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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
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Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Die Toten von Torant
Kapitel 1 - Die Mission
Irgendwie fühlte Mike sich unwohl. Und das Gefühl wich auch nicht gerade, während er sich in Torias Senatssaal umsah.
Der Saal war ein enorm hoher Raum und größer als jeder, in dem Mike bisher gewesen war. Es gab keine Fenster, aber stickig war es dennoch nicht. Die Wände waren mit dunklem, edel aussehendem Holz verkleidet, aus dem auch alles andere im Raum zu bestehen schien, sodass Mike sich vorkam wie im Inneren einer gewaltigen Holzkugel. Selbst der Stuhl, auf dem er saß und auf dem er sich irgendwie falsch vorkam, sah so aus. Hier, auf dem weinroten Sitzkissen, sollte eigentlich ein strahlender, mutiger Held sitzen, groß, stark und klug. Stattdessen besetzte ein junger Imker ohne Schuhe seinen Platz.
Aber auch auf den anderen Plätzen saß nirgendwo ein Märchenheld. Im Gegenteil. Mike versuchte, den hässlichen Mann mit der schrecklichen Wunde an der Wange nicht anzustarren, aber es gelang ihm immer nur ein paar Sekunden, dann zuckte sein Blick wie automatisch zurück.
Die Nicht-Helden saßen in zwei Stuhlreihen à fünf Stühle vor einem ebenfalls doppelreihigen Halbkreis aus zwanzig Stühlen, auf denen die Senatoren von Jagnia Platz genommen hatten. Ein Stuhl war nachträglich herangerückt worden, und auf diesem saß eine Person, die Mike vom Hörensagen her erkannte – es war die Königin des Inselkönigreiches, Theresa II. Mit einem verträumten Lächeln und überschlagenen Beinen saß sie da, als ginge all das hier sie gar nichts an. Einer der Männer stand auf. Sein Blick irrte zum Rednerpult, aber das war zur Seite geschoben worden, um Platz für die Stühle der Helden zu machen. Mike saß ganz vorne links, er hätte das Pult mit ausgestrecktem Arm berühren können. Der Mann machte einen Schritt nach vorne und schwenkte seinen Blick vom Pult über die Personen, die vor ihm saßen. Aus irgendeinem Grund schien er enttäuscht zu sein, aber Mike wusste nicht so recht wieso. Vielleicht hatte er auch nur strahlende Heden erwartet. Mike runzelte belustigt die Stirn. Dabei sah der Mann gar nicht aus wie jemand, der solche zum Scheitern verurteilte Wünsche hegte. Er war alt, 60 Jahre vielleicht. Sein langes, weißes Haar fiel ihm bis auf die knochigen Schulterblätter hinunter. Er war groß und dürr, aber dennoch auf sonderbare Weise ehrfurchtgebietend – vielleicht wegen dem stechenden Blick seiner grünen Adleraugen, mit dem er jeder der Helden kurz taxierte und dann zum nächsten weitersah. Unheimlich, der Mann …
Nun ja, es war ja auch ein Politiker.
Der alte Senator räusperte sich. Vermutlich ging es gleich los. Mike drückte seinen Rücken durch und spürte, wie er ein wenig nervös wurde. Schließlich wusste er ja nicht einmal so recht, worum es hier ging …
Zuletzt von Leo am Di Apr 14 2015, 17:51 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Neah wäre am liebsten im Erdboden versunken, was wohl auch nicht zu übersehen war. Ihr Blick war auf den Boden vor ihr gefallen, die Kapuze hatte sie nur widerwillig zurück geschlagen, aber man konnte ihr ja ohnehin nicht ins Gesicht sehen, so wie sie da saß. Ihre Hände hatte sie auf ihrem Schoß zusammen gefaltet und ihr Kopf selbst versuchte sich zwischen den Schultern zu verbergen. Sie fühlte sich unwohl an einem Ort, einem geschlossenen Raum mit so vielen Personen. Noch immer viel es ihr schwer, zu begreifen, wie sie hier her gekommen war. Eigentlich wusste sie es ganz genau, aber es war auch nur so gewesen, weil sie gar nicht wusste, worauf sie sich einlies und wenn sie ehrlich war, sie wusste es auch jetzt noch nicht. Die Wahl war einfach auf sie gefallen, weil die Nomaden es für gut hielten eine Kitsune auszusuchen und da man sowieso nur sie kannte und man damit auch niemanden von seiner Familie trennte, war die Wahl unumstößlich gewesen. Außerdem hatte sie es sowieso verpasst "Nein" zu sagen, denn sie war damit völlig überrascht worden.
Als sie hier her gekommen war, hatte sie auf alle einen kurzen Blick geworfen, ein kurzer Blick, der ihr genügte, um zu wissen, dass sie diese Wesen nicht all zu sympathieerweckend fand, was sich allerdings ohnehin nicht mehr ändern lies. Warum konnte sich nicht einfach der Boden unter ihren Füßen auftuen? Ein leichtes Zittern lag in ihrer Atmung. Hoffentlich würde es bald vorbei sein, vielleicht konnten sie wenigstens nach draußen gehen, wobei ihr auch dort ihre Göttin so unglaublich fern vor kam. Warum hatte sie denn nicht abgelehnt. Das Unbehagen wollte einfach nicht weichen und überhaupt fühlte sie sich so unglaublich angestarrt. Vermutlich war es nur eine Einbildung. Wusste jemand in diesem Raum, dass sie ein Kitsune war? Sie erinnerte sich daran, adss Menschen sehr unterschiedlich auf ihr Volk reagierten. Sie sollte sich normaler verhalten... . Sie zwang sich den Kopf zu heben und eine selbstbewusstere Haltung einzunehmen. So war es besser, auch wenn das Gefühl nicht wich, dass man sie anstarrte. Immer diese Einbildungen. Nervös strich sie sich eine Nussbraune Strähne hinter ein Ohr und faltete die Hände erneut auf dem Schoß zusammen. Und was in Inaris Namen war das für eine gestrafte Kreatur? Wie konnte irgend ein Gott dieser Welt ein solches Ungetüm erschaffen. Sie schluckte schwer. Wo war sie hier nur gelandet. Ein immer größerer Druck lastete auf ihr, der Kampf in ihrem innern begann, denn jede Faser ihres Körpers war fest davon überzeugt, dass es das beste war, sich ganz wie ein Fuchs, scheu in einem Loch zu verkriechen, in diesem Fall täte es auch ein Stuhl. Aber das durfte nicht geschehen, nein, es würde ihr nur Ärger machen, diesem Uristinkt nach zu gehen, sie biss sich leicht auf die Unterlippe und versuchte dieses entstellte Wesen nicht mehr anzusehen. allerdings war es nicht so einfach, schließlich sollte man alles, was gefährlich sein könnte, im Auge behalten. Darufhin musterte sie eine andere Person, die ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Was für ein intensiver Geruch. Dann jedoch besann sie sich wieder und starrte einen neutralen Punkt an einer Wand an.
Als sie hier her gekommen war, hatte sie auf alle einen kurzen Blick geworfen, ein kurzer Blick, der ihr genügte, um zu wissen, dass sie diese Wesen nicht all zu sympathieerweckend fand, was sich allerdings ohnehin nicht mehr ändern lies. Warum konnte sich nicht einfach der Boden unter ihren Füßen auftuen? Ein leichtes Zittern lag in ihrer Atmung. Hoffentlich würde es bald vorbei sein, vielleicht konnten sie wenigstens nach draußen gehen, wobei ihr auch dort ihre Göttin so unglaublich fern vor kam. Warum hatte sie denn nicht abgelehnt. Das Unbehagen wollte einfach nicht weichen und überhaupt fühlte sie sich so unglaublich angestarrt. Vermutlich war es nur eine Einbildung. Wusste jemand in diesem Raum, dass sie ein Kitsune war? Sie erinnerte sich daran, adss Menschen sehr unterschiedlich auf ihr Volk reagierten. Sie sollte sich normaler verhalten... . Sie zwang sich den Kopf zu heben und eine selbstbewusstere Haltung einzunehmen. So war es besser, auch wenn das Gefühl nicht wich, dass man sie anstarrte. Immer diese Einbildungen. Nervös strich sie sich eine Nussbraune Strähne hinter ein Ohr und faltete die Hände erneut auf dem Schoß zusammen. Und was in Inaris Namen war das für eine gestrafte Kreatur? Wie konnte irgend ein Gott dieser Welt ein solches Ungetüm erschaffen. Sie schluckte schwer. Wo war sie hier nur gelandet. Ein immer größerer Druck lastete auf ihr, der Kampf in ihrem innern begann, denn jede Faser ihres Körpers war fest davon überzeugt, dass es das beste war, sich ganz wie ein Fuchs, scheu in einem Loch zu verkriechen, in diesem Fall täte es auch ein Stuhl. Aber das durfte nicht geschehen, nein, es würde ihr nur Ärger machen, diesem Uristinkt nach zu gehen, sie biss sich leicht auf die Unterlippe und versuchte dieses entstellte Wesen nicht mehr anzusehen. allerdings war es nicht so einfach, schließlich sollte man alles, was gefährlich sein könnte, im Auge behalten. Darufhin musterte sie eine andere Person, die ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Was für ein intensiver Geruch. Dann jedoch besann sie sich wieder und starrte einen neutralen Punkt an einer Wand an.
Schattenmond- Anzahl der Beiträge : 549
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
"Das Auge ist des Leibes Licht"
Matthäus 6,22
Bregan als beschauliches Küstendorf zu bezeichnen, wäre wohl eine dreiste Lüge gewesen. Nein, viel mehr war es eines jener Dreckslöcher, die es an der jagnaischen Westküste nur zu Hauf gab. Die simpel strukturierten Holzhütten waren so ziemlich alle in einem maroden, verkommenen Zustand. Die Straßen konnte man im Grunde nicht mehr als solche bezeichnen. Verdreckt waren sie und schlammig, bedingt durch den häufigen Regen. Südlich, im Rücken des Dorfes nämlich ragte das Massiv des Grenzgebirges auf, an dem sämtliche Wolken scheiterten, die ihre nasse Ladung ohne Gnade über die davorliegenden Gebiete ergossen. Um es kurz zu sagen: Es regnete ziemlich häufig in Bregan und das hatte zur Folge, dass sich das ganze Dorf in einen dreckigen Schweinepfuhl voller Pfützen verwandelte, aus denen verwilderte, abgemagerte Hunde soffen.
Ein Regentag war es auch an dem letztlich das Unglück über die kleine Ortschaft kam. Pater Dolan und zwei andere Dörfler, die auf die Namen Samson und Heyn hörten waren an diesem Septembermorgen auf dem Watt unterwegs. Es war gerade Niedrigwasser und somit ideale Zeit zum Krabbenfischen. Unermüdlich schleiften die Männer ihre Schiebehame durch das seichte Wasser der Prielen und vermehrten nach und nach ihren Vorrat. Der Fisch- und Krabbenfang war die Lebensgrundlage der Bewohner von Bregan. Für die landwirtschafte Nutzung waren die Böden in der Gegend nicht optimal und so mussten die Einheimischen mit dem Vorlieb nehmen, was sie hatten. Natürlich konnte man einen Teil des Fangs an reisende Händler abtreten, um wiederum selbst exotischere Nahrung zu erwerben. Dennoch blieb die breganische Krabbensuppe das Standardgericht für die Familien, die in vielen verschiedenen Variationen zubereitet wurde. Man könnte fast sagen, dass die Krabbensuppe die Spezialität der Breganer war. Auch in dem einzigen Wirtshaus des Dorfes, in dem Durchreisende unterkommen konnten wurde sie serviert und von den Fremden in hohen Tönen gelobt. Für die Breganer war das Gericht selbst wohl weniger spektakulär. Wenn man jeden Tag das Gleich aß, verlor man wohl den Geschmack dafür.
Aber die Einwohner gaben sich damit zufrieden. Welche Alternativen hatten sie denn? Die Fischerei war das Einzige, was das Dorf besaß. Und deshalb wurde jede Gelegenheit genutzt, um die Vorräte der Familien aufzustocken. Selbst der Pfarrer nahm an diesen Arbeiten teil. Predigen zu halten reichte leider nicht aus, um die Mägen der Bevölkerung zu füllen.
Aus diesem Grund hatte er sich den beiden anderen Fischern angeschlossen. Auch wenn es andernorts wohl seltsam aussehen würde, hier- in Bregan, war es etwas vollkommen Normales.
So eben auch an diesem Septembertag. Der Fang verlief ziemlich schlecht. Erst sehr wenige Krabben hatten sich in die Netze ihrer Hame verfangen. Nur Samson, der älteste Mann in der Gruppe, der schon gute sechzig war hatte etwas mehr Glück. Irgendwie schien er einen Riecher dafür zu haben, in welcher Priele sich die meisten der Krustentiere verkrochen hatten. Der Himmel begann sich wieder einmal zu verdunkeln und alle drei Männer wussten, dass schon in Kürze wieder ein Unwetter über sie hereinbrechen würde.
Frustriert von Wetter und Ausbeute machte sich Pater Dolan auf zu einer neuen Priele, da die vorherige ihm nichts als ein paar Muscheln eingebracht hatte. Anscheinend war in ihr ein wenig Frachtgut stecken geblieben, was bei Ebbe durchaus mal zu sehen war. Ob es von einem gekenterten Schiff stammt oder sonst wie von Bord gekommen war, konnte er nicht sagen. Meistens war es unbedeutendes Zeug, das für nichts mehr zu gebrauchen war, weshalb der Pfarrer der mit Seetang zugekleisterten Holzkiste zunächst auch keine Beachtung schenkte.
Vom stahlgrauen Himmel begannen bereits erste Tropfen auf sie herab zu prasseln. Dolan unterdrückte mühsam einen Fluch. Das sah nicht gut aus. Eventuell mussten sie gleich von hier abziehen. Diese Wolken kündeten von einem heftigen Unwetter, das bald wie die Sintflut über sie hinwegbrechen würde. Der Pater vermeinte sogar leise, klagende Laute aus dem Nichts zu hören- wie um die Geschehnisse auch noch mit theatralischer Musik zu untermalen. Dolan schüttelte mürrisch den Kopf. Doch die klagenden Laute schienen nicht zu verstummen. Was ging hier vor sich? Das war keine Einbildung…
Auch wenn er schon seit seiner Geburt in Bregan lebte, hatte er sich wache, blaue Augen bewahrt, mit denen er jetzt die Umgebung absuchte. Doch da war nur Watt. Ja, Watt. Soweit das Auge reichte. Keine Möwen waren zu sehen, nur Samson und Heyn, die etwas weiter entfernt noch immer nach Krabben fischten.
Der Blick des Pfarrers blieb an der Holzkiste hängen, der vorher keinerlei Aufmerksamkeit gewidmet hatte. Doch tatsächlich: Aus ihrer Richtung schienen die Geräusche zu kommen.
„Was ist los, Pater?“, schallte Samsons Stimme über das Watt. Anscheinend hatte er gespürt, dass etwas nicht stimmte. Dolan zuckte mit den Schultern: „Ich glaube hier in der Kiste ist Irgendetwas.“ Genauer konnte er es wirklich nicht sagen. Es klang eindeutig nach einem Lebewesen, was aber eigentlich unmöglich war. Wenn diese Kiste wirklich irgendwie über Bord gegangen war, dürfte es- was für ein Tier auch immer sich darin sich verbarg- eigentlich nicht überlebt haben. Das war nahezu unmöglich.
Um sich nochmals zu vergewissern, ging Dolan in die Knie, um sein Ohr an das nasse Holz der Kiste zu pressen und angespannt zu lauschen. Nein, kein Zweifel. Irgendetwas war dort. Eingeschlossen in diese Kiste. Er hörte hinter sich Stiefel, die im feuchten Watt versanken. Samson und Heyn gesellten sich zu ihm und betrachteten interessiert die Kiste. Ersterer war es, der zuerst das Wort ergriff: „Du scheinst Recht zu haben. Schleppen wir das Teil an Land und sehen nach, was drin is‘. Beginnt eh bald zu regnen.“ Heyn nickte zustimmend: „Ye. Weg hier, bevor wir nass sind, wie die Fisch‘.“
Mit vereinten Kräften schafften es die drei Männer die Kiste vom Watt herunter zu tragen, dann begann auch schon der Sturm über sie hinweg zu brechen. Regen klatschte literweise auf sie herab und binnen weniger Augenblicke waren sie schon völlig durchnässt. „Scheiße“, pfiff Heyn durch seine Zähne hervor und der Pater verzichtete darauf ihn deswegen zu mahnen. Er dachte dasselbe. „In die Kirche“, rief er den anderen über den schneidenden Wind hinweg zu. Samson biss die Zähne zusammen, packte die Kiste mit beiden Händen und rannte voran, während er das Frachtgut vor seinem Oberkörper hielt. Heyn und er eilten hintendrein.
---
Jetzt war es endlich so weit. Den ganzen Tag hatte Bazille schon rastlos in der Stadt verbracht, ohne recht zu wissen, was er tun sollte. Er hasste Städte ganz einfach. Zu viele Menschen, die ihn angewidert anstarrten. Ja, bei ihrem bloßem Anblick überkam ihn der Wunsch sie zu packen und Ihnen ihre verfluchten Augen ausstechen. Und sie verunstalten, bis sie ihm selbst an Schönheit glichen. Doch so etwas würde ihm nur Ärger einbringen.
Also verhielt er sich ruhig. Redete mit keinem. Verzog sich in irgendeine dunkle Gasse. Und wartete.
Jetzt hatte Bazille sich auf dem nächstbesten Stuhl im Saal niedergelassen und versuchte es sich gemütlich zu machen. Das war gar nicht so einfach. Diese edle Halle, diese Stoffkissen…nein, das war mit Sicherheit nicht seine Welt. Aber er war bereit dieses Opfer zu bringen. Auf den Plakaten hatte es geheißen, dass man viel Geld bekommen würde, wenn der Auftrag erst einmal erledigt war. Das war es doch eindeutig wert.
Bazille vermisste sein Schwert und sein Schild. Er hatte Beides in der Felsspalte zurücklassen müssen. Hätte er seine treuen Begleiter mitgenommen, hätte er den Weg nicht überlebt. Er erinnerte sich noch sehr gut an diese Strecke. Die reinste Hölle. Während seine Glieder bereits abzusterben begannen, hatte er sich durch das verdammte Gebirge gekämpft. Nichts als Staub, Steine und Abgründe und die glühende Sonne am Himmel. Wenn das Omyzandion da gewesen wäre…aber nein, das Omyzandion war nicht da. Eine solche Beute hatte für es keinen Wert. Eine einzige Wolfsschlange mehr hätte wohl schon gereicht und er wären verreckt. Sein Körper hatte sich von den Strapazen immer noch nicht erholt, obwohl die Geschehnisse jetzt schon einen guten Monat zurücklagen. Hin und wieder überfielen ihn immer noch wie aus dem Nichts Krämpfe die ihn durchschüttelten, an seinen Knochen mit eisernen Zähnen rissen und kalte Krallen in sein Herz schlugen.
Im Moment ging es ihm aber einigermaßen gut und das war das Wichtigste. Er musste Stärke zeigen, denn er wollte diesen Auftrag unbedingt haben. Was interessierten ihn die anderen? Am Ende holte sich das Omyzandion ohnehin jeden von Ihnen. Es war überall. Lauerte in jedem Schatten. Bazille kicherte in sich hinein.
