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Kapitel 1 - Erwachen

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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 11 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Adrian Kane Fr Jun 19 2015, 19:45

Der skeptische Blick des Huenen legte sich eine Weile lang auf die weibliche Favilla. Aus irgendeinem Grund traute er den kleinen Wesen nicht, ihre aeusserliche Zerbrechlichkeit stand in keinem Zusammenhang mit den Dingen, die moeglicherweise dahinter verborgen lagen, wie bei diesem anderen Feuerteufel. Auf der anderen Seite, der Alte schien auch gebrechlich genug und besass mehr Macht als so manch anderer. Wieder einmal kratzte sich der Ambacti am Kinn, nein es gab keinen Grund knietief durch irgendwelche unbestaetigten Voruteile zu waten, er wuerde vorsichtig sein, nicht mehr und nicht weniger, vielleicht wuerden sich die Beiden noch als nuetzlich erweisen. Vor allem wenn sie den Kerl fanden, der Miriam hierher gebracht hatte. "Ich nehme nicht an, dass du dich an diesen Mann erinnern kannst?", griff er die Worte des Schamane auf und an Amalee gewandt fuegte er hinzu: "Ja, beschreibe uns den Typen bitte, es ist sicher einen Versuch wert."

Weitaus beunruhigender waren Ho'Tauis Ausfuehrungen ueber die Bewohner der Himmelsinseln. "Diese Qua'kal, tragen sie aehnliche Erkennungsmerkmale wie die Fornix? Und koennte das abgestuerzte Luftschiff in der Wueste etwas mit ihnen zu tun haben?"
Waehrend die Frau erneut ihre zierlichen Finger sprechen liess streckte Kin'Tesh im Sitzen seinen grossen Ruecken durch, welcher es ihm mit einem Knacken dankte. Eine seltsame, gefaehrliche Welt, in der er da lebte. Verrueckte Bunkerbewohner und eine unangreifbare, technologisch ueberlegene Machtelite auf fliegenden Inseln. Wie er wohl in seinem anderen Leben damit zurechtgekommen war? Eine seltsame Fragestellung, die ihn einmal mehr zu einem Fremden in seinem eigenen Koerper degradierte.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 11 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von ThaHummel Sa Jun 20 2015, 21:57

Miriam war einfach, ohne große Gedanken an etwas zu verschwenden, hinter den anderen hergetrappelt. Ihr Hunger war gestillt und ihre Neugier noch nicht wirklich aus dem Schlaf erwacht. Das änderte sich aber allmählich. Auf jeden Fall hatte sie schonmal Interesse an Solly... Selly, Sally? Warum sie ausgerechnet eine langweilige Zeitung mitgehen gelassen hatte, verstand sie nicht. Aber sie hatte etwas mitgehen gelassen, das war schonmal ein Anfang, um die Frau irgendwo einzuordnen. Und vielleicht hatte die Papierrolle wenigstens ein paar hübsche Bildchen. Das würde sie sich auf jeden Fall ansehen müssen.

Als sie das Zelt erreichten, hockte sie sich einfach an den Rand des Gesprächskreises. Die ganze Lektion über ihre vermutete magisch-biologische - war sie überhaupt biologisch - Herkunft und zerbröselnde Welten war ja schön und gut, aber ein wenig altbacken. Lag vielleicht daran, das der Erzähler Altbacken war. Und jedes mal wenn jemand antwortete, musste Alamamamee erstmal noch herumfuchteln, bis es weitergehen konnte, ach es war ermüdend. Jetzt wurde schon zum dritten oder vierten mal erwähnt, das sie sich irgendwie einig würden. Das einzige, was sie bei Laune hielt, war das nervöse Bündel von einem Brillenträger, der wohl schwierigkeiten damit hatte, es sich gemütlich zu machen. Vielleicht sollte sie lieber zum Stachelschwein gehen? Der sah witzig aus, war gut gelaunt und hatte bei ihrem und - hieß der andere Favilla Xaver? - Xavers Anblick gegrinst. Den mochte sie.

Nicht so wie den ernsten Dicken. Erst als sie merkte, das er sie ansah, wurde Miriam etwas aufmerksamer. Vor allem, weil ihr nicht gefiel wie er sie ansah. Etwas in dieser Größe wollte sie nicht auf der "Mag mich nicht"-Liste haben. Wie auch immer, sie hörte endlich mal voll zu.
"Ja genau, wer hat mich eigentlich her gebracht? Sah er reich aus? Der muss doch bestimmt in Münzen schwimmen um einfach so eine Bezahlung für jemanden parat zu haben, den er nicht mitnehmen möchte. War das jemand von diesen Leuten aus dem Himmel?"
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 11 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Darnamur Sa Jun 20 2015, 23:42

Jewgeni erstarrte, nachdem er eine Weile im Delirium versunken war. Alamee hatte ihn angesprochen. Seine Zähne klappten zusammen. Schon kroch ihm das Blut heiß ins Gesicht, während er perplex die Frau anstarrte. Dann ging plötzlich ein Ruck durch den Nacken des kleingewachsenen Gezeichneten und sein Kopf zuckte hastig auf und ab. Er hoffte, Alamee würde es als Nicken identifizieren können.
Jetzt hatte die endgültige Panik bei ihm eingesetzt. Eingegraben in dieser Masse war er Alamee schutzlos ausgeliefert! Und er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte. Ich bin so ein peinliches Geschöpf. Verflucht, was sollte er nur tun? Er konnte nicht weglaufen, weil alle Wege blockiert waren. Und er konnte auch nicht sprechen, weil sich seine Zunge wie versteinert anfühlte. Noch mehr Schweiß begann seinen Weg in das ohnehin schon stinkende Obergewand des Gezeichneten zu finden.
Ganz ruhig. Das musste doch etwas bringen. Sich selbst einzureden ruhig zu bleiben. Bleib ruhig, Jewgeni. Bleib ruhig.
Er blieb nicht ruhig. In gewisser Hinsicht war die Situation noch quälender, als die Begegnung mit der Katzenfrau, die sich ja von der Gruppe getrennt hatte. Wenn auch nicht annähernd so bedrohlich, zugegebenermaßen. Aber Jewgeni wusste einfach nicht, was er mit sich anfangen sollte. Nicht, wenn ihn eine so hübsche Frau wie Alamee ansprach.
Es war eine ganz gewöhnliche Frage gewesen…und ich drehe durch! Was ist nur los mit mir? Jewgeni bemerkte, dass er begonnen hatte systematisch seine Hände zu kneten und riss sie sofort wieder auseinander. Was mache ich hier eigentlich? Ich habe ja nicht mal meinen Körper unter Kontrolle. Ob ich kurz fragen sollte, ob man mich durchlässt? Nur um frische Luft zu schnappen.
Aber dafür würde er sprechen müssen. Und das würde er nie schaffen. Nicht in dieser Situation. Er…er brauchte es gar nicht erst zu versuchen. Es war hoffnungslos. Seine Augen schielten zum Zeltausgang hinüber. Wenn er sich einfach gewaltsam seinen Weg nach draußen bahnen würde…
Zunächst würde er an Miriam vorbei müssen, die mit ihm im hintersten Teil des Zeltes einen Platz gefunden hatte, dann war da noch Kin’Tesh, der zu groß war, um ihm zu ignorieren, Laverne…er würde es nicht schaffen. Und die anderen würden ihn alle beschämt ansehen. Er war eine Schande für diese ganze Gruppe. Jewgeni bemerkte, dass er erneut begonnen hatte, seine Hände zu kneten.
Ganz ruhig. Beruhige dich, Körper! Jewgeni atmete tief durch und schloss die Augen.

Dunkelheit. Er sah niemanden, es existierte nur noch eine große schwarze Sphäre um seinen Körper, durchzogen von ein paar roten Schimmern. Das waren die Stellen, an denen Sonnenlicht durch seine drei Lider drang. Hier war er sicher. Ein wenig zumindest. Und durchbrochen wurde diese Finsternis nur von Ho’Tauis Stimme, die er nun sehr viel deutlicher vernahm. Sein Gehör schien sich verbessert zu haben.
Er lauschte den Worten des Schamanen und beruhigte sich dabei tatsächlich ein wenig. Seine Hände, die- ohne das er es mitbekommen hatte- ein drittes Mal begonnen hatten, einander zu kneten, erschlafften. Die Geschichte, die der alte Mann erzählte, war eigentlich sehr interessant. Diese Fornixe, die Qua’kal. Jewgeni versuchte sich all das in sein Gedächtnis einzuprägen. Vor seinem innerem Auge, seinem vierten Auge, wenn man so wollte, wurden aus den Worten des Heilers Bilder, die ihm in den Sinn schossen. Er sah, wie sich die Menschen in ihre Bunker verkrochen und irgendwie erschuf seine Fantasie auch ein Bild, in dem Menschen auf einer fliegenden Insel standen und erbarmungslos auf die Welt unter sich herabstarrten.
Das war eigentlich keine schöne Geschichte. Die Sache mit den Fornixen war sogar regelrecht beunruhigend- Jewgeni würde Menschen in seiner Umgebung nun genauer betrachten, ob sie irgendwelche Tätowierungen aufzuweisen hatten. Oder Zeichen auf der Kleidung. Dennoch fühlte sich Jewgeni nun um einiges ruhiger. Diese kurze, fast schon meditative Phase, hatte ihm geholfen, seine unbegründete Panik wieder zu dämpfen.
Jewgeni schlug die Augen wieder auf und musterte interessiert den alten Schamanen. Vielleicht wäre er jetzt, in diesem Moment, sogar in der Lage etwas zu fragen. Doch Kin’Tesh und Miriam kamen ihm zuvor, also wartete er ab. Gerade hatte er ohnehin noch keine konkrete Frage, aber er war sich sicher, ihm würde noch etwas einfallen.
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Beitrag von Thorgrimm Mo Jun 22 2015, 02:37

