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Kapitel 1 - Erwachen

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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 9 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Darnamur Mi Apr 01 2015, 00:44

Der Monolith in seinem Rücken war angenehm und wärmte ihn und das war gut.
Alamee baute sich so vor der Gruppe auf, dass Jewgeni schlecht woanders hinsehen konnte und das war nicht gut.
Sulugel wurde behandelt und das war gut.
Die behandelte Verbrannte stand auf und das war…erschrocken duckte sich Jewgeni, als er bemerkte, dass die Frau plötzlich bei ihm war und direkt neben ihm am Fels des Monolithen kratzte. Er schluckte. Was war denn mit der los? Sie wirkte so, als würde sie ein wenig irr sein, zumindest plapperte sie wirr und ungebändigt vor sich hin. Vor so etwas musste man sich in Acht nehmen. Glücklicherweise hörte sie relativ schnell wieder damit auf, an seinem Monolithen zu kratzen und wurde etwas ruhiger. Jewgeni konnte wieder ein wenig entspannen, ließ aber stets ein Auge auf der Fremden ruhen.
Nachdem er den Worten des Schamanen gelauscht hatte, wurde ihm einerseits warm ums Herz, weil Sulugel es vermutlich überstehen würde, andererseits auch mulmig. Wie sollten sie diesen Mann denn bezahlen, wenn sie nichts bei sich hatten?
Jewgeni stellte sich bereits vor, wie Kin’Tesh mit dem Heiler verhandelte: Mit einem Schulterzucken drehte sich der Muskelberg zu ihm selbst um, um ihn aus seinen blasskalten, grauen Augen anzustarren und hörte ihn schon sagen: „Nehmt ihn. Er ist nichts als eine Last für uns!“
Ein Schaudern durchfuhr Jewgeni. Aber würden sie das wirklich mit ihm machen? Er tat doch niemandem etwas. Aber Jewgeni war sich nicht sicher. Bis jetzt war er keine große Hilfe gewesen und selbst, als er Sally geholfen hatte, war das mehr aufgrund einer Panikattacke, als aus Mut heraus geschehen.
Sally. Er hoffte die Verletzung würde gut behandelt werden können. Besorgt sah er zu ihr hinüber, sagte aber nach wie vor nichts und gab sich Mühe mit dem Monolith in seinem Rücken zu verschmelzen.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 9 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Elli Mi Apr 01 2015, 13:00

Im Moment gab es nichts was Stella tun konnte, außer abwarten. Also ließ sie die anderen machen, betrachtete die Dinge die um sie herum geschahen und schwieg zu allem. Es freute sie das Sulugel endlich geholfen wurde und seine Chancen, dass er es überstehen würde, gestiegen waren. Das Sally offenbar auch vergiftet war, machte Stella betroffen. Sie selbst war einigermaßen unverletzt aus allem herausgekommen...mehr Glück als Verstand...
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 9 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Umbra Sa Apr 04 2015, 17:28

Der Preis für eine Behandlung schien Sally recht unverschämt zu sein, wenn sie bedachte, dass sie praktisch nur eine Handvoll Münzen in den Taschen der Verunglückten draußen in der Wüste gefunden hatte. Andererseits schien ihr ein so hoher Preis auch notwendig zu sein, wenn der Schamane auch diejenigen behandelte, die nicht zahlen konnten. Vielleicht sollte er sein Geschäftsmodell etwas überdenken. Sally konnte sich nicht denken, dass er auf diese Weise besonders viel Gewinn machte. Sie würde eher von allen weniger verlangen, aber dafür keine Ausnahmen machen, wenn jemand nicht zahlen konnte… Allerdings hatte sie auch keine Ahnung, was man sich sonst für fünfhundert Kristalle leisten konnte. Vielleicht waren diese Münzen am Ende doch nicht viel wert, wie es den Eindruck machte, und der Preis für eine Behandlung war äußerst angemessen. Das konnte sie nicht einschätzen. Außerdem beschwerte sie sich in Sulugels Situation keineswegs darüber, dass der Schamane nicht auf seinen Kristallen bestand. Allerdings bedeutete dieser Umstand nicht, dass er sich damit zufrieden geben würde, leer auszugehen. Alamee hatte „wir finden schon eine Lösung“ gesagt. Das ließ vermuten, dass der Schamane sich statt des Geldes eine andere Form von Gegenleistung versprach. Was das wohl sein mochte? Sally gefiel der Gedanke nicht, bei diesem obskuren Kerl in der Kreide zu stehen. Am Ende war er vermutlich jemand, der über Magie verfügte, aber den Leuten als Schamane „verkleidet“ eine Show bot, um ihnen besser den Besitz aus der Tasche ziehen zu können. Es war zwar nur ein Gefühl, das sie ermahnte, misstrauisch zu bleiben, aber im Moment konnte sie sich ja kaum auf etwas anderes verlassen als auf ihr Gefühl. Sie hatte keine Ahnung, ob sie in ihrer Vergangenheit Erfahrung mit Blendern und Scharlatanen gemacht hatte, aber der Gedanke daran kam ihr vielleicht nicht nur zufällig in den Sinn. Möglicherweise schlummerten die Erinnerungen, die sie verloren hatte, noch in ihrem Kopf – irgendwo. Wenn sie nur einen Weg wüsste, an sie heranzugelangen… Aber schätzungsweise war das hoffnungslos. Selbst wenn sie einmal Kenntnis über Wege verfügt hatte, ein verlorenes Gedächtnis wiederherzustellen, hatte sie sie ebenfalls vergessen. Das würde man dann wohl Ironie des Schicksals nennen.

Sally verfolgte die Behandlung von Sulugel durchaus interessiert. Eins musste sie Ho’taui und Alamee lassen: Wenn diese ganze Vorstellung wirklich nur Effekthascherei sein sollte, hatten sie sie immerhin gelungen inszeniert. Dieses Mal schien jedoch etwas anders zu sein als bei der verbrannt aussehenden Frau… oder dem Mädchen (Sally war sich über das Alter dieser Person nicht ganz sicher). Alamee lieferte sogleich eine Erklärung dafür, warum es zu einem magischen Farbenspiel gekommen war.
Gift?
Sally wurde unruhiger, je mehr Worte über Alamees Lippen kamen, und sie spürte, wie ihr hieß und kalt wurde und die Farbe aus ihrem Gesicht wich, als die Geschuppte sich erkundigte, ob noch jemand von diesen Raupen verletzt worden war, und Kin’Tesh sogleich keinen Hehl daraus machte, dass gerade Sally selbst ein weiteres Opfer war.
Sie merkte, dass Panik ihre Kehle hinaufkroch. Etwas gehetzt blickte sie zum offenbar einschlafenden Hünen hinüber – und dann zurück zu Alamee.
„Ähm, nun ja, ich wurde gebissen. Aber es ist nicht so schlimm. Schmerzt nur ein wenig… Ich fühle mich gut!“, versicherte Sally schnell und lächelte etwas gequält. Sie wich einen kleinen Schritt zurück. „Es müsste mir schlechter gehen, wenn ich vergiftet wäre, nicht wahr? Ich glaube nicht, dass Anlass zur Sorge besteht. Das ist bestimmt nur ein Irrtum.“
Ja, das klang logisch.
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Beitrag von Thorgrimm So Apr 05 2015, 04:04

Auch wenn Sally versuchte, die Situation herunterzuspielen, hatte sie jetzt doch Alamees ungeteilte Aufmerksamkeit. Das Nicken und die Worte der Gezeichneten, sollte Sally etwas beruhigen können. "Wenn du das gleiche Gift in deinem Körper hättest, wärst du vermutlich schon vor einigen Stunden gestorben. Vielleicht bist du ja doch von etwas anderem verletzt worden?" fragte Alamee neugierig und näherte sich dabei der verletzten Frau.
Wer sich an den Angriff genauer erinnern konnte, würde wissen, dass Sulgel von dem Mottenwesen verletzt und Sally nur von einer der Raupen gebissen worden war. Es gab also doch einen Unterschied zwischen den Verletzungen und das war vielleicht auch der Grund, warum Sally nur Schmerzen hatte aber Sulugel dem Tod nahe war. Die Raupen dieses Wesens besaßen anscheinend noch kein so potentes Gift wie die Motten selbst.
Die Abneigung Sallys entging Alamee nicht. Anstatt darauf zu bestehen, Sally zu behandeln, winkte die Gezeichnete nur ab. "Wenn ich dich nicht untersuche, kann ich dir nicht sagen, ob Gefahr besteht oder nicht. Allerdings werde ich dich zu nichts zwingen." erklärte sie zur Erleichterung Sallys. Schließlich meldete sich endlich der Schamane zu Wort. "Euer Freund muss über Nacht hierbleiben. Ich habe das Gift unschädlich gemacht aber es ist eine längere Behandlung nötig, um es vollständig zu entfernen und die Verletzung zu heilen. Er hat sehr viel Blut verloren und braucht Erholung. Ich werde über ihn wachen. Ihr seht müde aus und ich bin es auch." Erschöpft seufzte der Mann. Er schwitzte noch immer. "Kommt doch bitte morgen wieder." schlug er mehr oder weniger vor und das waren vermutlich die Worte, auf die jeder gewartet hatte. Verhießen sie doch Ruhe und Schlaf, nach diesem anstrengenden Tag. Mit einem "Wenn die Schmerzen sich verschlimmern, zögere bitte nicht, zu uns zu kommen!" verabschiedete sich auch Alamee von der Gruppe.
Nachdem jeder das Zelt verlassen hatte, führte sie der Weg zum Gasthaus dieser kleinen Vorstadt. Inzwischen war es später Abend geworden und nur noch wenige, vereinzelte Personen liefen zwischen Zelten und Sandsteinhütten umher. Das Licht der Gaslampen vermochte die Dunkelheit nur stellenweise zu verscheuchen aber das war egal, denn sie erreichten endlich das Gasthaus.

