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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission

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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission - Seite 11 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission

Beitrag von Thorgrimm Mo Dez 29 2014, 06:39

"Hmm." brummte Oorm nur und wandte sich wieder seinem fast leeren Bierkrug zu. Davon überzeugt, dass wirklich alles in Ordnung war, war er aufgrund der heftigen Reaktion Neahs nicht aber er würde das Thema nicht weiter ansprechen und sie in Ruhe lassen. Schließlich schien sie, wie er selbst, nicht daran interessiert zu sein, so viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ihre Aggressivität dem Elfen gegenüber, hatte ihr allerdings einige interessierte und erstaunte Blicke eingebracht und so wollte Oorm nicht noch mehr Salz in die Wunde streuen.
Während er seinen Krug leerte, beobachtete er interessiert den Kopfgeldjäger, der in die Taverne zurückgekehrt war. Anscheinend war irgendetwas nicht ganz so gelaufen, wie er gehofft hatte. Zum Glück schien er nicht wieder darauf aus zu sein, sich mit Bazille zu prügeln. Den Söldner hielt der alte Gestaltwandler jedoch trotzdem lieber im Auge - immer dazu bereit, einzugreifen, falls der Alkohol ihm zu Kopf stieg und er auf die glorreiche Idee kam, dem Elfen eine reinzuhauen.
Die Schmerzen wurden allerdings immer prägnanter und jetzt bemerkte Oorm auch, dass seine Hände breiter als normal waren und sich die Haare auf seinem Körper anfingen zu verdichten und eine Art Pelz bildeten. Er wollte nicht wissen, wie sein Gesicht momentan aussah. "Es wird Zeit, dass ich gehe." verkündete er schließlich in der bekannten, tiefen Tonlage. "Wir sehen uns morgen früh wieder, hier vor der Taverne." schloss er und stand schließlich vom Tisch auf. Darauf bedacht, sein Antlitz unter der Kapuze zu verbergen, wandte er sich zum Gehen.
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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission - Seite 11 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission

Beitrag von Darnamur Mo Dez 29 2014, 13:17

Bazille, der sich im Gegensatz zu dem Gestaltwandler noch in bester Feierlaune befand, folgte einen Moment lang verwirrt Oorms Bewegungen, als dieser sich daran machte, sich von seinem Stuhl zu erheben und sich vom Rest der Gruppe zu verabschieden. Das konnte ja nicht angehen! Sie wurden ja immer weniger. Erst Samuel, dann Oorm. Irgendwie hatte der Söldner das ungute Gefühl, dass er bald alleine hier hocken und saufen würde.
Aber wo wollte Oorm eigentlich hin. Er schien in Richtung Tür zu verschwinden. Wollte er etwa draußen schlafen? Stimmt ja- der Kerl hatte sein ganzes Geld verschenkt. Verfluchter Idiot. Hmm…die Frage war, was er nun machen sollte. Sollte er etwa noch mehr von seinem Geld ausgeben. Verfluchte Bazille- wir sind ja jetzt ein Team. Nein, er konnte den armen Alten doch nicht einfach so hängen lassen.
Er nahm noch einen Schluck von seinem neuesten Gesöff, dann stemmte er sich mühsam in die Höhe: „Oorm! He, Oorm!“ Er stolperte ihm hinterher und holte ihn schließlich kurz vor der Tür ein und bekam ihn an der rechten Schulter zu fassen, an der er sich nun stützen konnte. „He, warte doch mal, alter Brummer. Du musst doch heute nicht im Freien schlafen. Komm, bleib noch ein wenig hier. Ich spendier‘ dir ein hübsches Zimmer mit einem hübschem Bett. Zugegeben- es war dämlich, dass du dein ganzes Geld uns gegeben hast, aber wir sind ja jetzt eine Mannschaft sozusagen. Und bald sind wir ohnehin stinkreich.“ Mike insbesondere.
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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission - Seite 11 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission

Beitrag von Thorgrimm Mo Dez 29 2014, 23:07

Mit so einer Reaktion hatte Oorm nicht wirklich gerechnet - Samuel und Neah hatte schließlich auch niemand aufgehalten, als sie sich verabschiedet hatten. Andererseits hatten sie sich auch hier im Haus zurückgezogen, was dem alten Mann aufgrund seines Fluches natürlich nicht möglich war. Die Gestaltwandlung würde ihn vermutlich die ganze Nacht mit Schmerzen quälen, nur damit er anschließend als Bär aus der Taverne fliehen konnte. Nein, auch wenn er nach so vielen Jahren ein Bett als Luxus ansah, hätte er es zumindest versucht und vielleicht sogar genossen, in einem zu schlafen aber seine wahre Natur machte das unmöglich. Nicht das es ihn störte - er genoss den Schlaf unter freiem Himmel.
Oorm ließ ein leises Knurren vernehmen, als der besoffene Söldner ihn aufhielt. "Es geht nicht um Geld. Ich will kein Bett hier im Haus und wenn ich draußen übernachte, ändert das nichts an meiner Einstellung zu euch und dieser Mission. Jeder hat seine Vorlieben. Du magst es zu saufen und ich mag es, unter freiem Himmel zu schlafen. Bis morgen." erklärte der alte Mann und befreite sich schließlich aus dem Griff des Söldners. Bazille konnte dabei deutlich sehen, dass die Hand Oorms viel stärker als noch vor einigen Stunden behaart war. Fast schon wie ein Pelz, der sich gebildet hatte. Der Weg des verfluchten Gestaltwandlers führte ihn schließlich aus dem Gasthaus heraus und ein Stück den Weg zurück, den sie gekommen waren. Zurück in den Wald. In die Heimat.
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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission - Seite 11 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission

Beitrag von Darnamur Mo Dez 29 2014, 23:49

Mit gerunzelter Stirn beobachtete Bazille, wie Oorm seinen Griff abschüttelte und sich anschickte die Taverne zu verlassen. Täuschte es ihn, oder war die Hand des alten Manns noch stärker behaart gewesen, als ohnehin schon. Aber nein, das war sicher der Alkohol gewesen, in dem sein Hirn langsam ertrank. Viel interessanter aber war, was den guten Oorm um diese Uhrzeit ins Freie hinaustrieb. Vielleicht schätzte der Kerl ja wirklich den Schlaf unter freiem Himmel. Aber dennoch…das Ganze erinnerte ihn stark an Oorms Flucht aus dem Senatsgebäude in Toria. Irgendetwas stimmte mit dem Mann nicht.
In sich hinein brummend und leicht wankend kehrte Bazille zu ihrem Tisch zurück, wo nun nur noch Mike, Neah und Saltatrix warteten. Und sein Bier. Er griff schon danach, hielt dann aber inne. Wie wäre es eigentlich, wenn er seinem kapuzierten Kameraden einfach folgte. Vielleicht ließe sich ja herausfinden, was es war das den Alten plagte. Im Grunde war es Bazille immer am liebsten, wenn er sofort wusste, woran er bei den Leuten war. Ja, eigentlich war das keine so schlechte Idee.
Er wandte sich an die anderen: „Ich bin mal kurz weg, Freunde der Sonne. Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft!“
Er überlegte sich, ob er noch einen Schluck nehmen sollte, bevor er aufbrach, entschied sich aber dagegen. Es war wohl nicht unsinnvoll, wenn er sich die verbliebene Klarheit im Schädel bewahrte.
Er schwankte aus der Taverne, ließ die Tür hinter sich zufallen und stand im Freien. Es war eine schöne sternklare Nacht und der Mond stand groß und gut sichtbar am Himmel. Bazille grunzte und schwenkte den Kopf durch die Finsternis. Für die Schönheit der Natur hatte er sich nie sonderlich begeistern können. Wichtig war jetzt, dass ihm Oorm noch nicht entwischt war. Aber er konnte den Schemen seiner großen Gestalt nirgends erkennen. Einen Moment lang wünschte er sich, weniger gesoffen zu haben.
Es half nichts. Er würde sich für eine der beiden Wegmöglichkeiten entscheiden müssen und zwar schnell, bevor er den Alten endgültig verloren hatte. Bazille folgte seinem Instinkt und entschied sich für die Richtung aus der sie gekommen waren.
Und tatsächlich: Er hatte Glück. Nachdem er einige Zeit getrabt war, konnte er in der Ferne Oorms Schatten erkennen. Jawohl, er hatte es eindeutig drauf. Der Söldner beglückwünschte sich selbst und begann sich seinem Opfer weiter anzunähern, wenn auch ungleich langsamer: Schließlich wollte er nicht entdeckt werden und seinen Gefährten bei was auch immer dieser zu tun gedachte, zu unterbrechen.
Nach einiger Zeit, meinte Bazille einen vernünftigen Abstand gefunden zu haben. So konnte er Oorm gut folgen, ohne dass dieser ihn bemerkte. Wie lange hatte der Mann eigentlich noch vor weiterzugehen? Langsam wurden seine Beine müde. Mit so einem Marsch mitten in der Nacht, hatte er nicht gerechnet. Tatsächlich schien es so, als würde Oorm auf den Wald zusteuern. Der Wald! War dieser Alte denn von Sinnen?
Es war durchaus möglich, dass dort nun einige nachtaktive Viecher herumliefen. Ein angenehmer Schlafplatz unter freiem Himmel war Bazilles Meinung nach etwas anderes. Er spielte schon mit dem Gedanken, Oorms Namen zu rufen und ihn von der bescheuerten Idee abzuhalten, doch seine Neugierde war dann doch größer. Womöglich hatte der Kerl ja wirklich mehr vor, als einfach nur zu schlafen. Es war sogar gar nicht so unwahrscheinlich. Bazille wusste doch ganz genau, dass dieser Mann etwas zu verbergen hatte. Angespannt kaute er an seiner Zunge herum.
Schon hatten sie den Wald erreicht. Oorms Schemen verschwand zwischen den Baumstämmen und wurde eins mit der Finsternis, die sich dort unter den Baumwipfeln angesammelt hatte. Einen leisen Fluch ausstoßend eilte der Söldner hinterher.
Jetzt konnte kaum noch etwas sehen. Nicht mehr als ein paar Meter jedenfalls. Sein besoffener Zustand arbeitete zudem gegen ihn. Das Einzige woran er sich orientieren konnte, waren die Geräusche die Oorm verursachte. Das Ganze ging etwa eine halbe Minute gut.
Nach dem Verrinnen dieser halben Minute stolperte Bazille über eine Wurzel und viel sauber auf die Fresse. Er spürte, wie ihm etwas Warmes aus der Nase spritzte. Zwergenscheiße! Immerhin war sein Fall relativ geräuschlos gewesen. Oorm dürfte nichts gehört haben. Oorm…Mist. Bazille konnte ihn nicht mehr hören. Er hatte ihn verloren. „Zwergenscheiße!“, sprach er es nun auch aus und drückte sich den rechten Ärmel vor die Nase, um den Blutfluss zu stoppen.
Dann war es an der Zeit für den unvermeidlichen und zehrenden Rückzug. Immerhin hatte er es versucht gehabt. Und immerhin wusste er nun, dass Oorm nächtliche Aufenthalte in stockfinsteren Wäldern schätzte. Irgendetwas lief mit dem Kerl doch gewaltig schief. Grunzend kämpfte sich der Söldner seinen Weg durchs Unterholz zurück zum Dorf.
Irgendwie gelang es ihm auch das Wirtshaus wieder zu erreichen. Er wusste nicht wie, aber er schaffte es. Gähnend drückte er die Tür auf. Seine Nase hatte mittlerweile wieder aufgehört zu Bluten und bis auf einen Fleck an selbiger und seinem Ärmel, war nichts mehr weiter von der Sauerei zu erkennen.
Bazille wankte zur Theke: „Sagen sie Eberhard, haben sie für heute Nacht noch ein Zimmer frei?“ Zumindest glaubte er, dass der Wirt Eberhard geheißen hatte. Irgendetwas mit Eber jedenfalls.
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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission - Seite 11 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission

Beitrag von Leo Di Dez 30 2014, 02:44

Mel Murray (NPC)

Das Tor zum Schafstall knarzte erbärmlich, als Mel Murray den Riegel vorschob. Die rauen Hände des Bauern arbeiteten zügig, seine Gedanken schweiften in den Sphären des Nebensächlichen. Ein weiterer Arbeitstag war überstanden. Höchste Zeit für ein Bier. Mel war Stammgast im ‚trunkenen Keiler‘, dem Gasthaus des kleinen Dorfes, in dem er schon seit seiner Geburt lebte. Die Menschen mochten ihn, und ab und zu gab ihm der Wirt, ein alter Freund, sogar ein oder zwei Krüge aus. Mel lächelte bei dem Gedanken.
Das Gasthaus lag nicht weit weg, und Mel machte sich direkt auf den Weg. Er lebte allein, hatte weder Frau noch Kinder oder gar Geschwister, deshalb hielt er sich nicht mit Verabschieden auf. Sein kleiner Hof lag an einem staubigen, düsteren Feldweg, unweit vom Friedhof und vom Wald entfernt; um zum ‚Keiler‘ zu kommen musste er nur der Straße folgen. Ein denkbar einfacher Weg. Obwohl es Hochsommer war (sie hatten den zweiten August) dämmerte es bereits, und der Mond war schon aufgegangen; im Hellen würde er heute nicht mehr nach Hause kommen. Doch Mel war ein kräftiger Bursche, und dieser Gedanke bereitete ihm keine großen Sorgen.
Der Feldweg im fahlen Mondlicht war verlassen, und auch, als Mel das Gasthaus schon sehen konnte änderte sich an diesem Eindruck nicht viel, abgesehen von den freundlichen Lichtern hinter den Gasthausfenstern. Das Lächeln auf Mels Gesicht erstarrte, als er wie zufällig in eine Gasse nahe der Taverne blickte. Ein großer dunkler Haufen lag dort, ein paar helle Schlieren wogten in der Brise auf und ab. Mel kniff die Augen zusammen.
Haare?
Der Bauer knetete sich mit Daumen und Zeigefinger das Kinn, dann ging er langsam und mit gerunzelter Stirn auf den Haufen auf dem Boden zu. Er atmete erschrocken ein, als er seine Vermutung bestätigt sah – die wabernden Fäden waren tatsächlich helle Haare, und sie gehörten zu einem Elfen, der mit dem Gesicht nach unten auf der Straße lag. Trotz dem eher schlechten Licht erkannte Mel die scheußliche Wunde am Rücken des Toten. Blutlachen hatten die Kleidung hellrot gefärbt. Mel verzog das Gesicht und stieß den toten Elfen mit der Stiefelspitze an. Er reagierte nicht. Mel hatte Erfahrung mit dem Tod; als Bauer musste er schließlich auch mal das eine oder andere Tier schlachten, aber angesichts der Verfassung das Toten vor ihm wurde ihm nun doch ein wenig übel. Jemand musste diesen Elfen hinterrücks abgestochen haben. Nicht gerade die feine Art.
Mel trat ein paar Schritte zurück und begann, sich erneut das Kinn zu kneten – eine Angewohnheit von ihm, wenn er nachdachte. Was sollte er jetzt tun? Da lag ein Mordopfer mitten auf der Straße! Wen sollte man in so einem Fall verständigen? Überhaupt jemanden? Was, wenn er einfach ging, zum Gasthaus und zu seinem wohlverdienten Bier, so wie es der Plan gewesen war? Mel knetete heftiger und ging noch einen Schritt rückwärts. Eigentlich war er ein aufrichtiger Mann, aber ob er mit dieser Geschichte hier etwas zu tun haben wollte, dessen war er sich noch nicht sicher.
Mel wollte sich gerade wieder von der entstellten Gestalt abwenden, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Sofort fuhr er wieder herum – um zu sehen, wie sich der Körper des Elfen ein zweites Mal regte. Nein.
Das konnte nicht sein. Der Elf war tot, garantiert. Mel warf einen Blick zu der Wunde am Rücken. Keine Chance. Eine derartige Verletzung hätte der arme Kerl nicht einmal überlebt, wenn sofort Hilfe zur Stelle gewesen wäre. Er sah sich um, aber es war nichts da, was eine Täuschung hätte verursachen können, keine Spiegel, keine Glasscheiben, nicht einmal eine Pfütze. Ob er sich wohl einfach geirrt hatte …?
Plötzlich fing der Körper des toten Elfen an, zu zucken. Seine Finger bewegten sich langsam, seine Nase bebte, hinter seinen Augenlidern flackerte es. Mel stolperte rückwärts, konnte aber den Blick einfach nicht von dem widersinnigen Spektakel abwenden. Ganz langsam, wie an einem Seil gezogen, richtete sich der tote Elf auf. Es war eine ganz und gar unnatürliche Bewegung, seine Arme und Beine hingen nach unten, es sah eher so aus, als würde er von einem Haken hinter dem Nabel nach oben gezogen. Mels Augen weiteten sich.
Dann schlug der Tote die Augen auf.
Sie waren gänzlich schwarz, dunkler als Tinte, dunkler als die Nacht.
Und Mel verlor die Beherrschung. Mit einem wilden Schrei fuhr er herum und rannte in Richtung Gasthaus. Die freundlich hellen Fenster tanzten vor seinen Augen, während er auf sie zurannte. Er wusste nicht, ob der Elf ihm folgte, aber er drehte sich nicht um. Er schlug die Tür zum ‚Keiler‘ so heftig auf, dass sie mit einem hölzernen Laut gegen die Wand krachte. Alle Augen im Raum richteten sich auf ihn. Seine Stimme überschlug sich.
Ein … eine Leiche! Eine lebende Leiche, da draußen vor dem Gasthaus! Glaubt mir, ich habe sie gesehen!!
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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission - Seite 11 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission

