den wenigen Gestalten absah, die jetzt langsam aus den Zellen traten und sich umsahen. Alles wirkte irgendwie tonlos und langweilig, fast schon traurig. Keine Bilder schmückten die Wände und es war weit uns breit Nichts auf dem Gang zu erkennen. Er endete auf der einen Seite in einer weiteren trostlosen Wand und auf der anderen in einer weiteren vergitterten Tür. Der einzige Ausweg. Doch das war noch nicht alles, denn auf den Türen zu den Zellen waren kleine Schilder angebracht worden, auf denen ganz eindeutig Namen geschrieben standen. So hatten sie zumindest einen ersten Anhaltspunkt und einen Namen. Der erste Schritt zu einer wahren Persönlichkeit. Denn was war man, wenn man noch nicht einmal einen Namen hatte?
Der Gang vor den Zellen bestand wie ebenjene aus grauem, kalten Beton, der regelmäßig in das rote Licht der Warnlampen getaucht wurde und war vollkommen leer - wenn man von den wenigen Gestalten absah, die jetzt langsam aus den Zellen traten und sich umsahen. Alles wirkte irgendwie tonlos und langweilig, fast schon traurig. Keine Bilder schmückten die Wände und es war weit uns breit Nichts auf dem Gang zu erkennen. Er endete auf der einen Seite in einer weiteren trostlosen Wand und auf der anderen in einer weiteren vergitterten Tür. Der einzige Ausweg. Doch das war noch nicht alles, denn auf den Türen zu den Zellen waren kleine Schilder angebracht worden, auf denen ganz eindeutig Namen geschrieben standen. So hatten sie zumindest einen ersten Anhaltspunkt und einen Namen. Der erste Schritt zu einer wahren Persönlichkeit. Denn was war man, wenn man noch nicht einmal einen Namen hatte?
Thorgrimm- Anzahl der Beiträge : 2050
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Tatsächlich konnte der Gezeichnete etwas aufstöbern. In den Schubläden fand sich ein schlicht gehaltener, grauer Overall- das musste wohl die Sträflingskleidung hier sein- so wie ein paar schwarzer Schuhe. Letztere streifte er sich nach kurzem Überlegen dann doch über. Man würde einem Gefangenen schließlich wohl kaum so etwas in die Zelle stecken, wenn dieser es nicht benutzen durfte.
Den Overall ließ er hingegen unangetastet. Irgendwie erinnerte er sich vage an dieses Kleidungsstück. Und es gefiel ihm nicht. Da behielt er lieber seinen sauberen, weißen Kittel an.
Der Gezeichnete setzte sich wieder auf sein Bett und ließ die Beine baumeln. Er wusste nicht so Recht, was er jetzt tun sollte. Die schrillen Sirenentöne hatten ihn ziemlich eingeschüchtert und das blinkende Warnlicht trug ebenfalls zu seiner Beunruhigung bei. Was war hier nur los? Ist Feuer ausgebrochen? Er begann wieder an seinen Fingernägeln zu nagen.
Er hatte Angst vor Feuer seit…ja, seit wann? Irgendetwas war da gewesen, aber es fiel ihm gerade beim besten Willen nicht ein. Warum konnte er sich eigentlich plötzlich an so vieles nicht mehr erinnern? Er wusste nicht, warum ihm diese Kleidung so bekannt vorkam, wusste nicht, warum er sich gerade in einer Zelle befand…
Was ist nur los mit dir? Okay, versuchen wir uns an etwas Einfaches zu erinnern, damit wir wieder etwas auf die Sprünge kommen. Etwas Einfaches hmm… Er überlegte einen Moment lang angestrengt, während seine Augen immer noch nervös zwischen rotem Licht und Zellentür hin- und herpendelten.
Mein Name. Na also, das ist einfach: Mein Name ist… Plötzlich stockte er. Ja, was war eigentlich sein Name? Mein Name ist… Das konnte doch nicht wahr sein. Was hatte er denn da gerade für einen Gedankenaussetzer? Warum erinnerte er sich plötzlich nicht an seinen Namen?
Der Gezeichnete stand wieder auf und begann mit mulmigem Gefühl im Bauch schnell in seiner Zelle umher zu gehen. Ich weiß meinen Namen nicht mehr. Ich weiß tatsächlich meinen Namen nicht mehr. Schweißperlen traten auf seine Stirn und er raufte sich verwirrt und hektisch das rotbraune Haar. Man kann doch nicht einfach seinen Namen vergessen! Was ist nur los mit mir?
Eine Übelkeit überfiel ihn und hinter seiner Stirn pochte es, wie ein Specht an einem Baum. Er kletterte wieder auf die Pritsche und zog sich die dünne Decke über den Kopf. Er brauchte Schlaf. Das hier konnte nur ein böser Traum sein. Niemand vergaß einfach so seinen Namen. Das war unmöglich. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, was er noch alles nicht mehr wusste.
Doch leichter gesagt, als getan: Bei diesem nervenzerreißenden Jaulen war es kaum möglich Schlaf zu finden. Außerdem herrschte unter der Decke ziemlich stickige Luft. Der Kopf des Gezeichneten tauchte wieder auf und er hustete ausgiebig. Wenn ich so liegen bleibe, ersticke ich noch!, schoss ihm ein ängstlicher Gedanke durch den Kopf.
Das hatte wirklich keinen Sinn. Er konnte so nicht schlafen. Der Gezeichnete nahm wieder eine sitzende Position ein. Ich kann mich nicht mal mehr still halten. Erst sitze ich, dann gehe ich, dann liege ich, dann sitze ich. Als Nächstes gehe ich wieder. Nur wegen diesem vermaledeiten Lärm. Seine Augen zuckten zum Pulslicht, als wäre das der Grund für all das Übel rund um ihn herum.
Doch dann hielt er Inne. Er hatte etwas gehört.
Langsam stand der Gezeichnete auf und schlich sich zur Tür. Er kniete sich hin und presste das Ohr gegen sie. Und tatsächlich- eine tiefe, aber ruhige Stimme redete gerade: „…er seid ihr?“
Vielleicht würde diese Unterhaltung ihm dabei helfen, mehr über die aktuelle Situation herauszufinden. Stellte sich die Frage, ob das da draußen Wärter oder Sträflinge waren. Mit Beiden hatte er im Grunde keine Lust Bekanntschaft zu machen. Wenn ihm da auf dem Gang ein Mörder über den Weg lief- der würde ihn zu Hackfleisch verarbeiten- einfach, weil er es konnte und es ihm Freude bereitete. Da war sich der Gezeichnete ziemlich sicher.
Also verhielt er sich ruhig, lauschte und knabberte weiter an seinen Nägeln.
Den Overall ließ er hingegen unangetastet. Irgendwie erinnerte er sich vage an dieses Kleidungsstück. Und es gefiel ihm nicht. Da behielt er lieber seinen sauberen, weißen Kittel an.
Der Gezeichnete setzte sich wieder auf sein Bett und ließ die Beine baumeln. Er wusste nicht so Recht, was er jetzt tun sollte. Die schrillen Sirenentöne hatten ihn ziemlich eingeschüchtert und das blinkende Warnlicht trug ebenfalls zu seiner Beunruhigung bei. Was war hier nur los? Ist Feuer ausgebrochen? Er begann wieder an seinen Fingernägeln zu nagen.
Er hatte Angst vor Feuer seit…ja, seit wann? Irgendetwas war da gewesen, aber es fiel ihm gerade beim besten Willen nicht ein. Warum konnte er sich eigentlich plötzlich an so vieles nicht mehr erinnern? Er wusste nicht, warum ihm diese Kleidung so bekannt vorkam, wusste nicht, warum er sich gerade in einer Zelle befand…
Was ist nur los mit dir? Okay, versuchen wir uns an etwas Einfaches zu erinnern, damit wir wieder etwas auf die Sprünge kommen. Etwas Einfaches hmm… Er überlegte einen Moment lang angestrengt, während seine Augen immer noch nervös zwischen rotem Licht und Zellentür hin- und herpendelten.
Mein Name. Na also, das ist einfach: Mein Name ist… Plötzlich stockte er. Ja, was war eigentlich sein Name? Mein Name ist… Das konnte doch nicht wahr sein. Was hatte er denn da gerade für einen Gedankenaussetzer? Warum erinnerte er sich plötzlich nicht an seinen Namen?
Der Gezeichnete stand wieder auf und begann mit mulmigem Gefühl im Bauch schnell in seiner Zelle umher zu gehen. Ich weiß meinen Namen nicht mehr. Ich weiß tatsächlich meinen Namen nicht mehr. Schweißperlen traten auf seine Stirn und er raufte sich verwirrt und hektisch das rotbraune Haar. Man kann doch nicht einfach seinen Namen vergessen! Was ist nur los mit mir?
Eine Übelkeit überfiel ihn und hinter seiner Stirn pochte es, wie ein Specht an einem Baum. Er kletterte wieder auf die Pritsche und zog sich die dünne Decke über den Kopf. Er brauchte Schlaf. Das hier konnte nur ein böser Traum sein. Niemand vergaß einfach so seinen Namen. Das war unmöglich. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, was er noch alles nicht mehr wusste.
Doch leichter gesagt, als getan: Bei diesem nervenzerreißenden Jaulen war es kaum möglich Schlaf zu finden. Außerdem herrschte unter der Decke ziemlich stickige Luft. Der Kopf des Gezeichneten tauchte wieder auf und er hustete ausgiebig. Wenn ich so liegen bleibe, ersticke ich noch!, schoss ihm ein ängstlicher Gedanke durch den Kopf.
Das hatte wirklich keinen Sinn. Er konnte so nicht schlafen. Der Gezeichnete nahm wieder eine sitzende Position ein. Ich kann mich nicht mal mehr still halten. Erst sitze ich, dann gehe ich, dann liege ich, dann sitze ich. Als Nächstes gehe ich wieder. Nur wegen diesem vermaledeiten Lärm. Seine Augen zuckten zum Pulslicht, als wäre das der Grund für all das Übel rund um ihn herum.
Doch dann hielt er Inne. Er hatte etwas gehört.
Langsam stand der Gezeichnete auf und schlich sich zur Tür. Er kniete sich hin und presste das Ohr gegen sie. Und tatsächlich- eine tiefe, aber ruhige Stimme redete gerade: „…er seid ihr?“
Vielleicht würde diese Unterhaltung ihm dabei helfen, mehr über die aktuelle Situation herauszufinden. Stellte sich die Frage, ob das da draußen Wärter oder Sträflinge waren. Mit Beiden hatte er im Grunde keine Lust Bekanntschaft zu machen. Wenn ihm da auf dem Gang ein Mörder über den Weg lief- der würde ihn zu Hackfleisch verarbeiten- einfach, weil er es konnte und es ihm Freude bereitete. Da war sich der Gezeichnete ziemlich sicher.
Also verhielt er sich ruhig, lauschte und knabberte weiter an seinen Nägeln.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Laune : katastrophal destruktiv
Re: Kapitel 1 - Erwachen
Farian war gerade im Begriff etwas zu tun, als dann dieser Lärm kam. Ein alles durchdringender Lärm störte ihn und lies ihn verharren, bis er dann aufwachte und sich die Augen hielt. Es war laut, schneller Farbwechsel und diese Kopfschmerzen.
Er versuchte sich zu bewegen, aber es passierte nichts. Irgendetwas signalisierte ihm Gefahr.
Ein gleißender Schmerz durchfuhr ihn. Dann konnte er die Hände bewegen. Der Lärm wollte nicht aufhören. Was war das. Wo kam es her und wieso war er hier. Wer war er. Zu viele Fragen.
Langsam richtete er sich auf und fing an sich umzusehen.
Was er erblickte war nicht mehr als eine Zelle. Naja mehr oder weniger. Er sah an sich herunter und erblickte den Kittel, sah dann aber wieder sich im Raum um.
Er war nicht alleine, aber seine Sicht war noch zu verschwommen, als das er sie warhnehmen könnte.
Er versuchte sich zu bewegen, aber es passierte nichts. Irgendetwas signalisierte ihm Gefahr.
Ein gleißender Schmerz durchfuhr ihn. Dann konnte er die Hände bewegen. Der Lärm wollte nicht aufhören. Was war das. Wo kam es her und wieso war er hier. Wer war er. Zu viele Fragen.