Es sah aus wie ein riesiger Klotz aus Sandstein, in den Fenster und eine einzelne Holztür gebaut worden war. Weder gab es einen Balkon, noch Verzierungen, Zeichen, Farbe oder Schnörkel. Dafür war das Gebäude geradezu riesig und würde vermutlich genug Platz für die gesamte Gruppe bieten können. Im Inneren sah es allerdings anders aus und wirkte einladender. Die Einrichtung - Tische, Stühle, Schränke - bestanden alle aus einem dunklem Holz. Die Bar und Theke war aus poliertem Stein und auf einigen Glas- und Steinregalen standen hunderte Flaschen. In einem Nebenzimmer war eine gut eingerichtete Küche zu sehen. Nachdem sich einige etwas zu Essen gegönnt hatten - mit dem Geld, dass Sally und Kin'Tesh gefunden hatten - ging man anschließend schlafen. Die Zimmer waren zwar kein Luxus und nur sehr spartanisch eingerichtet aber zumindest sauber.
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Beitrag von Darnamur So Apr 05 2015, 20:22

Jewgeni zog sich die Schuhe aus, stellte sie säuberlich nebeneinander vor seinem Bett ab und schlüpfte dann unter die Decke. Seine dürren, bleichen Finger tasteten nach dem Gummibund seiner Brille und mit einiger Mühe gelang es ihm schließlich sie über die Masse an roten Haaren zu zerren. Mit einem Klappern wurde sie auf seinem Nachttisch abgelegt.
Dann lag er einfach nur da. In seinem weißen Kittel. Mit offenen Augen starrte er zur Decke hinauf.
Im Zimmer war es dunkel. Nur durch sein einziges Fenster fiel etwas Mondlicht ins Innere, dass mit seinem kalten Schein das spärlich vorhandene Mobiliar erfasste. Jewgeni hatte den selben Schlafdrang, wie schon im Zelt des Schamanen, aber er verspürte das Bedürfnis noch einmal über die Geschehnisse des heutigen Tages nachzudenken.
Alles hatte unwirklich begonnen, in einem Zellentrakt mit roten Lichtern und heulenden Sirenen. An alles, was davor geschehen sein musste, konnte er sich nicht mehr erinnern. Dann die Flucht durch einen seltsam  flimmernden Tunnel ins tobende Inferno. Sulugel, der sie hinausgeführt hatte. Die Hütte des Igels. Sulugel, wie er auf ihn zugestürmt kam und auf ihn ein brüllte. Seine Flucht in den Wald, weil ihn die anderen Gefangenen verfolgten. Das „Nest“. Der Kampf gegen das Grauen. Farian, der kreischend von der Motte davongetragen wurde…
Und danach? Die Verarztung von Sulugels Wunde- das „Kauterisieren“. Der Aufbruch durch die Wüste. Das Tier mit den Hörnern. Das abstürzende Luftschiff. Seine Wache bei Sulugel. Ihr neuer Gefährte kam hinzu, Xamir, der sich ebenfalls an nichts erinnern konnte. Der endlos lange Marsch. Die Wache am Stadttor. Der Schamane und seine hübsche Assistentin. Die Vision…
Die Vision war wohl das am Verstörendste an dieser ganzen Angelegenheit. Jewgeni wurde schon unruhig, allein, wenn er daran dachte. Aber sie war nicht das Einzige. Der gesamte Tag war unfassbar gewesen. Er war mit so vielen verschiedenen Horrorszenarien konfrontiert worden…und irgendwie war er nun Teil einer Gruppe aus Leuten, die er kaum kannte. Das alles war so etwas von surreal.
Das Problem war: Es war fast schon zu surreal. Mittlerweile hatte Jewgeni die Hoffnung schon so gut wie aufgegeben, dass es sich nur um einen ziemlich…gemeinen Albtraum handelte. Dennoch war es genau das, an das er nun denken wollte.
Dies war alles nur ein Albtraum. Ein böser Traum. Er würde nun friedlich einschlafen und dann am nächsten Morgen würde er wieder zu Hause aufwachen. Wo auch immer das war. Er würde alle seine Erinnerungen wieder haben und nicht wieder mit irgendwelchen schlimmen Dingen konfrontiert werden…
Jewgeni gähnte und wollte schon einschlafen, als ihm noch etwas einfiel.
Er richtete sich im Bett auf, setzte vorsichtig seine nackten Füße auf den Dielenboden und tappte zur Tür hinüber. Er drückte die Klinge herunter. Verschlossen. Gut so. Aber es war gut, dass Jewgeni es noch einmal nachgeprüft hatte. Er bewegte sich zurück zu seinem Bett und legte sich hin.
So lag Jewgeni bestimmt fünf Minuten, bis er merkte, dass er paradoxerweise zu all seiner Müdigkeit immer noch nicht einschlafen konnte. Entnervt atmete er aus und stand erneut auf. Seine Augen schielten zum Fenster hinüber. Es war leicht geöffnet, damit frische Luft ins Innere gelangen konnte. Müde ging er hinüber und blickte hinaus. Der Boden befand sich bestimmt drei Meter unter ihm und auch zu benachbarten Fenstern herrschte eine gewisse Entfernung. Doch irgendein Instinkt sagte ihm, dass er so noch nicht sicher war. Dass es Mittel und Wege gab, ihn dennoch zu erreichen.
Er atmete nervös ein und aus und lauschte seinem Herzschlag. Was war das für ein seltsames Gefühl? Eine Vorahnung? Oder nur blanker Wahn? Eigentlich dürfte ihm doch hier nichts passieren. Aber was, wenn ihm doch etwas geschah? Wenn…wenn…die nackte Katzenfrau in sein Zimmer kletterte, um ihm die Kehle aufzuschlitzen? Er schluckte und verschloss das Fenster.
Dann wankte er zurück zu seinem Bett. Jemand könnte das Fenster aufbrechen, war sein letzter Gedanke, bevor er einschlief.
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Beitrag von Elli Di Apr 07 2015, 15:13

Stella genoß es wieder aus dem Zelt heraus zu treten. Die Luft kam ihr kühlend und reinigend vor. Sie seufzte beim tiefen Einatmen vor Erleichterung. Dieser kleine Funke Hoffnung der fast erloschen war, keimte wieder in ihr auf. Stärker und stärker flammte es in ihrer Brust auf - das Gefühl, dass sich vielleicht doch noch alles zum Guten wenden würde. Wer wusste es schon, vielleicht fand sie bald die Antwort auf ihre Fragen. Sie wollte unbedingt mit dem Schamanen sprechen, doch aus Respekt vor der Leistung an Sulugel und seiner Müdigkeit hatte sie nichts gesagt und war schweigend aus dem Zelt getreten. Sie würde hoffentlich später noch die Gelegenheit haben, mit ihm zu sprechen. Während der Kleine mit der Brille recht schnell verschwand, besorgte sich Stella noch etwas Papier und einen Stift und zeichnete ein wenig darauf herum. Während sie in Gedanken versunken auf die erste Zeichung starrte - wen würde es wundern - die die Abkürzung HG1 zierte, bemerkte sie überrascht, dass sie nicht nur das Zahnrad aus ihrer Vision gezeichnet hatte, sondern auch noch weitere dazu. Sie blinzelte vor Verwunderung. Woher konnte sie dies? ...und wenn man sich die Zeichung einmal genauer ansah, waren die Räder alle so angeordnet, dass der Mechanismus laufen würde. Sie lehnte sich mit Blick auf das Bild in ihrem Stuhl zurück und hob die Hände zu den Augen. Vermutlich war es am Besten schlafen zu gehen.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 9 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Leo Mi Apr 08 2015, 01:53