Ja, natürlich bemerkte er, wie sie ihn anstarrten. Angewidert. Angsterfüllt. Bewusst ihren Kopf von ihm abwendend, nur um seinen Anblick nicht ertragen zu müssen. Er wusste nur zu gut, was sie sahen: Einen Mann, vielleicht gerade mal dreißig Jahre alt. Doch er war um einiges anders, als andere Männer in seinem Alter. Das ließ sich schon allein daran erkennen, dass er nicht einmal mehr alle Haare besaß. Ja, besonders auf der linken Seite seines Schädels wichen die schwarzen Büschel kahlen Stellen- Stellen, an denen gelbgraue Flecken zu sehen waren, die seinen Kopf und auch seinen gesamten Körper überzogen, so als litte er unter eine fremdartigen Krankheit. Sein Mund saß ihm schief im Gesicht, genauso wie die Zähne darin. Und betrachtete man sein Gesicht im Profil konnte man sogar einen Blick in sein Inneres erhaschen, wenn man von der falschen Seite darauf starrte. Seine neueste Erwerbung, über die er überglücklich war.
Doch selbstverständlich war dies noch nicht Alles. Denn der Schöpfer hatte sich dazu entschieden, ihm- Bazille, noch einige weitere außergewöhnliche Geschenke zu vermachen: Seine Augen lagen in unterschiedlichen Höhen und hatten unterschiedliche Farben. Das eine war moosgrün, das andere Braun. Besonders letzteres Exemplar bereitete ihm unglaubliches Vergnügen. Es begann alle fünf Minuten zu tränen und er konnte absolut nichts dagegen tun. Manchmal brachte es ihn regelrecht zur Weißglut. Dann schlug er darauf ein, bis es blutete, doch es hörte nicht auf zu weinen.
Ja, so sahen all diese Leute ihn. Es beschämte sie, erschreckte sie, widerte sie an oder belustigte sie. Ihm war es gleich. Er hasste sie alle. Sein Blick fiel auf eine Frau eine Reihe hinter ihm. Wie sie versuchte, ihn nicht anzusehen. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Lüstern und grotesk. Solch' üppige Rundungen. Und auch noch schwarzes Haar. Bazille liebte schwarzes Haar. Na, meine Kleine? Gefalle ich dir? Doch sie versuchte weiterhin ihn nicht anzusehen. Bazille kicherte und drehte seinen Kopf wieder nach vorne. Wozu sie unnötig quälen?
Er hoffte nur, dass es bald losging. Er war dieses Theater leid.
Zuletzt von Darnamur am Di Jul 08 2014, 14:16 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
"Geh hin!"
Hatte ihr Meister ihr gesagt und Fantasia ging hin. Sie liebte Abenteuer und sie wusste, ihr Meister würde ihr keine Aufträge geben, die unter ihrer Würde waren. Sie saß in der hinteren Reihe und hatte den Kopf gerade gehoben. Ihr Körper und die Rundungen lagen unter dem Umhang im Verborgenen. Sie schlug die Beine übereinander und lehnte sich zurück. Man sah die pure nackte Haut, an ihren langen Beinen, welche sie als einziges für Blicke freigab. Sie trug knöchelhohe Stiefel, in denen etwas silbernes blitzte. Ja sie trug auch dort einen Messer mit sich. So wie an vielen anderen Stellen auch noch. Sicher ist sicher. Sie vernahm sehr gut die Geräusche ihrer Umgebung. Mehrere Personen rutschten nervös auf ihren Stühlen herum. Fantasia fragte sich nur, wieso? Es war doch noch nichts passiert. Sie hatte nur gehört, wie das Podest umgestellt wurde. Da sie ihre Augenbinde trug... war sie vermutlich die einzige, die hier niemanden anstarrte. Aber auffallen tat sie selbst anscheinend auch nicht. Es waren nur flüchtige Blicke die sie spürte. Nichts sonderbares. Lieber unauffällig als Auffällig. Das waren schon immer die Worte ihres Meisters gewesen. Außer man wollte auffallen....
Hatte ihr Meister ihr gesagt und Fantasia ging hin. Sie liebte Abenteuer und sie wusste, ihr Meister würde ihr keine Aufträge geben, die unter ihrer Würde waren. Sie saß in der hinteren Reihe und hatte den Kopf gerade gehoben. Ihr Körper und die Rundungen lagen unter dem Umhang im Verborgenen. Sie schlug die Beine übereinander und lehnte sich zurück. Man sah die pure nackte Haut, an ihren langen Beinen, welche sie als einziges für Blicke freigab. Sie trug knöchelhohe Stiefel, in denen etwas silbernes blitzte. Ja sie trug auch dort einen Messer mit sich. So wie an vielen anderen Stellen auch noch. Sicher ist sicher. Sie vernahm sehr gut die Geräusche ihrer Umgebung. Mehrere Personen rutschten nervös auf ihren Stühlen herum. Fantasia fragte sich nur, wieso? Es war doch noch nichts passiert. Sie hatte nur gehört, wie das Podest umgestellt wurde. Da sie ihre Augenbinde trug... war sie vermutlich die einzige, die hier niemanden anstarrte. Aber auffallen tat sie selbst anscheinend auch nicht. Es waren nur flüchtige Blicke die sie spürte. Nichts sonderbares. Lieber unauffällig als Auffällig. Das waren schon immer die Worte ihres Meisters gewesen. Außer man wollte auffallen....
Zuletzt von Lillybell am Di Jul 08 2014, 14:25 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Lillybell- Anzahl der Beiträge : 408
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Der ganze Raum zerrte an Saltatrix Nerven. Er war Windgeschützt - fein, das war aber auch das einzig postivie hier. Mit Menschen in einem Raum zu sein widerte sie an. Sie stanken alle miteinander und hässlich waren sie obendrein. Nicht mehr lange und der Körper in den sie gezwungen worden war würde völlig aufgezehrt sein; und dann hatte dieser ekleregende Magier hoffentlich keine Macht mehr über sie.
Innerlich wälzte sie hasserfüllt hin und her, ihr Körper hingegen saß regungsols auf dem Stuhl, auf dem sie zu sitzen hatte, er fixierte einen Punkt vor ihr.
Verschiedene Szenarien zuckten vor ihrem inneren Auge auf, wie kleine Filme sah sie wie sie alles in diesem Raum tötete, ihnen die Eingeweide rausriss und sie grausam verbluten lies, die Schmerzen und Qualen auf ihren Gesichtern...
Ihr Meister lies sie durch einen kleinen Schmerz - wie ein Nadelstich - spüren, dass er immernoch ein wachsames Auge auf sie warf. Auch auf ihre Gedanken.
Aber sie malte sich zu gerne aus wie sie diesem nervösen Mensch, der anscheinend genauso ungern - wenn auch aus anderen Gründen - hier war wie sie selbst, ein Stuhlbein ungespitzt durch den Schädel rammte.
Dieses Menschlein wirkte so zierlich und zerbrechlich, es wäre fast eine Verschwendung sie einfach so schnell umzubringen.
Caliginosa! Seine Stimme hallte in ihrem Kopf wider und unterbrach sie ein weiteres Mal dabei ihrer Fantasie freien lauf zu lassen.
Er mochte zwar ihre Gedanken nicht kontrollieren, aber er konnte ihr Schmerzen bereiten, wenn sie "das Falsche" dachte.
Glücklicherweise musste sie nicht alle Menschen ansehen - man musste Einäugigkeit ja auch etwas gutes abgewinnen können. Nicht dass sie rechts nichts hätte sehen können, sie war nicht auf diesen Körper angewiesen - es machte es einfacher, keine Frage - aber er war eher für ihren Meister da.
Sie bemerkte dass sich eine Widerwärtigkeit in Person zu ihrem auserwählten lieblingsopfer umdrehte und grinste.
Sie war sich nicht sicher, ob er einfach nur ein Mensch war, um den sämtliche Schönheit ein so weiten Bogen machte, dass sich nichtmal mehr die Hässlichkeit seiner annehmen wollte, oder ob er einen Pakt mit Dämonen der Pestilenz hatte.
Satatrix musste letzlich zugeben, dass für sie eigentlich alles Hässlich war, was irgendwie eine feste Form hatte. Ideen waren hübsch. manche zumindest.
Der Hässling drehte sich wieder nach vorne und sie bewegte ihren Körper ein wenig, damit niemand bemerkte, dass dieser Körper eigentlich mehr die Idee von Leben war und das mit dem Atmen nicht mehr so ganz funktionierte, wenn einem Lungen fehlten.
Saltatrix versuchte die ganzen kleinen Gesten und Änderungen der Körperhaltungen nachzuahmen um die Zeit bis irgendjemand irgendwas sagte nicht versehentlich mit "verbotenen" Gedanken zu verbringen.
Innerlich wälzte sie hasserfüllt hin und her, ihr Körper hingegen saß regungsols auf dem Stuhl, auf dem sie zu sitzen hatte, er fixierte einen Punkt vor ihr.
Verschiedene Szenarien zuckten vor ihrem inneren Auge auf, wie kleine Filme sah sie wie sie alles in diesem Raum tötete, ihnen die Eingeweide rausriss und sie grausam verbluten lies, die Schmerzen und Qualen auf ihren Gesichtern...
Ihr Meister lies sie durch einen kleinen Schmerz - wie ein Nadelstich - spüren, dass er immernoch ein wachsames Auge auf sie warf. Auch auf ihre Gedanken.
Aber sie malte sich zu gerne aus wie sie diesem nervösen Mensch, der anscheinend genauso ungern - wenn auch aus anderen Gründen - hier war wie sie selbst, ein Stuhlbein ungespitzt durch den Schädel rammte.
Dieses Menschlein wirkte so zierlich und zerbrechlich, es wäre fast eine Verschwendung sie einfach so schnell umzubringen.
Caliginosa! Seine Stimme hallte in ihrem Kopf wider und unterbrach sie ein weiteres Mal dabei ihrer Fantasie freien lauf zu lassen.
Er mochte zwar ihre Gedanken nicht kontrollieren, aber er konnte ihr Schmerzen bereiten, wenn sie "das Falsche" dachte.
Glücklicherweise musste sie nicht alle Menschen ansehen - man musste Einäugigkeit ja auch etwas gutes abgewinnen können. Nicht dass sie rechts nichts hätte sehen können, sie war nicht auf diesen Körper angewiesen - es machte es einfacher, keine Frage - aber er war eher für ihren Meister da.
Sie bemerkte dass sich eine Widerwärtigkeit in Person zu ihrem auserwählten lieblingsopfer umdrehte und grinste.
Sie war sich nicht sicher, ob er einfach nur ein Mensch war, um den sämtliche Schönheit ein so weiten Bogen machte, dass sich nichtmal mehr die Hässlichkeit seiner annehmen wollte, oder ob er einen Pakt mit Dämonen der Pestilenz hatte.
Satatrix musste letzlich zugeben, dass für sie eigentlich alles Hässlich war, was irgendwie eine feste Form hatte. Ideen waren hübsch. manche zumindest.
Der Hässling drehte sich wieder nach vorne und sie bewegte ihren Körper ein wenig, damit niemand bemerkte, dass dieser Körper eigentlich mehr die Idee von Leben war und das mit dem Atmen nicht mehr so ganz funktionierte, wenn einem Lungen fehlten.
Saltatrix versuchte die ganzen kleinen Gesten und Änderungen der Körperhaltungen nachzuahmen um die Zeit bis irgendjemand irgendwas sagte nicht versehentlich mit "verbotenen" Gedanken zu verbringen.
Mini Drachin- Mini die Drachin
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Der dunkle Saal war gefüllt von Stimmen. Der süße Duft von Dunkelholz durchstrich ihre Nase, wärend sie einatmete. Warum Fly hier war, wusste sie, aber wollte es immernoch nicht glauben. Ein Flugblatt hatte sie hierüber Informiert. Ein Aufruf, an alle, die Kämpfen konnten und Mut hatten. Selbst hatte sie sich entscheiden, hier hin zu gehen. Krieger gesucht, meinte sie, dass das er Aufruf gewesen wäre. Tja, dann sind sie wohl falsch bei dir, neckte ihre innere Stimme sie. Ich tue das, was ich für richtig halte! Ich helfe, selbst wenn ich nicht so richtig weiß, was ich hier tue beziehungsweise eigendlich will, fauchte sie sich innerlich zu. Schon seit langem sprach sie mit sich, selbst wenn es manchmal ein bisschen komisch erschien. So hatte sie immer jemanden, der ihr Rat geben konnte, selbst, wenn er eigens nicht schlauer war.
Als sie langsam wieder aus ihrer Eigenfantsay herauftauchte, hatte sich etwas in dem Raum ausgeformt, dass ihr ganz und garnicht langste. Beklemmende Stille. Zerfressende Einsahmkeit. Furchtbar! In langen Zügen schärften sich ihre Augen wieder. Als hätte sie geschlafen, wahr ihr jetzt. Sie atmete einmal tief durch und guckte einmal in die Runde,´natürlich, so dass es keiner merken konnte. Villeicht wurde sie beobachtet. Sie wusste nicht. Sie lies ihre Augen wieder zurückschwenken und guckte nun konzentriert auf das Pult, dass vor ihr zum greifen nah stand. Die Holzmaserung war besonders schön. Starke Ringe zogen sich durch das eigendlich bitterschokoladenfarbige Holz, das in diesem undurchlichtetem Raum kaum zur Geltung kam.Fly wurde leicht langweilig, also begann sie, im Kopf die Astauswächse zu zählen. ...8, 9, 10,11 ... Nun wartete sie auf den Anfang, was auch immer er bringen würde. ...17,18, 19 ...
Als sie langsam wieder aus ihrer Eigenfantsay herauftauchte, hatte sich etwas in dem Raum ausgeformt, dass ihr ganz und garnicht langste. Beklemmende Stille. Zerfressende Einsahmkeit. Furchtbar! In langen Zügen schärften sich ihre Augen wieder. Als hätte sie geschlafen, wahr ihr jetzt. Sie atmete einmal tief durch und guckte einmal in die Runde,´natürlich, so dass es keiner merken konnte. Villeicht wurde sie beobachtet. Sie wusste nicht. Sie lies ihre Augen wieder zurückschwenken und guckte nun konzentriert auf das Pult, dass vor ihr zum greifen nah stand. Die Holzmaserung war besonders schön. Starke Ringe zogen sich durch das eigendlich bitterschokoladenfarbige Holz, das in diesem undurchlichtetem Raum kaum zur Geltung kam.Fly wurde leicht langweilig, also begann sie, im Kopf die Astauswächse zu zählen. ...8, 9, 10,11 ... Nun wartete sie auf den Anfang, was auch immer er bringen würde. ...17,18, 19 ...
Zuletzt von Eileen am So Jul 13 2014, 00:57 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Man konnte nicht behaupten, dass Samuels letzte Reise ein Erfolge gewesen wäre – eher das Gegenteil. Mit einem Anflug von Ärgernis hieb er auf den Sattel des Pferdes auf dessen Rücken er sich befand. Das Tier unter ihm stoppte schnaubend und drehte seinen großen Kopf um nach dem Bein vom ihm zu schnappen – selbstverständlich nach dem Verletzten. Alles andere wäre auch ein wahres Wunder gewesen. In letzter Sekunde zog Pierce sein Bein nach hinten und entging so knapp dem Biss des Pferdes. Langsam drehte der Klepper seinen Schädel wieder nach vorne und schüttelte sich kurz, was seinen Reiter ordentlich durchschüttelte und ließ ein schrilles Wiehern hören. Wenn er es nicht besser wüsste, er hätte gesagt er würde ausgelacht. Das hellte seine Laune nicht unbedingt auf, gewohnt griesgrämig ritt er weiter. Vor einigen Tagen hatte er bei einer Rast in einem kleinen Wäldchen neben seinem Feuer gesessen und überlegt, was er nun mit sich und seinem Leben anfangen sollte. Das große Erbe, welches es sich ausgemalt hatte, war ausgeblieben – stattdessen hatte er eine Verletzung am Bein erhalten (laut einem seiner Miterben sei sein Bein auf magische Art und Weise geheilt worden – die Schmerzen die ab und zu wie heißes Feuer durch seine Muskulatur zogen, waren da anderer Meinung). Eine toller Tausch.
Während er da saß und dabei spöttisch von dem Pferd beobachtet wurde, welches beiläufig ein paar Grashalme zupfte, hatte er unterschiedliche Szenarien in seinem Kopf durch gesponnen, was als nächstes folgen sollte.
Zurück zu seinem Vater? – Auf keinen Fall!
Einer ehrlichen Arbeit nachgehen? – Nicht nach seinem Geschmack.
Frau, Kinder, Haus? – Zu viel Verantwortung.
Gerade als sich ein Bild in seinem Kopf formte, was hauptsächlich aus fremden Frauen und Bier fürs Erste bestand, wieherte das Pferd plötzlich erschrocken los und schlug aus. Das Seil an seinem Halfter verhinderte, dass es fliehen konnte und so sprang es panisch von rechts nach links. Es rollte wild mit den Augen und Samuel war aufgesprungen und hingeeilt um das Tier zu beruhigen. Nach einem ordentlichen Tritt gegen sein Knie, schaffte er es, dem Tier beruhigend auf den Hals zu klopfen und es daran zu hindern weiter auszubrechen. Er murmelte ein paar beruhigende Worte und sah sich um, was das Tier so aufgeregt haben könnte. Da entdeckte er einige Raben in der Nähe. Einer der Vogel legte seinen Kopf schräg, während er den Menschen ansah, krächzte und pickte nach unten. Als der gefiederte Kopf wieder aus dem Laub auftauchte, befand sich ein Auge in dem schwarzen Schnabel und mit einigen Flügelschlägel hob sich der Rabe in die Lüfte. Nach einem letzten Klopfer auf die Flanke des Pferdes (auch wenn die beiden sich nicht ganz geheuer waren, verband sie doch so etwas wie eine Hass-Liebe) ging er zu der Stelle herüber und scheuchte die erbosten Vögel weg. Gleich zwischen Farn und wild wucherndem Gras lag eine Leiche. Ungerührt besah sich Samuel den toten Mann, er konnte noch nicht lange hier liegen. Sein Fleisch verweste noch nicht. Eine Todesursache konnte er ebenso wenig feststellen. Vielleicht war er einfach tot umgefallen – das passierte in den besten Familien. Pierce trat näher und stupste den Leichnam mit dem Fuß an. Keine Regung – natürlich nicht, immerhin hatte ein Rabe gerade ein Auge aus dem Kopf gerissen! Samuel beugte sich nach unten und tat was man in einer solchen Situation eben tat – er plünderte die Leiche. Neben einigen erfreulichen Funden, wie einigen Münzen und ein paar schnöden Schmuckstücken (welche mit ein paar aufregenden Erzählungen sicher gut an den Mann zu bringen waren) fand er auch einen kleinen Stoffbeutel mit einigen Skizzen und Unterlagen. Flüchtig sah er durch den Papierstapel durch und stoppte erst als er einen Umschlag in der Hand hielt, er offizieller aussah, als er es bei diesem toten Zeitgenossen vermutet hätte.
Der Inhalt des Briefes war nicht uninteressant gewesen, weshalb Samuel beschlossen hatte, an einer angekündigten Versammlung teilzunehmen. Dazu musste er in eine Stadt reisen, doch diese war nicht weit weg.
Mit einem kurzen Ruck stoppte Samuel das Pferd, als er sich erneut einem großen Gebäude gegenüber. Er band das Pferd, welches ihm noch einmal kräftig in den Arm kniff, an einem Baum fest und betrat den Senatsraum, ohne das ihn weiter jemand beachtet hätte.
Er kannte solche gehobenen Räumlichkeiten aus seiner adligen Vergangenheit und setzte sich mit einem wohligen Gefühl auf einen der gepolsterten Stühle. Diesmal achtete er jedoch darauf in der Nähe der Tür zu bleiben. Sein letzter Besuch in einem großen Saal war eine heiße Angelegenheit gewesen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Er blickte desinteressiert zwischen den bereits Anwesenden hin und her. Scheinbei schien ihn niemand wahrzunehmen, beziehungsweise an der Richtigkeit seiner Anwesenheit zu zweifeln.
