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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise

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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise - Seite 3 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise

Beitrag von Leo Mi Dez 14 2016, 23:06

In der Hütte war es eng geworden, besonders, als Basil angefangen hatte, mit dem Stab des Alten herumzufuchteln. Mike hatte sich erst im Hintergrund gehalten, dann jedoch, nachdem er langsam merkte, dass er nicht gebraucht wurde (und auch keiner so recht Notiz von ihm nahm), wurde ihm zunehmend langweilig. Er gähnte hinter vorgehaltenem Handrücken, kratzte sich an der Nase und sah sich lustlos im Raum um, während Mahoney irgendwas erzählte. Eigentlich hätte es ihn wohl interessieren müssen – das war nicht nur seine Mission, von der hier geredet wurde, sondern auch noch die Herrscherin seines Heimatlandes! – aber irgendwie machte sich die doch recht kurze vergangene Nacht nun stärker bemerkbar. Als sein Blick sich ungewollt trübte, dämmerte ihm, dass er hier drin schlicht nicht gebraucht wurde.
Die frische Grater Luft draußen legte sich wie kühler Nebel um seinen Kopf. Mike setzte seinen Hut auf, seufzte und begann, an seinem Fingernagel zu nagen – der musste gestern eingerissen sein, vielleicht bei seiner Rettungsaktion in der Hängebrücke, die so völlig schief gegangen war. Drinnen redete Mahoney, er hörte es dumpf; dann kam Basils Stimme dazwischen, gewohnt unangenehm, und schließlich sah er den Hässlichen, wie er unweit von ihm selbst aus der Hütte heraustrat, in der Hand einen Stock.
Moment mal. Das war doch der Stock von Mahoney? Mit dem er gerade das Haus des armen Kerls hatte auseinandernehmen wollen?
Mike runzelte unter seinem Strohhut die Stirn und sah Basil hinterher, wie er zu Horatio ging. Scheinbar sprach er mit dem Tier, was jedoch nicht antwortete … natürlich nicht.
Basil?“ Schon im nächsten Moment ahnte Mike, dass es ein Fehler gewesen war, auf sich aufmerksam zu machen. Vermutlich hatte der grantige Söldner jetzt nicht die beste Laune, nach diesem Rückschlag. Egal. Schließlich waren sie … fast schon Freunde … nicht wahr? Oh Mann, das hörte sich falsch an … „Was … machst du denn da? Hast du dem Alten seinen Stock abgezogen? Das ist, äh … nicht gerade nett …
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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise - Seite 3 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise

Beitrag von Darnamur Mi Dez 14 2016, 23:36

Bazille, der sich von Horatio abgewandt hatte, wollte gerade Richtung Hintergarten aufbrechen, als etwas seitlich von ihm eine Stimme erklang. Und ihm ein Geruch entgegen wehte.
"Mike", stellte Bazille als Erwiderung fest. Er musterte den kleinen Insulaner, der barfuß über den blanken Fels stapfte. Eigentlich gar nicht so schlecht, dass ihm der Stinker gefolgt war. Damit konnte er arbeiten. Wenn auch nicht unbedingt gut gelaunt, hörte er dem Imker zu, was er zu sagen hatte.
Er zuckte mit den Schultern: "Die Kröte war auch nicht nett zu mir. Und ich bin auch kein netter Mensch. Wir sind diesem feigen Pisser keinerlei Rechenschaft schuldig, merke dir das, Bursche! Meinetwegen darf er ruhig in seiner Krötenscheiße verrecken."
Er packte den Stab mit beiden Händen und vollführte damit einen Schlag in die Luft.
"Dieses Instrument wird uns noch von großem Nutzen sein auf unserer Mission.", verkündete Bazille ohne Mike direkt anzusehen. "Der Stock ist leicht zu heben und bewegen, ist solide, hat eine gewisse Reichweite..."
Er drehte sich um und seine Zähne verschmolzen zu einem schauerlichen Grinsen. Seine Augen wirkten aber ernst: "Es ist die perfekte Waffe für dich. Du wolltest kämpfen lernen- hiermit fangen wir an. Es bedarf Monate und Jahre an Übung um mit einem Schwert vernünftig umzugehen. So viel Zeit haben wir nicht. Aber das hier..."
Er klopfte auf den Stock.
"...wird eine gute Grundlage darstellen. Er ist einfach in der Handhabung. Du kannst damit zuschlagen, seine Länge nutzen, um dir Widersacher vom Leib zu halten....und wenn du dir ein Bein brichst, ist er eine gute Stütze."
Bazille zwinkerte dem Imker zu, in der Hoffnung, dass würde den Stinker ein wenig aufmuntern. Zumindest wollte er es mal versuchen. Er hoffte nur, dass er sich nun nicht noch weitere Moralpredigten würde anhören müssen.
"Willst du mal?"
Er streckte dem Imker den Stab hin.
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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise - Seite 3 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise

Beitrag von Schattenmond Fr Dez 16 2016, 20:39

Neah nahm mit einem fast erleichterten Seufzer zu Kenntniss, dass Bazille sich endlich aus dem Staub machte. Ihr war klar, dass er nichts von ihrer Variante hielt, das ganze anzugehen, aber offenbar war es wirkungsvoller als sein Versuch.
Ihr Blick wanderte zu Oorm. "Könntet Ihr ihn bitte runter lassen?"
Sie schien nachdenklich. Lächelte dann aber etwas gequält. "Habt Dank Mahoney. Ich denke das bringt uns schon ein ganzes Stück weiter." Man sah ihr an, wie erschöpft sie war. Ihr Gesicht war mitlerweile kreidebleich, doch sie zwang sich aufrecht stehen zu bleiben und keine Schwäche zuzulassen. Es war die größte Dummheit aller Zeiten gewesen, Magie anzuwenden.
Dann blickte sie zu Oorm und Sam. "Habt Ihr noch Fragen?" Ihre Augen wanderten zu Mahoney und sie realisierte, dass Bazille mit dem Stab abgehauen war. Den würde sie nicht zurück bekommen, also sprach sie nicht darüber.
"Ich habe noch viel zu lernen." fügte sie dann an, wohl auf ihr Alter und die Magie bezogen. "Unter anderen Umständen, hätte ich mich gern mit Euch ausgetauscht, aber ich befürchte, die Zeit ist gegen mich. Wenn keine weiteren Fragen bestehen, gehen wir jetzt. Bitte verzeiht das Verhalten meines Reisegefährten, er ist nicht in der Lage dem Alter oder der Magie Respekt zu zollen."
Erneut betrachtete sie beiden verbliebenen, dabei drehte sie sich so, dass Mahoney ihre Mimik nicht sehen konnte. Sie wollte nichts als raus, damit sie ihre Fassade fallen lassen konnte und sich Eldur anvertrauen konnte, um sich zu erholen. Sie hätte wirklich gern gewusst, was Mohoney über Magie wusste und sie bedauerte die Umstände.
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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise - Seite 3 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise

Beitrag von Leo Do Dez 29 2016, 00:28

Au, verdammt … Mike biss sich auf die Unterlippe und sah Basil aus zusammengekniffenen Augen an … was hieß, dass er krampfhaft nach einer Stelle suchte, die auch ansehnlich war. Die Wahl, vor die der Söldner ihn da stellte … die war hart. Er wollte unbedingt, dass Basil ihm ein paar Dinge beibrachte! Dann wäre er endlich von Nutzen, oder zumindest mehr als nur dafür, über Grater Dächer zu jagen. Er musterte den Stock. Aber … Mahoney brauchte doch seinen Stock, oder? Man sollte Leute nicht einfach bestehlen, schon gar nicht, wenn sie keine Feinde waren. Alter Südländer. Womöglich war das Ding sogar magisch.
Ein paar Sekunden sagte Mike gar nichts, schob nur seinen Hut eine Spur höher und verschränkte dann die Arme, während er angestrengt nachdachte. Er hörte Neahs Stimme aus der Hütte des Heilers, aber noch kam keiner der anderen heraus. Er und Basil waren allein.
Du Basil … ich, äh, find das echt toll und so, aber ich will echt nich mit … naja, Diebesgut kämpfen lernen.“ Er zeigte auf den Stock, während er merkte, wie ihm seltsam heiß wurde. Wie konnte er nur diese Gelegenheit ausschlagen?! „Ich meine, der da gehört dem Alten! Ich hab noch genug Vorschuss vom Senat, damit kann ich mir doch in der Stadt nen Stab kaufen!“ Einen, der nicht so alt und morsch war. Vor seinem inneren Auge sah Mike sich selbst mit blauer Kriegsbemalung und dem Sonnenhut tief in die Stirn gezogen, wie er beidhändig einen 2 Meter langen Kampfstab hielt, die Enden mit silbrigem Metall ummantelt … Alter Südländer, das wär toll. Ein echter Krieger, unbezwingbar und unaufhaltbar. Michael Perkwood, der Held!
Und er schlug Basils Angebot aus … ein schöner Held war er. Vielleicht … naja, vielleicht mussten Helden ja auch ab und zu mal was Falsches tun? Und alten Männern ihre magischen Stecken klauen …
Nein. Das konnte nicht sein. Er spürte Schweiß auf seiner Stirn, obwohl ihm gar nicht heiß war. Warum machte er das? Was, wenn Basil sich nun weigerte, ihn noch zu unterrichten? Wenn er es ihm nun übelnahm, dass er das Stabtraining ausschlug? Oh, beim namenlosen Gott, das durfte nicht geschehen … diese Gelegenheit durfte er nicht einfach verstreichen lassen … ein echter Söldner, der ihm helfen wollte, ihn sozusagen als Schüler annahm! Das war toller, als er es je zu hoffen gewagt hätte.
Und trotzdem … er wollte diesen Stock nicht nehmen. Mike starrte noch ein paar Herzschläge lang auf eine Stelle irgendwo über Basils Schulter (was dann wohl Horatios Hintern war), dann sah er dem Hässlichen ins Gesicht, schluckte seine albernen Sorgen herunter und streckte die Hand aus. Tief durchatmen. Zeit, was Richtiges zu tun.Gib mir den Stock, dann bring ich ihn wieder rein. Und auf dem Weg zurück kauf ich mir einen eigenen … und dann üben wir! Abgemacht?
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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise - Seite 3 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise

Beitrag von Darnamur Do Dez 29 2016, 23:43

Bazille, der immer noch den Stab ausgestreckt hielt, spürte Ernüchterung in sich aufsteigen. Irgendwie war so eine Antwort zu erwarten gewesen. Er wusste nicht, was er sich erhofft hatte. Es war schon erstaunlich, dass er Mike damals dazu überreden konnte den Esel der Zwerge mitzunehmen. Er musterte den kleinen Insulaner mit Strohhut aus seinen versetzten Augen. Braun und grün starrten sie auf seinen schmächtigen Leib herab, während Bazille nachdachte. Er sollte sich besser damit beeilen, denn der Übelkeit erregende Pestgeruch kroch ihm beständig in die Nase.
Er wusste nicht, ob Mike Mitgefühl zu dem alten Mann hatte oder ob er einfach nur feige war. Seine Moralvorstellungen schienen ihn zu blockieren und ihn dazu zu zwingen. Eigentlich willst du das doch gar nicht. Er beobachtete den Schweiß von der braunen Stirn des Stinkers rinnen.
Es war nicht so, dass Bazille unfähig wäre Mitgefühl zu empfinden, sich höflich zu verhalten oder sein Temperament zu zügeln. Er hatte all das einfach schon vor langer Zeit hinter sich gelassen. Nachdem er bemerkt hatte, dass sich der Rest der Welt einen Dreck um ihn und sein Leben scherte. Warum sollte er sich dann um die Welt scheren? So wie er nun lebte, war er frei. Frei seine Meinung immer dann zu sagen, wenn er es für angebracht hielt. Auch frei zu tun, was auch immer er wollte- solange er mit den Konsequenzen klar kam. Und Bazille kam mittlerweile mit einigen Konsequenzen klar.
„Mach was du meinst“, gab er schließlich mürrisch von sich, während Mike den Stab an sich nahm. „Gib ihn dem Alten zurück, der deine Königin für ein paar Münzen verkauft hat.“
Er könnte noch mehr sagen, aber eigentlich hatte er seine Meinung dazu bereits genug geäußert. Und in verschiedenster Form.
Er hatte vorgehabt den Stock an Mike zu geben, also sollte dieser damit auch anfangen, was er mochte. Kämpfen würde er dann nicht lernen können, aber dafür war der Kleine vermutlich ohnehin zu verweichlicht. Er war sich nicht sicher, ob der Bursche in der Lage war jemanden ernsthaft zu verletzen. Nicht, weil er körperlich zu schwach dafür war. Sondern, weil er dafür nicht kaltblütig genug war.
Bazille trottete an dem Imker vorbei ohne ihm weitere Beachtung zu schenken und bewegte sich zu Horatio hinüber, um diesen für den nächsten Ritt bereit zu machen. Hoffentlich waren Neah und Oorm bald da drinnen fertig.
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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise - Seite 3 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise

Beitrag von Thorgrimm Sa Dez 31 2016, 00:56

Wie schon so oft in letzter Zeit, entrann Oorms Kehle, nach einigen, langen Momenten, lediglich ein unzufriedenes Brummen. Bazille hatte es besser ausgedrückt, als Oorm es je hätte tun können. Zwar hätte er selbst versucht, darauf zu verzichten, alles kurz und klein zu schlagen und dem alten Heiler auch noch seinen Stab zu stehlen aber er konnte verstehen und akzeptieren, dass der hässliche Söldner so handelte. Tatsächlich fand Oorm diese Reaktion, nachdem, was Mahoney getan hatte, vollkommen gerechtfertigt. Wenn man dem Heiler glauben konnte, hatte er zumindest versucht sich zu wehren und die Königin zu verteidigen. Doch es war fraglich, ob man das nach all dem, was er getan hatte, wirklich konnte. Es würde Oorm nicht überraschen, wenn der Mann sie einfach anlog und darauf hoffte, auf diese Weise ihrem Zorn entgegenzuwirken. Wie Bazille schon gesagt hatte: Das Geld hatte Mahoney anscheinend ohne zu zögern angenommen und die Stadtwache hatte er offensichtlich auch nicht verständigt. Außerdem hatte er darauf verzichtet, nach einem von ihnen zu suchen und so die schlechte Neuigkeit schnell loszuwerden. Mahoney hatte überhaupt nichts unternommen und das war das Problem an der ganzen Sache.
Nach dieser Erkenntnis war Oorm einen kurzen Augenblick drauf und dran, dem Mann seine dünnen Ärmchen zu brechen und ihm eine Lektion zu erteilen, die er so schnell nicht vergessen würde. Unwillkürlich verstärkte sich sein Griff und schon fast konnte er die Knochen knacken hören aber nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte, lockerte er seinen Griff und ließ Mahoney schließlich los. Er sagte kein Wort, sondern konzentrierte sich nur darauf, Wut und Frust zu verbannen, die sich wie ein Schleier um ihn und sein Sichtfeld gelegt hatten. Er drehte sich auf dem Absatz um und marschierte auf die Öffnung zu, in der vorher noch eine Tür eingefasst gewesen war. Doch so einfach ließ sich die Wut nicht verdrängen. Sie verschwand nicht, wenn man sie darum bat. Der alte Gestaltwandler gestattete es sich deshalb, ihr ein kleines Ventil zu geben. Bevor er das Haus des Heilers verließ, schlug er mit aller Kraft gegen die Hauswand und lenkte sich mit dem Schmerz in seiner Faust ab, um die Wut auf Mahoney zu vergessen. Steinchen und Staub rieselten auf den Boden herab.
"Du hättest ihn nicht heilen sollen." riet er schließlich Neah. Er musterte sie - zum einen kritisch und zum anderen besorgt. Bei den Worten beließ er es und wandte sich Basil und Mike zu. Letzterer hatte Mahoneys Stock in den Händen, was Oorm mit einem Nicken kommentierte. Es lag an Mike, dieses Nicken zu deuten - oder auch nicht. Ihm war das egal. Er wollte nur weg von hier, bevor er doch noch seine Wut an Mahoney auslassen wollte. Noch immer konnte er nicht fassen, dass der alte Mann nichts unternommen hatte. "Lasst uns zur Stadtwache gehen, bevor ich mich noch vergesse. Irgendetwas wird man hoffentlich gesehen haben." schlug er brummend vor.
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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise - Seite 3 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise

Beitrag von Elli Di Jan 03 2017, 11:09

Wieder einmal war es für so gekommen, dass er sich zurückgezogen hatte. So machte das alles keinen Sinn für ihn. Dennoch ließ er die anderen machen. Ihm kam in den Sinn, dass sie nun einmal eine völlig willkürlich zusammen gewürfelte Truppe waren, dass es nicht immer nach Lehrbuch lief, war ihm von Anfang an klar gewesen...doch er spürte immer mehr, dass er mit den Personen um ihn herum nicht warm werden wollte. Er überlegte einen Moment lang, wie er das handhaben könnte. Er könnte es dem Raben gleichtun und ebenso wie das faule Elfengesindel in den nächsten Wald verschwinden und einen Baumstamm mit Moos besingen.
Vielleicht sollte er doch lieber Salatrix' weg bestreiten und sich den Arm abhacken, einfach um sehen was passieren würde. Er würde wahrscheinlich verbluten. Auch nicht erstrebenswert. Er hatte genug Geld, aber einfach zu verschwinden...nicht das man nach im Suchen würde. Es war immer anstrengend und ermüdend davon zu laufen und nie zu wissen, ob die nächste Hure nicht bezahlt wurde um ihn mit einer Blumenvase zu erschlagen. Das hatte er bereits einmal hinter sich gebracht. Geblieben waren ihm ein bezahlter Fick, den er nicht erhalten hatte, ein paar Tage im einem nassen Loch mit Ratten als Mitbewohner und eine Narbe auf seinem Hinterkopf. Er seuftze leise, während er dem Gespräch zwischen Mike und Basil lauschte.
Mike mit einer Waffe, selbst wenn es nur ein Stock war, kam ihm absurd vor. Aber da selbst kein großer Kämpfer war, sollte er sich lieber bedeckt halten.
Oorm wollte zur Stadtwache aufbrechen. Während Samuel sich auf Waldmeister schwang, nicht ohne einen schmerzhaften Tritt auf den Fuß einzukassieren, dachte er noch einmal darüber nach, was Mahoney gesagt hatte.
Er wand sich Neah zu, auch wenn sie müde war, wollte er sie etwas fragen.
"Du kennst dich doch mit Magie aus...Mahoney sagte, dass die Königin schlagartig aufgewacht war. Ist vielleicht der, der sie verflucht hat gestorben?...
Seine Gedanken galten zuerst einmal Smith doch auch Salatrix wollte er nicht vergessen...
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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise - Seite 3 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise

Beitrag von Leo Fr Jan 06 2017, 17:22

Mike wusste nicht, ob er glücklich sein sollte, den Stock zurückbekommen zu haben. Irgendwie blieb das Gefühl, eine große Chance verpasst zu haben. Er betrachtete das Stück Holz in seiner Hand, dann sah er auf und bemerkte, dass die anderen mittlerweile hinter ihn getreten waren. Oorm wirkte ziemlich aufgebracht, und Mike hatte das Gefühl, er sollte es vielleicht auch sein, fand aber keinen wirklichen Grund.
Gut, da war die Sache mit der Königin … Aber wenn sie den Mann tatsächlich gekannt hatte, der bei Mahoney eingedrungen war, war das ja vielleicht auch ein gutes Zeichen … Und dass der Fluch gebrochen war, war auch schön zu hören. Gut, er hätte sie auch ganz gerne noch in ein Gespräch verwickelt (schon mal allein deshalb, weil sie verdammt gut aussah), aber was nicht war, konnte ja noch werden. Sie mussten sie halt nur finden …
Na, egal. Es würde schon alles gut werden. Er betrachtete wieder den Stock, dann Basil, der irgendwie … resigniert wirkte. Warum? Nicht wichtig. Mike streckte die Brust ein Stück weiter raus, um seinen Sieg zu zeigen, dann lief er zurück zur Hütte des Heilers. Mahoney stand inmitten der Unordnung, das Gesicht verzogen, vielleicht vor Scham, vielleicht auch nur vor Schmerz. Mike drückte ihm kurzerhand den Stock in die Hand, was der Alte verdutzt zur Kenntnis nahm. Er hob eine Hand: „Ich habe nur –“ Doch Mike hörte nicht mehr hin. Stattdessen stapfte er zurück zu seinen Leuten, schwang sich (im zweiten Anlauf) auf Bienes Rücken, zog die Nase hoch und sah dann von oben in die Runde. „Na, dann auf zum Stadttor! Oder hat jemand eine andere Idee?
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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise - Seite 3 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise

Beitrag von Schattenmond So Jan 08 2017, 00:47

Neah hatte schwer ausgeatmet, als Oorm endlich ging. Er war böse und aus irgendeinem Grund konnte sie sich nicht entscheiden, ob sie es verstehen wollte oder nicht.
Sicher, vielleicht war es naiv, doch anderer Seits wussten sie nun zumindest irgendetwas und ob seine Antwort nun vertrauenswürdig war... ? Sie wäre nach Folter und Schmerz ebenso ungewiss ausgefallen.
Sie war etwas in sich zusammen gesackt, bemühte sich nun aber erneut um eine aufrechte Haltung. Dann verlies sie den Heiler und trat nach draußen zu den anderen. Als sie Eldur los band und sich schließlich mühsam in den Sattel gehieft hatte, vernahm sie erneut einige entfern klingende Worte, die offenbar an sie gerichtet waren. Sie schüttelte den Kopf als wollte sie etwas los werden, erntete aber nur einen dumpfen kopfschmerz, der sie wie ein altbekannter Freund umfing.
Seufzent sortierte sie ihre Füße in den Steigbügeln. Dann wandte sie den Blick in Richtung Sam, um sich mit seiner Frage zu befassen. Es dauerte einen moment bis sie verstanden hatte, was die Worte bedeuteten.
"Möglich wäre es. Jedoch nur eine von vielen Möglichkeiten." Sie schien einen Moment nachzudenken.
"Entweder, dem Zauber wird keine Energie mehr zugeführt, um ihn zu erhalten, das heißt, er wurde unterbrochen, durch Tod, Bewusstlosigkeit, Schwäche, vielleicht auch Konzentrationsverlust oder ein bewusstes Beenden der Magie oder das Gegenteil ist eingetreten." Sie machte eine Pause, offenbar damit Sam das sacken lassen konnte.
"Möglicherweise wurde der Zauber gar nicht aufgelöst. Es ist möglich, dass ihr Zustand ein Zeichen des Kampfes gegen den Zauber und nicht Sinn des Zaubers selbst war. Es kann also sein, dass sie nun vollends unter dem Zauber stand und sie die Person, welche sie abholte, nicht wirklich kannte. Der Nekromant und sein Gefolge scheinen sich keiner natürlichen Magie zu bedienen. Wenn er Kontrolle über tote erlangt, vermutlich auch über die lebenden, wenn ihre Geister weit genug weg sind."
Eine erneute Pause setzte ein, als ihr klar wurde, in welche Gefahr sie sich bringen konnten, wenn ihre Theorie tatsächlich stimmte. Eine Bewusstlosigkeit durch Kampfereignisse konnte jeden von ihnen gefährden, so lange sie nicht wussten, wie dieser Nekromant seine Fähigkeiten einsetzte oder erhielt.
"Das... sind aber nur spekulationen. Mein Wissen über Magie, welche sich gegen die Regeln der Natur stämmt, ist begrenzt."
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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise - Seite 3 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise

Beitrag von Leo Sa Jan 14 2017, 22:26

In Grats Straßen war an diesem Tag sehr viel weniger los, als an dem zuvor. Der Markttag war vorüber, die Stände, die gestern noch die Hauptstraße gesäumt hatten, waren abgebaut worden, und so begegnete die fünfköpfige Gruppe fast niemandem auf ihrem Weg zum Stadttor. Mike ritt mit Biene vorneweg; vielleicht aus Stolz, den Weg noch zu kennen. War aber auch nicht schwer, schließlich war er ihn gestern erst anders herum geritten. Da hatte Sam die Königin noch auf seinem Pferd gehabt … oh Mann. Das war echt nicht gut, dass sie sie jetzt verloren hatten. Aber vielleicht konnten sie ja ihre Spur wieder aufnehmen, vielleicht hatte die Stadtwache ja gesehen, ob dieser komische Typ mit den komischen Augen – das war ja scheinbar alles, was sie über ihn wussten, sowas Blödes – bei ihnen vorbeispaziert war. Ob die Königin ihn tatsächlich kannte? Vielleicht machten sie sich ja umsonst Sorgen … oder es war wieder Magie im Spiel gewesen …
Mike seufzte laut auf und lenkte Biene, als sie (mal wieder) eine Brücke überquerten, ein bisschen mehr in die Straßenmitte. Seit dem brennenden Gasthaus hatte er erstmal genug von Brücken. Klar, diese Stadt war hübsch und alles, aber allzu praktisch waren die Dinger nicht … Jedenfalls nicht, wenn man einen gefährlichen Totenbeschwörer jagte. Kam ja nun nicht alle Tage vor.
Ob Basil ihm verzeihen würde? Er hoffte es. Sonst würde er doch nicht kämpfen lernen … und er hatte sich schon so darauf gefreut … Er seufzte nochmal. Vielleicht konnte er ja später nochmal probieren, den Söldner drauf anzusprechen. Niemals die Hoffnung aufgeben.