Laverne bekam das, was um sie herum geschah, nur durch einen Schleier der Müdigkeit mit. Immer wieder fielen ihr die Augen zu, und auch, wenn sie das Gefühl hatte, das Besprochene könnte wichtig sein, konnte sie sich kaum aufraffen, aufmerksam zuzuhören. Die Anstrengungen des Tages forderten ihren Tribut, unbarmherzig. Warum konnte sie nicht größer, stärker, gesünder sein? Ihr Körper kam ihr nicht nur eigenartig fremd vor, er war noch nicht einmal Strapazen gewöhnt. Warum hatte sie nicht in einem Körper aufwachen können, wie Kin’Tesh einen hatte?
Gut, es hätte schlimmer kommen können. Immerhin hatte sie nur zwei Augen.
Es kostete Laverne einiges an Überwindung, sich von ihrem angenehm warmen Platz wieder zu erheben, aber es wäre unhöflich gewesen, noch lange im Zelt des Schamanen zu verweilen. Sulugel ging es gut, und er würde sogar überleben, wie es schien, das war nun vorerst das Wichtigste. Um großartig über Sallys Verletzung nachzudenken, war sie zu unkonzentriert, aber da ihre neue Bekannte keine schlimmeren Verletzungen davongetragen zu haben schien, war auch das vorerst nebensächlich.
Das Einzige, so egoistisch das sein mochte, war jetzt, dass sie endlich schlafen konnte. Eine Pause, und wenn es auch nur ein paar Stunden waren. Sonst würde ihr Körper seine Erholung wohl ungefragt einholen, und das wäre mehr als unangenehm.
Das Gasthaus der Zeltstadt war zwar groß, jedoch nicht wirklich einladend. Laverne war es für den Moment egal. Mit letzter Kraft schleppte sie sich auf eines der Zimmer und fiel auf die Matratze, ohne sich auszuziehen.
Das Kurioseste war wohl, dass sie nicht einschlafen konnte.
Erneut hatte sie das dumpfe Gefühl, ihr Gehirn nicht abschalten zu können. Sie war müde, unendlich müde, aber in ihrem Kopf spukten so viele seltsame Gedanken umher, dass der Schlaf einfach nicht kam.
Heute Morgen erst hatte sie genauso dagelegen. In einer dunklen Zelle. In einem brennenden Haus. Am Körper einen weißen Kittel, der ihr aller Wahrscheinlichkeit nach (durfte ein Wort wie ‚Wahrscheinlichkeit‘ nach einem derartigen Tag überhaupt noch in ihren Gedanken auftauchen?) nicht ihr gehörte. Und ihr Gedächtnis war komplett gelöscht. Noch war nichts zurückgekehrt; sie hatte keinen Strohhalm, an den sie sich klammern konnte, und das war mehr als frustrierend. Gleichzeitig wuchs der erschreckende Gedanke, dass da auch nichts mehr kommen würde. Was, wenn sie nicht einmal eine Vergangenheit hatte? Wenn sie, entgegen aller Wahrscheinlichkeit, in dem brennenden Gebäude gerade erst geboren worden war, beziehungsweise erschaffen? Als fertige Frau, ohne Geschichte, ohne Erinnerung, als komplett leere Hülle?
Vieles sprach dagegen. Erstens – warum sollte ihr Schöpfer, so es denn einen gab, ihr dieses lächerlich unperfekte Aussehen verliehen haben? Sie fuhr sich verächtlich durchs Gesicht, ertastete die Konturen. Viel zu große Ohren, viel zu große Augen. Strähnige Haare, die immer so fielen, wie es ihnen gerade passte. Geringe Körpergröße und Muskeln von kümmerlichem Wuchs. Nein, wenn sie eine Züchtung war, machte das wenig Sinn, oder?
Außerdem war da immer noch diese Wand aus Nebel in ihrem Gehirn. Irgendetwas lag dahinter, sie spürte es, nur heran kam sie nicht, und das machte sie beinahe wahnsinnig. Da waren schwache, verblasste Konturen, wie nächtliche Schatten, aber nichts Konkretes, nichts Fassbares. Einfach nichts.
Warum?
Sie schlug sich  mit der flachen Hand gegen die Stirn, wie um ihr Gehirn vom Denken abzuhalten, aber das machte sie höchstens wacher. Diese ganze Situation wuchs ihr über den Kopf, und sie konnte nichts tun als dabei zu stehen und zuzusehen. Der einzige Trost war, dass es offenbar Menschen – und Wesen – gab, denen es genauso ging, aber war das tatsächlich so? Was, wenn ihre neuen Gefährten logen und sie in Wahrheit die einzige ohne Gedächtnis war? Was, wenn sie sie benutzten für irgendetwas Gefährliches, irgendetwas Böses?
Warum gerade sie? Und wer waren diese Wesen, die sie erst heute kennengelernt hatte, und mit denen sie bereits einen Wald und eine Wüste durchquert hatte?
Nur eines stand außer Frage: Wenigstens eine Weile würde sie sich nicht von dieser abstrusen Gruppe trennen. Ob sie nun tatsächlich ihr Schicksal teilten oder nicht – es waren die Einzigen, die sie bisher in dieser verwirrenden Welt kannte.
Und ob sie wollte oder nicht, das schweißte sie alle auf merkwürdige Art und Weise zusammen.
Fragen, Fragen, nichts als Fragen. Und keine einzige Antwort. Laverne seufzte und schloss die Augen, aber die Gedanken waberten weiter durch ihren Kopf wie Geister, wie nebulöse Fragezeichen. Wann hatte sie das letzte Mal geschlafen? Das Erwachen des Morgens fühlte sich nicht wirklich wie ein Erwachen nach einer nächtlichen Ruhe an (das sagte zumindest ihr Gefühl). War es lange her? Mehrere Tage, Wochen, Monate? Jahre? Wie alt war sie eigentlich? Spielte es eine Rolle?
Ich bin Laverne Brady. Das war der einzige Fakt, an dem nicht zu zweifeln war. Die einzige unumstößliche Wahrheit, die sie kannte.
Das einzige Sichere in diesem heillosen Chaos.
Mein Name ist Laverne Brady, und ich werde dieses Rätsel lösen.

Ohne es zu merken, glitt sie in den Schlaf.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 9 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Adrian Kane Mi Apr 08 2015, 19:26

Blinzelnd vertrieb er die Muedigkeit aus seinen Augen und war innerhalb weniger Momente hellwach. Wie lange hat er geschlafen? Die Erinnerung daran, dass Zelt verlassen und sich anschliessend in ein Gasthaus begeben zu haben, wirkte angesichts des neuen Tages blass. Sulugel solange durch die Wueste zu schleppen hatte schlussendlich einen Tribut von seinem Koerper gefordert, einen der er nur zu gerne bereit gewesen war zu zahlen, denn immerhin schien der Staechelruecken die ganze Sache heil ueberstanden zu haben. Auf der Bettkante sitzend, starrte Kin’Tesh den trostlosen Boden seines Zimmers eine Weile lang an. Mehrere Haarrisse zogen sich durch die Dielen, doch nahm der Ambacti dies nicht wirklich war. Seine Gedanken, von den Fesseln der Erschoepfung befreit, wanderten zurueck zur Vision im Zelt.

Was hatte sie zu bedeuten? Ein seltsames Gefuehl der Vertrautheit schien davon auszugehen doch konnte er keinerlei Zusammenhaenge herstellen. Vielleicht war es ein einfacher Nebeneffekt des Hokuspokus des alten Mannes, er wuerde ihn fragen muessen. Wie auch immer sie zustande gekommen war, das Ausmass der Zerstoerung faszinierte ihn mehr als er oeffentlich bereit waere zuzugeben. Wer hatte eine solche Macht? Er dachte an die Himmelsinseln und runzelte die Stirn, wenn ueberhaupt, dann wohl jemand dort oben. Nachdenklich schlurfte er durch das spaerlich eingerichtete Zimmer und tauchte seine Haende in die Keramikschuessel auf dem kleinen Tisch. Das Wasser war nicht so kuehl, wie er es sich gewuenscht haette doch es erfuellte seinen Zweck.

Gewaschen und erfrischt  blickte er eine Narbe an seinem rechten Arm an. Tatsaechlich fuehlte er sich grossartig, obwohl er seinem Koerper viel zugemutet hatte schien dieser nach einer angemessenen Rast wieder voller Energie und Tatendrang zu stecken. Ohne darueber nachzudenken liess er sein Messer in routinierter Weise mehrmals nach der Morgenluft stechen. Es fuehlte sich sehr natuerlich an, ganz so als ob er dies ueber die Jahre sehr regelmaessig getan haette. Hatte er? Kin’Tesh steckte die Waffe weg und zog sich sein schwarzes Hemd an. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Je mehr er darueber nachdachte desto unschluessiger wurde er, ob er ueberhaupt diesen Kerl kennenlernte wollte, der sich all die Narben zugezogen hatte. Er wischte sich die restlichen Wassertropfen aus dem Gesicht und zog sich sein Kopftuch an, weinerliche Gedanken wuerden ihm nicht weiterhelfen, beschloss er und verliess sein Zimmer, zunaechst wuerde er nach Sulugel schauen muessen.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 9 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von ThaHummel Fr Apr 10 2015, 12:06

Miriam schlich, wieder in ihre dunklen Klamotten gehüllt, den anderen Leuten hinterher, die das Zelt verließen. In der Dunkelheit der anbrechenden Nacht konnte man sie kaum noch sehen, denn der dichte Stoff blockte zum Glück dieses dämliche Leuchten. Wer hatte sich das überhaupt ausgedacht? Das war total unpraktisch. Immerhin war sie aufgrund der behandlung relativ sauber. Naja, dennoch stanken die Kleider bestialisch und ihr Magen machte unüberhörbare Geräusche, weshalb sie noch etwas mehr Abstand hielt und diese Gruppe Reisender deswegen beinahe verlor. Zögerlich blieb sie stehen, als diese das Gasthaus betraten. Sie atmete etwas durch und überlegte.
Sollte sie eventuell morgen fragen, ob sie mitkommen durfte? Sie hatte ja nicht viel zu bieten. Außer einem Kletterhaken und ihrem Vornamen. Zumindest war sie sich ziemlich sicher, auch einen Nachnamen zu haben. Nur fiel er ihr nicht ein. Warum nicht? Und warum war ihr Tagtraum von gutem Essen durch diese Szene mit den ganzen anderen Leuten aus dem Zelt unterbrochen worden? Überhaupt, da waren sooo viele. Sie hatte garnicht wirklich darauf achten können, ob das alle waren, oder ob da mehr waren oder ob da weniger waren oder ob es überhaupt die richtigen waren.
Vielleicht sahen die Personen aus der Vision nur so ähnlich aus wie die im Zelt? Ach das war alles so kompliziert...

