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Kapitel 1 - Sie sind unter uns

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Beitrag von Schattenmond Fr Nov 04 2016, 20:28

Lydia lies den Kopf zur Seite fallen und machte es sich auf dem Sofa bequem. Ihr Blick glitt gelangweilt zum Flimmerkasten, in welchem sie missmutig die Programme durchschaltete. Sonntags lief nie etwas gescheites in der Glotze.
Schonwieder so eine Sendung aller, Schlechte und noch Schlechtere Zeiten... Zerstörte Leben mit ach so bemitleidenswerten Familien. Wie hatte man früher nur überlebt, ohne diese ganzen, wir bauen dir dein Traumhaus, Sendungen.
Sie wollte gerade aufgeben, als die Nachrichten in der Linse auftauchten.
Na gut. Da könnte man sich vielleicht mal etwas weiter bilden. Politik... ja, was interessierte sie das. Es änderte sich eh nie irgendetwas. Dieses Jahr hatte im Kreis eine neue Partei einzug gehalten. Eine die sich für ihre Interessen einsetzte, zumindest hatte sie das vorgegeben. Es regte sich genauso viel, wie bei allen anderen, nichts. Neue Anschläge und Kriegshandlungen in der Welt... sehr schön... Menschen waren wohl noch nie gut gewesen, was Toleranz betraf. Ein weiterer Seufzer entfuhr ihr.
Eine Eilmeldung.
Die Rede war von einem weiteren dieser misteriösen Morde. Diesmal war ein Mann gewesen, den sie am anderen Ende der Kleinstadt gefunden hatte. An Spuren mangelte es nicht, nur an der menschlichen Vorstellungskraft.
Ihre Knöchel traten weiß hervor und die Fernbedinung gab mit einem leisen Knacken bekannt, wie sehr sie die Situation bedauerte.
Im Hintergrund neben dem Sprecher, war das Bild eines verstümmelten Mannes eingeblendet. An seinem Brustkorb sah man deutliche Krallenabdrücke und ein irres glitzern legte sich in ihre bernsteinfarbenen Augen, während ihre Eckzähne aus den Mundwinkeln hervor traten und die zu Krallen veränderten Fingernägel am Lack der Fernbedienung kratzten.
Als die Tür klapperte, lies sie von all dem ab, starrte aber weiterhin fixierend auf den Flimmerkasten.
"Wenn ich einen von diesen ..." das ganze ging in ein wütendes knurren über.
"Beruhige dich, Süße."
Eine blonde junge Frau, maximal mitte 20, legte ihr die Hand auf die Schulter und strich ihr eine der braunen Strähnen aus dem Gesicht.
"Sie zerstören alles! Wenn die so weiter machen, fliegen wir alle auf!"
"Der Wesenrat ist dran. Du weißt, dass wir alles nur schlimmer machen, wenn wir uns da auch noch einmischen." Ihre Stimme war unglaublich sanft.
Sie zog die Gardienen zu und lehnte sich über die Rückenlehne, um sich dann mit einem mal zu verzerren und als eine Art Verwehung auf dem Sofa neben Lydia platz zu nehmen und sich dort wieder zu materialisieren. Ihre Fingernägel waren nun auffallend lang und ein paar nicht zu übersehende Hörne ragte an ihrem hübschen Kopf empor, während sie den in einer Pfeilspitze endenden Schweif über die gekreutzen Beine legte.
"Das höre ich seid Wochen... !?"
"AUS Hasso!" entgegnete sie scherzhaft aber energisch und entwedete die Fernbedienung, um auf einen Trickfilm um zu schalten.
Sie stieß ein tiefes knurren aus und erhob sich vom Sofa, während sich ihr Aussehen wieder normalisierte. Dann nahm sie eine dunkle Jacke vom Garderobenständer, warf sie sich über und verließ das Haus. Stadtrand.
Lydia trat auf den Gehweg und sah sich missmutig um. Beim gegenüber liegenden Nachbarn saßen ein paar Leute auf der Terasse. Ein Seufzer entfuhr ihr und sie spazierte etwas die Straße entlang.
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Beitrag von RosenRoterRitter Do Nov 10 2016, 23:29

Daniel hatte nie frei. Das war halt der Nachteil des Berufs, den er ausführte. Nachdem die Presse bei dem Tatort aufgefahren ist, war es für ihn vorbei dort zu arbeiten. Dafür waren einfach zu viele Leute und da und er hatte nicht wirklich Lust sich für die ganzen Speichellecker von der Presse als Interviewsklave gefangenhalten zu lassen. Also hatte er quasi doch frei. Zumindest nahm er sich jetzt frei. Er war schließlich nicht für die Kommunikation zwischen Polizei und Volk zuständig. Es war zwar nerfig, dass die Presse jetzt zu jedem Tatort fuhr, von dem die Polizei verlauten lässt, dass er "sonderbar" sei, aber es brachte mehr Geld ein und so wurde beschlossen, dass einige Nachrichtensender frühen Zugang hatten und somit halt die bessere Show im Fernsehen hatten. Daniel kickte ein kleines Steinchen vom Bürgersteig und er kullerte ein wenig über den dunklen Asphalt. Diese ganze Sache, seitdem es unruhiger wurde machte ihn immer paranoider. Bevor er auf die Kreuzung ging bewegte er sich langsamer auf sie zu, lugte um die Ecke, um nach Auren von Wesen ausschauh zu halten. Keine Aura. Er entspannte sich ein wenig. Daniel sah immer drei Mal nach links und rechts, ehe er Straßen überquerte und bewegte sich zügig zur anderen Seite. Dort angekommen zog er seine Taschenuhr hervor, sah kurz rauf und packte sie in die Jacketttasche zurück. Dann rückte er die grüne Fliege zurecht, ehe er an dem Kaffee vorbeiging, was auf dieser Straßenseite lag. Er wusste vom öfteren Vorbeigehen, dass dieses hier einem Wesen gehörte. Eine Teufelsbraut. Es war offen und ein paar Menschen und Wesen saßen drin. Er würde sie nicht behelligen, sie waren keine Gefahr und verhielten sich ruhig. Relativ eilig bewegte er sich vorbei an der Glasfront in Richtung Stadtrand. Dort gab es einen kleinen Park, der Sonntags zwar relativ voll war, aber dennoch recht entspannend war, um schnell auf dem Smartphone E-Mails zu checken oder zu warten, bis der Pressequatsch vorbei war.

