Bando

[Sinthoras]

Bando war überrascht über den Ausbruch des Drachen, der sonst so beherrscht war. Bisher hatte er nur vermuten können, was für Streit in der Luft lag, aber just in dem Moment, als Passaro das offensichtliche Aussprach, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Da sein Gespräch mit Passaro anscheinend eine Pause hatte, wandte er sich wieder ganz den anderen zu. Die Rangfolge. Natürlich ging es darum. Um was auch sonst? "Passaro hat nicht Unrecht!", stimmte er dem Drachen zu. "Wir sind eine Mischung aus wirklich vielen unterschiedlichen Völkern und Arten. Wenn wir hier irgendjemanden wegen seiner Fremdartigkeit schlecht machen, läuft etwas ganz gewaltig schief. Ich wage zu behaupten, " Er warf jedem einen Blick zu. "Ich wage zu behaupten, dass jeder hier jemanden hat, der ihm ziemlich Fremd vorkommt. Wir sind erst seit einigen Tagen in einer Gruppe, und wir müssen unser zusammenspiel erst noch lernen. Fremdartigkeit ist nichts schlechtes. Im Gegenteil, so etwas bringt Abwechslung, neue Ideen und vielleicht sogar Fortschritt. Wenn wir uns mal gut kennen, jeder die Schwächen und Stärken oder Eigenheiten des anderen, könnten wir so gut zusammenarbeiten, dass wir wahrscheinlich alles schaffen würden. Außerdem erinnere ich mich nicht, irgendjemanden zum Anführer ernannt zu haben. Auch hat meines Wissens sich niemand, auch nicht Sakura, selber dazu erkoren. Sakura ist nunmal diejenige, die am schnellsten ein Wort auf der Zunge hat. Bisher hatten wir alle genug Gelegenheiten, selber  das Wort zu führen. Wenn alle es nunmal Sakura überlassen, und ihre Entscheidungen, die sie trotzdem nicht alleine trifft, dann können wir sie nicht anklagen, irgendein Kommando an sich gerissen zu haben. Meines Wissens sind wir alle auf dem gleichen Rang, egal was wir sind. Ich habe noch nichts entdeckt, was den einen höher als den anderen Stufen würde." er wandte sich an Nir: "Klar habt ihr Que'am einen riesigen Wissensschatz. Und darauf dürft ihr auch stolz sein. Aber auch ihr habt mitunter schlechte Eigenschaften, so wie jeder von uns." nach einer kurzen Pause wandte er sich wieder an die ganze Gruppe. "Derjenige, der meint, sich in allem was es gibt, über jemand anderen erhebt, der soll sich jetzt mal melden. Dann können wir ihn ja auf die Probe stellen. Wir brauchen keinen Anführer. Wenn alle ihre Vorschläge einbringen können, und wir alle beachten, können wir in Ruhe abwiegen, was am Sinnvollsten ist. Sobald wir aber einen Anführer ernennen, spielt seine persönliche Meinung mit. Dann sind wir nicht mehr eine Gruppe, sondern eine Person mit mehreren Händen. Wenn das so ist, kann jeder von uns auch alleine losgehen. Also vielleicht legt ihr jetzt alle mal eure Rangspielchen einfach beiseite, die sind gerade verdammt falsch!" die letzten Worte rief er schon fast. Auch wenn er es nicht wollte, manchmal steigerte er sich in seine Worte hinein. Besonders wenn ihn etwas sehr nervte. Diese Rangfolge immer! Jetzt ließ er erstmal seine Worte auf die anderen wirken. Vielleicht hatte es ja geholfen.

[Netade]