Schlussendlich beschloss Miriam einfach, das zu überprüfen. Sie schlich etwas durch den Ort und suchte nach etwas Seil, das sie sich mitnehmen konnte, ging aber leer aus. Schlussendlich fing sie also an, ohne Hilfmittel an der Fassade hochzukraxeln und merkte, das sie ohne Magenfüllung nicht wirklich weit kommen würde. Sie war schon auf halbem Weg zum ersten Stock völlig erschöpft und ihre Finger glitten einfach von den schmalen Grifflächen ab.
Aua..., murmelte sie, als ihr ganzer Rücken nach dem Aufprall protestierte. Und da jede Bewegung ohnehin wehtat, schlief sie einfach auf der Stelle ein. Ein vertrautes Gefühl sagte ihr, das das nicht ihre erste Nacht im Dreck mit Hunger und schmerzendem Rücken war. Wann hatte sie ihr Gedächtnis eigentlich verloren? Egal, müde. Der Staub der Straße fühlte sich fast schon wie ein weiches Sofa an und schnell lag sie quer ausgestreckt und schnarchend auf dem Boden neben dem Eingang des Gebäudes.
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Beitrag von Jad Fr Apr 10 2015, 15:32

Xamir war enttäuscht, das Zelt des Schamanen verlassen zu müssen. Er hatte nicht mal ein einziges Wort an ihn richten können. Waren alle Leute hier so? Oder alle Leute überhaupt? Vielleicht waren es alle Leute, die nicht wie er waren? Oder waren die Leute gar nicht so mürrisch und kurz angebunden, hatten aber Angst, oder Sorge, das zeigen zu dürfen, weil sie die Konsequenzen fürchteten? Es war deutlich zu viel Hirnschmalz, was zu dieser Zeit aufgebracht werden musste. Der Favilla wusste nur, dass es besser wäre bei den anderen zu bleiben. Immerhin hatten sie ihn mitgenommen und weder versucht ihm Leid anzutun, oder ihn zu bestehlen. Das alles qualifizierte sie zu einem vertrauenswürdigen Haufen. Ja, er würde bei ihnen bleiben und schauen wo er aushelfen konnte. Er mochte es nicht unnütz daneben stehen zu müssen. Irgendwas konnte er bestimmt. Ja, da war doch das Feuer, was magisch aus ihm herauskam. Vielleicht war da wirklich noch mehr. Ach, wenn er doch Zeit gehabt hätte den Schamanen zu befragen. Er hätte so viele Unklarheiten ausräumen können. Da war sich Xamir sicher. Doch so... Das Gasthaus interessierte ihn angesichts seiner Stimmung nicht wirklich. Es hätte auch ein Blechdach über vier Pfeilern sein können, oder ein Erdloch in die Tiefe. Ihm war es gleich. Etwas Schlaf würde seine betrübte Stimmung besänftigen. Er fand schnell ein freies Bett, was die anderen auch noch freundlicher Weise für ihn bezahlten. In dieses kroch er rasch, nachdem er sich die Schuhe ausgezogen hatte. Sie lagen etwas wüst vor dem Bett nebeneinander. Ein Schuh war sogar zur Seite gekippt. Auch das war Xamir gerade egal. Es dauerte nicht lange bis er in tiefen Schlummer fiel. Die Erholung tat ihm gut.. sehr gut sogar. Die Träume waren in der Tat chaotisch und er konnte sich am nächsten morgen nicht mehr daran erinnern. Doch was es auch war, es ordnete seine Gedanken aus wundersame Weise derart präzise, dass es ihn nach dem Aufstehen nicht mehr belastete.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 9 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Adrian Kane So Apr 12 2015, 21:19

Strammen Schrittes schritt der Huene durch die Unterkunft in Richtung Ausgang, Sulugel waere hoffentlich schon wach. Er wuerde dem Schamanen nochmals fuer seine Hilfe danken muessen, ausserdem sollte er – spontan kam der Ambacti in der Mitte des Ganges zum Stillstand, vergessen waren alle Fragen oder sonstige Dinge, die ihm einen Moment zuvor noch durch den Kopf spukten. Es roch nach Gebratenem und anderen Sachen, die die Leute dieser Stadt zum Fruehstueck zu sich nahmen. Essen. Er spuerte vermehrt Feuchtigkeit in seinem Mund und auch sein Magen verlangte eindruecklich nach Nahrung.
Bevor Kin’Tesh dies noch weiter mit sich debattieren konnte, hatten ihn seine Beine bereits in einen mit primitiven Wanddekorationen versehen Raum getragen, in welchem sich mehrere Tisch befanden. In der hinteren Ecke assen zwei Gestalten schweigend von ihren Tellern, ohne sich von seinem Eintreten stoeren zu lassen. An einem grossen Tisch Platz nehmend, ertappte er sich selbst beim erwartungsvollen Reiben seiner Haende. Er war so hungrig es war ihm zu diesem Zeitpunkt voellig einerlei was fuer einen Frass man ihm hier vorsetzen wuerde.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 9 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Thorgrimm Mi Apr 15 2015, 06:56

Das Gasthaus, in das es die Gruppe verschlagen hatte, war - jetzt wo sie eine Nacht darin verbracht und es von Innen gesehen hatten, konnten sie das besser einschätzen - lange nicht so schlecht eingerichtet und ungemütlich, wie es von Außen den Anschein gehabt hatte. Es sah zwar so aus, als wäre es aus einem riesigen Stein herausgemeißelt worden aber es war trotzdem erstaunlich gut beheizt und damit warm, gemütlich und bot sogar einen gewissen rustikalen Komfort. Sicherlich kein Luxus aber immer noch viel besser als die kleinen Zimmer und die harten Pritschen, auf denen sie noch am Morgen aufgewacht waren.
Insgesamt gab es drei Etagen, wobei das wirkliche Gasthaus, samt Küche, Lagerräumen, Toiletten, und der Bar in der ersten Etage untergebracht war. Ein großer Raum, der von einigen Holzbalken und -säulen getragen wurde und in dessen Mitte ein großes Feuer in einer rechteckigen, meterlangen Grube brannte, bot an dutzenden Einzel- und Gruppentischen Platz für mindestens Sechzig Personen. Es gab zwar keine Bilder als Dekoration aber dafür standen auf Regalen einige Skulpturen aus verschiedenem bearbeitetem und poliertem Gestein, die anscheinend verschiedene bekannte Personen und Tiere darstellten. Auffällig war eine Art Altar, der zwar im hinteren Drittel des Raumes stand aber trotzdem eine sehr mittige und damit ins Auge stechende Position einnahm. Der Altar zeigte einen runden Tempel, der von fünf Säulen getragen wurde - ein Symbol, dass mindestens Sally und auch jeder, der sich die gefundenen Silbermünzen angesehen hatte, erkannte. Einige wenige, farbige Teppiche mit geometrischen Mustern, zierten außerdem die Wände.
Die beiden oberen Etagen, die durch eine breite Treppe im hinteren Teil des Gasthauses betreten werden konnten, boten Wanderern, Händlern und im Moment auch evakuierten Bewohnern der Stadt, einen Platz zum schlafen. Die Schlafräume waren alle spartanisch eingerichtet und recht klein - erfüllten aber ihren Zweck und wurden ausgiebig genutzt.

