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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 5 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Leo Sa Jul 18 2015, 19:51

Na, dann ist ja alles geklärt“, meinte Mike gut gelaunt. Zwei Pferde hatte der Pferdehändler bestimmt für sie übrig, mit Glück hatten sie sogar eine Wahl. „Machen wir uns doch auf den Weg, oder?“ Er wartete jedoch nicht mehr auf Antworten, sondern ging einfach los. Biene trottete mit einem irgendwie misstrauischen Blick hinter ihm her, schien sich jedoch mit ihrem neuen Herrn abzufinden; zumindest blieb sie nicht wieder stehen.
Der festgetretene Boden unter seinen nackten Fußsohlen war angenehm warm, und die Sonne blinzelte hier und da zwischen den Häusern hervor. Mike lächelte. Es versprach, ein weiterer schöner Sommertag zu werden – wenigstens, was das Wetter betraf. War ja nicht so, dass nicht ein paar Tote den schönen Tag zunichtemachen könnten. Wer wusste schon, wo der Nekromant sich aufhielt … gestern zumindest schien er geahnt zu haben, wo sie steckten. Der Brief war zu lang und zu ordentlich geschrieben gewesen, um ihn spontan zu schreiben, und er hatte nicht das Gefühl, dass Oorms Begegnung im Wald rein zufällig gewesen war.
Ob er sie gerade beobachtete? Ein blöder Gedanke …
Mike schob sich den Strohhut auf den Kopf, als könne er sich dadurch vor feindlichen Blicken abschirmen. Er hätte sich gerne mit seinen Gefährten unterhalten, und sei es nur, um sie etwas besser kennenzulernen – offenbar mussten sie es nun noch eine Weile miteinander aushalten –, doch er wusste nicht, was er sagen sollte. Hey Basil, nettes Wetter, was? Das klang irgendwie falsch.

Der Besuch beim Pferdehändler war unspektakulärer, als Mike gedacht hätte. Sie entschieden sich für den Hof, den Samuel auf dem Hinweg gesehen hatte. Es war ein altes, aber großes Gebäude, gut in Schuss gehalten und mit einigen Handwerksgeräten vor der Tür. Tatsächlich war der Besitzer bereit, ihnen zwei seiner zahlreichen Pferde abzutreten. Der Mann sagte nicht viel, sah sie nur misstrauisch an (besonders Basil und den weißen Raben) und zählte das Geld, das sie ihm zahlten, dreimal nach, bevor er ohne ein Wort des Abschieds wieder im Haus verschwand. Offensichtlich ein unsympathischer Geizkragen, dachte Mike. Dabei hatte der korpulente Mann nicht ausgesehen, als ob er das Geld dringend nötig hätte. Doch der Preis war vernünftig gewesen, und sie hatten sogar eine Auswahlmöglichkeit gehabt. Nicht das Schlechteste also.
Trotzdem war Mike froh, das Geschäftliche geregelt zu haben, denn er wollte endlich weiter. Auf eine seltsame Art bereitete ihr gefährliches Unterfangen ihm unbändige Freude. Das war ein Leben, wie er es sich immer gewünscht hatte. Kein stumpfer Alltag wie in der Imkerei, sondern ein Abenteuer. Ein echtes Abenteuer, keines, wie sie es als Kinder gehabt hatten, wenn sie die Wälder und Wiesen der Umgebung erkundet hatten. Er würde die Welt sehen, er würde Gefahren meistern, vielleicht sogar ein paar neue Freundschaften schließen. Konnte es etwas Schöneres geben? Er beneidete die anderen ein wenig darum; die meisten sahen aus, als würden sie die meiste Zeit ihres Lebens so verbringen. Die ahnten ja gar nicht, wie langweilig Langeweile wirklich war …


Nun, da alle in der Gruppe mit Reittieren versorgt waren, machten sie sich geschossen auf zu dem Weg, den sie schon gestern genommen hatten und der aus dem Dorf herausführte. Grat lag weit im Nordwesten; es blieb ihnen also nicht viel anderes übrig, als den Weg zurück nach Toria zu nehmen, dann jedoch die Hauptstadt hinter sich zu lassen und sich in die hügeligen Nordregionen zu begeben. Als mittelgroße Stadt – und einzige größere Ansiedlung in Jagnias Norden – war Grat jedoch schwer zu verfehlen; einmal auf der Straße dorthin mussten sie sich wenig Sorgen machen, die Stadt der Brücken nicht zu erreichen.


Als sie sich jedoch dem kleinen Wald näherten, den sie gestern passiert hatten, geschah etwas, mit dem Mike nun wirklich nicht gerechnet hatte.
Eine Frau ritt zwischen den Bäumen hervor. Zuerst kam sie Mike nur seltsam bekannt vor; sie hatte nussbraune Haut wir er und langes schwarzes Haar, stammte also offenbar aus dem Inselkönigreich. Ihr Haar war zurückgebunden, sie trug Reitkleidung aus weichem, braunem Leder und wadenhohe Reitstiefel. Ihr Gesicht war hübsch und ein wenig kindlich; der Blick der Frau hellte sich auf, als sie die Gruppe erblickte, und sie hielt ihr Pferd auf sie zu.
Mike runzelte die Stirn. Wo hatte er diese Frau schon einmal gesehen? Sie hatte anders ausgesehen ... er sah sie in einem weißen Kleid vor sich ...
Dann jedoch wusste er es wieder, mit einem Schlag. Vor Überraschung hätte er beinahe Bienes Strick fallen gelassen.
Eure Majestät!
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 5 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Schattenmond So Jul 19 2015, 21:49

Neah hatte ein recht markantes Pferd für ihren Pferdebesitzer ausgesucht, einen Fuchsfarbenen Hengst mit einer großen Laterne, welche die Augen des Tieres halb umschloss, sodass es blaue Augen besaß, die nicht gerade freundlich wirkten. Von der Statur her, schien er eine Art Mischling aus Reitpferd und Arbeitspferd zu sein.
Die weißen Beine besaßen einen dünnen Fesselbehang und auch sonst war er etwas schwerer gebaut, als Reitpferde es üblicherweise waren. Für große Sprints war er wohl wenig geeignet, dafür schien er recht guit führbar und gelassen, wie Neah im Laufe des Rittes feststellte.
Ein fast vergessenes wohliges Gefühl befiel sie auf dem Pferderücken, auch wenn sie kaum Einfluss auf das Tier hatte.
Mit einer gekonnten Mühelosigkeit hatte sie sich etwas zurück gelehnt und stützte sich auf dem breiten Hinterteil des Reittieres ab, bis da plötzlich jemand auftauchte.
Sie richtete sich ruckartig wieder in einen geraden Sitz auf und verkrampfte augenblicklich etwas skeptisch.
Sie bewegte sich auf die Gruppe zu. Sie hörte Mike irgendetwas sagen, aber sie verstand eigentlich nicht, was er sagte.
Die Kitsune stieß die Luft hörbar aus.
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 5 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Elli Mo Jul 20 2015, 14:56