Auch am Stadttor war nicht viel los. Zwei junge Männer standen da, einer von ihnen so sehr auf seine Lanze aufgestützt, dass Mike von hinten dachte, er wäre eingepennt, doch als der muskulöse Soldat seinen Helm kurz abnahm, um sich die schulterlangen, blonden Haare aus der Stirn zu wischen wurde sein Verdacht nicht bestätigt. Der andere, ein unsicher dreinschauender Rotschopf, trug gar keinen Helm, nur die dunkelblau-silbrige Rüstung der Stadtwache. Er hielt seine Lanze mit nur einer Hand und sah misstrauisch einer bunt gekleideten Frau hinterher, die gerade die Stadt verließ. Das Tor war von zwei Türmen flankiert, auf denen jeweils ein Schütze stand; in der Wachstube auf halber Höhe des rechten Turms bewegten sich Schatten, wohl noch mehr Soldaten.
Viel Betrieb war nicht, was vielleicht auch daran lag, dass in Grat als freier Stadt die Tore offen standen und Leute allerhöchstens auf Verdacht hin kontrolliert wurden; aber die Menschenmengen, durch die sie sich gestern noch hatten drängen müssen, fehlten heute. Stattdessen sah man nur einige wenige Passanten, und die felsige Straße, wie sie sich knapp außerhalb der Stadt gabelte. Einer der Wege, den sie damals auch genommen hatten, führte direkt wieder in den Wald, der andere irgendwo nach oben in die Berge. Die Wachen wirkten aus gutem Grund gelangweilt, denn es waren kaum andere Leute hier – umso schneller fiel dem Blonden die Gruppe von Reitern auf, die nun auf das Tor zukam. Mit müden Augen, die Mike an das Kamel erinnerten, das er bei seiner Abreise damals in Mauris‘ Hafen gesehen hatte (ziemlich faszinierendes Tier, gab’s schließlich nur in den Südlanden!), blickte er ihnen entgegen, mit beiden Händen und leicht gebeugtem Rücken auf seine Lanze gestützt.
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Beitrag von Darnamur So Jan 15 2017, 02:17

Bazille zog leicht an den Zügeln an und signalisierte Horatio seinen Gang zu verlangsamen. Neben ihm ragte eine hohe Hauswand auf, in einiger Entfernung konnte er die Soldaten beobachten. Er folgte ihrem Blick und sah für einen Moment lang der Straßenkünstlerin hinterher, die die Straße hinabging. Dann huschten seine Augen düster zurück. Er musste an die alte Gauklerin denken.
Knirschend mahlten die Zähne des Söldners aufeinander, während er auf die dunkelblau-silbrigen Rüstungen der Männer starrte. Er schwang sich von Horatios Rücken, gab ihm noch einen Klaps auf den Rücken und lehnte sich dann in seiner Lederbekleidung gegen die Wand. Ihm fiel ein, dass er den Kürbis nun ganz vergessen hatte, den er hatte mitnehmen wollen. Und das nur wegen...
Sinnlos sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
"Viel Spaß", meinte er zu den anderen. Seine Vorgehensweise schien in dieser Gruppe nur auf Ablehnung zu stoßen, auch wenn Oorm letztlich gezeigt hatte, dass er vielleicht doch zu etwas zu gebrauchen war. Jedenfalls würde er sich zurückhalten, bis er gebraucht wurde. Eigentlich war es ihm auch ganz recht sich nicht unbedingt mit diesen Gestalten vor ihm befassen zu müssen. Er begann in seiner Manteltasche herumzukramen.
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Beitrag von Thorgrimm Mo Jan 30 2017, 16:12

Während die Gruppe durch die Innenstadt Grats ritt, verrauchte die Wut, die Oorm in Bezug auf Mahoney verspürte, langsam aber sicher. Doch die schlechte Laune war noch immer nicht verschwunden, als sie endlich beim Stadttor und einigen Wachen ankamen. Der alte Gestaltwandler war in Gedanken vertieft und hatte keinen Blick für die Stadt - so schön diese auch war - deren Bewohner oder das Wetter. Er wollte nur weiter und hoffte, dass ihr Besuch bei der Stadtwache nicht auch noch mit solch schlechten Nachrichten wie die, die ihnen der Heiler gebracht hatte, belohnt wurde. Irgendetwas mussten diese Leute doch gesehen haben. Es war schließlich ihre Aufgabe, Augen und Ohren nach auffälligen Leuten offen zu halten.
Doch als Oorm die Wachen sah, verlor er die Hoffnung auf nützliche Informationen. Der eine sah so aus, als würde er gleich einschlafen und der andere schaute schon unsicher drein, als er nur eine seltsam gekleidete Frau sah. Wenn die Wache dieser Stadt nur aus solchen Personen bestand, war es unwahrscheinlich, dass sie überhaupt etwas gesehen hatten. Zumindest gab es die geringe Chance, dass fähigere Personen in der Nacht Dienst gehabt hatten. So stieg Oorm also vom Pferd, welches jetzt wohl ihm gehörte, da Saltatrix sich verabschiedet hatte. Er würde sich gut darum kümmern.
"Wer hatte letzte Nacht Dienst?" brummte Oorm, während er eine Hand auf die Schulter der blonden Wache legte, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. "Ich... wir haben ein paar Fragen. Eine Frau ist entführt worden und ein Gasthaus wurde in Brand gesetzt." fügte er schließlich noch erklärend hinzu.
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Beitrag von Schattenmond Mi Feb 15 2017, 20:47

Neah hatte mühe, das Gleichgewicht zu halten und musste ihren Sitz immer wieder korrigieren, um Eldur nicht in die Irre zu fühlen. Die Zügel lagen locker in ihren Händen und ihre Körperhaltung war gezwungen aufrecht. Immer wieder entfuhr ihr ein leichter Seufzer.
Ihrer Umgebung schenkte sie nur mäßig viel Beachtung, aber das konnte sie auch getrost dem Pferd überlassen, welches gemächlich hinter dem Rest her trottete und schließlich verharrte, als Oorm ein Gespräch begann.
Die Gestalten am Tor wirkten nicht unbedingt erbauend, wenn man sich vorstellte, dass sie für Sicherheit sorgen sollten.
Sie würde sich herraus halten, schließlich hatte sich die Kitsune schon unbeliebt genug gemacht.
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Beitrag von Leo Mi Feb 15 2017, 22:25

Ja, die Hängebrücke, nich‘?“ Der blonde Wachposten sprach schleppend. Er sah Oorm zwar an, schien aber wenig Interesse an ihm zu haben. Als Gefahr schien er den alten Mann und die zurückhaltende Truppe hinter ihm nicht gerade wahrzunehmen (obwohl Oorm ihn wie die meisten Menschen überragte), und Oorms erste Frage schien er gar nicht gehört zu haben. Nun gähnte er unverhohlen und ohne sich die Hand vor den Mund zu halten; stattdessen schob er einfach Oorms Hand von seiner Schulter. „Hübsches Gebäude. Nerviger Wirt. Is trotzdem schade drum.
Der Blick des zweiten Wachpostens wurden eine Spur finsterer, wohl als er begriff, was Oorm da gerade gesagt hatte. Er trat zu seinem Kollegen und wisperte ihm etwas ins Ohr, wobei er erst Basil, dann Neah musterte. Auch der Blonde schien nun etwas aufmerksamer dreinzuschauen. „Ja, guter Punkt … Woher wisst denn ihr davon, wenn ich frag’n darf, hm? Habt ihr am Ende das Streichholz geworfen? Und die Lei-“ Der Rothaarige räusperte sich, was seinen Kumpan dazu brachte, seinen Satz abzubrechen.
Der Rotschopf sprang nun ein, sichtlich bemüht, etwas selbstbewusster zu wirken, doch er schien von Basils Schreckgestalt ziemlich abgelenkt – immer wieder irrte sein Blick zu den versetzten Augen des Söldners zurück. „Von einer Entführung wissen wir nichts. Grat ist wie ein Kessel, sie hätten durch eines der Tore gemusst. Müssen also noch in der Stadt sein.
Wenn ich aus Grat abhauen wollte, ich würd‘ ja eh eher nen Schiff nehmen“, warf der andere wieder ein, ohne auf eine Antwort von Oorm zu warten. Er schien an einem längeren Gespräch mit dem riesenhaften Mann nicht wirklich interessiert zu sein. „Mit ner Frau im Schlepptau, das würde am Tor auffall’n … und klettern kann er mit der wohl kaum. Hätte auch irgendwer gesehn.