Da es im Moment eine Ausnahmesituation gab, war das Gasthaus und auch die Bar zu jeder Zeit sehr gut besucht. Zum Großteil zog es Menschen hierher aber auch Gezeichnete und auch einige wenige Favilla und Ambacti waren zu sehen. Zum ersten Mal, seitdem sie aufgewacht waren, sahen die Erwachten auch einige Gilryn, die es wohl aufgrund der Minen und ihrer ausgezeichneten Kenntnisse aller Metalle und Gesteine in die Stadt gezogen hatte. Ihre massigen Körper waren so unterschiedlich wie die Mutationen der Gezeichneten aber eine grobe, menschliche Form samt Gesicht hatten sie gemein. Die meisten Gilryn bestanden aus braunem, grauen, schwarzen oder rötlichem Gestein. Die einzelnen Steine hatten einen Durchmesser von Zwanzig bis Vierzig Zentimetern und bildeten einen menschlichen Körper, der allerdings sehr breit ausfiel. Wenn es bei ihnen zwei Geschlechter gab, so schienen diese sich nicht zu unterscheiden - besondere Merkmale fehlten. Sie trugen keinerlei Kleidung und doch waren sie mit Ketten, Stacheln, Ringen und kleinen Metallplatten geschmückt, die in oder an die Steine befestigt worden waren und große Handwerkskunst erkennen ließen.
Bei den meisten Personen war deutlich zu sehen, dass sie eher aus einer Arbeiter- oder Mittelschicht stammten. Hier trug niemand Kleider oder Anzüge, sondern billige, dreckige und manchmal sogar kaputte Stoffkleidung in Sand- und Erdfarben. Einigen der Arbeiter war die Enttäuschung deutlich anzusehen, da die Minen momentan geschlossen waren. Sie saßen am Tisch, versunken in ihre Gedanken und aßen, tranken und rauchten schweigend vor sich hin, ohne zu wissen, was sie mit ihrer kürzlich gewonnen Freiheit anfangen sollten. Was sollte man auch in einer Wüste spannendes tun?

Langsam fanden sich alle Mitglieder der Gruppe mehr oder weniger erholt in dem Gastraum ein und setzten sich an den Tisch, den Kin'Tesh ausgewählt hatte. Aus der Küche traten angenehme Gerüche nach Essen an den Tisch. Gebratener Speck, Ei, Kartoffeln und andere deftige Gerichte wurden serviert. Es gab allerdings auch die Möglichkeit für ganz klassische Frühstückskost wie (Fladen-)brot, entsprechenden Belag und süßen oder herben Aufstrich in kleinen Tontöpfen. Einige Kellner liefen durch den Raum und brachten den Gästen verschiedenes Essen und Getränke - waren aber aufgrund der vielen Besucher stark beschäftigt und sehr hektisch.
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Beitrag von Leo Sa Apr 18 2015, 14:58

Laverne schlief nicht gut.
Es lag nicht am Bett und auch nicht daran, dass sie nicht müde war. Ihre Träume waren wirr, ständig brannte irgendetwas, und immer wieder wachte sie in der Nacht auf, lag eine Weile in dämmerigem Zustand da und begriff kaum, dass sie schon wieder wach war, bis der Schlaf sie wieder einholte.

Als sie schließlich am folgenden Morgen aufstand, fühlte sie sich kaum erholt. Immerhin schmerzten ihre Beine nicht mehr, auch nicht, als sie sich langsam an der Bettkante aufrichtete, ausgiebig gähnte und die Arme streckte. Mit trübem Blick sah sie sich im Zimmer um. Es war nicht viel, aber trotzdem mehr, als sie noch am vorigen Abend zu hoffen gewagt hätte. Und ein Bett war nach einem solchen Tag wohl echter Luxus gewesen.
Ob sie in ihrer Vergangenheit in einem Bett geschlafen hatte? Natürlich wusste sie die Antwort nicht.
Zu ihrer Überraschung stellte sie fest dass sie – abgesehen von Kin’Tesh, dem Hünen – die erste war, die ins untere Geschoss trat. Gestern hatte sie von dem Raum nicht viel wahrgenommen (der Schleier der Erschöpfung hatte alles verdeckt), nun aber sah sie sich zum ersten Mal aufmerksam um. Besonders das Feuer in der Mitte zog sie in seinen Bann, doch sie versuchte, nicht darauf zu achten. Dieses Gefühl war schlecht. Es durfte keiner merken …
Langsam und ohne die Feuergrube außer Acht zu lassen, ging zu Kin’Teshs Tisch hinüber und setzte sich. Sie wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln. „Du hast die Übernachtung für mich bezahlt, nicht wahr? Das war sehr freundlich. Ich danke dir.“ Die verlockenden Gerüche stiegen ihr in die Nase und ließen ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen, doch sie zwang sich, ihren Hunger zu unterdrücken. Gerade war ihr eine zweite Frage eingefallen … und die hatte Vorrang. Sie hatte ein ungutes Gefühl dabei. „Aber, sag mal … wo hattest du das Geld dafür her? War es in deiner Kleidung oder deiner Zelle?
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 9 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Darnamur Sa Apr 18 2015, 20:21

Es war der Hunger, der Jewgeni weckte. Er verspürte ein immer stärkeres Rumoren in seinem Magen und irgendwann war das Gefühl so stark und drängend, dass der Gezeichnete blinzelte und sich schnaufend aufrichtete. Es war Morgen. Durch sein Fenster fiel das Sonnenlicht angenehm hell und warm in den Raum.
Alles schien in Ordnung zu sein. Fern waren die finsteren Korridore und Lichter, brennenden Schiffswracke und riesigen Monsterraupen. Er lächelte leicht. An diesem Morgen fühlte er sich schon gar nicht mehr so schlecht. Wenn nur nicht dieser Hunger wäre. Er hatte am gestrigen Tag rein gar nichts gegessen. Selbst dann, als es ihm Kin’Tesh angeboten hatte. Weil er zu schüchtern war.
Er hätte sich das Essen nehmen sollen. Der Riese hätte ihm sicher nichts getan. Schließlich hatte er sich bis jetzt die ganze Zeit über hilfsbereit verhalten. Aber irgendwie war es Jewgeni nicht gelungen, sich zu überwinden. Er hatte überhaupt versucht, jeglichen Kontakt zu der Gruppe zu vermeiden. Dabei würden sie vielleicht noch länger miteinander reisen. Zumindest deutete die Vision darauf hin.
Jewgeni beugte seinen mageren Oberkörper vorwärts und zurrte dann die Schnürsenkel seiner Schuhe zu. Er sollte mal abwärts sehen. Geld trug er Keines bei sich, aber vielleicht wäre es ja doch möglich, welches zu besorgen. Er hatte wirklich sehr starken Hunger. Und ein Bad. Ein Bad wäre auch nicht schlecht. Jewgeni fühlte sich ziemlich dreckig und es widerstrebte ihm sehr wieder in den verschwitzten Kittel zu schlüpfen. Aber ihm blieb wohl im Moment keine andere Wahl.
Er schnappte sich mit einem schnellen Griff die Brille vom Nachttisch und stülpte sie sich über den Schädel. Sofort begannen die Konturen im Raum genauer und detaillierter zu werden. Er ging zu seiner Zimmertür hinüber, schloss sie auf und machte sich dann auf den Weg abwärts, den hölzernen Stufen folgend.

Erst jetzt, als er unten angekommen war, konnte er den Speisesaal des Gasthauses in seiner Gänze bewundern. Am gestrigen Tag, hatte er all dem nicht mehr viel Beachtung geschenkt. Es sah durchaus schön aus, besonders das Feuer in der Mitte des Raumes imponierte Jewgeni. Selbstverständlich wollte er nicht zu nahe daran sitzen. In keinster Weise wollte er irgendwie eine Verbrennungsgefahr ausgesetzt sein.
Die hölzerne Einrichtung sah ebenfalls ganz schick aus. Es mochte durchaus ein Ort sein, an dem sich der Gezeichnete hätte wohlfühlen können. Wären da nicht die Leute gewesen. Es waren ziemlich viele. Und auch ziemlich viele Seltsame. Sie waren überall, belagerten sämtliche Tische und unterhielten sich. Die Masse an Worten, die Jewgeni nicht genau zuordnen konnte, dröhnte in seinen Ohren. Er schluckte. Seine grünen Augen schweiften umher, auf der Suche nach den Personen, die er kannte.
Dann entdeckte er Kin’Tesh und Laverne. Im Grunde genau die beiden Personen aus seiner Gruppe, von denen er am Wenigsten Angst hatte. Kin’Tesh schien ihm ein rechtschaffener Mann zu sein, auch wenn er sehr vernarbt und muskulös aussah. Bis jetzt hatte er die Gruppe gut geführt. Und Laverne schien ihm auch relativ vernünftig zu sein. Sie sah auch nicht so schön aus, wie Sally oder Stella. Nicht, dass Jewgeni sagen wollte, dass er sie als hässlich empfand. Erstens würde er so etwas natürlich ohnehin nie sagen und zweitens empfand er es auch nicht so. Wenn hier jemand hässlich war, dann war wohl er das. Er war klein, bleich, schwächlich, hatte drei grüne Augen und eine seltsame Brille. Aber bei Laverne war es einfach so, dass er nicht von Grund auf eine so starke Unruhe verspürte, wie in Stellas oder gar Sallys Gegenwart.