Griesgrämig betrachtete er einen wahren schlimmen Anblick von Menschen (war das überhaupt ein Mensch?) und sah sich lieber eine hübsche Frau in der Nähe an. Dabei wurde er unweigerlich an sein letztes Beuteobjekt – Dana – erinnert, weshalb er sich wütend abwand. Dabei sah er, dass er nicht der einzige war, der sich die Frau angeschaut hatte. Das konnte ja heiter werden.
Er fragte sich was hier besprochen werden würde, während er locker die Beine überschlug, ebenso wie er die Arme vor der Brust verschränkte.
Während er da saß und dabei spöttisch von dem Pferd beobachtet wurde, welches beiläufig ein paar Grashalme zupfte, hatte er unterschiedliche Szenarien in seinem Kopf durch gesponnen, was als nächstes folgen sollte.
Zurück zu seinem Vater? – Auf keinen Fall!
Einer ehrlichen Arbeit nachgehen? – Nicht nach seinem Geschmack.
Frau, Kinder, Haus? – Zu viel Verantwortung.
Gerade als sich ein Bild in seinem Kopf formte, was hauptsächlich aus fremden Frauen und Bier fürs Erste bestand, wieherte das Pferd plötzlich erschrocken los und schlug aus. Das Seil an seinem Halfter verhinderte, dass es fliehen konnte und so sprang es panisch von rechts nach links. Es rollte wild mit den Augen und Samuel war aufgesprungen und hingeeilt um das Tier zu beruhigen. Nach einem ordentlichen Tritt gegen sein Knie, schaffte er es, dem Tier beruhigend auf den Hals zu klopfen und es daran zu hindern weiter auszubrechen. Er murmelte ein paar beruhigende Worte und sah sich um, was das Tier so aufgeregt haben könnte. Da entdeckte er einige Raben in der Nähe. Einer der Vogel legte seinen Kopf schräg, während er den Menschen ansah, krächzte und pickte nach unten. Als der gefiederte Kopf wieder aus dem Laub auftauchte, befand sich ein Auge in dem schwarzen Schnabel und mit einigen Flügelschlägel hob sich der Rabe in die Lüfte. Nach einem letzten Klopfer auf die Flanke des Pferdes (auch wenn die beiden sich nicht ganz geheuer waren, verband sie doch so etwas wie eine Hass-Liebe) ging er zu der Stelle herüber und scheuchte die erbosten Vögel weg. Gleich zwischen Farn und wild wucherndem Gras lag eine Leiche. Ungerührt besah sich Samuel den toten Mann, er konnte noch nicht lange hier liegen. Sein Fleisch verweste noch nicht. Eine Todesursache konnte er ebenso wenig feststellen. Vielleicht war er einfach tot umgefallen – das passierte in den besten Familien. Pierce trat näher und stupste den Leichnam mit dem Fuß an. Keine Regung – natürlich nicht, immerhin hatte ein Rabe gerade ein Auge aus dem Kopf gerissen! Samuel beugte sich nach unten und tat was man in einer solchen Situation eben tat – er plünderte die Leiche. Neben einigen erfreulichen Funden, wie einigen Münzen und ein paar schnöden Schmuckstücken (welche mit ein paar aufregenden Erzählungen sicher gut an den Mann zu bringen waren) fand er auch einen kleinen Stoffbeutel mit einigen Skizzen und Unterlagen. Flüchtig sah er durch den Papierstapel durch und stoppte erst als er einen Umschlag in der Hand hielt, er offizieller aussah, als er es bei diesem toten Zeitgenossen vermutet hätte.
Der Inhalt des Briefes war nicht uninteressant gewesen, weshalb Samuel beschlossen hatte, an einer angekündigten Versammlung teilzunehmen. Dazu musste er in eine Stadt reisen, doch diese war nicht weit weg.
Mit einem kurzen Ruck stoppte Samuel das Pferd, als er sich erneut einem großen Gebäude gegenüber. Er band das Pferd, welches ihm noch einmal kräftig in den Arm kniff, an einem Baum fest und betrat den Senatsraum, ohne das ihn weiter jemand beachtet hätte.
Er kannte solche gehobenen Räumlichkeiten aus seiner adligen Vergangenheit und setzte sich mit einem wohligen Gefühl auf einen der gepolsterten Stühle. Diesmal achtete er jedoch darauf in der Nähe der Tür zu bleiben. Sein letzter Besuch in einem großen Saal war eine heiße Angelegenheit gewesen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Er blickte desinteressiert zwischen den bereits Anwesenden hin und her. Scheinbei schien ihn niemand wahrzunehmen, beziehungsweise an der Richtigkeit seiner Anwesenheit zu zweifeln.
Griesgrämig betrachtete er einen wahren schlimmen Anblick von Menschen (war das überhaupt ein Mensch?) und sah sich lieber eine hübsche Frau in der Nähe an. Dabei wurde er unweigerlich an sein letztes Beuteobjekt – Dana – erinnert, weshalb er sich wütend abwand. Dabei sah er, dass er nicht der einzige war, der sich die Frau angeschaut hatte. Das konnte ja heiter werden.
Er fragte sich was hier besprochen werden würde, während er locker die Beine überschlug, ebenso wie er die Arme vor der Brust verschränkte.
Elli- Piratenpinguin
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Auf ihren Reisen wollte der zufall sie wieder in eine Engstelle führen. Die Rede war von etwas besonderem. Hoffte sie zumindest. Was sie auch hoffte war ein bisschen über sich zu erfahren und das Geld. Geld war ihr in den letzten Jahren immer mehr ans Herz gewachsen, als sie wollte, denn es war für so viele Sachen so nützlich. Sie beschloss also sich in Richtung des Treffens in Bewegung zu setzen.
Zum Glück hatte sie noch keinen der Senatoren jemals bestohlen. Auch wenn ihr einige Gesichter bekannt vorkamen, waren es nicht die, die sie bestohlen hatte, dachte sie zumindest.
Und trotzdem fand sie sich hier fehl am Platz. Es war einfach nicht ihre Art Ort, an dem sie sich gerne aufhält. Schon fast zu viele Menschen und bei weitem zu hell. Auch wusste sie, dass Politiker fast so zwielichtig waren wie Banditen. Nur nicht ganz so gewalttätig. Da fiel ihr ein, dass sie ja nichtmal alleine hier war.
Um sie herum und vor ihr saßen allerlei komische Gestalten. Alle viel zu unterschiedlich, als dass sie ihre selektive Wahrnehmung auf einen oder zwei reduzieren könnte. Also lies sie es einfach und senkte ihren Blick. Ihre schwarzen Haare immer darauf bedacht ihr Gesicht zu verdecken, aber trotzdem würden ihre Augen durch die schwarzen Haare und Haarstränen durscheinen. Manchmal hasste sie ihre Augen dafür.
Ihre Kleidung war im Moment sogar recht edel, da sie letztens in einem Kleiderladen zugange war. Ihre Kleidung war seit langem Mal glatt und saß akkurat an ihrem Körper. Wenn sie nicht ihren mantel übergezogen hätte, dann könnte man ihren Körper erkennen, aber nun lässt sich nur eine Sillhouette erahnen.
Als der Senator das Pult verschob sah sie verstohlen nach oben, aber dabei immernoch daran bedacht nicht ihr Gesicht zu weit zu heben. Nun war sie darauf gespannt, was der Senator zu erzählen hatte.
Nun bemerkte sie aber die einzelnen Bewegungen der anderen Teilnehmer. Anscheinend waren es andere mehr gewohnt und wieder andere weniger, als sie es war.
Zum Glück hatte sie noch keinen der Senatoren jemals bestohlen. Auch wenn ihr einige Gesichter bekannt vorkamen, waren es nicht die, die sie bestohlen hatte, dachte sie zumindest.
Und trotzdem fand sie sich hier fehl am Platz. Es war einfach nicht ihre Art Ort, an dem sie sich gerne aufhält. Schon fast zu viele Menschen und bei weitem zu hell. Auch wusste sie, dass Politiker fast so zwielichtig waren wie Banditen. Nur nicht ganz so gewalttätig. Da fiel ihr ein, dass sie ja nichtmal alleine hier war.
Um sie herum und vor ihr saßen allerlei komische Gestalten. Alle viel zu unterschiedlich, als dass sie ihre selektive Wahrnehmung auf einen oder zwei reduzieren könnte. Also lies sie es einfach und senkte ihren Blick. Ihre schwarzen Haare immer darauf bedacht ihr Gesicht zu verdecken, aber trotzdem würden ihre Augen durch die schwarzen Haare und Haarstränen durscheinen. Manchmal hasste sie ihre Augen dafür.
Ihre Kleidung war im Moment sogar recht edel, da sie letztens in einem Kleiderladen zugange war. Ihre Kleidung war seit langem Mal glatt und saß akkurat an ihrem Körper. Wenn sie nicht ihren mantel übergezogen hätte, dann könnte man ihren Körper erkennen, aber nun lässt sich nur eine Sillhouette erahnen.
Als der Senator das Pult verschob sah sie verstohlen nach oben, aber dabei immernoch daran bedacht nicht ihr Gesicht zu weit zu heben. Nun war sie darauf gespannt, was der Senator zu erzählen hatte.
Nun bemerkte sie aber die einzelnen Bewegungen der anderen Teilnehmer. Anscheinend waren es andere mehr gewohnt und wieder andere weniger, als sie es war.
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Die direkten Nachbarn des über zwei Meter großen Oorms, konnten deutlich ein tiefes, rhythmisches Ein- und Ausatmen hören, das mit einer vollkommenen Regungslosigkeit einherging und so an eine Art Meditation erinnerte. Mehr oder weniger konnte man mit dieser Vermutung auch Recht haben, denn die Konzentration auf seine Atmung half Oorm dabei, nicht alles kurz und klein zu schlagen und dann aus dem Saal zu rennen. Die Schmerzen waren kaum zu ertragen. Wieder einmal fragte sich der alte Mann, was ihn dazu getrieben hatte, nicht nur in die Nähe einer Siedlung zu gehen, sondern diese auch noch zu betreten und einen Raum mit so vielen anderen Menschen zu teilen. Die Antwort war leider sehr einfach: Er musste es tun. Schmerzen hin oder her, er hatte eine Aufgabe und eine Verantwortung. Sein gesamtes Leben schien ihn seit dieser einen schicksalhaften Nacht auf diesen Tag und die damit verbundene Mission vorbereitet zu haben. Als wäre es gestern gewesen, sah er die Augen des Bären vor sich, die mit einer unnatürlichen Intelligenz und Weisheit zu strahlen schienen und sein Leben für immer verändert hatten. Nein, es war kein Fluch gewesen der Oorm getroffen hatte, sondern eine Gabe. Die ganzen Jahre hatte er sich gefragt, was der Grund dafür gewesen war. Da war natürlich die Respektlosigkeit gegenüber seiner Beute gewesen aber er hatte gewusst, dass etwas viel wichtigeres dahinter stecken musste. Seitdem er von der Bedrohung gehört hatte, hatte er gewusst, dass er sich derer annehmen musste.
Die Schmerzen, die ihm die ungewollte Verwandlung zufügte, rissen ihn wieder in die Gegenwart zurück. Er verzog sein stark behaartes Gesicht und zog die Kapuze seiner Robe tiefer ins Gesicht. Noch Eine oder Zwei Stunden und man würde erkennen, dass er mehr als nur ein behaarter alter Mann war. Das durfte nicht geschehen, denn Oorm wusste aus Erfahrung was dann folgen würde. Man würde ihn jagen und verstoßen – wenn er Glück hatte und sein Leben behalten durfte.
Ein weiteres Mal atmete er tief ein und ignorierte sowohl die Schmerzen, als auch den viel zu kleinen, knarrenden Stuhl unter sich, der jeden Moment zu zerbrechen drohte. Stattdessen hob er langsam den Kopf und drehte sich vorsichtig zu den anderen Personen im Raum um. Schon von hier aus schien er ihre Gier sehen und riechen zu können. Sie alle waren wegen dem Geld hier – nicht einer wegen der Bedrohung, die sie alle vernichten könnte. Menschen. Früher war Oorm genauso gewesen aber er hatte seine Gier und seinen Hochmut mit seinem Leben bezahlen müssen. Früher oder später würde es diesen Menschen genauso ergehen – nur das sie nicht das Glück haben würden, wiedergeboren zu werden.
Wahrscheinlich dachte niemand auch nur einen Augenblick daran, was diese Bedrohung der Natur antun könnte. Vielleicht würden dunkle, tiefe Wälder, weite Ebenen und deren Bewohner für immer verschwinden. Um das herauszufinden und aufzuhalten war er hier. Nicht aus Heldenmut, nicht für Geld, Ehre, Ruhm oder sonst was. Er würde für die sprechen, die niemand verstand und die beschützen, die jeder nur ausbeutete.
Geduldig wartete er darauf, dass jemand etwas sagte. Es gab keine Zeit zu verlieren aber jetzt etwas zu sagen, hätte die Aufmerksamkeit auf ihn gezogen und das wollte er so gut es ging verhindern.
Die Schmerzen, die ihm die ungewollte Verwandlung zufügte, rissen ihn wieder in die Gegenwart zurück. Er verzog sein stark behaartes Gesicht und zog die Kapuze seiner Robe tiefer ins Gesicht. Noch Eine oder Zwei Stunden und man würde erkennen, dass er mehr als nur ein behaarter alter Mann war. Das durfte nicht geschehen, denn Oorm wusste aus Erfahrung was dann folgen würde. Man würde ihn jagen und verstoßen – wenn er Glück hatte und sein Leben behalten durfte.
Ein weiteres Mal atmete er tief ein und ignorierte sowohl die Schmerzen, als auch den viel zu kleinen, knarrenden Stuhl unter sich, der jeden Moment zu zerbrechen drohte. Stattdessen hob er langsam den Kopf und drehte sich vorsichtig zu den anderen Personen im Raum um. Schon von hier aus schien er ihre Gier sehen und riechen zu können. Sie alle waren wegen dem Geld hier – nicht einer wegen der Bedrohung, die sie alle vernichten könnte. Menschen. Früher war Oorm genauso gewesen aber er hatte seine Gier und seinen Hochmut mit seinem Leben bezahlen müssen. Früher oder später würde es diesen Menschen genauso ergehen – nur das sie nicht das Glück haben würden, wiedergeboren zu werden.
Wahrscheinlich dachte niemand auch nur einen Augenblick daran, was diese Bedrohung der Natur antun könnte. Vielleicht würden dunkle, tiefe Wälder, weite Ebenen und deren Bewohner für immer verschwinden. Um das herauszufinden und aufzuhalten war er hier. Nicht aus Heldenmut, nicht für Geld, Ehre, Ruhm oder sonst was. Er würde für die sprechen, die niemand verstand und die beschützen, die jeder nur ausbeutete.
Geduldig wartete er darauf, dass jemand etwas sagte. Es gab keine Zeit zu verlieren aber jetzt etwas zu sagen, hätte die Aufmerksamkeit auf ihn gezogen und das wollte er so gut es ging verhindern.
Thorgrimm- Anzahl der Beiträge : 2050
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Flint Gwynneth
Senator Flint Gwynneth begann gerade, ernsthafte Zweifel an den Entscheidungen der letzten Tage zu hegen.
Gwynneth war der oberste Senator von Torias Senat, und das schon seit vielen Jahrzehnten, aber so etwas war ihm noch nicht untergekommen. Vor einigen Tagen, als einer der Senatoren (er erinnerte sich nicht mehr, wer es gewesen war) diesen Vorschlag zur Lösung des „kleinen Problems“, wie Gwynneth es gern nannte, gemacht hatte, hatte er ihn zwar irrsinnig gefunden, aber in Ermangelung einer anderen Lösung zugestimmt. Und darauf gehofft, dass sich wenigstens ein oder zwei, tja … vernünftige Leute melden würden.
Genau das war nicht der Fall.
Gwynneth versuchte, seine Enttäuschung über das offensichtliche Misslingen dieser Idee nicht allzu offen zu zeigen, aber er hatte die starke Vermutung dass ihm das nicht so ganz gelang. Aber mal ehrlich, was war das hier für ein Haufen an Hobbyabenteurern? Er ließ seinen Blick über die zwei Stuhlreihen schweifen. Zwei Insulaner, von denen der eine sich nicht rasieren konnte und der andere nicht mal Schuhe trug. Eine irgendwie depressiv wirkende Frau, vermutlich eine Kitsune (ja, er kannte auch einige Rassen von südlich des Grenzgebirges), die ihr Gesicht versteckte, eine seltsame Frau mit nur einem Auge, und zum krönenden Abschluss: die Hässlichkeit in Person, mit Haarausfall und unterschiedlich hohen Augen.
Kurzum: Gwynneths Erwartungen waren leicht verfehlt worden. Das also waren die mutigsten Wesen, die ganz Torant zur Verfügung stellen konnte … und er bezweifelte, dass sie ihrem Land in irgendeiner Weise nützlich sein würden. Die meisten interessierte wohl ohnehin nur das Geld …
Der alte Senator fuhr sich mit einer Hand durch das schulterlange Haar und festigte seinen Stand. Er hätte jetzt gerne das Rednerpult vor sich gehabt; nicht etwa weil er für seine Ansprache irgendwelche Notizzettel vor fremden Blicken verstecken musste (er verachtete Leute, die das nötig hatten), sondern eher, um die Sache ein klein wenig formeller aussehen zu lassen. Er vernahm scharrende Füße von hinter sich, die anderen Senatoren waren offenbar nervöser als er. Gwynneth war keinesfalls nervös; Unwohlsein hätte es wohl am besten getroffen.
„Sehr verehrte Anwesende!“ Gwynneth hob seinen Kopf ein wenig und ließ den Blick erneut über die Köpfe und Gesichter der vor ihm Versammelten schweifen. Lieber hätte er in die bekannten Augen seiner Mitsenatoren geschaut, aber die saßen hinter ihm und gaben halblaute Räusperer von sich. „Im Namen des jagnaischen Senats“, eine Handbewegung nach rechts hinten, „und des Königshauses des Inselkönigreiches“, eine Handbewegung nach links hinten, „heiße ich Euch alle in unseren bescheidenen Räumlichkeiten willkommen und danke für den Mut zu der Entscheidung, heute hier zu erscheinen.“ Er fuhr sich über seinen Bart, dann verschränkte er die Finger. „Nun, Ihr alle werdet es vernommen haben, Torant hat ein … kleines Problem und wir sind bereit, all diejenigen großzügig zu entlohnen, die es uns vom Hals schaffen. Es geht um eine, nun ja, Bedrohung … eine Bedrohung, die wir nicht ganz einordnen können und mit der wir auch nicht fertig werden. Wir vom jagnaischen-“
„Gott im Himmel, kommt zur Sache, Gwynneth.“ Obwohl sie beinahe so aussah, klang Theresa II längst nicht so abwesend, wie sie sich gab. Inzwischen hatte sie sich aufrecht hingesetzt und blickte den obersten jagnaischen Senator mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Es hilft hier keinem was, wenn Ihr nicht zum Punkt kommt. Sagt schon, was das Problem ist.“
Gwynneth verzog leicht das Gesicht. Er schätzte es nicht, wenn man ihn unterbrach. Dann zuckte er kurz mit der Nase und wandte sich wieder den Freiwilligen vor sich zu. „Tote. Jemand beschwört Leichen in Torant. Wir wissen nicht wer und auch nicht, wie oder warum, nur wo. Das erste Mal geschah es in einem Dorf südlich der Stadt Burlitt, das war vor etwa einer Woche. Offenbar holte jemand nachts die Toten eines nahe gelegenen Friedhofes zurück und schickte sie in das Dorf … mit verheerenden Auswirkungen. Das Dorf hatte zuvor etwa 100 Einwohner …“, er stockte kurz, „… jetzt sind es noch 78. Und es ist erst drei Nächte her, als sich ein zweiter Angriff ereignete … dieses Mal östlich der kleinen Stadt Lisiti.“ Er bohrte seinen Blick in die Personen, die da vor ihm saßen. „Ich weiß nicht, wie ernst Ihr das nehmt, aber wir benötigen Eure Hilfe dringend, um viele weitere Leben zu retten, denn es steht zu befürchten, dass es weitere Angriffe geben wird. Deshalb, verehrte Anwesende – helft Torant! Findet den Urheber dieser Vorkommnisse und beendet das Leichenbeschwören – am besten so schnell wie möglich.“ Gwynneth fuhr sich erneut durchs Haar. Er schien während seinem Vortrag gealtert zu sein, aber sein Blick war so wach wie zuvor und beobachtete aufmerksam die Leute, die da vor ihm saßen. „Ihr habt natürlich das Recht, jetzt zu gehen und das Schicksal dieses Kontinents in andere Hände zu geben.“ Nicht dass es einen Unterschied machen würde. Ob diese Gruppe überhaupt imstande sein würde, ihr Problem zu lösen? Gwynneth bezweifelte es.