Beitrag von Jad Di Dez 30 2014, 09:45

Verdammt! Warum muss mir immer so etwas passieren? Vacor sah sich verschlagen um. Der hässliche Söldner stand neben ihm, ohne das der von ihm Notiz zu nehmen schien. Es war dem Elfen nur Recht. Seine Abneigung gegenüber Elfen war so offensichtlich wie eine Braut auf einer Beerdigung. Rabe sah den ängstlichen Mann von lebenden Leichen plappern und aufgeregt mit den Armen fuchteln. Er überlegte, ob es einfach die Angst war, die aus ihm sprach. Nicht jeder hatte so ein entspanntes Verhältnis zu Leichen wie ein Kopfgeldjäger. Gut möglich, dass der Schreck von einem Leichnam auf der Straße durchaus zu Halluzinationen führen konnte. Vacor wusste nur eins: Diese Leiche auf der Straße war mit ziemlicher Sicherheit Farian, es sei denn ein einfacher Mörder lief hier rum. Nun war es nicht so, dass der weiße Rabe für Blümchen pflücken, oder Nachmittagsteeveranstaltungen bekannt war. Er musste sich aus der Affäre ziehen und den Verdacht von sich ablenken. Ruhe bewahren. Wenn du jetzt aufstehst und gehst, als wäre nichts gewesen, verdächtigen sie dich auf jeden Fall. Ich könne hysterisch aufspringen und wie von der großen Spinne gebissen davon rennen, 'in Panik' komme ich so aus dem Gasthaus. Er schüttelte den Kopf. Das hat immer noch zu viel Potenzial, dass ich erkannt werde. Der Kopfgeldjäger furchte die Augen zusammen. Er atmete einmal tief durch, ohne, dass er es wahrnahm. 'Folge den Massen'. Das war es, was half, wenn er verschwinden musste. Rabe hatte ziemlich viel Erfahrung im Verschwinden und Verstecken. Er brauchte es ständig. Sei es zum Anpirschen, oder zum Abhauen und Zweiteres war jetzt vermutlich nötig. So blieb er also auf seinem Hocker am Tresen sitzen und achtete auf seine Umgebung. Das, was die Masse der Gäste tun würde, würde er ebenfalls tun. So war er sich sicher, konnte er unbemerkt entkommen, wenn es brenzlig wurde. Obwohl, konnte es noch brenzliger werden?
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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission - Seite 11 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission

Beitrag von Leo Di Dez 30 2014, 12:16

Mike folgte den Geschehnissen im Gasthaus zunächst ohne großes Interesse. Langsam aber sicher machte sich in seinem Körper die Müdigkeit bemerkbar; der Fußmarsch hierher hatte ihn doch mehr mitgenommen, als er es sich hatte anmerken lassen. Dass Oorm schon wieder davonlief, wunderte ihn kaum – der alte Mann schien gern allein zu sein, und er hatte nicht vor, ihm das abzugewöhnen. Wenn er es vorzog, sollte er doch in den Wäldern schlafen. Da hatte man zumindest seine Ruhe.
Basil schien das anders zu sehen und folgte Oorm, aber auch ihn hielt Mike nicht auf. Genau genommen war er sogar froh, den betrunkenen Söldner eine Weile loszuwerden, denn offenbar wurde er pro Bier anstrengender. Mit einer fast lethargischen Ruhe löffelte der junge Imker seine Suppe und sah ins Leere. Wie durch Watte drang noch immer das Gejohle der Zwerge an sein Ohr. Wie lange wollten die eigentlich noch bleiben?! Umso besser, dass Basil gegangen war … aus irgendeinem Grund schien er weder von Elfen, noch von Zwergen viel zu halten, und Mike fürchtete nach wie vor eine Auseinandersetzung, auch wenn er zumindest die erste hatte verhindern können.
Schließlich kam Basil dann doch zurück, und Mike wunderte sich fast ein wenig darüber. Der Söldner war inzwischen so betrunken, dass er kaum noch gerade gehen konnte. Ob ihm besser einer helfen sollte? Mike überlegte kurz, dann stand er auf. Er kam jedoch nicht bis zur Theke. Mit einem Mal flog die Tür hinter ihm heftig auf. Mike blickte über die Schulter nach hinten. Ein Bauer mittleren Alters war hereingekommen, und er wirkte mehr als verängstigt. Und das was er sagte, ließ Mikes Benommenheit verfliegen wie Nebelschwaden. Ihm wurde heiß.
Untote. Hier.
Der Nekromant war hier. Sie hatten ihr Ziel schon gefunden.
Er warf einen schnellen Blick zu dem Tisch von Neah und Saltatrix, dann blickte er wieder zu Basil und ging schließlich die letzten Meter bis zur Theke.
Basil, hast du das gehört? Untote sind im Dorf, das MUSS der Nekromant sein! Du weißt schon, der, den wir suchen! Wir müssen hier raus, er muss irgendwo draußen sein!
Mike sprach nicht besonders leise, dazu war er viel zu aufgeregt. Auf die Idee, jemand könnte mithören, kam er gar nicht. Das hier war auch viel zu wichtig für solche Nebensächlichkeiten.
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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission - Seite 11 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission

Beitrag von Leo Di Dez 30 2014, 12:51

Der Wirt (NPC)

Der Wirt war nicht sonderlich begeistert, als der betrunkene Hässling erneut sein Gasthaus betrat. Irgendwie hatte er gehofft, er würde wegbleiben – nicht nur, weil er insgesamt ein komischer Kauz zu sein schien, sondern auch um mögliche Probleme mit einem heillos Betrunkenen vermeiden zu können. Jetzt saß er da vor ihm, hässlich wie eh und je, und redete ihn mit dem Namen Eberhard an. Wunderbar.
Der Wirt wollte gerade antworten, als ihm dies durch die aufdonnernde Tür abgenommen wurde. Er blickte an Basil vorbei zu dem Neuankömmling und setzte ein irritiertes Lächeln auf. Mel Murray, ein alter Freund aus dem Dorf statte dem Gasthaus einen Besuch ab – aber warum das Türenknallen? Der Wirt kannte Mel als sanftmütigen, aufrichtigen Kerl, jetzt jedoch machte er einen panischen, fahrigen Eindruck. Sein Blick irrte ziellos im Gasthaus umher.
Als Mel von seinen wandelnden Leichen anfing, verstärkte sich das Stirnrunzeln des Wirts. Was hatte der nur? Er wirkte nicht, als wäre er betrunken, sondern vielmehr, als meine er dieses seltsame Gerede völlig ernst. Hatte ihm jemand einen Streich gespielt? Eine andere Erklärung fiel dem Wirt nicht ein. Er schenkte dem Bauern auf aufgesetztes Lächeln. „Ach, Mel, du siehst Gespenster. Komm, ich gebe dir einen aus, dann geht das wieder, was sagst du?
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Beitrag von Darnamur Di Dez 30 2014, 13:19

Bazille musterte den hereinstürmenden Mann erst etwas verwirrt. Wovon sprach der Kerl? Und warum war er so aufgeregt? Erst als Mike zu ihm herüberkam und ihn ansprach, ging dem Söldner langsam ein Licht auf. Alles klar. Dann soll es wohl so sein. Ficken wir dem Bastard in den Arsch. Eberhard schien anderer Meinung zu sein und schien den Mann zu beruhigen versuchen. Aber der hatte wohl einfach keine Ahnung.
„Ye. Hab‘ ich“, meinte er zum Imker. Das war erstaunlich. Warum sollte der Nekromant genau hier bei Ihnen sein? Das war doch recht dämlich. Oder aber er fühlte sich einfach so stark und wollte seine Verfolger jetzt schon erledigen. Und dann? Sollte er es doch versuchen. Du hast dich mit dem Falschen angelegt, Früchtchen!
Plötzlich kam dem Söldner ein Gedanke: „Es könnte dieser zwielichte Kerl an unserem Nachbartisch gewesen sein. Du weißt schon: Der mit dem Milchauge. Der kam mir schon von Anfang an komisch vor.“ Er kratzte sich an der Wange. Dann traf er einen Entschluss.
„Wirt, würden sie bitte unseren Kameraden aufwecken und herunterholen. Sie wissen schon. Also, der Kerl, der vorher bei uns gesessen ist. Ich versichere, es wird ihn nicht stören.“ Mit diesen Worten schob er dem Mann nochmal drei Taler über die Theke und sah diese Angelegenheit als geregelt an.
Danach kümmerte er sich um den Rest der Truppe, indem er quer durch die Taverne schrie: „Werte Damen, wollt ihr mitkommen? Lasst uns dieses Schwein erledigen, solange es sich uns so freigiebig präsentiert“
Er wusste zwar nicht, was Neah und Saltatrix von der Angelegenheit hielten, aber sie waren auch Teil der Mission. Und wenn sie ihren Anteil haben wollten, sollten sie wohl auch mithelfen, wenn sie ihr Opfer zu Brei schlugen. Das Einzige, was Ihnen jetzt noch fehlte, war ein Führer. Er hatte wirklich keinen Bock schon wieder in der Finsternis herumzuirren.
Im Vorbeigehen tippte er dem Raben auf die Schulter. Er hatte ihn vorher gar nicht wahrgenommen, aber scheinbar war er die ganze Zeit neben ihm an der Theke gestanden: „Kannst ruhig auch mitkommen, Vögelchen. Dann siehst du einmal, wie das die Profis machen“
Er schlenderte weiter zu dem panischen Bauern hinüber und gähnte dabei ausgiebig. Verflucht, war er müde. Das ganze Herumgelaufe war kräftezehrend gewesen.
„Hör mir mal zu, Bursche“, knurrte er den Kerl an, der bis eben noch herumkrakeelt hatte. „Du wirst jetzt mit den Faxen aufhören und uns zu deiner dämlichen Leiche führen. Sonst hast du nämlich bald ein viel größeres Problem!“ Er packte den Mann am Kragen und zog ihn an sein entstelltes Gesicht heran. „Ist das klar? Dann los!“
Im Grunde hatte er nichts gegen den Bauern, auch wenn er natürlich ein Schisser war. Aber jetzt musste es schnell gehen und Bazille hatte wirklich keinen Bock darauf, dass ihnen ihre Beute jetzt noch abhandenkam. Jetzt wo sie schon so kurz davor standen. So kurz vor einer riesigen Menge Silbertaler.
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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission - Seite 11 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission

Beitrag von Elli Di Dez 30 2014, 13:43

Samuel war gerade damit fertig geworden, sich mit der Dame zu beschäftigen, die sich bereits auf den Rücken gedreht hatte und ein leises Schnarchen vernehmen ließ. Zugegeben, er hatte sich schon weitaus besser mit Frauen vergnügt, als mit dieser hier - sie hatte kaum gewusst wo sie ihre Beine hinpacken sollte. Von der mangelnden Hygiene einmal ganz zu schweigen. Aber wie hieß es doch so schön Ein Schwanz hat keine Augen. Eine Nase glücklicherweise auch nicht. Er überlegte einen Moment wie er sich am besten der Dame entledigen könnte, als er aufgebrachte Stimmen aus dem Wirtshaus hörte. Lange überlegte er nicht. Er zog sich nachlässig sein Hemd und Hose wieder an und schlüpfte in seine Schuhe. Dann warf er einen Blick in das Fenster, in dem sich sein Gesicht im Schein der Kerze spiegelte und verließ das Zimmer. Er hatte richtig gehört, Basil gab seine Stimme zum Besten.
Er kam gerade hinzu, als der Wirt sich offenbar aufmachte die Treppe nach oben zu eilen und deutete lediglich mit dem Daumen hinter seinen Rücken.
"Leiche?" fragte er dann eher in den Raum, noch hinter Basil stehend.
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Beitrag von Schattenmond Di Dez 30 2014, 19:05

Neah saß ganz ruhig da und lauschte. Na das konnte heiter werden. Und als Bazille dann noch durch den Saal schrie, stieß sie nur ein leichtes Seufzen aus. Gott, da war der ja schlagartig wieder nüchtern. Und wenn er nochmal so rumbrüllte, wäre sie schlagartig taub.
Etwas bedächtig erhob sie sich. Zu leicht, viel zu leicht.
"Brülls doch noch lauter herrum." meinte sie dann nüchtern und bewegte sich etwas auf ihn zu.
"Magier sind nicht blöd. Glaubst du im Ernst der serviert dir seinen Kopf auf dem Silbertablett? Der spielt doch nur. Womöglich irgend so ein Test, damit er weiß, wie lange er sich mit dir amüsieren kann... ."
War so viel Dummheit überhaupt möglich? Ihre Stimme war tonlos und leise. Wer solch grausame Dinge vollbrachte war kein Kind oder eine Kreatur ähnlicher Intelligenz, aber das musste doch selbst einem Söldner klar werden. Wie dachte er sich dass denn? Ein lebender Toter und daneben sitzt der Nekromant und wartet, das man ihn zur Strecke bringt? Sie schob das ganze auf den Alkoholeinfluss und versuchte sich auf die Magieströme in ihrem inneren zu konzentrieren. Ihrer Meinung nach, war es viel zu Vorschnell gleich zum Schwert zu greifen, wegen einem Untoten. Reichte doch, wenn sie Bazille hatten.
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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission - Seite 11 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission

Beitrag von Mini Drachin Do Jan 01 2015, 15:46

Saltatrix hatte den herienstürmenden Bauern zunächst ignoriert, als ihre Gesellschaft sich allerdnigs aufmerksam erhob beschloss sie in zukunft aufmerksamer zu sein. Mit etwas, dass einem Tief durchatmen wohl am nächsten kam sammelte sie sich und stand auf.
Sie schob sie zur Tür hinaus und hielt ausschau nach der wandelnden Leiche, die es ja anscheinend hier zu geben schien. Etwas weiter entfernt erblickte sie tatsächlich eine Kreatur, die genausowenig wie sie selbst ihren Platz in dieser Welt hatte. Magisch betrachtet war sie zu unbegabt um irgendwas herauszufinden und in der Welt der Körperlichen war Magie leider leider unsichtbar. Sie machte sinen Schritt zur Seite um gegebenenfalls einen Zusammenstoß mit Anderen, aus dem Gasthaus stürmenden, zu vermeiden. Ihr Ziel war nicht die Leiche sondern der Nekromant. Aber Saltatrix konnte keine Spur von ihm erkennen.
Sie wusste eindeutig zu wenig über Magie. Wenn wenigstens klar wäre, dass man Sichtkontakt zu seinem Opfer brauchte würde das einiges vereinfachen. Aber ein Nekromant, auf den eine so horrende Summe ausgesetzt worden war, konnte wohl kaum so einfach zu finden sein. So viel wusste selbst ein weltfremder Dämon.
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Beitrag von Jad Do Jan 01 2015, 17:19

Vacor zuckte kurz zusammen, als Bazille ihn aufforderte mitzukommen. Er ist zweifelsohne betrunken. Warum sonst würde er mir sonst gestatten ihm zuzuschauen, wo er mein Volk nicht mag? Er zuckte mit den Schultern. Ihm sollte es recht sein. Doch Rabe nahm sich vor, sich im Hintergrund zu halten. Sollten sie doch zusehen, wie sie ihren Nekromanten fanden. Moment.... Der Elf hielt inne. Warum sollte man einen Nekromanten suchen? Er schaute zwischen Mike, Bazille und nun auch den Anderen hin und her, die seiner Ansicht nach alle zu der selben Gruppe gehörten. Stellen die zu irgendeinem Kult dar? Der dunkelhaarige Elf schüttelte den Kopf. Dazu hat sich der Hässliche eindeutig zu feindselig ausgedrückt. Es klang viel mehr wie ein Auftragsmord. Ein Auftragsmord auf einen Nekromanten. Rabes Brauen erhellen sich. Hey, vielleicht gibt es sogar bare Münze zu verdienen. Er rieb sich über den Mund. In ihm reifte der Entschluss etwas von dem Kuchen abhaben zu wollen, wenn es sich lohnen würde. Nun, da sollte ich in der Nähe bleiben und dann heißt es: mehr in Erfahrung zu bringen. Darin hatte der Kopfgeldjäger Übung. Belauschen, befragen, vielleicht hier und da etwas Folter... Halt nein! Folter wäre der falsche Weg, wenn ich Partner werden wollte. So griff Rabe seinen Bierkrug, kippte den Rest in einem Zug in seinen Rachen und stellte ihn deutlich und entschlossen wieder auf den Tresen ab. Er wischte sich den Schaum mit dem Armrücken vom Mund und stand auf, um der Gruppe hinaus zu folgen.
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Beitrag von Darnamur Fr Jan 02 2015, 18:01

Bei Neahs Worten ließ Bazille knurrend den Bauern los und drehte seinen verunstalteten Schädel zu ihr herüber. „Amüsieren?“, knurrte er. „Mädchen, ich habe schon Menschen umgebracht, als du mir noch an den Unterschenkel gereicht hast. Der Kerl kann sein, was er will, aber er ist nur ein Mensch. Menschen machen Fehler. Menschen kann man töten.“ Zorn trat in seine ungleichen Augen. Die Augen durch die er seit seiner Geburt auf diese vermaledeite, von Wahnsinn geprägte Welt hatte blicken müssen.  Irgendwie war er auch wütend, dass sich Neah ihm entgegenstellte. Bei Mike hätte er es vielleicht erwartet. Aber gerade bei ihr hätte er mit mehr Mut gerechnet, nachdem er gesehen hatte, wie sie den Elfen fertig gemacht hatte. Aber was sollte es. Er war schließlich nicht hier, um Freunde zu finden.
„Was sollen wir denn deiner Meinung nach machen, wenn du es schon besser weißt?“, meinte er wütend. Dennoch versuchte er ihrem Wunsch entsprechend leiser zu reden. „Sollen wir uns etwa verstecken, wie kleine Kinder? Hättest du dasselbe vorgehabt, wenn wir ihn erst in Lisiti aufgestöbert hätten? Sollen wir fliehen, wie ein Haufen Feiglinge? Aber mach ruhig, was du willst Neah! Ich dachte zwar, es sei deine Aufgabe diesen Scheiß-Kontinent zu schützen, aber verkriech dich ruhig, wenn du möchtest. Ich jedenfalls werde nicht vor dem Feind davonlaufen.“
Feiglinge! Allesamt. Mike war doch auch nicht besser. Vielleicht konnte er zumindest auf den Rest vertrauen, dass sie den Nekromanten wirklich töten wollten. Er suchte nach etwas, woran er seinen Zorn etwas auslassen konnte und fand sein Opfer, in dem Bauern, vom dem er einen Moment abgelassen hatte. Er brachte sein Gesicht näher an seines heran: „Na? Wie sieht’s aus, mein Herr?“
Seine Fäuste waren geballt. Sie verloren hier nur Zeit. Wenn sie nicht bald reagierten, wäre der Nekromant weg und ihm genauso entwischt, wie zuvor noch Oorm. Verfluchter Scheißdreck!
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Beitrag von Schattenmond Fr Jan 02 2015, 19:37