Er trottete zu den Beiden hinüber. Was sollte er auch sonst tun? Stumm ließ er sich auf einem der Stühle nieder und hörte Laverne zu, die gerade redete. Kin’Tesh hatte ihnen das ermöglich, das stimmte. Eigentlich müsste Jewgeni ihm auch danken. Außerdem…er konnte zumindest einmal versuchen, sich etwas in die Gruppe einzufügen. Los, sag es.
Er holte Luft, schluckte, holte nochmals Luft und brachte es dann stotternd heraus: „D-Danke.“ Sofort begann sich sein Gesicht etwas rötlich zu färben. Wieso konnte er nicht einmal ein einziges Wort hervorbringen, ohne dass er stotterte. Jetzt war nicht einmal der seltsame kleine Verbrannte oder die Katzenfrau in der Nähe. Er war hier umgeben von zwei vernünftigen Menschen. Zumindest hoffte er das.
Seine Augen fielen auf das Fladenbrot, in der Mitte des Tischs. Er war hungrig. Unbeschreiblich hungrig. Ob er sich wohl einfach etwas nehmen durfte? Er schielte zu Kin’Tesh hinüber, der sein Mahl zu genießen schien. Laverne aß hingegen nichts. Was nicht gut war. Anders hätte das seine Entscheidung erleichtert.
Aber…dieser Hunger. Er musste einfach etwas Essen. Vorsichtig streckte er seine Hand nach dem Fladenbrot aus. Er beobachtete die Reaktionen der anderen. Dann griff er sich ein Stück, das ihm fast aus der Hand gefallen wäre, weil seine Finger nervös zitterten. Er biss rasch ab und begann darauf herumzukauen, um seine Unruhe ein wenig zu überspielen. Völlig gelang ihm das natürlich nicht.
Das konnte so doch nicht weitergehen. Wenn er noch länger mit der Gruppe reisen würde, würde er auch mit Ihnen reden müssen. Aber wie sollte er das anstellen? Gerade eben, hatte er sich überwinden können, aber es war nur ein einziges Wort gewesen. Wenn er stattdessen einen ganzen Satz würde sprechen müssen…das würde er nicht schaffen.
Aber vielleicht sollte er es zumindest versuchen. Kommunikation war etwas Wichtiges. Das verstand auch Jewgeni. Es fiel ihm nur so unglaublich schwer. Aber eventuell sollte er es wirklich versuchen. Am besten jetzt, wo noch die Personen am Tisch saßen, die ihn noch am Wenigsten nervös machten. Also schön. Ich werde es tun. Ich werde es versuchen.
Jewgenis Hände verkrampften sich. Sie fühlten sich schwitzig an. Er brauchte ein Bad. Danach könnte er fragen. Ob die anderen wussten, wo er eines finden könnte. Er atmete langsam ein und aus. Okay, am Wichtigsten war nun, dass er sich die Formulierung genau überlegte. Sonst würde nur ein unverständlicher Wortschwall aus ihm herausbrechen. Wisst ihr…wo ich hier ein Bad finden kann? Oder klang das zu unhöflich? Aber wenn er ein bitte anhängen würde, würde es sich auch ein wenig merkwürdig anhören. Wie wäre es mit…Könnt ihr mir sagen, wo ich hier ein Bad finden kann?
Jewgeni kaute seinen Speichel mit etwas Fladenbrot herunter. Trotzdem blieb ein seltsames Gefühl in seiner Kehle zurück. Sollte er es so sagen? Es hörte sich nicht perfekt an. Aber er sollte es wohl. Bald würde vielleicht von den anderen jemand auftauchen und dann war es zu spät.
Er holte Luft, schluckte, holte nochmals Luft und versuchte es dann:“K-k-könn-k-könnt i-ihr m-mir s-s-s-sagen…“ Jewgenis Gesicht lief hochrot an. Er brach ab und blickte beschämt auf sein Essen. Er konnte einfach nicht vernünftig sprechen. Mit zitternden Händen riss er sich ein Stück Fladenbrot ab und stopfte es in seinen Mund. Wie eine Maschine begann er darauf herumzukauen, während sein Herz laut schlug. Die Situation war sehr peinlich. Extrem peinlich. Warum war er nur so ein Schwächling? Er versuchte nicht aufzusehen, um nicht den Beiden ins Gesicht blicken zu müssen. Seine Backen glühten, wie heiße Kohlen.


Zuletzt von Darnamur am Sa Apr 18 2015, 23:41 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag von Leo Sa Apr 18 2015, 21:01

Lavernes Kopf ruckte herum, als sich unvermittelt jemand anders zu ihnen gesellte. Ihr Herz holperte kurz. Nach dem gestrigen Tag war sie wohl noch etwas schreckhaft. Sie mahnte sich zur Ruhe. Die Geschehnisse das vergangenen Tages waren wohl einfach zu viel gewesen … mehr zumindest, als sie verdauen konnte. Hoffentlich ging es heute nicht genauso weiter.
Sie lächelte, als sie das kleine Dreiauge erblickte. Sie kannte noch immer seinen Namen nicht, aber das war nicht der Zeitpunkt, um danach zu fragen. Es strengte ihn offenbar schon an, überhaupt etwas zu sagen, das war nicht zu übersehen; wenn sie nun auch noch eine Antwort erfragte, war das bestimmt zu viel des Guten.
Obwohl sie noch keine Antwort erhalten hatte, wandte sie sich zu dem Gezeichneten, der nun ebenfalls aß. Auch in ihr regte sich der Hunger, aber sie würde nicht zugreifen, bevor sie nicht wusste, von was dieses Essen bezahlt war.
Sie beugte sich leicht vor, sodass ihr Gesicht ungefähr auf Augenhöhe mit dem des kleinen Gezeichneten war. Sie lächelte noch immer, nicht einmal verstellt. Irgendwie musste es doch möglich sein, den jungen Mann zu enthemmen … wenigstens ein bisschen. Und Höflichkeit konnte man doch gar nicht falsch verstehen …
Wie kann ich dir helfen?
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Beitrag von Umbra So Apr 19 2015, 20:31

Sally hatte den einfachen, aber sauberen, Schlafplatz dankbar angenommen  und war auch sofort weggedämmert, nachdem sie sich hingelegt hatte. Selbst die Schmerzen in ihrer Schulter hatten sie nicht wachliegen lassen. Vermutlich war der vergangene Tag einfach zu anstrengend für sie gewesen.
Am folgenden Morgen erwachte sie allerdings irgendwann und fühlte sich noch nicht wirklich ausgeruht. Viele Minuten lang schaffte sie es einfach nicht, sich zum Aufstehen aufzuraffen, sondern döste, wie in Trance gehüllt, weiter. Tatsächlich fühlte sich ihre Wunde nicht besser an – im Gegenteil. Vielleicht hätte sie sich doch bereits gestern behandeln lassen sollen. Aber so schlimm war es bestimmt nicht, redete sich Sally ein. Sie war gewiss noch gerädert von der Flucht und dem stundenlangen Umhergewandere. Irgendwann schaffte sie es, sich aus dem Bett zu hieven und anzuziehen. Ihre Kleidung sah furchtbar aus. Blut, Raupenschleim, Staub und angetrockneter anderer Dreck, über dessen Herkunft sie lieber nicht nachdenken wollte… Dabei mochte alles, was sie in ihrer Zelle gefunden hatte wohl mal hochwertiger gewesen sein als das, was die vielen anderen Tavernengäste trugen, die ihr auf dem Weg zu den anderen begegneten.
Ihre Haare fühlten sich klebrig an (bestimmt unrettbar zerzaust); das ersehnte Bad hatte sie bisher nicht genießen können. Sie… stank. Das fand Sally schlimmer als alles andere. Aber sie hatte gerade keine Möglichkeit, das zu ändern. Zumindest hatte sie in ihrem Zustand kein Bad entdeckt. Gesucht hatte sie allerdings auch nicht wirklich… Noch schlaftrunken schleppte sich zu dem Tisch, an dem sie Kin’Tesh, Laverne und den rothaarigen Brillenträger entdeckte, und ließ sich wortlos nieder. Sie war nicht in Stimmung für Gespräche. Zumindest fühlte sich die Gewissheit, nicht mehr wehrlos zu sein, gut an. Ihr Revolver hatte Munition und das Messer, das sie einem der  toten Soldaten abgeknöpft hatte, steckte in ihrem Stiefel, vom Saum ihres Rocks verdeckt. Nun müsste sie nur noch erfahren, wer sie eigentlich war und wo sie hingehörte… Und dann würde es hoffentlich bergauf gehen.
Aber erstmal musste sie im Jetzt leben. Das beste aus der Situation machen. Was sie gerade in diesem Moment (neben dem Bad) am meisten begehrte, war…
„Gin!“ – bestellte sie bei einem der Kellner, der gerade an ihr vorbeizuhuschen gedachte.
Ja, das hörte sich gut an. Irgendwie ganz normal.
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Beitrag von Adrian Kane Mo Apr 20 2015, 20:35

Mehr. Er brauchte mehr. Ein scheinbar nicht zu fuellendes Loch hatte sich irgendwo in der Mitte seines Koerpers aufgetan und unabhaengig davon wieviel er ass, es wurde nur sehr langsam voll. Auch gut eigentlich, denn die hier servierten Mahlzeiten waren schmackhafter, als der Huene zunaechst angenommen hatte, so dauerte es auch einen Augenblick, bis er seine Konzentration von der Nahrungsaufnahme weg und hin zu seinen Weggefaehrten richten konnte. „Keine Ursache“, er nickte Laverne und auch dem Brillentraeger zu waehrend seine Hand bereits nach einem frischen Stueck gebratenen Specks griff. „Im Luftschiff gefunden“, antwortete rasch und begann dann wieder zu kauen, die Details sparte er hier lieber aus, nicht dass ihm an diesem Punkt irgendetwas den Appetit verderben konnte, doch manche Menschen gaben zuviel auf Moral und solche Dinge, von daher war weniger Information wohl die bessere Wahl.

