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Kapitel 1 - Erwachen

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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 17 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Jad Di Jan 19 2016, 09:16

Xamir merkte wie seine Kräfte wieder zurückkehrten. Als wäre er ein leeres Gefäß das wieder gefüllt würde, oder eine Pflanze. Diese Magie war sehr kräftezehrend. Der Favilla sinnierte noch immer über das Feuer, die Intensität. Warum war er so ausgerastet? Warum hatte er so ein starkes Feuer hervorgebracht? Das war bisher nicht möglich? War das Teil seiner wiederkehrenden Kräfte, oder konnte er das nach wie vor und hatte sich einfach nur nicht daran erinnern können? Wenn das wahr ist, was wäre dann noch alles möglich? Ein Forscherdrang keimte in diesem Moment tief im Geist des Aschemenschen, der unaufhörlich zu wuchern begann. Es war klar, dass er seinen Fähigkeiten auf den Grund gehen musste. Vielleicht würde es noch jemanden geben, der ihn kannte – jemanden, der sich an Xamir und seine Fähigkeiten erinnern könnte. Vielleicht bei diesem Spalt. Diese Schlucht mit den Behausungen und der großen schwebenden Steinplatte über dem Strom aus Lava. Ein fantastischer Ort. Aber wo war er? Was war er? Xamir hatte keine Anhaltspunkte. So sollte er vielleicht herumfragen, aber das durfte er nicht hatte der Schamane gesagt. Es war nicht gut Magie zu können. Auch Muxas hatte ihn darauf hingewiesen. Wie sollte er etwas über sich herausfinden, wenn er sich an fast nichts erinnerte und niemanden danach fragen durfte? Ein Teufelskreis. Wäre er nicht so erschöpft würde sich darüber aufregen.

Jewgeni unterbrach seine mürben Gedankengänge und Xamir war ausgesprochen froh darüber. Er stand so dicht vor ihm, dass er dem Gezeichneten zum ersten Mal lange in die Augen schauen konnte. Ja, er konnte ihn zum ersten Mal so richtig anschauen. So schwieg Xamir und hörte dem Dreiauge zu. Es war deutlich, dass es Jewgeni schwer fiel, aber er riss sich zusammen und konnte fast ohne großartige Unterbrechungen seine Botschaft zu Ende bringen. Wie ein Stichwort am Ende der Botschaft nahm Xamir Jewgenis Schniefen als Zeichen ihn anzulächeln. Er sah den großen kleinen Kerl in die Augen, zumindest in zwei. Der Favilla war noch immer erschöpft, was seiner Mimik deutlich zu entnehmen war. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter und lächelte weiter mit mildem, freundlichem Blick zu Jewgeni. Xamir dachte gar nicht großartig darüber nach oder was diese Geste für sein Gegenüber bedeuten würde. "Ich glaube dir Jewgeni und ich denke du hattest einen guten Grund." Er schüttelte den roten Haarschopf. "Ich denke nicht, dass du eine böswillige Person bist. Vielleicht hast du aus Notwehr gehandelt, oder jemand will dir etwas anhängen... oder... ich weiß nicht was es noch sein kann. Aber ich werde dich weder verurteilen noch will ich dass du gehst. Du bist Teil dieser Gemeinschaft und als Solcher werde ich dich behandeln, ganz egal was du getan hast oder getan haben sollst." Er schaute kurz auf den dampfenden Kadaver der Bestie. "Wer weiß was ich alles auf dem Kerbholz habe. Vielleicht habe ich früher massenhaft Menschen getötet. Sie alle verbrannt mit meinem Feuer, vielleicht war dies das erste Leben das ich ausgelöscht habe. Doch egal was ich getan habe. Ich werde niemanden verurteilen den ich als die personifizierte Zurückhaltung erlebt habe." Xamir schaute Jewgeni wieder an und nahm seine Hand von der Schulter. "Du gehörst zu uns und wir holen uns unsere gestohlenen Erinnerungen gemeinsam wieder zurück, jede Einzelne!"
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 17 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Adrian Kane Di Jan 19 2016, 19:11

Kin'Tesh war gegenueber des Aschemenschen in die Hocke gegangen als Jewgeni seine Erzaehlung beendet hatte. Was ihn dabei am meisten beeindruckt hatte, war weniger der Inhalt, sondern die Tatsache, dass er teilweise stotterfrei geredet hatte. Er hatte also ein Leben genommen. Vielleicht. Mehrere Herzschlaege lang forschte der Ambacti in seinem Inneren, aber da war nichts, was in irgendeiner Art aufbegehrte. Diese Welt in der sie lebten war rau und hart, wer es nicht glaubte, sollte sich die Ueberreste der Kreatur auf dem Boden anschauen. Oder mit offenen Augen durch die Vorstadt gehen. Oder durch den Eisenwald. Manchmal musste man ein Leben nehmen um das eigene zu retten, es lag in der Natur der Dinge. Fragen der Moral waren optionaler Luxus.

Vorsichtig und nach wie vor schweigend griff er nach der Hand des Gezeichneten, die die schlimmsten Verbrennungen abbekommen hatte und begann den improvisierten Verband anzulegen. Sie sah nicht sonderlich gut aus, aber er hatte schon schlimmeres gesehen und behandelt. Hatte er? Zumindest beschlich ihn ein Gefuehl, dass dem so war. Als Xamir geendet hatte nickte der Ambacti zustimmend, ueberpruefte nochmal den Sitz der Bandage und liess dann davon ab. Er deutete auf den Arm, "Das wird noch ein Weile lang weh tun", begann er, "Aber wenn du dir in ein paar Wochen die Narbe anschaust kannst du dich mit erhobenem Kopf daran erinnern, dass du hier standhaft der Gefahr ins Auge geblickt und mir obendrein noch das Leben gerettet hast", er schaute ihn ein Weile lang an bevor er fortfuhr, "Auch ich bin nicht dein Richter, Jewgeni", griff er den Gedankengang des Aschemenschen mit seiner ruhigen Stimme auf, "Sei nicht so hart zu dir selbst, in dieser Welt ist keiner ein Unschuldslamm", er nickte einmal mehr bevor er aufstand. Fuer ihn war das Thema damit erledigt.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 17 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Leo Mi Jan 20 2016, 20:13

Laverne war etwas überrascht, Jewgeni auf einmal so selbstbewusst zu sehen (und zu hören), versuchte jedoch, sich nichts anmerken zu lassen, sonst würde ihn das vielleicht nur gleich wieder runterziehen. Sie nickte, als er sie zum Mitkommen aufforderte, und erhob sich aus ihrer kauernden Haltung.
Während Jewgeni seine Erzählung begann, blieb sie stehen, die Arme unterm Bauch verschränkt, doch im Nachhinein hätte sie sich vielleicht lieber hinsetzen sollen. Schweigend wartete sie, bis Jewgeni fertig war – unglaublich, dass er so viele Sätze am Stück schaffte – doch ihre Gedanken kreisten wirr umher wie Motten um eine Fackel.
Was das kleine Dreiauge erzählte, klang so gar nicht nach der Vision, die sie selbst gesehen hatte. Ihr hatte das Zufall, so es denn einer war, einen schönen Moment aus ihrem alten Leben beschert. Einen Abschied zwar, doch einen schönen, keinen Für-Immer-Abschied. Im Nachhinein kam sie sich furchtbar naiv vor, dass diese Trennung von Mason, den sie nur noch in ihren Gedanken sehen konnte, als grausam empfand. Denn das, was Jewgeni da erzählte, war hundertmal grausamer.
Sie weitete die Augen und fuhr sich mit der Hand über den Mund, während sie gleichzeitig versuchte, ihr altes Bild von Jewgeni um das zu korrigieren, was sie nun erfahren hatte. Diese Gefangenschaft klang wirklich übel. Ob sie daran schuld war, dass ihr Gefährte so schreckhaft und nervös war? Sie versuchte sich vorzustellen, wie es sein musste, in solch einem engen, dunklen Loch zu sitzen, doch vermutlich reichte ihre Vorstellungskraft nicht im Mindesten an die Wirklichkeit heran.
Und das Schlimmste kam erst noch.
Jewgeni – ein Mörder?!
Im ersten Moment erschien ihr diese Vorstellung so absurd, dass sie glaubte, Jewgeni habe nur einen Scherz gemacht, doch die Ernsthaftigkeit, mit der er es sagte, führte ihr vor Augen, dass dies nicht so war. Aber dennoch – ein Mord? Jemand wie Jewgeni? Wie konnte das sein? Wenn sie einem aus ihrer Gruppe am wenigstens einen Mord zugetraut hätte, dann ihm. Und jetzt …
Schweigend stand Laverne da und versuchte, nicht schockiert auszusehen, während Xamir und Kin‘Tesh versuchten, Jewgeni wieder zu beruhigen. Sie suchte selbst nach passenden Worten, fand aber keine. Vielleicht, weil sie diese Meinung einfach nicht teilen konnte. Jemanden zu ermorden, ein Leben zu nehmen … das war falsch. Böse. Und ganz egal, aus welchem Grund, es war niemals das Richtige. Und als dann auch noch Kin’Teshs Bemerkung dazukam – In dieser Welt ist keiner ein Unschuldslamm – wusste sie endgültig nicht mehr, wohin mit sich. Unwillkürlich dachte sie wieder an ihre eigene, nebulöse Vergangenheit, an das, was sie vielleicht verbrochen hatte … hatte sie auch jemanden ermordet? Vielleicht Mehrere? Konnte sie das überhaupt? Schreckliche Bilder tanzten vor ihrem inneren Auge, Jewgeni, sie selbst, mit blutverschmierten Messern in der Hand, Sallys Pistole …
Sie kniff die Augen zusammen, und als sie sie wieder öffnete, waren die Bilder verschwunden. Dafür sah sie wieder Jewgeni, der klein und scheinbar so hilflos dastand und in ihre Richtung sah, als hätte er sich leer geredet.
Und er erwartete eine Antwort von ihr, die sie ihm nicht geben konnte. Sie versuchte, gegen diesen Gedanken zu kämpfen, doch ihr Gehirn blieb unnachgiebig. Mord ist niemals gut.
Verzweifelt sah sie zu ihren Gefährten und den Gilryn, doch von diesen war keine Hilfe zu erwarten. Schließlich versuchte sie es mit einem vorsichtigen Lächeln, obwohl der Kloß in ihrem Hals so groß war, dass kaum Luft daran vorbeikam. Warum so verstört, Laverne? Sollte sie nicht eher stolz sein, stolz auf Jewgeni, dass er sich selbst überwunden hatte, geredet hatte, so viel wie noch nie? Dass er sich überwunden hatte, von seiner harten Vergangenheit zu erzählen? Doch diese Gefühle meldeten sich nur schwach, sodass sie lieber schnell den Kopf abwandte, bevor noch einer der anderen bemerkte, was mit ihr los war – ihr moralischer Zwist war wirklich nichts, womit sie die anderen jetzt belasten wollte.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 17 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Thorgrimm Do Jan 21 2016, 05:12

Es war Pertram deutlich anzusehen, dass er sich nur ungerne von seinem Beobachtungsposten entfernte. Anscheinend glaubte er noch immer, dass die Gefahr nicht gebannt war und dass sie alle aufpassen mussten. Er zögerte einen Moment aber ging dann schließlich mit Jewgeni mit. Trotzdem blieb er aufmerksam und sein Blick ging weiterhin durch den Raum. Muxas warf noch einen letzten Blick auf die Tür, die in einen Nachbarraum führte und wandte sich dann dem Dreiauge zu. Geduldig hörten die beiden Steinmenschen dem Gezeichneten zu. Sie sagten kein Wort - nur ab und zu leuchteten ihre glühenden Augen auf.