Bevor er Park betrat sah er sich ausgiebig um. Es waren ein paar Auren zu sehen. Einige schienen sich eher Abseits aufzuhalten, ein paar waren in Gruppen unterwegs, es waren aber auch eine Menge Menschen unter den Anwesenden. Daraus schließend, dass er keine Schreie hörte war alles ganz normal. Er sah sich hinter sich um. Niemand war ihm offensichtlich gefolgt. Der Park war mit ein paar Sandwegen spärlich besetzt. Es gab kleine Waldstücke, Grasflächen, Parkbänke und ein Spielplatz für kleine Kinder. An sich nichts, von wo man ihm auflauern konnte, wenn er sich auf dem Weg hielt. Er betrat langsam den Park und pazierte mitten auf dem Weg herum. Er wurde langsamer, wenn Jemand vor ihm langsamer wurde und überholte schnell, wenn sich eine weitere Fläche neben dem Weg bot. Währendessen tat er, was er vorhatte: E-Mails Checken und warten, bis die Pressesache vorbei war. Nach einer halben Stunde des Spazierens war der ganze Wirbel von der Presse vorbei und er machte sich auf den Weg zurück. Dieses Mal ging er schnell und sah sich ständig um, während er quasi zurück eilte.

Als er dann beim Tatort wieder ankam fuhren die letzten großen Vans weg, nur ein normales KFZ stand noch am Rand und die Reporterin war gerade dabei den armen Hugo Brahms zu belästigen. Er war ein guter Officer und eine noch bessere Person, ließ sich immer von allen zu etwas überreden. Eine gute Seele, aber er merkte es nicht, wenn man ihn ausnutzte. Daniel schritt zu der Reporterin. "Tut mir Leid, aber ich muss sie bitten jetzt zu gehen. Die Pressezeit ist vorbei und wir müssen mit unserer Arbeit fortführen." Er deutete mit ernsten Blick in Richtung ihres Wagens und anscheinend war er einschüchternd genug, dass sie zumindest zögerte. Er nahm sie dann an den Schultern und führte sie zum Wagen. "Wenn wir mit unseren weiteren Untersuchungen fertig sind können sie mit den normalen Zeiteinheiten der Presse zurück kommen und Officer Brahms wird ihnen einen Platz in der ersten Reihe freihalten." Dann machte er die Tür ihres Wagens zu und wartete bis die Reporterin weg war. Er ging zu Brahms zurück. "Tun sie es nicht. Ich hasse die Presse. Das ist ein Befehl. Und nun gehen sie zum Revier zurück. Wir können fortfahren und ich wette meine Fallkollegen wollen auch mehr erfahren." Damit schickte er den jungen Officer los und ging zum Tatort zurück. Es war nicht schön. Auch wenn die Leiche abgedeckt wurde konnte man immer noch das Ausmaß erkennen. Die dunkle Gasse mit den verdreckten Betongwänden war von Blutspritzern besprenkelt, als wenn man ein Kunstprojekt in der vierten Klasse startete. Der Boden um die Leiche herum war blutig und eine undurchsichtige Pfütze aus Gossenwasser und Blut hatte sich mit Dreck gebildet. Es roch streng und war allgemein ein sehr bedrückender Ort. Man gewöhnte sich nie daran. Daniel ging unter dem gelben Sperrband hindurch und suchte nach Hinweisen. Er hatte seine Plastikbeutel und die Greifzange aus dem Equipment des Streifenwagens vor Ort geholt und suchte nach allem Möglichen, was mehr Hinweise zum Geschehen selbst zeigte. Es war klar, was hier passiert war, aber nicht wer oder was. Da half ihm auch seine Aurenleserfähigkeit nichts.
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Beitrag von _Thalia_ Fr Nov 11 2016, 00:47

Es war ein schöner Sonntagnachmittag. An schönen Sonntagnachmittagen gab es einen Ort, an dem Luna nur sehr selten zu finden war: Ihre Wohnung. Wobei sie ohnehin kaum mehr Zeit, als nötig zu Hause verbrachte. Dort war es zumeist still und langweilig, wenn sonst keiner da war, also was sollte sie  dort? Nein, als Stubenhocker konnte man sie nun wahrlich nicht bezeichnen.
Aktuell befand sie sich im Stadtpark. Zur hälfte auf -, zur hälfte neben - und irgendwie auch ein bisschen unter einer Parkbank. Lunas Füße befanden sich auf der Sitzfläche, mit den Händen stützte sie sich auf dem Boden. Und während sie sich gerade aus ihrem zehnten Liegestütz hochdrückte, unterbrach ein Piepen das harte Gitarrenspiel von ACDC in ihren Ohren: ihre News - App hatte sich gemeldet.
Luna griff nach ihrem Handy, welches sich in etwa auf Fußhöhe befand, ohne aufzustehen.
"Was zur Hölle....!!" entfuhr es ihr laut, als sie die Nachricht las und vor Schreck knickte ihr der Stützarm ein, so dass sie auf dem Bauch landete. Ihr beschauliches, kleines Heimatstädtchen hatte es doch tatsächlich auf die Titelseite von Googel - News geschafft! Doch nicht etwa, weil es den Preis für das schönste Rosenrondell im Park gewonnen hatte.
"BRUTALE MORDSERIE ERSCHÜTTERT KLEINSTADT" war dort zu lesen in sehr großen, sehr fetten Buchstaben, unterstrichen und umrahmt von drei Ausrufezeichen.
Von "brutaler Zerstückelung" war die Rede. Man hatte das arme Opfer wohl regelrecht "in seine Einzelteile" zerlegt. Daneben war ein Bild, welches den Tatort und die Leiche zeigen sollte. Allerdings war kaum etwas zu erkennen, weil man jedes noch so kleine Blutströpfchen verpixelt hatte. Wie blöd war das denn. Da konnte man das Bild auch gleich weglassen. Nun ja, dafür waren die Beschreibungen des Autors sehr detailreich und er sparte auch nicht mit Vermutungen über den Täter. Obwohl die Polizei wohl "derzeit noch im dunkeln tappte".
So schnell konnte aus einem schönen Sonntagnachmittag ein weniger schöner Sonntagnachmittag werden. Luna setzte sich auf, schloss die App und nach dem sie noch einen kurzen, höchst undamenhaften Fluch von sich gegeben hatte, sammelte sie langsam ihre Sachen ein und beendete ihr Training mit einer abschließenden Laufeinheit.
Ihre Übliche Laufrunde führte sie erst ein Stück durch den Park und später dann auf einen breiteren Sandweg, der in ein kleines Waldstück führte. Normalerweise war man hier, wenn man von einigen Spaziergängern und Wanderern absah, relativ ungestört. Doch heute rasten gleich drei große Vans nacheinander an ihr vorbei und eine kurze Zeit später noch ein PKW. Luna konnte gerade noch ausweichen "Hey, pass doch auf du Idiot!" brüllte sie dem Wagen hinterher. Luna lief weiter, doch als sich der, durch die Autos, aufgewirbelte Staub legte, befand sich plötzlich ein gelbes Absperrband vor ihr auf dem Weg. Ohje, das konnte nichts Gutes bedeuten. Zumal der Geruch, den sie von dort witterte nicht gerade appetitlich war. Unschlüssig blieb sie, noch einige Meter entfernt von dem Band, stehen. Vielleicht sollte sie heute doch lieber wo anders lang laufen.
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Beitrag von Erayi Fr Nov 11 2016, 08:59