Kuehles Nass stuerzte seine Kehle hinunter als er den grossen Krug ansetzte und mehrere kraeftige Schluecke nahm um sich dann abschliessend mit dem Handruecken ueber den Mund zu wischen. Es war eine Schande, dass der Gezeichnete mit den Augenglaesern so sehr mit sich selbst zu kaempfen hatte. Beilaeufig schob er ihm den kleinen Beilagenteller, auf dem noch etwas Speck lag, hinueber. „Hier. Du brauchst mehr als nur Brot um wieder zu Kraeften zu kommen“, sprach er ruhig und blickte hinueber zu einem anderen Tisch, wo ein kraeftiger Mann gerade einen Bissen aus einem gebratenen Schenkel irgendeines Tieres nahm. „Was wolltest du fragen...“, Kin’Tesh hielt einen Moment inne und kramte erfolglos in den Tiefen seines Verstandes, „Wie war nochmal dein Name? Mein Namensgedaechtnis ist schlecht“, fuegte er ergaenzend hinzu. Seine Aufmerksamkeit wanderte einen Moment zur Schiesswuetigen, ein wahrer Sonnenschein an diesem Morgen, Alkohol auf nuechternen Magen war ein seltsamer Start in den Tag. Wie eine Schlange schnellte ploetzlich sein Arm hervor, packte und stoppte die Bedienung, welche eben noch die Gin-Bestellung entgegengenommen hatte. „Warte mal. Bring mir dasselbe was der da isst“, mit der freien Hand in der sich noch ein Stueck Gebratenes befand, deutete er auf den anderen Tisch,“...bitte“, fuegte der Ambacti nach ein paar Sekunden hinzu, liess den erschreckten Kellner gehen und widmete sich wieder den Resten auf seinem Teller. „Was macht dein Ruecken?“
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 9 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Darnamur Di Apr 21 2015, 16:35

Jewgeni blinzelte nervös, als er von Laverne angesprochen wurde. Es war ein Fehler gewesen, dass er mit den Beiden gesprochen hatte, das war ihm spätestens klar geworden, als er versucht hatte seinen Satz heraus zu stottern. Das Laverne sich so zu ihm vorbeugte und ihn anlächelte, machte die Sache auch nicht unbedingt besser. Sofort spürte er, wie sich sein ganzer Körper gegen jede Art der Kontaktaufnahme blockierte. Er bekam das starke Bedürfnis danach sich in ein dunkles Loch zurückziehen zu können. In sein Blut wurde Adrenalin ausgeschüttet und sein Herz begann schlagartig schneller zu pumpen.
Der Gezeichnete zog schützend seine Schultern hoch und versuchte angestrengt auf sein Fladenbrot zu blicken. Dann kam auch noch Sally hinzu. Jewgeni fühlte sich in die Enge getrieben. Die Atemluft schien ihm plötzlich auszugehen. Er war gefangen. Zwischen drei ihm fremden Personen, von denen ihn zwei erwartungsvoll anstarrten. Er musste hier raus. Sofort!  Erneut ergriff Jewgeni die wahnsinnige Sehnsucht danach einfach wegzustürmen und der bedrückenden Situation zu entfliehen. Wie in Sulugels Hütte. Und das hatte nicht sehr gut geendet.
Jewgeni bezweifelte zwar, dass er dieses Mal ebenfalls verfolgt werden würde, aber er versuchte sich dennoch zurückzuhalten und seine Instinkte zu unterdrücken. Er wollte die Gruppe eigentlich nicht verlieren. Diese Vision…irgendetwas schien ihn mit diesen Gestalten zu verbinden. Immerhin mehr, als mit den anderen Fremden. Und wenn man die Wahl hatte zwischen Fremden und völlig Fremden, dann fiel dem Gezeichneten die Wahl nicht so schwer. Er musste sich nur überwinden.
Dankbar nahm er den Speck von Kin’Tesh an und begann darauf herumzukauen. Allerdings wurde jetzt eine Antwort von ihm erwartet. Laverne starrte ihn auch noch fragend an. Jewgeni wurde übel. Aber er musste es tun. Er musste es aus sich herauspressen. Schnell warf er einen nervösen Blick zu Sally hinüber, die etwas resigniert wirkte. Wenn zumindest sie nicht da wäre…aber es musste wohl sein.
„J-Jewgeni“, zwang er sich zu sagen, was ihm einiges an Mühe abverlangte. Zu sagen, dass Kin’Tesh kein schlechtes Namensgedächtnis besaß, sondern dass er ihn einfach noch nie zuvor erwähnt hatte, sparte er sich. Das wären zu viele, viel zu lange Sätze gewesen. Und derart masochistisch war der Gezeichnete auch nicht veranlagt. Aber die Beiden warteten immer noch auf eine Antwort. Die allerdings einfach zu lange ist…ich schaffe das nicht….
„I-ist egal“, brachte er schließlich hervor. Er würde das auf später verschieben. Im Moment hoffte er einfach nur wieder aus dem Zentrum der Aufmerksamkeit abzurücken. Er wandte sich, immer noch ziemlich beschämt, seinem Essen zu und hoffte, dass man ihn erstmal nicht weiter beachtete.
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Beitrag von Elli Mi Apr 22 2015, 16:26

Stella konnte sich kaum noch erinnern, wie sie in ihr Zimmer gelangt war. Offenbar hatte sie es auch nicht für nötig gehalten sich auszukleiden, sondern hatte angezogen einen unruhigen Schlaf gefunden. Dennoch fühlte sie sich zumindest etwas erholt, wenn auch noch immer nicht besonders gut, das lag aber eher an ihrer seelischen Verfassung, als denn an ihrer Körperlichen. Sie wusch sich und betrachtete sich eine Weile in dem kleinen Spiegel, der über dem Waschbecken hing. Es war seltsam - sie sah sich, aber doch nur die Oberfläche. Kein tieferes Wissen, nur Instinkte waren ihr geblieben. Mindestens eine halbe Stunde starrte sie inden Spiegel und versuchte in ihren Augen zu ergründen wer sie war. Sie wusste wie sie hieß, aber nicht wer sie war. Zum Mäuse Melken.
Schließlich wand sie ihren Blick ab und ging hinunter, dort sah sie bereits die anderen an einem Tisch sitzen und essen. Natürlich. Zu spät. Wie immer. Wie immer? Sie blieb kurz beim Wirt stehen und orderte sich ebenfalls etwas zu essen, einer der Kellner nickte und huschte davon.
Sie gesellte sich mit an den Tisch und wartete schweigend auf ihr Essen. Als es endlich kam, nahm sie das Essen weiterhin schweigend zu sich und hörte die Gespräche nur mit einem Ohr. Und das auch noch schlecht. Was ihr bloß zugestoßen war, dass sie so schlecht hörte?
"Ich glaube wir sollten den Schamanen bald aufsuchen. Wir sollten Sulugel besuchen und schauen wie es ihm geht."
Es war fast als würde sie mit dem Essen sprechen. Sie wusste nicht einmal ob sie jemand hörte.
"...vielleicht kann er ja..." doch sie beendete den Satz nicht. Sie wollte den Schamanen fragen ob er nocheinmal einen Zauber wirken könnte, damit sie wieder eine Version haben würde. Doch die Anderen würden das sicher für Schwachsinn halten.
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Beitrag von ThaHummel Mi Apr 22 2015, 18:43

Vom Sonnenlicht und den Leuten auf der Straße geweckt hatte Miriam erstmal eine gefühlte Ewigkeit gebraucht, bis sie sich mit laut knacksendem Rücken wieder aufgerichtet hatte. Noch einmal gähnend stand sie auf und streckte sich einmal ordentlich durch. Der Sturz war nicht allzu schlimm gewesen, aber dennoch saßen alle Knochen irgenwie falsch und ihre verspannten Muskeln protestierten nach der unbequemen Nacht.
Was allerdings am meisten protestierte, war immer noch ihr Magen. Und ihre Nase veriet ihr, das das Gasthaus etwas daran ändern könnte.
Sie kam rein und versuchte so unauffällig wie möglich umherzuschleichen und irgendwo einen Blick auf unbeobachtetes Essen zu erhaschen, aber in einem kurzen Moment der akut hungerinduzierten Unaufmerksamkeit stolperte sie stattdessen gegen eine Kellnerin. Immerhin hatte sie das Glück gehabt, das nichts von der Mahlzeit zu Boden gegangen war.
Resigniert und das Schleichen erstmal aufgebend sah sie sich um und erblickte nochmal die Gruppe Reisender vom letzten Tag. Einen Versuch ist es Wert.
Sie kam an den Tisch geschlendert und hörte noch, das eine der beiden Blondinen über den Schamanen redete.
"Vielleicht kann er ja was?", erwiderte sie laut und mit etwas künstlichem Nachdruck auf den abgebrochenen Satz.
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Beitrag von Elli Mi Apr 22 2015, 18:46