Während Ho'taui darauf wartete, dass Alamee alle aufkommenden Fragen für ihn übersetzte, lehnte er sich ein Stück zur Seite und griff nach einem Juteseil, das ganz am Rande des Zeltes hing. Mit einem kräftigen, kurzen Ruck, zog er an dem Seil und löste damit einige Knoten, die an der Zeltdecke befestigt gewesen waren. Vier dreieckige Stoffteile trennten sich von der Decke und hingen jetzt, jeweils durch einen Teil des Seils gehalten, lose herunter. In der Decke des Zeltes hatte sich ein etwa zwei Meter messendes Quadrat gebildet, dass den Blick auf einen blauen, wolkenlosen Himmel freigab. Frische Luft strömte in das Zelt und erste, morgendliche Sonnenstrahlen fielen auf die Zeltmitte, in der der Monolith stand und ein Teil der Gruppe saß. Bis zum späten Nachmittag hätte sich der Monolith durch die Sonne so stark erhitzt, dass er in der Nacht genug Wärme abgeben konnte, um das Zelt warm zu halten. Der Schamane hatte während dieses Vorganges, den Blick nicht von den Fingern Alamees abgewandt, nickte schließlich mit den Kopf und ging zuerst auf das Thema zu den Qua'kal ein.
"Luftschiffe sind teuer und deiner Beschreibung nach, war das Schiff, welches ihr gefunden habt, keines der Handels- oder Passagierschiffe, die man in den Werften oder dem Lufthafen von Ardtur bestaunen kann. Wenn es das Schiff eines Qua'kal war, dann wurde es bis jetzt bestimmt schon geborgen. Es ist gut, dass ihr nicht lange dort geblieben seid.
Die Qua'kal haben keine offensichtlichen Zeichen, an denen ihr sie erkennen könnt aber wenn ihr einem begegnet, werdet ihr es wissen. Das wird aber wahrscheinlich sowieso nicht passieren. Sie handeln von den Inseln aus und lassen sich hier unten, bei uns Residuu, kaum blicken und wenn es doch soweit kommt, dann nur mit einer schwer bewaffneten Garde.
" Ho'taui sah in den Himmel und schien einen Moment gedankenverloren.
"Der Mann, der Miriam hierhergebracht hat, war recht jung. Ende 20 vielleicht. Etwa 1,60 groß, braune Augen und blonde Haare, die knapp bis zur Schulter reichten. Er hatte eine große Narbe, die hinter seinem rechten Ohr anfing, fast bis zur Brust reichte und dann unter seiner Kleidung verschwand. Er trug einen abgenutzten Ledermantel, feste Stiefel und graue Stoffkleidung. Außerdem hatte er ein Zeichen auf seinem rechten Unterarm aber das konnte ich nicht genau erkennen. Er war sehr schnell wieder weg und hat mehr gezahlt, als notwendig war. Ich glaube aber nicht, dass er ein Qua'kal oder ein Mitglied eines Fornix war, auch wenn er anscheinend einiges an Geld bei sich hatte."
Alamee sah den dreiäugigen Gezeichneten während Ho'tauis Monolog verwirrt an aber entschied sich dann doch dazu, ihn nicht weiter zu bedrängen. Auch wenn dieser sich bereits wieder beruhigt hatte - oder gerade deswegen? - fiel ihm auf, dass das Gefühl, eingesperrt zu sein, nicht neu war. Auch die Dunkelheit, die er gespürt hatte als seine Augen geschlossen waren, war etwas vertrautes. Plötzlich befand er sich nicht mehr in dem Zelt des Schamanen. Jewgeni war eingeengt zwischen kaltem, feuchtem Felsgestein. Nirgendwo ein Ausweg und nur Dunkelheit.... bis... ja bis auf ein kleines Licht über ihm. Es war nur ein kleiner Schlitz in vielen Metern Entfernung, aus dem Licht auf ihn herunterstrahlte. Ein Hoffnungsschimmer. Und dann war diese Vision auch schon wieder verschwunden und das Zelt samt Gruppe, Alamee und dem Schamanen waren wieder da.
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Beitrag von Elli Mo Jun 22 2015, 10:44

Stella hatte einmal wieder nicht bemerkt, dass ihre Gedanken drohten abzuschweifen. Das Gesprochene bekam sie nur wie durch eine Suppe mit. 144 Jahre...Sie schluckte, die Zahl und diese Dauer ließen sie nicht los. Es war alles weg...nicht nur ihre Erinnerungen, sondern wahrscheinlich auch die Personen die ihr die Erinnerungen zurückgeben könnten, wenn sie sie traf. Wenn musste sie sich alleine erinnern...Ein Zauber. Warum nicht? Was hatte sie denn schon zu verlieren? Ein Leben an dem sie kaum teil haben konnte.
"Zauber? Was für einen Zauber? Ich...ich würde das gerne versuchen." fragte sie neugierig.
Das sie von Kin'Tesh wegen einer Phiole angesprochen wurde, bemerkte sie kaum. Phiole? Gab es denn nun nichts Wichtigeres?
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Beitrag von Jad Di Jun 23 2015, 18:07

Xamir sagte nichts. Er saß da und lauschte den Worten der anderen. Selbst als Miriam das Wort ergriff war er still. Der Favilla lernte in diesen Minuten mehr als er sich erinnern konnte, über die Welt, über die anderen. Jedes Verhalten jede Frage und die Antworten darauf wurden erfasst und in seinem recht leeren Schädel abgelegt. Zugegeben, seine Erinnerung reichte nur ein paar Stunden zurück. Xamir überlegte, ob er eine Frage hatte. Vielleicht über.. "Entschuldigung. Ihr habt von Magie gesprochen und darüber das einige nicht gut darauf zu sprechen sind. Ich glaube, ich.. ich bin ein Magier. Ich kann mich entzünden ohne, dass es mir etwas ausmacht und generell fasziniert mich Feuer sehr. Ich muss nur daran denken, mir die Wärme vorstellen...", die Luft um Xamir begann wieder zu wabern. Leichte Wirbel der staubigen Luft begannen sich von ihm wegzubewegen. Die Luft wechselte von wabern zu Zischen und wieder breiteten sich die Flammen über seinen Körper aus. Er fühlte wie selbst sein Herz buchstäblich brannte. Eine wohlige Hitze die er vollends aufsog und sich davon nährte. Verbrannt waren Zweifel und Fragen für einen Augenblick. Jetzt fühlte sich Xamir pudelwohl. "... und schon geht mein Körper in Flammen auf." Er lächelte schief, als wäre ihm dieser Zustand peinlich. Tatsächlich konnte er damit schlecht umgehen. "Was soll ich tun? Habt Ihr einen Rat für mich?"
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Beitrag von Thorgrimm Do Jun 25 2015, 03:32