Senator Flint Gwynneth begann gerade, ernsthafte Zweifel an den Entscheidungen der letzten Tage zu hegen.
Gwynneth war der oberste Senator von Torias Senat, und das schon seit vielen Jahrzehnten, aber so etwas war ihm noch nicht untergekommen. Vor einigen Tagen, als einer der Senatoren (er erinnerte sich nicht mehr, wer es gewesen war) diesen Vorschlag zur Lösung des „kleinen Problems“, wie Gwynneth es gern nannte, gemacht hatte, hatte er ihn zwar irrsinnig gefunden, aber in Ermangelung einer anderen Lösung zugestimmt. Und darauf gehofft, dass sich wenigstens ein oder zwei, tja … vernünftige Leute melden würden.
Genau das war nicht der Fall.
Gwynneth versuchte, seine Enttäuschung über das offensichtliche Misslingen dieser Idee nicht allzu offen zu zeigen, aber er hatte die starke Vermutung dass ihm das nicht so ganz gelang. Aber mal ehrlich, was war das hier für ein Haufen an Hobbyabenteurern? Er ließ seinen Blick über die zwei Stuhlreihen schweifen. Zwei Insulaner, von denen der eine sich nicht rasieren konnte und der andere nicht mal Schuhe trug. Eine irgendwie depressiv wirkende Frau, vermutlich eine Kitsune (ja, er kannte auch einige Rassen von südlich des Grenzgebirges), die ihr Gesicht versteckte, eine seltsame Frau mit nur einem Auge, und zum krönenden Abschluss: die Hässlichkeit in Person, mit Haarausfall und unterschiedlich hohen Augen.
Kurzum: Gwynneths Erwartungen waren leicht verfehlt worden. Das also waren die mutigsten Wesen, die ganz Torant zur Verfügung stellen konnte … und er bezweifelte, dass sie ihrem Land in irgendeiner Weise nützlich sein würden. Die meisten interessierte wohl ohnehin nur das Geld …
Der alte Senator fuhr sich mit einer Hand durch das schulterlange Haar und festigte seinen Stand. Er hätte jetzt gerne das Rednerpult vor sich gehabt; nicht etwa weil er für seine Ansprache irgendwelche Notizzettel vor fremden Blicken verstecken musste (er verachtete Leute, die das nötig hatten), sondern eher, um die Sache ein klein wenig formeller aussehen zu lassen. Er vernahm scharrende Füße von hinter sich, die anderen Senatoren waren offenbar nervöser als er. Gwynneth war keinesfalls nervös; Unwohlsein hätte es wohl am besten getroffen.
„Sehr verehrte Anwesende!“ Gwynneth hob seinen Kopf ein wenig und ließ den Blick erneut über die Köpfe und Gesichter der vor ihm Versammelten schweifen. Lieber hätte er in die bekannten Augen seiner Mitsenatoren geschaut, aber die saßen hinter ihm und gaben halblaute Räusperer von sich. „Im Namen des jagnaischen Senats“, eine Handbewegung nach rechts hinten, „und des Königshauses des Inselkönigreiches“, eine Handbewegung nach links hinten, „heiße ich Euch alle in unseren bescheidenen Räumlichkeiten willkommen und danke für den Mut zu der Entscheidung, heute hier zu erscheinen.“ Er fuhr sich über seinen Bart, dann verschränkte er die Finger. „Nun, Ihr alle werdet es vernommen haben, Torant hat ein … kleines Problem und wir sind bereit, all diejenigen großzügig zu entlohnen, die es uns vom Hals schaffen. Es geht um eine, nun ja, Bedrohung … eine Bedrohung, die wir nicht ganz einordnen können und mit der wir auch nicht fertig werden. Wir vom jagnaischen-“
„Gott im Himmel, kommt zur Sache, Gwynneth.“ Obwohl sie beinahe so aussah, klang Theresa II längst nicht so abwesend, wie sie sich gab. Inzwischen hatte sie sich aufrecht hingesetzt und blickte den obersten jagnaischen Senator mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Es hilft hier keinem was, wenn Ihr nicht zum Punkt kommt. Sagt schon, was das Problem ist.“
Gwynneth verzog leicht das Gesicht. Er schätzte es nicht, wenn man ihn unterbrach. Dann zuckte er kurz mit der Nase und wandte sich wieder den Freiwilligen vor sich zu. „Tote. Jemand beschwört Leichen in Torant. Wir wissen nicht wer und auch nicht, wie oder warum, nur wo. Das erste Mal geschah es in einem Dorf südlich der Stadt Burlitt, das war vor etwa einer Woche. Offenbar holte jemand nachts die Toten eines nahe gelegenen Friedhofes zurück und schickte sie in das Dorf … mit verheerenden Auswirkungen. Das Dorf hatte zuvor etwa 100 Einwohner …“, er stockte kurz, „… jetzt sind es noch 78. Und es ist erst drei Nächte her, als sich ein zweiter Angriff ereignete … dieses Mal östlich der kleinen Stadt Lisiti.“ Er bohrte seinen Blick in die Personen, die da vor ihm saßen. „Ich weiß nicht, wie ernst Ihr das nehmt, aber wir benötigen Eure Hilfe dringend, um viele weitere Leben zu retten, denn es steht zu befürchten, dass es weitere Angriffe geben wird. Deshalb, verehrte Anwesende – helft Torant! Findet den Urheber dieser Vorkommnisse und beendet das Leichenbeschwören – am besten so schnell wie möglich.“ Gwynneth fuhr sich erneut durchs Haar. Er schien während seinem Vortrag gealtert zu sein, aber sein Blick war so wach wie zuvor und beobachtete aufmerksam die Leute, die da vor ihm saßen. „Ihr habt natürlich das Recht, jetzt zu gehen und das Schicksal dieses Kontinents in andere Hände zu geben.“ Nicht dass es einen Unterschied machen würde. Ob diese Gruppe überhaupt imstande sein würde, ihr Problem zu lösen? Gwynneth bezweifelte es.
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Die Kirche war im Grunde nichts anderes, als eine größere Kapelle. Wie der Rest des Dorfes war sie aus Holz gebaut. Es gab ein doppelflügeliges Tor an der Vorderseite durch das sie ins Innere stürmten und Boden und Gebetsbänke mit Wasser bespritzten. Der Pater schlug mit Wucht das Tor zu und lehnte sich erschöpft schnaufend dagegen. Seine dreckige Arbeitskleidung triefte und lastete unangenehm auf seinem Körper. Ihm war ein wenig kalt.
„Jetzt bin ich aber gespannt, ob das die Mühe wert war“, brummte Samson mürrisch. Seine braunen Augen fixierten die Holzkiste. „Hast du Werkzeug hier?“ Der Pfarrer nickte: „Einen Moment.“
Eine Wasserspur hinterlassend schritt er auf den Altar zu, der sich am Ende des kurzen Gangs zwischen den Bankreihen befand. Kurz fiel sein Blick auf den aufgespießten Leib des Propheten, der dort elendig und blutig angebracht worden war. Der Pater nickte ihm zu, diesem altem Bekannten, dann verschwand er selbst hinter dem Altar. Dort führte eine Wendeltreppe mit quietschenden Dielen hinab in seine Gemächer. Er lebte direkt unter der Kirche.
Fünf Minuten später war er zurück, bewaffnet mit Werkzeug aus seiner kleinen Werkstatt. Samson und Heyn waren schon ungeduldig und lümmelten auf den Kirchenbänken herum. „Na endlich“, meinte Samson, als er den Pater erblickte. „Machen wir uns an die Arbeit“ Ohne zu protestieren ließ Dolan zu, dass der ältere Mann ihm das Werkzeug wegnahm, um sich sogleich daran zu machen mit einem Kuhfuß die Nägel aus dem Holz zu ziehen. Langsam wurde der Inhalt freigelegt.
Im Inneren befand sich das Unfassbare. Eine kleine, eindeutig menschliche Gestalt in einem weißen Leinentuch. Aufgebettet war sie notdürftig auf ein wenig Stroh. Wie das heilige Kind, ging es dem Pater durch den Kopf. Heyn war derjenige, der als erster das Wort ergriff. „Heilige Scheiße“, flüsterte er, während er sich fassungslos an seinem, für ihn typischen Dreitagebart kratzte. „Wer würde denn so etwas tun? Einen Säugling in eine Kiste sperren und in die See werfen…damit er ertrinkt“ Samson schüttelte nur störrisch den Kopf ohne zu sprechen.
„Wie auch immer das passieren konnte, wir müssen uns um ihn kümmern“, fasste Dolan einen Entschluss. Samson und Heyn nickten. Der Pfarrer griff in die Kiste hinein, um den vermummten Säugling heraus zu nehmen. Es ist ein Wunder, dass er überlebt hat. Ein absolutes Wunder. Er hätte ertrinken müssen. Er hätte ersticken müssen. Er hätte nur ein bisschen weiter weg von uns im Watt stranden und dann von der Flut verschlungen werden können. Aber Gott, der Herr ist gnädig. Ja, er wollte nicht, das diesem Kind Unrecht widerfährt. Deshalb hat er es in unsere Arme gelenkt.
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Seine Wünsche wurden tatsächlich erhört, denn der Senator begann unverzüglich mit seiner Rede. Bazille musterte aufmerksam die dürre, hochgewachsene Gestalt von Gwynneth aus seinen ungleichen Augen. Der Mann hatte wohl bereits seine besten Jahre hinter sich. Und jetzt versuchte er mit seinem weißem Haar und dem ehrfurchtsgebietenden Blick den letzten Rest seiner Würde zu bewahren. Ja, er verstand sich darauf sich passend zu präsentieren. Ein Politiker eben. Die Rede allerdings war im höchsten Maße langweilig, sodass sich Bazille zu fragen begann, wie es der Kerl zur Position des obersten Senators geschafft hatte. Wahrscheinlich als er noch ein paar Jahre weniger auf dem Buckel gehabt hatte. Und die anderen Senatoren waren zu feige ihm in den Rücken zu fallen.
Diese Inselkönigin sagte ihm da schon deutlich mehr zu. Sehr direkt für so eine ranghohe Persönlichkeit. Er würde ihr gerne mal einen Besuch in ihren Gemächern abstatten. Bazille fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
Doch der alte Esel ergriff wieder das Wort und Bazille riss sich von ihrem Anblick los. Er sollte versuchen zumindest aufmerksam zu wirken. Er brauchte diesen Auftrag. Er brauchte das Geld.
Auferstandene Tote? Davon hatte er wirklich noch nie gehört. Aber so schwer konnte es wohl kaum sein. Was wollten die Kerle mit ihren gammeligen Leibern schon groß ausrichten? An sich nicht sonderlich spektakulär. Bazille unterdrückte ein Gähnen. Es sei denn, der Mann der diese Leichen hervorzauberte konnte noch ein paar andere Kunststücke. Dann wäre das Ganze schon zumindest eine gewisse Herausforderung.
Schicksal des Kontinents…was schwafelte der senile Greis da? Hörte er sich eigentlich selbst reden?
Bazille hatte keine Lust mehr nur zuzuhören und ergriff die Initiative. Er hob seine Hand hoch, die wie auch der Rest seines Körpers von diesen gelbgrauen Flecken befallen war und begann auch gleich zu sprechen, ohne abzuwarten von dem Mann aufgerufen zu werden.
„Ney. Das hört sich schon ganz machbar an, Meister Gwünef!“, sprach er den Senator direkt an. Seine Stimme klang etwas verzerrt, wegen der Wunde an seiner Wange durch die Luft hinaus gestoßen wurde. „Aber ich hätte da schon noch ein paar Fragen: Wie genau sieht das denn jetzt mit der Belohnung aus? Reichtum schön und gut…aber das ist ja ein Wort, dass man…wie sagt man das noch gleich…ähm…ah ja…ein Wort das man verschieden auslegen kann. So sagt man das doch. Also ich würde da schon gerne konkret wissen, wie viel ich dafür bekomme mich mit diesen Toten herumzuschlägern. Und ist das Geld für uns alle, oder für den der sich den Kopf von dem Kerl als Erster schnappt?“ Er kratzte sich mit der Hand am Kinn. Hatte er noch etwas vergessen, was er sagen wollte?
Ach ja!
„Und sie sprachen doch gerade davon, dass es wieder einen Überfall gab, östlich von Lisiti: Was soll das denn eigentlich heißen? Ist da ein Dorf oder was? Irgendwo müssen wir ja auch zum Suchen anfangen und da wäre das ja der naheliegende Ort.“
„Jetzt bin ich aber gespannt, ob das die Mühe wert war“, brummte Samson mürrisch. Seine braunen Augen fixierten die Holzkiste. „Hast du Werkzeug hier?“ Der Pfarrer nickte: „Einen Moment.“
Eine Wasserspur hinterlassend schritt er auf den Altar zu, der sich am Ende des kurzen Gangs zwischen den Bankreihen befand. Kurz fiel sein Blick auf den aufgespießten Leib des Propheten, der dort elendig und blutig angebracht worden war. Der Pater nickte ihm zu, diesem altem Bekannten, dann verschwand er selbst hinter dem Altar. Dort führte eine Wendeltreppe mit quietschenden Dielen hinab in seine Gemächer. Er lebte direkt unter der Kirche.
Fünf Minuten später war er zurück, bewaffnet mit Werkzeug aus seiner kleinen Werkstatt. Samson und Heyn waren schon ungeduldig und lümmelten auf den Kirchenbänken herum. „Na endlich“, meinte Samson, als er den Pater erblickte. „Machen wir uns an die Arbeit“ Ohne zu protestieren ließ Dolan zu, dass der ältere Mann ihm das Werkzeug wegnahm, um sich sogleich daran zu machen mit einem Kuhfuß die Nägel aus dem Holz zu ziehen. Langsam wurde der Inhalt freigelegt.
Im Inneren befand sich das Unfassbare. Eine kleine, eindeutig menschliche Gestalt in einem weißen Leinentuch. Aufgebettet war sie notdürftig auf ein wenig Stroh. Wie das heilige Kind, ging es dem Pater durch den Kopf. Heyn war derjenige, der als erster das Wort ergriff. „Heilige Scheiße“, flüsterte er, während er sich fassungslos an seinem, für ihn typischen Dreitagebart kratzte. „Wer würde denn so etwas tun? Einen Säugling in eine Kiste sperren und in die See werfen…damit er ertrinkt“ Samson schüttelte nur störrisch den Kopf ohne zu sprechen.
„Wie auch immer das passieren konnte, wir müssen uns um ihn kümmern“, fasste Dolan einen Entschluss. Samson und Heyn nickten. Der Pfarrer griff in die Kiste hinein, um den vermummten Säugling heraus zu nehmen. Es ist ein Wunder, dass er überlebt hat. Ein absolutes Wunder. Er hätte ertrinken müssen. Er hätte ersticken müssen. Er hätte nur ein bisschen weiter weg von uns im Watt stranden und dann von der Flut verschlungen werden können. Aber Gott, der Herr ist gnädig. Ja, er wollte nicht, das diesem Kind Unrecht widerfährt. Deshalb hat er es in unsere Arme gelenkt.
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Seine Wünsche wurden tatsächlich erhört, denn der Senator begann unverzüglich mit seiner Rede. Bazille musterte aufmerksam die dürre, hochgewachsene Gestalt von Gwynneth aus seinen ungleichen Augen. Der Mann hatte wohl bereits seine besten Jahre hinter sich. Und jetzt versuchte er mit seinem weißem Haar und dem ehrfurchtsgebietenden Blick den letzten Rest seiner Würde zu bewahren. Ja, er verstand sich darauf sich passend zu präsentieren. Ein Politiker eben. Die Rede allerdings war im höchsten Maße langweilig, sodass sich Bazille zu fragen begann, wie es der Kerl zur Position des obersten Senators geschafft hatte. Wahrscheinlich als er noch ein paar Jahre weniger auf dem Buckel gehabt hatte. Und die anderen Senatoren waren zu feige ihm in den Rücken zu fallen.
Diese Inselkönigin sagte ihm da schon deutlich mehr zu. Sehr direkt für so eine ranghohe Persönlichkeit. Er würde ihr gerne mal einen Besuch in ihren Gemächern abstatten. Bazille fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
Doch der alte Esel ergriff wieder das Wort und Bazille riss sich von ihrem Anblick los. Er sollte versuchen zumindest aufmerksam zu wirken. Er brauchte diesen Auftrag. Er brauchte das Geld.
Auferstandene Tote? Davon hatte er wirklich noch nie gehört. Aber so schwer konnte es wohl kaum sein. Was wollten die Kerle mit ihren gammeligen Leibern schon groß ausrichten? An sich nicht sonderlich spektakulär. Bazille unterdrückte ein Gähnen. Es sei denn, der Mann der diese Leichen hervorzauberte konnte noch ein paar andere Kunststücke. Dann wäre das Ganze schon zumindest eine gewisse Herausforderung.
Schicksal des Kontinents…was schwafelte der senile Greis da? Hörte er sich eigentlich selbst reden?
Bazille hatte keine Lust mehr nur zuzuhören und ergriff die Initiative. Er hob seine Hand hoch, die wie auch der Rest seines Körpers von diesen gelbgrauen Flecken befallen war und begann auch gleich zu sprechen, ohne abzuwarten von dem Mann aufgerufen zu werden.
„Ney. Das hört sich schon ganz machbar an, Meister Gwünef!“, sprach er den Senator direkt an. Seine Stimme klang etwas verzerrt, wegen der Wunde an seiner Wange durch die Luft hinaus gestoßen wurde. „Aber ich hätte da schon noch ein paar Fragen: Wie genau sieht das denn jetzt mit der Belohnung aus? Reichtum schön und gut…aber das ist ja ein Wort, dass man…wie sagt man das noch gleich…ähm…ah ja…ein Wort das man verschieden auslegen kann. So sagt man das doch. Also ich würde da schon gerne konkret wissen, wie viel ich dafür bekomme mich mit diesen Toten herumzuschlägern. Und ist das Geld für uns alle, oder für den der sich den Kopf von dem Kerl als Erster schnappt?“ Er kratzte sich mit der Hand am Kinn. Hatte er noch etwas vergessen, was er sagen wollte?
Ach ja!