Erst als alle Anwesenden etwas gesagt hatten, meldete sich Pertram zu Wort. "Ich weiß wirklich nicht, was ich von ihnen halten soll." Sein Blick schweifte über die Gruppe und war nicht nur auf Jewgeni gerichtet. Dann fixierte er Xamir. "Sie sind ein Magier und dazu auch noch einer, der keine Kontrolle über seine Kräfte hat. Das alleine wäre Grund genug für mich, sie alle hier stehen zu lassen und nach Hause zu gehen. Ich bestehe zwar zum Großteil aus Eisen und Gestein aber auch mir kann Feuer Schmerzen zufügen. Wer weiß, was sie noch alles anrichten können..." Ein tiefes Poltern ertönte.
"Nach dem, was ich gehört habe, haben sie alle ihr Gedächtnis verloren." Er sah wieder in die Runde und blieb schließlich bei Jewgeni hängen. "Und sie sind womöglich ein Mörder. Vielleicht haben sie sich das auch nur eingebildet - ich weiß es nicht." Der Steinmann seufzte, was sich durch ein weiteres Rumpeln bemerkbar machte. "Wenn ich ihr Geld nicht schon angenommen hätte, dann würde ich diese ganze Sache abbrechen aber ich stehe zu meinem Wort. Ich bringe sie durch die Mine aber dann sind sie auf sich selbst gestellt. Seien sie mir nicht böse aber nach dieser Sache, will ich das alles so schnell wie möglich hinter mich bringen."

Muxas nickte aber sah das alles wohl etwas entspannter. "Ich bezweifle, dass diese Visionen der Wahrheit entsprechen. Entschuldigen sie meine Ausdrucksweise aber sie sind der kleinste und schwächste Gezeichnete, dem ich jemals begegnet bin. Sie, ein Mörder? Das kann ich mir nicht vorstellen." Weiter führte er diesen Gedankengang nicht aus Er sah hinüber zu der Tür, an der die Chiroptera-Haut hing und blickte dann wieder in die Runde. "Wir sollten schnellstmöglichst aufbrechen. Auf dem Weg können sie uns ihre Geschichte erzählen. Ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe und ob ich mich im Ernstfall auf sie verlassen kann oder ob sie wieder eine dieser Visionen kriegen oder uns plötzlich rösten."
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 17 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Darnamur Di Jan 26 2016, 05:17

Jewgeni zuckte zusammen, als er plötzlich eine Berührung an seiner Schulter spürte. Es war Xamir, der ihn freundlich anlächelte. Jewgeni gab sich Mühe nicht zurückzuweichen, auch wenn ihn der Kontakt etwas nervös machte.
Die Worte des Favilla waren sehr aufmunternd und durchbrachen die düstere Stimmung, die in Jewgeni vorherrschte. Du bist Teil dieser Gemeinschaft. Dann spürte er etwas an seinem Arm. Kin’Tesh hatte die Schlangenhaut des Tiers abgezogen und verband damit nun seine schmerzhaft protestierenden Brandwunden. Auch wenn ihn die vielen Berührungen irritierten…Jewgeni hätte nie mit einer derart positiven Reaktion seiner Gefährten gerechnet. Auch Laverne schien ihm freundlich zuzunicken.
„Da-Danke“, meinte er verlegen. Etwas unbeholfen stand er da, während sich Kin’Tesh, um seinen Arm kümmerte. Ob Xamir Recht hatte? Ob er gute Gründe gehabt hatte? Ob es Notwehr gewesen war? Aber das, was in seinem Inneren schlummerte, fühlte sich so bedrohlich und finster an, dass er nicht daran zu glauben wagte.
Aber vielleicht. Vielleicht hatte der Favilla Recht. Noch wusste er nicht, was wirklich geschehen war. Also bestand zumindest eine gewisse Hoffnung.
Und dennoch…auch wenn es Notwehr gewesen war, er konnte es sich immer noch nicht vorstellen. Sich vorstellen jemanden getötet zu haben. Es war ihm schwer gefallen auf die Schlangenechse zu schießen, aber dasselbe bei einem denkenden, intelligenten Geschöpf, einem Menschen oder Gezeichneten mit Familie zu tun, das war vollkommen unmöglich.
Eigentlich überraschten ihn diese positiven Rückmeldungen seiner Begleiter sehr. War er denn der Einzige, den diese Sache so tief verstörte?
Pertram äußerte schließlich doch noch eine kritische Meinung. Und auch sehr gerechtfertigt. Sie hatten ihn nicht wirklich in ihren Hintergrund eingeweiht. Trotzdem schien er zu seinem Wort zu stehen.
Aber insbesondere Muxas Kommentar machte ihn nachdenklich.
Entschuldigen sie meine Ausdrucksweise aber sie sind der kleinste und schwächste Gezeichnete, dem ich jemals begegnet bin.
Ja, das fragte er sich auch. Wie? Wie sollte er das gemacht haben? Vielleicht mit einer Armbrust, wie eben bei der Kreatur. Aber auch wenn ihn die Technik der Konstruktion begeisterte, so hatte er noch nicht wirklich Ahnung davon, wie er sie sinnvoll einsetzen konnte, wie er gut mit ihr zielte, wie er am Besten mit dem Rückstoß umging. Wenn er früher schon eine gehabt hätte, dann würde ihm das nun mit Sicherheit nicht so schwer fallen.
Seine Arcubalista lag im Übrigen immer noch im Sand. Er trottete zu ihr hinüber und hob das Ungetüm auf.
„In Ordnung“, meinte er zögerlich zu Muxas. „Wir brauchen aber noch K-Kohle für den Kran. Ich konnte noch nichts auftreiben“
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 17 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Leo Mi Jan 27 2016, 20:08

Lavernes Gedankenwelt fuhr noch immer wild in ihrem Kopf herum, doch sie zwang sich, für den Moment nicht weiter über dieses Thema nachzudenken. Es war ganz egal, wer Jewgeni einmal gewesen war – zählte nicht viel mehr, wer er jetzt war? Wie gerne hätte sie sich das eingeredet.
Sie war froh, als der dreiäugige das Thema wieder auf ihr altes Ziel lenkte. Ja, Kohle und Wasser … das brauchten sie beides noch, wenn sie in die Minen wollten. Wollten … Na ja. Nach ihrer Begegnung mit der Schlange war sich Laverne nicht mehr sicher, ob sie wirklich dort hinunter ‚wollte‘. Aber sie musste. Sie hatte es Ho‘Taui versprochen.
Gedankenverloren zupfte sie an einer Schnalle ihres neuen Rucksacks – erst das erinnerte sie daran, dass sie der Gruppe ja eigentlich auch noch etwas mitzuteilen hatte. Aber das hatte doch noch Zeit, oder? Vielleicht wäre es besser, Jewgenis Eröffnung erst einmal sacken zu lassen, bevor sie gleich mit dem nächsten Hammer daherkam; zumindest Xamir wusste ja auch schon von der Kugel. Und ihrem ‚Freund‘ … wer auch immer das sein mochte …
Sie schob sich eine Haarsträhne aus der Stirn – scheinbar war ihr Stirnband bei ihrem Sturz verrutscht – dann sah sie in die Runde. Es war beneidenswert, wie ruhig Xamir und Kin’Tesh während Jewgenis Erzählung geblieben waren. Beneidenswert … und zugleich ein wenig schockierend. Dachten die beiden tatsächlich so? Fanden Mord kein bisschen verwerflich? Gut, es war ein Mord aus der Vergangenheit, vielleicht war er schon Jahre her (wer wusste schon, wie lange sie geschlafen hatten), aber dennoch … Andererseits schien ja zumindest Kin’Tesh wirklich nicht zimperlich zu sein. Zum ersten Mal kam Laverne der Gedanke, ob es wirklich eine gute Idee war, die Reise mit diesen Leuten fortzusetzen. Vielleicht wäre es ja besser gewesen, einfach in Amonito zu bleiben … sich eine Arbeit zu suchen, sich redlich ein paar Münzen zu verdienen, sich wieder in die Gemeinschaft einzugliedern, als wäre sie ein ganz normaler Mensch …
Aber da war ja immer noch ihr verlorenes Gedächtnis. Es fühlte sich seltsam an, so, als wäre sie … ja, zu Anderem berufen. Gartassam … sie musste dem auf den Grund gehen, irgendwann. Ihre Vergangenheit wartete noch, irgendwo da draußen … vielleicht warteten geliebte Menschen auf ein Lebenszeichen von ihr … sie durfte sie nicht im Stich lassen.
Und was hatte es mit diesem Weltuntergangs-Ding auf sich? Das konnte doch auch nicht normal sein. Warum ausgerechnet sie vier – eine Menschenfrau, ein Aschemensch, ein riesenhafter Ambacti und ein dreiäugiger Gezeichneter? Was machte sie so besonders?
Ja, das war es doch wert, herausgefunden zu werden. Oder?
Ja, Kohle, und Wasser brauchen wir auch noch“, ergänzte sie. „Vielleicht sollten wir lieber alle zusammen weitersuchen – alleine scheint es hier nicht sicher zu sein.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 17 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Thorgrimm Sa Jan 30 2016, 04:03