"Zuerst solltest du diesen Zauber... ähm... ausstellen, bevor du noch jemanden verletzt oder das Zelt abfackelst." meldete sich Sulugel grinsend zu Wort und rutschte vorsichtshalber einen halben Meter weiter in Richtung Zeltwand. Alamee nickte uns übersetzte gleichzeitig die Frage Stellas und die Fragen Xamirs für den Schamanen. Dieser sah den Favilla vor sich so ruhig an, als würde das Feuer gar nicht existieren. "Deine magischen Fähigkeiten sind interessant aber nicht sehr überraschend. Ihr Aschemenschen scheint eine gewisse Verbindung zum Feuer und zur Magie zu haben. Viele Angehörige deiner Rasse zeigen grundlegende magische Fähigkeiten aber deine müssen besonders stark sein, wenn du dich an Nichts erinnern aber so schnell einen Zauber wirken kannst. Hier bist du unter Freunden aber wenn Fremde in der Nähe sind, versuche nicht zu zaubern. Auch wenn über 100 Jahre vergangen sind, ist der Askensus noch immer sehr präsent in den Köpfen vieler Männer und Frauen. Ich werde nur geduldet, weil ich den Leuten helfe und sie von Schmerzen befreie aber ein Favilla, der von Feuer umgeben ist, wird nicht geduldet."
Der alte Mann räusperte sich und dachte einen Moment nach. "Wenn du sicher bist, dass kein Fremder dich sieht, kannst du üben und irgendwann, wirst du dich auch an deine anderen Kräfte erinnern. Zauber zu wirken verlernt man nicht. Wenn ihr länger bleiben wollt und du Interesse hast, kannst du mit Alamee und mir üben, auch wenn ich dir nicht viel beibringen kann, da du wahrscheinlich sientanische Magie wirkst. Zumindest die Grundlagen kann ich dir erklären und das hilft dir bestimmt weiter." bot der alte Mensch an. Alamee nickte freundlich. "Gerne." sagte sie nur.
Dann sah der Schamane Stella an. "Es ist ein einfacher Suchzauber, der nach Manarückständen oder einer verblassenden Aura sucht. Einen Zauber zu wirken ist, wie ein Muster aus Stoff zu weben und auch wenn dieses Stoffmuster wieder verschwindet oder zerstört wird, findet man meist noch einen dünnen Faden, der Aufschluss auf das Aussehen und die Art des Musters und Stoffes gibt, wenn du verstehst, was ich meine. Das sollten wir aber auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Du musst dich entspannen und dein Geist muss frei von jeglicher Ablenkung sein, damit der Zauber arbeiten kann." Ho'taui fing an, in dem kleinen Regal neben sich zu wühlen und hielt nach wenigen Sekunden ein Bündel frischer, grüner Kräuter in der Hand. Am Ende der Stängel thronten einige ovale Samenkapseln. "Das sind Ducursamen. Wenn du sie einige Sekunden lang kaust, wirst du in einen entspannten aber traumlosen Schlaf fallen - die perfekten Voraussetzungen für den Suchzauber. Erst mal sollten wir aber eure Erinnerungen ein bisschen auf Vordermann bringen und dann gibt es immer noch das Angebot, dass ich euch unterbreiten möchte."
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 11 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Umbra Do Jun 25 2015, 12:59

All das, was Ho’taui zu sagen hatte, war interessant. Gerade, weil es neu für Sally war. Sie saugte die Informationen in sich auf und versuchte, sich ein Bild zu machen. In ihrem Kopf gab es derzeit schließlich Platz genug, um all das abzuspeichern. Vielleicht würde sie nicht alles davon behalten, aber wenn wenigsten etwas hängen blieb, war sie schon schlauer als zuvor. Gerade deswegen war es ihr wichtig, so viel von diesem Schamanen zu erfahren wie möglich. Sie nickte, als er vorschlug, erstmal mit dem Gespräch fortzufahren, bevor sie etwas anderes unternahmen. Sie meldete sich zu Wort und sprach an, was ihr in den Sinn gekommen war, als Ho’taui die Fornix und ihr Zeichen erwähnt hatte:
„Um noch einmal auf das Thema dieser Qua’kal und Fornix zurückzukommen: Bekämpfen sie einander? Trägt diese Garde der Qua’kal Uniformen? Oder diese Fornixleute? In Trümmern des Wracks lagen viele Leichen. Sie trugen alle die gleiche Uniform – aber nur einige von ihnen waren mit dieser Fornixnummer am Hals tätowiert, die du erwähnt hast“, erinnerte sie sich.
„F1.“
Sally glaubte auch, eine Erklärung dafür zu haben: „ Ich denke, dass die Besatzung des Schiffs infiltriert wurde. Vielleicht hilft es auch uns weiter, mehr darüber herauszufinden. Irgendwer muss diese Anlage im Wald angegriffen haben… und wenn die Sache mit dem Schiff zusammenhängt, das dort in der Wüste abgestürzt ist…“
Ja, das musste zusammenhängen, da war sie sich sicher.
„Ich meine“, erklärte sie, „dass du“, sie wies auf Xamir, „auf dem Schiff warst und dass dich“, sie blickte Miriam an, „irgendein Typ hier abgegeben hat, und wir alle kein Gedächtnis mehr haben, aber die gleiche Vision hatten, kann ja kein Zufall sein. Ich glaube, dein Retter war in diesem Forschungszentrum, oder was auch immer es sonst war, und hat dich hierhergebracht, um dir zu helfen. Es kann gut sein, dass er ein Überlebender des Kampfs dort ist, vielleicht ja sogar einer der Kerle, die uns diese Scheiße angetan haben. Dazu muss er ja kein Fornix oder Qua’kal sein…“, überlegte sie, schließlich hatte Ho’taui die Vermutung geäußert, dass der Unbekannte weder das eine, noch das andere war.
„Möglicherweise ist er einfach auch so jemand wie Sulugel und wollte sich eigentlich nur dort umsehen… Jedenfalls sollten wir ihn finden.“
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Beitrag von Darnamur Fr Jun 26 2015, 21:19

"Zauber? Was für einen Zauber? Ich...ich würde das gerne versuchen."
Das war das Letzte, was Jewgeni noch mitbekam, bevor ihn die Vision erfasste.
Plötzlich war er im Dunkeln. Es war eng und es war kalt. Tief in ihm stieg eine finstere Ahnung auf, die er nicht völlig erfassen konnte. Er kannte diesen Ort. Er war hier bereits gewesen. Und er wusste, dass es nicht schön gewesen sein konnte. Jewgenis Augen wanderten in die Höhe. Dort, hoch oben, konnte er schwachen Lichtschein erkennen. Ein eisiger Schauer lief dem Gezeichneten über den Rücken, während es an seiner Stirn heftig pochte. Er wollte hier nicht sein. Etwas Grauenerregendes lag über diesem Platz, auch wenn er noch nicht genau wusste, was. Vielleicht wollte er es auch gar nicht so genau wissen.
Mit einem Ruck wurde er zurück in die Wirklichkeit gerissen und bekam gerade noch mit, wie Xamir in Flammen aufging. Mit hervorquellenden Augen musterte er den Verbrannten. Was…was geschieht hier? Sulugel lachte…er schien das lustig zu finden. Der Schamane faselte etwas über Magie. Was war nur mit diesen ganzen Personen los? Hatten sie nicht gesehen, was er gesehen hatte? Jewgeni war nicht mehr nervös, aber er fühlte sich verwirrt und etwas Dunkles rumorte in ihm. Was war das für ein Ort? Er…hatte er eine Vision gehabt? Was hatte er in seiner Vergangenheit dort gemacht?
Jewgeni stieß ein klagendes Ächzen aus. Sein Schädel schmerzte höllisch. Taumelnd kam er auf die Beine und blieb einen Augenblick unschlüssig stehen. Der Schamane und Sally redeten…und er fühlte sich immer noch wirr. Die Augenbrauen des Gezeichneten senkten sich herab, als er den Worten lauschte und die Anderen beobachtete.
Was tat er hier überhaupt gerade und warum war er aufgestanden? Resigniert ließ er sich wieder niedersinken und vergrub seinen pochenden Schädel für ein paar Sekunden unter seinen bleichen Händen, aber das verminderte die Kopfschmerzen nicht.  Immer wieder schoss ihm die Dunkelheit in den Sinn, gefangen im Fels, das Licht über ihm. Es war jetzt ein Teil seiner Erinnerung, aber nicht mehr als das. Er wollte mehr wissen, tiefer in die Erinnerung vordringen. Aber er fand einfach nichts! Nichts!
Jewgeni fixierte Alamee mit seinen grünen Augen. Er bewegte probeweise die Zunge in seinem Mund. Im Augenblick saß ihm kein Kloß im Hals…er war noch zu verwirrt, um Angst vor dem Sprechen zu haben. Kurzentschlossen versuchte er es: „Ich h-hät-hätte auch n-noch eine F-Fr-Frage.“
Er kniff sich mit dem Zeigefinger und Daumen der rechten Hand in die Nasenwurzel, um sich zu konzentrieren. Ruhig und langsam reden, Jewgeni. Dann kann man dich verstehen…
„Ich g-glaube, dass ich ge-gerade ei-eine Vi-Vi-Vision ha-hatte.“ Er schluckte und blickte wieder zu Alamee auf.
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Beitrag von ThaHummel Fr Jun 26 2015, 21:39

Fasziniert von ihrem brennenden Artgenossen stand Miriam auf und schlich ein wenig hinter den anderen herum, während sie beobachtete wie er langsam zu lodern begann. Die Wärme war angenehm aus dieser Entfernung, aber sie traute sich nicht, näher zu kommen. Überhaupt prasselte wieder so viel Gerede durch die Gegend, das sie garnicht wusste, worauf sie überhaupt eingehen sollte oder was sie überhaupt machen sollte.
Erst wollte sie dann doch mehr über ihren Retter wissen, dann ging es schon über Fornixe, dann über Zauber, dann über Luftschiffe und Phiolen und und und.
Schließlich blieb sie einfach hinter dem Brillenträger stehen, bis dieser plötzlich zu stottern begann. Sie hatte sich schon den ganzen Tag über seine Stille gewundert und warum er als einziger nichts kommentierte. Das hatte sich hiermit wohl geändert.
Dann sah sie erst Sally, und schließlich die ganze Runde an.
"Bevor wir irgendjemanden suchen sollten wir vielleicht... äh tut mir leid ich weiß nicht wie du heißt" , sagte sie und legte eine Hand auf Jewgenis Schulter, dann wandte sie sich zurück an die Allgemeinheit.
Also wie gesagt, vielleicht sollten wir erst unseren Freund hier reparieren. Er hat angefangen zu reden. Vielleicht ist er krank?, ließ sie mit einem breiten Grinsen verlauten.
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Beitrag von Thorgrimm Sa Jun 27 2015, 01:59