Sam hatte einigermaßen gute Laune und pfiff leise vor sich hin, während er seinem Pferd freie Hand ließ und dieses sich dazu entschlossen hatte, den anderen Pferden und Eseln zu folgen. Erstaunlich war allerdings, dass es gerade nicht versuchte ihn zu beißen, zu buckeln oder in anderweitig in den Wahnsinn zu treiben. Ohne große Reden zu schwingen war die Gruppe nun unterwegs. Ein angenehmes Reisen.
Als plötzlich alles stoppte, sah Sam langsam auf und erblickte ebenfalls die Königin. Doch im Gegensatz zu Mike hatte er nicht das Bedürfnis einen Titel durch die Stille zu rufen. Wozu auch? Ein aristokratischer Titel, den die meisten sich nicht verdienten, sondern einfach trugen weil sie geboren waren.
Sein Vater, der edle LORD war genauso. Ach was hatte er alles in den Sand gesetzt.
Doch was man ihr lassen musste, war ihr Aussehen. Pierce stufte sie als hübsch ein.
"Was treibt eine solche Schönheit soweit in die Wildnis?" fragte er nachdem er nur nahe genug herangekommen war und es geschafft hatte den Klepper anzuhalten. Unter manch einem König hätte ihm eine solche Bemerkung sicher den Kopf gekostet. Doch zu verlieren hatte er hier in einem Wald wohl kaum nichts.
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 5 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Darnamur Fr Jul 24 2015, 14:49

Bazilles Gesicht verzog sich zu einem schrägen Lächeln. Diese Gruppe war schon irgendwie witzig. Der sonst so ehrenhafte Oorm wollte auf einmal den Weg des Gesetzesbrechers einschlagen. Was für eine überaus erstaunliche Entwicklung der Ereignisse. Und das nur weil er zu dämlich gewesen war, sein Geld nicht anzunehmen. Der Söldner würde es ihm jedenfalls nicht in den Arsch schieben. Wer sich so stumpfsinnig verhielt, hatte es nicht anders verdient. Er spie ein wenig Speichel ins Gras, während er den anderen in gemütlichem Tempo zum Hof folgte.
Und dieser Elf. Kein Kratzer mehr. Und das sollte ein berühmter Kopfgeldjäger sein? Der Kerl schien weit gefallen zu sein. Er hatte schon Geschichten über den Raben gehört gehabt, als er mit Bergmanns Trupp durch die Gegend gezogen war. Söldner und Kopfgeldjäger waren in vielerlei Hinsicht Konkurrenten, doch herrschte auch immer ein angemessener Respekt gegenüber dem anderen Berufszweig. Der Rabe mochte nicht der größte Kopfgeldjäger aller Zeiten sein, aber mit Bestimmtheit einer der Besten der jetzigen Zeit. Damals hatte es geheißen, dass kaum jemand so sorgfältig arbeitete wie er. Doch in den letzten Jahren schienen sich die Dinge für ihn geändert zu haben. Bazille fragte sich, was der Grund dafür war.
Wie nicht anders zu erwarten, wurde den Beiden Geld geliehen. Bazille sollte es Recht sein. Dann würden sie schneller vorankommen. Und es war ja nicht sein Geld. Er hatte schon Ausgaben für sein Schwert, Essen und Trinken und Kleidung gehabt. Kein Grund verschwenderisch zu werden. Erst Recht, weil er sich bei diesen Gestalten nicht sicher sein konnte, es jemals wieder zu erhalten.
Es war eigentlich gut, dass er so schnell wieder an einen Auftrag gekommen war. Nach seinem Aufenthalt im Grenzgebirge hatte er nicht mehr viel bei sich gehabt. Das Omyzandion, rumorte es tief in ihm. Ich werde es finden. Ich werde es bezwingen. Ich werde es töten! Die rote Straße endet nicht, mein Kind. Sie endet nie…hahahaha. Ein fast schon irrer Blick trat in Bazilles Gesicht, als er darüber nachdachte, aber im nächsten Herzschlag, wurde seine Mimik schon wieder normal.
„Vorwärts, Horatio. Machen wir uns an die Arbeit…“, brummte er seinem Esel zu. Horatio begann mit mürrischem Gesichtsausdruck los zu trotten. Sein Schwanz pendelte leicht hin und her. Wobei die Aussage eigentlich falsch war. Im Grunde hatte ja nur Horatio die Arbeit. Und das würde sich wohl auch nicht so schnell ändern. In Bazilles Kopf entstand ein irrsinniges Bild, in dem er einen Esel auf dem Rücken durch die Gegend trug. Hehe, was für ein Schwachsinn…
Langsam setzte sich die Gruppe gen Wald in Bewegung. Natürlich – Grat lag nämlich in genau der Richtung, aus der sie aufgebrochen waren. Im Nachhinein betrachtet, eine relativ große Zeitverschwendung.
Zunächst ließ der Söldner seinen Esel etwas abseits auf der rechten Seite des Weges gehen. Er wusste gerade nicht, mit wem er ein Gespräch führen wollte. Die anderen waren vermutlich ohnehin nicht so gut auf ihn gestimmt. Er gähnte. Im Augenblick war er tatsächlich noch ein wenig schläfrig. Aber als Illusion seines Geistes konnte er die Gestalt, die da auf sie zukam, nicht abtun. Es war die Königin des Inselreichs. Wie hieß sie noch gleich? Theresa, die Zweite müsste stimmen. Sie war eigentlich wirklich hübsch. Das war ihm im Thronsaal nicht so sehr aufgefallen. Bei ihrem Anblick überkam ihn die Lust ihr die schmucke, weiche Lederkleidung vom Leib zu reißen, sie an den nächstbesten Baum zu pressen und sie hier und jetzt, im Wald zu nehmen. So lange bis ihre spitzen, schrillen Schreie das Blätterdach durchbrechen würden.
Bazille presste die Zähne aufeinander. Sein inneres Auge spiegelte ihm die Vergangenheit wider. Seine Hände verkrampften sich als er daran dachte…in seiner Mundhöhle sammelte sich ungenießbarer Speichel.
Er sah die verkratzte Holztür aufschwingen. Und das Mädchen dahinter. Ein sommersprossiges Gesicht, unproportionierte, lange, breite Lippen, schmutzig blondes Haar, vertrocknete, schmutzige Haut. Und er war da gestanden. Zuvor hatte er sich sogar für sie sauber gemacht. Für diese elende Fotze. Er erinnerte sich noch. Basil hatte sich, um ein Lächeln bemüht. Damals war er noch nicht mehr als Basil gewesen, auch wenn ihm damals schon von allen Seiten Schmähungen und Beleidigungen entgegengeworfen wurden. Nur Juro hatte zu ihm gehalten. Bis zu diesem Tag auf jeden Fall. Danach sollte sich einiges in seinem Leben ändern. Manche Ereignisse prägen einen Menschen auf ewig. Und die nachfolgenden Tage sollten Basils Leben so sehr prägte, dass er zu etwas anderem wurden. Etwas, das schon immer in ihm gesteckt hatte, aber das er stets zu ignorieren und verdrängen versucht hatte. Er betrachtete sich ab dann nicht mehr als Basil, sondern als Bazille.
Es wäre eine Lüge zu behaupten, dass mit dieser Begegnung, der Begegnung mit dem Canton-Mädchen alles begonnen hätte, denn seine Geschichte hatte schon weit früher begonnen. Mit Nigelhiem, mit Mikail und den anderen Jungen, mit Dolan und seinem Exorzismusversuch. Doch dieses Ereignis sollte sich als der Katalysator herausstellen, der das Unheil endgültig ins Rollen brachte.
Basil hatte ein Geschenk für das Mädchen bei sich geführt. Schon immer hatte er Steine gesammelt, das war sein und Jurogos Hobby gewesen. Selbst als sie dem Jungenalter entwachsen waren, hatten sie es hin und wieder getan. Um der alten Zeiten willen, hatte Juro damals immer gescherzt. Und für dieses Mädchen hatte Basil einen ganz speziellen Stein bei sich geführt. Eines der Kronjuwele seine Sammlung. Rot war er gewiesen, ein dunkles, schummriges Rot. Und wenn man ihn gegen die Sonne hielt, so nahm er einen warmen, strahlenden Glanz an. An seiner Hüfte hatte Basil noch einen Beutel mit Geld bei sich getragen. Doch sein Geschenk an das Mädchen war der Stein. Er hatte ihn in seinen Händen verborgen gehalten und sie dann aufgefaltet, als er ihn ihr schenkte. Damals war er verzweifelt gewesen, aber auch hoffnungsvoll.
Was dann geschah, wusste er nur zu gut. Er sah sich besinnungslos durch Felder mit hohem Gras davonstolpern. Blut klebte an seinen Händen. Seine Füße waren zerschunden. Und wären die Grashalme unter seinen nackten Zehen zerbarsten, dröhnte eine unabweisbare, schrille Stimme in seinem Schädel. Mörder. Mörder…
Bazille starrte die Königin an. Und dann hatte Basil Canton für einen Augenblick lang Angst. Ein ungewohntes Gefühl. Ein Gefühl, dass er eigentlich nicht mehr kannte. Er spürte, wie sein Herz einige Sekunden schneller zu schlagen begann und das…irritierte ihn. Er konnte nicht genau sagen, woher dieses unbekannte Gefühl kam. Doch es verflog schnell wieder. Bazille betrachtete interessiert die Königin. Der Söldner hatte bereits wieder völlig vergessen, was ihm eben durch den Schädel gegangen war. Es gelang ihm immer, es wieder zu verdrängen. Und so vergaß er auch sofort wieder, dass er für einen kurzen Augenblick lang Angst vor sich selbst gehabt hatte.
„Majestät! Was treibt sie denn in diese unwirtliche Region des Landes?“ Er grinste die Frau an und zwinkerte ihr zu. „Wollen sie sich etwa unserer illustren Gruppe anschließen?“ Gwynneth war ja von der Idee nicht sonderlich überzeugt gewesen, aber vielleicht hatte ja die Königin von seiner wahnwitzigen Idee überzeugen können. Das wäre ja mal verdammt lustig. Ye. Außerdem würde sie ihm als Reisegefährtin weitaus mehr zu sagen, als der alte Ziegenbock. Vor allem war sie ein weitaus schönerer Anblick…
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 5 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Jad Sa Jul 25 2015, 11:42