Langsam richtete er sich auf und fing an sich umzusehen.
Was er erblickte war nicht mehr als eine Zelle. Naja mehr oder weniger. Er sah an sich herunter und erblickte den Kittel, sah dann aber wieder sich im Raum um.
Er war nicht alleine, aber seine Sicht war noch zu verschwommen, als das er sie warhnehmen könnte.
Zuletzt von RosenRoterRitter am Do Okt 02 2014, 15:57 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Ihre Waffe mit beiden Händen umschlossen, trat sie vorsichtig auf den Flur. Sie wollte sich erst einmal ein Bild von der Umgebung machen, anstatt blind loszurennen, obwohl jede Faser ihres Körpers danach schrie, schleunigst die Flucht zu ergreifen. Vielleicht war es gefährlich hier. Sie wusste nicht, was dieser nervtötende Alarm zu bedeuten hatte. Brannte es vielleicht? Oder war es eher ein militärisches Warnzeichen? Wenn sie nur wüsste, was für ein Ort das hier war, würde sie sich vielleicht erinnern, was passiert und wie sie hierhergekommen war. Und wer sie war. Für jeden weiteren Anhaltspunkt, der über den Revolver hinausging, den sie umklammerte, wäre sie sehr dankbar.
Diese Waffe… Möglicherweise war sie eine Verbrecherin und das hier ein Gefängnis. Aber, nein, dann hätte man ihr nicht so etwas potenziell Tödliches überlassen. Und dieser Kittel wirkte auch nicht wirklich wie Sträflingskluft. Eher wie Krankenhauskleidung. Alles in Allem verwirrten sie dieser Ort und die Rolle, die sie hier anscheinend spielte. Nach einem Krankenhaus sah dies hier bei Weitem nicht aus. Zu dunkel, zu gefängnisartig.
„Ein Irrenhaus“, schoss ihr durch den Kopf. „Scheiße.“
Gefängnis und Krankenhaus zugleich. Ja, das machte halbwegs Sinn. Sofern sie sich auf ihr Gedankengänge verlassen konnte. Denn, wenn sie ehrlich zu sich war: Wenn sie wirklich verrückt war, konnte sie sich selbst nicht trauen. Und dass sie sich an nichts erinnern konnte, selbst nicht an ihren eigenen Namen, war kein gutes Zeichen für ihre geistige Gesundheit.
Dennoch… Auch einer Irren würde man keine Waffe überlassen.
Wo waren die Ärzte oder Wärter oder Soldaten oder… wer auch immer hierfür zuständig war? Irgendjemand musste doch Antworten auf die vielen Fragen kennen, die sie momentan hatte.
Der Gang vor ihrer… Zelle (sie fand kein besseres Wort dafür), war ebenfalls kahl und kühl und dunkel. Nur die roten Warnleuchten tauchten alles in ihrem blinkenden Takt immer wieder in diffuses, rotes Licht. Hier waren auch andere Türen, und ausgerechnet in jener ihr direkt gegenüber bewegte sich etwas. Schon leuchtete ein kleines Licht auf – eine winzige Flamme – und offenbarte einen Blick auf eine Frau, die es erschaffen hatte und in der Hand hielt. Jedoch nur kurz: Das Streichholz (ja, es musste ein Streichholz) fiel zu Boden und erlosch.
Das alles reichte aus, um die verwirrte Frau mit dem Revolver zu erschrecken. Sie wich zurück, wieder zwei, drei unbeholfene Schritte in die Kammer, in der sie erwacht war. Ihre Waffe war aus Reflex in die Höhe geschnellt und wies nun mit der Mündung auf die Person, die im Warnlicht immer wieder zu erkennen war. Diese Frau trug ebenfalls einen Kittel.
„Wer bist du?“
Es blieb eine stumme Frage. Grund zur Beruhigung war diese unerwartete Gesellschaft jedenfalls nicht. Es wurde auch nicht besser, als wie aus dem Nichts eine männliche Stimme im Flur erklang. Sofort wies der Revolver in die Richtung, aus der die Worte gekommen waren.
Ein großer, muskulöser Mann mit Narben im Gesicht, hatte die gleiche Frage gestellt, die sich schon der Besitzerin der Waffe gestellt hatte, die mit diesem nun auf ihn zielte.
Sie zögerte. Seine Frage – wer sie war? –, darauf wusste sie immer noch keine Antwort. Wahrscheinlich war ihr das anzusehen. Jedoch irritierte sie das nicht so sehr, dass sie völlig die Situation vergaß.
„Kommt nicht näher!“, verlangte sie, zwar mit zittriger Stimme und zitternden Händen, doch ihr war es damit ernst. Sie hatte Angst. Und sie meinte damit sowohl den Mann und die Frau – was sie damit unterstrich, dass sie auf beide abwechselnd zielte.
„Wo bin ich hier? Was ist das für ein Alarm?“
Diese Waffe… Möglicherweise war sie eine Verbrecherin und das hier ein Gefängnis. Aber, nein, dann hätte man ihr nicht so etwas potenziell Tödliches überlassen. Und dieser Kittel wirkte auch nicht wirklich wie Sträflingskluft. Eher wie Krankenhauskleidung. Alles in Allem verwirrten sie dieser Ort und die Rolle, die sie hier anscheinend spielte. Nach einem Krankenhaus sah dies hier bei Weitem nicht aus. Zu dunkel, zu gefängnisartig.
„Ein Irrenhaus“, schoss ihr durch den Kopf. „Scheiße.“
Gefängnis und Krankenhaus zugleich. Ja, das machte halbwegs Sinn. Sofern sie sich auf ihr Gedankengänge verlassen konnte. Denn, wenn sie ehrlich zu sich war: Wenn sie wirklich verrückt war, konnte sie sich selbst nicht trauen. Und dass sie sich an nichts erinnern konnte, selbst nicht an ihren eigenen Namen, war kein gutes Zeichen für ihre geistige Gesundheit.
Dennoch… Auch einer Irren würde man keine Waffe überlassen.
Wo waren die Ärzte oder Wärter oder Soldaten oder… wer auch immer hierfür zuständig war? Irgendjemand musste doch Antworten auf die vielen Fragen kennen, die sie momentan hatte.
Der Gang vor ihrer… Zelle (sie fand kein besseres Wort dafür), war ebenfalls kahl und kühl und dunkel. Nur die roten Warnleuchten tauchten alles in ihrem blinkenden Takt immer wieder in diffuses, rotes Licht. Hier waren auch andere Türen, und ausgerechnet in jener ihr direkt gegenüber bewegte sich etwas. Schon leuchtete ein kleines Licht auf – eine winzige Flamme – und offenbarte einen Blick auf eine Frau, die es erschaffen hatte und in der Hand hielt. Jedoch nur kurz: Das Streichholz (ja, es musste ein Streichholz) fiel zu Boden und erlosch.
Das alles reichte aus, um die verwirrte Frau mit dem Revolver zu erschrecken. Sie wich zurück, wieder zwei, drei unbeholfene Schritte in die Kammer, in der sie erwacht war. Ihre Waffe war aus Reflex in die Höhe geschnellt und wies nun mit der Mündung auf die Person, die im Warnlicht immer wieder zu erkennen war. Diese Frau trug ebenfalls einen Kittel.
„Wer bist du?“
Es blieb eine stumme Frage. Grund zur Beruhigung war diese unerwartete Gesellschaft jedenfalls nicht. Es wurde auch nicht besser, als wie aus dem Nichts eine männliche Stimme im Flur erklang. Sofort wies der Revolver in die Richtung, aus der die Worte gekommen waren.
Ein großer, muskulöser Mann mit Narben im Gesicht, hatte die gleiche Frage gestellt, die sich schon der Besitzerin der Waffe gestellt hatte, die mit diesem nun auf ihn zielte.
Sie zögerte. Seine Frage – wer sie war? –, darauf wusste sie immer noch keine Antwort. Wahrscheinlich war ihr das anzusehen. Jedoch irritierte sie das nicht so sehr, dass sie völlig die Situation vergaß.
„Kommt nicht näher!“, verlangte sie, zwar mit zittriger Stimme und zitternden Händen, doch ihr war es damit ernst. Sie hatte Angst. Und sie meinte damit sowohl den Mann und die Frau – was sie damit unterstrich, dass sie auf beide abwechselnd zielte.
„Wo bin ich hier? Was ist das für ein Alarm?“
Umbra- Tiefseemonster
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Das die junge Frau auf einer der hinteren Pritsche lag, länger brauchte als die anderen um zu erwachen, lag sicherlich an ihrem schlechten Gehör. Sie lag auf der Seite, ihr schlechteres Ohr war jenes, dass nicht in einem Kissen vergraben war, so dass der schrille Alarm nur gedämpft den Weg in das Hirn der jungen Frau fand.
Ohnehin brauchte sie lange um zu realisieren, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Dennoch versuchte sie Ruhe zu bewahren und erst einmal herauszufinden, ob sie in der Lage war zu sitzen. Es gelang ihr sich langsam aufzusetzen. Da ihr „gutes“ Ohr nun auch wieder im vollem Umfang die Umgebung wahrnahm, versuchte sie sich auf die Umgebung zu konzentrieren – doch der schrille Alarmton war alles was sie wahrnahm. Das war durchaus beunruhigend. Ebenso wie die Tatsache, dass sie nicht einmal wusste er sie war.
Die einzige Lichtquelle die sich ihr eröffnete war das rötliche Blinken von Signalleuchten, die offenbar mit dem Alarm gekoppelt sein mussten. Der Gedanke beunruhigte sie nicht weiter, das entsprach schließlich nur der Logik. Ein Alarm konnte sicherlich für vieles stehen.
Ihre Finger fuhren über den weißen Kittel (?) den sie trug. Verwirrung machte sich in ihr breit und sie beschloss erst einmal zu sehen, ob sie etwas brauchbares finden konnte. Vielleicht eine Waffe?
Den dunklen Schein der Alarmleuchte nutzend fanden die Hände schließlich einen kleinen Tisch auf dem etwas kreisrundes lag. Die Finger schlossen sich darum – es schien etwas beruhigendes davon auszugehen.
Den Gegenstand so feste umklammert, machte sich die junge Frau auf, sich die Räumlichkeiten näher anzusehen. Langsam gelang sie an die Tür und vernahm mit Schrecken, dass sie offenbar nicht alleine war. Als sie Stimme einer Frau hörte, rutsche ihr das wertvolle Fundstück aus der Hand und schlug mit einem metallischen Geräusch auf dem kahlen Boden auf. So rasch wie es gefallen war, hatte sie es auch schon wieder hoch gehoben, mit klopfendem Herzen ins Halbdunkel starrend.
Ohnehin brauchte sie lange um zu realisieren, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Dennoch versuchte sie Ruhe zu bewahren und erst einmal herauszufinden, ob sie in der Lage war zu sitzen. Es gelang ihr sich langsam aufzusetzen. Da ihr „gutes“ Ohr nun auch wieder im vollem Umfang die Umgebung wahrnahm, versuchte sie sich auf die Umgebung zu konzentrieren – doch der schrille Alarmton war alles was sie wahrnahm. Das war durchaus beunruhigend. Ebenso wie die Tatsache, dass sie nicht einmal wusste er sie war.
Die einzige Lichtquelle die sich ihr eröffnete war das rötliche Blinken von Signalleuchten, die offenbar mit dem Alarm gekoppelt sein mussten. Der Gedanke beunruhigte sie nicht weiter, das entsprach schließlich nur der Logik. Ein Alarm konnte sicherlich für vieles stehen.
Ihre Finger fuhren über den weißen Kittel (?) den sie trug. Verwirrung machte sich in ihr breit und sie beschloss erst einmal zu sehen, ob sie etwas brauchbares finden konnte. Vielleicht eine Waffe?
Den dunklen Schein der Alarmleuchte nutzend fanden die Hände schließlich einen kleinen Tisch auf dem etwas kreisrundes lag. Die Finger schlossen sich darum – es schien etwas beruhigendes davon auszugehen.
Den Gegenstand so feste umklammert, machte sich die junge Frau auf, sich die Räumlichkeiten näher anzusehen. Langsam gelang sie an die Tür und vernahm mit Schrecken, dass sie offenbar nicht alleine war. Als sie Stimme einer Frau hörte, rutsche ihr das wertvolle Fundstück aus der Hand und schlug mit einem metallischen Geräusch auf dem kahlen Boden auf. So rasch wie es gefallen war, hatte sie es auch schon wieder hoch gehoben, mit klopfendem Herzen ins Halbdunkel starrend.