"Die meisten Fornixe bekämpfen das, was gegen ihre Prinzipien und Vorstellungen geht aber auch sie haben großen Respekt vor den Qua'kal." erklärte Ho'taui mit einem Schulterzucken. "Ich kann es mir eigentlich schlecht vorstellen aber wenn einige Leichen tatsächlich ein F1 tätowiert hatten, kannst du mit deiner Vermutung Recht haben." Der alte Mann strich sich über das Kinn und dachte über die Theorie Sallys nach. "Das klingt einleuchtend. Vielleicht gehörten dieses Forschungszentrum und das Luftschiff in der Hamader zusammen und diejenigen, die das Gebäude im Eisenwald zerstört haben, haben auch das Luftschiff infiltriert und angegriffen. Die Garde trägt eine Uniform und es ist denkbar, dass diese kopiert wurde." Dann seufzte der Schamane wieder. "Ich habe schon vieles gehört und gesehen und bin weit gereist aber Fornix 1 ist mir noch auf keine Weise begegnet. Entweder sind sie seit dem Krieg offiziell noch nicht wieder in Erscheinung getreten oder sie haben ihren Ursprung in einem anderen Land. Was die Frage aufwerfen würde, warum sie hierhergekommen sind, um diese Anlage und das Luftschiff anzugreifen." Sulugel schüttelte währenddessen den Kopf. Sein Holzauge rollte dabei wild umher. "Ich habe niemanden außer euch dort gesehen. Wenn er einer der Leute aus dieser Anlage war, ist er bestimmt schon vor oder während des Angriffes geflohen."
Bevor der Schamane weitererzählen konnte, berichtete Jewgeni davon, eine Vision gehabt zu haben. Während Alamee ihre Aufmerksamkeit auf den Gezeichnetetn lenkte und sich zu diesem herunterbeugte, riss Miriam ihren Witz. Bei der Schlangenfrau schien dieser allerdings nicht besonders gut anzukommen. "Darüber solltest du keine Witze machen. Alle Erinnerungen und sein gesamtes Leben zu verlieren, hat den Armen bestimmt traumatisiert. Ich bin erstaunt, dass ihr alle so gut damit klarkommt." Sie suchte den Blick Jewgenis. "Was war das für eine Vision?" fragte sie ruhig.
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Beitrag von Leo Sa Jun 27 2015, 02:08

Laverne freute sich nicht gerade, dass ihr Einwand derart im Stimmen- und Personengewirr unterging, entschied sich jedoch, nichts zu sagen, um das Chaos nicht noch zu vergrößern. Sie selbst stellte zwar keine weiteren Fragen, bemühte sich aber stattdessen, sich alles Gesagte so gut wie möglich einzuprägen – fast so, als könnte sie dadurch die mysteriöse Leere in ihrem Kopf durch neues Wissen verdrängen.
Natürlich funktionierte es nicht. Aber es gab ihr zumindest ein gutes Gefühl.
Außerdem ahnte Laverne so langsam, dass ihr neuer Körper recht nutzlos war – bis auf die Tatsache, dass sie sich scheinbar Dinge ganz gut merken konnte. Sie hatte das Gefühl, noch all die bisherigen Geschehnisse abrufbar zu haben, mitsamt vielen Einzelheiten. Zumindest ihr Kopf schien also (bis auf diese nervige Frisur) durchaus brauchbar zu sein.
Abgesehen davon natürlich, dass sie sich an nichts erinnern konnte, das vor ihrem Erwachen lag. Und tatsächlich kam sie nicht halb so gut damit klar, wie Alamee zu vermuten schien, doch sie tat ihr bestes, sich nichts anmerken zu lassen.
Die Überlegung mit der Infiltration erschien auch Laverne so weit einleuchtend, wobei sie sich zusätzlich die Frage stellte, wie Xamir in dieses Bild passte. War er eines der Versuchsobjekte, das von den Fornix-1-Leuten gerettet wurde? Oder war er, ebenso wie der tote Favilla, Teil des Forscherteams gewesen? Vermutlich brachte es noch nichts, sich darüber Gedanken zu machen, denn das konnten sie auch alles später noch herausfinden.
Nun galt es erst einmal, herauszufinden, was Jewgeni gesehen hatte.
Laverne hatte Mitleid mit dem armen kleinen Gezeichneten. Am liebsten hätte sie sich neben ihn gehockt, ihm dem Rücken gestreichelt und aufmunternde Worte gesagt, doch sie befürchtete, dass das nur alles noch schlimmer machen würde. Vorausgesetzt natürlich, Jewgeni flüchtete nicht schon bei ihrem Versuch, sich ihm zu nähern.
Also hielt sie sich zurück, ließ sich auf den Hintern nieder, da ihre Hockposition langsam ungemütlich wurde, und sah zu ihrem Gefährten hinüber. Was würde er ihnen wohl erzählen?
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 11 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Darnamur So Jun 28 2015, 23:19

Erschrocken zuckte Jewgeni zurück, als sich unvermittelt eine verkohlte, schwarze Hand auf seine Schulter legte. Miriam grinste ihn an. Diese Frau begann ihm mehr und mehr Angst einzuflößen. Er wich noch weiter von ihr ab, sodass er fast mit Kin’Tesh zusammengestoßen wäre. In diesem Zelt war wirklich viel zu wenig Platz.
Vielleicht sollten wir erst unseren Freund hier reparieren. Jewgeni hatte dem Schamanen eben noch antworten wollen, aber diese Antwort traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Natürlich, er war kaputt. Er konnte nicht vernünftig reden. Er war klein, schwach und nutzlos. Aber trotzdem schmerzte es ihn das zu hören. Es ins Gesicht gesagt zu bekommen. War Jewgeni eben noch in einer gewissen Phase der Ruhe und Unwirklichkeit gewesen, so hatte ihn spätestens jetzt die Wirklichkeit wieder eingeholt. Sein Kopf lief hochrot an. Und er war sich ganz sicher, dass er gerade wieder von einigen seiner Begleitern gemustert wurde. Am liebsten hätte er sich in ein Loch im Boden verkrochen. Aber da war nur das Zelt.
Jewgenis Finger begannen zu zittern und er fing an sie zu kneten. Erwartete man nun von ihm eine Entgegnung? Aber er konnte sich doch nicht wehren. Unseren Freund hier reparieren. Was sollte er nur tun?
Alamee sprach ihn. Schüchtern hob er den Blick an und schluckte, als er sah, dass sie ihn aus ihren gelben Augen anblickte. Hat den Armen bestimmt traumatisiert… ja, genau das war es, als was er von ihr angesehen wurde. Und von den anderen. Ein bemitleidenswertes Geschöpf, das sich nicht vernünftig artikulieren konnte. Eine Witzfigur. Jewgenis Schädel drohte zu platzen vor all den Emotionen, die in ihm tobten. Und er hatte doch nur den Schamanen wegen seiner Vision befragen wollen. Aber jetzt würde er nie die Kraft dafür finden. Seine Zunge fühlte sich an wie ein Bleiklumpen.
Und Alamee starrte ihn erwartungsvoll an. Sie wollte eine Antwort. Und er konnte doch nicht sprechen! Jewgeni schluckte hastig, aber sofort hing ihm ein neuer Kloß im Hals. Vor Aufregung und Nervosität dröhnte sein Herz wie ein überdrehter Blasebalg.
Er musste ihr antworten! Jewgeni wollte die schöne Gezeichnetenfrau nicht enttäuschen. Auch wenn sich sein ganzer Körper heiß vor Scham anfühlte, er musste sprechen. Er öffnete den Mund und wusste genau, dass seine Kehle sämtliche Laute ersticken würde. Der Gezeichnete brachte nur ein Krächzen hervor. Er holte neue Luft. Er…musste…antworten: „I-I-i-i-ich w-w-w-war“ Es war zu schlimm. Er konnte so nicht weitersprechen. Seine geweiteten Augen hetzten durch den Raum. Gleich würde Miriam wieder laut loslachen. Vielleicht sollten wir erst unseren Freund hier reparieren. Seine Stirn verfärbte sich noch zu einem tieferen Dunkelrot, als er sich bemühte Worte zu finden. „a-a-a-am-an ei-ei-ei-ei…“
Seine Stimme überschlug sich und er musste husten.
Die Augen des Gezeichneten brannten. Erneut entbrannte der Fluchtinstinkt in ihm mit ungeahnter Heftigkeit. Er sprang auf die Beine: „Sp-Sp-Spät-Spät-e-er“ Er zwängte sich mit brennenden Augen ganz einfach an Laverne  vorbei, stolperte, fiel der Länge nach vor Xamir hin, rappelte sich losstürmend wieder auf und taumelte aus dem Zelt heraus.
Jewgeni sackte auf der rechten Seite des Zelteingangs zusammen. Er atmete schnappend ein und aus. Verwirrt blieb er so ein, zwei Herzschläge sitzen, dann schlug sein Stimmung in ungezügelten Zorn um. Mit einem Zischen vergrub er seinen glühenden Schädel unter seinen Händen und verbohrte die Fingernägel schmerzhaft in seinem Gesicht. Der Gezeichnete presste Augen und Zähne eisern zusammen. Ich bin so dumm! So unfassbar dumm! Er schlug die Augen wieder auf, die hastig umherirrten, auch wenn er nicht sagen konnte, was sie suchten. WIESO KANN ICH NICHT VERNÜNFTIG SPRECHEN? Zornig schlug sich Jewgeni mit der rechten Faust ist Gesicht, doch es schmerzte nur ein wenig. Und es machte die Lage nicht besser. Was stimmt mit mir nicht? Warum bin ich so? Warum bin ich so nutzlos?
Er hat angefangen zu reden. Vielleicht ist er krank? Jewgeni kroch weiter vom Eingang weg, in den Zwischenraum zu einem Nachbarzelt. Seine weiße Zellenkleidung wurde über das Gras geschleift. Alle Erinnerungen und sein gesamtes Leben zu verlieren, hat den Armen bestimmt traumatisiert. Er sah Alamees Gesicht vor sich. Laverne, wie sie ihn freundlich angeblickt hatte, in der Erwartung, er würde etwas sagen. Er hatte sie alle enttäuscht. Wieder einmal. Jewgeni stieß zornig heiße Luft aus, dann ließ er sich auf das Gras fallen.
Unseren Freund hier reparieren…
Er konnte nicht anders, aber Jewgeni begann zu weinen. Seine Nerven wurden mit der Situation nicht fertig. Nein, ich bin kein Kleinkind! Nur Kleinkinder weinen. Aber er konnte sich nicht zurückzuhalten. Er riss sich die Brille vom Schädel und sein Gesicht wurde von drei Wasserströmen überflutet. Er hielt sich die rechte Hand vor den Mund um die Geräusche seiner Schluchzer zu unterdrücken. Er wollte nicht, dass die anderen auch noch das hörten. Was soll ich nur tun? Was soll ich nur tun?