Der Rabe war froh über soviel Güte von Neah, auch wenn sie wohl ein Stück weit aus Selbstnutzen geschah. Es sollte ihm Recht sein Der Fuchs mit den weißen Fellmarkierungen gefiel dem Elfen sehr. Er hielt die Zügel fest, ließ dem Tier jedoch immer etwas Spiel. In solchen Momenten war er froh, dass sein Volk eine natürliche Affinität zur Natur hatte und mit Pferden kam Vacor schon immer gut klar. Es gab wenige, einfachere Regeln die man beachten musste: 'Das Tier ist gut zu dir, wenn du gut zu ihm bist', 'Pferde sind Herden- und Fluchttiere - beachte dies', 'Die Grundbedürfnisse von Pferden und Menschen, oder hier Elfen, sind gleich'.
So setzte sich der Hengst mit den beiden Leichtgewichten auf dem Rücken in Bewegung. Unter den schönen Muskeln des hohen Ross konnte man denken, das Tier merkte gar nicht, dass es zwei Personen trug. "Er braucht noch einen Namen.", meinte der Rabe zu Neah. Einen Moment herrschte Stille. Vacor überlegte. "Wie wäre es mit Eldur, oder Nario?" Als würde der Hengst sie verstehen schnaubte er freundlich über die Vorschläge. "Mir würde Eldur gut gefallen."
Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnten, tauchte jemand aus, den Vacor hier nicht erwartet hatte. Er hörte wie Neah sich hinter ihm hörbar unwohl fühlte. Vacor und die Königin kannten einander recht gut. Er hatte vor einiger Zeit zwei zusammenhängende Aufträge für sie erledigt. Er stieg vom Rücken des Pferdes und gab der Kitsune die Zügel in die Hände. "Bleibt Ihr hier. Ich werde nachschauen, was sie hier will." Er lächelte Neah an und klopfte dem Hengst beruhigend auf den Hals. Dann trat er nach vorn, dass die Königin ihn sehen konnte und nahm die Kapuze ab. Die geflochtenen Strähnen um seinen Kopf glichen einer natürlichen Krone, die hinten an seinen Haare herabfiel. Wie es bei Hofe üblich war kniete er mit einem Fuß auf dem Waldboden kurz vor Königin und Pferd zur Begrüßung. "Eure Majestät, was für ein unverhofftes Vergnügen. Ich habe Euch nicht mehr gesehen, seit ich für euch euren Cousin des Hochverrats überführt und den Attentäter eures Vaters gefasst habe." Er schaute sie direkt an. Etwas was eigentlich nur Gleichgestellten erlaubt war, doch da sie erhöht saß und Königin und Elf einander kannten und schätzen, erlaubte sich der Kopfgeldjäger dieses Regelbruch. "Wie ich hörte schmort Euer verräterisches Familienmitglied noch immer im Kerker. Ich hoffe er verrottet da." Vacor fasste sich in Erringungen an seine linken Rippen. "Er hatte auch bei mir einige Wunden geschlagen, wenn auch etwas direkterer Natur." Die Narbe erinnerte ihn nach wie vor an wichtige Lektionen.
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 5 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Thorgrimm So Jul 26 2015, 03:08

Beim Kauf des Pferdes hatte sich Oorm lieber an Ratschläge und Meinungen der anderen gehalten. Er kannte sich nicht besonders gut mit den Tieren aus und sein einziges Kriterium war, dass sein zukünftiges Fortbewegungsmittel ihn und Saltatrix auch für eine längere Zeit und ohne zu große Anstrengung oder gar Schmerzen tragen konnte. Er hätte sich einfach das kräftigste und ausdauerndste Tier ausgesucht aber entschied sich schlussendlich für das, was die Magierin kaufen wollte - schließlich war es ihr Geld, mit dem sie das Tier bezahlten. Oorm kümmerte sich um das Pferd und redete beruhigend auf es ein - wie er es auch schon bei dem Esel gemacht hatte. "Er will Erlor genannt werden." stellte er fest, nachdem er sich etwas mit dem Tier auseinandergesetzt hatte.
Für den alten Mann war das Reiten zwar nichts neues aber dafür etwas, dass er vergessen hatte. Damals, vor der Verwandlung, war er von seinem Hof aus immer in die angrenzenden Wälder geritten um zu jagen aber das hatte er schon bald nicht mehr nötig gehabt. Als Gestaltwandler brauchte er kein Pferd mehr, um sich durch sein Reich zu bewegen. Sein Zuhause war nicht festgelegt - er war ein Wanderer und hatte sich eine lange Zeit einfach treiben lassen. In den Tag hinein gelebt und sich so verhalten, wie es der weiße Bär von ihm verlangt hatte. Wieder auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen, ließ Oorm an alte Zeiten denken. An seine Familie. An die Jagd.
So bemerkte er die Königin erst, als Mike und die anderen sie überschwänglich begrüßten. Oorm schnaubte. Sie mochte vielleicht die Königin dieser Männer und Frauen sein aber seine Herrscherin war sie nicht. Das Geschenk des Waldgottes hatte ihn zu einem freien Wesen gemacht. Oorm war kein Mensch und offiziell existierte er vermutlich nicht einmal mehr. Er war kein Bürger dieses Landes, sondern ein Tier. Ein Bär. Er musste nur einer einzigen Sache gehorsam leisten und das war die Aufgabe, für die er auserwählt worden war. Ja. Er würde dieses Land beschützen und den Nekromanten seiner gerechten Strafe zuführen aber das bedeutete nicht, dass er sich vor der Königin beugen musste.
Statt also vom Pferd abzusteigen und vor der Frau zu knien oder ihr in irgendeiner Weise Respekt entgegenzubringen, blieb der alte Mann einfach sitzen und wartete ab, was sie hierher trieb.
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Beitrag von Mini Drachin So Jul 26 2015, 19:54