„Und sie sprachen doch gerade davon, dass es wieder einen Überfall gab, östlich von Lisiti: Was soll das denn eigentlich heißen? Ist da ein Dorf oder was? Irgendwo müssen wir ja auch zum Suchen anfangen und da wäre das ja der naheliegende Ort.“
Zuletzt von Darnamur am Fr Jul 11 2014, 18:11 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Es war nicht weiter überraschend, dass das Interesse von Samuel geweckt wurde, als der Senator von einer Belohnung sprach. Er hob seine rechte Hand und kratze sich seine stoppelige Wange, wobei der das kratzige Gefühl unter seinen Fingerkuppen genoss. Die Versammlung hier war jedoch eher ein Witz, bei seinem letzten „Abenteuer“ waren zumindest mehr oder weniger gut geeignete Kämpfer an seiner Seite gewesen, aber das hier? Das glich schon wieder einem Himmelsfahrtkommando – andererseits müsste er dringend wieder mal an Geld kommen, ohne dass er jemandem dabei die Taschen ausräumte – nicht, dass er das aufgeben würde, aber er hatte Bedenken, dass es noch lange gut gehen würde. Ein leises Seufzens entfuhr ihm, während er seine Hand von der Wange nahm. Tote die Wiederauferstanden – ein Déjà-vu durchjagte ihn, ebenso wie der Schmerz in seinem Bein. Er ballte die Hände zu Fäusten und verschränkte die Arme erneut. Er wiegte ab, ob die illustre Unternehmung etwas für ihn wäre, zumal er gar nicht eingeladen worden war, sondern den Brief einer Leiche entwendet hatte. Wer weiß – vielleicht war diese kurze Zeit später wieder auferstanden und hatte seinen Weg durch die Wälder fortgesetzt?
Wie auch immer – es gab im Prinzip nur einen Kritikpunkt um zu entscheiden, was zu tun war. Zumindest zu Beginn.
Gerade als er dazu ansetzten wollte, zu fragen wie die Belohnung aussehen wollte, fragt das jemand anderes im Raum. Nun vielleicht war „jemand“ zu viel gesagt. War das überhaupt ein Mensch, der die Frage stellte, die auch ihm unter den Nägel brannte?
Er setzte eins nach “Ds muss ich zustimmen. Torant in allen Ehren, aber unsere Köpfe riskieren, für schnöde Versprechen? Lasst hören Senator, was springt für uns dabei heraus?“
Wie auch immer – es gab im Prinzip nur einen Kritikpunkt um zu entscheiden, was zu tun war. Zumindest zu Beginn.
Gerade als er dazu ansetzten wollte, zu fragen wie die Belohnung aussehen wollte, fragt das jemand anderes im Raum. Nun vielleicht war „jemand“ zu viel gesagt. War das überhaupt ein Mensch, der die Frage stellte, die auch ihm unter den Nägel brannte?
Er setzte eins nach “Ds muss ich zustimmen. Torant in allen Ehren, aber unsere Köpfe riskieren, für schnöde Versprechen? Lasst hören Senator, was springt für uns dabei heraus?“
Elli- Piratenpinguin
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Endlich hatte dieser Mann zu Reden begonnen und das Gefühl, angestarrt zu werden, löste sich ein wenig von ihr. Reichtum, eine Entlohnung, als ob sie das interessiert hätte. Diese menschlichen Probleme gingen sie gar nichts an, um nicht zu sagen, es war ihr nicht gestattet, sich in solch große Dinge einzumischen, wenn Inari es nicht ausdrücklich erlaubte. In diesem Moment schien sie fast wie ausgewechselt, eben noch völlig scheu, erhob sie sich nun selbstbewusst, schien sich zum gehen zu wenden... Bis jene Stimme, die sie nur einmal zuvor vernahm, in ihr wiederhallte. Es waren die Worte jener, die eigentlich nie mit solchen wie ihr Sprach, jene Stimme, welche die Kitsune der großen Inari zuordneten, der Göttin, an die sie glaubten.
Setz dich Neah!
Eine kurze Anweisung, welche die Kitsune dennoch in der Bewegung erstarren lies. Es war ihr unvorstellbar, dass Inari zu ihr gesprochen hatte, kurz bestimmt, aber sanft.
Erneut fühlte sich Neah angestarrt, ertapt. Ihr Blick wanderte entschuldigend zum Senator, dann setzte sie sich wieder und senkte den Kopf, wie ein geschlagener Hund.
"Verzeiht mir." murmelte sie dann, sodass man es sowieso kaum verstand und versuchte sich wieder unauffällig zu verhalten, so etwas peinliches. Sie faltete die Hände wieder.
Setz dich Neah!
Eine kurze Anweisung, welche die Kitsune dennoch in der Bewegung erstarren lies. Es war ihr unvorstellbar, dass Inari zu ihr gesprochen hatte, kurz bestimmt, aber sanft.
Erneut fühlte sich Neah angestarrt, ertapt. Ihr Blick wanderte entschuldigend zum Senator, dann setzte sie sich wieder und senkte den Kopf, wie ein geschlagener Hund.
"Verzeiht mir." murmelte sie dann, sodass man es sowieso kaum verstand und versuchte sich wieder unauffällig zu verhalten, so etwas peinliches. Sie faltete die Hände wieder.
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Der blasse Man, der an die Front der Versammelten getreten war, hatte begonnen zu sprechen. Er sah alt aus, zu alt, als dass sie ihm hätte vertrauen können. Seine Haut war fast schon so weiß, wie seine Haare und spindeldürr war er, als ob er seit Wochen nichts richtiges mehr zu essen bekommen hatte. Fly musterte ihn desinteressiert. Und noch einmal. Sie hatte nicht wirklich Interesse an ihm, doch er war wichtig, und sie versuchte herauszufinden, warum.
Letzten Endes hatte sie immer noch keine Antwort auf ihre eigenen Gedanken gefunden. Er sprach immer noch. Hatte dieser Man nichts Besseres zu tun, als einen Haufen Verrückter anzuheuern nur wegen eines kleinen Problems? Okay, Untote hören sich grade nicht ungefährlich an, aber was kümmert ihn das? Er ist doch keiner der Toten! Flyasca´s innere Stimme prustete los. Sie wandte ihren Blick von dem Weißling ab, um sich heimlich etwas umzusehen.
Wer neben ihr saß, wusste sie nicht. Die meisten sahen ziemlich wild aus. Viele von ihnen stanken, als hätten sie sich in der Schweinegrube gesuhlt. Einer hatte Ähnlichkeiten mit einem Bär und machte ihr ziemliche Angst. Ein anderer, ein paar Plätze weiter weg zu Fly´s rechten hatte ein Loch in der Wange. Ekelig. Ein leichtes schaudern erschütterte sie und sie fasste mit beiden Händen an die ihren, denn sie fühlten sich so frei an. Als Fly ihre Wangen berührte, fuhr ein leichtes Kribbeln durch die Stellen, die sie berührt hatte. Kurz ließ sie ihre Hände auf ihren warmen Wangen verweilen und schloss ihre Augen. Du bist nicht er. Du hast keine Löcher in deinem Gesicht und siehst auch nicht so verwahrlost aus. Ihre Gedanken beruhigten sie und sie ließ ihre zarten Finger wieder auf ihren Schoß hinunter gleiten. Noch einmal tasteten ihre Augen die Umgebung ab. Ihr Gesicht war nicht verdeckt. Nicht so, wie bei den meisten. Sie hatte ihre hüftlangen Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengezurrt, wodurch ihre Tattoos auf ihrer Stirn, ihrer Wange und Entlang ihres linken Auges besonders hervorstachen. Sie war immer noch froh, dass sie sich nicht so oft mit der Sonne in Berührung kam, wodurch ihre Haut immer noch so schön weiß war und manchmal sogar im Dunkeln zu strahlen schien.
Endlich! Er hat aufgehöhrt! Fly atmete auf. Langsam säuselten ihr ein paar Fragen in dem Kopf herum, doch sie konnte ihre Gedanken noch nicht einmal richtig Ausformulieren, da stand auch schon der Erste auf. Es war der Hässling. Als er Anfing sich Äußern zu wollen, war dies eher eine Mixtur aus spucken, sabbern und sprechen. Schlimm! Dachte sie nur. Als er seine Ansprache beendet hatte, sprang auch schon der nächste Man auf. Im Gegensatz zu dem Etwas, was vor ihm gesprochen hat, war er relativ gut an zu sehen. Seine Stimme war tief, was sie sofort erschaudern ließ. Diese Stimme erinnerte sie an ihn. An Heath.
„Beeil dich! Gleich kommen meine Eltern!“ Fly hatte einen Braten gebacken, dessen Geruch durch den ganzen Wagen waberte. Vorsichtig stellte sie ihn nach draußen, wo auch schon Heath den Tisch gedeckt hatte. Ich liebe diesen Man! Wiederholend spulte sich dieser Satz ab, der immer wieder kam, als sie sich ansahen. Beide setzten sich nebeneinander auf den Boden und warteten, bis ihre´s Eltern ankamen.
Gemeinsam saßen sie nun am Tisch und aßen. Eine Stunde waren Fly´s Eltern schon da und unterhielten sich mit dem Pärchen. Als es grade kurz still wurde, fing Heath an zu reden: „Ich möchte euch etwas fragen. Besonders Fly. Ich… ähm …“. Er wurde rot, dass wusste sie noch ganz genau. Doch als er weiterreden wollte, unterbrach etwas die Stille. Heath und Fly sprangen auf. „Wer da!“, schrie Flyasca in den schon dunkel gewordenen Wald hinein. Ein knurren raunte darauf durch den Wald, worauf auch Mr. und Mrs. Mooncrastal aufsprangen. Fly schlich zurück zu ihrem Klingenbummerang, der mit einer insgesamt ein Meter Länge (von Spitze zu Spitze) bis zu der Hälfte der Wagentür reichte. Sie nahm ihn und stellte sich hinter Heath, der schon ziemlich auf Kampf eingestellt aussah. Ihre Eltern gingen etwas vor, sodass sie die Störenfriede ausfindig machen konnten. Doch dies war der Fehler, den Fly sich niemals verzeihen konnte.
Plötzlich sprangen drei Höllenhunde aus dem gerade noch so vertrautem Wald. Fly´s Eltern standen unter Schock und liefen erst zwei Sekunden später los, als sie hätten müssen. Schmerzensschreie hallten durch den Wald, der nun schwarz geworden war. Als sie einen Blick über Heath´s Schulter warf, waren nur noch die drei Bestien dort in einer riesigen Lache aus schimmerndem Blut. Die Höllengeschöpfe waren blau, dass hieß, wie waren frei. Noch ein Schrei lies den Wald vibrieren. Trauer. Hass. Wut. Als Fly wieder aus ihrem Schrei kam, sah sie Heath in Richtung der Hunde gehen. Sein Schwert gezogen ging er. Sie hatte nur einmal geblinzelt, und er war wie vom Erdboden verschluckt. Weg. HEATH! Er lässt mich mir diesen Bestien alleine! Fly schluckte ein letztes Mal und rannte den Hunden entgegen, da sie ihr eher langsam entgegen kamen.
Eltern tot. Heath weg. Zwei Höllenhunde tot. Einer geflohen. Sie gegangen. Das war das letzte, was sie wusste.
Als Fly wieder die Augen aufschlug, erhaschte sie grade ein Mädchen dabei, wie es gehen wollte. Sie erstarrte allerdings, als hätte jemand sie zurückgewiesen. Langsam setzte sie sich wieder hin. Fly erhaschte nur kurz einen Blick auf ihr Gesicht, was bisher eine große Lederkapuze verbarg. Sie hoffte, sie wurde von ihr nicht erwischt werden oder desgleichen. Nein, sie hatte, nicht wie die beiden Jungs, keinerlei Bedürfnisse, aufzustehen, sich den Blicken dieser Fremden zum Opfer fallen lassen oder irgendeine dämliche Frage zu äußern. Da die Erörterung der Belohnung schon begangen wurde, ob der, der als Erstes mit dem Kopf des Widersachers zurückkam die höchste Belohnung erhielt, brauchte sie jetzt nur noch auf die Antwort abzuwarten.
Es war ihr selbst eigentlich egal, solange sie wenigstens etwas bekam. Der Schwerpunkt lag, wenigstens bei ihr, doch darauf, dass die Gefahr gebändigt wurde und möglichst viele Menschenleben durch mich beziehungsweise uns gerettet werden würden, oder? Das Geld war ihr relativ egal, Hauptsache, sie bekam ein bisschen, denn Kleidung brauchte sie mal wieder neue und die Klingen ihrer Waffen mussten auch Mal wieder nachgebessert werden. Zu viel war nicht gut, denn sonst wurde man leicht angegriffen oder man war viel zu gebunden. Nein, danke! Manchmal ist weniger mehr! Sie widmete sich wieder ihrem Umfeld. Ob wohl noch einer den Mumm hatte, aufzustehen? Oder würde nun erst die Frage mit der Belohnung/-Verteilung geklärt werden? Abwarten. Beobachten. Auswerten. Entscheiden. Die beste Taktik zum Erfolg.
Letzten Endes hatte sie immer noch keine Antwort auf ihre eigenen Gedanken gefunden. Er sprach immer noch. Hatte dieser Man nichts Besseres zu tun, als einen Haufen Verrückter anzuheuern nur wegen eines kleinen Problems? Okay, Untote hören sich grade nicht ungefährlich an, aber was kümmert ihn das? Er ist doch keiner der Toten! Flyasca´s innere Stimme prustete los. Sie wandte ihren Blick von dem Weißling ab, um sich heimlich etwas umzusehen.
Wer neben ihr saß, wusste sie nicht. Die meisten sahen ziemlich wild aus. Viele von ihnen stanken, als hätten sie sich in der Schweinegrube gesuhlt. Einer hatte Ähnlichkeiten mit einem Bär und machte ihr ziemliche Angst. Ein anderer, ein paar Plätze weiter weg zu Fly´s rechten hatte ein Loch in der Wange. Ekelig. Ein leichtes schaudern erschütterte sie und sie fasste mit beiden Händen an die ihren, denn sie fühlten sich so frei an. Als Fly ihre Wangen berührte, fuhr ein leichtes Kribbeln durch die Stellen, die sie berührt hatte. Kurz ließ sie ihre Hände auf ihren warmen Wangen verweilen und schloss ihre Augen. Du bist nicht er. Du hast keine Löcher in deinem Gesicht und siehst auch nicht so verwahrlost aus. Ihre Gedanken beruhigten sie und sie ließ ihre zarten Finger wieder auf ihren Schoß hinunter gleiten. Noch einmal tasteten ihre Augen die Umgebung ab. Ihr Gesicht war nicht verdeckt. Nicht so, wie bei den meisten. Sie hatte ihre hüftlangen Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengezurrt, wodurch ihre Tattoos auf ihrer Stirn, ihrer Wange und Entlang ihres linken Auges besonders hervorstachen. Sie war immer noch froh, dass sie sich nicht so oft mit der Sonne in Berührung kam, wodurch ihre Haut immer noch so schön weiß war und manchmal sogar im Dunkeln zu strahlen schien.
Endlich! Er hat aufgehöhrt! Fly atmete auf. Langsam säuselten ihr ein paar Fragen in dem Kopf herum, doch sie konnte ihre Gedanken noch nicht einmal richtig Ausformulieren, da stand auch schon der Erste auf. Es war der Hässling. Als er Anfing sich Äußern zu wollen, war dies eher eine Mixtur aus spucken, sabbern und sprechen. Schlimm! Dachte sie nur. Als er seine Ansprache beendet hatte, sprang auch schon der nächste Man auf. Im Gegensatz zu dem Etwas, was vor ihm gesprochen hat, war er relativ gut an zu sehen. Seine Stimme war tief, was sie sofort erschaudern ließ. Diese Stimme erinnerte sie an ihn. An Heath.
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„Beeil dich! Gleich kommen meine Eltern!“ Fly hatte einen Braten gebacken, dessen Geruch durch den ganzen Wagen waberte. Vorsichtig stellte sie ihn nach draußen, wo auch schon Heath den Tisch gedeckt hatte. Ich liebe diesen Man! Wiederholend spulte sich dieser Satz ab, der immer wieder kam, als sie sich ansahen. Beide setzten sich nebeneinander auf den Boden und warteten, bis ihre´s Eltern ankamen.
Gemeinsam saßen sie nun am Tisch und aßen. Eine Stunde waren Fly´s Eltern schon da und unterhielten sich mit dem Pärchen. Als es grade kurz still wurde, fing Heath an zu reden: „Ich möchte euch etwas fragen. Besonders Fly. Ich… ähm …“. Er wurde rot, dass wusste sie noch ganz genau. Doch als er weiterreden wollte, unterbrach etwas die Stille. Heath und Fly sprangen auf. „Wer da!“, schrie Flyasca in den schon dunkel gewordenen Wald hinein. Ein knurren raunte darauf durch den Wald, worauf auch Mr. und Mrs. Mooncrastal aufsprangen. Fly schlich zurück zu ihrem Klingenbummerang, der mit einer insgesamt ein Meter Länge (von Spitze zu Spitze) bis zu der Hälfte der Wagentür reichte. Sie nahm ihn und stellte sich hinter Heath, der schon ziemlich auf Kampf eingestellt aussah. Ihre Eltern gingen etwas vor, sodass sie die Störenfriede ausfindig machen konnten. Doch dies war der Fehler, den Fly sich niemals verzeihen konnte.
Plötzlich sprangen drei Höllenhunde aus dem gerade noch so vertrautem Wald. Fly´s Eltern standen unter Schock und liefen erst zwei Sekunden später los, als sie hätten müssen. Schmerzensschreie hallten durch den Wald, der nun schwarz geworden war. Als sie einen Blick über Heath´s Schulter warf, waren nur noch die drei Bestien dort in einer riesigen Lache aus schimmerndem Blut. Die Höllengeschöpfe waren blau, dass hieß, wie waren frei. Noch ein Schrei lies den Wald vibrieren. Trauer. Hass. Wut. Als Fly wieder aus ihrem Schrei kam, sah sie Heath in Richtung der Hunde gehen. Sein Schwert gezogen ging er. Sie hatte nur einmal geblinzelt, und er war wie vom Erdboden verschluckt. Weg. HEATH! Er lässt mich mir diesen Bestien alleine! Fly schluckte ein letztes Mal und rannte den Hunden entgegen, da sie ihr eher langsam entgegen kamen.
Eltern tot. Heath weg. Zwei Höllenhunde tot. Einer geflohen. Sie gegangen. Das war das letzte, was sie wusste.
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Als Fly wieder die Augen aufschlug, erhaschte sie grade ein Mädchen dabei, wie es gehen wollte. Sie erstarrte allerdings, als hätte jemand sie zurückgewiesen. Langsam setzte sie sich wieder hin. Fly erhaschte nur kurz einen Blick auf ihr Gesicht, was bisher eine große Lederkapuze verbarg. Sie hoffte, sie wurde von ihr nicht erwischt werden oder desgleichen. Nein, sie hatte, nicht wie die beiden Jungs, keinerlei Bedürfnisse, aufzustehen, sich den Blicken dieser Fremden zum Opfer fallen lassen oder irgendeine dämliche Frage zu äußern. Da die Erörterung der Belohnung schon begangen wurde, ob der, der als Erstes mit dem Kopf des Widersachers zurückkam die höchste Belohnung erhielt, brauchte sie jetzt nur noch auf die Antwort abzuwarten.
Es war ihr selbst eigentlich egal, solange sie wenigstens etwas bekam. Der Schwerpunkt lag, wenigstens bei ihr, doch darauf, dass die Gefahr gebändigt wurde und möglichst viele Menschenleben durch mich beziehungsweise uns gerettet werden würden, oder? Das Geld war ihr relativ egal, Hauptsache, sie bekam ein bisschen, denn Kleidung brauchte sie mal wieder neue und die Klingen ihrer Waffen mussten auch Mal wieder nachgebessert werden. Zu viel war nicht gut, denn sonst wurde man leicht angegriffen oder man war viel zu gebunden. Nein, danke! Manchmal ist weniger mehr! Sie widmete sich wieder ihrem Umfeld. Ob wohl noch einer den Mumm hatte, aufzustehen? Oder würde nun erst die Frage mit der Belohnung/-Verteilung geklärt werden? Abwarten. Beobachten. Auswerten. Entscheiden. Die beste Taktik zum Erfolg.