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Beitrag von Elli Mo Jun 29 2015, 16:34

Stella hörte zu, war verwirrt, verwirrte sich selbst noch mehr.
Der bebrillte versuchte etwas zu sagen. Kaum dazu in der Lage.
Schließlich wand sie sich wieder an den Schamanen. "Gibt es noch andere Tätowierungen? Also abgesehen von F1? Ich...also...Ist vielleicht auch HG1 bekannt?"
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Beitrag von Adrian Kane Mi Jul 01 2015, 23:45

Er hatte es wieder getan und es hatte den Huenen eine ganze Menge Disziplin und Beherrschung gekostet dem Feuerteufel nicht den Gewehrkolben ueber den Hinterkopf zu ziehen. Auf der anderen Seite war es wohl gut, dass er sich an Ho'taui gewandt hatte, denn schlussendlich blieb nur zu hoffen, dass sich der Favilla an den Rat des Schamanen hielt und anfing seine Kraefte unter Kontrolle zu bringen. Zumindest wuerde ihn das nuetzlich fuer die Gruppe machen. Sofern man ihm vertrauen konnte. Kin'Tesh tat sich aus irgeneinem Grund immer noch schwer ihm das Unschuldslamm abzukaufen, doch vielleicht war er ja wirklich eines.

"Wir sollten etwas zum Schreiben fuer Jewgeni besorgen", kommentierte er trocken, nachdem der Brillentraeger das Zelt verlassen hatte, vielleicht lag ihm das mehr als die uebliche Form der Konversation. Moeglicherweise wuerde eine Flasche Gin auch helfen. Tatsaechlich waere er fast aufgestanden und hinter dem zerbrechlich wirkendenden Gezeichneten hergeeilt, doch etwas sagte ihm, dass er dieses Mal seinen Weg von alleine zurueckfinden wuerde. Es war ja nicht so, dass er viele Orte haette, zu denen er sich zurueckziehen konnte. Auf der anderen Seite, nicht allzulange her war es, dass er blindlings in einen toedlichen Wald geflohen war. Sein grosser Koerper schob sich langsam Richtung Zeltausgang, wo er den Kopf herausstreckte und anhand der Spuren und des gedaempften Schluchzten schlussfolgerte, dass sich der Schreckhafte noch ganz in der Naehe befand. "Komm wieder rein Jewgeni wenn du soweit bist, du bist hier unter Freunden", seine ruhige Stimme war etwas erhoben um die Umgebungsgeraeusche zu uebertoenen, dann begab er sich wieder auf seinen Sitzplatz. Es waere auf jeden Fall interessant naeheres ueber die Vision des Brillentraegers zu erfahren, soviel stand fest. Was ihn wiederum auf eine Idee brachte.

"Eine Sache noch", meldete er sich wieder zu Wort, "Du erwaehntest die 'Bestie' Lortor im Zusammenhang mit Gezeichneten", er hatte sich auf dem Weg in die Stadt an diesen Namen erinnert und er schien vertraut, obschon er nicht wusste warum, "Aus irgendeinem Grund kommt mir der Name bekannt vor, was genau hat es mit diesem Wesen auf sich?". Waehrend er auf eine Antwort wartete liess er nochmal alle Informationen Revue passieren. Das Wichtigste war wohl nun diesen Kerl zu finden, nachdem sie den Zauber ausprobiert hatten und den Vorschlag des Schamanen gehoert hatten. Hoffentlich war er noch in der Stadt, die Aussicht darauf, einen Fremden durch eine ihm unbekannte Welt zu folgen liess die Nadel im Heuhaufen in einem ganz anderen Licht erscheinen.


Zuletzt von Adrian Kane am Do Jul 02 2015, 20:50 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Jad Do Jul 02 2015, 14:31

Xamir verlor sich beinahe in den Flammen, die sich um seinen Körper schlängelten. Es war ein so beruhigendes Gefühl von Geborgenheit und Schutz, als würde er es nicht mehr missen müssen. Ob ich wohl süchtig danach werden kann? Die Stimme des Schamanen drang an seine spitzen Ohren. Sofort befolgte er den Rat des Weisen. Natürlich wollte er niemanden verletzten. Er hörte ihm wieder aufmerksam zu. Der Favilla mochte es sehr, wenn er sprach. Seine Stimme hatte so etwas von Erleuchtung und inneren Ruhe, dass der kleine Kerl den Schamanen wohl auch ein bisschen dafür beneidete. Als er fertig war und Xamir sich sicher war, dass er auch Zeit hatte und keine Fragen der Anderen beantworten müsste, sagte er schließlich: "Ich werde deine Ratschläge beherzigen, vorsichtig sein mit meiner Magie und versuchen sie zu trainieren und besser unter Kontrolle zu bringen." Damit war für Xamir erst einmal alles geklärt. Sie hatten ein Ziel und sein Wissensdurst war gestillt - zumindest für den Moment. Doch er würde warten bis auch die anderen fertig waren. Jewgeni tat ihm wieder Leid. Er mochte den Gezeichneten, vermutlich vor allem, weil er nicht viel größer war als er selbst. Doch wie er ihm helfen konnte seine Panikattacken zu überwinden wusste Xamir leider auch nicht, doch er wünschte sich er wüsste es.
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Beitrag von ThaHummel Fr Jul 03 2015, 23:24

Miriam stand ein wenig verdutzt herum, nachdem Jewgeni nach allen Regeln der Kunst die Fassung verloren hatte. Noch verdutzter, wenn auch ein wenig erleichtert, beobachtete sie, wie die meisten nur einen trockenen Kommentar abgaben oder garnicht erst darauf eingingen, das der Gezeichnete gerade aus dem Zelt gerannt war. Immerhin knöpfte man sie nicht dafür auf.
Seufzend ließ sie alle anderen weiter mit dem Schamanen und seiner Assistentin reden und verdrehte ein wenig die Augen. Eigentlich war sie ja nicht wirklich der fürsorgliche Typ, aber da sie vorhatte, hier etwas länger unter diesen Leuten zu bleiben, würde sie Jewgeni wohl an sich gewöhnen müssen.

Sie trat heraus ins Sonnenlicht und schaute sich nach ihm um, dann folgte sie einfach ihren Ohren. Es war nicht laut, aber jetzt wo das Gespräch nicht mehr darübertönte folgte sie dem Schluchtzen um das Zelt herum, wo sie die Zielperson schon im Gras fand.
Sie räusperte sich ein paar mal, wohl nicht auffällig genug, also trat sie vor das Gesicht des jungen Mannes, wo weit weg wie die Zeltgasse es zuließ, und ließ sich in den Schneidersitz fallen.
Erstmal atmete sie tief durch, nahm denkerisch die Hand unter das Kinn und vermied einfach mal ihm direkt in die Augen zu sehen. Sie wollte das verletzte Tier beruhigen und es nicht provozieren. Dann fing sie an wild zu gestikulieren, und da sie ohnehin keine Antwort erwartete tat sie so als würde sie mit sich selbst reden.