"Bitte... niemand muss sich streiten, schon gar nicht meinetwegen." Sakura blickte zu Passaro und Bando. "Domo, domo arigato gozaimasu, dass ihr für mich eintretet. Bitte versteht, dass ich das für mich tun muss." Ihr Blick wanderte Nir. "Ich lasse mich ein auf andere, auch wenn sie ganz anders denken und andere Sitten haben. Wenn ich ein Problem habe mit jemanden, dann gehe ich auf die Person rede mit ihr nicht mit anderen über sie. Was den Kampf betrifft, kann es gut sein, das man eine Position bezieht ohne das der Feind dies bemerkt, aber ich bin niemand der in den Schatten kämpft. Aufklärung im Gelände kann sicherlich Hel-san vornehmen und Passaro-san aus der Luft. Wenn ihr mich schicken würdet, hättet ihr eine schlechte Wahl getroffen." Sie hielt inne. "Bando-san, ich bin nicht Deiner Meinung, das wir ohne Anführer sein können. Wir brauchen einen und das dringendlich, damit jeder sich auf seine Stärken konzentrieren kann und dieses Kräftemessen, denn etwas anderes ist es nicht, beendet wird. Im Kampf, in einer kritischen Situation muss einer sagen was zu tun ist. Wenn jeder für sich reagiert, werden wir vergehen, den einen Pfeil kann man leicht brechen, nicht aber viele. Sei es wie es ist, ihr werdet Euch einen Anführer suchen müssen, ich hätte die Bürde getragen, weil ich es als notwendig erachte, aber nicht um einen Krieg in den eigenen Reihen. Tut was ihr für richtig haltet, doch versteht auch, dass ich diese Person nicht sein werde." Ihr schien es der beste Weg zu sein. Sie verneigte sich kurz und ging hinüber zu dem kleinen Hügel, von dem aus sie das Gelände beobachten konnte.

[Hannah]

Hel lächelte Nur freundlich an, als er sagte, dass er froh war, sie dabei zu haben. Es tat gut, zu wissen, dass er ihren Fähigkeiten vertraute.
Hooo, Nidhog! Ich hatte nicht vor jemanden zu beleidigen. Es ist meine Art, Menschen meine Meinung nicht ins Gesicht zu sagen. JA, ich rede hinter anderen Rücken. Ich habe nie etwas anderes gelernt, es redet ja auch jeder hinter meinem eigenen über mich! Aber das heißt nicht, dass ich jemanden nicht mag, oder ihn nicht akzeptiere.
Wir sind, wie Bando gesagt hat, eine große Gruppe. Wir werden immer verschiedener Meinung sein. Passaro, ich verstehe nicht, weshalb du als Drache von den anderen, zumindest scheint es für mich so, eine Sonderstellung hast. Aber für mich bist du ein Mitkämpfer, du kannst mich mögen oder nicht, ich werde dich trotzdem schützen und Blut für dich vergießen. Aber werde ich auch meine Meinung sagen und dich kritisieren. Und wenn ich rufe, dass du dich ducken sollst, sei es wegen Ratten oder einem Pfeilhagel, dann kannst du auch gerne nicht auf mich hören - nur denk daran, dass der einzige Grund, weshalb ich Befehle gebe ist, weil ich meinen Mitkämpfern helfen möchte. Verstehst du das, Passaro? ", sie holte tief Luft und sah den Drachen kurz mitleidig an. Er kam ihr manchmal vor wie ein Kind, das zu früh erwachsen wurde - erinnerte sie dabei fast an sich selbst.
"Sakura, es tut mir leid, wenn ich etwas falsch verstanden habe. Ich tue mich teils ehrlich schwer dich zu verstehen. Du Ich bin aber sicher, dir geht es ähnlich. Ich bin hitzköpfig und hasse es ignoriert zu werden. Selbst wenn das nicht deine Absicht war. " Sie trat einen Schritt zurück um die ganze Gruppe im Blick zu haben.
"Ich verstehe wenn ihr mir nicht traut. Ihr kennt mich nicht. Ich kämpfe lieber im Dickicht und aus dem Hinterhalt. Ich töte von hinten und heimlich. Ich werde einen Kampf nur selten offen führen. Ich kann Kundschaften. Aber ich bin, bei Fenrir, ich bin keine Anführerin. Ich weiß nicht, ob wir sowas brauchen. Jedoch denke ich, dass Sakura und du, Bando, am besten mit Menschen umgehen könnt. Ich verliere zu schnell die Geduld. Geht und redet mit dem Müller, er sieht aus als hätte er Angst dass wir hier gleich alles kurz und klein schlagen!"
Sie nickte kurz. Sie hoffte, dass es jetzt klar war, dass sie weder eine Führungsposition, noch einen Streit wollte. Sie war wieder recht ruhig, ebenso wie ihre Stimme. Als letztes wandte sie sich an Nir.
"Danke Nir, dass du versucht hast, den Streit ebenfalls zu schlichten. Zumindest auf deine Art. Das ist viel wert und ich hoffe, dass die anderen das auch so sehen. Und danke, dass du Vertrauen in mich hast, obwohl du mich kaum kennst. Ich werde mich bemühen dich nicht zu enttäuschen."