Missmutig rührte Elaine Honig in ihrem Tee hin und her, während sie eher mäßig interessiert den neuesten Bettgeschichten ihrer Kollegin Alexa lauschte. Zu diesem Zweck hatten sie sich wohl in diesem kleinen Café am Stadtrand getroffen, welches zwar eine schlechte Verbindung zum Rest der Kleinstadt, aber durch die im „shabby chic“-Stil gehaltene Inneneinrichtung ein nettes Ambiente bot. Außerdem war Elaine sowieso nicht wirklich in der Stimmung, hinter diesen Tee noch einen Schaufensterbummel zu hängen.
Sie wusste gar nicht, warum sie sooft etwas mit Alexa unternahm, da sie doch überhaupt nicht auf einer Wellenlänge zu sein schienen, aber trotz ihrer charakterlichen Unterschiede schien es Elaine so, als könne man Alexa alles erzählen. Was sie auch oft genug tat, im Gegenzug sollte es wohl auch mal drin sein, sich ihre Schilderungen der letzten erlebten Nächte anzuhören.
Elaine überkam ein leichter Anflug schlechten Gewissens aufgrund ihres Desinteresses und bemühte sich, der Kollegin wieder angestrengt zuzuhören. Gerade war die hübsche Kolumnistin in ein pubertäres Gekicher ausgebrochen und Elaine bemühte sich, schnell miteinzusteigen.
Alexa erholte sich und wies dann mit dem Löffel, mit dem sie eben noch die Sahne von ihrer heißen Schokolade gelöffelt hatte, auf Elaine.
„Und, Süße, was ist mit dir?“, fragte sie und sah sie mit großen Reh-Augen an, während sie sich die nächste Portion Sahne in den Mund schob.
Elaine zögerte, während ihr Blick der Sahne folgte und sie sich fragte, wie Alexa das bloß essen konnte, ohne kein einziges Gramm zuzunehmen, dann grinste sie verlegen und schüttelte den Kopf.
„Bei mir gibt es nicht so viel zu erzählen, wie bei dir. Ich meine, dieser Tobi, den du auf mich angesetzt hast“, - Sie schickte einen mahnenden Blick an die andere Seite des Tisches- „ist ja ganz nett, aber ich glaube das passt einfach nicht. Wir sind so… unterschiedlich. Er ist außerdem Schütze, da sagen schon die Sterne, dass das nichts werden kann…“
Alexa prustete erneut los.
„Schätzchen, du bist der Hammer“, kicherte sie, als plötzlich die Handys der beiden Frauen synchron vibrierten.
„Die Arbeit ruft“, flötete Alexa und klappte die Hülle ihres Smartphones zur Seite, während Elaine noch nach ihrem kleinen Technikwunder in der Tasche wühlte.
Alexa las die letzte Nachricht der Chatgruppe der Zeitung. „Nichts, was uns betrifft.“, murmelte sie, sah jedoch besorgt aus – zumindest für den Bruchteil einer Sekunde. Dann lächelte sie wieder und klappte die Schutzhülle wieder zusammen.
„Und selbst wenn ihr soo unterschiedlich seid, hauptsache, er ist gut im Bett“, zwinkerte Alexa und kam wieder auf das vorherige Thema zurück.
Elaine hatte ihr Handy erfolgreich aus den Tiefen ihrer Handtasche befreit und las nun ebenfalls den Chatverlauf.
Ein weiterer Mordfall in ihrer Stadt. Nur wenige Minuten vom Café entfernt. Sehr rätselhaft, sehr brutal.
Elaines Herz begann zu klopfen und aufgeregt schlang sie den letzten Schluck ihres Tees herunter. Ein Blick auf die in der Tasse verbliebenen Teeblätter versprach ihr große Ereignisse in ihrem Leben.
„Lass uns dorthin.“, sagte sie zu Alexa.
„Was?!“, fragte Alexa, sichtlich verwirrt, „Schätzchen, das ist keine öffentliche Veranstaltung, die bewertet werden soll, das ist überhaupt nicht deine Rubrik – im Gegenteil, das ist echt gefährlich, da sind die richtigen Freaks am Werk, weißt du. Die richtigen Freaks.“ Alexa holte tief Luft.
Wir werden auf keinen Fall dorthin gehen. Ich weiß, dass du sowieso dort auftauchen wirst, weil du auch ein kleiner Freak bist, aber bitte, nicht heute Abend. Ich würde mir wirklich Sorgen um dich machen. Vergiss nicht, Magda wird sowieso den Bericht darüber schreiben dürfen, wenn du ihr zusätzliche Infos gibst, tust du der ollen Schnalle bloß einen Gefallen“
Elaine war tatsächlich ein wenig überrascht, angesichts Alexas Reaktion. Sie hatte die schwarzhaarige Schönheit immer als sehr abgebrüht und gelassen gegenüber Gewalt erlebt, doch dieser Fall hier schien besonders zu sein.
Dennoch winkte sie die Kellnerin heran und bat um die Rechnung. Alexa seufzte.
Wenig später kam die Kellnerin, die Alexa offenkundig kannte, und nahm ihre Bezahlung entgegen. Zum Abschied gaben sich die Kellnerin und Alexa noch Wangenküsse, dann traten die beiden Kolleginnen nach draußen.
Alexa blieb stehen.
„Pass auf dich auf, ja?“, bat sie Elaine. „Du kleiner Adrenalinjunkie…“ Sie nahm Elaine in den Arm und drückte sie. „Bis morgen, dann. Wehe, wenn nicht.“
Dann lief sie los, in die entgegengesetzte Richtung. Elaine sah Richtung Park. Der schnellste Weg führte vermutlich dort hindurch, überlegte sie. Sie drehte sich noch einmal um, um Alexa hinterherzublicken. Sie war bereits verschwunden.
Also ging Elaine los.
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Beitrag von Schattenmond Fr Nov 11 2016, 12:48