Saltatrix war es reichlich egal, auf was sie da genau durch die Gegend reiten würde. Das wichtigste Kriterium war wohl, dass es ihre dämonische Aura nicht wahrnahm und sie und Oorm tragen konnte. Wie es genannt werden wollte interessierte sie noch weniger.
Sie saß seitlich auf dem Pferd und konzentrierte sich hauptsächlich darauf weder herunter noch auseinander zu fallen.
Daher bemerkte auch sie die Königin erst, als die anderen sie ansprachen. Das Oorm nicht abstieg fand sie äußerst angenehm. Zum einen würde sie dadurch weniger durch "Respektlosigkeit" auffallen und zum anderen war es einfacher nicht vom Pferd zu fallen, wenn man jemanden hatte an dem man sich festhalten konnte.
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 5 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Leo Mo Jul 27 2015, 13:57

Mike atmete geräuschvoll ein, als Basil und Sam sich so direkt an die Königin wandten. Er selbst war noch zu perplex, um zu reagieren, und er bewunderte insgeheim die Unverfrorenheit seiner Begleiter, doch besonders Basils Worte ließen Mike daran zweifeln, ob er verstand, wen er hier vor sich hatte. Dort auf dem Pferd saß eine der mächtigsten Personen der bekannten Welt, und die beiden sprachen mit ihr wie mit jeder anderen. Wie respektlos konnte man denn sein?! Ihn überkam der Drang, die beiden zu schütteln, um sie wieder zur Raison zu bringen, aber das ihm wohl nicht gut bekommen.
Das Seltsamste war jedoch, dass Theresa überhaupt nicht auf die Worte reagierte. Sie saß einfach da, in ihrem Sattel, die Hände noch an den Zügeln, und starrte über Oorms Schulter hinweg. Mike wandte den Kopf, doch dort war nichts als das Dorf, das sie gerade erst verlassen hatten. Keine Menschen, nicht einmal Tiere, nur dichte kleine Holzhütten. Weiter hinten leuchtete das bunte Schild des 'Keilers' in der Sonne.
Theresas Blick war seltsam abwesend, so als habe sie tatsächlich weder Sam, noch Basil oder den Raben so recht wahrgenommen. Ihr Gesicht war völlig ausdruckslos, und einen schrecklichen Moment lang überlegte Mike, ob vielleicht nur eine Untote vor ihnen saß, doch Theresas Augen waren – zum Glück – nicht geschwärzt. Ihr Verhalten war mehr als seltsam. Vor zwei Tagen erst war Mike ihr zum ersten Mal begegnet, im Senatssaal von Toria (er, ein einfacher Imker! Die Szene kam ihm immer unwirklicher vor, je öfter er daran dachte). Dort hatte sie anders gewirkt. Viel lebensfroher, tatendurstiger. Sie hatte sogar Gwynneths Redeschwall unterbrochen.
Und jetzt?
Mike runzelte die Stirn. Dann plötzlich wandte Theresa den Kopf und sah herab auf den Elfen. „Der weiße Rabe. Ich bin überrascht, Euch hier zu sehen.“ Sie sprach so tonlos, dass Mike ihre Überraschung geheuchelt vorkam. Sein Stirnrunzeln verstärkte sich. „Es freut mich, dass unsere Mission offenbar fortan auf Eure Unterstützung zählen kann. Schließlich weiß ich von Euren Qualitäten.
Die Königin ließ ihren Blick über die Gruppe schweifen. Bei Samuel verharrte sie etwas länger, bei Basil verzog sie sogar fast unmerklich das Gesicht, doch ansonsten ging keine Regung durch ihr makelloses Kindergesicht; die respektlosen Aussagen der beiden überging sie völlig. Mike fragte sich unwillkürlich, wie alt sie war. Ihr Gesicht sah aus wie das einer Zwölfjährigen, doch ihre Hände umklammerten die Zügel ihres Pferdes wie die einer Greisin. Irgendetwas war falsch mit dieser jungen Frau, und sie verbarg es sehr schlecht.
Theresa sah wieder ins Dorf hinein, obwohl sie es nicht recht zu sehen schien. Dann, nach einer kurzen Pause hob sie wieder an, ohne den Blick abzuwenden, als spreche sie eigentlich mit sich selbst: „Ich bin froh, Euch bereits hier anzutreffen, und nicht erst in Lisiti, wie ich es erwartete. Ich habe Euch allen etwas von immenser Wichtigkeit mitzuteilen.
Mike legte gespannt den Kopf schräg und begann, an den Strängen von Bienes Strick zu zupfen. Theresa war wieder verstummt, als habe sie plötzlich vergessen, was sie sagen wollte. Was sollte das? Warum stand hier die Herrscherin über das Inselarchipel vor ihm und benahm sich wie eine Verrückte? Er überlegte, etwas zu sagen, wagte es jedoch nicht; außerdem wusste er nicht recht, was. Die ganze Situation war seltsam unwirklich.
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 5 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Elli Mo Jul 27 2015, 14:14

Schönheit schützt vor Dummheit nicht. Wieder ein wahrer Beweis dieser Tatsache. Samuel fragte sich ob das Gegenüber vielleicht einen Schlag auf den Kopf bekommen hatte. Ein heftigen. Sollte ja vorkommen, dass jemandem das Blut aus den Ohren schoß. Doch er konnte nichts dergleichen erkennen. Sollte aber die Königin nicht in Begleitung sein? Sollte nicht eine Garde mit ihr reisen? Seltsam. Samuel fand das Ganze mehr als merkwürdig, gerade als ihr leere Blick auf seinem Gesicht verharrte, schien es als liefen ihm kleine Eisperlen den Rücken hinab. Hier stimmt offenbar etwas nicht.
...oder die Königin war einfach nur strohdoof. Möglich war es. Sie war in diese Position nicht gewählt worden oder hatte sich beweisen müssen, sondern war hineingeboren. Nichts wofür man etwas können müsste, außer aus der richtigen Frau zu rutschen.
Seine Gedanken wanderte kurz um so manche "dämliche" Frau die er im Bett gehabt hatte. Die konnte was. Ohne Frage. Dumm fickt gut, passte bei den meisten. Nicht bei allen, aber bei vielen.
"Dann erzählt doch mal, was es so Wichtigtes gibt." sagte er, während er sich vorbeugte.
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 5 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Schattenmond Do Jul 30 2015, 20:41

Neah brachte sich etwas mehr in Position, als der Rabe abstieg und auf die Ranghohe zu ging. Ihr war mulmig zu mute. Mit einigen Worten an das Pferd und sanften Streicheleinheiten, versuchte sie sich selbst zu beruhigen.
" Eldur also. Wir werden uns gut verstehen mein Junge."
Sie blickte wieder von ihm auf und beobachtete die Reiterin. Seltsam. Sie war so, so kalt, irgendwie nicht so, wie Menschen, Elfen und auch Kitsune eigentlich waren. Wo war ihre... Leibgarde, warum war sie allein. Wovon redete sie.
Offenbar war sie mit einem mal so aufgewühlt, dass es auch den Fuchs in ihr in wilde Ruhelosigkeit versetzte. Der Instinkt zur Flucht drang auf sie ein und obwohl sie sich zum bleiben zwang, schien sich dieser Instinkt zu übertragen.
Eldur war von dem Drang erfasst das zu tun, was Pferde eben am besten konnten und noch während sie die Muskelanspannung unter sich spürte, verlagerte sie ihren Körper gerade noch zur rechten Zeit. Einen Moment versuchte sie seinen Fluchtversuch zu unterdrücken, aber wenige Sekunden stellten klar, dieses Pferd war viel zu groß und zu stark, um es daran zu hindern.
Wiehernd ging der Hengst im wartsen Sinne des Wortes in die Luft.
Er stieg, machte eine halbe drehung und setzte zum sprint an, aus welchem sie ihn gerade noch herrausreißen konnte, indem sie ihn zwang die Drehung zu vollenden.
Schließlich lies sie ihn die Energie noch in einigen bockenden Vorderbeinhebungen entladen und brachte ihn wieder unter Kontrolle. Ihr Herz raste, doch ihre Gedanken waren wieder ruhig, ihr blick lag wieder auf der Reiterrin.
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Beitrag von Darnamur Mo Aug 03 2015, 19:07