[Jad]

Nir seufzte innerlich als er Passaros Ausbruch hörte. Er ließ ihn über sich ergehen. Es war ihm egal. Was wusste ein Drache schon von solcherlei Dingen? Natürlich unterstützte er Sakura. Es kam ihm langsam so vor, als sei er ihr Schoßhund statt ein Wesen, dass sie mit einem Happen verschlingen konnte und in vielen Kulturen als gottähnlich gefeiert wurde, ja sogar entfernt mit ihm verwandt war. Ob er ihm sagen sollte, dass die Que'am Drachenelfen genannt wurden? Nein. Er würde nichts dazu sagen. Es hatte Sakura schon gesagt, dass er es falsch fand einen Anführer zu bestimmen und auch in den anderen Punkten Bandos Meinung war. Anführer brachten nur Probleme mit sich und keinen Nutzen. Jedenfalls bei dieser Gruppe. Das mochte Sakura nicht gefallen aber es war eine Tatsache. So nickte er nur kurz als er Bando und dann Hel sprechen hörte. "Können wir das vielleicht auf später verschieben? Wir haben noch immer den Müller hier." Er drehte sich herum und lächelte diesen und Knut kurz an. "Bitte lasst euch von dieser verbalen Debatte nicht aus der Ruhe bringen. Bitte, Ihr wolltet gerade berichten?"

[Netade]

Sie hörte die Worte, die der Wind zu ihr hinüber trugen. Innerlich schüttelte sie den Kopf bei Hels Worten. Nir hatte nicht versucht zu vermitteln, sondern seine Meinung vertreten und Hel hatte nicht annähernd verstanden was Passaro gesagt hatte. Die Gruppe entwickelte sich gerade durch die beiden Neuen zu einem Haufen Bewaffneter, der nichts mehr mit einer Einheit von Söldnern zu tun hatte. Jeder würde nur seinen eigenen Befehlen folgen. Im Kampf würde das Leben kosten, was zu vermeiden wäre.

[Endruil]

Cyriac der sich bis jetzt aus dem Gespräch heraus gehalten hatte mischte sich nun ein.,,Ich gebe Nir recht...bitte berichtet." Er betrachtete die außeinander brechende Gruppe.,,Obwohl sie wie Erwachsene erscheinen, sie sind Kinder und so verhalten sie sich auch. Aber das Hel etwas gegen Passaro hat ist unverzeihlich." Cyriacs Miene ließ keine Emotion zu. Seine Gedanken rasten, es dürfte nicht wie damals werden. Kalte breite sich um ihn aus, sein Körper begann langsam zu dampfen.,,Hoffentlich können wir den Streit beilegen."

[Mini Drachin]

Bando hatte recht, fand Passaro. Er verstand nicht wirklich, was er am Ende meinte mit der Person mit mehreren Händen, aber Sakuras einwand, dass sie einen Anführer bräuchten schien ihm sinnig. Andererseits hatte er keine Ahnung davon, wie man als Gruppe kämpft. Genausowenig wie die meisten hier. Naja, Hel und vielleicht Cyriac. Von Nir hatte er keine Ahnung. Und Bando? Ja der hatte bestimmt schonmal in einer Gruppe gekämpft.
Auch was Hel mit der Sonderstellung meinte erschloss sich ihm nicht ganz. Ja, er hatte schoneinmal als Kristalldrache gekämpft, aber das traf auch auf Sakura und Elleon zu. Er war in vielerlei Hinsicht auch besonders. Er konnte fliegen. Das war wohl der größte Vorteil. Aber es käme ihm nicht in den Sinn sich deswegen in dieser Gruppe als etwas besonderers zu sehen.
Aber was Hel dann sagte machte sie ihm irgendwie sympathisch. Er konnte nicht genau sagen warum. Als Nir das Gespräch erfolgreich auf später verschob trat er zu Hel und meinte entschuldigend: "Es tut mir leid, dass ich gesagt habe, dass ich dich nicht mag. Das ist mir so herausgerutscht. Ich... ich... weiß nicht, irgendwie bist du mir im einen Augenblick sympathisch und im nächsten wieder nicht." Er atmete tief durch. Diese Gruppe war biestiger als ein Feuerspucker und ein Wasserling. Alle waren vermutlich alleine effizient aber zusammen kamen sie sich in die Quere.