Während sie durch die kaum besuchten Straßen schländerte, klingelte ihr Handy. Wie sie es hasste, immer erreichbar.
Missmutig warf sie einen Blick auf das Display. Eine Nachricht von Sam.
Natürlich, seine Schicht war ja schon früher zuende. Höchste Zeit Loki vom Routinecheck abzuholen. Es war ihr wichtig, dass ihre große Liebe kerngesund war.
Er wartete im Park auf sie, üblicher Treffpunkt.
Natürlich. Sam machte das natürlich nicht ganz eigennützig, Loki betreuen. Er nutzte jede Gelegenheit, um an Lydia herran zu kommen und Zeit mit ihr zu verbringen.
Leider nicht ihr Typ und um Himmelswillen keiner, den ihr Vater akzeptieren würde.
Sie seufzte und änderte die Richtung. Es half nichts, auf in den Park.

Auf seiner Suche konnte der Detektiv mehr als genug Material finden, jedoch war nicht genau zu sagen, ob es brauchbar war.
Auf dem Boden lag ein Zigarettenstummel, getränkt von Blut und Wasser. Einige Schritte weiter türmte sich ein Müllhügel. Diverses Zeug, vermutlich nicht weiter von belang, da er wohl kaum von der Tat stammte.
Das Blut verlief in einem Muster, dass darauf schließen lies, dass eine Klinge mit großer Geschwindigkeit auf das Opfer eingedrungen sein musste, während es sich gewehrt hatte. Obwohl die Wunden an der Leiche von einer unsagbaren Brutalität zeugten, schien es nicht all zu leicht gewesen zu sein, das Opfer zu überwältigen. In seiner Hand hielt es, der Leichenstarre entsprechend, einige dunkle Haare umklammert, die bei genauerem Hinsehen auch auf dem Boden zu finden waren.
Fußabdrücke schien es keine zu geben, offenbar hatte der Mörder acht gegeben, nicht in eine der Flüssigkeiten zu treten. Stattdessen verliefen vier kleine Einkerbungen über den Boden, bis sie in einer der Pfützen unter gingen. Sie waren minnimal, parralel, als hätte man eine Art Harke oder ähnliches mit sehr scharfen, harten Enden, über den Boden gezogen, jedoch ehe das Blut auf den Boden geflossen war.

Im Park angekommen, erkannte sie Sam schon von weitem. Er war ja nicht gerade unauffällig.
Rote Haare, Sommersprossen, sehr schlank und hoch gewachsen mit Kindlichen Zügen.
Er freute sich sichtlich die junge Frau zu sehen.
"Hallo Lydia." Ein breites Lächeln lag auf seinem Gesicht und sie entschied sich, es zu erwiedern.
"Hey, wie wars?"
Fast ohne Sam zu beachten, beugte sie sich zu Loki und begrüßte ihn ausgibig, indem sie seinen Hals mit beiden Händen tätschelte.
"Na süßer."
Der Rottweiler, der definitiv üebr 50kg auf die Waage brachte, flippte förmlich aus vor lauter Freude, sodass sie mit einem geübten Griff den Karrabiner vom Halsband löste.
Sam stand da, wie ein begossener Pudel.
"Also ähm... ja... alles wie immer." Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
"Na also."
Sie richtete sich auf und nahm ihm die hundelose Strippe aus der Hand.
"Also, ich habe noch zutun. Beim nächsten mal habe ich sicher wieder emhr Zeit."
Lydia schenkte ihm ein ehrliches Lächeln und umarmte ihn flüchtig, sodass er etwas beklommen stehen blieb und ihr nach sah, wie die beiden davon liefen.
"Ja... vielleicht... ich schreibe dir."
"JAAAHAA" Sie winkte ihm aus der Entfernung.
Als der Junge nicht mehr zu sehen war, konzentrierte sie sich auf ihr eigentliches Ziel.
"Ach Loki." Sie tätschelte ihm die Schnauze, während er brav hinterher lief und lenkte in eine richtung, in der sie etwas gelbes aufblitzen sah.
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Beitrag von RosenRoterRitter Fr Nov 11 2016, 15:54

Daniel fand einiges. Er tütete alles ein und legte dann die Tüten zrück in den Wagen. Darauf bedacht nicht auf irgendwelche Flüssigkeiten zu treten bewegte er sich äußerst vorsichtig über den Tatort. Den Müllhaufen durchsuchte er kurz, aber wie vermutet fand er nichts großartiges. Während er dabei war die Leiche wieder zuzudecken und dieses Mal mit ein paar Warnschildern zu befestigen sah er sich um, dass die Officers noch auf ihren Posten waren. Die Stelle war nun gesichert. Er lies die Anfänger noch mal rüberschauen, sie kannten das Protokoll besser, da sie das ja gerade erst gelernt hatten, und würden sich wohl über ein "Gut gemacht" freuen. Er ging wieder aus dem abgesperrten Bereich raus und sah nicht ganz recht, als ihm von der einen Seite eine Joggerin entgegen kam. Er hatte sie zuerst gar nicht gesehen, da er hinter einer Ecke stand. Hier am Rande des Parks gab es ein paar Betonwände an Gebäuden, die zum Hausmeisterhaus und einem angrenzenden Stadthaus gehörten. Und nun stand da eine relativ kleine mit rot-braunem Haar bedeckte Frau. Eine Joggerin. Eine äußerst fitte Joggerin, wie er nach kurzem Blick feststellen konnte. Daniel ging auf sie zu. "Guten Tag." Er wollte, indem er auf sie zuging die Sichtlinie verkleinern, damit sie keinen guten Blick auf den Tatort bekommt. "Hier ist Sperrgebiet. Ein Verbrechen hat sich hier abgespielt und wir sind dabei den Ort wieder frei zu bekommen. Deshalb möchte ich Sie bitten Abstand zu halten und nicht die Anwesenden Beamten zu belästigen." Er stellt sich nun vor ihr hin und überragte sie um gut einen Fuß.