Bazille wusste nicht, was er von diesem absolut schlechtem Auftritt halten sollte. Wo war das Selbstbewusstsein dieser Frau geblieben? So wie sie dreinsah könnte man fast meinen, der Nekromant hätte es ihr persönlich besorgt. Allgemein wirkte die Königin geistig nicht auf der Höhe. Sie fuhr auch nicht damit fort darüber zu reden, warum sie überhaupt erst bei ihnen aufgekreuzt war.
Er begann Theresa genauer zu mustern. Sein stets düster wirkendes moosgrünes Auge und das tränende Braune wanderten über die verkrampften Finger der Königin. Über ihr Gesicht, in dem Augen starr in die Ferne blickten. Bazilles Eigene zogen sich nach dieser Beobachtung misstrauisch zusammen. Etwas stimmte nicht mit dieser Frau. Das verhieß nichts Gutes.
„Majestät?“ Der Söldner sprach die Herrscherin der nordöstlichen Inseln bei ihrem Titel an und hoffte sie dadurch ein wenig wachrütteln zu können. „Gibt es ein Problem?“, fragte er nachdrücklich.
Es war gerade mal ein Tag seit der Ratssitzung vergangen. Was sollte in der Zwischenzeit schon groß geschehen sein? Warum war diese Königin zu einer simplen Botschafterin degradiert worden. Sie befand sich hier nicht unbedingt in bester Gesellschaft und hatte nicht mal Wachen bei sich. Wären mehr Gestalten wie Samuel und er, oder vielleicht auch nur wie er, in der Gruppe hätte diese Situation schnell eskalieren können.
Bazille begann nachdenklich auf seiner Zunge herum zu kauen und ließ seinen Blick in Richtung Wald schweiften. Versteckte sich dort vielleicht ihre Leibgarde oder andere Gestalten, von denen sie noch nicht wussten? Aber nach wie vor blieb die Frage, was es mit diesem fragwürdigen Auftritt auf sich hatte…
Ich sehe es schon kommen. Das Ganze wird wieder kompliziert. Da freut man sich mal über einen klaren, simplen Auftrag und dann endet wieder alles in Bärenscheiße…
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Beitrag von Thorgrimm Di Aug 04 2015, 11:35

Ein leises Knurren entrann Oorms Kehle, während er die Szenerie und insbesondere die Königin genauer beobachtete. Irgendetwas stimmte nicht mit der Frau. Ihre tonlose Stimme, der abwesende, in die Ferne gerichtete Blick und die lange Reaktionszeit waren einfach nicht normal und passten nicht zu ihr. Sie wirkte fast so, als sei sie tot. Eine bloße Hülle, die dazu benutzt wurde, eine Nachricht zu überbringen. Das sie keine schwarzen Augen besaß, musste nichts bedeuten. Sie alle wussten so gut wie nichts über den Nekromanten und seine Untoten. Gestern noch hatte die Königin gelebt. Vielleicht war sie erst vor wenigen Minuten oder Stunden getötet und in eine Untote verwandelt worden. Vielleicht wurden die Augen der Untoten erst nach einer bestimmten Zeit Schwarz. Es konnte auch sein, dass es sich bei ihr tatsächlich nur um eine Art Hülle oder Puppe handelte.
Was auch immer der Grund für dieses seltsame Verhalten war, Oorm gefiel es ganz und gar nicht. Er fand es fast schon bedrohlich, obwohl keine Gefahr von dieser Frau ausging. Vorsichtig stieg er von seinem Pferd, um bei Gefahr schneller handeln zu können und mehr Freiheiten zu haben. Sein Blick suchte den umgebenen Wald ab aber er hielt die vermeintliche Königin immer zumindest im Augenwinkel. Gab es irgendetwas ungewöhnliches zu sehen?
Als Nächstes konzentrierte sich Oorm auf seinen Gestaltwandel. Das leise Knurren des alten Mannes wurde für einen Moment unterbrochen, als sein Gesicht Merkmale eines Bären annahm. Mit seiner neu gebildeten Schnauze und Nase nahm er den Geruch der Umgebung auf. Auch ließ er es sich nicht nehmen, die Königin auf Anzeichen von Verwesungsgeruch zu untersuchen. Wenn sie wirklich seit kurzer Zeit tot war, konnte er das vielleicht riechen. Zumindest würde er aber so Untote bemerken, die sich anschlichen - außer sie taten das gegen den Wind aber waren sie wirklich so schlau? Knurrend wartete Oorm ab, was als Nächstes passieren würde.
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Beitrag von Jad Mo Aug 10 2015, 07:21

Als Eldur aufgeregt zurückschreckte und Neah ihn alleine unter Kontrolle halten musste, hatte der Elf zuerst bedenken. Er sprang wieder auf die Beine und wollte schon zu Pferd und Kitsune laufen, doch sie schaffte es ihn zu beruhigen. Der Kopfgeldjäger schaute über die Schulter zur Königin. Auch das Gelände hinter ihr wurde gemustert. Ein bekanntes Kribbeln machte sich in seinen Fingerspitzen breit. Ein Kribbeln, was ihm in seinem Milieu schon oft gute Dienste geleistet hatte. Was war hier los? Ein starker Hengst bockt nicht ohne weiteres und auch die anderen Reittiere sind mehr als nervös. Die Esel durch ihr Gemüt wohl weniger als die Pferde, aber auch sie schwenken die Ohren in alle Richtungen. Oorm schien noch einen Schritt weiterzugehen und mit seinen tierischen Geruchssinn eine Witterung aufgenommen zu haben. Es schien sich inzwischen niemand mehr sonderlich daran zu stören.

Die Szene konnte ganz schnell, ganz brenzlig werden. Das Jucken in den Fingern wurde heftiger. Die rechte Elfenhand suchte das Metall eines Wurfdolches. Unter Umständen musste er eine Gefahr schnell abwehren und bei so vielen Personen und Tieren auf einem Fleck konnte es sein, dass der Wurf sitzen musste. Vacor umschloss nun vollends den Griff des Dolches, wenn auch bewusst unauffällig und löste ihn aus der Halterung. Die Königin wollte er nicht auch noch Fragen was los sei und warum sie hier ist, dass wurde jetzt wirklich zur Genüge getan bevor es lächerlich wurde. Viel mehr wartete der Elf auf die Reaktion - wie gut oder schlecht sie auch ausfallen würde.
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Beitrag von Mini Drachin Mo Aug 10 2015, 14:12

Auch der Dämonin war die seltsma angespannte Situation nicht entgangen, sie würde sich allerdings ersteinmal hüten irgendetwas zu sagen oder ähnliches. Sie bejielt ihre Umgebung genau im Auge. nicht nur den Wald, sondern auch den Weg en sie gekommen waren. Sollte etwas passieren würde sie vermutlich erseinmal defensiv reagieren und nur im Notfall ihre Energie verschwenden. Taktisches warten quasie.
Sie stieg allerdings letztlich doch vom Pferd. Es wirkte unruhig und sie wollte nicht abgeworfen werden und dann am Boden liegen.
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Beitrag von Leo Sa Aug 15 2015, 02:08