Stella zuckte zusammen, als sie angesprochen wurde. Die Stimme die zu ihr gesprochen hatte, war eine die sie nicht kannte. Sie blickte hoch und sah die Frau, die sie gestern in dem Zelt des Schamanen getroffen hatten.
"Ähm...Hi...wie war dein Name noch gleich?" erst einmal wollte sie wissen, mit wem sie es überhaupt zu tun hatte. Dabei wusste sie nicht einmal genau, wer sie selbst war. Paradox.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 9 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von Jad Sa Apr 25 2015, 19:05

Xamir wurde von der Sonne geweckt. Es war fast schon so, als hätte sie ihm an Schlaffichten gepackt und wachrütteln wollen. Für ihn war doch noch so früh am Tage. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass er lange auf war und es irgendwie auch gewohnt war lange wach zubleiben und dafür am nächsten Tag lange zu schlafen. Warum nur kam ihm das so bekannt vor? Wieder eine Frage auf dessen Inhalt er keine Antwort kannte. Nun, die Sonne hatte jedenfalls gewonnen. Gut erholt kroch er aus dem Bett. Es war ihm seltsamer Weise ganz recht, dass die Pritsche so hart war und wohl eigentlich als unbequem gelten mochte. Für den Favilla war es genau richtig. Er zog sie sich Schuhe an und straffte seine Weste. Seine angekokeltes, blaues Hemd wurde wieder in die Hose gestopft. Es musste herausgerutscht sein, als er geschlafen hat. Als er sich sicher war, das er ganz ansehnlich aussah strich er sich durch die Feuerfarbenden Haare und trat auf die Treppe.

Unten angekommen herrschte schon reger Betrieb, was ihn überraschte. Noch mehr überraschte ihn, dass schon alle wach waren und sich ein Frühstück schmecken ließen. Doch am Meisten überraschte ihn die Favilla von gestern zu erblicken. Freudig und gut gelaunt spazierte er zum Tisch herüber und hob die Hand zum Gruß. "Einen guten Morgen alle miteinander, ich hoffe jeder hat so gut geschlafen wie ich." Ein Blick ging zu Miriam. "Auch dir einen guten Morgen. Sag kennen wir uns zufällig?" Er wusste nicht, wie er jetzt darauf kam, aber vielleicht kannten sich ja alle ihres Volkes. Er streckte ihr freudig eine Hand entgegen. "Mein Name ist Xamir. Ich kann dir leider nichts mehr über mich erzählen." Er kratzte sich mit der anderen Hand am Kopf. "Anscheinend habe ich wohl mein Gedächtnis verloren." Seine Mimik wechselte nach kurzer Verwunderung sofort wieder in den 'Freudenmodus'. "Doch ich glaube, das kommt wieder." Er setzte sich auf die kannte der Bank und drehte sich zum Tisch. "Hm, ich hoffe sehr, ich darf mir etwas von diesem vorzüglich riechenden Essen nehmen, oder?" "Lieber vorsichtig sein." Auf eine Erlaubnis wartend sah er freundlich in die Gruppe.
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Kapitel 1 - Erwachen - Seite 9 Empty Re: Kapitel 1 - Erwachen

Beitrag von ThaHummel So Apr 26 2015, 22:38

Sie zuckte ihrerseits zusammen, als der andre Favilla an den Tisch herantrat, fasste sich aber ganz schnell wieder und spielte fix mit.
"Äh, Hallo und Guten Morgen."
Sie hatte leider nicht ganz so gut, wenn auch sehr fest, geschlafen und kommentierte das garnicht. Dann drehte sie sich wieder der Menge zu und versuchte groß zu wirken, aber selbst Xamir war eine Spur größer als sie.
"Also nochmal an alle, mein Name ist Miriam, und ich glaube ich bin hier wohl nicht die einzige, die nicht sehr viel mehr über mich selbst weiß. Und wo wir gerade dabei sind, kann ich auch was zu essen haben?"
Sie wartete auf ein Magenknurren, aber wo sie es am meisten brauchte, blieb es aus.
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Beitrag von Leo Do Apr 30 2015, 10:43

Laverne zog eine Augenbraue hoch. Im Luftschiff gefunden? Und wie genau gefunden?
Andererseits schwärte der Hunger in ihr, und das seit Minuten immer stärker. Und das Brot lag genau vor ihr. Durfte sie dieser Versuchung nachkommen?
Ja. Eigentlich sprach nichts dagegen, oder?
Laverne, überleg doch mal. Selbst, wenn sie das Geld von Leichen haben – die brauchten es doch gar nicht mehr, oder? In ihr regte sich Widerstand, aber der Hunger war stärker.
Das Fladenbrot schmeckte ganz gut, aber vor allem kämpfte es den Hunger rasch nieder. Logisch. Brot war sättigend, das wusste sie (auch wenn sie nicht wusste, woher). Und der gefüllte Magen half ihr auch, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Jewgeni schien sich nun doch nicht mit ihr unterhalten zu wollen, doch das wunderte sie weder, noch machte es ihr etwas aus. Der junge Kerl schien wirklich extrem schüchtern zu sein … aber wenn sie freundlich und höflich mit ihm umging, würde sich das schon eines Tages ändern, hoffte sie. Sie schenkte ihm noch ein freundliches Lächeln, dann widmete sie sich ihren restlichen Gefährten, die nun nach und nach alle dazu stießen. Sie nickte, als Stella ihren Vorschlag machte. Sie selbst hatte auch schon daran gedacht, den Alten aufzusuchen – und sei es nur, um die Schulden bei ihm zu begleichen. Es war nicht fair, dass sie seine Dienste in Anspruch nahmen und ihm nichts dafür boten; außerdem regte sich in ihr die schwache Hoffnung darauf, dass es ihrem Gedächtnis half, dorthin zu gehen. Die gestrige Vision zumindest schien ihr ein guter Schritt nach vorn gewesen zu sein. Wer weiß – vielleicht erwartete sie in jenem Zelt ja eine zweite?
Sie war etwas überrascht, mit einem Mal das schwarzhäutige Mädchen von gestern an ihrem Tisch zu sehen, doch auch dieses würde mit einem Lächeln bedacht. „Freut mich, dich kennenzulernen, Miriam. Mein Name ist Laverne … setz dich doch. Wir geben dir gern etwas von unserem Essen ab, oder?“ Ihr Blick in die Runde erlaubte eigentlich keine Widerrede.


Zuletzt von Leo am Mo Mai 04 2015, 08:00 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Adrian Kane Fr Mai 01 2015, 02:29

Die Aufmerksamkeit des Huenen war fast gaenzlich auf den ihm nun vorliegenden Braten gerichtet, welcher hervorragend roch und auch schmeckte. Skeptisch schielte er ueber einen Bissen auf die kleinen Favilla, die ihm nicht so wirklich geheur waren. Besonders dieser Xamir, der sich offensichtlich ohne grosse Umstaende in eine lebende Fackel verwandeln konnte. Zudem die Tatsache, dass er scheinbar der einzige Ueberlebende aus dem Luftschiff gewesen war. Kauend schob Kin’Tesh seine Zweifel zunaechst zur Seite, er schien zumindest keine direkte Bedrohung zu sein. An die andere erinnerte er sich nur sehr sehr dunkel. Wie hiess sie nochmal?  Miriam? Genuesslich tunkte er ein Stueck Brot in die Sosse und schob es sich in den Mund waehrend er weiter nachdachte. Der ungeklaerte Gedaechtnisschwund war es, der sie alle als Gruppe verband und obschon er unterbewusst immer noch einen Drang verspuerte nun, da Sulugel gerettet war, seinen eigenen Weg zu gehen, so konnte er doch auch nicht verleugnen dass sie alle gewissermassen Schicksalsgefaehrten fahren. Auch wenn er immer noch nicht wusste, wer er gewesen war, so konnte er zumindest sicher sagen, dass es nicht seine Art war Gefaehrten ohne guten Grund im Stich zu lassen.

Einen weiteren Schluck aus seinem Krug spaeter nickte er schliesslich Laverne zu und sprach mit der bekannt ruhigen Stimme: „Es ist genug da. Esst.“
Nachdem sein Braten deutlich an Umfang verloren hatte und sich langsam so etwas wie Saettigung einstellte erhob er erneut die Stimme: „Sollten wir ueber diese“, er suchte nach dem richtigen Wort, „Vision sprechen?“ Er hatte die Vorfaelle im Zelt des Schamanen bislang mehr oder weniger verdraengt und als Uebermuedung abgetan, doch nun, da er ausgeruht und bei klarem Verstand war, wollten ihm die Bilder nicht mehr aus dem Kopf gehen. „Es fuehlte sich fast...vertraut an“, sinnierte er etwas zurueckhaltend.
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