Mike wusste nicht wirklich, was er von der Situation halten sollte – was er aber wusste, war, dass er diese Wachen nicht gerade sympathisch fand. Die waren doch so verpennt, da hätte jeder vorbeischleichen können! Auch einer mit komischen Augen und der Inselkönigin unterm Arm. Arme Theresa … eigentlich wären sie ja irgendwie für sie verantwortlich gewesen, oder? Nachdenklich fuhr er mit dem Finger über die Zacken in Bienes Steigbügel.
Neben ihm saß Sam. Der andere Insulaner. Komisch … er schien an der Königin auch nicht so großes Interesse zu haben. Vielleicht sollte er sich nicht so schlecht fühlen, nur weil er nicht in Panik verfiel. Andererseits schien Sam auch niemand zu sein, der sich wegen Adeligen einnässte.
Sag mal, Sam … wo kommst du eigentlich her?“ Hatte er den jungen Mann schonmal danach gefragt? Hatte er überhaupt schon einmal ein richtiges Gespräch mit Sam geführt? Er konnte sich nicht daran erinnern. Lag vielleicht daran, dass er höchstens Kommentare einwarf oder Frauenröcken hinterherguckte. „Bist du von der Hauptinsel, so wie ich? Weißt du, ich muss ständig daran denken, dass die Königin eigentlich Zeit meines Lebens fast direkt vor meiner Haustür gewohnt hat. Knapp anderthalb Stunden zu Fuß dauert’s von Mauris bis zu mir nach Hause … Ich hab ihren Palast sogar schon gesehen!
Biene furzte, und Mike verzog das Gesicht. „Ja, gut, nur von Ferne. Ich meine – anderthalb Stunden, und trotzdem lebt sie in ner ganz anderen Welt als ich, sozusagen! Das ist doch komisch, oder?“ Er sah zu Sam hoch. „Wir reisen jetzt schon so lange, und du hast mir nie erzählt, wie du eigentlich so lebst. Vor der Mission und so. Hast du ne Familie?
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Beitrag von Darnamur Do Feb 16 2017, 01:31

Ich muss ständig daran denken, dass die Königin eigentlich Zeit meines Lebens fast direkt vor meiner Haustür gewohnt hat.
Und trotzdem hätte Mike sie einfach am Wegesrand liegen gelassen, aus Angst sie könnte besessen sein.
Bazille sprach es nicht aus. Es gab Vieles, was ihn an Mike störte, angefangen damit, dass er scheinbar seit Beginn der Reise immer noch kein vernünftiges Bad genommen hatte, was eine wahre Zumutung darstellte.
Aber er würde es totschweigen und sich zurückhalten. Er war sich zwar sicher, dass man ein Problem nur dann lösen konnte, wenn man es auch ansprach, aber der Rest der Gruppe schien seine Meinung und seine Handlungen nicht nachvollziehen oder akzeptieren zu können. Damit würde er leben müssen.
In einer solchen Situation würde er sich für gewöhnlich von dem Rest entfernen, aber er wollte diesen Auftrag zu Ende bringen. Er musste es tun, um sein endgültiges Ziel zu erreichen. Der wahren Mission, der er sich verschrieben hatte. Also fasste Bazille einen Entschluss. Er würde sich zurückhalten. Würde keine Bemerkungen mehr einwerfen, von denen sich jemand gestört fühlen könnte. Würde niemanden mehr attackieren, keine Gewalt mehr anwenden. Er würde den anderen das Reden überlassen und handeln, wenn er gebraucht wurde.
Wieder fiel sein Blick auf die Wachen, die so aussahen, als wären sie nicht mal in der Lage es mit einem kleinen Strauchdieb aufzunehmen. Oorm schien mit Ihnen zu diskutieren.
"Ich bin eben mal weg", verkündete er, damit die anderen Bescheid wussten. "Muss über etwas nachdenken. Das liegt nicht daran, dass mich deine Geschichte nicht interessiert, Sam. Nimm es nicht persönlich."
Tatsächlich war Samuel noch derjenige in der Gruppe, mit dem er langfristig wohl am Ehesten klar kommen würde. Normalerweise hätte er sich diese Worte gespart, aber er wollte ja keinen Ärger erregen.
Mit etwas mürrischer und düsterer Laune tauchte der Söldner in einer nahe liegenden Gasse ab. Es gab etwas zu erledigen.
Mike, Samuel und Neah ließ er in der Nähe der Wachen und Oorm hinter sich.
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Beitrag von Elli Do Feb 16 2017, 12:44

Sam verfolgte das Gespräch zwischen Oorm und den Wachen. Er war nicht überrascht, dass es nicht lief. Hätte ich auch gewundert. Doch er vernahm sehr wohl den Hinweis mit dem Schiff. Wo Schiffe waren, waren auch billige Mädchen.
"Wir sollten es am Hafen versuchen. Ich werde mich dort hin aufmachen. Kommt jemand mit?"
Mit etwas Mühe schaffte er es Waldmeister zu drehen und blieb neben Mike stehen, nachdem Basil seiner Wege gegangen war. Er mochte Mike auf eine verschrobene Art und Weise, warum also nicht drauf eingehen?
"Auf der Hauptinsel liegt unser Familiensitz. Verarmt natürlich, wie die meisten. Mein Vater ist ein schlechter Geschäftsmann, der den ganzen Tag damit beschäftigt ist Karten zu malen....und mein älterer Bruder hilft ihm dabei."
Er machte eine kurze Pause und blickte in die Stadt hinein. "Meine Mutter ist früh gestorben."
Es passierte ihm nicht oft, aber Erinnerungen überfluteten ihn. Als sie noch lebte, da hatte es vielleicht noch eine Chance für ihn gegeben. Doch dann...war sie aus dem Leben gerissen worden. So jung, so lebensfroh, so schön. Für Sam hatte es nie eine schönere Frau gegeben. Nie eine die mehr Leben versprühte oder eine Frau die er auch nur halb so sehr hätte lieben können wie sie.
"Zu früh." er zuckte mit den Schultern.
"Solltest du eine Familie meinen, die ich gegründet habe...ich weiß nicht. Kann sein dass es etliche Mini-Sams gibt. Ich kenne aber keinen davon."
Er lachte. Ja, er hatte mit Sicherheit Kinder gezeugt. Dann dachte er an Dana zurück, sie war wohl die erste Frau gewesen, mit der er sich das Konzept "Familie" vorstellbar gewesen war und auch die damit verbundene Treue. Doch als es eng wurde und ein Konkurrent auf den Plan trat, hatte er seine sieben Sachen gepackt und war abgehauen.
"kommst du mit zum Hafen? Wenn du magst, kann ich dir mehr erzählen, sollte es noch spannende Sachen geben die du wissen willst." Er grinste Mike an. Geschichten erzählen konnte er schon immer gut, ob sie wahr waren oder nicht - es blieb sein Geheimnis.
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Beitrag von Schattenmond Fr Feb 17 2017, 21:09