So richtig abgekühlt hatte sich ihr Gemüt offenbar nicht. Und Bazille trug nicht unbedingt dazu bei, dass sie sich vollkommen beruhigte. Sie schloss die Augen und zwang sich ruhig durch zu atmen.
"So, nur ein Mensch. Gut. Dann mal los, sicher kannst du dir auch ein paar lebende Tote aus dem Ärmel schütteln. Du Mensch."
Ihre Stimme war tonlos geblieben, fast etwas emotional distanziert.
"Ich hätte es zunächst mit denken versucht. Ich bezweifle, dass die rohe Gewalt Methode das ganze vorran treibt."
Damit ging sie ohne ein weiteres Wort zur Tür, öffnete sie auf die gewohnt ruhige, bemessene Weise und blieb erst stehen, als sie auf der Schwelle stand.
"Ich gehe Oorm suchen."
Und damit wandte sie sich zum gehen.
Oorm suchen, was für eine Ausrede. Im Grunde wollte sie nur etwas Abstand zu ihm gewinnen. Sie war Streitereien und menschliche Gesellschaft nicht gewöhnt und es strengte sie an.
"Er wird dich sicher sehr gut bei der Methode der rohen Gewalt unterstützen können."
Ihre Haltung war wieder die gewohnte, leicht hängende Schultern, den Kopf fast schon eingezogen. Die kühle Nachtluft, die auf sie ein strömte, hatte den Fuchs in ihr wach gerüttelt. Scheu, zurückhaltend. Sie seufzte. Was hatte sie da nur geritten.
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Beitrag von Leo Di Jan 06 2015, 22:44

Mel Murray (NPC)

Mels aufgerissene Augen wurden noch größer, als ein fürchterlich entstellter Mann ihn am Hals packte. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht, dass man ihm gegenüber aggressiv wurde. Ihm wurde schlecht, als er in Basils Gesicht blickte, und suchte darin verzweifelt nach einem Punkt, den er gefahrlos anstarren konnte. Er wurde nicht fündig.
Ich … ähm … also, könntet Ihr mich runterlassen? Bitte?“, fragte Mel vorsichtig. Der Kerl war irre. Völlig irre. Aber er glaubte ihm, und das war … hm, war das ein gutes Zeichen? Nein, eigentlich nicht … er hätte sich selbst auch nicht geglaubt. Das Bild des toten Elfen trat wieder vor seine Augen, und ihm wurde noch schlechter.
Mel war froh, als eine junge Frau dazwischen ging, die den Hässlichen zu kennen schien. Weniger froh war er, als er Mann ihn einfach ohne Vorwarnung losließ. Hustend stolperte er zwei Schritte rückwärts und fiel auf den Hosenboden. Na toll. Er musste vollkommen lächerlich aussehen. Sein Kopf ruckte hin und her, während er den Worten der beiden Streiter folgte. Was war hier los? Magier? Der Feind?
Ich habe schon Menschen getötet, als du mir noch an den Unterschenkel gereicht hast …
Mel schluckte vernehmlich. Was immer das für eine sonderbare Gruppe war, die hier im Gasthaus war, friedliche Absichten hegten sie nicht. Aber was für ein Magier?
Mel zuckte zurück, als der hässliche Mann sich abrupt wieder ihm zuwandte. Irgendwie hatte er gehofft, der Kerl hätte ihn wieder vergessen. Seine Idee behagte ihm jedoch ganz und gar nicht … „Ich soll Euch … zu der Leiche führen? Aber … wollt Ihr wirklich … ich meine …“, stotterte er herum, während er nicht recht wusste, wo er hinsehen sollte. Dieser Mann da vor ihm war gefährlich, soviel stand fest. Es wäre sicher nicht klug, ihm zu widersprechen. „Wenn Ihr darauf besteht … dann kann ich Euch zu der Leiche führen, ja …“ Wenn sie noch immer da war, wo er sie gefunden hatte, hieß das. Zitterig erhob sich Mel wieder, strich sich das Hemd glatt und atmete tief aus. Er wollte dem toten Elfen nicht noch einmal begegnen, und seine Übelkeit kehrte bei diesem Gedanken prompt zurück. Aber offensichtlich hatte er keine Wahl ...
Schweigend wandte er sich wieder der Tür zu und schob sie so unglaublich langsam auf, als erwarte er den toten Elfen direkt dahinter, und das, obwohl sich bereits die beiden Frauen vor ihm hinausgewagt hatten. Er zweifelte noch immer nicht an seinen Sinnen – die Kreatur war eindeutig dagewesen –, wohl aber an seinem Mut. Die schrecklichen schwarzen Augen kamen ihm in den Sinn … nein, denen würde er kein zweites Mal standhalten.
Oder?
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Beitrag von Leo Di Jan 06 2015, 23:40

Mike wollte erst dazwischen gehen, als Basil dem bedauernswerten Neuankömmling sofort an die Gurgel ging, war dann aber doch froh, dass Neah ihm diese Aufgabe abnahm. Sollte sie sich ruhig seinen Zorn zuziehen. Zugegeben, irgendwie war er immer noch beeindruckt von Neahs Auftritt von vorhin, und er zweifelte nicht, dass sie auch im Streit mit Basil die Oberhand behalten könnte. Saltatrix verließ den Raum bereits, ohne ein Wort zu sagen, und Mike blickte ihr ein paar Sekunden nachdenklich hinterher. Irgendetwas verbarg diese Frau, und er hatte irgendwie das Gefühl, dass es nichts Gutes sein konnte.
Dann sah er hinüber zu Samuel, der bereits von alleine wieder nach unten gekommen war. „Komm, Sam, lass uns auch rausgehen. Da draußen wartet ein Nekromant auf uns!“ Dazu ballte er die linke Hand zur Faust und hob sie auf Schulterhöhe, doch es klang etwas gezwungen, was auch durch das aufgesetzte Grinsen nicht besser wurde, und Mike war unsicher, ob es klug war, Samuel mit ‚Sam‘ anzureden.
Na ja. Wohl besser als ‚Sammy‘.
Obwohl er es niemals zugegeben hätte, war er doch etwas nervös. Klar, sie waren losgezogen, um den Nekromanten zu erledigen, und es war abzusehen, dass er irgendwann in einer derartigen Situation sein würde, aber irgendwie hatte Mike nicht damit gerechnet, dass sie ihr Ziel schon am ersten Reisetag ausfindig machen würden, und so richtig mental darauf vorbereitet hatte er sich nicht. Aber eine derartige Chance durfte man nicht einfach verstreichen lassen!
Reiß dich zusammen, Mike! Das ist nur ein Magier, der kocht auch nur mit Wasser!
Andererseits ließ er Leichen wiederauferstehen …
Langsam, aber mit betont gleichmütiger Miene folgte Mike den anderen nach draußen. Es war dunkel geworden. Das Licht aus der Taverne malte helle, gelbe Muster auf den lehmigen Boden. Nirgendwo war eine Leiche zu sehen. Mike starrte angestrengt ins Dunkel, aber nichts Ungewöhnliches. Auch Geräusche waren keine zu hören, und es roch nicht einmal anders, weder nach Tod, noch nach Verwesung.
Also, wo ist denn jetzt der Tote?“, fragte er den Bauern. Es klang nervöser, als er es sich gewünscht hätte. Der Mann musterte ihn kurz, seine Augen flackerten vom Boden zu seinem Gesicht hoch, dann deutete er vage ins Dunkel, machte jedoch keine Anstalten, sich zu bewegen. Mike wandte den Kopf in die angezeigte Richtung, doch auch da war nichts zu sehen.
Hm, vielleicht hatte der Mann bloß Hirngespinste? Hatte sich die Leiche nur eingebildet, aus einem Schock heraus oder so? Aber wie wahrscheinlich war das? Von Gwynneth hatten sie gestern erfahren, dass der Nekromant bisher zwei Dörfer überfallen hatte, die scheinbar nichts Besonderes an sich gehabt hatten. Da konnte es doch gut sein, dass dieses hier sein nächstes Ziel gewesen war, und sie nur zufällig darauf gestoßen waren, oder?
Oder wusste der Nekromant, dass sie hier waren? Und machte jetzt womöglich so etwas wie eine perfide Jagd auf sie? Ihm kam wieder Basils Vermutung in den Sinn: Es könnte dieser zwielichte Kerl an unserem Nachbartisch gewesen sein. Du weißt schon: Der mit dem Milchauge. Aber wie konnte er wissen, dass gerade ihre Gruppe den Auftrag hatte, ihn ausfindig zu machen? Hatte er sich versehentlich verplappert? Er konnte sich nicht daran erinnern …
Aber jetzt gab es vorerst Wichtigeres zu tun. Als erstes mussten sie den Toten ausfindig machen, denn der war bisher ihr einziger Anhaltspunkt. Danach konnten sich immer noch weitersehen, fand Mike.
Die Frage war nur – wer machte den ersten Schritt?