"Also, Jewgeni, richtig? Zumindest meiste der Große, das du so heißt. Normalerweise sind mit Namen nicht so wichtig, aber da wir beide ja jetzt in einer innigen Beziehung von Hohn und Spott stehen, ist es wohl nur angebracht das ich dich auch richtig adressieren kann, nicht wahr?
Wie auch immer, was ich sagen möchte: Das gerade eben nennt man einen harmlosen Witz. Das ist so ähnlich wie..."

"... so ähnlich wie du!" Sie musste sich auf die Zunge beißen, um das nicht laut zu sagen.
"Das ist so Ähnlich wie: Gehn zwei Beeren über die Straße, eine wird Plattgetreten, die andre sagt 'Komm schon, Marmelade wir gehn!'
Worauf ich hinaus möchte: Du wirst mich ab sofort auf mein Geheiß hin eine Weile ertragen müssen, also bitte ich dich einfach darum, nicht immer alles wörtlich zu nehmen und dir ein dickeres Fell wachsen zu lassen. Also ich meine jetzt die Redensart, zumindest glaube ich noch zu wissen, das das eine Redensart ist. Aber vielleicht könnt ihr Gezeichneten das ja wirklich, das mit dem Fell wachsen, ihr stammt anscheinend ja von irgendeiner Bestie ab oder so in der Art. Weißt du irgendwas darüber? Stell ich mir witzig vor. Könnte man zu deiner ersten Lektion über schwarzen Humor machen. Aber vielleicht sollten wir nicht so schwarz anfangen, wie meine Haut. Eigentlich sollten wir garnicht bei schwarz anfangen."


Sie legte sich neben ihm ins Gras und schaute gen Himmel.

"Wir sollten harmloser anfangen. Ganz bei weiß. So weiß die die Wolken da oben! Komm schon, was siehst du da oben in den Wolken?"
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Beitrag von Thorgrimm So Jul 05 2015, 04:56

Einen Kommentar, begleitet von einem lauten Seufzen, konnte sich Sulugel nicht verkneifen, als Jewgeni aus dem Zelt rannte. Die Szene erinnerte den Igelmann einfach zu sehr an diejenige, die erst dazu geführt hatte, dass sie alle sich an diesem Ort befanden. Wäre Jewgeni nicht in den Wald gerannt, wäre Sulugel vermutlich nicht verletzt worden und es hätte kaum einen Grund gegeben, sich gerade nach Amonito zu bewegen. "Ohmann... nicht schon wieder. Hoffentlich macht der Kleine nicht wieder Probleme. Dieses Mal renne ich nicht hinter ihm her. Selbst wenn ich laufen könnte, würde ich es nicht tun." warf der Gezeichnete in den Raum und blieb auf dem Boden liegen. Da sich sowohl Kin'Tesh, als auch Miriam um Jewgeni kümmerten, besann sich Alamee eines Besseren und kümmerte sich wieder darum, die Fragen der Gruppe zu übersetzen. Lediglich Stella antwortete sie direkt.
"Nur die Fornix sind für Tätowierungen bekannt. Es gibt sicherlich noch einige Banden, die so etwas tragen aber HG1 sagt mir nichts." sagte sie nachdenklich. Der Schamane fuhr an den Ambacti gerichtet fort.
"Die Götterbestie Lortor ist einer der sieben Götter Prim Ultems. Legenden erzählen davon, dass er einst von Rheba, dem Göttervater erschaffen wurde, um diese Welt mit Leben zu füllen. In den Jahrhunderten ist seine Macht an dieser Aufgabe gewachsen und er ist zu einem eigenständigen Gott aufgestiegen. Man sagt, dass Lortor noch immer in verschiedenen Körpern auf Prim Ultem umherwandert und darauf achtet, dass die Regeln der Natur und ein gewisses Gleichgewicht eingehalten werden. Er ist heute als Naturgott bekannt und steht für die animalische, instinktgesteuerte Seite eines Wesens. Die Mutationen der Gezeichneten sind zum Großteil animalisch und deshalb glauben sie, dass Lortor sie auserwählt und als seine Kinder akzeptiert hat. Für sie sind diese Veränderungen Geschenke und Gaben Lortors. Das ist Allgemeinwissen, wahrscheinlich kommt dir der Name deshalb so bekannt vor. Wenn dich das Thema interessiert, solltest du vielleicht einen Lortor-Tempel aufsuchen. Davon gibt es zwar nicht viele, da die meisten Tempel allen Sechs Göttern gewidmet sind aber in Danik-dar ist der Glaube an Lortor zum Beispiel sehr verbreitet."

Als die Fragen dann langsam nachließen und jeder einen Moment Zeit hatte, all die neuen Informationen zu verarbeiten, richtete Ho'taui sich schließlich auf und griff ein weiteres mal in sein kleines Regal. Er sah niemanden an, sondern betrachtete nur einen kleinen Gegenstand in seiner Hand, während er sprach.
"Ich weiß das ihr kein Geld für die Behandlung eures Freundes habt aber schon als ich euch gesehen habe, wusste ich, dass ich von euch etwas erhalten werde, dass für mich einen höheren Wert als ein paar Münzen hat. Ich bin alt und werde nicht mehr viele Jahre auf dieser Welt verbringen. Was soll ich dann mit angehäuften Reichtümern?" Natürlich war das eine rhetorische Frage und so fuhr der Schamane fort. "Den Bewohnern dieses Planeten etwas gutes zu tun reicht mir als Belohnung. Ein Teil ihrer Geschichte zu sein und Erfahrungen zu teilen, bevor ich gehe, das ist mir wichtig. In Geschichten lebt man weiter, wird man unsterblich." Er drehte sich um und sah den Gruppenmitgliedern in die Augen. "Natürlich kann man von Erfahrungen und Geschichten nicht leben. Vor allem dann nicht, wenn man seltene Zutaten für Zauber nutzen muss oder in eurem Fall..." Er öffnete seine Hände und offenbarte einen rauteförmigen, bleichen Kristall. Es sah so aus, als wäre im Inneren des Kristalls weißer Rauch gefangen. Ein großer Riss zog sich quer über die Oberfläche des Kristalls. "... einen Fokus. Ich hatte gestern schon einige schwere Fälle behandeln müssen und auch wenn ich erfahren bin und schon eine lange Zeit Magie wirke, verlassen auch mich irgendwann die Kräfte. Doch hätte ich Sulugel nicht sofort behandelt, dann wäre er gestorben. Also habe ich die Kraft des Kristalls genutzt, um das Gift zu entfernen." Er schüttelte langsam den Kopf und blickte auf den Boden. "Ich bin nach Amonito gekommen, um einen alten Bekannten zu besuchen und meine Vorräte aufzufüllen. Da die Stadt gesperrt ist und immer mehr Leute krank zu mir kommen und behandelt werden wollen, haben meine Vorräte immer weiter abgenommen. Wenn das so weitergeht, kann ich morgen, vielleicht übermorgen nur noch einen Bruchteil derer behandeln, die meine Hilfe benötigen. Ich bin auf das Lager meines Bekannten angewiesen."
Er sah wieder vom Boden auf. Der gerade noch so weise und selbstbeherrschte Mann druckste etwas herum. Die Situation war ihm offensichtlich unangenehm. "Ich würde euch nicht darum bitten, wenn ich nicht unbedingt müsste und ihr müsst euch nicht verpflichtet fühlen, mir zu helfen aber ich habe das Gefühl, dass ich euch trauen kann. Ich brauche einige Dinge aus dem Lager meines Bekannten. Würdet ihr für mich einen Weg in die Stadt finden und in meinem Namen diese Dinge besorgen, damit ich die Leute hier weiter behandeln kann? " Bevor jemand antworten konnte, fiel ihm noch etwas ein. "Ich glaube nicht, dass die Stadt wegen irgendeinem Gas geschlossen wurde. Ich habe Männer und Frauen behandelt, die behauptet haben, aus der Stadt gekommen zu sein und keine ihrer Verletzungen konnte ich auf Gas zurückführen. Irgendetwas anderes geht da drin vor sich. Vielleicht könnt ihr herausfinden, was das ist."
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Beitrag von Leo So Jul 05 2015, 11:51