Neah musste beunruhigt feststellen, dass sich die Reihen lichteten und sie mit Oorm allein zurück bleiben würde. Ausgerechnet Oorm. Wobei, wenn sie ehrlich war, war ihr nur Mike ein liebgewonnener Fremder geworden. Ein tiefes Seufzen entfuhr ihrer Kehle. Dann trieb sie Eldur an und positionierte sich neben Oorm. Sie zog die Kapuze noch etwas tiefer ins Gesicht. Dann verharrte sie wortlos.
Es war besser Oorm das Reden zu überlassen, ehe sie sich noch unbeliebter machte. Stattdessen krauelte sie ihrem Reittier den Hals, was dazu führte, dass sich der hengst genüsslich rekelte.
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Beitrag von Leo Fr Feb 17 2017, 23:23

Mike warf Basil nicht mehr als einen knappen Blick zu. Ja, sollte er gehen … vermutlich würde hier niemand den granteligen Söldner vermissen. Er selbst zumindest nicht. Bestimmt hatte er nur gelogen, er hätte ihm nie das Kämpfen beigebracht … Basil war niemand, der Uneigennütziges tat, und schon gar nicht für einen Jungen vom Land mit Hut und ohne Schuhe. Mike runzelte die Stirn und sah nochmal auf, aber da war Basil schon verschwunden, verschluckt von irgendeiner Häuserschlucht. Na, auch gut. Er würde sie schon wiederfinden.
Aye aye, Matrose!“ Mike salutierte zum Spaß und grinste. Dann schmolz sein Grinsen, als er sah, dass Neah zurückbleiben wollte. „Aber … vielleicht sollten wir mit dem Hafen auf die beiden warten. Reicht ja, dass Basil abgerauscht is.“ Er zog eine Grimasse und deutete auf die Straße, in der er den Hässlichen vermutete.
‚Familiensitz‘, wow … Klingt immer noch besser als meine Kindheit. Auf Dörfern wie meinem gibt’s kein Geld …“ Er kratzte sich am Kinn und sah nachdenklich über die steinernen Häuser Grats. Die Straße war abschüssig, und so konnte er bequem das ganze Viertel überblicken, bis hin zu der breiten Schlucht, an welcher auch die Hängebrücke gelegen hatte. Wie wäre sein Leben wohl gelaufen, wenn er in dieser Stadt zur Welt gekommen wäre? „Aber dafür hatte ich meine Freunde … und meine Schwester natürlich, Hazel. Die ist zu Hause geblieben … … Ich glaube, ich vermisse sie ein bisschen. Meine Eltern sind auch tot, ist gar nich lange her, aber sie hab ich ja noch. Deshalb … naja, ich kann sie nich allein lassen, verstehst du?“ Er grinste schief und richtete seinen Blick wieder auf Neah und ihr Pferd. Irgendwie war es gerade schwer, Sam direkt anzusehen, er wusste nicht, warum.
Und du, vermisst du deine Lieben? Deinen Vater, deinen Bruder? Es klingt ja nicht, als wärt ihr, naja … besonders dicke miteinander. Oder?
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Beitrag von Thorgrimm Sa Feb 18 2017, 04:55

Oorms Gesichtsausdruck veränderte sich während des kurzen Gesprächs mit den Wachen kein bisschen. Der erste Eindruck war anscheinend richtig gewesen, denn die Männer hatten kaum weitergeholfen. Die einzig nützliche Information hatten sie ihm wohl nur durch Zufall gegeben. Ein Schiff also. Möglich war es, dass die Prinzessin über diesen Weg entführt und aus der Stadt gebracht worden war. Sie hatten sowieso keine andere Wahl, wenn sie die Königin wiederfinden wollten. Oorm hatte das Gefühl, dass sie, wenn sie die Frau fanden, auch dem Nekromanten ein ganzes Stück näher kommen würden.
"Danke." entgegnete er den beiden Wachen einfach und wandte sich dann ab. Sie hatten offensichtlich keine Lust, ihm weiterzuhelfen oder sich überhaupt zu unterhalten und ihm erging es eigentlich auch nicht anders. Auf die Fragen ging der alte Gestaltwandler gar nicht erst ein. Er sah es nicht als notwendig an und fasste sie als komplett rhetorisch auf. So ging er dann zu seinem Pferd zurück.
"Also zum Hafen." stellte und legte er einfach fest, auch wenn Sam und Mike anscheinend schon die gleiche Idee gehabt hatten. Dass sich der hässliche Söldner einfach verabschiedete, stieß Oorm doch etwas übel auf. Der Mann hatte nicht die besten Umgangsformen und war oft aggressiv und abartig aber er war einer der besten Kämpfer der Gruppe und sie brauchten ihn. Er war generell dagegen, die Gruppe groß aufzuteilen aber sollte Bazille doch machen, was er wollte. Früher oder später würde er schon wieder zu ihnen stoßen. Der Mann nahm seine Arbeit wenigstens ernst - nicht so wie Saltatrix oder der Rabe.
Ohne weitere Worte und große Umschweife, stieg der alte Mann auf und ritt voraus, in Richtung Hafen. Auch wenn er gerade gar nicht richtig wusste, wie er dorthin kam.
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Beitrag von Darnamur Sa Feb 18 2017, 18:17

Bazille ließ die Gasse hinter sich, tauchte in eine Straße ein, ließ auch diese hinter sich und bog in eine Seitengasse ab. Die Häuserblöcke standen hier nah beieinander, er quetschte sich durch einen Spalt von einem Schritt Breite. Die Geräusche der Menschen wurden etwas dumpfer, das Pochen in seinem Herzen lauter. Bazilles Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse. Er schleppte sich noch ein paar Schritte weiter. Hier würde ihn wohl außer einer Handvoll Passanten niemand sehen können. Noch einmal rauschte sein Blick von links nach rechts, dann musste er den Schmerzen nachgeben.
Mit knirschenden Zähnen musste sich der Söldner an der bröckeligen Hauswand niederlassen, während sich die Muskeln in seinen Beinen verkrampften und heißer Schmerz ihm bis in den Kopf schoss. Gallebittere Übelkeit kroch ihm durch den Magen, während er mit den Händen versuchte die unkontrolliert zuckenden Gliedmaßen zu beruhigen. Ein Keuchen entrang sich seiner Kehle, die verschiedenfarbigen Augen pressten sich zu engen Schlitzen zusammen. Dann, nach einigen langen Sekunden, die ihm wie eine Ewigkeit anfühlten, ebbte der Schmerz ab. Der Atem des Söldners ging rasselnd.
"Scheiße, Scheiße, Scheiße."
Ächzend stemmte er sich von dem verdreckten Boden der Gasse auf. Er bemerkte, dass tatsächlich irgendein Kerl in der Straße zu seiner Rechten stehen geblieben war und zu ihm herüber glotzte. Als sich aber das zähnefleischende Gesicht des entstellten Mannes in seine Richtung drehte, verschwand er recht schnell aus seinem Blickfeld. Scheiße.
Das würde nicht besser werden, das war Bazille irgendwie klar. Als Sam ihn gestern Abend schon bei dem Zusammenbruch erlebte hatte, das war schon übel gewesen. Aber es würde nicht besser werden. Irgendwann würde es ihn vielleicht im Kampf erwischen und dann hatte er ausgeschissen. Er stützte sich an der rechten Hauswand ab, Putz löste sich unter seinen Fingern knirschend vom Mauerwerk. Er machte sich auf den Rückweg. Sein Körper hatte sich wieder beruhigt. Aber das Gift war immer noch in seinem Inneren.