Muxas und Pertram nickten fast gleichzeitig. "In Ordnung. Es wird Zeit, dass wir uns an die Aufgabe machen, für die sie uns bezahlt haben." meinte Pertram nur und ging anschließend mit gezogener Waffe auf die Tür zu, die in den Nachbarraum führte. "Dieser Raum erinnert mich an eine Art Kantine. Hier drin..." Der Steinmensch öffnete vorsichtig die Tür zum Nebenraum. "... ist bestimmt die Küche. Und wo eine Küche ist, da gibt es auch einen Lagerraum. Da finden wir bestimmt Kohle und Wasser."
Anspannung und Nervösität waren fast greifbar, während die Tür von Sekunde zu Sekunde mehr Sicht auf den Nachbarraum bot. Jeden Moment könnte ein weiterer Chiroptera aus dem Raum gesprungen kommen und die Gruppe angreifen. Vielleicht hatte sich eines der Monster in den letzten Sekunden sogar schon an die Gruppe herangeschlichen.
Doch ein Angriff blieb aus und fast hörbar atmete Pertram aus. "Lassen sie mich zuerst einen Blick in den Raum werfen." Ohne eine Reaktion abzuwarten, ging der Gilryn voraus in den nächsten Raum. Ein lautes Rumpeln ertönte. "Was... was in aller Welt ist das hier?"
Jeder, der durch die Tür in den anliegenden Raum ging, konnte erkennen, dass es sich tatsächlich um eine Küche gehandelt haben musste. Auch hier waren der Zahn der Zeit und die Steinwüste nicht spurlos an der Einrichtung vorüber gegangen aber da der Großteil der Geräte aus Gusseisen, Messing und Kupfer bestand, war das nicht so deutlich wie im vorherigen Raum. An den Wänden standen einige Regale und vom Sand überflutete Arbeitstische. In der Mitte des Raumes standen Öfen, Herde und weitere Tische. Über dieser "Insel" in der Mitte der Küche hingen dutzende Küchengeräte an Haken. Gusseiserne Pfannen, Kochtöpfe, Schöpflöffel und sogar das ein oder andere Messer.
Was allerdings etwas verstörend anmutete und für die Reaktion des Gilryns verantwortlich war, lag in der rechten Hälfte des Raumes, die man erst sehen konnte, wenn man direkt vor der Tür stand oder den Raum betrat. Ein gelbbraunes Geflecht haftete dort an Boden, Wand und Arbeitsgeräten. Es war von einer Art Ader durchzogen, die sich deutlich in der dünnen, organischen Masse abzeichnete. In den beiden Ecken, in Regalen und auf Arbeitstischen lagen etwa ein halbes Dutzend, fußballgroße Eier, die mit diesem Geflecht und den darin verborgenen Adern verbunden waren. Die Eier und das seltsame Geflecht waren über und über mit Sand bedeckt aber es war deutlich, dass es sich hier um eine Art Nest handelte.
Muxas nickte wissend und schien aus irgendeinem Grund zufrieden zu sein. "So etwas hatte ich mir schon gedacht. Wenn Chiroptera ausgewachsen sind, häuten sie sich nur noch unter einer Bedingung: Wenn sie Eier gelegt haben. Es hat lediglich sein Nest verteidigt." Der Gilryn zeigte auf eine weitere Tür, die von dem Geflecht überwuchert und kaum zu sehen war. "Das wird der Lagerraum sein. Ich schlage vor, wir holen, was wir brauchen und verschwinden dann einfach. Die Eier sind keine Gefahr für uns."
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Beitrag von Adrian Kane So Jan 31 2016, 17:39

Nach laengerer Untersuchung kam der Ambacti zu dem Schluss, dass sein Speer nach wie vor in gutem Zustand war, wenn auch an einigen Stellen etwas angekokelt. Scheinbar war das Ding wirklich seinen Preis wert gewesen, genauso wie die Lederruestung, obschon die Schlange ihm dennoch ganz gut zugesetzt hatte. Seine Gedanken wanderten zurueck zu Jewgenis Gestaendnis als er hinter den Gilryn zum Stillstand kam. Seltsam wie sehr das den kleinen Mann scheinbar bewegt hatte. Irgendeine Person die er - vielleicht - aus welchen Gruenden auch immer in seiner Vergangenheit getoetet hatte? Warum war das jetzt so wichtig? Kin'Tesh kam einmal mehr zu dem Schluss, dass sich der groesste Teil von dem, was einige Leute "Moralvorstellungen" nannte, sich ihm wohl voellig entzog. Vielleicht war das auch besser so. Es blieb nur zu hoffen, dass der Gezeichnete sich nicht von seinen Taten im Hier und Heute negativ beeinflussen liess, ganz besonders da sie noch durch die dunkle Mine kriechen mussten.

Hinter Pertram trat er in den Lagerraum und folgte dem Blick des Steinernen hinueber zu den Eiern. Wortlos schob sich der Huene, welcher neben dem wandernden Felsbrocken gar nicht mehr so huenenhaft wirkte, vorbei und machte sich, mit einem alten Kuechenmesser bewaffnet, daran das seltsame Geflecht von der Tuer zu loesen. "Ich nehme an, dass der Nachwuchs alleine nicht ueberleben kann?", fragte er beilaeufig, in seine Arbeit vertieft. Er wuerde hier nicht herausmarschieren und ein ganzes Nest dieser Biester froehlich schluepfen lassen.
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Beitrag von Thorgrimm Mo Feb 01 2016, 03:47

Das organische Gewebe erwies sich als sehr widerstandsfähig und zäh, sodass Kin'Tesh einige Minuten damit beschäftigt war, die Tür soweit davon zu befreien, dass man diese wieder ohne Probleme aufziehen konnte. Muxas nutzte die Zeit, um auf die Frage des Ambacti zu antworten. "In den Eiern entwickeln sich Chiroptera bereits soweit, dass sie von Geburt an eigenständig sind. Hier werden sie aber bestimmt nicht lange überlegen können. Ich bin allerdings auch kein Experte. Habe mich nur gut über die Gefahren hier draußen informiert, bevor ich den Job als Bergarbeiter angenommen habe." Wäre es dem Gilryn möglich, würde er jetzt wohl entschuldigend mit den Schultern zucken.
Schließlich hatte es Kin'Tesh geschafft und zog, kampfbereit, die Tür in den Nachbarraum der Küche auf. Es handelte sich tatsächlich um eine Art Vorratskammer. Einige Reihen angerosteter Regale standen in gebührendem Abstand nebeneinander, auf denen noch immer dutzende Gläser und Konserven standen, die anscheinend nur darauf warteten, von einem angehenden Koch weiterverarbeitet zu werden. Von eingelegtem Gemüse und Obst, über Marmelade, bis hin zu kleinen Gewürzbehältern war hier, trotz der langen Zeit, noch so gut wie alles vorhanden, dass man für eine gut ausgestattete Küche benötigte. Ein paar in sich versunkende Jutesäcke standen direkt neben der Tür und am Ende des Raumes waren einige hölzerne Kisten aufeinander gestapelt worden. Pertram schob sich nach vorne und ging als Erster in den Raum.
"Sehen sie sich bitte mal die Säcke hier an." fing der Steinmensch an, niemand besonderes herumzukommandieren. "Ich brauche die Stärksten unter ihnen hier hinten." Der Gilryn lief weiter ans Ende der Vorratskammer und zeigte auf den Boden neben dem Kistenstapel. Der Stahldeckel irgendeines Behälters war hier bei näherer Betrachtung zu sehen. Auf den Deckel waren einige Runen und geometrische Formen gezeichnet worden. "Wasserbehälter. Ein Zauber schützt das Wasser darin vor der Hitze und dem Verdunsten. Helfen sie mir bitte. Wir brauchen den ganzen Behälter. Vielleicht auch noch den anderen da vorne."
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Beitrag von Jad Mo Feb 01 2016, 08:07

Xamir war den Gilryn und Kin'Tesh in die Küche gefolgt und betrachtete das Gelege der Bestie. Auch wenn Muxas ihnen versicherte dass die Schlüpflinge sehr bald sterben würden, fühlte sich der Favilla unwohl eine ganze Horde von diesen Monstern hier zurückzulassen und vielleicht den nächsten Abenteurer nichts ahnend in den Tod zu schicken. Er stand einen Moment wie erstarrt da und überlegte. Der Blick war stur auf die Eier gerichtet. "Vielleicht sollten wir sicher gehen und die Eier vernichten... sie zerstampfen oder ich kann sie verbrennen." Xamir war sich allerdings in dem Moment wo er es aussprach gar nicht mehr so sicher ob er das jetzt könnte. Die Energie, die das tödliche Feuer verbraucht hatte war enorm. Vielleicht würde er in den nächsten Minuten nicht mal einen Funken zu Stande bringen. Jedoch war er viel mehr über die Gefühlskälte, mit der er diesen Vorschlag unterbreitet hatte, erschrocken. War es schon so weit gekommen, dass er wehrlose ungeborene Babys töten wollte? Auch wenn es schrecklich war und sie beinahe gefressen hätte war doch der Chiroptera nichts weiter als ein führsorgliches Elterntier, dass sich um seinen Nachwuchs gekümmert hatte. Dem Schutz des Elterntieres beraubt, gab es kaum noch eine Chance für die Winzlinge. Mussten Sie jetzt auch noch den letzten Funken Güte opfern um sich ein falsches Gefühl von Sicherheit zu geben? Wer weiß auf viele Eier sie in den Mienen noch stoßen werden? Xamir bekam leichte Kopfschmerzen und wusste für den Moment nicht wohin mit sich. Er ging unverrichteter Dinge aus der Küche und damit den Gilryn und Kin'Tesh lieber aus dem Weg als sie begannen die scheren Behälter ihrer Beute zum Kran zu hieven.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 17 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Leo Mi Feb 03 2016, 16:26

Laverne stand etwas verloren in der Türöffnung, mit den Gedanken noch ganz woanders. Erst dieser Kampf, in dem sie obendrein völlig nutzlos gewesen war … dann Jewgenis Offenbarung … und jetzt brauchte Pertram „die Stärksten unter Ihnen“.
Was machte sie hier nur?! Sie konnte nicht kämpfen, sie war nicht stark, und sie hatte es nicht einmal geschafft, den aufgelösten Jewgeni zu trösten. Vermutlich war sie der Gruppe mehr eine Last als eine Hilfe …
Gehörte sie zu „den Stärksten“? Schließlich waren Jewgeni und der kleine Xamir auch nicht gerade Muskelprotze. Sie sah an sich herunter und beantwortete sich die Frage im Stillen selbst. Ohne den Kopf zu bewegen, ließ sie ihren Blick auf die Säcke schweifen. Auf den ersten Blick sahen sie einfach schmutzig aus, dann erkannte Laverne, dass es sich um schwarze Verfärbungen handelte. In einer Küche? Entweder Pfeffer … oder Kohle. Sie seufzte leise, dann zwang sie sich, ihre finsteren Gedanken vorerst zu vergessen und trottete zu den Säcken.
Ausnahmsweise einmal hatten sie Glück: In den Säcken waren tatsächlich Kohlestücke, und als Laverne eines herausnahm, das größer war als ihre Hand, musste sie sogar verhalten lächeln. Endlich kamen sie voran. Wasser und Kohle … damit stand einer Minenexpedition nichts mehr im Wege. Und der ganze Umweg nur, weil sie die Tore geschlossen hatten? Was war nur los in Amonito? Schon bald würden sie es wissen … und sie hoffte, dass es keine Invasion von Chiropteras war.