Elli- Piratenpinguin
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Nach einer Zeit lösten sich die Schatten um seine Augen, sowie die Schatten, die er für Menschen hielt. Es waren nur Einbildung seiner selbst gewesen. Langsam kehrte Ruhe in seinen Geist. Stille Ruhe, die beinahe eiskalt war, aber dennoch gewohnt.
Er stand auf und war zwar etwas wackelig auf den Beinen, konnte sich aber fangen und taumelte ein wenig umher, um ein Gefühl für den Raum zu entwickeln.
Die Tür stand offen und immernoch tönte die Sirene und das rote Farbwechseln blendete ihn immernoch teilweise.
Farian entdeckte erst jetzt die Kleidung, die da lag. Sie sah abgenutzt, aber noch stabil und fest. Er zog sie an, nachdem er sich dem Kittel entledigte.
Die Schuhe hatten sogar seine Größe, aber das war zu erwarten. Es sah aus wie ein Gefägnis oder etwas Ähnliches. Mit Kiteln vielleicht eine Versuchsabteilung von einer Institution. Wurden an ihm Versuche durchgeführt? Er hoffte nicht.
Er verlies seinen Raum und kam in einen Gang, als er gerade Jemand in einen anderen Raum gehen sah. Dann hörte er Stimmen. Sollte er da hin gehen oder lieber stehenbleiben? Er blieb vorerst stehen.
Er stand auf und war zwar etwas wackelig auf den Beinen, konnte sich aber fangen und taumelte ein wenig umher, um ein Gefühl für den Raum zu entwickeln.
Die Tür stand offen und immernoch tönte die Sirene und das rote Farbwechseln blendete ihn immernoch teilweise.
Farian entdeckte erst jetzt die Kleidung, die da lag. Sie sah abgenutzt, aber noch stabil und fest. Er zog sie an, nachdem er sich dem Kittel entledigte.
Die Schuhe hatten sogar seine Größe, aber das war zu erwarten. Es sah aus wie ein Gefägnis oder etwas Ähnliches. Mit Kiteln vielleicht eine Versuchsabteilung von einer Institution. Wurden an ihm Versuche durchgeführt? Er hoffte nicht.
Er verlies seinen Raum und kam in einen Gang, als er gerade Jemand in einen anderen Raum gehen sah. Dann hörte er Stimmen. Sollte er da hin gehen oder lieber stehenbleiben? Er blieb vorerst stehen.
RosenRoterRitter- Anzahl der Beiträge : 139
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Sie war sich nicht sicher, wie sie reagieren sollte, aber zuckte dennoch zusammen als sie im auf- und abflauenden Rotlicht sah, wie die Frau ihre Waffe auf sie richtete. Sie wich ein wenig zurück, nicht wieder in ihre Zelle, denn die Tür hatte sie im Hinausgehen angelehnt. Es war ihr richtig vorgekommen, wie eine alte Gewohnheit. Nun meinte sie das kalte Metall bereits in ihrem Rücken zu spüren, obwohl sie noch ein wenig davon entfernt war.
Sie musterte die Frau mit dem Revolver, die nun ihrerseits zurücktrat. Aggressiv oder gefährlich wirkte sie nicht … eher so, als wäre sie selbst irritiert und verängstigt. Sie runzelte die Stirn, als die Frau fragte, wo sie sei, denn eigentlich hatte sie gehofft, von ihr eben diese Antworten zu bekommen. Alternativ auch von dem Mann, der offenbar dazugekommen war, doch der schwieg. Sie antwortete seinerseits nicht auf seine Frage, denn schließlich hatte sie keine vernünftige Antwort parat. Wer sie war? Ja, gute Frage, das wüsste sie eigentlich auch ganz gerne. Und ebenso, wo sie war und warum der Alarm so laut sein musste …
„Ich weiß nicht, wo wir sind“, erwiderte sie sachlich und bemühte sich, Beunruhigung und Unsicherheit so gut wie möglich aus ihrer Stimme zu verbannen. „Ich hatte gehofft, ihr könntet es mir sagen.“ Als sie einen letzten schritt rückwärts machte spürte sie die kalte Tür schließlich doch an ihrem Rücken. Nur an ihrer Schulter war etwas seltsam stechendes, wie eine Ecke oder … Sie wandte den Kopf. Ein kleines Schild hing an der Tür, und es war etwas darauf geschrieben. Ob sie wohl lesen konnte? Augenscheinlich ja, denn die Buchstaben, die sie erkannte, ergaben einen Sinn. Sie runzelte die Stirn, löste sich wieder von der Tür und nahm das Schild näher in Augenschein. Es war schwer, in dem unsteten Licht zu lesen, aber schließlich hatte sie die zwei Worte vollendet. Es dauerte noch ein wenig, bis ihr Sinn sich ihr erschloss.
Laverne.
Laverne Brady.
Laverne … das war ein Name. Und nicht bloß irgendein Name.
Es war IHR Name.
Sie keuchte auf. Laverne Brady. Ihr Name. Das war wie eine Oase inmitten der Wüste. Sie spürte, dass der Name zu ihr gehörte, es musste ihrer sein, denn keine andere Person verband sie damit.
„Laverne Brady“, murmelte sie, bedächtig, als wollte sie von dem Namen kosten und sehen, ob er ihr schmeckte. „Laverne Brady.“
Sie hob die Stimme ein wenig. „Mein Name ist Laverne, glaube ich. So steht es hier an der Tür. Aber leider weiß ich weder, wo wir sind, noch warum oder was der Alarm soll, tut mir Leid.“
Sie musterte die Frau mit dem Revolver, die nun ihrerseits zurücktrat. Aggressiv oder gefährlich wirkte sie nicht … eher so, als wäre sie selbst irritiert und verängstigt. Sie runzelte die Stirn, als die Frau fragte, wo sie sei, denn eigentlich hatte sie gehofft, von ihr eben diese Antworten zu bekommen. Alternativ auch von dem Mann, der offenbar dazugekommen war, doch der schwieg. Sie antwortete seinerseits nicht auf seine Frage, denn schließlich hatte sie keine vernünftige Antwort parat. Wer sie war? Ja, gute Frage, das wüsste sie eigentlich auch ganz gerne. Und ebenso, wo sie war und warum der Alarm so laut sein musste …
„Ich weiß nicht, wo wir sind“, erwiderte sie sachlich und bemühte sich, Beunruhigung und Unsicherheit so gut wie möglich aus ihrer Stimme zu verbannen. „Ich hatte gehofft, ihr könntet es mir sagen.“ Als sie einen letzten schritt rückwärts machte spürte sie die kalte Tür schließlich doch an ihrem Rücken. Nur an ihrer Schulter war etwas seltsam stechendes, wie eine Ecke oder … Sie wandte den Kopf. Ein kleines Schild hing an der Tür, und es war etwas darauf geschrieben. Ob sie wohl lesen konnte? Augenscheinlich ja, denn die Buchstaben, die sie erkannte, ergaben einen Sinn. Sie runzelte die Stirn, löste sich wieder von der Tür und nahm das Schild näher in Augenschein. Es war schwer, in dem unsteten Licht zu lesen, aber schließlich hatte sie die zwei Worte vollendet. Es dauerte noch ein wenig, bis ihr Sinn sich ihr erschloss.
Laverne.
Laverne Brady.
Laverne … das war ein Name. Und nicht bloß irgendein Name.
Es war IHR Name.
Sie keuchte auf. Laverne Brady. Ihr Name. Das war wie eine Oase inmitten der Wüste. Sie spürte, dass der Name zu ihr gehörte, es musste ihrer sein, denn keine andere Person verband sie damit.
„Laverne Brady“, murmelte sie, bedächtig, als wollte sie von dem Namen kosten und sehen, ob er ihr schmeckte. „Laverne Brady.“
Sie hob die Stimme ein wenig. „Mein Name ist Laverne, glaube ich. So steht es hier an der Tür. Aber leider weiß ich weder, wo wir sind, noch warum oder was der Alarm soll, tut mir Leid.“
Leo- Anzahl der Beiträge : 2411
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Er trat einige Schritte zurueck. Etwas ihn ihm rang fuer einen kurzen Augenblick um die Kontrolle als er die Furcht im Gesicht der Bewaffneten sah. Nein, dies war nicht der Augenblick fuer einen Kampf entschied er. Und wenn, war es besser wenn das andere kleine Wesen sich die Kugel einfing. Ausser Schussweite angekommen, blieb der Ambacti mit dem Ruecken zur Wand stehen und beobachtete. Diese Unwissenheit. Sie war nicht akzeptabel.
Eine weitere Person schien auf den Gang zu treten. Was war das fuer eine Einrichtung? Ein pruefender Blick befand, dass auch dieses kleine Ding zumindest keine offensichtliche Gefahr darstellte. Und stand dahinter noch jemand? Seine Gedankengaenge wurden von der Erkenntnis jenes kleinen Wesens unterbrochen, welches sich immer noch mit der Bewaffneten unterhielt. Der Ambacti wandte sich daraufhin seinerseits der eigenen Zellentuer zu und las langsam und bedaechtig was dort stand. Kin’Tesh. Ja, das klang vertraut.
Er kehrte dem Gang den Ruecken zu und betrat seinen Zelle erneut, dabei leise seinen Namen vor sich hermurmelnd, als koenne er damit die fehlende Erinnerung aus dem Nebel seines Verstandes heraufbeschwoeren. Der Erfolg blieb aus und so machte er sich daran die Zelle noch einmal gruendlich auf Anahltspunkte zu durchsuchen. Kin’Tesh legte das Messer beiseite und kramte in dem kleinen Schraenkchen Kleidung hervor, die ihm zu gehoeren schien. Obschon diese seiner Erinnerung nicht weiter auf die Spruenge half, fuehlte er sich recht zufrieden als er schliesslich in den abgetragenen braunen Mantel schluepfte und sich das alte Kopftuch um die Stirn band, so als haette er dies schon tausende Male getan. Draussen klangen immer noch die Stimmen der Wesen - nein Menschen - erinnerte er sich, das waren Menschen. Mit dem grossen Ruecken lehnte er sich an die Innenseite seiner Zelle, gleich neben der halboffenen Tuer, und wartete. Menschen, so entsinnte er sich, waren von Natur aus ungeduldig und wenn ihnen das gleiche mysterioese Schicksal widerfahren war, wuerden sie einen Weg hier heraus suchen. Kin’Tesh griff nach seinem Messer und liess es durch seine Finger gleiten. Auch dies schien er schon oft getan zu haben, zumindest schien es ihm vertraut. Er hatte Zeit, er wuerde warten und lauschen, tatsaechlich haette er der inneren Stimme von Anfang an vertrauen sollen.
Eine weitere Person schien auf den Gang zu treten. Was war das fuer eine Einrichtung? Ein pruefender Blick befand, dass auch dieses kleine Ding zumindest keine offensichtliche Gefahr darstellte. Und stand dahinter noch jemand? Seine Gedankengaenge wurden von der Erkenntnis jenes kleinen Wesens unterbrochen, welches sich immer noch mit der Bewaffneten unterhielt. Der Ambacti wandte sich daraufhin seinerseits der eigenen Zellentuer zu und las langsam und bedaechtig was dort stand. Kin’Tesh. Ja, das klang vertraut.
Er kehrte dem Gang den Ruecken zu und betrat seinen Zelle erneut, dabei leise seinen Namen vor sich hermurmelnd, als koenne er damit die fehlende Erinnerung aus dem Nebel seines Verstandes heraufbeschwoeren. Der Erfolg blieb aus und so machte er sich daran die Zelle noch einmal gruendlich auf Anahltspunkte zu durchsuchen. Kin’Tesh legte das Messer beiseite und kramte in dem kleinen Schraenkchen Kleidung hervor, die ihm zu gehoeren schien. Obschon diese seiner Erinnerung nicht weiter auf die Spruenge half, fuehlte er sich recht zufrieden als er schliesslich in den abgetragenen braunen Mantel schluepfte und sich das alte Kopftuch um die Stirn band, so als haette er dies schon tausende Male getan. Draussen klangen immer noch die Stimmen der Wesen - nein Menschen - erinnerte er sich, das waren Menschen. Mit dem grossen Ruecken lehnte er sich an die Innenseite seiner Zelle, gleich neben der halboffenen Tuer, und wartete. Menschen, so entsinnte er sich, waren von Natur aus ungeduldig und wenn ihnen das gleiche mysterioese Schicksal widerfahren war, wuerden sie einen Weg hier heraus suchen. Kin’Tesh griff nach seinem Messer und liess es durch seine Finger gleiten. Auch dies schien er schon oft getan zu haben, zumindest schien es ihm vertraut. Er hatte Zeit, er wuerde warten und lauschen, tatsaechlich haette er der inneren Stimme von Anfang an vertrauen sollen.