Das wiehernde Pferd schien Theresa wieder in die Wirklichkeit zu holen. Es war, als wäre sie aus einem Traum erwacht. Sie schnappte kurz nach Luft, dann sah sie sich um, als begreife sie jetzt erst, wo sie sich befand und wer da bei ihr stand. Es war, als würde wieder Farbe in ihre Erscheinung treten. Sie lehnte sich vor, und einen Moment lang hatte Mike fast Sorge, sie würde geradewegs aus dem Sattel kippen.
Wie mit neu erwachtem Interesse musterte sie die Reiter, die da vor ihr standen und schien sich erst jetzt zu erinnern, dass sie eine Frage gestellt bekommen hatte.
Ein Problem?“ Ihre Stimme klang gänzlich anders, voller und kräftiger, nun sehr viel eher nach der schlagfertigen jungen Frau von der Ratsversammlung. „Nun, momentan ist der Nekromant das größte Problem, das dieser Kontinent je gesehen hat, nicht wahr?
Mike runzelte die Stirn. Theresa wirkte gänzlich unbekümmert, so als habe sie gar nicht bemerkt, wie verändert sie noch eben geklungen hatte. Dennoch schien sie sich an das Gesagte zu erinnern, denn sie fuhr völlig nahtlos fort.
In der Tat gibt es etwas, dass ich Euch – als den Rettern Torants – mitzuteilen gedenke. Aus gewissen Quellen -
Sie stockte. Mike schloss die Hände fester um Bienes Zügel.
Das Leben, das die Inselkönigin gerade erst wieder durchströmt hatte, schien sie nun erneut zu verlassen. Ihre Augen wurden leer, ihr Körper sackte fast unmerklich zusammen, ihr Gesicht schien an Farbe zu verlieren.
Nicht schon wieder …
Als sie weitersprach, klang ihre Stimme wieder träge und schleppend, doch nicht so stark wie vorhin; es klang fast, als versuche Theresa, gegen die Trägheit anzukämpfen.
Aus gewissen Quellen ist mir bekannt … dass … der Ne-kromant …“ Schweißperlen traten auf ihre Stirn, ihre Hände verkrampften sich erneut. „ … … … mächtige … Unterstützer hat.
Damit schien jedoch Theresas letzte Kraft aufgebraucht. Dunkle Augenringe umrahmten ihre Augen, als sie Kopf und Schultern hängen ließ wie eine Greisin. Ihr Gesicht war blass, ihre Augen starrten auf den Hals ihres Pferdes, als wäre dort etwas Interessantes zu sehen.

Mächtige Unterstützer.
Mike konnte sich nicht länger zurückhalten.
Seid ihr sicher, dass das alles war, Eure Majestät? Wollt Ihr uns vielleicht … noch etwas anderes sagen?
Hätte er nicht die starke Vermutung gehabt, dass hier etwas nicht stimmte, so wäre Mike mächtig enttäuscht gewesen. Diese Information brachte ihnen so gut wie gar nichts. Dass der Nekromant nicht allein arbeitete, davon war schließlich auszugehen, und zumindest von diesem Stanley Smith wussten sie ja nun sogar schon. Was also sollte das? Theresa II hatte bei ihrem ersten Treffen nicht wie jemand gewirkt, der wegen derartigen Lappalien hinter ihnen her ritt, zudem ganz allein.
Nun hatte die Inselkönigin den Kopf wieder gehoben. Mit ihren dunklen Augen sah sie ihn an. Mike fühlte sich sofort unbehaglich.
Das war alles. Auf Wiedersehen.
Auf Wiedersehen?
Nein! Eure Majestät, wartet!
Doch die Königin machte bereits Anstalten, ihr Pferd zu wenden, und Mike hatte Sorge, dass sie in ihrem derzeitigen Zustand auch einfach losreiten würde.
Das konnte doch nicht alles gewesen sein!

Oder?
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Beitrag von Darnamur Sa Aug 15 2015, 12:58

Bazilles Augenbrauen senkten sich argwöhnisch, als die Königin plötzlich vollkommen heiter zu reden begann. Der Nekromant ist das größte Problem, das der Kontinent je…wollte die ihn verarschen? Im nächsten Augenblick wirkte sie wieder so, als würde sie gleich kollabieren. Als sie dann auch noch Anstalten machte, ihr Pferd zu wenden, wusste der Söldner, dass es Zeit zu handeln war.
Er schwang sich vom Rücken seines Esels und drückte Mike im Vorbeigehen die Zügel in die Hand. „Ruhig bleiben, Grauer“, raunte er Horatio noch zu, dann eilte er vor zu dem Reittier Theresas und bekam es am Zaumzeug zu fassen. „Majestät. Das ist keine gute Idee.“
Er blickte der Frau ernst ins Gesicht: „Sie brauchen ärztliche Hilfe. Bitte lassen sie sich helfen.“ Er bot ihr seine linke Hand als Unterstützung zum Herabsteigen an. Die Haut war dort von einigen kleineren und größeren gelben Flecken verunziert, aber er glaubte nicht, dass das die Königin in ihrem jetzigen Zustand sonderlich interessierte. Vielleicht nahm sie es gar nicht einmal wahr.
Bazille drehte den Kopf zurück zur Gruppe. Seine Augen huschten unstetig herum, bis sie die Person fixieren konnten, die er gesucht hatte. „Neah, kannst du mal herkommen und dir die Königin ansehen?“ Er konnte sich noch erinnern, dass ihm die Fuchsmagierin auf der Hinreise erzählt hatte, wie sie sich mit Kräuterheilkunde beschäftigt hatte. Außerdem wäre sie vielleicht in der Lage mit irgendwelchen Zaubern etwas zu bewirken.
Denn die Königin brauchte Hilfe. Das stand außer Frage. In ihrer jetzigen Verfassung würde sie es mit dem Pferd nicht weit schaffen, bevor sie zusammenbrach. Der Söldner wusste nicht, was ihr widerfahren war. Aber sie würden es noch herausfinden können, wenn es ihr wieder ein wenig besser ging. Sie nun mit Fragen zu bombardieren, wie Mike es tat, könnte eher noch zu einem gegenteiligen Effekt führen.
Er dachte einen Augenblick lang über die Worte der Königin nach. Einen mächtigen Unterstützer. Das würde auf jeden Fall Sinn ergeben. Jemand aus der Senatsitzung hatte Kontakt mit dem Nekromanten gehabt. Deshalb wusste er über ihre Position Bescheid. Theresa selbst wäre dafür vielleicht sogar eine gute Kandidatin gewesen, wenn sie ihnen nun nicht gefolgt wäre. Als Herrscherin über dem Inselarchipel im Norden hätte es ihr Interesse sein können, ihr Territorium auf etwas unorthodoxe Weise zu erweitern. Dass sie nun aber hier bei ihnen aufgetaucht war, entkräftete einen solchen Vorwurf.
Es mussten ein oder mehrere Senatoren sein. Jetzt im Augenblick hatten sie mit Gwynneth, dem ehrwürdigen, alten Scheißer einen schwachen Anführer, den sie leicht kontrollieren und vom Sockel stoßen konnten. Kein Wunder, dass einige der ehrgeizigeren Senatoren das als Chance begreifen würden.
Änderte das etwas an ihrem Auftrag? Nein. Bazille wollte das Kopfgeld für den Nekromanten. Alles andere war ihm erstmal gleichgültig. Wer die Herrschaft über Torant besaß, war ihm ehrlich gesagt gleich. Und wenn dabei ein Krieg ausbrach…niemand profitierte von einem Krieg mehr, als ein Söldner. Nun. Jetzt erstmal galt es ihren Auftrag zu Ende zu führen. Und wenn sich ihm dabei irgendwelche „Unterstützer“ in den Weg stellten, dann würde er sie genauso rücksichtslos beseitigen, wie diesen Wichser, der ihnen die Nachricht hatte zukommen lassen.
Er blickte zu der Königin auf. Die angebotene Hand hielt er ihr immer noch fordernd hin. Er würde diese Frau nicht einfach so, in diesem Zustand, losreiten lassen.
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Beitrag von Schattenmond Di Aug 18 2015, 18:38