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Beitrag von _Thalia_ Fr Nov 11 2016, 21:13

Die Beamten belästigen? Natürlich, genau das hatte Luna vor. "keine Sorge, ich hab garantiert besseres zu tun, als jemanden zu belästigen." schnaubte Sie ärgerlich. Was dachte sich der Typ sich denn bitte?  Der Detektiv war sehr nah vor ihr stehen geblieben und Luna musste den Kopf heben, um ihn ansehen zu können. Vermutlich wollte er verhindern, dass sie mehr von dem Tatort sah. Die Mühe konnte er sich sparen. Der Wind trug den Geruch zu ihr herüber und ihr feines Näschen beschrieb ein recht genaues Bild. "Das ist meine übliche Laufstrecke. Ich kann ja schlecht ahnen, dass die den Armen Kerl ausgerechnet hier kalt gemacht haben. Sonst wär ich sicher woanders lang gelaufen. Ich bin nicht sonderlich scharf darauf, eine verstümmelte Leiche zu sehen"
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Beitrag von RosenRoterRitter Sa Nov 12 2016, 11:08

Verdammt war die Presse schnell. Daniel sah sich nach hinten um. Es war wieder die Paranoia. Auch wenn er wusste, dass von dort Niemand ihn angreifen würde, so kitzelte es ihm im Nacken, dass es doch passieren könnte. Er nahm seine Taschenuhr aus dem Jackett und sah drauf. Er öffnete sie mit einem Aufklappen der kleinen Metallkappe, die verhindern sollte, dass Dreck auf das Glas kommt. Sah kurz drauf und machte sie wieder zu. Dann behielt er sie aber in der Hand. Die Zivilistin hatte im Grunde genommen recht. Sie konnte natürlich nicht wissen, dass hier wer umgebracht wurde. Aber anscheinend hatte sie die Pressenachricht gesehn und war suchen gegangen... Daniel blieb weiterhin vor ihr stehen. "Wenn Sie das nicht vor haben und einfach nur laufen wollen, dann wünsche ich Ihnen noch einen guten Tag." Er würde weiterhin hier stehenbleiben und ihr den Blick versperren.
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Beitrag von Erayi Sa Nov 12 2016, 14:49

Während Elaine über einen der Sandwege des Parks spazierte, starrte sie konzentriert auf ihr Handy. Sie war in die neuesten Meldungen vertieft. Sogar landesweite Zeitungen hatten über den Mordfall in ihrer Stadt berichtet. Auch Magdas Bericht war unter den ersten Treffern, es war schließlich die Lokalzeitung der betroffenen Stadt.
Elaine tippte ihn an und runzelte die Stirn. Genauso inhaltslos wie all die anderen Artikel.
Es standen nicht einmal Angaben zum Opfer darin. Sie überlegte, ob die Leiche wohl so zerfetzt war, dass man sie nicht auf Anhieb identifizieren konnte, oder ob es andere Gründe hatte.
„Gruselig“, murmelte Elaine, während sie sich die Zerstückelung vor dem geistigen Auge vorstellte.
Den Blick noch immer gefesselt aufs Smartphone gerichtet, stolperte Elaine plötzlich gegen eine andere Person.
„Ohhh, Verzeihung“, stotterte Elaine. Es war ihr sichtlich peinlich, sie hielt überhaupt nichts von der ständigen Digitalisierung des Alltags und doch war sie nun wegen ihres Smartphones blind durch die Welt gelaufen.
Die Person stellte sich als großer, rothaariger Mann heraus, der ebenso wenig auf den Weg geachtet zu haben schien, wie sie selbst.
Auch jetzt, da Elaine eine Annahme der Entschuldigung erwartete, wandte der Kerl sich unsicher um, ob er bei diesem Zwischenfall gesehen wurde – so kam es Elaine zumindest vor.
Sein Blick wanderte an die andere Seite des Parks. Elaine kniff die Augen zusammen und sah dort eine Frau, die offenbar mit ihrem Hund Gassi ging und gerade den Park verlassen wollte. In die gleiche Richtung, in der auch Elaines Ziel lag.
„Sie hat das sicher nicht gesehen.“, sagte Elaine dem Mann, „Ich muss dann mal. Entschuldigen Sie, nochmals.“
Dann drängte sie sich an ihm vorbei und setzte ihren Weg fort.
Der Typ war wahrlich keine Schönheit gewesen und sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Hundebesitzerin, die aus der Ferne sehr attraktiv ausgesehen hatte, jemals auf einen Kerl wie ihn abfahren würde, dennoch war Elaine nun ein wenig eingeschnappt, weil sie selbst von ihm komplett ignoriert worden war.
‚Anderen Frauen schauen sie noch vom anderen Ende des Parks auf den Hintern – und mich würdigen sie nicht einmal eines Blickes, wenn sie in mich reinlaufen‘, dachte Elaine und biss sich auf die Unterlippe, wobei sie ihrem aufgetragenen Lippenstift wahrscheinlich keinen Gefallen tat.
Durch diese nicht gerade positiven Gedankengänge legte Elaine einen Zahn zu. Kurz darauf erreichte sie den Parkausgang, an dem kurz zuvor noch die andere Frau gestanden hatte. Dies musste der richtige Weg sein, zum Industrieteil der Stadt.
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Beitrag von Schattenmond Sa Nov 12 2016, 22:41

Ein wenig mürrisch vor sich hin murmelnd, warf sie einen Blick auf das gelbe Absperrband. Hmm, niedlich.
Dann fuhr ihr ein altbekannter Geruch in die Nase... ein Werwolf. Nicht unbedingt ein bekannter, aber immerhin ein Werwolf. Sie musterte die Frau aus sicherer Entfernung, während sie den Detektiv nicht beachtete. Es lag ihr völlig fern jetzt einen Streit anzuzetteln, schließlich hatte ihr niemand etwas getan.
Einen Moment dachte sie über eine höfliche Begrüßung nach, blieb dann aber stumm und stellte schockiert fest, dass Loki nicht mehr neben ihr stand, sondern freude strahlend auf die fremde Wölfin zu lief. Dabei wedelte er aufgeregt mit dem Schwanz.
"Loki" Kommst du wohl hier her?!" raunte sie dann harsch, woraufhin dieser tatsächlich kurz vorher abdrehte und zu ihr zurück kehrte, wo sie ihn anleinte.
Rottweiler standen in der Stadt auf der Liste. Sie hatte zwar durch viele Tests eine Maulkorb und Leinenfreiheit erwirkt, aber das hieß ja nicht, dass jeder Hunde mochte. Nichteinmal Werwölfe waren durchgänig Hundefreunde.
"Entschuldigung. Das war meine Schuld. Kommt nicht wieder vor." versuchte sie die Situation zu entschärfen.
Dem Mann schenkte sie nochimmer keinerlei Beachtung.
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Beitrag von _Thalia_ So Nov 13 2016, 01:57

Mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtete Lena den Detektiv. Unterstellte er ihr etwa gerade unterschwellig, nur ihre Sensationslust befriedigen zu wollen? Luna hatte kurz das Bedürfnis ihn anzuknurren, entschied sich dann aber doch nur für ein Augenrollen und wandte sich zum gehen.
Als sie sich umdrehte, kam ihr ein Riesengroßer Rottweiler freudig entgegen gehüpft. Schlagartig hellte sich ihr Gesicht auf. Luna liebte Hunde!
"Ach was, es ist doch gar nichts passiert" antwortete sie der Besitzerin, die anscheinend besorgt war, dass es jemanden stören könnte. Sie streckte dem Hund kurz die Hand hin damit er schnuppern konnte "Na du bist ja ein Hübscher" als sie sich wieder freundlich lächelnd an die junge Frau, zog ihr ein ganz bestimmter Geruch in die Nase. Sie war eine Wölfin, genau, wie Luna!
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Beitrag von RosenRoterRitter Mo Nov 14 2016, 12:00

Die Zivilistin schien kurz etwas in Erwägung zu zu ziehen, ehe sie von einem Rottweiler "begrüßt" wurde.
Seine Aurenleser Fähigkeit verriet ihm gerade alles, was er wissen wollte. Er blieb dort stehen und würde erst weggehen,
wenn er von seinen Kollegen mitbekam, dass die Leiche weggeräumt wurde. Der Leichenwagen war auf dem Weg und würde den Toten mitnehmen,
um ihn dann wohl zur Autopsie zu bringen. Das Rottweiler auf der Liste waren wusste er nur halb, aber die Besitzerin hatte ihn ja eh an die Leine genommen.
Er würde gerade trotzdem Niemanden an an die Leiche heranlassen. Da so ein Absperrband halt nur selten half würde er wohl noch fünzehn Minuten hier rumstehen müssen.
Was war das eigentlich für eine Neugier? Daniel sah sich nach hinten um, um nicht irgendwelche Parkourläufer fürchten zu müssen, die sich dachten,
dass es ne coole Idee wär über den Tatort zu springen. Dann nahm er seine Taschenuhr wieder heraus und machte sie auf, um ein wenig die Zeit im AUge zu behalten.
Solange die beiden sich nicht an ihm vorbeidrängen wollten, hatte er keinen Grund irgendwas gegen sie zu unternehmen. Außer es waren wieder Leute von der Presse...
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Kapitel 1 - Sie sind unter uns Empty Mina

Beitrag von Kitty Di Nov 15 2016, 15:50

Mit einen befreienden Seufzen trat sie aus der Drehtür des riesigen Bürogebäudes, das wie ein mahnender Finger in den Himmel ragte. Ein lehrreicher und erfolgreicher Tag ging für die junge Vampirin Namens Mina Harker zu ende, doch jetzt wollte sie sich am liebsten körperlich auspowern und am liebsten tat sie dies mit einer Trainingseinheit. Dazu schickte sie ihrem Lieblingstrainer eine Textnachricht.

>>Guten Abend Meister, Zeit für eine lockere Trainingseinheit?<<

Dann setzte sie ihre Designer-Sonnenbrille von Porsche auf und ging sie zu der wartenden schwarzen Limousine. Der Fahrer nickte grüßend, ließ sie Platz nehmen und eilte ans Lenkrad. Mina, war zufrieden, denn eine Harker wartete nicht gern.

Ihr Handy summte.
>>Tut mir leid Schülerin, wir sehen uns erst morgen, wenn die Sonne am Horizont untergeht.<<
Schade, dachte Mina, dann würde sie nur einen Spaziergang im Park machen.

Im Innenraum erwartete sie, wie immer ihr Bodyguard. Wenn Mina sich richtig erinnerte, war sein Name vermutlich Mike, doch eigentlich interessierte sie das nicht die Bohne. Dieser muskelbepackte Möchtegern Vampir, war nur im Auftrag ihres Vaters bei ihr und sollte sie auf Schritt und Tritt beschützen. Mina nannte es eher beobachten und ausspionieren, damit ihr Vater bloß alles von ihr mitbekam. Sie ignorierte sein grüßendes Nicken und wandte sich an den Fahrer: „Zum Park, Alfred.“ *Vermutlich Mike* wollte protestieren, doch ein vernichtender Blick über den Rand der Sonnenbrille von Mina, lies ihn schweigen. „Jawohl, Miss.“ Antwortete der Fahrer gehorsam. Mina war zufrieden. Sie fasste den Plan den Bodyguard im Park abzuschütteln und dann ein wenig durch die Stadt zu stromern. Bei all dem Luxus den sie sehr liebt, war sie dennoch ein Freigeist und brauchte ab und zu ein wenig Freigang vom goldenen Käfig.

Es gelang ihr *vermutlich Mike* im hinteren Teil des Parks durch eine Finte abzulenken und so eilte sie dem Ausgang entgegen. Sie suchte gerade im Internet nach einem zufälligen Café, als ihr die Nachrichten auffielen. Schon während der Arbeit, gab es für die Mitarbeiter kein anderes Gesprächsthema und natürlich interessierte sich die Vampirgesellschaft für diesen heiklen Vorfall, dennoch hatte Mina heute eigentlich gar keine Lust auf Intrigenmord oder anderen Spielchen, die so mancher Vampir, oft aus Langeweile spielte. Dennoch, sie befand sich ganz in der Nähe des Tatortes und es packte sie die Neugierde.