Adrian Kane- Anzahl der Beiträge : 1390
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Der Gezeichnete erschrak, als plötzlich eine Frauenstimme ertönte und stolperte sofort einen halben Meter von der Tür weg. Eine Frau!
Nimm dich zusammen, versuchte er sich Mut zu machen. Und nahm wieder seine vorherige Lauschposition ein. Wer auch immer die Frau war, sie konnte ihn unmöglich sehen und sollte auch nicht in der Lage sein, ihn zu hören, wenn er sich leise verhielt. Solange er ihr nicht gegenüberstand, sollte es kein Problem darstellen. Sollte.
Nervös hörte er der ein wenig ängstlich klingenden Stimme zu. „…bin ich hier? Was ist das für ein Alarm?“ Das fragte er sich doch auch! Er presste sein Ohr noch mehr an die Tür. Und zuckte gleich darauf wieder zurück, als auch noch eine zweite Frauenstimme erklang. Ohje. Schweiß rann von seiner Stirn und tropfte auf sein oberstes Brillenglas, das aufgrund der Konstruktion eng am Gesicht lag. „Ich weiß nicht, wo wir sind. Ich hoffte ihr könntet es mir sagen…“
Stille. Er hielt die Luft an. Auf keinen Fall wollte er durch irgendwelche Geräusche preisgeben, dass er zuhörte. Dann fuhr dieselbe weibliche Stimme, die eher ruhig und sachlich klang fort: „Mein Name ist Laverne, glaube ich. So steht es hier an der Tür. Aber leider weiß ich weder, wo wir sind, noch warum oder was der Alarm soll, tut mir Leid.“
Langsam begann ihm eine üble Erkenntnis zu dämmern. Wusste hier denn niemand, wer er war und warum er hier war? Aber…wie konnte das sein? Waren hier Versuche mit Ihnen durchgeführt worden? Hatte man ihre Erinnerungen gelöscht? Er keuchte entsetzt, als er sich ausmalte, wie jemand mit seinem Körper herumexperimentierte. Warum er? Warum hatte er das verdient? Er hatte doch niemandem etwas getan- oder?
Die Frage war, was nun zu tun war. Dort draußen befanden sich eventuell Gleichgesinnte. Außerdem konnte er seinen Namen erfahren. Auf der anderen Seite: Er wusste, dass er nicht gut mit Frauen umgehen konnte. Worte blieben ihm im Hals stecken, er begann zu stammeln, wurde rot im Gesicht. Vielleicht war es sicherer hier drinnen auszuharren und abzuwarten, bis die Fremden alle weg waren. Dann könnte er aus der Zelle herauskommen und Ihnen hinterher schleichen, ohne dass man ihn bemerkte.
Zuvor hatte er zwar noch Angst vor den Wärtern gehabt, aber noch größere Angst hatte er davor, dass hier mit ihm Experimente mit ihm durchgeführt wurden. Ihm drehte sich der Magen um, wenn er nur daran dachte.
Ihm fiel noch etwas ein: Schnell eilte er zu seinem Nachttisch und holte die Kleidungstücke aus dessen Schublade hervor. Irgendwie rief dieser graue Overall ein ungutes Gefühl in ihm hervor, dass er nicht einzuordnen wusste. Aber dennoch- wenn er von hier weg musste, dann wäre es sinnvoll Wechselkleidung mit dabei zu haben.
Er eilte wieder, so lautlos wie möglich, zur Tür zurück. Hoffentlich waren die Leute dort draußen in der kurzen Zeit seiner Abwesenheit noch nicht aufgebrochen. Zumindest hörte er noch ein paar Geräusche vom Gang. Jetzt war er bereit den anderen Inhaftierten schnell und unauffällig nachzukommen, sollten sich diese entschließen von hier zu verduften.
Bis dahin konnte er hier ausharren und seine Ohren spitzen.
Nimm dich zusammen, versuchte er sich Mut zu machen. Und nahm wieder seine vorherige Lauschposition ein. Wer auch immer die Frau war, sie konnte ihn unmöglich sehen und sollte auch nicht in der Lage sein, ihn zu hören, wenn er sich leise verhielt. Solange er ihr nicht gegenüberstand, sollte es kein Problem darstellen. Sollte.
Nervös hörte er der ein wenig ängstlich klingenden Stimme zu. „…bin ich hier? Was ist das für ein Alarm?“ Das fragte er sich doch auch! Er presste sein Ohr noch mehr an die Tür. Und zuckte gleich darauf wieder zurück, als auch noch eine zweite Frauenstimme erklang. Ohje. Schweiß rann von seiner Stirn und tropfte auf sein oberstes Brillenglas, das aufgrund der Konstruktion eng am Gesicht lag. „Ich weiß nicht, wo wir sind. Ich hoffte ihr könntet es mir sagen…“
Stille. Er hielt die Luft an. Auf keinen Fall wollte er durch irgendwelche Geräusche preisgeben, dass er zuhörte. Dann fuhr dieselbe weibliche Stimme, die eher ruhig und sachlich klang fort: „Mein Name ist Laverne, glaube ich. So steht es hier an der Tür. Aber leider weiß ich weder, wo wir sind, noch warum oder was der Alarm soll, tut mir Leid.“
Langsam begann ihm eine üble Erkenntnis zu dämmern. Wusste hier denn niemand, wer er war und warum er hier war? Aber…wie konnte das sein? Waren hier Versuche mit Ihnen durchgeführt worden? Hatte man ihre Erinnerungen gelöscht? Er keuchte entsetzt, als er sich ausmalte, wie jemand mit seinem Körper herumexperimentierte. Warum er? Warum hatte er das verdient? Er hatte doch niemandem etwas getan- oder?
Die Frage war, was nun zu tun war. Dort draußen befanden sich eventuell Gleichgesinnte. Außerdem konnte er seinen Namen erfahren. Auf der anderen Seite: Er wusste, dass er nicht gut mit Frauen umgehen konnte. Worte blieben ihm im Hals stecken, er begann zu stammeln, wurde rot im Gesicht. Vielleicht war es sicherer hier drinnen auszuharren und abzuwarten, bis die Fremden alle weg waren. Dann könnte er aus der Zelle herauskommen und Ihnen hinterher schleichen, ohne dass man ihn bemerkte.
Zuvor hatte er zwar noch Angst vor den Wärtern gehabt, aber noch größere Angst hatte er davor, dass hier mit ihm Experimente mit ihm durchgeführt wurden. Ihm drehte sich der Magen um, wenn er nur daran dachte.
Ihm fiel noch etwas ein: Schnell eilte er zu seinem Nachttisch und holte die Kleidungstücke aus dessen Schublade hervor. Irgendwie rief dieser graue Overall ein ungutes Gefühl in ihm hervor, dass er nicht einzuordnen wusste. Aber dennoch- wenn er von hier weg musste, dann wäre es sinnvoll Wechselkleidung mit dabei zu haben.
Er eilte wieder, so lautlos wie möglich, zur Tür zurück. Hoffentlich waren die Leute dort draußen in der kurzen Zeit seiner Abwesenheit noch nicht aufgebrochen. Zumindest hörte er noch ein paar Geräusche vom Gang. Jetzt war er bereit den anderen Inhaftierten schnell und unauffällig nachzukommen, sollten sich diese entschließen von hier zu verduften.
Bis dahin konnte er hier ausharren und seine Ohren spitzen.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Sie zögerte, zitternd und verunsichert. Das rote Alarmlicht ihrer Zellentür war momentan direkt über ihrem Kopf. Doch sie beachtete es nicht weiter. Da war nur diese andere Frau ihr gegenüber. Und der große Mann. Beide wichen angesichts des auf sie gerichteten Revolvers zurück, die Frau endete an der eigenen Tür, der Mann verschwand ganz aus dem Blickfeld.
Immerhin konnte die Bewaffnete nun, da sie etwas in ihre Zelle zurückgewichen war, nicht mehr viel vom Flur sehen. Allerdings beobachtete sie das Treiben der anderen Frau interessiert. Es war natürlich ärgerlich und nicht gerade hilfreich, dass auch diese nicht wusste, was für ein Ort das hier war. Hatten die Anwesenden hier wohl das gleiche Schicksal? Waren sie alle aufgewacht und wussten nicht, wer, wie, wo und warum überhaupt?
Diese zweite Frau, sie entdeckte etwas an der Tür, gegen die sie gerade rückwärts gelaufen war. Es handelte sich um ein Schild… ein Namensschild. Laverne. Eine eindeutig bessere Bezeichnung als „die andere Frau“… oder Entsprechendes.
Das machte auch die Besitzerin des Revolvers neugierig. Langsam ließ sie ihre Waffe sinken. Laverne wirkte nicht gerade wie eine Bedrohung. Mit vorsichtigen, barfüßigen Schritten trat auch die Bewaffnete wieder auf den Flur, um sich ihre eigene Tür genauer anzusehen. Misstrauisch, immer noch, denn trotzdem könnte eine Gefahr von Laverne oder auch dem Mann ausgehen, aber der Wissensdurst war schlussendlich übermächtig.
„Sally Brown“ las sie auf dem Schild, das sie am Türblatt entdeckte. Sally. Fast die gleiche Welle an Emotionen, die sie schon beim Entdecken des Revolvers gespürt hatte, strömte auch jetzt auf sie ein. Sally. Das war bekannt. Vertraut. Es gehörte zu ihr. Es fühlte sich richtig an. Sally.
Sie war kein Niemand. Sie war ein Jemand. Ob sie auch jemand vermisste? Gab es Leute, denen Sally Brown wichtig war? Wussten die, dass Sally Brown hier war?
Sally strich nachdenklich mit den Fingerkuppen ihrer rechten Hand über die Lettern, die ihren Namen bildeten. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie nicht allein war. Beinahe schon aufschreckend, blickte sie wieder auf.
„Ich bin Sally“, antwortete sie Laverne. „Ich erinnere mich nicht daran, was passiert ist“, sprach sie aus, was sie dachte. „ Ich erinnere mich an nichts.“
Wieder einmal, aufs Neue eine erschreckende Erkenntnis.
„Meinst du, wir sind hier in Gefahr? Der Alarm…“
Sally stockte kurz.
„Ich denke, wir sollten von hier verschwinden.“
Immerhin konnte die Bewaffnete nun, da sie etwas in ihre Zelle zurückgewichen war, nicht mehr viel vom Flur sehen. Allerdings beobachtete sie das Treiben der anderen Frau interessiert. Es war natürlich ärgerlich und nicht gerade hilfreich, dass auch diese nicht wusste, was für ein Ort das hier war. Hatten die Anwesenden hier wohl das gleiche Schicksal? Waren sie alle aufgewacht und wussten nicht, wer, wie, wo und warum überhaupt?
Diese zweite Frau, sie entdeckte etwas an der Tür, gegen die sie gerade rückwärts gelaufen war. Es handelte sich um ein Schild… ein Namensschild. Laverne. Eine eindeutig bessere Bezeichnung als „die andere Frau“… oder Entsprechendes.
Das machte auch die Besitzerin des Revolvers neugierig. Langsam ließ sie ihre Waffe sinken. Laverne wirkte nicht gerade wie eine Bedrohung. Mit vorsichtigen, barfüßigen Schritten trat auch die Bewaffnete wieder auf den Flur, um sich ihre eigene Tür genauer anzusehen. Misstrauisch, immer noch, denn trotzdem könnte eine Gefahr von Laverne oder auch dem Mann ausgehen, aber der Wissensdurst war schlussendlich übermächtig.