[Hannah]

"Schon okey, Passaro." meinte Hel und legte dem Drachen die Hand auf den Kopf. "Ich bemühe mich, nett und freundlich zu sein - aber ich werde nie so beherrscht sein, wie Sakura, Bando oder Cyriac. Zumindest kommen sie mir so vor" Hel zuckte mit den Schultern um damit ihr Unwissen zu verdeutlichen und sah zu Passaro. "Ich verstehe euch alle nicht immer. Aber danke, dass du ehrlich zu mir bist!" Sie sah zu Cyriac, der nicht unbedingt glücklich aussah. Dann zu Nir und Bando, die mit dem Müller sprachen. "Ich beneide sie nicht. Ich hätte ihm schon längst ein Messer an die Gurgel gelegt, vor lauter Ungeduld!" vertraute Hel Passaro an und kicherte leise.

Der Streit war für sie vorbei - sicher spürte sie noch den leichten Unmut in der Luft - aber sie hatte sich entschuldigt und das war für sie genug. Ihrer Meinung nach traf sie keine Schuld mehr.

[Netade]

Sie seufzte als sie das Bild sah. Sakura machte keinen Schritt auf die Gruppe zu, wollte die Situation nicht noch dichter werden lassen für den Dörfler. Konnte es wirklich sein, das niemand bemerkte was sie gerade taten? Konnte sich niemand in den Müller hinein versetzen? Bemerkte wirklich niemand das sie eine Ansammlung von Kuriositäten waren, inklusive ihr? "Bitte, tretet doch ein wenig zurück, damit der Müller atmen kann." Das war eine extrem höfliche Formulierung, das man den Mann nicht so bedrängen sollte, denn der schien ja seine Sprache verloren zu haben.

[Fade]

Der Müllermeister war ein großer, wuchtiger Kerl. Schon etwas älter, vielleicht an die Vierzig und abgesehen von einem dunkelgrauen Schnauzbart und buschigen Augenbrauen kahl. Mit einem kurzen Kommando schickte er den, von der Gruppe fremder, etwas eingeschüchtert wirkenden Knecht wieder zur Arbeit, welcher eilig den schweren Sack wuchtete und um die nächste Ecke verschwand.
Als Nir sich als erster dem Eingang näherte verschränkte der Müller seine Arme und lehnte sich leicht an den Rahmen der Türe, welche sein stämmiger Körper beinahe vollends verdeckte. Eine solche Ansammlung von Halbblütlern und schlimmeren hatte er hier noch nicht gesehen, und wäre nicht der Dorftrottel Knut dabei gewesen, hätte er die Türe vermutlich schon längst von innen ins Schloss geschmissen, noch ehe der Halbdämon – oder schlimmeres – es schaffte, ihn überraschend freundlich zu begrüßen.
Er wollte Anstalten machen und den vermeintlichen Söldnern – oder schlimmeres – seine Sicht der Zustände zu schildern, als ihn die Diskussionen innerhalb ihrer Reihen aus dem Konzept brachten. Nicht dass er etwas davon verstanden hätte, oder er sich auch nur für ein Säckel Mais dafür interessiert hätte, aber die bloße Vorstellung, diese Vagabundentruppe würde sich gleich vor seiner Mühle an die Kehlen gehen verunsicherte den älteren Mann doch etwas.

Als nun etwas Ordnung in das Stimmengewirr kam, räusperte er sich geräuschvoll, um die Chance zu ergreifen, die denkwürdige Begegnung möglichst rasch hinter sich zu bringen. Mit tiefer Stimme holte er aus, um auch möglichst von allen Gehör zu erhalten. „Es fing schon Wochen vor den Biestern an, dass hier etwas gewaltig zu stinken begann. Man hat mir Vorräte gestohlen. Droben, aus der alten Scheune, in der ich die Kornsäcke der Bauern nach der Ernte zwischenlagere, bis sie gemahlen sind. Zuerst nur ein paar einzelne Bündel und die Diebe dachten sicher, ich komme nicht drauf. Dabei werden die sorgfältig gezählt. Über die Wochen muss es fast eine Wagenladung gewesen sein. Wollte den Langfingern eines Nachts nachstellen, habe aber keinen zu sehen bekommen. Ging auch nicht jede Nacht so und irgendwann hatte ich dann ein riesen Loch in der Scheunenseite. Das müssen die Ratten gewesen sein, die haben glatt die Bretter durchgenagt. Die Nacht darauf haben die Biester richtig zugeschlagen und die zu Stellen wäre mir das Getreide nicht wert gewesen. Haben fast Zehn Bündel vertilgt in der Nacht. Inzwischen lagere ich die verbliebenen Bündel in der Mühle hier und an den Steinen können sich diese Mistviecher gerne ihre Zähne ausbeißen.“