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Mehr als einmal verlieh Oorm seinem Missfallen mit einem tiefen, kehligen Knurren Ausdruck. Zwar versuchte er so unscheinbar wie nur möglich zu bleiben aber er konnte es sich einfach nicht verkneifen. Außerdem hielt ihn das Knurren davon ab, seine Schmerzen herauszuschreien - irgendwie erleichterte es ihn. Nichts was bisher gesagt wurde, gefiel ihm auch nur Ansatzweise. Weder die Tatsache, dass der Kreislauf des Lebens durchbrochen wurde und die Person, die dafür verantwortlich war, Tote dazu brachte, wieder auf der Erde zu wandeln, noch die beiden gierigen Männer, die sofort nichts anderes als die Summe an Geld denken konnte, die sie vielleicht irgendwann bekommen würden.
Es war genau so, wie Oorm es sich ausgemalt hatte. Ein Haufen gieriger Menschen, die sich weder für die Unnatürlichkeit des Untodes, noch für die Menschen oder die Tiere dieses Landes interessierten. Für sie zählte nur das Geld, dass ihnen ein paar Tage ihres Lebens versüßen würde... bis sie wieder Geld brauchten. Niemand verstand mehr wirklich zu leben. Wieder knurrte er vor Wut und Schmerzen.
Was Oorm aber noch viel mehr ärgerte als die Menschen, die nur auf die ausgesetzte Belohnung aus waren, war das Problem selbst, um das sie sich kümmern sollten. Leichen die wieder lebendig wurden und Dörfer angriffen. Das war nicht nur unnatürlich, sondern widersprach allen Gesetzen, die das Leben einem auferlegte. Alles musste irgendwann sterben - nichts war vor dem Tod geschützt oder konnte von ihm wiederkehren. Es war ein endgültiger Zustand und ein wichtiger noch dazu. Der Tod war notwendig, damit neues Leben entstehen konnte. Der Körper eines Lebewesens wurde nach seinem Tod wieder eins mit der ihn umgebenden Erde und versorgte nicht nur Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen, sondern war der Geburtsort vieler neuer Wesen. Würmer und Maden, Insekten und Fliegen und auch Aasfresser ernährten sich von dem toten Fleisch und ernährten ihrerseits Vögel und andere Wesen. Es war ein Kreislauf und nichts hatte die Macht und das Recht, ihn zu unterbrechen. Tote mussten tot bleiben.
Wenn also tatsächlich irgendjemand bereits dabei war, die Toten zu erwecken, dann war höchste Eile geboten, damit die Natur keinen allzu großen Schaden davontrug. Sie durften nicht zögern. Eigentlich wollte Oorm die Anwesenden bitten, sich zu beeilen aber er beließ es dabei und verhielt sich weiterhin unauffällig. Ein paar Minuten würde er noch aushalten. Stattdessen rutschte er etwas nervös auf seinem Stuhl herum und wartete darauf, endlich diesen Raum verlassen zu können. Er hasste Gebäude und kleine Räume und konnte nicht verstehen, wieso niemand die endlose Weite des Waldes einem so kleinen Raum vorzog.
Es war genau so, wie Oorm es sich ausgemalt hatte. Ein Haufen gieriger Menschen, die sich weder für die Unnatürlichkeit des Untodes, noch für die Menschen oder die Tiere dieses Landes interessierten. Für sie zählte nur das Geld, dass ihnen ein paar Tage ihres Lebens versüßen würde... bis sie wieder Geld brauchten. Niemand verstand mehr wirklich zu leben. Wieder knurrte er vor Wut und Schmerzen.
Was Oorm aber noch viel mehr ärgerte als die Menschen, die nur auf die ausgesetzte Belohnung aus waren, war das Problem selbst, um das sie sich kümmern sollten. Leichen die wieder lebendig wurden und Dörfer angriffen. Das war nicht nur unnatürlich, sondern widersprach allen Gesetzen, die das Leben einem auferlegte. Alles musste irgendwann sterben - nichts war vor dem Tod geschützt oder konnte von ihm wiederkehren. Es war ein endgültiger Zustand und ein wichtiger noch dazu. Der Tod war notwendig, damit neues Leben entstehen konnte. Der Körper eines Lebewesens wurde nach seinem Tod wieder eins mit der ihn umgebenden Erde und versorgte nicht nur Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen, sondern war der Geburtsort vieler neuer Wesen. Würmer und Maden, Insekten und Fliegen und auch Aasfresser ernährten sich von dem toten Fleisch und ernährten ihrerseits Vögel und andere Wesen. Es war ein Kreislauf und nichts hatte die Macht und das Recht, ihn zu unterbrechen. Tote mussten tot bleiben.
Wenn also tatsächlich irgendjemand bereits dabei war, die Toten zu erwecken, dann war höchste Eile geboten, damit die Natur keinen allzu großen Schaden davontrug. Sie durften nicht zögern. Eigentlich wollte Oorm die Anwesenden bitten, sich zu beeilen aber er beließ es dabei und verhielt sich weiterhin unauffällig. Ein paar Minuten würde er noch aushalten. Stattdessen rutschte er etwas nervös auf seinem Stuhl herum und wartete darauf, endlich diesen Raum verlassen zu können. Er hasste Gebäude und kleine Räume und konnte nicht verstehen, wieso niemand die endlose Weite des Waldes einem so kleinen Raum vorzog.
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Fantasia lauschte den Worten des Senators, der endlich mal mit der Sprache raus rückte. Und nach dem der Senator das auch endlich tat, war Fantasia gebannt von dem was er sagte. Tote die zum Leben erweckt werden? Das klingt mehr als Interessant. Ob Duzro davon gewusst hatte? vermutlich... aber wieso hatte er es ihr dann nicht gleich gesagt? Irgendwas hatte er doch vor. Aber gut... er wird seine Gründe haben sie hier her zu schicken. Kaum hatte der Senator ausgesprochen, fragten bereits die ersten nach der Höhe der Belohnung. Die interessierte Fantasia nicht. Sie hatte mehr als genug... sie wollte nur den Auftrag erledigen, zu dem ihr Meister sie geschickt hatte.
Fantasia hatte eigentlich genug gehört... aber sie musste ja noch wissen wo sie anfangen sollten. Anhaltspunkte brauchte auch sie. Also lehnte sie sich jetzt genüsslich zurück und strich ihren Umhang beiseite. Dadurch gab sie ihren Körper den Blicken frei. Ein kurzes Oberteil, das gerade mal knapp alles verdeckte, aber sicher hielt. Eine enge Hose, die gerade mal ihren Hintern bedeckte und darum einen Gürtel mit einem Dolch. Ihre Haut war blass... aber wie sollte es auch anders sein, wenn man eher Nachts, im Schutz der Schatten wandelte.
Es war ihr auch recht warm hier, da sie eben andere Temperaturen gewöhnt ist. Da kam ein angenehmer hauch auf ihren nackten Bauch ganz gelegen.
Fantasia hob die Hand und fragte sogleich nach. "Gibt es irgendetwas besonderes an den Untoten? Ein Merkmal das vielleicht alle besitzen, wie ein bestimmtes Symbol oder Zeichen, das sie tragen?"
Vielleicht half das ja weiter... es wäre nicht das erste Mal, das sie sah wie ein Täter seine Opfer markierte. Aber vermutlich würde sie sich die Stadt, wo alles begann, erst einmal genauer ansehen wollen...
Fantasia hatte eigentlich genug gehört... aber sie musste ja noch wissen wo sie anfangen sollten. Anhaltspunkte brauchte auch sie. Also lehnte sie sich jetzt genüsslich zurück und strich ihren Umhang beiseite. Dadurch gab sie ihren Körper den Blicken frei. Ein kurzes Oberteil, das gerade mal knapp alles verdeckte, aber sicher hielt. Eine enge Hose, die gerade mal ihren Hintern bedeckte und darum einen Gürtel mit einem Dolch. Ihre Haut war blass... aber wie sollte es auch anders sein, wenn man eher Nachts, im Schutz der Schatten wandelte.
Es war ihr auch recht warm hier, da sie eben andere Temperaturen gewöhnt ist. Da kam ein angenehmer hauch auf ihren nackten Bauch ganz gelegen.
Fantasia hob die Hand und fragte sogleich nach. "Gibt es irgendetwas besonderes an den Untoten? Ein Merkmal das vielleicht alle besitzen, wie ein bestimmtes Symbol oder Zeichen, das sie tragen?"
Vielleicht half das ja weiter... es wäre nicht das erste Mal, das sie sah wie ein Täter seine Opfer markierte. Aber vermutlich würde sie sich die Stadt, wo alles begann, erst einmal genauer ansehen wollen...
Zuletzt von Lillybell am Di Jul 15 2014, 14:22 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Oleria war überrascht, dass sie solch eine Aufgabe bekamen. Untote. Die kannte sie nur aus Geschichten. Also Gruselgeschichten. Aber wirkliche waren darin niemals vorgekommen. Noch viel schlimmer war die Tatsache, dass es einen Beschwörer gibt. Das heißt, dass sie auch noch einem mächtigen Magier entgegenstanden. Was ihr allerdings am meisten sorgen machte, war dass sie selbst eine Untote werden könnte, falls sie sterben sollte. Noch ein Grund mehr den Tod zu meiden.
Sie murmelte in sich hinein. Sie hob ihren Kopf nicht und sie sah auch nicht nach oben.
Ihr fiel aber das Knurren auf, dass Oorm von sich ließ.
Was sie gerne hätte, wären Informationen über die Untoten, aber die hat der Senator wohl auch nicht. Also würde sie sich wie vorher auch kaum bewegen und auf die Antworten der anderen Fragen warten.
Sie murmelte in sich hinein. Sie hob ihren Kopf nicht und sie sah auch nicht nach oben.
Ihr fiel aber das Knurren auf, dass Oorm von sich ließ.
Was sie gerne hätte, wären Informationen über die Untoten, aber die hat der Senator wohl auch nicht. Also würde sie sich wie vorher auch kaum bewegen und auf die Antworten der anderen Fragen warten.
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Flint Gwynneth
Gwynneths Miene verdüsterte sich zusehends, ebenso wie seine Laune, und er schämte sich kein bisschen dafür, dass man es ihm ansah. Natürlich, er hatte es ja bereits geahnt. Natürlich waren sie wegen des Geldes hier. Weshalb sonst. Ehre? Verantwortung? Das waren für diese Wesen da vor ihm doch vermutlich nur leere Floskeln, Worte ohne jede Bedeutung. Sofort straffte sich Gwynneths scheinbar gealterte Haltung wieder, er warf einen kalten Blick hinunter zu der Person, die als erste die Frage nach der Entlohnung gestellt hatte. Zu sagen, wie sehr ihm diese Frage missfiel, musste er wohl nicht mehr.
„Nun, verehrter Herr, zunächst einmal sei gesagt, dass dieselbe … Summe an alle Missionsteilnehmer gehen wird.“ Er zog seine Augenbrauen zusammen, sodass sie beinahe eine geschlossene Linie bildeten. „Es wird Euch also nichts nützen, egoistisch zu agieren – nur Eure Chancen auf Erfolg verringern. Dies hier ist ein Gemeinschaftsprojekt, und der Senat ist zu den klaren Überzeugung gekommen, dass das der richtige Weg sein muss – niemand könnte Torant vollkommen allein retten.“ Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Vermutlich war es tatsächlich die beste Entscheidung, allen die gleiche Entlohnung zukommen zu lassen; Gwynneth zweifelte nicht, dass dieser Mann auch vor Mord in den eigenen Reihen nicht zurückschrecken würde, wenn es ihm mehr Profit einbrächte. „Um dann auf Euer beider Frage zurückzukommen …“, er warf dem schlecht rasierten Insulaner einen ebenso eisigen Blick zu, „… nun, ich denke nicht, dass Ihr in irgendeiner Weise enttäuscht sein werdet. Für alle diejenigen, die uns das Problem vom Hals schaffen, hat sich unsere sehr geschätzte Majestät Theresa II bereit erklärt, die königlichen Güter des Inselkönigreiches zu öffnen, um für angemessene … Entlohnung sorgen zu können. Ich denke, vorsichtig formuliert, dass unsere Quellen somit eine stattliche Summe umfassen dürften … die Euch sicher nicht enttäuschen wird. Ich hoffe doch, dass Ihr jetzt keine konkrete Zahl von meiner Seite erwartet; doch wenn Euch Ruhm und Ehre nicht genügen, so wird für eine ordentliche Abfindung dennoch gesorgt sein.“
Gwynneth warf den beiden Männern einen letzten Eisblick zu, dann wandte er sich an die merkwürdige Frau mit der Augenbinde (war sie womöglich blind?). Er räusperte sich und gestattete sich eine kurze Pause, bevor er weitersprach. „Nun, leider ist mir nicht bekannt, wie die toten Wesen, von denen hier die Rede war, aussehen, oder wie sie sich verhalten. Der Senat hat natürlich von den Vorfällen berichtet bekommen, doch mehr nicht, und so kann ich Euch allen keine genauen Auskünfte geben, so Leid es mir tut. Nur, dass es diese Übergriffe gab, ist bekannt, in zwei jagnaischen Dörfern nicht sehr weit voneinander, und dass es sich bei den Angreifern allem Anschein nach um …“, er schluckte, „nun, Untote handelte. Mehr kann ich nicht und können wir alle, der ganze Senat nicht liefern. Doch es dürfte ja offensichtlich sein, dass Tote sich nicht von selbst aus ihren Gräbern erheben.“ Zumindest hoffte der Senator dies sehr. "Daher unsere inständige Bitte, den Urheber dieser Vorfälle ausfindig zu machen - und sei es schon nicht für Torant, dann doch für das Geld, das wir zu zahlen bereit sind."
Gwynneths Miene verdüsterte sich zusehends, ebenso wie seine Laune, und er schämte sich kein bisschen dafür, dass man es ihm ansah. Natürlich, er hatte es ja bereits geahnt. Natürlich waren sie wegen des Geldes hier. Weshalb sonst. Ehre? Verantwortung? Das waren für diese Wesen da vor ihm doch vermutlich nur leere Floskeln, Worte ohne jede Bedeutung. Sofort straffte sich Gwynneths scheinbar gealterte Haltung wieder, er warf einen kalten Blick hinunter zu der Person, die als erste die Frage nach der Entlohnung gestellt hatte. Zu sagen, wie sehr ihm diese Frage missfiel, musste er wohl nicht mehr.
„Nun, verehrter Herr, zunächst einmal sei gesagt, dass dieselbe … Summe an alle Missionsteilnehmer gehen wird.“ Er zog seine Augenbrauen zusammen, sodass sie beinahe eine geschlossene Linie bildeten. „Es wird Euch also nichts nützen, egoistisch zu agieren – nur Eure Chancen auf Erfolg verringern. Dies hier ist ein Gemeinschaftsprojekt, und der Senat ist zu den klaren Überzeugung gekommen, dass das der richtige Weg sein muss – niemand könnte Torant vollkommen allein retten.“ Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Vermutlich war es tatsächlich die beste Entscheidung, allen die gleiche Entlohnung zukommen zu lassen; Gwynneth zweifelte nicht, dass dieser Mann auch vor Mord in den eigenen Reihen nicht zurückschrecken würde, wenn es ihm mehr Profit einbrächte. „Um dann auf Euer beider Frage zurückzukommen …“, er warf dem schlecht rasierten Insulaner einen ebenso eisigen Blick zu, „… nun, ich denke nicht, dass Ihr in irgendeiner Weise enttäuscht sein werdet. Für alle diejenigen, die uns das Problem vom Hals schaffen, hat sich unsere sehr geschätzte Majestät Theresa II bereit erklärt, die königlichen Güter des Inselkönigreiches zu öffnen, um für angemessene … Entlohnung sorgen zu können. Ich denke, vorsichtig formuliert, dass unsere Quellen somit eine stattliche Summe umfassen dürften … die Euch sicher nicht enttäuschen wird. Ich hoffe doch, dass Ihr jetzt keine konkrete Zahl von meiner Seite erwartet; doch wenn Euch Ruhm und Ehre nicht genügen, so wird für eine ordentliche Abfindung dennoch gesorgt sein.“
Gwynneth warf den beiden Männern einen letzten Eisblick zu, dann wandte er sich an die merkwürdige Frau mit der Augenbinde (war sie womöglich blind?). Er räusperte sich und gestattete sich eine kurze Pause, bevor er weitersprach. „Nun, leider ist mir nicht bekannt, wie die toten Wesen, von denen hier die Rede war, aussehen, oder wie sie sich verhalten. Der Senat hat natürlich von den Vorfällen berichtet bekommen, doch mehr nicht, und so kann ich Euch allen keine genauen Auskünfte geben, so Leid es mir tut. Nur, dass es diese Übergriffe gab, ist bekannt, in zwei jagnaischen Dörfern nicht sehr weit voneinander, und dass es sich bei den Angreifern allem Anschein nach um …“, er schluckte, „nun, Untote handelte. Mehr kann ich nicht und können wir alle, der ganze Senat nicht liefern. Doch es dürfte ja offensichtlich sein, dass Tote sich nicht von selbst aus ihren Gräbern erheben.“ Zumindest hoffte der Senator dies sehr. "Daher unsere inständige Bitte, den Urheber dieser Vorfälle ausfindig zu machen - und sei es schon nicht für Torant, dann doch für das Geld, das wir zu zahlen bereit sind."
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Natürlich sah Samuel den Blick, der ihm der Senatssprecher zuwarf. Ihn verleitete diese zu einem Grinsen. "Von Ruhm und Ehre wird man aber nicht satt. Schon mal versucht ein Abzeichen zu essen? Nicht besonders appetitlich.“ Dieses Gerede von Ehre und noch schlimmer Ehrgefühl war ihm schon immer gegen den Strich gegangen. Nur ein einziges Mal dachte er, dass eine gewisse Dankbarkeit die ihm entgegengebracht werden würde, von Vorteil sein könnte. So war es aber nicht gewesen. Natürlich. Er hörte dem Geblubber des Senats weiter zu, während der seinen Blick erneut durch den Raum schweifen ließ. Er sah zu einem Mann hin, der bisher eher ein Knurren von sich gegeben hatte, als denn Wortäußerungen. Samuel zog die Augenbrauen bei dem Anblick des Kerls hoch und widmete sich wieder der Geschehnisse vor ihm. Wenn er Pech hatte, würde dieser Rüpel auch noch teilnehmen und diese seltsame Ausgeburt der Hölle, zumindest sah der andere Mann im Raum so aus, auch noch. Er überlegte sich bereits neckische Spitznamen für die Beiden. Lochfraß und…Tanzbär? Er dachte darüber nach, ob die Namen ihm in den Kram passten und dachte mit Unmut an Spitznamen von ihm selbst nach. Er schüttelte leicht den Kopf um wieder ins Hier und Jetzt zu reisen, bevor er sich in der Vergangenheit verlor.
“Nun, sagen wir mal, wir lassen uns auf diesen Kuhhandel ein. Wie genau stellt sich der ehrenwerte Senat die Mission vor? Sollen wir die befallenen Dörfer aufsuchen?
…das wäre ja noch schöner!...
“Nun, sagen wir mal, wir lassen uns auf diesen Kuhhandel ein. Wie genau stellt sich der ehrenwerte Senat die Mission vor? Sollen wir die befallenen Dörfer aufsuchen?
…das wäre ja noch schöner!...