„Sally Brown“ las sie auf dem Schild, das sie am Türblatt entdeckte. Sally. Fast die gleiche Welle an Emotionen, die sie schon beim Entdecken des Revolvers gespürt hatte, strömte auch jetzt auf sie ein. Sally. Das war bekannt. Vertraut. Es gehörte zu ihr. Es fühlte sich richtig an. Sally.
Sie war kein Niemand. Sie war ein Jemand. Ob sie auch jemand vermisste? Gab es Leute, denen Sally Brown wichtig war? Wussten die, dass Sally Brown hier war?
Sally strich nachdenklich mit den Fingerkuppen ihrer rechten Hand über die Lettern, die ihren Namen bildeten. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie nicht allein war. Beinahe schon aufschreckend, blickte sie wieder auf.
„Ich bin Sally“, antwortete sie Laverne. „Ich erinnere mich nicht daran, was passiert ist“, sprach sie aus, was sie dachte. „ Ich erinnere mich an nichts.“
Wieder einmal, aufs Neue eine erschreckende Erkenntnis.
„Meinst du, wir sind hier in Gefahr? Der Alarm…“
Sally stockte kurz.
„Ich denke, wir sollten von hier verschwinden.“
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Die ewige Kakophonie aus rot und schwarz, gemischt mit dem Klang der unermuedlichen Sirene, begann schliesslich an den Nerven des Ambacti zu zehren. In Wahrheit war es wohl eher das Nichtstun. Es schien offensichtlich, dass die Anderen genauso wenig Ahnung von den Wiesos und Warums ihres Hierseins hatten wie er, also musste einer den ersten Schritt tun um etwas an der Situation zu aendern. Weiterhin, so dachte er, hatte irgendjemand es so eingerichtet, dass alle in etwa zum selben Zeitpunkt aufwachten und ihre Zellentueren unverschlossen vorfanden. Es machte also Sinn, dass diese Person, wer auch immer sie war - vielleicht waren es auch mehrere – interesse am Entkommen dieser Gruppe hatte.
Kin’Tesh starrte noch ein paar Sekunden lang an die Decke. Nein, es gefiel ihm ganz und gar nicht. Zu wenig Informationen, zu viele Unbekannte, aber hierzubleiben half ihm auch nicht weiter. Er schob das Messer in eine kleine Tasche an der Oberseite seiner Hose und trat wieder durch die Tuer seiner Zelle, wo ihn der Gang so begruesste wie er ihn verlassen hatte. Die Wand, etwas entfernt zu seiner Linken, schien wenig erfolgversprechend, weswegen er sich nach rechts wandte. Zwei weitere Personen standen ausserhalb ihrer Zelle und wirkten genauso verloren wie er sich fuehlte. Mit einem kurzen Nicken schob er sich an ihnen vorbei, weiter in Richtung Ausgang, zumindest hoffte er auf etwas in dieser Art.
Der Gang blieb weiterhin unspektakulaer, Betonwaende und Zellentueren in rot und schwarz, dazu keinerlei Hinweise, die ihm weitergeholfen haetten. Es war seltsam, etwas ihn ihm schien sich durchaus vertraut zu fuehlen und duesteren Anlagen, vielleicht war er auch einfach nur werwirrt von was auch immer mit ihm Geschehen war. Der Ambacti schuettelte ansatzweise den Kopf, er musste fokussiert bleiben, der Moment war alles, Mutmassen konnte er spaeter. Eine metallene Tuer markierte das vorlaeufige Ende seines Weges. Kin’Tesh blickte sie pruefend an. Es war muessig sich ueber moegliche Fallen und aehnliches den Kopf zu zerbrechen, wer auch immer ihn hierhergebracht hatte, haette schon frueher die Moeglichkeit gehabt fuer sein Ableben zu sorgen. Es sei denn jemand spielte ein krankes Spielchen. Mit dem Messer nun wieder in der Hand griff er mit der Linken nach der Tuer. Zeit zu verschwinden.
Kin’Tesh starrte noch ein paar Sekunden lang an die Decke. Nein, es gefiel ihm ganz und gar nicht. Zu wenig Informationen, zu viele Unbekannte, aber hierzubleiben half ihm auch nicht weiter. Er schob das Messer in eine kleine Tasche an der Oberseite seiner Hose und trat wieder durch die Tuer seiner Zelle, wo ihn der Gang so begruesste wie er ihn verlassen hatte. Die Wand, etwas entfernt zu seiner Linken, schien wenig erfolgversprechend, weswegen er sich nach rechts wandte. Zwei weitere Personen standen ausserhalb ihrer Zelle und wirkten genauso verloren wie er sich fuehlte. Mit einem kurzen Nicken schob er sich an ihnen vorbei, weiter in Richtung Ausgang, zumindest hoffte er auf etwas in dieser Art.
Der Gang blieb weiterhin unspektakulaer, Betonwaende und Zellentueren in rot und schwarz, dazu keinerlei Hinweise, die ihm weitergeholfen haetten. Es war seltsam, etwas ihn ihm schien sich durchaus vertraut zu fuehlen und duesteren Anlagen, vielleicht war er auch einfach nur werwirrt von was auch immer mit ihm Geschehen war. Der Ambacti schuettelte ansatzweise den Kopf, er musste fokussiert bleiben, der Moment war alles, Mutmassen konnte er spaeter. Eine metallene Tuer markierte das vorlaeufige Ende seines Weges. Kin’Tesh blickte sie pruefend an. Es war muessig sich ueber moegliche Fallen und aehnliches den Kopf zu zerbrechen, wer auch immer ihn hierhergebracht hatte, haette schon frueher die Moeglichkeit gehabt fuer sein Ableben zu sorgen. Es sei denn jemand spielte ein krankes Spielchen. Mit dem Messer nun wieder in der Hand griff er mit der Linken nach der Tuer. Zeit zu verschwinden.
Adrian Kane- Anzahl der Beiträge : 1390
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Laverne war sich ganz und gar nicht sicher, was sie von der ganzen Situation halten sollte. Es war irgendwie grotesk. Hatte sie diesen Kittel mal freiwillig angezogen? War sie überhaupt freiwillig hier?
Und wo war ‚hier‘?!
Sie wusste auch nicht, ob sie es beruhigend fand, dass sich auch die anderen scheinbar an nichts erinnern konnten. Es wäre gut gewesen, hier jemanden zu treffen, der sich auskannte … oder nicht? Hmm … Sie rieb sich nachdenklich am Kinn und nickte zu Sallys Worten, als hätte sie all das schon vorher gewusst. Ja, zu verschwinden klang vernünftig. Zumindest vernünftiger, als hierzubleiben. Sonst würde sie diese dumme Sirene noch wahnsinnig machen.
„In Ordnung, dann verschwinden wir doch“, meinte sie sachlich und machte sich schon auf den Weg zur Tür, von der sie vermutete, dass sie nach draußen führte (es war die einzige an der Längswand des Ganges), hielt dann jedoch noch kurz inne. Ihr Blick fiel auf das Schild mit ihrem Namen an der Tür. „Aber vielleicht sehe ich mich vorher nochmal in meiner Kammer um … könnte ja sein, dass dort noch mehr ist? Irgendein Hinweis oder so.“
Doch die Suche war enttäuschend. Nur in dem kleinen Nachtschränkchen fand sich überhaupt etwas; schlichte Kleidung, fein säuberlich gestapelt. Da war ein weißes Unterhemd, eine weiche, weit geschnittene Hose, ein kastanienbrauner Pullover mit weißen Streifen und bequeme Schuhe ohne Absatz (irgendwie hatte sie das Gefühl, Absätze nicht zu mögen). Sie zog sich eilig um, schob die Streichholzschachtel noch in eine Tasche ihrer neuen Hose, dann trat sie wieder auf den Gang und ging hinüber zu dem großen Mann von vorhin, der sich nun ebenfalls umgezogen hatte und sich mit einem Messer bewaffnet an der Tür zu schaffen machte.
Ein Messer? Gott, waren denn hier alle bewaffnet?! Und was hatte sie? Holzstäbchen … Sie trat einen Schritt vor dem Kerl zurück. Sicherheitsabstand. Hoffentlich kam Sally auch gleich, es war bestimmt eine gute Idee zusammenzubleiben. In einer Gruppe ging schließlich vieles besser.
Und wo war ‚hier‘?!
Sie wusste auch nicht, ob sie es beruhigend fand, dass sich auch die anderen scheinbar an nichts erinnern konnten. Es wäre gut gewesen, hier jemanden zu treffen, der sich auskannte … oder nicht? Hmm … Sie rieb sich nachdenklich am Kinn und nickte zu Sallys Worten, als hätte sie all das schon vorher gewusst. Ja, zu verschwinden klang vernünftig. Zumindest vernünftiger, als hierzubleiben. Sonst würde sie diese dumme Sirene noch wahnsinnig machen.
„In Ordnung, dann verschwinden wir doch“, meinte sie sachlich und machte sich schon auf den Weg zur Tür, von der sie vermutete, dass sie nach draußen führte (es war die einzige an der Längswand des Ganges), hielt dann jedoch noch kurz inne. Ihr Blick fiel auf das Schild mit ihrem Namen an der Tür. „Aber vielleicht sehe ich mich vorher nochmal in meiner Kammer um … könnte ja sein, dass dort noch mehr ist? Irgendein Hinweis oder so.“
Doch die Suche war enttäuschend. Nur in dem kleinen Nachtschränkchen fand sich überhaupt etwas; schlichte Kleidung, fein säuberlich gestapelt. Da war ein weißes Unterhemd, eine weiche, weit geschnittene Hose, ein kastanienbrauner Pullover mit weißen Streifen und bequeme Schuhe ohne Absatz (irgendwie hatte sie das Gefühl, Absätze nicht zu mögen). Sie zog sich eilig um, schob die Streichholzschachtel noch in eine Tasche ihrer neuen Hose, dann trat sie wieder auf den Gang und ging hinüber zu dem großen Mann von vorhin, der sich nun ebenfalls umgezogen hatte und sich mit einem Messer bewaffnet an der Tür zu schaffen machte.
Ein Messer? Gott, waren denn hier alle bewaffnet?! Und was hatte sie? Holzstäbchen … Sie trat einen Schritt vor dem Kerl zurück. Sicherheitsabstand. Hoffentlich kam Sally auch gleich, es war bestimmt eine gute Idee zusammenzubleiben. In einer Gruppe ging schließlich vieles besser.
Leo- Anzahl der Beiträge : 2411
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Scheinbar schien gerade niemand eine außerordentliche Gefahr darzustellen, dennoch wollte sie vorsichtig sein. Sie hörte leise und gedämpft die Stimmen der anderen. Vielleicht war es besser, sich erst einmal umzuschauen. Dort stand etwas – es war kurz, aber eventuell zumindest ein Hinweis wo sie sich befand.
Stella Higgings
Zwei Worte – vierzehn Buchstaben. Doch bedeuteten sie in diesem Moment die Welt. Das war sie! Sie war keine Namenlose, keine Gesichtslose. Sie war Stella Higgings. Ein wenig erleichtert atmete Stella, nun wieder ihrer Identität gewahr auf. Immerhin war das etwas womit man arbeiten konnte. Jedenfalls ein wenig.
Der Fund des Namens ermutigte Stella sich weiter um zu schauen. Noch immer die goldene Taschenuhr in der Hand haltend, ging sie zurück zu der Schlafstätte auf der sie aufgewacht war und sah sich um. Nicht einmal Schuhe, der nackte Boden unter ihren Füßen fühlte sich seltsam an – ungewohnt und ungewollt. Sie begann den kleinen Schrank auf dem die Uhr gelegen hatte zu öffnen und fand einige Kleidungsstücke. Langsam zog sich Stella die Sachen an. Sie passte wie angegossen und fühlte sich so unendlich vertraut an, auch wenn sie beim besten Willen nicht sagen konnte, ob es ihre Kleidung war. Langsam fuhren ihre Hände über die Weste hinunter und wie von selbst befestigten ihre Hände die Taschenuhr.
Ermutigt, da sie sich nun nicht mehr nackt fühlte – körperlich wie auch seelisch, da sie zumindest ihren Namen wieder hatte – trat sie wieder in den Flur, in dem sie eben die anderen gesehen hatte, aber diese vielleicht sie nicht.