Der Müller deutete beim letzten Satz hinter sich und klatschte mit der flachen Hand auf die Massiv gemauerte Steinwand seiner Mühle. „Die Scheune ist noch gut fünfhundert Meter den Weg hinauf. Viel zu sehen gibt’s dort allerdings auch nicht mehr, seitdem ich das Getreide in Sicherheit gebracht habe.“

Knut hatte sich durch die Worte des Kriegers geehrt gefühlt und war Stolz wie ein Edelmann weiter geschritten.  Als sie die Mühle erreichten und sich die Gespräche zu bilden begannen, blieb der Mann etwas abseits stehen. Er verstand nicht worum es ging aber selbst ihm sagte sein Gefühl, dass die Lage nicht besonders angenehm war, und so blieb er stumm und wartete, was geschehen würde. Als der Müller später geendet hatte, winkte Knut mit beiden Armen, weil er fühlte, dass seine Zeit, die Gruppe weiter voran zu bringen wieder gekommen sei. „Ich kann euch die Scheune Zeigen. O.. oder wenn ihr Wollt auch gleich zur Tinkerei bringen.“

[Quinn]

"Jeder Hinweis den wir finden, hilft uns weiter, daher wäre es wohl nicht verkehrt, sich die Scheune einmal anzusehen", schlug Elleon der Gruppe vor und versuchte sich dabei an niemand speziellen zu wenden. Alles hatte so entspannt angefangen, bis die Streiterei um den Posten des Anführers losgebrochen war. Elleon hatte sich bewusst herausgehalten, da er ja selbst abgelehnt hatte, die Mission anzuführen. Und zum Glück hatten sich nun alle wieder etwas beruhigt, sonst hätte er doch in Erwägung gezogen, sich irgendwann einzubringen. Die Stimmung war immer noch etwas angespannt, jedoch war Elleon guter Dinge, dass der Streit für den Rest der heutigen Mission beendet war.

[Netade]

Sakuara nickte nur zu dem was Elleon sagte. Einiges von dem was sie gehört hatte,wies auf etwas anderes als Riesenratten hin, jedenfalls so sie die Sprache richtig verstanden hatte.

[Mini Drachin]

Auch Passaro wollte die Scheune gerne sehen. So ein großes genagtes Loch konnte bestimmt Aufschluss über die Zähnchen der Vierbeiner geben. Die meisten aus der Gruppe schienen ohnehin lieber lange diskusionen zu führen, was sie tun wollten, anstatt einen entscheiden zu lassen, daher stellte sich der Drache schonmal darauf ein das der Vorschlag erst noch (vorallem von Nir) breitgetreten werden würde.
Vielleicht würde es schneller gehen wenn er zustimmend nickte. Einen Versuch war es immerhin wert.

[Sinthoras]

Zufrieden damit, dass der Disput vorerst beigelegt worden war, hörte Bando dem Müller aufmerksam zu. Nachdem der Mann geendet hatte, und Sakura ihre Meinung schon kund getan hatte, schloss er sich ihr an. "Wenn wir mehr über unseren Gegner herausfinden wollen, sollten wir uns mal die Stelle ansehen, an der er gewütet hat. Die Ränder des Lochs in der Scheune könnten uns aufschluss über die Zähne oder sonstige Werkzeuge des Widersachers geben. Somit wären wir einen Schritt weiter in unserer Mission. Also bin ich ebenfalls dafür: gehen wir zur Scheune!" Als seine Worte verklungen waren, bewegte er sich einige Schritte in die Richtung der Scheune. Er hielt inne, und sah abwartend in die Runde, wie er es so oft tat.