Eine Woge von Mitleid überkam Laverne, als Jewgeni abermals das Zelt verließ. Dementsprechend skeptisch sah sie auch, wie Miriam hinter ihm herging. Sie selbst wäre dem Gezeichneten gern gefolgt, um ihn etwas aufzumuntern, aber wahrscheinlich wollte er jetzt allein sein. Ziemlich sicher war sie aber, dass er nicht gerade mit diesem quirligen Aschemenschen zusammen sein wollte …
Du machst dir zu viele Sorgen. Er packt das schon. Hoffentlich.
Vielleicht war es auch besser, vorerst dem Schamanen zuzuhören; Jewgeni konnten sie auch hinterher noch ‚verarzten‘. Also konzentrierte sich Laverne wieder auf Ho’taui, der nun auf die Bestie Lortor zu sprechen kam.
Ein Tempel, den man einer Bestie weihte? Dieses Prim Ultem war offenbar ein recht merkwürdiges Land … Aber vielleicht war es ja ein Anfang, einen dieser Tempel aufzusuchen. Sie wusste nicht recht, was sie dort sollten, da sie selbst rein gar nichts mit dem Namen der Bestie verband, aber wenn es einem der anderen helfen konnte, warum nicht.
Dann jedoch kam der Schamane auf sein Angebot zu sprechen. Laverne hob den Kopf. Sie war noch immer der Überzeugung, dass sie dem Mann etwas schuldeten; sein Angebot klang nur gerecht. Für sie war es keine Frage, dass sie versuche würden, Ho‘tauis Wunsch nachzukommen.
Natürlich … dass das Gas nur ein Ablenkungsmanöver war, leuchtete ihr sofort ein. Sehr geschickt. Gas war für gewöhnlich unsichtbar, meist sogar geruchlos, und es verteilte sich mitunter rasend schnell; wie geschaffen dafür, eine Stadt leerzuräumen.
Aber warum?
Nun, das würden sie wohl notgedrungen herausfinden. Hoffentlich hatte Ho’taui mit seiner Vermutung recht – Laverne verspürte wenig Lust, wegen einer Fehleinschätzung zischen Amonitos Mauern zu ersticken.
Wir werden unser Bestes geben, Ho’taui. Oder, Leute?
Das war keine wirkliche Frage. Sie würde versuchen, in die Stadt zu kommen – ob die anderen ihr folgten, war ihr egal. Oder wäre es zumindest gern gewesen. Sie ahnte, dass sie das allein nicht würde schaffen können.
Wie heißt dieser Freund? Und wo finden wir sein Lager?
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Beitrag von Darnamur So Jul 05 2015, 14:40

Jewgeni blieb einfach im Gras sitzen, ungeachtet der Tatsache, dass seine weiße Zellenkleidung bald von grünen Flecken verunstaltet werden würde. Tränen rannen aus den geröteten Augen des Gezeichneten, der inzwischen wieder verstummt war. Er hockte nur noch schweigend mit gekrümmten Rücken da. Sein Gesicht war auf der rechten Hand aufgestützt. Warum geschieht mir das immer wieder? Einfach die Kontrolle zu verlieren?
Seine Gedanken flossen wieder etwas ruhiger, aber düsterer und melancholischer. Sie trugen ihn zurück in die Finsternis, eingeschlossen von Fels, das Licht in weiter Ferne über sich. Lag dort die Lösung für seine Probleme? Wenn ja, dann musste er herausfinden, was damals geschehen war. Er ging davon aus, dass die Vision ihm etwas aus seiner Vergangenheit gezeigt hatte. Jetzt galt es Licht in dieses Dunkel zu bringen. Wenn er wusste, was es damit auf sich hatte…vielleicht würde sich sein Zustand wieder bessern. Vielleicht kann ich repariert werden, wenn ich meine Erinnerungen wieder besitze.
Aber dafür musste er wieder zu den anderen. Er hatte Kin’Teshs Worte gehört…er konnte zurückkehren, wenn er wollte. Aber dann würde er ihnen allen wieder unter die Augen treten müssen. Laverne, an der er sich aufgelöst vorbeigedrängt hatte. Xamir, vor dem er auf den Boden gefallen war. Sulugel, für dessen Verletzung er verantwortlich war. Alamee, die ihn so erwartungsvoll angeblickt hatte, während er nur stottern konnte. Miriam, die sich über ihn lustig gemacht hatte. Kin’Tesh, ihrem Anführer, der von ihm vermutlich nur noch genervt war. Sally, mit der er ebenfalls nicht hatte reden können. Stella…von ihr wusste der Gezeichnete noch fast nichts, aber auch sie hatte vermutlich entweder Mitleid mit ihm oder war von seiner Nutzlosigkeit überzeugt.
Wofür sollte er schon gut sein? Er konnte nichts. Nicht mal reden.
Jewgeni hörte ein Räuspern. Was war denn nun schon wieder? Konnte man ihn nicht in Ruhe lassen? Er wollte gerade seinen Kopf in die Richtung drehen, als eine dunkle Gestalt in seinem Gesichtsfeld erschien. Die Finger des Gezeichneten tasteten nach seiner Brille und als er sie über den Kopf streifte, erkannte er, dass es sich um Miriam handelte. Ausgerechnet sie. Wenn sie ihn aufmuntern wollte, war Miriam vielleicht die Person, die am wenigsten dafür geeignet war. Um ehrlich zu sein, hatte er Angst vor dieser etwas wirren, konfusen Gestalt, die auch gleich begann wilde Bewegungen mit ihren Händen zu machen.
Ein Witz also. Ja, das hatte Jewgeni schon geahnt gehabt. Er war schon etwas, über das man sich leicht mal lustig machen konnte. Er stierte auf seine Füßen herab, die immer noch in seinen schwarzen Schuhen steckten, die er bei seinem Aufwachen in einer der Schubläden gefunden hatte. Der Rest seiner Kleidung lag wohl noch in Sulugels Hütte.
Miriams Worte waren sehr verwirrend, wie er es schon geheißen hatte. Sie schien ihm irgendwie erklären zu wollen, dass sie einen Witz gemacht hatte und dass er sich nicht davon hätte angegriffen hätte fühlen müssen. Vielleicht hatte sie damit auch Recht. Er war einfach ein Schwächling.
Gehn zwei Beeren über die Straße, eine wird plattgetreten, die andre sagt 'Komm schon, Marmelade wir gehn!' Was war das denn für ein Witz? Naja, Jewgeni wurde aus dem Verhalten der Frau nicht schlau. Etwas beunruhigt kroch er ein wenig von ihr weg, als sie sich neben ihm ins Gras fallen ließ. Die Wolken? Jewgeni blickte tatsächlich zum Himmel hinauf. Und konnte sie weiß vor sich hin schwimmen sehen. Was sollte er darin schon sehen? Sie waren relativ weiß, also würde es wohl nicht so bald regnen. Was Jewgeni vielleicht sogar willkommen geheißen hätte.
Nicht nur, weil es zu seiner Stimmung gepasst hätte, sondern auch, weil es hier draußen unerträglich heiß war. Was sollte er der Favilla-Frau nun antworten. Bei ihr verspürte er zumindest kein so großes Schamgefühl, wie es bei Alamee oder Sally der Fall gewesen wäre. Vielleicht lag es daran, dass sie auf ihn ein wenig wahnsinnig wirkte. Probehalber bewegte er die Zunge in seinem Mund. Er konnte sprechen, vermutete er.
Aber was sollte er nun antworten. „T-toller W-Witz“, brachte er hervor. Er blickte scheu aus seinen grünen Augen zu ihr hinüber. Er hoffte, dass würde sie nun zufriedenstellen, bei was auch immer sie erreichen wollte.
Unterdessen drangen die Worte des Schamanen durch die dünne Wand des Zelts nach draußen zu ihnen. Lortor, die Bestie, war also der Gott der Gezeichneten. Jewgeni versuchte sich den Namen der Stadt zu merken, die Ho‘Taui erwähnt hatte. Danik-dar. Wenn dort der Lortor-Kult groß war, gab es dort vermutlich auch viele Gezeichnete. Vielleicht könnte man dort etwas über seine Herkunft und Vergangenheit herausfinden.
Dann begann der Schamane von seinem Angebot zu sprechen. Die Sache hörte sich gefährlich an, aber Jewgeni hatte diesbezüglich keine andere Wahl mehr. Er musste es tun, dass war er Sulugel schuldig. Ein Schaudern lief ihm über den Rücken, als er daran dachte, in die Stadt einbrechen zu müssen. Der Wächter hatte sie vor dem Gas gewarnt. So eine Stadt wurde doch nicht einfach zum Spaß abgeriegelt. Wenn es kein Gas war…dann war es vermutlich noch etwas Gefährlicheres. Er schluckte. Das hast du dir selbst eingebrockt, Jewgeni.
Er blickte zu Miriam hinüber. Mit ihr zu reden, bereitete ihm weniger Probleme, als bei den anderen: „K-komm. K-Kehren wir zu den a-a-anderen zu-zurück…“
Er stand auf, wartete aber noch die Reaktion der Favilla ab. Eigentlich war es nett von ihr, das sie versuchte sich nun, um ihn zu kümmern, auch wenn sie sich vorher über ihn lustig gemacht hatte. Wobei…vielleicht tat sie das ja jetzt auch. Warum sonst erzählte sie ihm, so etwas, wie mit den Wolken. Vielleicht fand sie es witzig, ihn verwirren zu können. Oder seine Fantasie ging wieder nur mit ihm durch und sie hatte nur helfen wollen. Zwar nicht unbedingt erfolgreich, aber er wollte zumindest abwarten, was sie nun tat und sie nicht alleine hier zurücklassen.
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Beitrag von Adrian Kane Mo Jul 06 2015, 02:27