Vorsichtig sah sie sich um und erblickte eine Frau, die ebenfalls bereits angekleidet in dem Flur stand und vor einem großen Kerl zurück zu weichen schien. Dabei schien er auf den ersten Blick keine Bedrohung zu sein.
Sie schob sich etwas in Sichtfeld und hob grüßend die Hand.
Stella Higgings
Zwei Worte – vierzehn Buchstaben. Doch bedeuteten sie in diesem Moment die Welt. Das war sie! Sie war keine Namenlose, keine Gesichtslose. Sie war Stella Higgings. Ein wenig erleichtert atmete Stella, nun wieder ihrer Identität gewahr auf. Immerhin war das etwas womit man arbeiten konnte. Jedenfalls ein wenig.
Der Fund des Namens ermutigte Stella sich weiter um zu schauen. Noch immer die goldene Taschenuhr in der Hand haltend, ging sie zurück zu der Schlafstätte auf der sie aufgewacht war und sah sich um. Nicht einmal Schuhe, der nackte Boden unter ihren Füßen fühlte sich seltsam an – ungewohnt und ungewollt. Sie begann den kleinen Schrank auf dem die Uhr gelegen hatte zu öffnen und fand einige Kleidungsstücke. Langsam zog sich Stella die Sachen an. Sie passte wie angegossen und fühlte sich so unendlich vertraut an, auch wenn sie beim besten Willen nicht sagen konnte, ob es ihre Kleidung war. Langsam fuhren ihre Hände über die Weste hinunter und wie von selbst befestigten ihre Hände die Taschenuhr.
Ermutigt, da sie sich nun nicht mehr nackt fühlte – körperlich wie auch seelisch, da sie zumindest ihren Namen wieder hatte – trat sie wieder in den Flur, in dem sie eben die anderen gesehen hatte, aber diese vielleicht sie nicht.
Vorsichtig sah sie sich um und erblickte eine Frau, die ebenfalls bereits angekleidet in dem Flur stand und vor einem großen Kerl zurück zu weichen schien. Dabei schien er auf den ersten Blick keine Bedrohung zu sein.
Sie schob sich etwas in Sichtfeld und hob grüßend die Hand.
Elli- Piratenpinguin
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Mit einem neuen Namen bewaffnet - oder sollte man ihn eher bekannt, wie einen alten Freund, nennen? - waren die Gefangenen oder Versuchskaninchen nun endlich wieder eine richtige Persönlichkeit. Sie waren kein Niemand mehr, auch wenn ihren Kopf noch immer tausende Fragen zu ihrer Person und ihrem alten Leben bevölkerten. Doch die mussten warten, denn in diesem kahlen, grauen Gang und den Zellen, gab es nichts anderes, als die bereits gefundenen Kleidungsstücke und den einzelnen persönlichen Gegenstand zu finden. Aus welchem Grund diese wohl dort gelegen hatten? Hatte man damit gerechnet, dass sie aufwachen würden? Hatte jemand sie geweckt?
Wieder drangen die Warnsirene und das rote Licht auf die kleine Gruppe ein, die sich jetzt auf dem Flur zusammengefunden hatte. Insgesamt 5 Personen - 4 Menschen und ein Ambacti - wenn man den Gezeichneten nicht mit einbezog, der sich noch immer verängstigt kauernd in seiner Zelle versteckte. Um das Geheimnis dieser ganzen Situation und ihrer gelöschten Erinnerungen zu lösen, rotteten sie sich zusammen. Sie kannten sich nicht und vermutlich vertrauten sie einander auch nicht aber der Umstand, das allen anscheinend das gleiche widerfahren war, war genug um sich zu verbünden. Also liefen sie los. In sicherem Abstand folgte ihnen der Gezeichnete, der die seltsame Brille trug und bei seiner Flucht ebenfalls seinen Namen auf der Tür geschrieben sah.
Begleitet vom rhythmischen Jaulen der Sirene und dem stetig wechselnden Licht, erreichten sie eine weitere Eisentür am Ende des Ganges. Hier stand nichts auf einem kleinen Schild geschrieben. Vorsichtig öffnete Kin’Tesh die Tür und betrat einen ebenso spärlich eingerichteten Raum, der an die Zellen von vorhin erinnerte. Anscheinend wurde hier nicht viel Wert auf eine schöne Ausstattung gelegt. Doch es gab zwei Dinge, die die Aufmerksamkeit des Ambacti und der Menschen erweckte, die den Raum betraten.
Zum einen war da die kleine Gestalt, die regungslos auf dem Boden lag und zum Anderen ein Loch in der Wand, hinter dem es türkis schimmerte. Die Person auf dem Boden war gerade einmal etwas über einen Meter groß und unter ihrem weißen Kittel, konnte man verbrannte, schwarze Haut erkennen. Obwohl kein Blut zu sehen war, war es offensichtlich, dass diese Person tot war, denn sie bewegte sich und reagierte auch nicht. Der Lage des Körpers nach zu schließen, musste sie auf dem Weg in Richtung des Ganges unterwegs gewesen sein, aus dem sie herausgekommen waren. Das Loch in der Wand war eindeutig nicht natürlichen Ursprungs, sondern war mithilfe von Gewalt entstanden. Der Wand fehlte auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes ein etwa drei mal vier großes Stück. Dahinter schimmerte es leicht türkis und hinter diesem Schimmer konnte man Flammen und Trümmer erkennen. Seltsamerweise drang der Geruch des Brandes, die Geräusche oder die Hitze nicht in diesen Raum. Noch nicht einmal eine Spur von Zerstörung - bis auf das Loch in der Wand - war zu sehen.
Wieder drangen die Warnsirene und das rote Licht auf die kleine Gruppe ein, die sich jetzt auf dem Flur zusammengefunden hatte. Insgesamt 5 Personen - 4 Menschen und ein Ambacti - wenn man den Gezeichneten nicht mit einbezog, der sich noch immer verängstigt kauernd in seiner Zelle versteckte. Um das Geheimnis dieser ganzen Situation und ihrer gelöschten Erinnerungen zu lösen, rotteten sie sich zusammen. Sie kannten sich nicht und vermutlich vertrauten sie einander auch nicht aber der Umstand, das allen anscheinend das gleiche widerfahren war, war genug um sich zu verbünden. Also liefen sie los. In sicherem Abstand folgte ihnen der Gezeichnete, der die seltsame Brille trug und bei seiner Flucht ebenfalls seinen Namen auf der Tür geschrieben sah.
Begleitet vom rhythmischen Jaulen der Sirene und dem stetig wechselnden Licht, erreichten sie eine weitere Eisentür am Ende des Ganges. Hier stand nichts auf einem kleinen Schild geschrieben. Vorsichtig öffnete Kin’Tesh die Tür und betrat einen ebenso spärlich eingerichteten Raum, der an die Zellen von vorhin erinnerte. Anscheinend wurde hier nicht viel Wert auf eine schöne Ausstattung gelegt. Doch es gab zwei Dinge, die die Aufmerksamkeit des Ambacti und der Menschen erweckte, die den Raum betraten.
Zum einen war da die kleine Gestalt, die regungslos auf dem Boden lag und zum Anderen ein Loch in der Wand, hinter dem es türkis schimmerte. Die Person auf dem Boden war gerade einmal etwas über einen Meter groß und unter ihrem weißen Kittel, konnte man verbrannte, schwarze Haut erkennen. Obwohl kein Blut zu sehen war, war es offensichtlich, dass diese Person tot war, denn sie bewegte sich und reagierte auch nicht. Der Lage des Körpers nach zu schließen, musste sie auf dem Weg in Richtung des Ganges unterwegs gewesen sein, aus dem sie herausgekommen waren. Das Loch in der Wand war eindeutig nicht natürlichen Ursprungs, sondern war mithilfe von Gewalt entstanden. Der Wand fehlte auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes ein etwa drei mal vier großes Stück. Dahinter schimmerte es leicht türkis und hinter diesem Schimmer konnte man Flammen und Trümmer erkennen. Seltsamerweise drang der Geruch des Brandes, die Geräusche oder die Hitze nicht in diesen Raum. Noch nicht einmal eine Spur von Zerstörung - bis auf das Loch in der Wand - war zu sehen.
Thorgrimm- Anzahl der Beiträge : 2050
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Die anderen hatten begannen sich zu entfernen, was den Gezeichneten nervös werden ließ. Er wollte nicht alleine hier zurückbleiben. Hier war es dunkel und unheimlich. Und alles Mögliche konnte passieren. Das Gebäude könnte plötzlich explodieren und in einem Flammenmeer aufgehen. Oder irgendwelche finsteren Gestalten kamen herein, um ihn zu foltern und umzubringen.
Er erzitterte bei dem bloßen Gedanken. Noch immer umklammerte der Gezeichnete fest die Kleidung, die er in seinem Nachttisch gefunden hatte. Sally und Lavernes sich entfernende Schritte waren zu hören und auch ein paar andere Personen schienen aus dem Zellentrakt entkommen zu wollen. Er selbst verhielt sich still. Auf keinen Fall durfte man ihn irgendwie entdecken. Er war doch nur ein schwächlicher, kleiner Gezeichneter mit drei Augen. Er wartete ab, bis die Geräusche leiser wurden. Nebenbei knetete er heftig seine Finger, um sich zu beruhigen. Gleich würde er hinausgehen müssen. Ins völlige Unbekannte. Er hatte Angst. Was würde ihn dort draußen erwarten?
Irgendwie gelang es ihm ruhig zu bleiben. Nachdem das Blinklicht dreimal rot aufgeleuchtet hatte, öffnete er vorsichtig die Tür einen Spalt breit. Ein leerer, schwarzer Gang. Nur erhellt von diesem pulsierenden Licht. Im Hintergrund kreischten die Sirenen, deren Töne allmählich begannen am Verstand des Gezeichneten zu nagen. Immerhin. Der Korridor war leer. Zumindest auf dieser Seite.
Wenn er hingegen hinaus trat…es könnte jemand hinter der Tür lauern. Sie hatten sicherlich die Zellen gezählt und festgestellt, dass noch eine Person fehlte. Und jetzt würden sie ihn überrumpeln und Messer in den Rücken stechen, wenn er auf den Gang trat.
Ich habe sie weggehen gehört. Das könnte zwar eine Täuschung sein, aber…nein, er wollte nicht alleine in diesem Höllenkerker zurück bleiben. Er machte einen beherzten Schritt aus der Zelle heraus. Ein kleiner Schritt für einen Gezeichneten, aber ein großer Schritt in die Freiheit. Tatsächlich war der Gang menschenleer und für einen Augenblick schämte sich der Gezeichnete für seine Feigheit.
Aber er war nunmal kein tapferer Krieger. Er war nicht stark. Er war klein und schwächlich und hatte drei Augen. Er war…Jewgeni Jerschow. Das war sein Name. Er schluckte, als er die großen Leuchtbuchstaben anstarrte und dabei sogar glatt vergaß, den Korridor in beiden Richtungen im Auge zu behalten. Sein Name. Er hatte seinen Namen wieder. Jewgeni wusste nicht so recht, ob ihn das freuen oder eher beunruhigen sollte. Aber immerhin wusste er jetzt, dass er Jewgeni hieß.
Oh verdammt, schoss es ihm durch den Kopf. Ich habe viel zu lange gewartet. Die anderen sind bestimmt schon alle weg. War er allein? Allein in diesem Gebäude? Entgeistert schwenkte er seinen Kopf umher. Überall war es schwarz, überall leuchteten rote Lichter. Er musste weg. Schnell. Er trabte zur Tür hinüber. Kurz bevor er sie erreichte besann er sich jedoch eines besseren, wurde langsamer und leiser und spähte in den neuen Gang. Ihm gefror das Blut in den Adern.
Dort, am Ende des Flurs strahlte irgendetwas in hellem Türkis. Aber das war es nicht, was ihn schocksteif verharren ließ. Das Licht beleuchtete einige Gestalten, die um diese Beleuchtungsquelle herum standen.
Zuallererst: Frauen. Eine anmutige Brünette mit hochgestecktem Haar, eine Blonde in Männerkleidung und eine weitere Blonde, die eine…Weste anhatte. Er konnte nichts Näheres aus der Entfernung erkennen. Aber auch wenn er nur ihre Rücken und…ja, was eben unter dem Rücken lag, erblickte, wurde ihm bewusst, das sie ziemlich attraktiv aussahen.