Der Kohlesack war schwerer, als sie gedacht hatte, doch Laverne beklagte sich nicht – da sie ohnehin schon die kleinste Last trug, wollte sie wenigstens das klaglos tun. Sie hatte sich den Sack so gut es ging über die Schulter gehängt, doch ihre Hände fühlten sich ungewohnt rutschig an und bekamen den Sack nicht richtig zu greifen. Trotzdem schaffte sie es, wenn auch als letzte, den Sack bis zum Kran zu schleppen. Mit einem leisen Ächzen hievte sie sich die Kohle vom Rücken. Es war ein gutes Gefühl, einmal eine Hilfe sein zu können; das ließ sie sogar ihre schmerzenden Hände kurz vergessen.
Nur, wie es weitergehen sollte, wusste sie beim besten Willen nicht. Sie hatte keine Ahnung von Kränen, und es schaltete sich auch keine Erinnerung ein, die ihr zeigte, wie man so ein großes Ding anwarf. Also würde sie – wieder einmal auf den Beistand ihrer Kollegen hoffen müssen …
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 17 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Thorgrimm Do Feb 04 2016, 03:38

"Es wäre Besser, wenn sie ihre Kräfte so selten wie möglich einsetzen." kommentierte Pertram Xamirs Angebot trocken. Nachdem entschieden worden war, was mit den Eiern und dem Nachwuchs des Chiroptera passieren sollte, ging die Arbeit erst richtig los. Pertram, Muxas und Kin'Tesh lösten zusammen die Verankerungen des Wasserspeichers und hievten den schweren Behälter aus der Sandgrube heraus, um ihn kurz darauf bis zum Kran zu tragen. Xamir, Laverne und Jewgeni wurde es überlassen, die Koboldsäcke zu tragen. Es dauerte einige Minuten, bis die vielen Kohlesäcke und alle drei Wasserbehälter zum Kran befördert worden waren und jedes Mal mussten sie dabei an der verkohlten Leiche des Chiroptera vorbei aber schließlich war die schweißtreibende Arbeit getan. Alles, was der Kran benötigte, um die Gruppe in die Mine zu befördern, war zusammengetragen.
Zum Glück war Muxas dazu fähig, den alten Kran zusammen mit Pertrams Hilfe in Betrieb zu nehmen. Während der scharfkantige Muxas zusammen mit der Kohle und dem Wasser im Maschinenraum verschwand, wandte sich Pertram dem Führerhaus zu. Es war schon ein seltsamer Anblick. Der Gilryn war viel zu groß und musste sich verrenken aber irgendwie schaffte er es, alle nötigen Hebel und Apparaturen zu bedienen. Es dauerte einige Minuten aber schließlich war das Geräusch der immer lauter werdenden, stampfenden und arbeitenden Maschine nicht mehr zu überhören. Schwarzer Rauch wurde von dem Ungetüm in den Himmel gespien, als die befestigte Plattform auf das Loch im Boden herabgelassen wurde und der Gruppe so den Abstieg in die Mine ermöglichte. Als alle auf der Plattform versammelt waren, bediente Muxas ein kleines Pult, dass in der nordöstlichen Ecke angebracht worden war und brachte sie alle so in Bewegung. Quälend langsam ließ der Kran die Gruppe in die Dunkelheit herab und schon bald war sie alle von Stein, Holz und schwärzester Finsternis umgeben. Lediglich Lichtstrahlen der Lampen und die leuchtenden Augen der Steinmenschen durchbrachen die Dunkelheit.
"Es dauert einige Minuten, bis wir unten ankommen. Ich denke, es ist an der Zeit, dass Sie mir jetzt erzählen, was hier überhaupt gespielt wird. Wer sind sie, was hat es mit ihren Visionen auf sich und wieso wollen sie wirklich in diese Stadt?" Muxas blieb stumm aber verschränkte die Arme - soweit ihm das zumindest möglich war.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 17 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Darnamur Mo Feb 08 2016, 08:01

Jewgeni nickte bei Lavernes Kommentar und schluckte, als seine Augen sich auf die Tür fixierten. Ja, es war besser für sie alle nun zusammenzubleiben. Denn wer konnte wissen, was sich dort hinter dem alten, kerbigen Holz im Dunkeln verbarg? Der Zahn der Zeit hatte an der Tür und der gesamten Baracke genagt. Hatte verlassene Tische, Steine, Sand und ein Skelett hinterlassen. Aber dennoch herrschte in diesem verlassenen Ort Leben vor. Lortors Kinder fanden ihren Weg in die entlegensten Winkel der Welt.
So wie dieses Echsengeschöpf. Es hatte hier im Dunkeln gelauert. Geduldig gewartet. Ein perfekter Jäger. Und wenn sie nicht in massiver Überzahl gewesen wären und sich Xamir nicht in einen glühenden Ball aus Feuer verwandelt hätte- ja, dann wären sie in dieser verdammten Baracke krepiert. Fangarme hätten sich um seinen kleinen, schwächlichen Körper geschlossen und hunderte zentimeterlange Stacheln hätten sich in sein Fleisch und sein Knochen gebohrt. Hätten ihn aufgerissen, wie eine überreife Frucht und sein dunkles Blut hätte den Sand reichlich genährt. Mit seiner dicken, schleimigen Zunge hätte das Geschöpf seine Rippen abgeleckt, während er schreiend mit seinem Verstand in die Finsternis trudelte.
Niemand hatte damit gerechnet, dass die Kreatur über ihren Köpfen thronen könnte und sie von dort aus riesigen, gelben Echsenaugen musterte. Nur auf eine passende Gelegenheit wartend. Sie alle hatten sich auf die Tür konzentriert. Und doch war es so. Sie sollten sich darauf gefasst machen, dass ein weiteres dieser Tiere hinter der Tür lauerte. Sie sollten sich darauf gefasst machen, dass dort drinnen ein halbes Dutzend dieser Geschöpf auf ihr Mahl wartete, verdammt.
Jewgeni richtete entschlossen seine Arcubalista auf den Durchgang. Er musste den Rückstoß regulieren. Aber dafür brauchte er Werkzeug, Werkstoff und Zeit. Er hatte nichts davon. Im Augenblick würde er mit der unvollkommenen Armbrust arbeiten müssen. Sie hatte wie ein Meisterwerk ausgesehen, aber in manchen Fällen konnte man auch ein Meisterwerk noch verbessern. Vor allem, wenn man es für einen kleinen, nicht sonderlich muskulösen Gezeichneten umfunktionieren musterte.
Seine grünen Augen blinzelten gleichzeitig angestrengt.
Auch wenn die Situation ihn unter Druck setzte, hatte sie trotz allem etwas Gutes. Sie rückte seinen Gedanken weg von dem Mord und so war Jewgeni fast froh ihre selbstmörderische Aufgabe fortsetzen zu können.
Schließlich war es Pertram, der mit gezogener Waffe vortrat, um den Raum zu betreten. Jewgeni wurde nervöser, je weiter die Tür sich aufschob. Als sich der Gilryn ins Innere schob und ein Rumpeln zu ihnen durchdrang befürchtete er Schlimmes. Dass ihr angeheuerter Führer danach aber eher verwirrt zu sprechen begann, beruhigte ihn ein wenig. Denn daraus war zu schließen, dass zumindest keine unmittelbare Gefahrensituation vorherrschte.
Er reihte sich hinter Muxas und Kin’Tesh ein und betrat, kritisch in alle Richtungen, insbesondere nach oben blickend, die Küche. Der Gilryn hatte mit seiner Vermutung offensichtlich recht gehabt. Hier war alles vorhanden, was ein Koch für die Zubereitung eines schmackvollen Mahls gebrauchen konnte.
Und mehr als das. Chiroptera-Eier. Sechs Stück die durch ein ausgeklügeltes Netzwerk aus Fäden miteinander verbunden zu sein schienen. Dieser Anblick war für Jewgeni zugegebenermaßen etwas beunruhigend, hatten sie sich doch im Eisenwald schon vor frisch geschlüpften Raupen verteidigen müssen. Mit Glück und brennenden Socken hatten sie die Angreifer geschlagen, aber dennoch schwere Verletzungen davongetragen. Zumindest Sally und Sulugel. Er fragte sich, was die Beiden gerade eben wohl trieben. Sicherlich setzten sie sich gerade nicht einer lebensbedrohlichen Gefahr aus. Was vermutlich auch um Einiges intelligenter war.
Aber in Ordnung. Es hieß Ruhe zu bewahren. Jewgenis Augen schweiften über die ungeboren Kinder des Chiroptera, doch nichts regte sich in den kugelförmigen Hüllen. Er trat in den Raum hinein, und setzte einen knirschenden Pfad aus Fußstapfen in den Sand, während er sich seinen Weg zwischen Kantinentischen bahnte. Er wollte sich in eine geeignete Position bringen, von der aus, er die Tür zum Lagerraum gut fixieren konnte. Als er soweit war, kniff er die Augen zusammen und nickte Kin’Tesh zu.
Dabei konnte er dem Gespräch zwischen Ambacti und Gilryn folgen. Anscheinend waren die Eier ungefährlich, allerdings war allein der Fakt das Muxas kein Experte war, Grund genug wachsam zu bleiben.
Schließlich war das Geflecht vor dem Holz entfernt und Kin’Tesh konnte sich ins Innere wagen. Es schien alles friedlich zu sein. Glück gehabt. Jewgenis Körper entspannte sich sichtlich und er senkte seine Armbrust um ein paar Handbreiten. Seine Augen wanderten über die verstreuten Küchengeräte.
Er ließ die Arcubalista mit der Linken los und griff sich den Henkel einer mit Sand gefüllten Pfanne. Langsam schwenkte er das Gerät und ließ den Inhalt in einem regelmäßigen Strom zu Boden rieseln.
Nicht schlecht. Die Pfanne war mit Sicherheit nicht die beste Waffe, wenn es zu einer neuen Nahkampfsituation kommen würde. Aber sie wog gut in der Hand und hatte eine breite Schlagfläche. Damit war sie viel leichter zu bedienen als ein Messer.
Jewgeni würde sie mitnehmen. Sie wog nicht allzu schwer und so würde er sich zumindest etwas sicherer fühlen. Denn wenn ein Chiroptera direkt vor seinem Körper stand und ihn mit gelben Augen durchbohrte, war eine Armbrust eine sehr umständliche, unhilfreiche Waffe. Natürlich sollte er sich aber im Idealfall nie in eine solche Situation begeben.
Jewgeni zog sich wieder zur Küchentür zurück und behielt von dort den spärlich von Lichtkapseln beleuchteten Raum im Blick. Dem Aufruf von Pertram nach den Stärksten der Gruppe konnte er wohl getrost ignorieren. Das galt wohl Kin’Tesh und vielleicht noch Laverne als Nächstes.
Bei Xamirs Vorschlag wurde ihm ein wenig mulmig. Immerhin waren das ungezeugte Säuglinge, die ihnen nichts getan hatten. Sie bewegten sich nicht, stellten im Augenblick keine Bedrohung dar und würden es laut Muxas‘ Aussage auch nie wieder tun. Es gab eigentlich keinen zwingenden Grund sie töten zu müssen…
Er schluckte. Wie konnte er vor so etwas Scham besitzen, wenn er wirklich ein Mörder war. Er betete zur großen Bestie das Xamir und Muxas mit ihren Behauptungen recht hatten. Er hatte es aus Notwehr getan oder es war nur eine leere Vermutung…ein falscher Sinneseindruck.