[Endruil]

Cyriac nickte langsam,,Ich bin auch dafür. Diese könnte uns wertvolle Informationen bringen. Hat einer von euch Erfahrungen in Spurensuche oder kennt sich gut mit Tieren aus? " Wie Bando machte er einige Schritte auf die Halle zu.

[Jad]

Das nächste Ziel war also der Schuppen. "Ich danke Euch." Nir neigte respektvoll leicht das Haupt vor dem Müller. "Damit werden wir etwas anfangen können. Ihr habt uns geholfen. Wir werden dem auf den Grund gehen und dafür sorgen, dass eure Vorräte wieder sicher sind!" Etwas Mut und Zuversicht an die Dorfbewohner würde wohl den Glauben in die Kristalldrachen stärken. Immerhin hatten sie sich bisher nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Er sah in die Runde. "Wollen wir?"

[Netade]

Die Ostländerin schüttelte innerlich den Kopf. 'Was wäre das Nächste? Würden sie mit Handzeichen oder sonstiger Bekundung ihre Zustimmung geben wohin sie gingen und ob sie zu den Waffen griffen? Vielleicht zuvor noch eine Diskussionsrunde? Bei den Kami!' Sakura ging hinüber zum Schuppen, natürlich nicht ohne zuvor dem Müller noch durch ein respektvolles Neigen des Hauptes ihres Respektes und Dankbarkeit zu bezeugen für seine Aussage.

[Fade]

Knut hatte die Söldner mit etwas Abstand beobachtet um nicht zu stören, als sie sich noch kurz berieten und machte sich dann sogleich daran, sie ein Stück weit die Straße hinauf nach Norden zu führen, wo die Scheune lag. Der Müller sah den Aufbrechenden ein kurzes Weilchen hinterher, ehe er den Kopf schüttelnd wieder seine Arbeit aufnahm.

Der Weg war nicht weit und sie waren keine halbe Stunde bis zu dem großen, leicht verwitterten Holzbauwerk unterwegs. Das Loch an der Seite war schon von weitem auszumachen und war auch das erste Ziel der Gruppe. Der Himmel war immer noch ziemlich Wolkenverhangen und es war schwer abzusehen, ob es heute nochmals Regen geben würde, aber vom nächtlichen Schauer war der Boden ohnehin noch aufgeweicht.

Frische Fährten waren auf dem Boden nicht mehr erkennbar, wohl aber eine Hand voll alter halb verwaschener Abdrücke, welche womöglich von einem übergroßen Nagetier hätten Stammen können. Das Holz, an dem das Loch in die Seitenwand geschlagen worden war, wirkte nicht übermäßig robust, doch müsste die Größe dennoch eine gewisse Arbeit bedeutet haben. Aufrecht konnte man dadurch nicht ins innere, doch leicht geduckt vermochte man die Scheune dadurch zu betreten. Die Kratzspuhren an den Rändern befanden sich nur an der Aussenseite der Wand und waren stellenweise sehr tief in den Brettern zu sehen. An Bruchstücken auf dem Boden erkannte man Nagespuhren, welche fast an das Werk von Biebern erinnerten, wobei die Zähne wohl etwas schmaler und spitzer gewesen sein müssten.

Das Innere der Scheune war geräumig und inzwischen nahezu restlos freigelegt. Die Bauern mussten aus dem Umland tatsächlich große Mengen ihrer Ernte für die Weiterverarbeitung zwischengelagert haben. Unter dem Dach im Gebälk der alten Scheune waren zahlreiche Spinnennetze auszumachen und draussen in der nähe des Lochs hatte eine farbenprächtige Spinne, die annähernd die Größe einer Hand des Nordländers erreichen mochte, in ihrem Netz unter einem Dachbalken etwas eingesponnen, was ein kleines Nagetier oder Vogel sein konnte.
Auffällige Hinweise auf jüngere Aktivitäten hier ließen sich nach erster oberflächlicher Begutachtung nicht weiter ausmachen.

[Netade]

Sakura hatte das Gebäude endlich erreicht und betrat die Scheune. Sie bewegte sich mit Umsicht, um nicht selbst noch Spuren zu verwischen. Ein Wissen über Tiere hatte sie nicht, doch war sie interessiert daran ob man richtige Bissspuren ausfindig machen konnte. Wenn ja, würde man so eine Chance haben zu bestätigen, das die Ratten wirklich so groß waren, wie sie beschrieben wurden. Die Ostländerin wandte sich Passaro zu, sprach leise. "Passaro-san, kannst Du den Geruch noch wahrnehmen? Waren das Ratten? Was hälst Du von den Bissspuren?"