Zuletzt von Leo am So Jan 11 2015, 17:35 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission - Seite 11 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission

Beitrag von Thorgrimm Do Jan 08 2015, 17:14

Endlich war Oorm von der Bürde und Schwere der vollen Taverne befreit. Mit jedem Schritt, den er in Richtung des Waldes ging, spürte er, wie die Schmerzen der Verwandlung wieder zurückgingen und sein Körper die gewohnte Form eines alten Menschen annahm. Ironischerweise verwandelte er sich im Wald nicht in einen Bären zurück, sondern blieb ein Mensch, so als würde sich der Waldgott, welcher ihn damals verflucht hatte, einen Spaß erlauben. Doch Oorm wusste es besser: Es war eine Lehre. Eine erste Lektion, dessen Sinn der alte Gestaltwandler erst nach einigen Jahren des Grübelns verstanden hatte.
Davon, dass Basil nach ihm suchte, bekam er nichts mit. Nachdem er den laubbedeckten Waldboden erreicht hatte, hatte er angefangen zu rennen und nicht mehr aufgehört, bis er völlig außer Atem gewesen war und er das Dorf samt der Gruppe hinter sich gelassen hatte. Er wollte einfach nur so weit weg, wie es ging. Weg von den vielen Menschen und weg von den Gebäuden, die ihn und seine Freiheit so stark einschränkten. Hier im Wald konnte er überall hingehen, ohne ein Ende zu erreichen. Nichts hielt ihn auf: Weder die Bäume, noch die Tiere oder das Gelände und vor allem nicht die Menschen, die alles in irgendwelche kleinlichen Regeln verpacken, ordnen und regulieren mussten.

So saß der alte Oorm auf einem kleinen Hügel und blickte auf den mondbeschienen Laubboden hinab. Tief atmete er die klare Nachtluft ein und genoss für einen Moment einfach nur den Wald, der ihn umgab. Er nahm alles in sich auf, von den Geräuschen der herabfallenden Blätter und jagender Tiere, bis hin zu dem Geruch von Blüten und langsam faulendem Laub. Zu lange war er von dieser Welt abgeschnitten gewesen. Einen Moment überkam Oorm der Gedanke, einfach hier zu bleiben und am nächsten Morgen nicht wieder zurück zu der Taverne und der Gruppe zu gehen. Ihm war so viel genommen worden - wieso sollte er diese Welt jetzt retten? Andererseits hatte er Kräfte erhalten, von denen andere Wesen nur träumen konnten und an diese war eine Mission gebunden. Er würde der Gruppe dabei helfen, dem Totenbeschwörer das Handwerk zu legen.
Doch in gerade diesem Moment ging es darum, sich zu erholen und die wiedergewonnene Freiheit zu genießen. Oorms knurrender Magen erinnerte ihn daran, dass er noch nichts gegessen hatte und das bedeutete, dass er auf Jagd gehen musste. Das war etwas, worauf er sich schon den ganzen Tag gefreut hatte, denn es gab eine Sache, die sich in seinem ganzen Leben nie geändert hatte. Selbst der Fluch hatte nichts daran geändert, dass er ein Jäger war. Als Mensch war er ein Jäger gewesen und auch jetzt als Bär ist er ein Jäger. Oorm stand ganz oben an der Nahrungskette.

Die nächste Wandlung war - da sie nicht erzwungen wurde - nicht mit Schmerzen verbunden und das, obwohl sie stärker war als die vorherigen. Hände wurden breiter und Nägel zogen sich in die Länge, wobei sie scharf wie ein zweischneidiges Messer wurden. Auch das Gesicht des Mannes verformte sich und wurde zu einer bepelzten Schnauze voller scharfer Zähne. Oorm bemerkte augenblicklich, wie sich sein Geruchssinn um ein vielfaches schärfte und er sah die Spuren einiger Tiere vor sich, wie eine farbige Linie. Der Jagdtrieb machte sich in dem alten Mann breit und er fing an wie ein Tier in der Luft zu schnüffeln. Die Vorfreude auf ein frisch erlegtes Kaninchen war jetzt kaum noch auszuhalten und da er sich nicht mehr in der Nähe von Menschen befand, tropfte der Geifer nur so aus der länglichen Schnauze des Mannes. Dann machte er sich auch schon auf den Weg - auf allen Vieren wie ein Bär. Er folgte der Spur eines Hasen zu seinem Bau und nach einigem Graben, war das Tier auch schon zu seiner Beute geworden. Es gab kein Entkommen in der Erdhöhle. Genüsslich versenkte Oorm seine Zähne in das warme Fleisch des Kanninchens und stillte seinen Hunger, während Blut über sein Gesicht, in den Pelz seines Oberkörpers lief.
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Beitrag von Elli Fr Jan 09 2015, 10:00

Wieder einmal stumm und in sich gekehrt, folgte Samuel den Gesprächen und Geschehnissen. Es war schließlich Mike der ihn ansprach, während die anderen scheinbar kaum Notiz von ihm nahmen. Das wiederrum überraschte ihn nicht. Er war es gewöhnt, nur die zweite Geige zu spielen und hatte auch schon Vorteile daraus schlagen können, nicht immer an der Front kämpfen zu müssen.
"Jau, lass uns mal schauen." sagte er fast schon gleichgültig zu Mike und trat ebenso nach draußen. Es interessierte ihn natürlich schon, was ihn erwarten würde. Aber einmal ehrlich, wenn man bedachte, was Samuel in den letzten Monaten erlebt hatte - er wusste nicht ob er noch zu schocken war. Just bei dem Gedanken fing sein Bein an zu schmerzen und er störte sich sehr daran, dass seine Psyche ihm solch einen Streich spielte. Ändern konnte er es nicht - während er nun draußen, ebenso verdutzt wie Mike, den Toten suchte, massierte er sich ein wenig die Gegend um sein Knie herum, der Schmerz ließ etwas nach. Er konnte seine Psyche ebenso austricksen, wie sie ihn. Erstaunlich, dass er selbst mit sich stets einen Zweikampf auszufechten hatte.
"Also, wer hatte noch gleich einen Toten gesehen? Ich kann nichts finden." Sicher - die Lichtverhältnisse waren nicht die besten, aber so ein toter Körper fiel schon auf. War der Tote vielleicht gar nicht tot gewesen. "Sieht ja aus, wie viel Aufregung um nichts. Wahrscheinlich war die Leiche, lediglich eine Alkoholleiche und der arme Drops hatte sich nur zum Ausruhen auf den Boden gelegt. Mit genug Schnaps im Kopf, kann der Boden erstaunliche Geschwindigkeiten entwicklen, während man auf ihn zurast." er richtete sich wieder voll auf und machte einige Schritte Richtung Stall bis er seinen blöden Klepper Wiehren hörte.
Daraufhin änderte er seine Richtung ein wenig um weiterhin nach dem Toten zu suchen, von dem er sich sicher war ihn nicht zu finden.
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Beitrag von Darnamur So Jan 11 2015, 21:46