Dann verließen sie endlich die Baracke. Jewgeni wartete, bis die anderen an ihm vorüber waren. Dann folgte er mit seiner zischenden Armbrust. Küchen- und verlassene Mannschaftstische wurden in Finsternis zurückgelassen.
Weiter ging es zum Kran und nach einigen Bemühungen ließ sich das Gerät in Bewegung versetzen. Ehrfurchtsvoll wanderten Jewgenis Augen über das sich regende Monstrum, als sie ratternd und knarrend in die schwärende Dunkelheit unter ihren Füßen hinabgelassen wurden.
Nach Muxas Frage zuckte sein Blick zu Boden, er zwang sich aber diese Gewohnheit zu unterdrücken und schielte stattdessen in Richtung der anderen Drei. Für seinen Geschmack hatte er in der letzten Stunde im Grunde schon viel zu viel gesagt. Nun wollte er erst mal eine kurze Pause haben. Die anderen konnten das ohnehin viel schneller und besser erzählen, als er. Seine Fäuste öffneten und schlossen sich , als sie weiter nach unten vorrückten.
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Beitrag von Leo Mi Feb 10 2016, 17:22

Angesichts der puren Gewalten des Minenkrans blieb Laverne nichts als das pure Staunen. Etwas derartiges hatte sie noch nie gesehen – falls doch, so erinnerte sie sich nicht daran. Rumpelnd setzte sich der Koloss in Bewegung, und ihr war etwas mulmig zumute, als sie sich auf die absenkbare Plattform stellte, doch dass die anderen ihr folgten war beruhigend. Allein hätte sie sich vermutlich keinen Schritt in diese Minen gewagt, schon gar nicht, nachdem sie gerade erst einer der Monstrositäten begegnet waren, die dort unten hausten.
Sobald es um sie herum dunkel wurde, schaltete Laverne ihre Stirnlampe wieder ein, doch es schien ein kläglicher versuch, die Dunkelheit der Erde verblassen zu lassen. Wie ein bleicher Strahl schnitt das Licht durch die Dunkelheit; da sie nicht besonders groß war und die Lampe auf ihrer Stirn saß, konnte sie die Gesichter ihrer Gefährten obendrein nur dass erkennen, wenn sie den Kopf etwas hob.
Der Aufzug war nicht schnell, trotzdem fühlte er sich für Laverne mehr als ungewohnt an, als zöge ihr etwas permanent den Boden unter den Füßen weg. Obwohl die Plattform nicht gerade klein war, schien es ihr eng um sie herum, als stünde sie in einer Menschenmenge. Unwillkürlich trat sie einen Schritt weiter in die Plattformmitte.
Da niemand anders die Erklärung übernehmen wollte – so jedenfalls schien es – machte sich Laverne daran, obwohl sie sich selbst viel mehr Klarheit über ihre Situation gewünscht hätte. Es gab so viel, was sie noch nicht wusste, wie sollte sie es da einem Unbeteiligten verständlich machen? „In Ordnung, ich werde versuchen, Sie beide aufzuklären, aber ich kann nichts versprechen.“ Sie räusperte sich. „Vielleicht haben Sie von der Forschungseinrichtung gehört, die vor kurzem im Eisenwald niedergebrannt ist? Nun, wir vier … wie waren dort als –“ Ja, als was eigentlich? Versuchsobjekte? Ganz sicher war das nicht. „Wir waren an jenem Ort … allerdings ohne Gedächtnis. Wir wissen nicht, wer wir sind … stattdessen erfahren wir unsere Vergangenheit Stück für Stück durch unkontrollierbare Visionen. Verstehen Sie? Ich wünschte, ich könnte Ihnen mehr darüber sagen …
Sie fuhr sich nachdenklich durch die Haare. „Wir haben uns nach Amonito durchgeschlagen, doch nun schulden wir einem Bekannten einen Gefallen.“ Vielleicht war es besser, Ho’Tauis Namen nicht zu erwähnen – immerhin schien man in  dieser Welt der Magie gegenüber eher skeptisch zu sein. „Dazu müssen wir nach Amonito, zu dem Geschäft eines Gilryn namens Ther’Ak. Vielleicht kennen Sie ihn sogar?“ Möglich wäre es. Vielleicht kannten Gilryn sich ja häufiger untereinander; Pertram und Muxas waren einander schließlich auch nicht unbekannt. „Ich würde Ihnen gerne mehr erzählen, doch das ist alles, was ich weiß. Und glauben Sie mir – für uns ist das noch viel seltsamer, als es für Sie klingen mag.
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Beitrag von Adrian Kane Do Feb 11 2016, 16:13

Die Hand des Huenen war, in Erwartung der Dinge, die da in der Mine lauern wuerden - und er war sich relativ sicher, dass da einiges lauerte - fest um den Speer geklammert. Dieses Mal waren immerhin die Steinmenschen an ihrer Seite, einen weiteren Tanz mit so einer Schlange wuerden sie allein wohl kaum ueberleben. Zumindest wollte er es nicht ausprobieren. Nicht hier unten in der Dunkelheit. Er liess seine Lampe zunaechst unangeschaltet, hatten die Dinger doch angeblich eine rechte kurze Laufzeit die er sich lieber einteilen wollte. Angesichts der schier ueberwaeltigenden Finsternis, die sich der Gruppe hier unten wie ein Widersacher entgegenstellte, wuenschte er sich einen ganzen Sack dieser Lichtspender mitgenommen zu haben. Oder alternativ, dass sie den brennenden Xamir vorschicken koennten. Er sah in dem kleinen Mann nach wie vor ein unstabiles Element, dass ihnen jederzeit im Gesicht explodieren konnte. Sein Argwohn gegenueber dieser Art von Magie war nur schwer abzuschuettlen, auch wenn der Aschemensch ihnen allen die Haut gerettet hatte und der Ambacti dies durchaus zu schaetzen wusste.

Laverne hatte unterdessen auf die Frage des Gilryn geantwortet und natuerlich hatte sie ihnen auch prompt die Wahrheit gesagt. Er selbst haette sich wohl wesentlich knapper gefasst und es mit der Wahrheit dabei nicht so genau genommen. Mal abgesehen davon, dass die Steinernen, soweit es ihn betraf, lediglich bezahlte Soeldner waren die es nichts anging und denen er nicht wirklich traute klang es auch, laut ausgesprochen, durchaus verrueckt, selbst fuer seine Verhaeltnisse und er war nicht gerade zimperlich.
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Beitrag von Thorgrimm Fr Feb 12 2016, 02:31

Es war sowieso schon schwer, die Gesichter der Steinmenschen zu deuten, da ihnen die Mimik eines Lebewesens aus Fleisch und Blut vollkommen fehlte und die Dunkelheit, die nur ab und zu von schwachen Lampen durchbrochen wurde, erschwerte den Versuch nur noch. Zumindest hörten die beiden Gilryn sich an, was Laverne zu sagen hatte, ohne sie zu unterbrechen. Tatsächlich regten sich die beiden überhaupt nicht und eine Reaktion auf die Worte der Frau ließ auch auf sich warten. Da sonst niemand Interesse daran hatte, etwas zu ihrer Situation beizutragen, schwieg die Gruppe einige Sekunden lang, bevor Pertram seine Steinarme vor dem Körper verschränkte.
"Das eine Forschungsanlage abgebrannt ist, stand in der Zeitung. Das ganze Land weiß davon." Ein bereits bekanntes Leuchten trat in die Augen des Gilryn. "Natürlich wurde nichts darüber geschrieben, dass dort einige Personen..." Anscheinend war Pertram unfähig, den Satz zu vollenden. Gerade als er etwas sagen wollte, fing Muxas an die Geschichte zu kommentieren.
"Laut der Zeitung wurde die Anlage gebaut, um die Eisenbäume und die Lebewesen im Eisenwald zu erforschen. Irgendwas über eine neue Schiffslegierung... Erzmagier Rakas An'echy soll die Anlage finanziert haben. Wenn sie wirklich ihr Gedächtnis verloren haben, dann sollten sie wissen, dass er ein Qua'kal-Fürst und damit eine der mächtigsten Personen dieser Welt ist. Ich weiß nicht, ob ich ihnen ihre Geschichte abkaufen soll aber wenn es stimmt was sie sagen, dann haben sie vielleicht beim Angriff auf die Anlage ihr Gedächtnis verloren. Vielleicht waren sie Mitarbeiter?" Ein tiefes Poltern war von Pertram zu hören.
"Oder sie gehören zu den Angreifern." Nach einer kurzen Bedenkzeit schüttelte er den Kopf. "Dafür fehlen ihnen aber offensichtliche Zeichen, dass sie zu Fornix 7 gehören." Er sah zu Jewgeni hinunter. "Es gibt keinen Grund, warum sie lügen sollten und ich glaube nicht, dass Jewgeni seine Geschichte erfunden hat. Sie sind kein Schauspieler." Pertram blickte auf den Boden und fuhrt fort. "Ein verlorenes Gedächtnis und unkontrollierbare Visionen also. Das klingt schon seltsam aber es ist durchaus möglich. Diese Welt hat sich seit dem Krieg sehr verändert. Niemand weiß, was die Quakal-Fürsten für Ziele haben. Die Forschungsanlage könnte nur eine Ablenkung für irgendwelche Experimente gewesen sein. Überraschen würde es mich nicht. Niemand redet darüber aber jeder weiß, dass die Quakal auf die Residuu hinabblicken und uns ausnutzen." Muxas nickte.
"So wie ich sie bisher kennen gelernt habe, glaube ich nicht, dass sie uns anlügen. Was können sie uns noch erzählen? Vielleicht können wir ihnen helfen." schlug der Gilryn schließlich vor.
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Beitrag von Darnamur Mi Feb 17 2016, 16:35

Jewgeni war dankbar das Laverne nun das Reden übernahm. Gerade war es ihm wirklich lieber einfach eine Weile zu Schweigen und einfach nur zuzuhören. Dabei stand er nicht im Fokus der Aufmerksamkeit und es war viel entspannter. Die Geschichte der Frau mit dem etwas seltsamen Haarschnitt fiel knapp, aber wahrheitsgemäß aus. Nur ein wichtiges Detail hatte sie ausgespart.
Sie waren nicht zu viert aus der Station im Eisenwald entkommen. Und damit meinte Jewgeni nun nicht Sally und all die anderen, die sie nicht mit nach hier unten, begleitet hatten. Sondern Xamir, der auf ganz andere Weise zu ihnen gestoßen war, die ebenfalls Rätsel aufgab. Sie wussten immer noch nicht, was es mit dem Luftschiff auf sich hatte. War es ein Gefangenentransport, sollte Xamir ebenfalls zur Station geliefert werden?
Er blickte zu dem Favilla hinüber, der ihm an Größe ähnelte. Wenn Laverne nicht darüber berichtete, würde er selbst sicher auch nichts dazu sagen. Wenn Xamir dieses Wissen teilen wollte, lag es an ihm.