neah beobachtete das Vorgehen der anderen sehr interessiert.
Nur aus der Frau, aus der wurde sie dennoch nicht schlauer. Vermutlich lag hinter ihrem seltsamen Verhaltensmustern mehr als nur eine einfache schnell zu erratenden Antwort, oder aber, die Antwort auf die Fragen, welche sich in Neah's Kopf manifestierten, waren so simpel, dass sie einfach nicht darauf kam.
Als der hässliche das Wort an sie richtete erschrak sie augenblicklich und zuckte zusammen, dennoch nickte sie kurz und zwang Eldur sich auf die Quelle seiner Angst zuzubewegen.
Einige Meter vor ihr blieb er stehen und sie stieg ab, um ihm am Zügel dennoch weiter mitzuführen.
Zunächst mussten die anderen diese Frau vom Pferd bekommen, ehe sie genaueres sagen konnte, doch die erste Musterung und der entstandene erste Eindruck, legten ihr nahe, dass es sich hauptsymptomatisch um einen Ausdruck großer Erschöpfung handelte, weshalb diese jedoch so wechselhaft auftrat war ihr zunächst ein Rätsel.
Vermutlich würde sie erst etwas gegen die Symptome zusammenkramen müssen, ehe sie herrausfinden konnte, worum es hier wirklich ging und wovon es ausging.
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Beitrag von Mini Drachin Mi Aug 19 2015, 12:20

Saltatrix beobachtete weiter schweigend was vor sich ging. Sie hatte ansich keine Ahnung von sowas, aber diese Frau verhielt sich irgendwie besessen. Schlecht besessen. So als wäre der Dämon oder Geist nur alle paar Minuten mal zu gegen. Oder diese Frau konnte selbst ihren Geist irgendwohin aussenden, aber dafür erschien es ihr zu unkoordiniert.
Diese Aufwachen, dass sie vorhin erlebt hatte deutete auch darauf hin, dass sie das ganze nicht bewusst steuerte. Sie konnte sich allerdings auch an das erinnern, was geschehen war. Wenn sie also tatsächlich der Wirt eines Dämons war, dann hatte er andere Ziele, als einfach nur eine Königin zu beherrschen. Wenn er nur abwarten würde, dann wäre sie nicht ab und an in diesem Dämmerzustand.
Konnte es sein, dass irgendetwas ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht, an einen weiter entfernten Ort? Und das mit solcher Macht, dass sie sich nicht dagegen wehren kann? Oder will sie sich nicht wehren?
Dieser Satz mit den mächtigen Verbündeten...
konnte es sein, dass sie unter der beherrschung des Nekromanten stand und er so verhinderte dass sie wichtige Informationen preisgiebt?
Aber sie wehrt sich dagegen oder die entfernung ist zu groß, oder wegen sonst etwas kann sie gelegentlich die Beherrschung durchbrechen.
Das erschien der Dämonin bisher am sinnigsten.
Sie wog ab, ob es sinnvoll war den Nekromanten direkt anzusprechen, ihn herauszufordern und an seinem Ego zu kratzen um dafür zu sorgen, dass er sich verriet. Andererseits schätzte sie ihren Widersacher nicht so dumm und arrogant ein. Zu sojemandem passt der Brief nicht wirklich. Da ging jemand eher überlegt vor. Er ließ sich vermutlich nicht so leicht aus der Reserve locken.
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Beitrag von Leo Mi Aug 19 2015, 19:42

Mit leeren Augen starrte die Königin auf Basil hinunter. Mike stellte erleichtert fest, dass ihre Augen noch immer nicht geschwärzt waren, wie gestern Nacht bei den Untoten, doch das war auch das einzig Gute, das er der Situation abgewinnen konnte; tatsächlich wirkte Theresa, als könne sie jeden Augenblick vollends zusammenbrechen.
Mike stieg wortlos ab und ging ein paar Schritte auf die Szenerie zu. Biene trottete anstandslos hinter ihm her. Die Königin hatte Basil nicht geantwortet, doch schien sie seinen Rat ernst zu nehmen. Ihr Versuch, abzusteigen, wirkte so unbeholfen, als täte sie es zum ersten Mal, und als sie es endlich geschafft hatte, ihr linkes Bein über den Rücken des Pferdes zu ziehen, fiel sie beinahe aus dem Sattel. Sie griff nicht nach Basils Hand (Mike konnte es ihr nicht verübeln), sondern stützte sich am breiten Rücken ihres Pferdes ab, während sie den Fuß aus dem Steigbügel zog. Sie schwitzte und ihr zurückgebundenes Haar wirkte zerzaust. Theresas dunkelhäutiges Gesicht zeigte Anstrengung, doch zugleich wirkte sie seltsam entrückt, so, als wäre sie mit den Gedanken ganz woanders.
Der Blick der Königin schweifte über die Gruppe, als suche sie jemanden. Erneut blieb sie einen Moment lang bei Mike und Sam stecken, fast so, als erkannte sie ihre Landsleute, doch nichts in ihrem Gesicht spiegelte dieses Erkennen.
Schlussendlich wandte sie sich wieder Basil zu, der ihr noch immer am nächsten stand. Sie öffnete den Mund (was allein schon nach schwerer Arbeit aussah), als wollte sie etwas sagen, doch dazu kam es nicht mehr – noch bevor sie etwas hätte sagen können, stürzte die Inselkönigin ohnmächtig zu Boden.
Mike überraschte sich selbst, als er vorsprang und den Körper der Königin im Sturz auffing. Doch viel Zeit zum Stolz sein blieb ihm nicht, denn Theresa war schwerer, als er es erwartet hatte; Mike ging erst in die Knie, dann in die Hocke. Erst, als die Inselkönigin schon halb am Boden lag, gelang es ihm, ihren Oberkörper abzustützen.
Na super.“ Er sah auf, sein Blick suchte Neah. Jetzt wäre etwas Heilkunde in der Tat angebracht … „Wenn das so weitergeht, kommen wir nie rechtzeitig nach Grat.
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Beitrag von Schattenmond Mi Aug 19 2015, 21:29