Und schon wieder stand er im Dunkeln rum. Bazille drehte wild den Kopf in alle Richtungen, als er sich nach seinem Opfer umsah. Seine Augen waren die eines Raubtiers auf der Jagd. Sein Schädel dagegen war eine schwammige Lache aus Alkohol. Verflucht. Gerade jetzt war es wichtig klar zu denken. Vorsichtshalber zog er sein Schwert aus der Scheide und bewunderte einen Moment lang wie sich das Mondlicht auf dem jungfräulichen Stahl spiegelte.
Die anderen schienen alle mitgekommen zu sein. Mike. Samuel. Saltatrix. Sogar Neah, die aber wohl vorhatte Oorm zu suchen. Ja, Oorm. Nur er war es der fehlte. Unter mysteriösen Umständen war er abgehauen und jetzt hatten sie es mit dem Nekromanten zu tun. Bazille fletschte die Zähne. Wenn du irgendetwas damit zu tun hast, Oorm, wenn du uns verraten hast…
Seine rauen Hände schlossen sich fester um das Heft seines Schwertes.
Dann machte er sich auf in die Richtung, die ihm dieser unterbelichtete Kerl gewiesen hatte. Der Tote war im Moment ihr einziger Anhaltspunkt, also war es vielleicht sinnvoll sich zuerst um diesen Kerl zu kümmern. Außerdem verhinderten sie damit, dass das Geschöpf Unsinn machte. Und danach wäre er dran. Diese arrogante Sau glaubte wohl tatsächlich mit ihnen spielen zu können. Ja, Neah hatte das wohl ganz gut beschrieben. Das was der Kerl wohl über sie dachte.
Aber deswegen würde er sich nicht verkriechen. Er würde dem Arschloch zeigen, wie man mit einem Stück Eisen Sex hatte. Du hast keinen Respekt vor deinem Gegner, kleiner Bastard. Dich will ich belehren!
Es gelang ihm tatsächlich einigermaßen gerade zu gehen. Das Problem war eher, dass es seinen Augen schwerfiel in dieser Finsternis etwas zu erkennen. Aufhalten tat ihn das aber nicht. Er würde schon irgendwie auf dieses Vieh stoßen. Vielleicht würde es ja sogar von selbst zu ihm kommen. Komm zu deinem Vater, Kleiner. Ich möchte dir meinen Hammer und mein Wasserfass zeigen. Sind sie nicht schön?
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Beitrag von Jad Do Jan 15 2015, 12:30

Der Kopfgeldjäger hielt wenig davon, wie die Leute mehr einzeln, statt als Gruppe auf ihre Weise nach dem Untoten suchten, vorausgesetzt es gab überhaupt einen. Je mehr er darüber nachdachte, desto sicherer war es sich jedoch, dass es mehr sein musste als das Hirngespinst eines Bauers. Vacor lehnte sich mit verschränkten Armen und Beinen an die Außenwand des Gasthauses und betrachtete das Verhalten der einzelnen Sucher. Die hübsche Frau, Rabe erinnerte sich daran, dass sie Neah hieß, schien nicht wirklich nach dem großen brummigen Gesellen zu suchen, wie sie es angekündigt hatte. Dabei fiel ihm auf, dass er gar nicht wusste wo dieser überhaupt war. Ob er etwas mit der unheimlichen Begegnung von Murray zutun hatte? Der Elf war gespannt. Die andere Frau, von der Vacor noch gar nichts wusste, schien nur die Dunkelheit der Nacht zu betrachten. War das ihre Art zu suchen? Er zog eine Braue hoch. Sein Blick glitt weiter und traf schließlich auf Bazille und Samuel. Der kleine Mann, mit den zerflederten Klamotten hatte diese Namen benutzt. Nun, Samuel war anscheinend mehr der aktive Sucher. Er lief in der Dunkelheit umher und von seinem Platz aus würde ihn Vacor bald aus den Augen verlieren. Bazille tat es ähnlich, auch wenn der Alkohol deutlich an ihm zu zehren schien, oder war es eine körperliche Einschränkung, was ihm immer wieder die Beine leicht wegknicken ließ? Dem Kopfgeldjäger überkam ein betäubender Gestank. Er drehte den Kopf und erblickte den kleinen Menschen. Seinen Namen hatte er noch nicht mitbekommen. Dieser schien nicht so wirklich in die Nacht stiefeln zu wollen, wie seine Gefährten. Ob er Angst hatte? Vacor wäre es ganz lieb, wenn es nicht so wäre. Dann würde er sich hinaustrauen und damit wieder entfernen und die Luft würde hier nicht mehr so sehr riechen. Andererseits konnte er auch selbst gehen, aber sollte er? Bauer Murray stand immer noch wie versteinert an dem Ort rum, wo er die Richtungsangabe mit zitternder Hand getan hatte. Es wäre vielleicht keine so dumme Idee zu erfragen, ob dieser mehr über den Untoten wüsste. Vacor packte die Neugier und außerdem hielt er es nicht mehr aus so dicht neben dem kleinen Stinker. Er stieß sich von der Wand ab und schlenderte zu Murray hinüber, als würde er einen Abendspaziergang machen. Dann tippte er ihm auf die Schulter und fragte. "Hey, da. Was habt Ihr eigentlich von der lebenden Leiche gesehen? Könnt ihr sie beschreiben, wie sah sie aus, was hat sie getan?" Auf die Antworten zu dieser Frage war Vacor sehr gespannt.
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Beitrag von Schattenmond Fr Jan 16 2015, 23:12

Es dauerte etwas, die gedanken zu ordnen, während sie sich von der Gruppe, richtung Wald entfernte. Natürlich würde sie Oorm nicht suchen. Sie war fest überzeugt, dass er seine Gründe hatte. Gerade sie sollte das verstehen, schließlich hatte sie auch ein wenig Entfernung gesucht.
Erst als sie sich so weit entfernt hatte, dass sie sich sicher fühlte, stiegen Zweifel empor. Was wäre, wenn die anderen tatsächlich in Schwierigkeiten waren, während sie sich aus dem Staub gemacht hatte? Sie verharrte an Ort und Stelle. Einfach zurück zu gehen erschien ihr aber auch nicht besonders standhaft, außerdem konnte sie auch nicht behaupten, nach Oorm gesucht zu haben.
Mit einem Seufzen entschied sie sich, dass ganze im Auge zu behalten. Ihr Körper hüllte sich in das rötliche Licht und änderte die Gestalt abermals zu einem kleinen Fuchs. Dabei achtete sie streng darauf, dass ihr zweiter Schweif für nicht Magiebegabte unsichtbar blieb.
Die perfekte Tarnung.
Nocheinmal kreisten ihre Gedanken um ihr Vorhaben. Keine weiteren Fehler mehr.
Dies war ihr abschliesender Gedanke, mit welchem ihre Beine sie zurück zu dem kleinen Ort trugen. Dabei versuchte sie sich im Schatten aufzuhalten, scheu halt, wie ein neugieriges kleines Wildtier.
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Beitrag von Mini Drachin Sa Jan 17 2015, 17:06

Als die anderen aus der Taverne traten wurde ihre Aufmerksamkeit kurz von ihnen gestört. Sie drehte ihren Kopf nicht nach ihnen, die anstrengung ersparte sie sich, aber sie warf dennoch einen kurzen Blick auf sie. Der Elf war auch mit herausgekommen, sie war sich nicht sicher, ob sie das gutheißen sollte und beschloss ihn im Auge zu behalten.
Sie musste allerdings feststellen, dass sie darin weniger gut war, als sie dachte, die Leiche war nämlich verschwunden.
mit etwas Abstand folgte sie Basil, sie behielt ihn gut im Auge und würde ihn notfalls beschützen.
Sie wusste nichts über seine Kampffertigkeiten oder wie beeinträchtigt sie durch den Alkohol sein würden, aber er konnte sich nicht einfach so seines Körpers entledigen wie sie.
Sie hielt genau den Abstand ein, den sie innerhalb kürzester Zeit als Nebel zurücklegen konnte, um gegebenenfalls einen Angriff abzuwehren.
Sie blickte zurück zum weißen Raben um festzustellen, dass er nur mit dem Bauern redete.
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Beitrag von Leo So Jan 18 2015, 02:44

Mel Murray (NPC)