Der Huene nickte zunaechst nur schweigsam waehrend er sich die Worte des Alten nochmals durch den Kopf gehen liess. Persoenliche Bereicherung lag ihm wohl fern, seine Begruendung war zudem plausibel und alles in allem kam er nicht umhin den Schamanen fuer seinen Altruismus zu respektieren. Dennoch beschlich ihn ein ungutes Gefuehl beim Gedanken daran sich in die Stadt zu begeben. Jemand mit Macht und Einfluss hatte wohl einen guten Grund dafuer diese Gasluege in die Welt zu setzen, dieser Person auf die Fuesse zu treten konnte unter Umstaenden boese enden. Sein Blick schweifte durch den Raum. Eine moegliche Konfrontation mit Wachleuten war etwas anderes als auf Maden im Wald einzudreschen, zumal mit Jewgenis schwachen Nerven und Xamirs spontanen Selbstentzuendungen mindestens zwei unbekannte Variablen dabei waren. Vielleicht kam es aber auch gar nicht erst soweit. "Wir braeuchten ausserdem einen Weg in die Stadt oder irgendwas was uns da weiterhelfen koennte, denke nicht, dass die Wache uns durch charmante Worte allein druchwinken wird", ergaenzte er Lavernes Frage, die Frau schien besonders daran gefallen zu finden Ho'taui zu helfen. Nicht, dass er der Idee grundsaetzlich ablehnend gegenueberstand, die Wahrheit war, was haette er denn sonst tun sollen? Ja, er waere in der Lage auf eigene Faust loszuziehen aber was dann? Ein Nomadendasein? Genausogut konnte er versuchen dem Alten zu helfen und sehen, wo die ganze Sache hinfuehrte.
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Beitrag von Thorgrimm Di Jul 07 2015, 02:51

Das Gesicht des Schamanen hellte sich auf, als Alamee die ersten Zusagen für ihn übersetzte. "Mein Bekannter ist ein Gilryn namens Ther-Ak. Sein Geschäft befindet sich am Ende der Draeler-Straße im Osten der Stadt. Er wohnt direkt über seinem Geschäft - wenn ihr Glück habt, braucht ihr nur laut zu klopfen. Ich bin mir nicht sicher, ob er die Stadt verlassen hat oder noch dort geblieben ist." Mit einem lauten Ächzen richtete sich der in die Jahre gekommene Schamane auf und humpelte zu einer kleinen Truhe in einer Ecke des Zeltes. Sie war reichlich verziert und erinnerte an ein zu groß geratenes Schmuckkästchen. Einen Moment lang wühlte er darin herum, bis er zwei Gegenstände in der Hand hielt und diese anschließend Kin'Tesh überreichte, den der Schamane wohl als Anführer der Gruppe ausgemacht hatte. "Das hier ist ein echter Lirr. Sehr selten. Er sollte als Bezahlung für die Vorräte genügen. Ther-Ak kann so einem Edelstein nicht widerstehen." erklärte Ho'taui mit einem Lächeln, als er dem Ambacti einen etwa faustgroßen Stein reichte. Er war oval und in der Mitte aufgebrochen, sodass man im Inneren einige quadratische Auswüchse erkennen konnte, die silbern, weiß und grau schimmerten. Außerdem reichte der Mann Kin'Tesh auch noch ein kleines Säckchen, welches laut klimperte und höchstwahrscheinlich Münzen beinhaltete. "Damit könnt ihr euch entsprechende Kleidung und vielleicht etwas Ausrüstung kaufen."
Schließlich war es aber Alamee, die weitersprach aber die Schultern zuckte. "Die Wachen lassen niemanden in die Stadt, da braucht ihr euer Glück gar nicht erst versuchen. Amonito ist eine Bergbaustadt. Vielleicht findet ihr irgendwo außerhalb einen Weg in die Minen und könnt von da aus die Stadt betreten. Was anderes fällt mir nicht ein." antwortete sie recht bedrückt.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 11 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von ThaHummel Do Jul 09 2015, 00:00

Jewgeni schien sichtlich verwirrt, aber immerhin wieder funktional, also ging sie erstmal nicht weiter auf ihr Gerede über Witze ein, sondern konzentrierte sich darauf ihn nicht wieder in Tränen ausbrechen zu lassen.
"Jaja, wir sollten vielleicht erstmal alles mit, äh, Hotata oder wie er hieß klären. Nach dir", erwiderte sie und hockte sich wieder auf. Während sie ihm zurück ins Zelt folgte redete die kleine Favilla weiter, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten, mit dem Kopf weiter gen Himmel gerichtet.
"Aber mich wundert es, das du das nicht kennst. Einfach bei gutem Wetter in einer Wiese liegen und in die Wolken schauen. Ich hab manchmal das Gefühl als würden sie Bilder malen und Geschichten erzählen. Aber gut, du kannst dich ja wohl genausowenig erinnern was du vorher getan hast wie ich. Aber jetzt im Moment wäre ich mir ziemlich sicher das ich sowas auch früher gern gemacht hätte.
Tagelang auf der faulen Haut liegen und es sich draußen gut gehen lassen, das konnte sie sich wirklich lebhaft vorstellen. Leider fiel ihr außer der zeltgefüllten Wiese hier gerade keine andere Idylle ein, aber es war sicher ein Anfang.
Damit betrat sie das Zelt und bekam gerade noch genug mit, um zu realisieren, was der Schamane von ihnen wollte. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie aussteigen sollte, schließlich war sie ja schon bezahlt und schuldete den Leuten hier nichts. Andererseits klang das nach einem klareren Ziel als alles, was sie sonst hatte.
Sie erschauderte ein wenig, als die Assistentin begann, von Minen zu reden. Nachdem sie gerade vom Faulenzen unter freiem Himmel geträumt hatte, gefiel ihr die Idee von engen Tunneln und Schächten überhaupt nicht.
"Also ich helfe euch gern, ich weiß ja sonst nicht wo hin mit mir. Aber gibt es keinen anderen Weg rein? Wie stark sind die Mauern bei Nacht besetzt?"
Sie fummelte ein wenig an dem Kletterhaken herum, den sie nach dem Aufwachen bei sich gehabt hatte.
"Wir bräuchten nur ein langes Seil und könnten an einer schlecht bewachten Stelle rüberklettern. Oder mit etwas Ablenkung für eine schlecht bewachte Stelle sorgen, schlug sie vor.
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Beitrag von Elli Do Jul 09 2015, 10:40

Wieder nichts. Langsam wurde es Stella zu bunt. Egal in welche Richtung sie versuchte etwas herauszufinden, sofort wurde alles zerschlagen. Natürlich konnte niemand etwas dafür. Wusste man etwas nicht, wusste man es eben nicht. Da war sie gerade das beste Beispiel für. Sie zuckte nur mit den Schultern und reagierte kaum auf die Ereignisse die um sie herum geschahen. Doch noch in die Stadt einzudringen, hielt sie jedoch für eine gute Idee.
"Ich finde deine Idee nicht schlecht Miriam. Für die schlecht bewachte Stelle könnte man ja sorgen, in dem man an einer anderen Stelle für Aussehen sorgt. Man könnte....ja man könnte, etwas in die Luft jagen."
Vor ihrem inneren Auge begannen sich Bilder zu formen, von Apperaturen die explodierten. Von Pulver das bei Kontakt mit Feuer bunt in die Höhe schoss und ebenso wunderschön wie auch zerstörend war. Woher kannte sie Dinge dieser Art? Auch egal. Momentan fühlte es sich so an, als würde sie ohnehin nie erfahren wer sie war und was geschehen war. Also sei es drum.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 11 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Darnamur So Jul 12 2015, 23:32

Mit gesenkten Schultern und Kopf drängte sich Jewgeni wieder ins Innere zu den anderen und versuchte zu vermeiden, irgendjemanden anzublicken. Schweigend ließ er sich wieder im hinteren Bereich des Zeltes nieder, wobei er darauf achtete diesmal Abstand zu Miriam zu halten.
Was den Plan des Schamanen anging…er war, wie er es Sulugel gedanklich schon versprochen hatte, auf jeden Fall dabei. Er musste es nun tun. Auch wenn er sich bei dieser Aufgabe fast wünschte, er hätte es sich genauer überlegt. Sie wollten tatsächlich in diese fremde Stadt einbrechen, in der möglicherweise ein hochgefährliches, tödliches Gas umging. Jewgeni schluckte. Und ihr Plan war äußerst dürftig. Irgendjemand sollte die Leute ablenken…und dann auch noch mit so etwas Gefährlichem wie einer Explosion, wenn die anderen Stella zustimmten.
Und sie sollten dann über die Mauer klettern. Jewgeni wusste nicht, wie es um die anderen stand, aber er war sich nicht sicher, ob er es schaffen würde an so einem Seil den hohen Wehrgang zu erklimmen. Schließlich war er nicht sonderlich kräftig. Außerdem könnte das Seil reißen. Er konnte es schon vor sich sehen. Wie er die Mauer erklomm und das Seil dann plötzlich bedrohliche Laut von sich geben würde. Dann würde es auseinanderreißen und Jewgeni kreischend und mit panisch schwenkenden Armen in die von Nacht verfinsterte Tiefe stürzen.
Er fragte sich, ob es noch andere Möglichkeiten gäbe, ins Innere zu gelangen. Vor seinem inneren Auge tat sich das Bild der Stadtmauer auf, dass er sich gut eingeprägt hatte. Wie komme ich auf die andere Seite?
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