Als er wieder bei der Stadtwache eintraf, war der Rest verschwunden. Das trug auch nicht unbedingt zu einer Besserung seiner Laune bei. Hatte er nicht gesagt, dass er gleich wieder da war? Aber von seinen Begleitern fehlte jede Spur. Nicht nur Mike und Samuel, auch Oorm und Neah waren spurlos verschwunden. Der Söldner seufzte und fixierte dann die beiden Geschöpfe vor ihm, die nicht so aussahen als wären sie in der Lage sich selbst, geschweige denn eine ganze Stadt zu beschützen. Er marschierte auf sie zu, mit recht mürrischer Miene.
"Sagt mal...ihr beiden Gestalten habt doch eben noch mit meinen Gefährten geredet. Haben sich über den Nekromanten erkundigt oder etwas in der Art. Habt ihr ne Ahnung, wohin sie hin sind?"
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Beitrag von Elli Mo Feb 20 2017, 13:44

Immerhin wollte Mike sich anschließen, auch wenn er die anderen mit nehmen wollte. Gut, auch kein Problem. Sam wäre die Anwesenheit von Basil irgendwie lieber gewesen, wie die von Oorm. Dieser sprach kaum und brummte auch eher vor sich her. Vermutlich war er zu lange als Bär durch die Wälder gestapft. Das schien abzufärben. Als auch Oorm und Naeh sich auf den Weg machten und Sam neben Mike herritt, war es wohl an der Zeit zu antworten. Schließlich hatte er zu dem Gespräch selbst aufgefordert. Fast. Quasi. Irgendwie. So gesehen.
Er hatte gelächelt, als Mike von seiner Schwester zu erzählen begann. Es klang so nach zu Hause. Auch wenn es nur wenige Worte gewesen waren, schien es ihm als würde er zwischen den Zeilen deutlich mehr heraus holen.
"Ich weiß, als Dörfler hat man es nicht leicht." Unerwähnt ließ Sam hierbei absichtlich, dass es eben den meisten Menschen in Dörfern, wegen Menschen wie ihm schlecht ging. Großgrundbesitzer, die sich den Anbau von Gemüse teuer bezahlen ließen. Zumindest in den meisten Fällen, sein Vater sah das anders. "Die Menschen müssen doch von etwas leben!"
Verächtlich hatte Samuel damals das Feld geräumt, als er seinem Vater eine Zinserhöhung vorgeschlagen hatte. Er hatte alles durchgerechnet, die Sanierung des Westmauer wäre damit ein Klacks gewesen. Stattdessen verfiel diese nun und Efeu machte sich daran, das poröse Mauerwerk noch weiter zu Zerstören.
"Ich hab keine Lieben, die ich vermissen könnte. Ich habe meinen Vater und meinen Bruder. Dabei weiß ich nicht einmal ob mein Vater noch lebt. Ich habe ihn zuletzt vor neun Jahren gesehen. Mein Bruder war der Liebling meines Vater. Die beiden sind sich sehr ähnlich. Was mich noch mit meiner Familie verbindet ist lediglich eine Tätowierung."
Dann sah er Mike von der Seite etwas genauer an. Er schien einfach so fröhlich so unbesonnen lebhaft.
"Was ist deinen Eltern geschehen?"
In der Ferne konnte Sam den Hafen erkennen.
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Beitrag von Schattenmond Mi Feb 22 2017, 16:59

Neah wendete ihr Pferd und ritt hinter Oorm her. Dabei verzog sie keine Miene und hielt den Kopf gesenkt, sodass man nicht in ihr Gesicht blicken konnte. Dabei lauschte sie den Worten der beiden.
Familie... . Sie war ein wenig wehmütig.
Ihr Vater war schon ewig tot, ihre Mutter noch viel länger.
Das was sie als Familie kannte, waren Menschen. Zu Anfang war es für sie in Ordnung gewesen, die Nomaden als Familie zu betrachten, doch je älter sie wurde, desto mehr wurde ihr bewusst, dass sie allein war.
Dann war diese Frau aufgetaucht. Sie war anscheinend um die 20 gewesen. Ihre langen, glatten Haare waren schneeweiß und eine seltsame Mischung aus eiskaltem Schauer und Geborgenheit hatte sie umfasst.
Iliah.
Sie tauchte von da an immer mal wieder auf, wechselte nur wenige Worte und verschwand dann genauso unangekündigt, wie sie kam. Bei ihrem letzten Besuch hatte sie die energetischen Ströme spüren können, welche sie umgab. So viel Magie hatte sie noch nie gespürt, auch nicht, auf der bisherigen Reise.
Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen.
Wenn das hier vorbei war, würde sie Iliah aufspüren. Sie hatte so vieles zu fragen.
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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise - Seite 3 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise

Beitrag von Leo Di März 07 2017, 23:27

Meine Eltern?“, Mike lächelte ein wenig schmerzhaft, als er sich in diesem Moment an seine Mutter erinnerte. Eine herzensgute Frau, warm und wunderbar … Sie hatte ihre Kinder ebenso geliebt wie ihren Mann. Was wäre wohl, wenn er sie nicht gehabt hätte? Wäre er anders? Wahrscheinlich schon. Jemand wie Basil? Hoffentlich nicht. Der hatte bestimmt keine schöne Kindheit gehabt … „Naja, sie sind gestorben, ziemlich knapp nacheinander. Mein Vater war schon ziemlich alt, da hat nicht viel gefehlt. Ich war gerade 20, da ist er einfach umgefallen, mitten im Gemüsebeet. Tot.“ Mit dem Gesicht nach unten hatte er dagelegen. Mike sah es wieder vor sich, dieses alte Gesicht. Viel klüger, als ein Soldat sein sollte. Viel freundlicher, viel ruhiger. Aber alles, was von diesem Leben übrig geblieben war, waren zwei Kinder … und der Degen, den sein Jüngster jetzt trug.
Er hatte noch nie so darüber nachgedacht, aber gerade kam ihm das, was da an seiner Hüfte hing, tatsächlich wie ein Teil seines Vaters vor. Das klang kitschig. Aber irgendwie war es so.
Naja, und mit meiner Mutter hat es dann nicht mehr lange gedauert. Sie hat das gut verkraftet, aber sie war selbst nicht mehr jung … Und dann sind die Pocken ins Dorf gekommen.“ Neue Bilder tauchten auf, traurige Bilder. Hazel, die mit einem Schwamm die Stirn ihrer Mutter befeuchtete und leise auf sie einredete. Hazel hatte das schlimm getroffen … „Sie hat zwei Tage geschlafen, und irgendwann hat ihr Herz einfach aufgehört zu schlagen. Sah nicht schmerzhaft aus. Aber letzte Worte hat sie keine mehr gesprochen, genauso wenig wie Vater.“ Traurigkeit kam in ihm hoch, wie damals, als sie Mutter beerdigt hatten. Damals hatte er geweint. Jetzt zum Glück nicht. Trotzdem saß da irgendwas in seiner Lunge, schwer und eisern. Mike seufzte, den Blick auf den abwärts weisenden Weg gerichtet. In der Ferne meinte er schon, Schiffsmasten hinter den Häusern zu sehen.
Aber was mach ich hier, rede von mir, als hätte ich Schlimmes erlebt! Wir haben doch noch Arbeit zu erledigen. Schnappen wir uns endlich diesen Verbrecher und werden reich dafür!“. Er grinste zu Sam herüber (und hinauf), schob seinen Hut ein Stück weiter nach hinten und spürte, wie die Traurigkeit schon wieder verflog. Das alles war schon Monate her, kein Grund noch immer Trübsal zu blasen. Machte er ja sonst auch nicht. Aber sonst fragte ihn auch selten einer. Nur wenige Leute interessierten sich für das Schicksal von Michael Perkwood.
Kein Wunder.

Grats Hafen zu finden war nicht sehr schwer: Die Stadt war auf mehreren Plateaus gebaut, der Hafen befand sich auf derjenigen, die am tiefsten lag. Als Gebirgsstadt schien es erstaunlich, dass Grat einen Meerzugang haben sollte, und tatsächlich war das auch eher einer Laune der Natur zu verdanken. Grats Hafen lag beinahe ebenerdig, am Ende einer schmalen Schlucht, die in einen Meereszugang mündete. Nachdem die Straße, der die Gruppe folgte, eine Weile lang sanft abgefallen war, endete sie nach einer Weile abrupt; stattdessen waren Stufen in den Stein gehauen, zu deren Seiten schroffe Felswände zurückblieben. Die Treppe war lang und wies mehrere Biegungen auf, zumal herrschte reger Verkehr auf ihr, und als sie schließlich bewältigt war und Mike sich umdrehte, erstreckte sich hinter ihm eine Felswand von fast 6 Metern in die Höhe. Rechts und links waren es noch deutlich mehr: Stolze 15 Meter ragte das Kliff über der See empor und musste einen gigantischen Ausblick bieten. Hier unten dagegen, dort, wo wohl einstmals schroffe Felsen von Wasser überspült worden waren, hatte der Mensch der Natur ein weiteres Fleckchen Stadt abgerungen: Bogenförmig nach innen gewölbt, und so dem Verlauf der umliegenden Klippen folgend, lag der Hafen der Stadt Grat.
Es roch nach Salzwasser und Tran. Um die Gruppe herum ging es geschäftig zu: Muskulöse Seemänner, rau wirkende Kapitäne, leicht bekleidete Damen vor den an die Klippe gebauten Häusern – alles, was man in einem Hafenviertel erwarten konnte, fand sich hier, dicht gedrängt im natürlich begrenzten Viertel, eingeschlossen zwischen Fels und See. Seile und Kisten lagen herum, Menschen schleppten Fracht durch die Menge, mehrere mehr oder weniger große Schiffe ankerten an der algenbewachsenen Hafenkante. Möwen kreisten ihre Bahnen und schrien; einmal meinte Mike sogar, ein Möwennest an der linken Felskante zu erkennen, doch um scharf sehen zu können lag es viel zu weit oben. Ohnehin lag alles in einem dämmerigen Schatten – die Sonne war hinter Grats Häusern und Brücken kaum einmal zu sehen, dafür würde sie am Abend über dem nach Westen ausgestreckt daliegenden Meer wohl einen umso beeindruckenderen Sonnenuntergang zum Besten geben.
Mike blieb einen Augenblick stehen und ließ die Szenerie auf sich wirken, doch als er merkte, dass seine Gefährten weitergegangen waren, gab er Biene einen sanften Klaps in die Seite und schloss wieder zu den anderen auf. Sie waren da: Am Hafen. Doch was jetzt?
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Beitrag von Darnamur Mi März 08 2017, 01:09