Was Pertram und Muxas berichteten, war ebenfalls interessant. Wieder fiel der Begriff Qua’kal. Auch Sulugel hatte diese Wesen bereits erwähnt.
So wie ich sie kenne, stecken aber bestimmt die Qua'kal dahinter. Es gibt nichts, was diese elendigen Leuteschinder mehr lieben, als irgendwelche Forschungsanlagen zu bauen, um ihre Macht und ihr Wissen zu demonstrieren. Als ich dann eine Explosion bis hierhin gehört habe, habe ich mir gedacht: Sulugel hab ich mir gedacht, da gibt's doch bestimmt was zu holen…
Jewgeni erinnerte sich noch an den ungefähren Wortlaut, denn das war kurz davor gewesen, dass der Igelmensch auf ihn losgestürmt war. Jedenfalls waren diese Gestalten, diese Qua’kal in seiner Erzählung nicht sehr gut weggekommen.
Auch Ho’Taui hatte sie erwähnt: Wenn ich aber an dieses Gebäude denke und die Art, wie ihr dort aufgewacht seid, ist es wahrscheinlicher, dass eine Person oder Gruppierung ganz bewusst eure Erinnerungen blockiert hat.
Im Augenblick schien alles darauf hin zu deuten, dass diese Qua’kal, oder dieser Erzmagier Rakas An’echy selbst es gewesen waren, die für ihr verlorenes Gedächtnis verantwortlich waren. Und vielleicht waren sie auch die Einzigen, die es vollständig wiederherstellen könnten.
Andererseits hatte sie Ho’Taui vor den Inseln gewarnt und gemeint das sie sehr gefährlich waren…
Jewgeni blickte zu den anderen hinüber. Laverne, Kin’Tesh.  Alles schien Sinn zu ergeben. Fornix 7, das waren die Magierassisten, von denen der Schamane gesprochen hatte. Wenn der Erzmagier in der Anlage wirklich Experimente mit ihnen durchgeführt hatte, dann war es nur wahrscheinlich, dass sie dort angegriffen hatten.

Verdammt...Jewgeni rieb sich mit der linken Hand die Stirn. Die ganze Situation gefiel ihm ganz und gar nicht. Doch dann fiel ihm noch etwas ein. Er hatte es fast verdrängt, weil er kurz darauf das Schamanenzelt verlassen hatte. Sally hatte davon erzählt. Sie hatten bei der Luftschiffbesatzung Fornix-Zeichen gefunden. Die Sache war verworrener, als es im ersten Moment den Anschein machte.
Jewgeni zögerte, wandte sich dann aber doch an die Gilryn. Schließlich wusste er ja nicht, ob den anderen dasselbe einfiel: „Mir fällt no-noch etwas ein.“
Er räusperte sich kurz, damit er klarer sprechen konnte: „Nicht weit von der Station entfernt ist ein Luftschiff abgestürzt. Vielleicht habt ihr auch davon in der Zeitung gelesen. Wir haben uns das angesehen und einige der Männer hatten Tätowierungen von einem Fornix 1. Sagt euch das etwas? Bisher konnte uns niemand erklären, welches Fornix das sein könnte.“
Dass er selbst bei dieser Entdeckung nicht dabei gewesen war und dass sie Xamir bei dem Schiff gefunden hatten, erwähnte er erst mal nicht.
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Beitrag von Thorgrimm Sa Feb 20 2016, 04:00

"Fornix 1?" Pertrams Augen leuchteten für einen Moment auf. "Sagt mir leider nichts. Es gibt einige Fornix, die aufgrund ihrer Taten bekannt sind. Fornix 7 sind als Terroristen bekannt aber besitzen leider einige Sympathisanten. Ich kann mich mit Magie auch nicht wirklich anfreunden aber Magier zu töten, obwohl sie Menschen helfen? Ich weiß nicht, ob das die richtige Einstellung ist..." Der Steinmann verfiel in Gedanken und Muxas nahm den Faden wieder auf.
"Es gibt noch einige andere bekannte Gruppen. Mitglieder von Fornix 3 reisen durch das Land und predigen über ihren Maschinengott. Gruselige Leute. Die Menschen aus Fornix 10 sind mächtige Magier. Vermutlich die Einzigen auf Prim Ultem, die sich mit den Qua'kal messen können. Dann gibt es noch die Drogenhändler aus Fornix 13. Haben zwar auch Medikamente entwickelt aber beschäftigen sich zum Großteil mit Stoffen, die die Psyche verändern. Dann gibt es noch Fornix 4. Sie haben eine Stadt um ihren Bunker aufgebaut, die Comminuo genannt wird und so gut wie jeden aufnehmen, der Hilfe sucht. Es halten sich aber Gerüchte, dass dort Personen verschwinden." Der Gilryn stützte sich auf seine Waffe und fuhr fort. "Es gibt aber noch viele Fornix, die sich selbst nach dieser langen Zeit noch nie offen gezeigt haben. Es gibt mindestens 27 Fornix aber davon ist nur ein Bruchteil wirklich bekannt. Von Fornix 1 habe ich noch nie etwas gehört."

Da sonst niemand etwas sagen wollte und die Dunkelheit anfing, auf das Gemüt zu drücken, schwieg die Gruppe die restlichen Minuten auf dem Weg in die Mine. Es war ein langer Weg und dabei gab es genügend Zeit, alleine mit seinen Gedanken zu sein. Wärend sich die Einen mit den verschiedenen Fornix beschäftigten, waren andere mit den Gedanken bei der lauernden Gefahr in den Minen. Bisher hatte sich noch kein Panzer gezeigt aber es war nur eine Frage der Zeit, bis sie alle auf diese Wesen treffen würden.
Die Dunkelheit schien, je tiefer sie in die Erde eindrangen, immer dichter zu werden. Die schwachen Lampen schafften es nicht, die Schwärze gänzlich zu vertreiben. Der Geruch nach Erdreich wurde immer intensiver. Die ganze Zeit wurden sie von dem stetigen Rattern der Kette begleitet. Es war für einige Minuten das einzige Geräusch, das die Stille durchbrach. Dann, mit einem Mal, verschwand auch dieses Geräusch. Ein Ruck fuhr durch die Plattform, als sie auf dem Boden zur Ruhe kam.
Die Gruppe befand sich nun in der Mitte einer recht großen Höhle. Da die Lichtstrahlen der Lampen keine Wände erfassten, waren die wirklichen Ausmaße der Höhle allerdings nicht zu erkennen. Kaum Zwei Meter von der Plattform entfernt, standen bereits einige gestapelte Holzkisten. Daneben oder darauf standen Säcke, Werkzeuge und Fässer. In jeder Richtung konnte man auch recht schnell den Anfang bzw. das Ende einer Lorenbahn erkennen. Schienen führten in jede Himmelsrichtung und verschwanden nach einigen Metern in der Dunkelheit. Auf den Schienen standen einige leere Loren. Dicke, mit Stahl verstärkte Holzsäulen waren überall zu sehen, die die Höhle daran hinderten zu kollabieren. Alles war von einer dicken Staub- und Erdschicht besetzt. Beim näheren Hinsehen waren die Kisten und Fässer leer.
"Das ist Ihre letzte Möglichkeit, doch noch zu verschwinden. Sobald wir in diese Tunnel gehen, werden Sie alleine nicht mehr hinausfinden. Sind Sie sicher, dass sie das tun wollen?"
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Beitrag von Adrian Kane Di Feb 23 2016, 16:39

Schweigend hatte der Huene der Unterhaltung gelauscht waehrend der Aufzug die Gruppe tiefer und tiefer nach unten befoerderte. Alles was er tun konnte, war sich so gut es ging die Dinge einzupraegen, Fornix, verschiedene Gruppierungen, Interessen, angesichts ihres angehenden Marsches durch die lange Dunkelheit weigerte sich ein Teil seines Hirns sich ausgiebig mit dem Gesagtem zu befassen, auch wenn es womoeglich wichtig war. Wusste sein altes Ich um diese ganzen verschiedenen Leute? Ihm brummte der Schaedel wenn er nun so einfach darueber nachdachte, aber das hatte auch vielleicht noch mit dem vorherigen Kampf gegen die Schlange zu tun. Lebend durch die schwarzen Gaenge zu kommen und ihre Mission zu erfuellen war eigentlich alles, worueber er in diesem Moment nachdenken wollte. Die exotischen Interessen und Verschwoerungen irgendwelcher machtversessener Bunkerbewohner mussten solange hinten anstehen, er konnte sich kein zweites Mal wie ein Anfaenger ueberraschen lassen, nicht hier unten.