Mel schrak fürchterlich zusammen, als ihm einer der Unbekannten von hinten auf die Schulter tippte. Er stieß einen Schrei aus, drehte sich um und stürzte zugleich zwei Schritte rückwärts, und beruhigte sich erst als er sah, dass es keineswegs der tote Elf von vorhin war, der hinter ihm stand, sondern ein sehr lebendiger. Mit ganz gewöhnlichen Augen. Und ohne jede Wunde.
Sein Herz schlug schnell und er keuchte fast so sehr, wie sein treuer Schäferhund nach dem Laufen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Mel die Frage des Elfen verstanden hatte, und daraufhin noch ein wenig, bis er sich genug gefangen hatte, um auch antworten zu können, ohne dass er das Gefühl hatte, sich übergeben zu müssen.
Es war ein … Elf“, keuchte er, zog sich abermals das Hemd zurecht und begann wieder mit seiner Angewohnheit, sich das Kinn zu kneten, dieses Mal jedoch ein wenig zittrig. Dennoch; es half ihm, sich zu erinnern, obwohl er das eigentlich gar nicht wollte. „Ein ermordeter Elf, wisst Ihr … deshalb muss es eine Leiche gewesen sein! Jemand hatte ihn von hinten abgestochen, eine derartige Wunde überlebt niemand!“ Seine Stimme wurde etwas lauter und schriller, und Mel ermahnte sich innerlich zur Ruhe. Es war schlimm genug, dass er hier draußen bei diesen Verrückten stehen musste, da wollte er sie nicht auch noch gegen sich aufbringen. Außerdem kam die wandelnde Leiche möglicherweise zurück, wenn sie seine laute Stimme hörte …
Und das wollte er noch viel weniger.
Er versuchte, den Faden etwas ruhiger und sachlicher wieder aufzunehmen. „Und gerade, als ich ihn erblickt hatte, wisst Ihr … er stand auf! Es sah nicht wirklich selbstgesteuert aus, eher so, als würde er hochgezogen werden …“ Er knetete stärker, dann brach er plötzlich ab. Sein Blick flackerte kurz zu dem jungen Insulaner mit dem Strohhut, der noch immer neben ihnen stand und interessiert zuhörte, dann blickte er zurück zu dem Elfen in der alten Rüstung. Sein Blick war ernst, und seine Stimme hatte sich fast wieder beruhigt. „Die Augen. Die waren das Schlimmste. Sie waren komplett schwarz, aber schwärzer als jedes Schwarz, das ich bisher gesehen habe.
Hier fiel ihm der junge Insulaner kurz ins Wort. „Meinst du, daran können wir die Leiche erkennen? Abgesehen von der Wunde natürlich?
Mel musterte den Jungen, und ihm schoss die Frage in den Kopf, wie es diese Witzfigur eigentlich mit dem Toten aufnehmen sollte. Klar, der Elf vor ihm oder der hässliche Mann von vorhin, die vielleicht, aber eine Junge mit Strohhut und ohne Schuhe? Dann nickte er zaghaft.
Der Junge klatschte unternehmungslustig in die Hände, und Mel zuckte erneut zusammen. Er sah, wie er sich an den Elfen wandte. „Also schön, dann suchen wir mal unsere Leiche! Wir brauchen ja scheinbar nur nach nem Paar schwarzer Augen Ausschau halten. Du kommst doch mit, oder?“ Dann folgte der Insulaner seinen Gefährten und ließ Mel allein mit dem Elfen zurück.



Der kleine Platz vor dem Gasthaus war nur sehr schwach beleuchtet und lag überwiegend im Dunkeln. Die Straßenbeleuchtung, wie sie etwa in Toria vorhanden gewesen war, fehlte im Dorf gänzlich, nur die zwei Fenster des ‚Keilers‘ warfen von hinten einen wenig tröstlichen Schimmer, der sich in der Halbglatze des Bauern spiegelte. Der Mond war nur als fahle Sichel erkennbar und spendete kaum Licht. Der Boden war uneben; er war nicht gepflastert und bestand lediglich aus festgetretener Erde. Ein paar ältliche Häuser standen um den Platz herum, doch im Wesentlichen war er zu fast allen Seiten offen – die Leiche hätte überall hin verschwinden können.
Einen Moment lang war Mike guter Dinge gewesen, aber jetzt, wo er wieder neben den anderen stand und in die Dunkelheit blickte, wurde ihm klar, dass sie nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen suchten. Wie sollte man in dieser Dunkelheit irgendetwas – oder irgendjemanden – finden? Und war der Nekromant, ihr eigentliches Ziel, überhaupt hier, bei seiner Leiche, oder ganz woanders?
Fragen, die er nicht beantworten konnte, und die sie ebenso wenig weiterbrachten. Die Leiche war ihr einziger Anhaltspunkt, also machte es Sinn, danach zu suchen. Ganz abgesehen davon, dass das Nekromantenspielzeug womöglich etwas anstellte, wenn sie es nicht rechtzeitig unschädlich machten. Das Dorf hatte zuvor etwa 100 Einwohner, jetzt sind es noch 78, klang die Stimme des Senators in seinem Kopf.
Und ihre Gruppe zählte momentan 4, also 5, wenn man diesen komischen Elfen dazuzählte, plus Oorm, der jetzt wohl irgendwo arglos zwischen den Bäumen lag und schlief, und plus Neah, die ihn vermutlich gerade holte.
Wie viele würden am Ende noch übrig sein?
Ja, das ist ein ganz toller Gedanke, Mike. Zumal du Nummer eins sein würdest, mit deinem lächerlichen Degen, von dem du nicht mal weißt, wie du ihn anfassen musst. Wie, um diesen Gedanken zu unterstreichen, griff er mit der rechten Hand nach seinem Degen, und stellte erneut fest, dass er so herum nicht richtig sitzen konnte – war es wirklich Sinn der Sache, nach hinten ziehen zu müssen, um die Waffe aus der Scheide zu bekommen …?
Er sollte nicht so viel denken. Das lenkte nur vom Wesentlichen ab. Er versuchte, etwas konzentrierter als Basil in die Nacht zu spähen, aber, verflucht noch eins – man erkannte tatsächlich fast nichts. „Hat nicht einer von euch ne Laterne oder so dabei?“, fragte er in die Runde, auch wenn er eine negative Antwort erwartete.


Um Neahs Standort herum war alles ruhig und dunkel. Es war nichts zu sehen, nicht zu riechen und auch nichts Ungewöhnlicheres zu vernehmen als das Gespräch, das Vacor, Mike und Mel führten, nicht einmal mit ihren geschärften Fuchssinnen. Entweder, die Leiche war längst über alle Berge und irgendwo im Dorf verschwunden, sie war verteufelt leise – oder sie wartete hier auf einen passenden Moment, um zuzuschlagen.
Und der Moment schien mit einem Mal gekommen, als Neah hinter sich ein leises Geräusch vernahm. Wäre sie keine Füchsin gewesen, so wäre es ihr vermutlich verborgen geblieben. Doch auch so blieb ihr nicht viel Zeit, um zu reagieren, denn die hochgewachsene Leiche Farians stand mit einem Mal direkt hinter ihr, das Gesicht völlig regungslos, die Augen schwärzer als das Meer im Unwetter, und würde jeden Moment den Knöchel ihres Hinterlaufs packen.


Auch in den Wäldern war es still, abgesehen vom Rascheln der Tiere im Unterholz. Der Waldbereich, in den sich Oorm zurückgezogen hatte, war nicht ganz so freundlich wie der, den sie noch am Tag durchquert hatten; es gab hier weit und breit keinen Weg und auch kein Anzeichen für Forstarbeit, und sei es auch nur die Bemühung, abgebrochene Äste aufzuheben. Hier war die Natur noch ganz so belassen, wie sie immer gewesen war, Äste und Laub lagen herum, Unkraut und Moose wucherten an allen möglichen und unmöglichen Stellen, die Bäume wuchsen krumm und ungeordnet, dick und dünn wild gemischt. Der intensive Geruch nach Pflanzen und Erde war überall bemerkbar, die Luft war klar und der Jahreszeit zum Trotz angenehm kühl.
Doch auch diese ruhe hielt nicht ewig an. Mit einem Mal vernahm Oorm leise Geräusche hinter sich, während er mit seiner Mahlzeit beschäftigt war – Wesen, die sich wohl an ihn anschlichen. Sie waren leise und bereits sehr nah, aber es war schwer festzustellen, wie viele es waren, vermutlich zwischen einem und fünf, doch das half dem Gestaltswandler in dieser Situation nicht weiter. Er musste jetzt reagieren, denn gleich würden ihn die Gestalten erreicht haben.


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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission - Seite 11 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission

Beitrag von Schattenmond So Jan 18 2015, 09:34

Nichts als Stille. Sie war ziehmlich fixiert gewesen, Bazille zu beobachten, welcher bei seiner Suche eben so erfolglos war, wie alle anderen auch. Wobei sie dabei nicht gerade leise waren. Als sie schon beinahe davon ausging, dass die Leiche sich aus dem Staub gemacht hatte, war der Schreck umso größer, als sie den Kopf ruckartig herum riss, um einem fast unvernehmlichen Geräusch nachzugehen. Schon die Erinnerung in ihr, an Farian, schloss aus, dass dies ein lebendes Wesen war, ganz zu schweigen von der absolut tödlichen Wunde. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Wäre der Instinkt zur Flucht nicht so tief verankert, sie hätte vermutlich nicht schnell genug reagieren können.
Doch nun hatte sie sich bereits in Bewegung gesetzt, flink wie sie war, und rannte auf den erstbesten Beschützer zu, Bazille. In einer anderen Situation wäre das sicher nicht die erste Wahl gewesen, aber sie war sich sicher, dass dieser Kerl die wenigstemn Schwierigkeiten bekommen würde.
Sie hatte einfach keine Chnace eine menschliche Gestalt anzunehmen. Keine Zeit zum verschnaufen und überhaupt hatte sie vermutlich nichteinmal eine Chance.
Um Bazilles Aufmerksamkeit auf jeden Fall zu erregen, unsicher, ob das Stück Fleisch ihr folgte, gab sie zwei kurze bellende Laute von sich und visierte dann einen Weg zwischen den Beinen ihres potenziellen Beschützers hindurch an.
Ihr Herz raste. Ausgerechnet sie, die nichteinmal nach ihr suchen wollte, zumindest nicht auf diese draufgängerische Weise, war von diesem Ding überrascht worden. Man konnte wirklich sagen, die Leiche hatte sie gefunden und nicht umgekehrt.
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