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Racsien hatte viel Glück bei ihrer Reise gehabt. Sie hatte ja schon lange vor gehabt von zu Hause weg zu gehen, doch hatte sie nie einen Grund dazu gehabt. Doch nun hatten ihr die Plakate, die im ganzen Land zu hängen schienen förmlich entgegen geschrien und sie hatte endlich den Mut zusammen genommen und war los gezogen. Sie war sich von Anfang an bewusst gewesen, dass so eine Reise für jemanden wie sie kein zuckerschlecken sein würde, doch das hatte sie nur noch mehr angespornt. Zum Glück hatte sie daran gedacht, sich von den Gästen, die sich hin und wieder zu Hause im Gasthaus niederließen, ein paar Namen und Adressen aufschreiben zu lassen, sodass sie es wesentlich einfacher hatte, nach Toria zu kommen. Ehrlich gesagt hatte sie absolut keine Ahnung, was sie erwartete, noch glaubte sie dass sie dazu imstande wäre, was auch immer es war. Doch auch wenn sie scheitern sollte, war sie sich sicher, dass sie nicht umsonst hergekommen war. Zum ersten mal sah sie etwas anderes außer Daheim, und sie hatte auf ihrer Reise mehr Spaß gehabt, als in ihrem ganzen Leben zuvor.
Racsien hatte als eine der letzten den Senatssaal betreten, und dem ganzen Treiben und den Worten des Politikers eher stumm beigetragen. Sie kannte viele Geschichten, und auch die, über Untote. Aber bis jetzt hatte sie geglaubt, dass es eben auch nur Geschichten waren und nicht mehr. Natürlich war wohl an jeder Erzählung irgendetwas wahres dran, irgendwo musste die Idee ja her kommen, aber echte Untote? Sie rümpfte die Nase und schüttelte verwirrt den Kopf. Sie war nicht wirklich die Person, die im Stande wäre, diese auszulöschen, doch so wie sie es verstanden hatte, waren es auch nicht die Untoten die bekämpft werden mussten. Sie war gut darin geworden Informationen zu sammeln, so unnötig sie auch sein mögen, und vielleicht würden eben diese dabei helfen die Person zu finden, die hinter all dem steckt, wenn es denn eine Person wäre. Und die Belohnung am Ende wäre ein guter Beweis für sie selbst, dass sie in ihrem Leben mehr getan hatte, als nur grobe Hände von ihrem Hintern zu scheuchen und unfreundliche Männer vor die Tür zu setzten.
Während sie noch nachdachte, waren schon die nächsten Fragen und Bemerkungen in den Raum geworfen worden. Auch in ihrem Kopf bildeten sich ein paar Fragen, doch sie wartete erst noch ab, ob diese nicht schon von alleine beantwortet werden würden.
Racsien hatte als eine der letzten den Senatssaal betreten, und dem ganzen Treiben und den Worten des Politikers eher stumm beigetragen. Sie kannte viele Geschichten, und auch die, über Untote. Aber bis jetzt hatte sie geglaubt, dass es eben auch nur Geschichten waren und nicht mehr. Natürlich war wohl an jeder Erzählung irgendetwas wahres dran, irgendwo musste die Idee ja her kommen, aber echte Untote? Sie rümpfte die Nase und schüttelte verwirrt den Kopf. Sie war nicht wirklich die Person, die im Stande wäre, diese auszulöschen, doch so wie sie es verstanden hatte, waren es auch nicht die Untoten die bekämpft werden mussten. Sie war gut darin geworden Informationen zu sammeln, so unnötig sie auch sein mögen, und vielleicht würden eben diese dabei helfen die Person zu finden, die hinter all dem steckt, wenn es denn eine Person wäre. Und die Belohnung am Ende wäre ein guter Beweis für sie selbst, dass sie in ihrem Leben mehr getan hatte, als nur grobe Hände von ihrem Hintern zu scheuchen und unfreundliche Männer vor die Tür zu setzten.
Während sie noch nachdachte, waren schon die nächsten Fragen und Bemerkungen in den Raum geworfen worden. Auch in ihrem Kopf bildeten sich ein paar Fragen, doch sie wartete erst noch ab, ob diese nicht schon von alleine beantwortet werden würden.
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Vorsichtig befreite er das Kleine von dem Leinentuch- und erstarrte. „Was ist das denn“, brummte Samson, der sich jetzt tief über den Säugling beugte. „Eine Krankheit?“, mutmaßte Heyn und betrachtete den Pater. Er war derjenige von Ihnen, der eine Schule besucht hatte. Er schüttelte den Kopf: „Ich habe absolut keine Ahnung“ Der Säugling lag mit geschlossenen Augen in seinen Armen. Beim Hinsehen fiel ihm auf, dass der Mund des Kleinkinds etwas schief stand und auch bei seinen Augen schien etwas nicht zu stimmen. Sie waren merkwürdig versetzt. Aber das wirklich Gruselige an dem Kleinen war seine Haut. Sie war überall- am gesamten Körper mit seltsamen gelbgrauen Flecken überziehen, die dem Säugling seine Reinheit raubte.
„Ich vermute, ich weiß jetzt, warum man ihn ins Meer geworfen hat“, murmelte Heyn. „Der wird keine schöne Kindheit haben“ „Was will man machen?“, meinte Samson. Er hatte sich auf einer Kirchenbank neben Ihnen niedergelassen und stierte traurig auf das Kind. „Manchmal hat man Pech. Er ist immer noch ein Mensch. Und er ist zu uns gekommen. Wir müssen uns um ihn kümmern.“ Gerade, als er das sagte schlug der Säugling die Augen auf. Und dann erblickte Basil zum ersten Mal in seinem Leben Tageslicht. Mit großen Augen sah er sich unschuldig und neugierig um, während Heyn zu Kreischen anfing. Samson klappte die Kinnlade herunter. Und Pater Dolan legte das Kind instinktiv auf einer Kirchenbank ab, sodass er ein paar Schritte zwischen sich und dieses Wesen bringen können. Er zitterte ein wenig. „Ist das ein Mensch oder ein Dämon?“, flüsterte Heyn. „Vielleicht“, antwortete Pater Dolan, während er seinen Speichel herunterschluckte. „...ist es Beides.“
Ja, Basils Augen waren schon immer besonders gewesen- wie auch der Rest seines Körpers. Sein rechtes Auge hatte die Farbe von dreckigem Moos und blinzelte einigermaßen freundlich. Sein linkes Auge hingegen war braun und weinte bittere Tränen.
Er war hässlich, wie die Nacht.
----------------------------
Als der Senator ihn verehrter Herr nannte breitete sich ein Lächeln auf Bazilles Gesicht aus, dass ihm von einer Wange bis fast zum Gehörgang reichte. Höflich, höflich der gute Mann. Entsprechend seinen dämlichen Wertvorstellungen, die er anprangerte.
Kalter Zorn schlummerte im Inneren von Bazilles Herzen und Worte, wie die von Gwynneth trugen dazu bei diesen Herd anzufachen. Der Senator wusste wohl gar nicht, was er da von ihm erwartete.
Torant. Das war ein Wort, das für jeden Menschen eine andere Bedeutung besaß. Und in seinem Fall war es mit blankem Hass verbunden. Was hatte ihm Torant je gegeben? Was hatte dieses Land ihm je eingebracht? Schmerzen? Hass, Spott und Erniedrigungen? Und jetzt sollte er losziehen, um dieses Land vor dem Untergang zu bewahren?
Um ehrlich zu sein, interessierte es ihn einen feuchten Hasenschiss, ob Torant unterging. Er schuldete diesem Land rein gar nichts.
Das es eine Gruppenaktion werden würde, behagte ihm ebenso wenig, aber er hatte natürlich damit gerechnet. Als ob wir so erfolgreicher wären... Der Senator sah ihn fast schon so an, als glaube er, Bazille würde die anderen kalt machen, wenn es anders wäre. Doch das stimmte nicht. Natürlich hatte er schon Menschen umgebracht. Aber an dieser Gruppe würde er sich doch nicht vergreifen. Damit würde er sich ja eingestehen, dass einer von Ihnen besser und schneller sein würde als er, um diesen Leichenbeschwörer umzubringen. Und Herausforderungen hatte er nie gescheut.
Wer eine Herausforderung nicht annimmt ist schwach. Es geht nicht darum zu gewinnen, aber man darf eine Herausforderung nicht ablehnen. Das ist der einzige Weg zu wahrer Stärke in dieser Welt.
Nun, er sollte sich wohl doch einmal genauer ansehen, wer da so mit ihm im Saal hockte. Er saß ganz rechts in der vorderen Stuhlreihe. Jede der beiden Reihen umfasste fünf Stühle. Insgesamt waren sie also zu zehnt.
Hinter ihm hockte die gutaussehende Schwarzhaarige, dass wusste er bereits. Gegen die hätte er als Begleitung natürlich nichts einzuwenden gehabt. Er hatte bemerkt, wie sie vorher bei den Worten des Senators kurz aufgestanden war, nur um sich irgendetwas vor sich hin murmelnd wieder hin zu setzen. Sie war wohl etwas unsicher, das arme Mädchen. Soll ich dich etwas beruhigen, meine Hübsche? Nun, sie selbst wäre wohl von seiner Begleitung eher weniger angetan, was wohl genauso zu einer schlechten Zusammenarbeit führen würde. Frauen schienen allgemein nicht gern mit ihm zusammenzuarbeiten. Schlampe.
Es war dementsprechend auch wenig erstaunlich, dass neben ihm ein Mann saß, obwohl diesem seine Anwesenheit wohl auch eher anwiderte. Der Kerl stammte von einer der Inseln aus dem Norden des Kontinents. Seine braune Haut passte perfekt auf dieses Inselkönigreich. Bazille selbst hatte schon mit ein paar Leuten aus dieser Gegend zu tun gehabt. Freundlicher, als die üblichen Toranter waren sie aber auch nicht. Der hier war keine Ausnahme. Er hatte vorher schon Initiative ergriffen und es hatte sich herausgestellt, dass auch er nicht viel mit dem Gerede des greisen Senators anzufangen wusste. Das machte ihn Bazille fast schon ein wenig sympathisch. Eventuell wäre eine Zusammenarbeit mit ihm möglich, wenn er in der Lage war einigermaßen normal mit ihm selbst umzugehen.
Neben dem Inselbewohner: Ein Bär von einem Mann. Jemand, der sicher über gute körperliche Kräfte verfügte. Das war sicherlich etwas, worüber er sich nicht beklagen konnte. Nein, wirklich. Er musste sich eingestehen, dass diese etwas verwilderte Gestalt eine nützliche Hilfe sein könnte. Aber vorhin war ihm etwas aufgefallen: Dieser Mann war auch der Kerl, der immer wenn er selbst oder der Insulaner über die Bezahlung gesprochen hatten abfällige Grunzlaute ausgestoßen hatte. Anscheinend konnte er sich nicht wirklich gut artikulieren. Und er schien etwas an ihren Worten auszusetzen zu haben. Noch so ein Spinner mit höheren Werten…
Sein Blick wanderte weiter. Neben dem „Bären“ erblickte er eine Elfe. Das war genau das, was ihm noch gefehlt hatte. Bazille konnte seine Mitmenschen nicht ausstehen, wie sie ihn eben auch nicht ausstehen konnten. Aber Elfen und Zwerge mochte er noch weniger. Seine Erfahrung hatte ihm gezeigt, dass Elfen meistens maßlos arrogant waren und sich selbst für Halbgötter hielten. Er biss die Zähne zusammen. Komm mir ruhig mit deinen blöden Bemerkungen, Schlampe. Ich schwöre ich schlage dir deinen wohlpräportionierten…wohlpropertio…wohlproportionierten Körper zusammen.
Der letzte in der Reihe war ein anderer Insulaner. Klein wie ein Kind und aussehend, wie der größte Bauer. Auf seinem Nacken trug der Kerl tatsächlich einen Strohhut, den er sich bei Hitze wohl auf den Kopf schob. Nicht einmal Schuhe trug der Mann, der wohl noch etwas jünger war. Nicht unbedingt jemand, der im Kampf gegen Untote eine große Hilfe sein würde. Und…Moment. Ja tatsächlich, der Gestank kam gar nicht von dem Bärenmann. Auch die anderen schienen, wenn sie ihren Nasen hochzogen in seine Richtung zu blicken. Mit dem Duft, fällt er unter den Leichen wohl gar nicht sonderlich auf. Der. Größte. Bauer.
So viel zur ersten Reihe…
Bazille warf einen Blick über die Schulter. Und erstarrte. Sie war voller Frauen. Übelkeit stieg in seinem Magen auf. Er konnte sich nicht zu lange in Gegenwart von so vielen Frauen aufhalten. Er konnte ihre angewiderten Blicke einfach nicht ertragen. Diese verdammten Schlampen. Warum konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Ignoriert mich doch bitte einfach.
Nein- er hatte jetzt keinen Nerv sich jetzt auch noch mit denen zu beschäftigen. Später. Irgendwann würde er es ja wohl tun müssen. Sein Blick fiel auf eine mit Augenbinde. Das entlockte ihm fast ein belustigtes Schnauben. Na immerhin. Vielleicht hatte er ja doch mal Glück.
Der Mann neben ihm hatte mittlerweile fertig gesprochen, also wollte sich Bazille selbst auch nochmal zu Wort melden. “Ich frage mich wirklich, warum Sie so enttäuscht von uns sind, Senator. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, verehrter Herr und sehen sie mich an. Zwei Fragen an Sie: Denken Sie, dass ich an Ruhm und Ehre interessiert bin? Und Zweitens: Denken Sie, dass ich irgendetwas davon bekommen werde? Hmm? Meinen sie die Menschen werden mich wie einen Helden feiern?“
Bazille musste trocken (und verzehrt) lachen. “Ich nehme ihren Auftrag an, weil ich Herausforderungen mag. Und weil ich Geld brauche. Außerdem gibt es Auslagen zu machen: Ich muss meine Ausrüstung aufbessern und die Reise wird sicher auch nicht billig. Wenn wir schon in ihrem Auftrag unterwegs sind, dann möchte ich genügend dafür bekommen, dass ich in Gasthöfen schlafen kann und nicht irgendwo im Feld, wie ich es den Großteil der letzten drei Monate getan habe. Um ihre Frage damit zu beantworten: Ja, eine konkrete Summe wäre nicht schlecht. Und ein gewisser Vorschuss auch nicht, damit es bei der Vorbereitung zu keinen Problemen kommt.“
„Ich vermute, ich weiß jetzt, warum man ihn ins Meer geworfen hat“, murmelte Heyn. „Der wird keine schöne Kindheit haben“ „Was will man machen?“, meinte Samson. Er hatte sich auf einer Kirchenbank neben Ihnen niedergelassen und stierte traurig auf das Kind. „Manchmal hat man Pech. Er ist immer noch ein Mensch. Und er ist zu uns gekommen. Wir müssen uns um ihn kümmern.“ Gerade, als er das sagte schlug der Säugling die Augen auf. Und dann erblickte Basil zum ersten Mal in seinem Leben Tageslicht. Mit großen Augen sah er sich unschuldig und neugierig um, während Heyn zu Kreischen anfing. Samson klappte die Kinnlade herunter. Und Pater Dolan legte das Kind instinktiv auf einer Kirchenbank ab, sodass er ein paar Schritte zwischen sich und dieses Wesen bringen können. Er zitterte ein wenig. „Ist das ein Mensch oder ein Dämon?“, flüsterte Heyn. „Vielleicht“, antwortete Pater Dolan, während er seinen Speichel herunterschluckte. „...ist es Beides.“
Ja, Basils Augen waren schon immer besonders gewesen- wie auch der Rest seines Körpers. Sein rechtes Auge hatte die Farbe von dreckigem Moos und blinzelte einigermaßen freundlich. Sein linkes Auge hingegen war braun und weinte bittere Tränen.
Er war hässlich, wie die Nacht.
----------------------------
Als der Senator ihn verehrter Herr nannte breitete sich ein Lächeln auf Bazilles Gesicht aus, dass ihm von einer Wange bis fast zum Gehörgang reichte. Höflich, höflich der gute Mann. Entsprechend seinen dämlichen Wertvorstellungen, die er anprangerte.
Kalter Zorn schlummerte im Inneren von Bazilles Herzen und Worte, wie die von Gwynneth trugen dazu bei diesen Herd anzufachen. Der Senator wusste wohl gar nicht, was er da von ihm erwartete.
Torant. Das war ein Wort, das für jeden Menschen eine andere Bedeutung besaß. Und in seinem Fall war es mit blankem Hass verbunden. Was hatte ihm Torant je gegeben? Was hatte dieses Land ihm je eingebracht? Schmerzen? Hass, Spott und Erniedrigungen? Und jetzt sollte er losziehen, um dieses Land vor dem Untergang zu bewahren?
Um ehrlich zu sein, interessierte es ihn einen feuchten Hasenschiss, ob Torant unterging. Er schuldete diesem Land rein gar nichts.
Das es eine Gruppenaktion werden würde, behagte ihm ebenso wenig, aber er hatte natürlich damit gerechnet. Als ob wir so erfolgreicher wären... Der Senator sah ihn fast schon so an, als glaube er, Bazille würde die anderen kalt machen, wenn es anders wäre. Doch das stimmte nicht. Natürlich hatte er schon Menschen umgebracht. Aber an dieser Gruppe würde er sich doch nicht vergreifen. Damit würde er sich ja eingestehen, dass einer von Ihnen besser und schneller sein würde als er, um diesen Leichenbeschwörer umzubringen. Und Herausforderungen hatte er nie gescheut.
Wer eine Herausforderung nicht annimmt ist schwach. Es geht nicht darum zu gewinnen, aber man darf eine Herausforderung nicht ablehnen. Das ist der einzige Weg zu wahrer Stärke in dieser Welt.
Nun, er sollte sich wohl doch einmal genauer ansehen, wer da so mit ihm im Saal hockte. Er saß ganz rechts in der vorderen Stuhlreihe. Jede der beiden Reihen umfasste fünf Stühle. Insgesamt waren sie also zu zehnt.
Hinter ihm hockte die gutaussehende Schwarzhaarige, dass wusste er bereits. Gegen die hätte er als Begleitung natürlich nichts einzuwenden gehabt. Er hatte bemerkt, wie sie vorher bei den Worten des Senators kurz aufgestanden war, nur um sich irgendetwas vor sich hin murmelnd wieder hin zu setzen. Sie war wohl etwas unsicher, das arme Mädchen. Soll ich dich etwas beruhigen, meine Hübsche? Nun, sie selbst wäre wohl von seiner Begleitung eher weniger angetan, was wohl genauso zu einer schlechten Zusammenarbeit führen würde. Frauen schienen allgemein nicht gern mit ihm zusammenzuarbeiten. Schlampe.
Es war dementsprechend auch wenig erstaunlich, dass neben ihm ein Mann saß, obwohl diesem seine Anwesenheit wohl auch eher anwiderte. Der Kerl stammte von einer der Inseln aus dem Norden des Kontinents. Seine braune Haut passte perfekt auf dieses Inselkönigreich. Bazille selbst hatte schon mit ein paar Leuten aus dieser Gegend zu tun gehabt. Freundlicher, als die üblichen Toranter waren sie aber auch nicht. Der hier war keine Ausnahme. Er hatte vorher schon Initiative ergriffen und es hatte sich herausgestellt, dass auch er nicht viel mit dem Gerede des greisen Senators anzufangen wusste. Das machte ihn Bazille fast schon ein wenig sympathisch. Eventuell wäre eine Zusammenarbeit mit ihm möglich, wenn er in der Lage war einigermaßen normal mit ihm selbst umzugehen.