Jewgeni zog umgehend seinen Kopf zurück, der hochrot geworden war. Schwitzend und zitternd drückte er seinen Körper gegen die Steinmauer. Was sollte er nur tun? Er war hier gefangen. Zwischen seiner Zelle und den Frauen.
Und dann waren da noch die anderen beiden Kerle. Das Muskelpaket, das ihn einfach zerquetschen würde, wenn es ihn erblickte und dieser andere Mann, der auch etwas zwielichtig ausgesehen hatte. Was die Frauen hier wollten, wusste er nicht- aber die beiden anderen mussten zweifelsohne Verbrecher sein. Der Muskulöse war mit Sicherheit so eine Art Massenmörder, der im Blut seiner Opfer badete. So hatte er zumindest ausgesehen. Jewgeni blieb erst mal stehen, wo er war und überlegte fieberhaft, was jetzt zu tun war.
Er erzitterte bei dem bloßen Gedanken. Noch immer umklammerte der Gezeichnete fest die Kleidung, die er in seinem Nachttisch gefunden hatte. Sally und Lavernes sich entfernende Schritte waren zu hören und auch ein paar andere Personen schienen aus dem Zellentrakt entkommen zu wollen. Er selbst verhielt sich still. Auf keinen Fall durfte man ihn irgendwie entdecken. Er war doch nur ein schwächlicher, kleiner Gezeichneter mit drei Augen. Er wartete ab, bis die Geräusche leiser wurden. Nebenbei knetete er heftig seine Finger, um sich zu beruhigen. Gleich würde er hinausgehen müssen. Ins völlige Unbekannte. Er hatte Angst. Was würde ihn dort draußen erwarten?
Irgendwie gelang es ihm ruhig zu bleiben. Nachdem das Blinklicht dreimal rot aufgeleuchtet hatte, öffnete er vorsichtig die Tür einen Spalt breit. Ein leerer, schwarzer Gang. Nur erhellt von diesem pulsierenden Licht. Im Hintergrund kreischten die Sirenen, deren Töne allmählich begannen am Verstand des Gezeichneten zu nagen. Immerhin. Der Korridor war leer. Zumindest auf dieser Seite.
Wenn er hingegen hinaus trat…es könnte jemand hinter der Tür lauern. Sie hatten sicherlich die Zellen gezählt und festgestellt, dass noch eine Person fehlte. Und jetzt würden sie ihn überrumpeln und Messer in den Rücken stechen, wenn er auf den Gang trat.
Ich habe sie weggehen gehört. Das könnte zwar eine Täuschung sein, aber…nein, er wollte nicht alleine in diesem Höllenkerker zurück bleiben. Er machte einen beherzten Schritt aus der Zelle heraus. Ein kleiner Schritt für einen Gezeichneten, aber ein großer Schritt in die Freiheit. Tatsächlich war der Gang menschenleer und für einen Augenblick schämte sich der Gezeichnete für seine Feigheit.
Aber er war nunmal kein tapferer Krieger. Er war nicht stark. Er war klein und schwächlich und hatte drei Augen. Er war…Jewgeni Jerschow. Das war sein Name. Er schluckte, als er die großen Leuchtbuchstaben anstarrte und dabei sogar glatt vergaß, den Korridor in beiden Richtungen im Auge zu behalten. Sein Name. Er hatte seinen Namen wieder. Jewgeni wusste nicht so recht, ob ihn das freuen oder eher beunruhigen sollte. Aber immerhin wusste er jetzt, dass er Jewgeni hieß.
Oh verdammt, schoss es ihm durch den Kopf. Ich habe viel zu lange gewartet. Die anderen sind bestimmt schon alle weg. War er allein? Allein in diesem Gebäude? Entgeistert schwenkte er seinen Kopf umher. Überall war es schwarz, überall leuchteten rote Lichter. Er musste weg. Schnell. Er trabte zur Tür hinüber. Kurz bevor er sie erreichte besann er sich jedoch eines besseren, wurde langsamer und leiser und spähte in den neuen Gang. Ihm gefror das Blut in den Adern.
Dort, am Ende des Flurs strahlte irgendetwas in hellem Türkis. Aber das war es nicht, was ihn schocksteif verharren ließ. Das Licht beleuchtete einige Gestalten, die um diese Beleuchtungsquelle herum standen.
Zuallererst: Frauen. Eine anmutige Brünette mit hochgestecktem Haar, eine Blonde in Männerkleidung und eine weitere Blonde, die eine…Weste anhatte. Er konnte nichts Näheres aus der Entfernung erkennen. Aber auch wenn er nur ihre Rücken und…ja, was eben unter dem Rücken lag, erblickte, wurde ihm bewusst, das sie ziemlich attraktiv aussahen.
Jewgeni zog umgehend seinen Kopf zurück, der hochrot geworden war. Schwitzend und zitternd drückte er seinen Körper gegen die Steinmauer. Was sollte er nur tun? Er war hier gefangen. Zwischen seiner Zelle und den Frauen.
Und dann waren da noch die anderen beiden Kerle. Das Muskelpaket, das ihn einfach zerquetschen würde, wenn es ihn erblickte und dieser andere Mann, der auch etwas zwielichtig ausgesehen hatte. Was die Frauen hier wollten, wusste er nicht- aber die beiden anderen mussten zweifelsohne Verbrecher sein. Der Muskulöse war mit Sicherheit so eine Art Massenmörder, der im Blut seiner Opfer badete. So hatte er zumindest ausgesehen. Jewgeni blieb erst mal stehen, wo er war und überlegte fieberhaft, was jetzt zu tun war.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Als Laverne sich nochmal in die Zelle zurückzog, aus der sie gekommen war, kehrte auch Sally noch einmal in ihre eigene zurück, um sich ebenfalls umzusehen. Bis auf den kleinen, handlichen Revolver, der ihr vorhin auf die Schnelle ins Auge gesprungen war, und ihren Namen hatte Sally keinerlei Anhaltspunkt, wer sie eigentlich war. Vielleicht war die Waffe noch nicht einmal ihre eigene… Jedoch kam sie ihr aus irgendeinem Grund bekannt vor. Gesehen hatte sie sie schon einmal, da war sie sich sicher – obwohl sie sich beim besten Willen nicht mehr an die Umstände erinnern konnte. Oder an irgendetwas Anderes.
Diese Unwissenheit verunsicherte Sally am allermeisten. Nicht dieser Ort oder diese Sirene, nein: Dass sie sich selbst nicht einschätzen konnte, dass sie nichts über sich wusste, das war einfach unbeschreiblich verwirrend. Sie fühlte sich desorientiert und verloren. Umso dankbarer war sie für jeden kleinen Hinweis, den sie fand. Hinweise auf ihre Identität gaben ihr eine Art bestätigende Sicherheit, obwohl sie sich das nicht unbedingt erklären konnte.
Als sie sich in ihrer immer wieder rot aufleuchtenden Zelle noch einmal umsah, fiel ihr auf, dass ihr Nachttisch kein einfacher Tisch war, sondern eher ein kleines Schränkchen, in dem sie Kleidung fand, die ihr ebenfalls ein Gefühl der Vertrautheit vermittelten. Ja, dieser Stapel ordentlich gefalteter Wäsche musste ihr gehören, genauso wie die ledernen Stiefel mit Absatz, die sie entdeckte. Sally stellte fest, dass alles wie angegossen passte, nachdem sie hineingeschlüpft war. Das lavendelfarbene, figurbetonende Kleid (sofern sie die Farbe unter diesen schlechten Lichtverhältnissen erkennen konnte) gefiel ihr viel besser als der schlichte, weiße Kittel. Diesen ließ sie in einem achtlos zusammengeknüllten Haufen auf der Pritsche liegen. Sie beeilte sich, denn sie wollte schnell von hier fort, und steckte deswegen, ohne groß auf Ordentlichkeit zu achten, nur noch ihr Haar hoch, bevor sie wieder auf den Flur zurückkehrte. So fielen ihr zumindest nur noch wenige Strähnen ins Gesicht. Hier wäre sie dankbar für einen Spiegel gewesen – nicht unbedingt, um ihre Frisur richten zu können, sondern um zu sehen, wie sie eigentlich aussah. Auch daran konnte sich Sally nicht erinnern. Verdammt.
Nun ja, Zeit für Eitelkeiten und weiteres Hinauszögern des Aufbruchs hatte Sally nicht, weswegen sie sich den anderen anschloss, damit sie alle von diesem Ort verschwinden konnten. Da waren nicht nur Sally, Laverne und dieser riesige, narbige Kerl, wie sich herausstellte, sondern auch noch eine andere Frau und ein anderer, junger Mann. Sally hatte ihren Revolver nicht weggesteckt. Sie misstraute den anderen noch, irgendwie, aber die Umgebung allgemein war ihr nicht geheuer. Wer wusste schon, was hinter der nächsten Ecke oder hinter der nächsten Tür auf sie wartete?
Tatsächlich war es… eine Leiche. Und Chaos. Eine erneute Welle von Angst befiel Sally, wobei besonders der tote Körper ihren Blick auf sich zog. Er war so… klein.
„Ist das… ist das ein Kind?“, fragte sie zögerlich, ohne näher heranzutreten und selbst nachzusehen. Sie zwang sich, dem Rest des Raumes ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Immerhin konnte von den toten Überresten einen Körpers keine Gefahr ausgehen – von Feuer schon. Allerdings war von den Flammen zwischen den Trümmern nicht mehr wahrzunehmen als der flackernde Schein, den sie verbreiteten. Das hatte etwas Unnatürliches an sich, was Sally nicht gerade beruhigte. Dennoch fasste sie so viel Mut, wie sie aufbringen konnte, und näherte sich äußerst vorsichtig und defensiv dem Loch in der Wand, um sich den Schaden genauer anzusehen, um vielleicht auf die Umstände einen Rückschluss ziehen zu können. Ihre Finger umklammerten nervös und schwitzig ihre Waffe. Sie machte sich bereit, abzufeuern, falls es nötig sein sollte – hoffentlich nicht.
Diese Unwissenheit verunsicherte Sally am allermeisten. Nicht dieser Ort oder diese Sirene, nein: Dass sie sich selbst nicht einschätzen konnte, dass sie nichts über sich wusste, das war einfach unbeschreiblich verwirrend. Sie fühlte sich desorientiert und verloren. Umso dankbarer war sie für jeden kleinen Hinweis, den sie fand. Hinweise auf ihre Identität gaben ihr eine Art bestätigende Sicherheit, obwohl sie sich das nicht unbedingt erklären konnte.
Als sie sich in ihrer immer wieder rot aufleuchtenden Zelle noch einmal umsah, fiel ihr auf, dass ihr Nachttisch kein einfacher Tisch war, sondern eher ein kleines Schränkchen, in dem sie Kleidung fand, die ihr ebenfalls ein Gefühl der Vertrautheit vermittelten. Ja, dieser Stapel ordentlich gefalteter Wäsche musste ihr gehören, genauso wie die ledernen Stiefel mit Absatz, die sie entdeckte. Sally stellte fest, dass alles wie angegossen passte, nachdem sie hineingeschlüpft war. Das lavendelfarbene, figurbetonende Kleid (sofern sie die Farbe unter diesen schlechten Lichtverhältnissen erkennen konnte) gefiel ihr viel besser als der schlichte, weiße Kittel. Diesen ließ sie in einem achtlos zusammengeknüllten Haufen auf der Pritsche liegen. Sie beeilte sich, denn sie wollte schnell von hier fort, und steckte deswegen, ohne groß auf Ordentlichkeit zu achten, nur noch ihr Haar hoch, bevor sie wieder auf den Flur zurückkehrte. So fielen ihr zumindest nur noch wenige Strähnen ins Gesicht. Hier wäre sie dankbar für einen Spiegel gewesen – nicht unbedingt, um ihre Frisur richten zu können, sondern um zu sehen, wie sie eigentlich aussah. Auch daran konnte sich Sally nicht erinnern. Verdammt.
Nun ja, Zeit für Eitelkeiten und weiteres Hinauszögern des Aufbruchs hatte Sally nicht, weswegen sie sich den anderen anschloss, damit sie alle von diesem Ort verschwinden konnten. Da waren nicht nur Sally, Laverne und dieser riesige, narbige Kerl, wie sich herausstellte, sondern auch noch eine andere Frau und ein anderer, junger Mann. Sally hatte ihren Revolver nicht weggesteckt. Sie misstraute den anderen noch, irgendwie, aber die Umgebung allgemein war ihr nicht geheuer. Wer wusste schon, was hinter der nächsten Ecke oder hinter der nächsten Tür auf sie wartete?