Mina nährte sich dem Geschehen und sah die beiden Frauen mit dem Hund und den nervös um sich schauenden Mann. Sie verlangsamte ihren Schritt und blieb dann wie angewurzelt stehen. Blutgeruch drang in ihre Nase. Wie lange war es her dass sie das letzte Mal Blut zu sich genommen hatte? Wie dumm von ihr hier her gekommen zu sein, doch die Faszination ließ sie immer weiter auf das Absperrband zu gehen. Erst als sie einer der Beamten aufhielt, blieb sie stehen. „Entschuldigung.“ Murmelte Mina. Fasziniert schweifte ihr Blick über die Szenerie der Leiche, dem Blut und der dunkler werdenden Gasse.
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Beitrag von Erayi Di Nov 15 2016, 18:31

Elaine sah bereits aus größerer Entfernung das strahlende Gelb des Absperrbands und zögerte. Ein unwohles Gefühl machte sich in ihrem Magen breit. Vielleicht sollte sie doch lieber eine Reportage über die Kaninchenzucht schreiben, die vorletzte Woche mitten in der Innenstadt eröffnet hatte. Auf manche Geschäftsideen musste man erstmal kommen...
Elaine sah wieder die Hundebesitzerin - und zwei weitere Frauen, nahe des gelben Bandes stehen. Vor ihnen stand ein Mann, der wohl als einziger tatsächlich dorthin gehörte. Irgendwie kam er Elaine bekannt vor, sie war sich recht sicher, dass ihre Kollegen schon öfters über ihn berichtet hatten. War er Polizist? Nein... Oder?
Während sie noch grübelte, gingen ihre Füße wie von selbst auf die Absperrung zu.
Ihr Blick war noch immer grübelnd auf den Mann gerichtet. Er hatte sich gerade zwischen die rothaarige Frau und das Absperrband gestellt.
Die Szenerie wirkte recht abstrus und Elaine beschloss, erstmal stehen zu bleiben und zu hoffen, dass sie nicht sonderlich auffallen würde. Eventuell konnte sie Informationen aufschnappen. Oder sie würde weggeschickt werden, dann hatte sie zumindest einen Grund, hier zu verschwinden.
Der Gedanke, dass nur ein paar Meter weiter eine Leiche lag, gefiel ihrem Magen nämlich überhaupt nicht.
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Beitrag von Schattenmond Mi Nov 16 2016, 08:42

Lydia lächelte leicht, als ihr klar wurde, dass die junge Frau keines Falls ein Problem mit Hunden zu haben schien.
"Ja, er ist schon ein tolles Kerlchen." Sie krauelte ihm den Kopf.
Mit einem umherschweifenden Blick realisierte sie, dass die Situation eine andere geworden war.
Es war nicht nur ein Verbrechensschauplatz, es war auch ein Treffen für den Club der Schaulustigen geworden.
Sie hob eine Augenbraue.
"Läuft hier ne Party?" sagte sie dann laut in die Runde und lachte.
Dann warf sie einen musternden Blick auf den Inhalt des abgesperrten Bereiches. Es roch komisch, nicht nach dem, was so eine Tat nach sich zog, sondern etwas anderes, etwas, was sie nicht einordnen konnte.
Sie stieß ein leises knurren aus und ging dann vorrüber, um nicht unnötig zu provozieren.
"Schönen Tag noch. Ich hoffe Sie finden das Schwein... Officer"
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Beitrag von Kitty Mi Nov 16 2016, 10:20

Erst als die Frau mit dem Hund laut lachte und spaßeshalber frage ob hier ne Party laufen würde registrierte Mina, dass noch eine Person hinzugekommen war. Sie sollte dringend Blut zu sich nehmen. In jedem Fall war die Frau mit den grauen Haaren menschlich, was die anderen beiden Damen nicht von sich behaupten konnten. Mina verengte die Augen, wer richtig hin sah, der erkannte die Wesen, die unter den Normalsterblichen wandelten und diese beiden Geschöpfe waren definitiv nicht menschlich. Mina fielen die typischen Merkmale für Werwölfe auf und irgendwie roch es ein wenig nach nassem Hund. Was aber auch an dem großen Rottweiler liegen konnte.

Nun galt ihre Aufmerksamkeit, dem nervösen Mann der da vor ihnen stand. Sie kannte ihn nicht, aber die Art wie er handelte war sehr professionell. Das gefiel ihr.

"Den wünsche ich ebenfalls." verabschiedete Mina die Frau mit dem Hund.
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Beitrag von RosenRoterRitter Sa Nov 19 2016, 19:14

Es wurden immer mehr. Verdammte frühe Presse. Wenn das jetzt der Normalfall sein würde, dass er die ganzen Schaulustigen zurückhalten musste,
dann würde er sich in den Privatdienst begeben. Das war ja lächerlich. Er klappte die Taschenuhr ein Mal zu und wieder auf, sah auf die kleinen Zeiger,
die ihm verrieten, wie lange er hier noch rumstehen müsste. Der Leichenwagen fuhr gerade hinten ran. Zumindest sollte er sich demnächst nähern.
Als dann die Besitzerin des Hundes wegging und ihm einen guten Tag wünschte setzte er ein gespielt freundliches Gesicht auf.
"Das werde ich. Keine Sorge. Ihnen auch einen schönen Tag."
Das die Neue ihr auch einen guten Tag wünschte verwirrte ihn kurz. Aber was solls. Es waren immer noch drei Schaulustige hier.
Komisch war daran nur, dass es zwei Nichtmenschen und ein Mensch war. Er beäugte die quirlig aussehende, die so aussah als würde sie irgendeinen Gott anbeten,
der in den Tiefen des Okkultimus als der Befreier der Unterdrückten gelte. Wenn das auch noch eine Reporterin war, würde er durchdrehen.
Die anderen beiden schienen relativ normal zu sein und hielten Abstand, bis auf die eine, die von einem anderen Officer zurückgeschickt werden musste.
War das nicht irgend Jemand wichtiges? Er sah sich die Frau genauer an, konnte aber das Gesicht nicht direkt einem Namen zuordnen.
Hatte sie vielleicht was damit zu tun? Er prägte sich ihre Gesichtszüge ein, ehe er wieder ein wenig zurücktratt, näher ans Absperrband.
Der Leichenwagen fuhr nun endlich von hinten ran und die Leiche wurde eingeladen. Wenn jetzt nichts dazwischen kam, dann könnten sie das Band bald abnehmen.
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Beitrag von _Thalia_ Sa Nov 19 2016, 22:09