Neben dem Inselbewohner: Ein Bär von einem Mann. Jemand, der sicher über gute körperliche Kräfte verfügte. Das war sicherlich etwas, worüber er sich nicht beklagen konnte. Nein, wirklich. Er musste sich eingestehen, dass diese etwas verwilderte Gestalt eine nützliche Hilfe sein könnte. Aber vorhin war ihm etwas aufgefallen: Dieser Mann war auch der Kerl, der immer wenn er selbst oder der Insulaner über die Bezahlung gesprochen hatten abfällige Grunzlaute ausgestoßen hatte. Anscheinend konnte er sich nicht wirklich gut artikulieren. Und er schien etwas an ihren Worten auszusetzen zu haben. Noch so ein Spinner mit höheren Werten…
Sein Blick wanderte weiter. Neben dem „Bären“ erblickte er eine Elfe. Das war genau das, was ihm noch gefehlt hatte. Bazille konnte seine Mitmenschen nicht ausstehen, wie sie ihn eben auch nicht ausstehen konnten. Aber Elfen und Zwerge mochte er noch weniger. Seine Erfahrung hatte ihm gezeigt, dass Elfen meistens maßlos arrogant waren und sich selbst für Halbgötter hielten. Er biss die Zähne zusammen. Komm mir ruhig mit deinen blöden Bemerkungen, Schlampe. Ich schwöre ich schlage dir deinen wohlpräportionierten…wohlpropertio…wohlproportionierten Körper zusammen.
Der letzte in der Reihe war ein anderer Insulaner. Klein wie ein Kind und aussehend, wie der größte Bauer. Auf seinem Nacken trug der Kerl tatsächlich einen Strohhut, den er sich bei Hitze wohl auf den Kopf schob. Nicht einmal Schuhe trug der Mann, der wohl noch etwas jünger war. Nicht unbedingt jemand, der im Kampf gegen Untote eine große Hilfe sein würde. Und…Moment. Ja tatsächlich, der Gestank kam gar nicht von dem Bärenmann. Auch die anderen schienen, wenn sie ihren Nasen hochzogen in seine Richtung zu blicken. Mit dem Duft, fällt er unter den Leichen wohl gar nicht sonderlich auf. Der. Größte. Bauer.
So viel zur ersten Reihe…
Bazille warf einen Blick über die Schulter. Und erstarrte. Sie war voller Frauen. Übelkeit stieg in seinem Magen auf. Er konnte sich nicht zu lange in Gegenwart von so vielen Frauen aufhalten. Er konnte ihre angewiderten Blicke einfach nicht ertragen. Diese verdammten Schlampen. Warum konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Ignoriert mich doch bitte einfach.
Nein- er hatte jetzt keinen Nerv sich jetzt auch noch mit denen zu beschäftigen. Später. Irgendwann würde er es ja wohl tun müssen. Sein Blick fiel auf eine mit Augenbinde. Das entlockte ihm fast ein belustigtes Schnauben. Na immerhin. Vielleicht hatte er ja doch mal Glück.
Der Mann neben ihm hatte mittlerweile fertig gesprochen, also wollte sich Bazille selbst auch nochmal zu Wort melden. “Ich frage mich wirklich, warum Sie so enttäuscht von uns sind, Senator. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, verehrter Herr und sehen sie mich an. Zwei Fragen an Sie: Denken Sie, dass ich an Ruhm und Ehre interessiert bin? Und Zweitens: Denken Sie, dass ich irgendetwas davon bekommen werde? Hmm? Meinen sie die Menschen werden mich wie einen Helden feiern?“
Bazille musste trocken (und verzehrt) lachen. “Ich nehme ihren Auftrag an, weil ich Herausforderungen mag. Und weil ich Geld brauche. Außerdem gibt es Auslagen zu machen: Ich muss meine Ausrüstung aufbessern und die Reise wird sicher auch nicht billig. Wenn wir schon in ihrem Auftrag unterwegs sind, dann möchte ich genügend dafür bekommen, dass ich in Gasthöfen schlafen kann und nicht irgendwo im Feld, wie ich es den Großteil der letzten drei Monate getan habe. Um ihre Frage damit zu beantworten: Ja, eine konkrete Summe wäre nicht schlecht. Und ein gewisser Vorschuss auch nicht, damit es bei der Vorbereitung zu keinen Problemen kommt.“
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Jetzt, da Neah keine Chance mehr besaß, zu gehen, musste sie sich wohl oder übel mit dem ungeliebten Thema auseinander setzen. Wenn sie ehrlich war, war es eher der Gedanke an etwas untotes gewesen, als der Gedanke an die Göttin, der sie dazu gebracht hatte, gehen zu wollen. Im Grunde war das auch völlig einleuchtend, bedachte man, das Inari für Fruchtbarkeit also in gewissem Sinne auch für das Leben stand, das etwas untot sein konnte, bereitete Neah mehr unbehagen, als die Menschen selbst. Irgendwie waren diese ganz anders als die Nomaden, obwohl die ja auch Menschen waren. Und wie sie so darüber nach dachte, wurde ihr bewusst, dass sie von dieser Mission rein gar nichts hatte. Geld, brauchte sie nicht. Was sollte ein Fuchs mit Geld. Das meiste davon, hatte sie wie eine Beute sicher versteckt, fals sie etwas brauchte, aber sie bezweifelte es. Sie ging nocheinmal den Ablageort durch. Es war nicht all zu viel und stammte noch aus ihrer Zeit bei den Nomaden. Ruhm und Ehre, nicht für eine Kitsune. Sie würde vergessen sein, wie alle kleinen Kitsune, bis sie so alt war, dass sie eine Bedrohung darstellte und dann, würde man sie kenne, weil man sie fürchtete. Neah dachte zurück an ihren Vater, besann sich dann aber, als sie ein leises Knurren in ihrem innern vernahm. Ein Knurren, dass nach außen wollte... sie biss sich auf die Unterlippe und versuchte jede Faser ihres Körpers, welche jeder Menschlichkeit wiederstrebte, zu beruhigen. Was war los? Sie konnte diese aufkochenden Instinkte einfach nicht einordnen, dafür war sie zu konzentriert, menschlich zu sein. Nur noch ein bisschen, es würde bald vorbei sein, hoffte sie zumindest.
Dieser gigantische Kerl mit seinem Rumgeknurre machte es ihr auch nicht gerade leichter, kein Fuchs zu sein. Er schien ihr nahezu so bedrohlich, wie es ihr jedes größere Raubtier war. So langsam begann sie daran zu zweifeln, es mit einem dieser Menschen zutun zu haben. Er passte nicht hier her, eben so wenig wie sie.
Schließlich hob sie den Kopf und versuchte ihn möglichst unauffällig anzusehen. Auch jetzt wirkte er nicht menschlicher, nur noch bedrohlicher. Ein innerer Aufschrei durchzuckte ihren Körper und sie riss ruckartig den Blick von ihm. Ihr Herz raste, ihr Atem ging schnell, obwohl sie versuchte, sich zu beruhigen. Mit einem leichten zittern drückte sie ihre Fingerkuppen auf ihre Oberschenkel.
Es folgte ein tiefer Atemzug, sie entkrampfte ein wenig. Zurück zu der Unterhaltung, welche sie mitverfolgt hatte. Bei Inari, was hatten sie alle mit ihrer Belohnung? Sie seufzte leicht. Es war besser zu warten, bis diese Menschen alles geklärt hatten. Die Kitsune wollte das ganze nur hinter sich bringen, endlich diesen verdammten Raum verlassen und zurück in die Freiheit. Konnten sie sich nicht ein wenig schneller einig werden.
Sie zwang sich die Hände wieder auf den Schoß zu falten und den Blick auf den Boden zu richten.
Dieser gigantische Kerl mit seinem Rumgeknurre machte es ihr auch nicht gerade leichter, kein Fuchs zu sein. Er schien ihr nahezu so bedrohlich, wie es ihr jedes größere Raubtier war. So langsam begann sie daran zu zweifeln, es mit einem dieser Menschen zutun zu haben. Er passte nicht hier her, eben so wenig wie sie.
Schließlich hob sie den Kopf und versuchte ihn möglichst unauffällig anzusehen. Auch jetzt wirkte er nicht menschlicher, nur noch bedrohlicher. Ein innerer Aufschrei durchzuckte ihren Körper und sie riss ruckartig den Blick von ihm. Ihr Herz raste, ihr Atem ging schnell, obwohl sie versuchte, sich zu beruhigen. Mit einem leichten zittern drückte sie ihre Fingerkuppen auf ihre Oberschenkel.
Es folgte ein tiefer Atemzug, sie entkrampfte ein wenig. Zurück zu der Unterhaltung, welche sie mitverfolgt hatte. Bei Inari, was hatten sie alle mit ihrer Belohnung? Sie seufzte leicht. Es war besser zu warten, bis diese Menschen alles geklärt hatten. Die Kitsune wollte das ganze nur hinter sich bringen, endlich diesen verdammten Raum verlassen und zurück in die Freiheit. Konnten sie sich nicht ein wenig schneller einig werden.
Sie zwang sich die Hände wieder auf den Schoß zu falten und den Blick auf den Boden zu richten.
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Wohnort : Die Hölle muhaha
Laune : öhm, wechselhaft ;)
Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Samantha betrat den Saal. Sie war leicht nervös und viel zu spät. Als sie die Tür geöffnet hatte, haben sich einige Gesichter in ihre Richtung gedreht und sie eingehend betrachtet. Wortlos setzte sie ihre Kapuze ab und löste die Schnur ihres vom Regen durchnässten Umhangs, um sich auf die nächstmögliche Sitzgelegenheit sinken zu lassen. Sie lauschte aufmerksam, jedoch nicht der Rede, sondern vielmehr dem leisen Gemurmel. Einige schienen recht zuversichtlich, andere wirkten - ebenso wie sie - nervös. Diese Vielzahl verschiedener Gefühle in einem Raum sorgte dafür, dass in ihr ein Unbehagen einsetzte. Nach einem tiefen Atemzug versuchte die Jägerin, sich wieder zu fangen und auf die Rede zu konzentrieren. Der nasse Umhang verteilte einige Wassertropfen auf ihren Armen, Stiefeln, ihrer Hose, aber hauptsächlich dem Boden. Wie hoch würde die Belohnung denn nun ausfallen? Hatte sie den Punkt verpasst? Oder wurde er noch nicht angesprochen? Wie wohl alle anderen hier auch, brauchte sie Geld. Viel Geld. Im Wald war es ihr immer bestens ergangen, doch in der Stadt war das Leben teuer. Sie hatte sich bei einer netten, alten Dame eingemietet, der sie meist unter die Arme greifen musste, da es genug Tätigkeiten gab, die die gute Frau nicht mehr alleine verrichten konnte. Auch arbeitete sie nebenher, um die Miete für ihre kleine Kammer aufbringen zu können, doch viel hatte sie im Endeffekt nicht mehr für sich. Einige trugen mehr in Almosenbeuteln mit sich herum, als sie in der Woche verdiente. Aber es würde schon gut gehen. Der Senator hatte schließlich Geld. Viel Geld. Er würde sie mit Sicherheit gut bezahlen können. Sie überlegte noch kurz, ob sie sich für die Verspätung entschuldigen sollte, ließ es letzten Endes aber doch. Schließlich war auch diese Gelegenheit bereits verstrichen. Stattdessen lauschte sie. Das Gemurmel hatte sich etwas gelegt. Endlich konnte sie sich ganz auf den Senator fixieren, der auf und ab ging, als wäre er nervös. Sein Blick sagte aber was anderes. Er war nicht nervös, sondern verärgert? Es ergab für Samantha keinen Sinn. Warum sollte er bei solch großem Zulauf verärgert sein? Sie fragte sich, was wohl geschehen war, bevor sie hier erschienen ist. Und vor allem, wie viel sie bereits verpasst hatte. Zu fragen traute sie sich vorerst nicht. Es waren zu viele Fremde anwesend. Außerdem hatte sie die Peinlichkeit ihrer Verspätung verunsichert. Wenn der Senat eine Rede hielt, kam man nicht zu spät. Es gehörte sich einfach nicht.
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Irgendwie war Mike ein wenig … überrascht. Er war hierhergekommen in der Erwartung … hm … tja, welche Erwartung eigentlich? Jedenfalls nicht in Erwartung von Untoten. Sein inneres Auge präsentierte ihm ein Bild von einem geisterartigen Wesen, das knapp über dem Boden schwebte und die Hände ausgestreckt hatte … und gegen so etwas sollten sie angehen? Wie sollte das zu schaffen sein?
Er rutschte auf seinem Stuhl herum, um eine angenehmere Sitzposition zu finden. Der Degen seines Vaters schlug ihm gegen das Knie, und Mike kam erstmals der Gedanke, dass er das Ding vielleicht falsch herum angebracht hatte – sollte die Öffnung der weißen ledernen Scheide samt Griff wirklich nach hinten zeigen? Und auf der rechten Seite hängen, obwohl er Rechtshänder war?
Wie peinlich. Aber was kümmerte ihn das.
Eigentlich war es Mike ganz recht, dass das Thema Geld zur Sprache kam, ohne dass er selbst etwas hätte sagen müssen. Natürlich ging es ihm selbst auch ein wenig um die Bezahlung, aber vielleicht war es besser, den Senator nicht sofort zu verärgern und lieber ein wenig im Hintergrund zu bleiben. Er schob die Hand unter den Strohhut und kratzte sich im Nacken. Sein Blick fiel auf einen äußerst hässlichen Mann, der ihn scheinbar – beobachtete? Weshalb? Mit mildem Interesse und hochgezogenen Augenbrauen musterte Mike den Kerl ebenfalls. Hässlich – das war das erste Wort, das ihm einfiel. Er wusste nicht ganz, ob er Mitleid haben sollte, aber der Mann sah nicht so aus, als würde er sich darüber freuen oder es gar wünschen, also ließ er es. Aber appetitanregend waren diese Flecken auf seiner Haut trotzdem nicht. Und seine Stimme war es auch nicht gerade.
Er wandte sich wieder ab und begann stattdessen, mit den Fingerspitzen einen Rhythmus auf das Sitzkissen zu klopfen. So langsam wurde ihm dieses Gespräch auch ein bisschen zu lang. Und ein paar Fenster hätten dem Saal auch nicht geschadet.
Er rutschte auf seinem Stuhl herum, um eine angenehmere Sitzposition zu finden. Der Degen seines Vaters schlug ihm gegen das Knie, und Mike kam erstmals der Gedanke, dass er das Ding vielleicht falsch herum angebracht hatte – sollte die Öffnung der weißen ledernen Scheide samt Griff wirklich nach hinten zeigen? Und auf der rechten Seite hängen, obwohl er Rechtshänder war?
Wie peinlich. Aber was kümmerte ihn das.
Eigentlich war es Mike ganz recht, dass das Thema Geld zur Sprache kam, ohne dass er selbst etwas hätte sagen müssen. Natürlich ging es ihm selbst auch ein wenig um die Bezahlung, aber vielleicht war es besser, den Senator nicht sofort zu verärgern und lieber ein wenig im Hintergrund zu bleiben. Er schob die Hand unter den Strohhut und kratzte sich im Nacken. Sein Blick fiel auf einen äußerst hässlichen Mann, der ihn scheinbar – beobachtete? Weshalb? Mit mildem Interesse und hochgezogenen Augenbrauen musterte Mike den Kerl ebenfalls. Hässlich – das war das erste Wort, das ihm einfiel. Er wusste nicht ganz, ob er Mitleid haben sollte, aber der Mann sah nicht so aus, als würde er sich darüber freuen oder es gar wünschen, also ließ er es. Aber appetitanregend waren diese Flecken auf seiner Haut trotzdem nicht. Und seine Stimme war es auch nicht gerade.
Er wandte sich wieder ab und begann stattdessen, mit den Fingerspitzen einen Rhythmus auf das Sitzkissen zu klopfen. So langsam wurde ihm dieses Gespräch auch ein bisschen zu lang. Und ein paar Fenster hätten dem Saal auch nicht geschadet.
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 1 - Die Mission
Flint Gwynneth
„Zu Euren zwei Fragen werde ich mich gewiss nicht äußern.“ Senator Gwynneth fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er verstand es einfach nicht, warum diese beiden Herren nur so auf den schnöden Mammon fixiert waren. Nein, natürlich konnte man Ruhm nicht essen. Aber Geld allein machte schließlich auch nicht glücklich … „So, ein Vorschuss also. Und eine konkrete Summe? Na schön. Der Senat und die Monarchin der Inseln sind sich einig, dass eine Summe von 10.000 Silbertalern für jedes Erfolgreiche Mitglied der Mission ausreichen sollte. Für einen Vorschuss von 500 Talern haben wir bereits gesorgt. Ihr werdet ihn erhalten, sofern ihr euch letztlich bereit erklärt, an der Mission teilzunehmen.“ Gwynneth verzog leicht das Gesicht. Er selbst war mit dem Vorschuss ganz und gar nicht einverstanden gewesen – konnte ja durchaus sein, dass jemand sich bereit erklärte, sich dann das Geld griff und auf Nimmerwiedersehen verschwand. Letztlich hatte er sich aber der Übermacht seiner leichtsinnigen Mitsenatoren gefügt.
Dann wandte er sich wieder an den Insulaner, der ebenfalls eine Frage gestellt hatte. Der spöttische Unterton war Gwynneth natürlich nicht entgangen. „Der ehrenwerte Senat kann Euch da leider keine näheren Anweisungen geben. Immerhin wissen auch wir nicht allzu viel über die ganze Sache, sehr bedauerlich … ich persönlich hielte es jedoch tatsächlich für keine schlechte Idee, zuerst den Ort des Geschehens, das Dorf nahe der Stadt Lisiti, aufzusuchen. Das einzige Zeugnis immerhin, das wir von unserem Unbekannten haben.“
Gwynneths Körperhaltung straffte sich etwas. „Also dann – wenn keine weiteren Fragen sind, so ist jetzt der letzte Moment, den Raum zu verlassen und sich von alledem loszusagen. Alle weiteren sollen jedoch die Möglichkeit erhalten, ihre Heimat zu verteidigen – oder auch sich einen kleinen Zuverdienst zu ermöglichen.“
„Zu Euren zwei Fragen werde ich mich gewiss nicht äußern.“ Senator Gwynneth fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er verstand es einfach nicht, warum diese beiden Herren nur so auf den schnöden Mammon fixiert waren. Nein, natürlich konnte man Ruhm nicht essen. Aber Geld allein machte schließlich auch nicht glücklich … „So, ein Vorschuss also. Und eine konkrete Summe? Na schön. Der Senat und die Monarchin der Inseln sind sich einig, dass eine Summe von 10.000 Silbertalern für jedes Erfolgreiche Mitglied der Mission ausreichen sollte. Für einen Vorschuss von 500 Talern haben wir bereits gesorgt. Ihr werdet ihn erhalten, sofern ihr euch letztlich bereit erklärt, an der Mission teilzunehmen.“ Gwynneth verzog leicht das Gesicht. Er selbst war mit dem Vorschuss ganz und gar nicht einverstanden gewesen – konnte ja durchaus sein, dass jemand sich bereit erklärte, sich dann das Geld griff und auf Nimmerwiedersehen verschwand. Letztlich hatte er sich aber der Übermacht seiner leichtsinnigen Mitsenatoren gefügt.
Dann wandte er sich wieder an den Insulaner, der ebenfalls eine Frage gestellt hatte. Der spöttische Unterton war Gwynneth natürlich nicht entgangen. „Der ehrenwerte Senat kann Euch da leider keine näheren Anweisungen geben. Immerhin wissen auch wir nicht allzu viel über die ganze Sache, sehr bedauerlich … ich persönlich hielte es jedoch tatsächlich für keine schlechte Idee, zuerst den Ort des Geschehens, das Dorf nahe der Stadt Lisiti, aufzusuchen. Das einzige Zeugnis immerhin, das wir von unserem Unbekannten haben.“
Gwynneths Körperhaltung straffte sich etwas. „Also dann – wenn keine weiteren Fragen sind, so ist jetzt der letzte Moment, den Raum zu verlassen und sich von alledem loszusagen. Alle weiteren sollen jedoch die Möglichkeit erhalten, ihre Heimat zu verteidigen – oder auch sich einen kleinen Zuverdienst zu ermöglichen.“
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