Ein starker Ruck schuettelte seinen Koerper durch und markierte gleichzeitig das Ende ihrer Aufzugfahrt. Den Speer in der Hand machte er einen Schritt nach vorn und schaute sich um. Kisten und anderer Kram lagen und standen herum aber er konnte auf die Schnelle nichts nuetzliches erkennen. Die dicken, tragenden Saeulen erinnerten an die erdrueckende Masse von Erdreich, die in diesem Moment ueber ihrer aller Koepfe auf den Pfeilern lastete. Ein mulmiges Gefuehl. Angst war nicht eine Emotion, mit der er reichlich gesegnet war, sicher war das von seinen Schoepfern auch so angedacht gewesen, und dennoch fuehlte er sich hier unten beklemmt, als wuerde ihm eine unsichtbare Hand die Kehle zudruecken wollen. Er biss die Zaehne zusammen und blinzelte. Es war nur ein Augenblick der Schwaeche. Dieses...Unwohlsein, er konnte sich den Luxus nicht leisten sich ueber irgendwelche Hirngespinste den Kopf zu zerbechen. Nicht, wenn es hier wirkliche Gefahren gab, auf die er moeglicherweise reagieren musste. "Wir sind den ganzen Weg hierher gekommen, jetzt koennen wir es auch genausogut durchziehen", antwortete er mit ruhiger Stimme.
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Beitrag von Darnamur Mi Feb 24 2016, 02:29

Jewgeni ließ sich Pertrams Worte durch den Kopf gehen, während ihre Plattform sich weiter in nachtschwarze Tiefen absenkte. Im Grunde war zu erwarten gewesen, dass die Gilryn hier auch nicht mehr Bescheid wussten als der alte Schamane. Ihre Erzählungen waren dennoch auf jeden Fall interessant. Insbesondere dieser Fornix 3 stimmte ihn neugierig. Ein Maschinengott…
Der Gezeichnete malte sich eine gigantische Maschine aus, die denken konnte und mit mechanisch grollender Stimme zu ihren Anhängern sprach.
Aber auch die Informationen, die sie zu den anderen Fraktionen erhielten, versuchte er sich zu merken. Dies alles könnte später einmal hilfreich werden. Hilfreich…wenn sie diese Reise durch die Finsternis überlebten. Jewgenis Finger fuhren nervös über den Schaft seiner Arcubalista.
Er lenkte sich von diesem Gedanken ab, in dem er gedanklich die Fornixe sortierte.
Fornix 1, unbekannt. Die Leute vom Luftschiff.
Fornix 3, Prediger des Maschinengottes.
Fornix 4, die Communio, bei der Menschen unterkamen und verschwanden.
Fornix 7, die Magierhasser und Terroristen.
Fornix 10, mächtige Magier.
Fornix 13, die Drogen- und Medikamentenhändler.
Jewgeni nahm sich vor, sich selbst Notizen anzufertigen, wenn sie dieses Abenteuer überstanden. Er kam sich ähnlich wie bei der Zurückgewinnung seiner Gedanken so vor, als wären sie dabei ein gewaltiges Puzzle zusammenzusetzen. Aber es war nicht so, dass mit der Zeit alles klar wurde. Es fielen ihnen zwar immer mehr Puzzleteile zu, aber zugleich wurde ihnen auch klar, dass ebendieses Puzzle ganz andere Ausmaße besaß, als man hätte vermuten können.
Aber vermutlich würden sie auch gar nicht für alles die Lösung finden müssen. So war nun mal das Leben, es gab immer irgendwelche Rätsel auf. Hauptsächlich mussten sie herausfinden, was man mit ihren Köpfen gemacht hatte und wie sie ihre Erinnerungen vollständig wiederherstellen konnten. Welche Puzzleteile sie für die Lösung dieser Frage alle benötigen würden, blieb aber offen.
Eigentlich hätte Pertram gerne noch mehr gefragt. Zu diesem Maschinengott und anderen Dingen. Aber sie waren bereits unten angelangt. Die Plattform kam mit einem Ruck zum Stillstand und Jewgeni konnte sich gerade noch rechtzeitig die Halterung greifen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Es war nun also soweit. Und jetzt, wo sie durch diese Höhlen streiften, war es wohl besser, sich so ruhig, wie nur möglich zu verhalten.
Nachdem Kin’Tesh seine Einverständnis gegeben hatte, schloss sich Jewgeni ihrem Anführer an und nickte dem Gilryn kurz zu. Anschließend wanderte sein Blick besorgt in den Tunnel vor ihnen.
Er konnte wirklich kaum etwas erkennen. Es war einfach nur ein schwarzes Loch, das sich vor ihnen ausbreitete. Und seine Lichtkapsel war tot. Verdammt…
Jewgeni schluckte und merkte wie sein Magen wie von einer großen Klaue hart zusammengequetscht wurde. Er hatte kein Licht. Nichts womit er sehen konnte, wenn er dort drinnen verloren ging.
Es war dunkel. Ein dunkles Loch. Und um ihn herum war nichts als Fels. Harter, kalter, toter Fels. Seine Augen zuckten umher. Verdammt…verdammt. Nicht schon wieder.
Jewgenis grüne Augen hefteten sich an die Gilryn. Die bringen uns sicher hier durch. Ganz sicher. Verdammt…ohne dass er es verhindern konnte, begann an seinen Handflächen und seiner Stirn Schweiß auszubrechen. Ich schaffe das nicht…ich schaffe das nicht, verdammt.
Zurück zum Tunnel. Wie ein riesiger schwarzer Wurm, der sich durch harten Fels gefressen hatte. Und vor ihnen lag nichts als Finsternis und Fels. Finsternis und Fels. Finsternis und Fels.
Heute gibt’s Eintopf, Jarschow!, schrie eine krächzende Stimme.
Jewgeni zuckte heftig zusammen und taumelte. Sein Herz raste. Verdammte Sch…reiß dich zusammen, verdammt!
Jewgeni straffte sich und versuchte einen konzentrierten und ernsten Gesichtsausdruck aufzusetzen. Tropfen perlten von seiner bleichen Stirn. Er hoffte, dass niemand seinen kurzen Ausbruch mitbekommen hatte. Kin’Tesh würde sich nun auf seine Rückendeckung verlassen, er hatte nun wirklich keine Zeit für solche Gedanken.
Er würde das schon schaffen. Es würde schon irgendwie gehen. Solange er Licht hatte, würde ihm nichts fehlen. Er musste nur bei den anderen bleiben, den anderen bleiben. Dann fehlte ihm nichts, dann würde ihm sicher nichts fehlen. Bei den anderen bleiben…
Jewgenis Hände schlossen sich noch heftiger um seine Armbrust.


Zuletzt von Darnamur am So Feb 28 2016, 07:52 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 17 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Leo Do Feb 25 2016, 23:30

Laverne taumelte kurz, als die Plattform einrastete. Instinktiv griff sie nach einer der Eckstangen, um sich auf dem Beinen zu halten. Verdammt. Sie musste dringend robuster werden, wenn sie in dieser Welt lange leben wollte … Prim-Ultem schien nicht zu spaßen, und sie hatten sich bisher nicht gerade in den ungefährlichen Bezirken aufgehalten. Eine tolle Söldnerin gibst du ab, Brady …
Die Mine war noch weniger einladend, als sie gedacht hatte. Vor ihrem inneren Auge hatte sie dunkelbraune Felswände gesehen, erhellt von zuckendem Fackelschein. Hier waren keine Fackeln, stattdessen alles beherrschende Schwärze. Auf menschliches Leben deuteten nur die Kisten und die Loren hin, und die schienen schon lange verlassen. Laverne löste sich widerstrebend von der Stange, doch ihre Fingerspitzen suchten weiter danach. Mit der anderen Hand zog sie an ihrem Stirnband herum, ließ die Lampe mal in diese, mal in jene Richtung scheinen.
Die Halle war enorm. Wände waren weit und breit nicht zu sehen, doch in der Dunkelheit hätte sich alles Mögliche verstecken können. Womöglich sogar ein Chiroptera …
Doch was spielte es für eine Rolle? Die Gilryn würden sie führen, und sie waren nicht wehrlos. Sie zog ihren Bogen von der Schulter und machte einen entschlossenen Schritt nach vorn, um nicht den Anschluss zu verlieren. Trotzdem, es würde besser sein, wenn sie in der Nachhut blieb … niemandem war damit gedient, wenn sie voranging und im Ernstfall im Weg stand.
Natürlich gehen wir.“ Sie zuckte zusammen. Ihre Stimme klang in der Höhle unnatürlich laut, sie meinte, sie von den Wänden widerhallen zu hören. „In welche Richtung müssen wir?
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 17 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Jad So Feb 28 2016, 07:49

Es überraschte Xamir, dass er so freimütig zu der Gruppe erlogen wurde. Die Steinmenschen waren zwar in der Tat Fremnde und wer wusste schon was sie wirklich antrieb, aber das weder Laverne noch Jewegeni sein späteres Dazurommen erwähnte überraschte den Favilla auf positive Art. Er fühlte sich gleich ein Stück mehr dazugehörig. Er meinte sogar etwas wie sich anbahnendes Vertrtauen in den beiden zu spüren was ihn anging und das trotz der wenigen Erinnerungen die jeder der Gruppe hatte. Gern hätte er das Gefühl auch vom Ambacti gespürt, aber erstens war es deutlich, dass er nicht viel von Magie hielt und Xamirs Ausbrüche einem taktischen Geist durchaus als Risko einstufen konnten und andererseits wusste er einfach zuwenig über sein Volk um sagen zu können ob die großen, starken Krieger überhaupt so etwas wie Gefühle hatten. Bisher kam er Xamir immer kühl, berechnend und distanziert vor, egal worum es gerade ging. Auch wenn die Situation vorhin viel zu hektisch war und sich seine eigenen Emotionen wie eine Achterbahnfahrt mit dem Rücken voraus anfühlten, war er sich nicht mal sicher ob Kin'Tesh selbst bei dem Kampf großartig Emotionen gezeigt hatte. Vielleicht würde er einmal Zeit haben sich mit dem Hünen in Ruhe zu unterhalten, wenn das alles vorbei war und die erdrückende Finsternis, welche die Plattform jetzt immer mehr wie eine gewaltige Bestie fraß, nachlassen würde. Vereinzelte Lichtstrahlen durchschnitten die Dunkelheit wie Schwertstreiche in eine Düne. Eben noch sichtbar wurden sie genaus verschluckt wie die Lampenträger. Xamir wusste zuvor nicht mehr was eine Mine war, aber dieser Ort gefiel ihm nicht.
wären nicht die Anderen bei ihm er würde die Mission jetzt abbrechen. Sein kleines Herz pochte schneller und das ruckartige Aufsetzen der Transportplattform trug nicht zu seiner Beruhigung bei. Seine kleinen Hände klammerten sich einen Moment unbewusst an Lavernes Kleidung. Doch schon im nächsten Moment war ihm die Aktion peinlich und er zog sie rasch wieder zurück, räusperte sich und schaltete nun ebenfalls seine Lampe ein. Xamir sagte kein Wort. Er lauschte viel mehr in den Schacht, dessen Konturen sich nur dort abzeichneten, wenn ein Leichttrahl sie erhaschte. Komm schon Angsthase. Sei größer als du aussiehst, wenigstens im Geiste.. Damit schluckte er das mulmige Gefühl in seinen Bauch und folgte den Anderen. Jetzt hoffte er nur, dass die Gilryn sie nicht alleine lassen würden.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 17 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Thorgrimm Mo März 07 2016, 09:49