[Endruil]

Cyriac betrachtete das Loch in der Schneune. Seiner Meinung wirkte schon so als hätten irgendwelche Tiere das Löch verursacht. Doch er hatte wenig Erfahrung mit sowas. Also wartete er darauf was Passaro sagte. Denn dieser würde schon wissen ob das Tiere waren oder jemand anderes. Falls es keine Tiere waren würde alles komplixierter werden als nötig. Dann gab es nämlich nur 2 Möglichkeiten humanoide Diebe oder die Dorfbewohner hatten gelogen.

[Mini Drachin]

Passaro betrachtete die Kratzer auf dem Holz, schnupperte kurz daran und versuchte seine Klauen so zu bewegen, wie die vermeintlichen Ratten es wohl getan haben mussten, lies seinen Blick über die Splitter am Boden gleiten und sah sich dann die innenseite der Wand an, bevor er sich dann dem Rest der Gruppe zuwand: "Einen Geruch finde ich nicht mehr daran, allerdings rieche ich auch nicht so gut wie ein Hund. Was mich irritiert ist, dass nur außen Kratzer zu sehen sind. Ich hätte erwartet, dass sie irgendwo auf etwa der Höhe," Er deutete mit der Kralle etwa auf seine Brusthöhe "angefangen haben mit ihren Zähnen und Krallen ein kleines Loch hineinzubekommen und dann versuchen weitere größere Stücke aus dem Holz herauszubrechen, etwa so:" Er setzte seine Klaue seitlich an den Rand, sodass seine Krallen auf der Innenseite waren und er damit Stücke herausbrechen konnte. "So wie das hier aber aussieht, haben sie solange auf die Außenwand eingeschlagen, bis sie irgendwann nachgegeben hat. Wobei ich dann nicht erwartet hätte, dass man Bissspuren finden würde." Dabei hob er einen der Splitter vom Boden auf "Ich stelle es mir zumindest unbequem vor Zähne in eine große Gerade Wand zu schlagen, vorallem mit einem kürzeren Hals." Er blickte erwartungsvoll in die Runde ob noch jemand etwas zu sagen hatte. Würde sich niemand mehr zu Wort melden wollte er sich das innere der Scheune noch genauer ansehen.

[Netade]

"Hai, domo arigato Passaro-san. Für mich verdichtet sich das es Ratten auf zwei Beinen sind... aber der letzte Beweis fehlt noch. " Sie lächelte Passaro aufmunternd zu.

[Quinn]

Elleon hörte sich aufmerksam an, was Passaro über die Kratz- und Bissspuren erzählte. Er selbst hatte keine Ahnung von so etwas, aber das was der Baumdrache da erklärte schien ihm recht logisch. Daher nickte er auch zustimmend auf Sakuras Aussage hin. Auch seine eigene Vermutung ging immer mehr in die Richtung, in die auch Sakura dachte.
"Ich werde mir die Scheune noch kurz genauer von innen ansehen. Danach können wir gerne weiter zur Tinkerei, vielleicht lässt sich ja dieser letzte so wichtige Beweis noch auftreiben", unterrichtete er die anderen und schlüpfte dann geschickt durch das Loch ins Innere des ramponierten Gebäudes. Auf den ersten Blick war nichts auffälliges zu erkennen. Einige Spinnweben, ein Nest in den Dachbalken... Nicht ungewöhnlich für ein leerstehendes Gebäude. Dennoch sah er sich einmal gründlich um. Nicht, dass ihnen hier noch ein wichtiger Hinweis entging.

[Sinthoras]

Bando nickte zu dem, was Passaro sagte. Ihm selbst wäre so etwas nicht aufgefallen, aber nun, da Passaro es sagte, schien es offensichtlich. "Vor allem ist es kaum Möglich, Zähne in eine senkrecht stehende Wand zu schlagen, und dann auch noch daran zu nagen!" stimmte er Passaro laut zu. Dann bückte er sich hinter Elleon durch das Loch in die Scheune. Auch er sah sich genau um. Als sein Blick zufällig nach oben fuhr, blieb sein Blick an etwas haften. Eine farbenprächtige Spinne hatte etwas eingefangen. Vielleicht war es nur Zufall, und hatte überhaupt keine Verbindung zu ihrer Suche, aber er wollte nicht riskieren, einen Hinweis zu übersehen. Also wandte er sich zu Elleon: "He, Elleon! Sieh mal dort oben." er deutete auf die Spinne. "Mag sein, dass es Schwachsinn ist, und ich einfach nur bescheuert bin, aber meinst du, das eingesponnene Tier dort oben sollten wir uns mal ansehen?"  Um nicht total bescheuert zu wirken, betonte er noch einmal: "Ich will nur nicht, dass wir irgendwas übersehen. Jedes bisschen könnte wichtig sein."