Neah bis sich angespannt auf die Unterlippe. Als wenn sie das nicht schon geahnt hätte.
Und doch schien sie plötzlich in eine eiskalte Ruhe zu versinken.
"Ich glaube nicht, dass wir es schaffen.", stellte sie recht kühl fest, während ein gekonnter Griff an das Handgelenk der Frau von Statten ging."Hmm"
Ihre Hand wanderte auf die Brust der Frau, wo sie verharrte.
"Ihr Herz scheint zu Rasen, aber ihr Körper führt eine Notversorgung durch. Haltet ihre Beine hoch, ihr Gehirn hat nicht genug Blut." Dabei griff sie schon selbst nach den beinen und wartete, dass einer ihrer Männlichen Begleiter, ihr diese abnahm.
"Ich vermute, sie ist lediglich bewusslos und wird hoffentlich bald zu sich kommen. Vermutlich eine Folge von sehr großer Erschöpfung."
Sie runzelte die Stirn.
"Die gute Nachricht ist, vieleicht kann ich das ganze überbrücken und dafür sorgen, dass sie schneller wieder zu sich kommt und vielleicht auch etwas antworten kann. Die schlechte ist, ich halte das nicht lange durch, also überlegt euch, was ihr wissen wollt, ich weiß nicht, ob sie erwacht und wie lange sie das tun wird. Zudem scheint das ganze keiner natürlichen Ursache zu entspringen, befürchte ich. Die Symptomatik passt zu keiner mir bekannten Krankheit, welche zu solchen Wesensschwankungen führt, die sie offenbar hat. Wir müssen mit allen erdenklichen Dingen rechnen, vielleicht sogar einer Art Magie, ich weiß es nicht."
Sie seufzte.
"Ich fürchte ich kann nur dafür sorgen, dass sie etwas Energie zugeführt bekommt, also dass was wir sehen ersteinmal überbrücken, aber so lange ich die ursache nicht kenne, ist das nichts auf Dauer. Das ist, was ich denke. Ich könnte falsch liegen." schloss sie schließlich und man sah, wie sie tief durchatmete.
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Beitrag von Elli Do Aug 20 2015, 12:39

"Ach das hat ja gerade noch gefehlt." kommentiere Samuel die Situation genervt. Er hasste es wenn Frauen diese "Ich weiß was, werde aber nicht sagen was" Karte spielten. Anstregend und unnötig. Als diese dann auch noch zu Boden ging (offenbar waren alle um ihr Wohl besorgt, ihn selbst scherrte das nicht weiter. Sollte sie doch am Boden liegen...davon starb man nicht. Außerdem waren Frauen um einiges einfacher zu händeln, wenn sie nicht bei Bewusstsein waren. Das traf auf alle Lebenslagen zu.), lehnte er sich im Sattel zurück und wartete ab. Himmel, was sollte denn dieser Zirkus.
"Wenn du das kannst, wäre das von Vorteil. Ich für meinen Teil würde gerne wissen, welche mächtige Gefahr uns nun droht."
Was er ansonst noch gerne wissen würde...dafür würden wohl die Kräfte Naehs nicht verschwendet werden.
"Kippst du auch vom Pferd, wenn du das machst?" fragte er schließlich. Zwei ohnmächtige Frauen stellten vielleicht doch ein Problem dar.
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Beitrag von Mini Drachin Do Aug 20 2015, 12:53

Dass die Königin das Bewusstsein verlor bestärkte Saltatrix Theorie. Sie wurde von etwas oder jemandem beherrscht und ihr Körper wehrte sich dagegen, hatte jetzt allerdings all seine Kraft verbraucht. "Sie wird beherrscht." kommentierte die Dämonin das Ganze endlich. Leise wie üblich. Ob jemand sie hörte war ihr egal.
Wenn sie die Königin aufwecken konnten und der Magier seine Aufmerksamkeit bereits auf etwas anderes gelenkt hatte, dann konnten sie warscheinlich verwertbare Hinweise bekommen.
Falls nicht, oder falls tatsächlich ein Dämon in ihr steckte um sie zu beherrschen, war es reine Zeit- und Energieverschwendung.
Wenn man bedachte das sie eine Königin war, war es doch sehr peinlich sich beherrschen zu lassen. Sollte jemand in ihrer Position nicht Magier haben die soetwas verhindern oder die Beherrschung brechen können?
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Beitrag von Schattenmond Do Aug 20 2015, 23:13

Neah seufzte.
"Nein, natürlich nicht. Ich sehe keinen Sinn darin mich so zu verausgaben.",entgegnete sie trocken um dann etwas sarkastisch anzufügen, "aber danke für deine Fürsorglichkeit"
Im Gegensatz zu ihm hatte sie es immerhin zumindest von ihrem Pferd geschafft und hatte es auch trotz Startschwierigkeiten unter Kontrolle, von der Paararbeit Pferd und Reiter in seiner Situation war sie hingegen nicht so überzeugt. Glücklicherweise behielt sie solche Gedanken dann doch lieber für sich und zog es vor den etwas fragwürdigen Gruppenfrieden zu wahren.
"Saltatrix könnte recht haben. Damit kenne ich mich nicht aus. In dem Fall, dass sie besessen ist, könnten wir auf meinem Weg vielleicht trotzdem für einen Moment zu ihr vordringen und die wichtigsten Informationen in Erfahrung bringen, oder habt Ihr andere Erfahrungen, wie wir ein solches Problem angehen könnten?"
Sie blickte zu der Reisegefährtin hinüber.
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Beitrag von Elli Fr Aug 21 2015, 12:40

Samuel konnte nicht umhin zu lächeln, als das Füchschen antwortet. Er mochte Frauen die so waren. Sich nicht alles gefallen ließen und nicht auf den Mund gefallen waren. Hm, ja, dass konnte noch vielversprechend werden. Da Phantasia nicht mehr aufgetaucht war und die andere Dame Salatrix Samuel eher Angst machte, als dass er sie interessant fand, passte ihm Naeh ganz gut ins Bild.
"Na, dann leg mal los." sagte er, ohne auf ihre Frage einzugehen. Er war neugierig.
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Beitrag von Darnamur Mi Aug 26 2015, 21:29

Bazille hatte verwundert beobachtet, wie die Königin zunächst vom Pferd gestiegen und dann einfach umgekippt war. Was zur Hölle…
Er kniete sich auf den erdigen Boden, packte die Frau grob an den Füßen und begann diese hochzuhalten, so wie Neah es angeordnet hatte. Er selbst kannte sich mit so etwas nicht aus. Doch…ihm fiel noch etwas ein. Er stützte das rechte Bein der Königin kurz auf seine Schulter und löste den Wasserschlauch von seinem Gürtel. „Ich kenne mich zwar nicht aus, aber vielleicht kann das auch ein wenig helfen.“
Er warf den Bocksbeutel, den er einst selbst aus dem Hodensack einer Ziege angefertigt hatte, in Neahs Richtung. Dann lauschte er erst einmal dem, was die beiden Frauen zu sagen hatten.
Beherrscht also. Bazille kratzte sich am Schädel. Von so etwas hatte er noch nie gehört. Der Nekromant beherrschte ein paar Tote, aber doch keine Lebenden. Dann würde er ja keine Leichen mehr brauchen. Insgesamt machte das auf ihn nicht wirklich Sinn. Aber Saltatrix schien zu wissen, wovon sie sprach.
„Woher willst du das wissen?“, fragte Bazille trotzdem kritisch nach. „Das sie beherrscht wird? Sie ist nicht tot und ihre Augen sind auch nicht schwarz. Wie soll das bitte von statten gehen?“
Er blickte zu der sich etwas obskur verhaltenden Frau hinüber. Bazille war nicht vollkommen misstrauisch gegenüber seinen Gefährten, aber deswegen glaubte er noch lange nicht alles, was ihm erzählt wurde. Besonders, wenn er noch nie davon gehört hatte.
Er wandte sich an Neah: „Wenn sie danach wieder umkippt, wird uns das nicht so viel bringen, denke ich. Wir können uns dann nicht mal sicher sein, ob sie uns nicht einfach nur völligen Unsinn erzählt. Ich weiß also nicht, ob es sich lohnt, dass du dich so verausgabst. Vielleicht sollten wir sie einfach zum nächsten Dorf mitnehmen und versuchen dort jemanden zu finden, der ihr helfen kann. Samuel hat ja noch Platz auf seinem Pferd.“


Zuletzt von Darnamur am Do Aug 27 2015, 23:57 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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