"Vier!"
Bazille streckte vier Finger aus und hielt sie dem Obdachlosen entgegen. Dieser schielte ihn aus faltenumsäumten Augen an und klimperte mit der Holzschale in den Händen, in der ein einziger Taler lag.
"Zwei Inselmenschen, von denen einer riecht wie ein Iltis, ein Kerl der aussieht wie ein Bär und eine Frau die nicht so aussieht wie ein Fuchs."
Das war wohl nicht die genaueste Beschreibung, die er je abgegeben hatte, aber der Söldner hatte auch einfach keine Lust sich nun Ewigkeiten mit diesem Bettler aufzuhalten, der verdammt begriffsstutzig war. Nach einem erschöpfendem Gespräch mit den beiden Wachmännern, die etwas davon redeten das an ihrem Tor bestimmt niemand vorbeigekommen wäre, war seine Geduld aufgebraucht. Grat ist ein Kessel, hatte der eine Kerl gemeint. Und deswegen waren seine Gefährten wohl zum Hafen aufgebrochen. Ohne ihn.

Vermutlich hatten sie ihn gar nicht vergessen. Der Gedanke kam Bazille erst jetzt in den Sinn. Aber eigentlich wirkte er nur logisch. Man wollte ihn loswerden. Sich vom Hals schaffen. Der Söldner spürte Zorn in sich aufsteigen. Tagelang setzte er sich für die Gruppe und ihren Auftrag ein- und so dankte man es ihm. Er machte sich aus dem Staub, nur für einen Moment. Und sofort nutzten sie die Gelegenheit den hässlichen Bastard loszuwerden, der sie begleitete. Was machte er überhaupt noch hier? Mit diesen Gestalten? Sollte er den Wink mit dem Zaunpfahl annehmen und sich verpissen?
Natürlich hatte sich keiner getraut es ihm ins Gesicht zu sagen, das ärgerte ihn am Meisten. Wahrscheinlich hatten sie Schiss gehabt. Also musste es hinter seinem Rücken passieren. In dem Augenblick, in dem er sich von der Gruppe trennte. Diese feigen Ratten.
Bazille war versucht sie im Stich zu lassen, damit sie sich alleine mit dem Nekromanten und dessen Handlangern herumschlagen durften.
Doch es gab eine Sache, die ihn störte. Man brachte ihn um seinen Anteil. Seine Bezahlung, wegen der er das Ganze hier durchmachte. Man nahm sie ihm einfach weg. 10.000 silberne Taler. Genug um einen weiteren Versuch zu starten. Noch ein Mal ins Grenzgebirge aufzubrechen und sich seinem Schicksal zu stellen. Das durfte er nicht zulassen. Dies war vielleicht seine letzte Chance und die Zeit lief ihm davon. Er brauchte dieses Geld. Und deswegen musste er den Auftrag zu einem Ende bringen. Ob die anderen wollten das er dabei war oder nicht. Sie würden ihn nicht loswerden, bis der Schädel des Nekromanten in seinen Händen lag.

"Bist du...taub?" Bazille musterte den braungebrannten Mann noch einmal, der ihn zahnlückig angrinste und mit seiner Schüssel klimperte. Keine Antwort. Irgendwo am Rande seines Sichtfelds kackte eine Möwe auf die Straße. Der Söldner stieß angespannt Luft durch die Nase aus.
"Ich habe dir schon Geld gegeben. Wenn du mir eine Antwort gibst, bekommst du mehr."
Der Mann lächelte ihn an, als wäre er eine Art Gottheit. Bazille vermutete, dass die Sonne das Hirn dieses Kerls schon vor einiger Zeit zu dampfendem Wasser geschmolzen hatte. Allgemein musste wohl etwas mit ihm nicht stimmen. Allein schon weil er ihn, die mit Abstand hässlichste und düsterste Gestalt in der Umgebung, anlächelte. Bettler hatten normalerweise gute Augen und bekamen viel mit. Der hier wirkte, als hätte er irgendwelche südländischen Pilze gefressen.
"Noch ein Versuch: Das hier...ist ein Esel."
Horatio stand neben ihm mit seinem typischen Gesichtsausdruck. Bazille tätschelte ihm auf den Rücken, was sein Weggefährte gar nicht zu bemerken schien. Stattdessen beobachtete Horatio mit höchstem Desinteresse einen Fleck an einer Hauswand.
"Hast du so einen in letzter Zeit schon mal gesehen?"
Der Bettler lächelte irritiert und klimperte mit der Holzschale.
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Jünger des Pinguins

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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise - Seite 3 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise

Beitrag von Thorgrimm Fr März 17 2017, 04:14

Stumm ritt Oorm in Richtung Hafen voran. Am Gespräch über Eltern und Familie beteiligte er sich nicht. Eher versuchte er dieses Thema völlig auszublenden. Er lebte zwar schon eine ganze Weile als Einsiedler aber es hatte eine Zeit gegeben, in der er nicht völlig alleine gewesen war und die Nähe anderer Menschen genossen hatte. Der alte Mann hatte eine Familie gehabt, bevor ihn der Waldgott für immer verändert hatte. Immer wenn er sich an diese Zeiten zurückerinnerte, fiel es ihm schwer, diese Wandlung und die damit einhergehenden Verantwortungen und Kräfte nicht als Fluch anzusehen. Zweifel blieben immer bestehen und nagten an ihm aber vergingen auch schnell wieder, wenn er daran dachte, was er für diese Welt tun konnte und musste.
Auch wenn er versuchte, diese Gedanken zu verscheuchen, spukten sie weiterhin in seinem Bewusstsein herum. Zumindest im Punkt Familie und Eltern schienen sie alle etwas gemein zu haben. Sam und Mike hatten ihre Eltern verloren, Oorm hatte sie lange überlebt und er bezweifelte, dass Bazille Kontakt mit seinen Eltern oder seiner Familie hatte - wenn die überhaupt noch lebten. Lediglich bei Neah war er sich nicht sicher aber da sie sich schon mit einem so jungen Alter, einer so wichtigen Mission anschloss, hatte sie vermutlich auch niemanden mehr. Sie alle waren also alleine. Solange sie zusammen blieben und ihre Aufgabe im Blick behielten hatten sie aber zumindest sich und außerdem ein gemeinsames Ziel.
Am Hafen angekommen, sah sich Oorm angewidert um. Hier gefiel es ihm noch schlechter als in der Stadt. So viele Menschen und so wenig Platz. Zu viele Geräusche und Gerüche - wie sollte man sich da auf eine Sache konzentrieren können? Niemand schien auch nur einen Moment still stehen zu können und sich der riesigen Weite des Meeres zu erfreuen. Alle waren in Arbeit vertieft und hatten zu tun. Zumindest Oorm nahm die Szenerie einen Moment in sich auf, bevor er weiterritt.
"Wir sollten ein bisschen rumfragen." brummte er schließlich. "Ich war noch nie an einem Hafen... gibt es hier so etwas wie Aufseher, die sich um die Schiffe kümmern? Wenn ja, sollten wir dort anfangen zu suchen."
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