[Fade]

Während die Söldner sich auch im inneren des alten Gebäudes nach Spuren umsahen, wurde ersichtlich, dass beim leeren der Scheune, ob von den Dieben oder dem Müller und seinen Leuten, wohl die meisten Spuren verwischt worden waren. Eher unscheinbar in der Ecke sah Sakura ein kleines Häufchen weiterer Bruchstücke, welche wohl zu dem Loch gehörten und beiseite geräumt worden waren. Es wäre wohl eine aufwändige Arbeit gewesen, die Bruchstücke vollständig wieder zusammen zu legen, aber zumindest fanden sich daran keinerlei spuren von Werkzeug oder Waffengewalt, sondern vielmehr weitere Kratz und Bissspuren, wie auf dem verbliebenen Holz beim Loch auch.
Wenn man sich ein Bild davon machte, wie die Ratten an der Wand genagt haben mussten, so hatten sie wohl zunächst mit ihren Vorderzähnen wie mit einem Hobel ein kleines Loch durch das Holz genagt, welches dann wohl mit kombinierten Einsatz von Zähnen und Pfoten größer gebrochen wurde.

Elleon entdeckte mit seinem scharfen Blick Krallenabdrücke auf dem Boden, welche vom Getreidestaub fast völlig verdeckt in die abgenutzten Bodendielen gedrückt waren. Die Pfote, von der sie Stammten, war kleiner und auch anders beschaffen, als die des Baumdrachens, welche ja auch zum klettern geeignet waren. Auch waren die Abdrücke nicht besonders Tief, was aber nicht viel auszusagen hatte, da man nicht einschätzen konnte, wie weit die Krallen aus der Pfote gestanden haben mussten. Jedenfalls erschienen sie Spitz und scharf beschaffen zu sein.
Elleon bließ den Staub vorsichtig von der Stelle und fand nach einigen Momenten noch einen weiteren Abdruck, welcher allerdings etwas Größer erschien, als der erste. Wenn man von Riesenratten ausging, waren es vermutlich mehrere Gewesen, die sich Zugang verschafft hatten und für menschliche Räuber wäre es wohl ungleich leichter gewesen einfach dass Tor aufzustemmen, anstatt ein Loch in die Seite zu schlagen.

Das Spinnentier, welches in die Aufmerksamkeit des Nordmannes geraten, ließ sich bis dato von den Anwesenden nicht stören, welche wenigstens drei Meter unter ihr ihren Ermittlungen nachgingen.

Knut hatte sich ans halboffene Scheunentor begeben und schabte etwas ungeduldig mit dem Fuß auf dem Boden herum. Ihm war nicht klar, wonach die Söldner suchten, auch wenn es wichtig erschien, so wie sie jeden Winkel der Scheune ins Auge fassten.
Im Grunde war er froh, dass bei der Mühle alles in Ordnung gewesen war denn schließlich war die Plage mit den Ratten ja immer schlimmer geworden und den Geschichten nach, welche im Dorf erzählt wurden konnten die Monster ja vielleicht die ganze Gegend für sich erobern.
Jedenfalls war es derzeit nicht besonders angenehm, im freien Gelände abseits des Dorfes oder gar in Waldnähe zu leben. Der Bursche fühlte Angst in sich aufsteigen, wenn er an den Wald dachte und auch wenn es noch nicht einmal Mittag war bestrebte es ihn mehr und mehr, das alles noch vor Einbruch der Dunkelheit hinter sich gebracht zu haben. „Sollen, sollen wir dann zur Tinkererei?“ rief er etwas zögerlich in die Scheune, wobei ihm vermutlich anzumerken war, dass ihn wohl ein Stück seines Mutes verlassen hatte.

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