Tatsächlich war es… eine Leiche. Und Chaos. Eine erneute Welle von Angst befiel Sally, wobei besonders der tote Körper ihren Blick auf sich zog. Er war so… klein.
„Ist das… ist das ein Kind?“, fragte sie zögerlich, ohne näher heranzutreten und selbst nachzusehen. Sie zwang sich, dem Rest des Raumes ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Immerhin konnte von den toten Überresten einen Körpers keine Gefahr ausgehen – von Feuer schon. Allerdings war von den Flammen zwischen den Trümmern nicht mehr wahrzunehmen als der flackernde Schein, den sie verbreiteten. Das hatte etwas Unnatürliches an sich, was Sally nicht gerade beruhigte. Dennoch fasste sie so viel Mut, wie sie aufbringen konnte, und näherte sich äußerst vorsichtig und defensiv dem Loch in der Wand, um sich den Schaden genauer anzusehen, um vielleicht auf die Umstände einen Rückschluss ziehen zu können. Ihre Finger umklammerten nervös und schwitzig ihre Waffe. Sie machte sich bereit, abzufeuern, falls es nötig sein sollte – hoffentlich nicht.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Laverne war etwas nervös angesichts dessen was sie wohl hinter der Tür erwarten würde. Bestimmt nicht bereits die Freiheit, da war sie sich sicher. Vermutlich würde sich das Gebäude noch hinziehen …
Womit sie nicht gerechnet hätte, war eine Leiche. Ihre Kehle wurde heiß und trocken, als sie den Körper auf dem Boden erblickte, und durch Sallys Frage wurde es nicht gerade besser. Aber sie hatte recht besonders groß waren die Überreste des Verstorbenen nicht gerade, nicht viel größer als ein Kind. Was Sie aber noch mehr beunruhigte war die Kleidung der Leiche: ein weißer Kittel. War er oder sie etwa auch einer von ihnen gewesen? Jemand, der sich nicht an seine Vergangenheit erinnerte und von hier fort wollte?
Na, hoffentlich würde sie nicht das gleiche Schicksal ereilen. Laverne hatte wenig Lust, mit einer derartigen Haut zu enden.
Sie versuchte, das unwohle Gefühl aus ihrer Magengegend zu verbannen und trat einen Schritt in den Raum hinein. Jetzt erst nahm sie das Feuer hinter dem Loch in der Wand wahr. Ein leichtes Kribbeln durchzog ihren Körper. Warum? Warum lösten diese Flammen etwas in ihr aus? Sie trat einen weiteren Schritt vor, näher an das Loch heran, ohne etwas zu sagen. Die Leiche war plötzlich beinahe uninteressant geworden. Was zählte, war das Feuer … und vor allem, dass das Loch möglicherweise ein Ausgang aus diesem Raum, wenn nicht gar aus dem ganzen Gebäude war. Sie beugte sich vor, um das Türkis besser erkennen zu können.
Was war das nur? Der Himmel, oder Wasser? Und vor allem - wo führte das Loch hin?
Womit sie nicht gerechnet hätte, war eine Leiche. Ihre Kehle wurde heiß und trocken, als sie den Körper auf dem Boden erblickte, und durch Sallys Frage wurde es nicht gerade besser. Aber sie hatte recht besonders groß waren die Überreste des Verstorbenen nicht gerade, nicht viel größer als ein Kind. Was Sie aber noch mehr beunruhigte war die Kleidung der Leiche: ein weißer Kittel. War er oder sie etwa auch einer von ihnen gewesen? Jemand, der sich nicht an seine Vergangenheit erinnerte und von hier fort wollte?
Na, hoffentlich würde sie nicht das gleiche Schicksal ereilen. Laverne hatte wenig Lust, mit einer derartigen Haut zu enden.
Sie versuchte, das unwohle Gefühl aus ihrer Magengegend zu verbannen und trat einen Schritt in den Raum hinein. Jetzt erst nahm sie das Feuer hinter dem Loch in der Wand wahr. Ein leichtes Kribbeln durchzog ihren Körper. Warum? Warum lösten diese Flammen etwas in ihr aus? Sie trat einen weiteren Schritt vor, näher an das Loch heran, ohne etwas zu sagen. Die Leiche war plötzlich beinahe uninteressant geworden. Was zählte, war das Feuer … und vor allem, dass das Loch möglicherweise ein Ausgang aus diesem Raum, wenn nicht gar aus dem ganzen Gebäude war. Sie beugte sich vor, um das Türkis besser erkennen zu können.
Was war das nur? Der Himmel, oder Wasser? Und vor allem - wo führte das Loch hin?
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Als sich Sally und Laverne dem Loch in der Wand näherten, konnten sie das gesamte Ausmaß der Katastrophe, die sich hier abgespielt haben musste, erkennen. Eine Halle erstreckte sich vor ihnen, dutzende Meter in die Ferne aber die genauen Ausmaße waren durch das Loch in der Wand schwer abzuschätzen. Die beiden Frauen konnten sehen, dass der Raum mit brennenden Trümmern gefüllt war. Neben eingestürzten Säulen, Wänden und Decken, waren jetzt auch Anzeichen zu sehen, dass nicht alles in diesem Gebäudekomplex so spartanisch eingerichtet gewesen war, wie ihre Zellen. Brennende, verkohlte Möbel lagen neben verdrehten Maschinen und Stahlkonstruktionen auf dem Boden. Halb verbrannte und noch brennende oder glimmende Bücher waren aus einem Regal herausgefallen. Schreibtische, auf denen ehemals Bilder, Pflanzen und anderen persönlichen Gegenstände gestanden hatten, lagen jetzt umgestürzt und kaputt neben brennenden Wandresten und bildeten einen riesigen Trümmerhaufen. Durch die Barriere hatte alles einen türkisen Schimmer und trotzdem war klar zu erkennen, dass die Luft in der Halle voller Asche und Rauch sein musste. Das Schlimmste mussten aber die Körper sein, die zwischen den Trümmern lagen. Weitere Opfer dessen, was hier passiert war.
Seltsam war nur, dass von all dem in diesem Raum nichts zu bemerken war. Weder spürten sie die Hitze des Feuers - es war sogar eher kühl - noch rochen sie die verbrannten Lebewesen und Trümmer oder den Rauch. Die Luft war angenehm frisch. Auch die Geräusche, die die Flammen normalerweise verursachten, waren nicht zu hören. Bei genauerer Betrachtung des Loches in der Wand fiel auf, dass die türkisene Schicht nicht vor der Wand, sondern anscheinend durch die Wand verlief. Magie war etwas alltägliches und so konnte man mutmaßen - auch wenn man davon wenig Ahnung hatte - dass es sich tatsächlich um eine Art magische Barriere oder Wall handelte, der diesen Raum vor äußeren Einflüssen schützte. Sally, die sich die ganze Sache genauer ansah, erkannte Rußspuren an der Wand, die auf eine Explosion hindeuten konnte.
Während sie beschäftigt waren, diese ganzen neuen Eindrücke zu verarbeiten, sahen sie aus dem Augenwinkel plötzlich eine Bewegung. Ein Wesen bewegte sich schnell zwischen den Trümmern hin und her und schien nach etwas zu suchen. Bisher wandte es ihnen nur den Rücken zu, aus dem geschätzt hunderte, etwa dreißig Zentimeter lange Stacheln ragten. Tatsächlich war die Gestalt, bis auf eine Stoffhose und Stiefel, nicht bekleidet. Sie war etwa so groß wie ein Mensch - mindestens 1,70 m - und hatte eine braune Haut, auf der gräuliche Flecken wucherten. Sie wühlte in den nicht brennenden Trümmern herum und jedes Mal wenn sie sich bewegte, wippten die Stacheln auf dem Rücken im Takt mit.
Seltsam war nur, dass von all dem in diesem Raum nichts zu bemerken war. Weder spürten sie die Hitze des Feuers - es war sogar eher kühl - noch rochen sie die verbrannten Lebewesen und Trümmer oder den Rauch. Die Luft war angenehm frisch. Auch die Geräusche, die die Flammen normalerweise verursachten, waren nicht zu hören. Bei genauerer Betrachtung des Loches in der Wand fiel auf, dass die türkisene Schicht nicht vor der Wand, sondern anscheinend durch die Wand verlief. Magie war etwas alltägliches und so konnte man mutmaßen - auch wenn man davon wenig Ahnung hatte - dass es sich tatsächlich um eine Art magische Barriere oder Wall handelte, der diesen Raum vor äußeren Einflüssen schützte. Sally, die sich die ganze Sache genauer ansah, erkannte Rußspuren an der Wand, die auf eine Explosion hindeuten konnte.
Während sie beschäftigt waren, diese ganzen neuen Eindrücke zu verarbeiten, sahen sie aus dem Augenwinkel plötzlich eine Bewegung. Ein Wesen bewegte sich schnell zwischen den Trümmern hin und her und schien nach etwas zu suchen. Bisher wandte es ihnen nur den Rücken zu, aus dem geschätzt hunderte, etwa dreißig Zentimeter lange Stacheln ragten. Tatsächlich war die Gestalt, bis auf eine Stoffhose und Stiefel, nicht bekleidet. Sie war etwa so groß wie ein Mensch - mindestens 1,70 m - und hatte eine braune Haut, auf der gräuliche Flecken wucherten. Sie wühlte in den nicht brennenden Trümmern herum und jedes Mal wenn sie sich bewegte, wippten die Stacheln auf dem Rücken im Takt mit.
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Re: Kapitel 1 - Erwachen
Langsam war Stella den beiden Frauen gefolgt, mit recht gemischten Gefühlen. Immerhin wusste sie nicht einmal ansatzweise, was hier überhaupt geschah und dennoch fühlte sie sich, seit sie ihren Namen wiedergefunden hatte, nicht so schrecklich verloren. Bisher hatte sie noch nicht herausfinden können, ob es den anderen so erging, wie ihr, aber sehr selbstsicher wirkten sie auch nicht.
Als die beiden an einer Leiche vorbeigingen, schluckte Stella schwer - der Anblick kam ihr bekannt vor.
Hatte sie schon einmal Leichen gesehen? Solch eine Leiche? Oder vielleicht auch noch nie? All die Fragen dir ihr durch den Kopf schossen, hatten eindeutig Kopfschmerzpotential. Sie blieb etwas zurück, sah aber ebenso durch das Loch wie die beiden anderen.
Ein Schreck durchfuhr sie - vielleicht hatte sie dieses Chaos verursacht. Vielleicht hatte sie all diese Leben auf dem Gewissen.
Möglich war es - immerhin erschien ihre Erinnerung ein schwarzes Nichts zu sein.
"Ach du Scheiße!" entfuhr es ihr. "Dafür braucht man verdammt viel Sprengstoff!"
Wieder zuckten Fragen durch ihr Bewusstsein. Woher wusste sie das?
Dann sah sie, wie sich etwas durch die Trümmer bewegte. "Was ist das?" fragte sie neugierig und ängstlich zu gleich.
Als die beiden an einer Leiche vorbeigingen, schluckte Stella schwer - der Anblick kam ihr bekannt vor.
Hatte sie schon einmal Leichen gesehen? Solch eine Leiche? Oder vielleicht auch noch nie? All die Fragen dir ihr durch den Kopf schossen, hatten eindeutig Kopfschmerzpotential. Sie blieb etwas zurück, sah aber ebenso durch das Loch wie die beiden anderen.
Ein Schreck durchfuhr sie - vielleicht hatte sie dieses Chaos verursacht. Vielleicht hatte sie all diese Leben auf dem Gewissen.
Möglich war es - immerhin erschien ihre Erinnerung ein schwarzes Nichts zu sein.
"Ach du Scheiße!" entfuhr es ihr. "Dafür braucht man verdammt viel Sprengstoff!"
Wieder zuckten Fragen durch ihr Bewusstsein. Woher wusste sie das?
Dann sah sie, wie sich etwas durch die Trümmer bewegte. "Was ist das?" fragte sie neugierig und ängstlich zu gleich.
Elli- Piratenpinguin
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