"In Ordnung." rumpelte Pertram schließlich zufrieden. Seine Worte wurden kaum von den Wänden zurückgeworfen, was darauf schließen ließ, dass die Höhle größer war als man sich Anfangs vorgestellt hatte. Mit einem Kratzen schlossen sich seine steinernen Hände um den Griff seiner Waffe und der Steinmann schritt mutig davon. "Wir müssen nach Osten. Hier entlang." Schon nach wenigen Schritten war er mit der ihm umgebenden Dunkelheit verschmolzen. Da er keine Lampe nutzen musste, war seine Position auch durch einen Lichtstrahl nicht auszumachen. Nur seine rhythmischen, schweren Schritte konnte man hören. Muxas blieb zurück und bildete die Nachhut, wie sie es besprochen hatten.
Zusammen lief die Gruppe so an den Schienen entlang gen Osten. Nach und nach verjüngte sich die Höhle und endete schließlich in einem breiten Gang. Eine umgekippte Güterlore samt Steinen und Erzen lag direkt davor aber man konnte über den Haufen mit etwas Anstrengung einfach hinwegsteigen. Einige Minuten folgten sie dem engen Gang, der in regelmäßigen Abständen von hölzernen Balkenkonstruktionen gestützt wurde. Wie viel Zeit genau verging, war unter tage schwer zu sagen aber nach dem, was Pertram und Muxas bei der Vorbereitung gesagt hatten, konnte es nur wenige Minuten dauern, wenn der Versorgungsstollen nicht eingestürzt war. Der muffige Geruch nach Stein, Erde und Mineralien wurde immer stärker. Schließlich wurde der Gang wieder höher und breiter und endete in einer weiteren Höhle. "Ein Zwischenlager." meint Pertram wissend. "Hier wird bereits grundlegend Schutt von Erzen und nutzbarem Gestein getrennt. Wenn das Gas in den letzten Jahren nicht entwichen ist, können Sie es selbst sehen." Der Steinmensch verschwand in der Dunkelheit, woraufhin ein schabendes Geräusch zu hören war. Kurz darauf ertönte ein Knall, wie von einer Explosion und dann wurde die Höhle erleuchtet.
Nach der Zeit in der Dunkelheit war so viel Licht auf einmal ungewohnt aber nach einigen Sekunden hatte sich jeder daran gewöhnt und konnte das Zwischenlager sehen. Im nördlichen Teil der Höhle war ein breiter Stahlkessel zu sehen, von dem einige, rostige Stahlrohre ausgingen und in verschiedene Ecken der Höhle führten. An den Stahlrohren waren in regelmäßigen Abständen dicke Glaskugeln angebracht, in denen helle Flammen leuchteten. Etwa die Hälfe der Lampen funktionierte nicht mehr - enwteder weil das Rohr ein Leck oder weil das Glas einen Sprung hatte - und so wurde die Höhle nur sehr spärlich beleuchtet. Im Süden der Höhle stand eine weitere Maschine, die um ein Fließband aufgebaut worden war und vermutlich für das Sortieren des abgebauten Gesteins gedacht war. Direkt vor der Maschine waren zwei große Haufen Schutt und abgebauten Gesteins zu sehen. In der Mitte standen einige weitere Kisten und Fässer - manche leer und andere gefüllt. "Sehen Sie sich ruhig um, ich muss mich kurz mit Muxas besprechen." bat er und zog sich dann mit dem anderen Steinmann in den Gang kurz vor der Höhle zurück. Sie verschwanden allerdings nicht außer Sichtweite und behielten die Umgebung weiterhin im Auge.


Zuletzt von Thorgrimm am Do März 10 2016, 15:01 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Adrian Kane Mi März 09 2016, 15:35

Es dauerte nicht allzulang bis der Huene feststellte, dass er hier unten so ganz und gar nicht in seinem Element war. Vielleicht haette er sein Glueck doch eher mit der Mauer versuchen sollen. Je laenger sie hier durch die allesverschlingende Dunkelheit stapften, desto hartnaeckiger draengte sich ihm dieser Gedanke auf. Einmal mehr unterdrueckte er sein Beduerfnis die Lampe einzuschalten. Im Moment waere es nichts weiter als ein unnoetiger Luxus, der Gang war schmal und es war einfach genug dem Steinmenschen zu folgen ohne in die naechstbeste Wand zu rennen, ganz besonders wenn er das stumpfe Ende seines Speers dazu benutzte links und rechts vor sich den Boden auszuloten. Das verhinderte natuerlich nicht, dass er hier und da stolperte.

Bevor er sich versah blinzelten seine Augen auch schon gegen kuenstlich generierte Helligkeit waehrend die Haende seine Waffe fest umklammert hielten nachdem er den lauten Knall vernommen hatte. Es dauerte mehrere Herzschlaege lang bevor ihm klar wurde, dass weder die Hoehle im Begriff war einzustuerzen noch irgendwelche hungrigen Schlangenhorden zum Angriff geblassen hatten. Einmal mehr blickte er sich um, Stahlrohre und lichtspendene Glaskugeln fielen ihm vor allem ins Auge. Kin'Tesh entspannte sich etwas. Das Geraeusch musste wohl damit etwas zu tun gehabt haben. "Eine kleine Warnung vielleicht beim naechsten mal", murrte er in Richtung der beiden Gilryn, die etwas abseits standen und sich besprachen. Er konnte wenig gegen das in ihm aufkeimende Misstrauen tun. Waehrend des Kampfes mit dem Vieh hatten die Beiden bereits durch Abwesenheit geglaenzt, jetzt tuschelten sie da drueben herum. Ruhig bleiben, ermahnte er sich selbst. Diese Umgebung brachte nicht gerade das Beste in ihm zum Vorschein und er wuerde mehr als gluecklich sein endlich in dieser elenden Stadt anzukommen, selbst wenn sie voller Gas oder Kreaturen war. Da offensichtlich zunaechst keine Gefahr bestand schlenderte er zu den Kisten und Faessern und stoecherte ein wenig darin herum um sich auf andere Gedanken zu bringen.
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Beitrag von Darnamur So März 13 2016, 17:02

Jewgeni folgte dem Rest der Gruppe stumm und scheinbar ruhig. Man konnte einige Schweißperlen seine bleiche Stirn herabrinnen sehen, wenn man ihn ins Licht fasste, aber ansonsten war ihm die Angst, die sein Herz nervös pochen ließ, nicht anzumerken. Die Augen des Gezeichneten starrten groß und ernst ins Schwarz des Höhlensystems. Hinter den dicken Gläsern der Brillenkonstruktion schweiften sie, in Dunkelheit eingefangen, durch die vor ihnen liegenden Schächte.
Hinter der Stirn des kleinen Mannes tobten jedoch ganz andere Dämonen. Es waren die Erinnerungsfetzen aus seiner Vergangenheit, die ihn quälten und er konnte nicht anders, als diese Tunnel mit dem steinernen Gefängnis zu vergleichen, indem er wie ein Tier eingepfercht worden war. Indem er dahin gesiecht war, zwischen Urin und verrottenden Ausscheidungen, krank und paranoid, dem Wahnsinn entgegen strebend und stets die Stimme von Oben gleichzeitig zu ersehnen und zu fürchten.
Diese Schächte machten ihm Angst, mehr als ihm anzumerken war. In Jewgenis Kopf mahlten die Gedanken aufeinander. Er sah den toten Fels überall um sich herum und je weiter sie ins Nichts vordrangen, desto enger schienen sich die Wände um ihn herum zusammenzuziehen. Er fühlte sich gefangen, oder vielmehr: Als würde er zurückkehren, an den Ort, an dem er damals gefangen gewesen war. Als würde tief hier unten eine Zelle existieren. Eine steinerne Falltür, in der sein Name eingemeißelt war und darunter ein Loch voller Grauen, Zeitlosigkeit und düsteren Erinnerungen.
Wenn sie zumindest Licht hätten. Doch es war nur schwacher Kapselschein der die Finsternis durchdrang und ihr seine Schrecken nicht nehmen konnte. Es blieben zu viele schattige Winkel. Zu viele Orte an denen sich Bestien verschanzt haben könnten. Und Jewgenis Hirn stand ständig unter solcher Spannung, dass er nach kurzer Zeit vergessen hatte, welche Abzweigungen sie genommen hatten, auch wenn er vorhatte, sie sich einzuprägen.
Wenn er hier verloren ging, war er verloren für immer. Für immer in der Dunkelheit.
Seine eigene Kapsel war tot, es gab niemanden, der ihn retten würde.
Jewgeni versuchte die Gedanken und erdrückenden Erinnerungen in den Hintergrund zu rücken, doch sie kehrten immer wieder. Als sie in der Zwischenstation ankamen waren erst einige Minuten vergangen, doch dem Gezeichneten kamen sie vor wie Stunden der Pein.

Jewgeni riss die Augen auf, als ein lauter Knall ertönte und Licht von seinen Gläsern reflektiert wurde. Verdammt!! Sein Herz raste, und sein Kopf zuckte etwas verwirrt durch die Gegend bis sich die Situation klärte.
Der Gezeichnete hörte zwar, was die anderen zu sagen hatten, doch erreichte es sein Hirn nicht. Er wollte nur noch hier raus. Während Kin’Tesh die Fässer durchsuchte, ging Jewgeni einfach nur mit geweitetem Blick zu den Licht ausstrahlenden Glaskugeln hinüber. Ja, er braucht Licht, Licht…
Er drehte den Kugeln seinen Rücken zu, um die beiden schwarzen Löcher, die die Ausgänge markierten im Auge zu behalten. Und er wusste dass dies nur eine Zwischenstation war. Dass sie schon wenige Momente später wieder weiter gehen würden in die Dunkelheit und zwischen totem Fels schreiten.
Er hatte Angst. Panische Angst vor dem was vor ihnen lag. Und das unheilvolle Gefühl das diese Sache nicht gut für sie enden würde.
Seine Gedanken waren in diesen Augenblicken sehr instinktgesteuert und seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf die Finsternis der Schächte.
Was ihm dabei nicht auffiel und was ihm auch zuvor nicht aufgefallen war, weil ihn seine gewonnen Erinnerungen plagten, war der Riss der sich durch sein oberstes Brillenglas zog. Er hatte sich diesen Riss zugezogen, als er auch seine Lichtkapsel zerstörte. Nämlich, als er sich in der Baracke den Kopf an einem Tischbein stieß. Noch war dieser Riss nicht allzu groß und er konnte noch sehr gut durch das Glas sehen. Doch es zeigte, dass Jewgenis Gedanken gerade nicht sehr klar und von alter, neuerwachter Furch beherrscht wurden.
Er versuchte einfach nur ruhig bei den Lichtkugeln stehen zu bleiben.
Und sagte nichts.
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