Nachdem die andere Wölfin gegangen war, beschloss auch Luna sich endlich vom Acker zu machen. "Das wünsche ich auch. Und viel Erfolg noch bei ihren Ermittlungen."
Dann wandte sie sich um und joggte den Weg wieder ein Stück zurück, um an der nächsten Kreuzung rechts ab zu biegen.
Nach einer Runde durch den Park und einem kleinen Dehnungsabschluss machte sie sich auf den Weg nach Hause.
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Beitrag von Erayi So Nov 20 2016, 01:22

Elaine stand noch immer am selben Ort. Den beiden Frauen, die bereits gegangen waren - die Hundebesitzerin und die Sportliche - hatte sie zum Abschied nur kurz zugenickt. Sie kam sich sowieso schon seltsam schaulustig vor und sah keinen Grund, Worte mit Fremden zu wechseln, bloß weil sie alle den gleichen Mordschauplatz begafften. Der Mann, der scheinbar tatsächlich Polizist war (auch wenn er keine Uniform trug, sondern ein interessantes Outfit plus grüner Fliege) schenkte Elaine nur einen kurzen Blick, der Rothaarigen wohl aber einen recht Langen und Musternden. Verständlich, so war sie im Gegensatz zu Elaine nicht voller Ekel, sondern voll Interesse und Neugier, was die Sichtung der Leiche betraf.
Ziemlich merkwürdig, fand Elaine. Aber gut, viele Leute fanden auch sie merkwürdig, daher maßte sie es sich nur selten an, vorschnell über andere Menschen zu urteilen.
Sie hörte ein herankommendes und haltendes Fahrzeug vom anderen Ende des Tatorts. Der Leichenwagen war angekommen.
Nun gab es hoffentlich nichts mehr zu bewachen und die Polizisten würden hoffentlich bald verschwinden. Möglicherweise konnte Elaine sich dann den Tatort einmal anschauen.
Sie holte ihr Smartphone hervor, um die Uhrzeit zu checken. Sie überlegte, maximal noch eine halbe Stunde auf das Verschwinden der Polizisten zu warten - wenn sie explizit weggeschickt wurde, würde sie noch früher gehen. Sie hatte keine Lust, verdächtig zu erscheinen. Tat sie sowieso schon. Elaine grummelte.
Nein. Am besten wäre es, sie würde sich nun auch aus dem Staub machen und später wiederkommen. Morgen.
Die Leiche wurde nun eh weggeschafft.
Auf ihrem Handydisplay ploppten einige Benachrichtigungen auf.
Alexa fragte, ob Elaine inzwischen sicher daheim war, ein Kumpel fragte nach einem Termin für ein gemeinsames Mittagessen und sie hatte einen anonymen Anruf verpasst.
Keine schlechte Bilanz für die geschätzte Viertelstunde, die sie nun mal nicht auf das Gerät geschaut hatte.
"Ich such mir auch mal einen anderen Weg nach Hause", sagte sie in Richtung der Polizisten, dann wandte sie sich um.
Elaine steckte sich ihre Kopfhörer ein und öffnete eine Musikapp. Nun war sie erst einmal taub für ihre Umwelt.
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Beitrag von Schattenmond So Nov 20 2016, 11:46

Als die Leiche abgeholt war und das Absperrband entfernt werden konnte, wurde es bereites Dunkel. Das ganze hatte länger gedauert als erwartet und auch die Zahl der Schaulustigen war größer gewesen, als man es eingeplant hatte.
Die Presse hatte sich auf den Sachverhalt gestürzt, wie ein ausgehungerter Wolf auf eine Schafherde und in den Straßen der kleinen Stadt schien sich langsam aber sicher etwas zu verändern.
Das sonst rege Treiben der frühen Abendstunden schien abgeebbt. Ein unverhollenes Misstrauen gegenüber jeder dunklen Ecke füllte das magere Straßenbild und selbst Lydia war froh, als sie und Loki das Wohnzimmer betraten.
Der Flimmerkasten war nochimmer am laufen, doch die Nachrichten brachten immer den selben Schmarn, der zu keinen neuen Erkenntnissen führte.

Info's die nur der Char von RosenRoterRitter hat.:

--------------------------------------------------------

Lydia war schon in aller Frühe wach und hatte den Laptop eingeschaltet, um die Nachrichten abzuchecken. Der Fall hatte bisher keine neuen Erkenntnisse hervor gebracht, zumindest keine, die man der Öffentlichkeit mitteilte.
Als ihr Handy ihr mit einem leisen piepton signalisierte, dass sie eine neue Nachricht hatte, seufzte sie. Vermutlich Sam.
Doch der Blick auf das Smartphone zeigte einen anderen Namen. Artos Wichmann... Vater...
Er hatte nicht über die gewöhnliche Funktion geschrieben, sondern über einen verschlüsselten Chat, der allen Werwölfen zugänglich war. Eine Rundmail, sozusagen.

Werwolfrundmail:

Sie stieß ein grollendes Knurren aus, dann tätschelte sie Loki und füllte ihm sein Barf in die Schüssel.
Es war nie gut, wenn diese Dinge solcherlei Instanzen beschäftigten. Das sprach für Probleme, große Probleme.
Gedankenversunken klickte sie sich durch ein sociales Natzwerk, bis sie beim scrollen über eine Schattenhafte Gestalt stolperte. Es war ein Foto, von dem jemand behauptete, es sei gestern Nacht aufgenommen worden. Ein Shemenhafter schwarzer Umriss von einem zweibeiner, der verdächtig nach einem Werwolf aussah. Was war bloß los mit den Leuten. Konnten die nicht aufpassen?
Unter dem Beitrag waren über über 3000 Kommentare, welche sie grob überflog. Verdammt. Das ganze war ziehmlich weiträumig geteilt worden und es war unmöglich das ganze aufzuhalten.
"Das ist doch ein fake" postete sie daher unter einige weitere Kommentare, die die Echtheit anzweifelten.

--------------------------------------------

Bei der Presse wusste man gar nicht, womit man sich am ehesten beschäftigen sollte. Sollte man zuerste die Polizei bedrängen, neuere Informationen herraus zu geben, oder sollte man das bereits überall kursierende Foto einer nicht menschlichen Gestalt unter das Volk streuen und wild debattieren, wobei man sich nicht sicher war, ob es eine fotomonktage darstellte, oder tatsächlich etwas war, was man mit den jüngsten Ereignissen wild spekulierend verbinden konnte? Es gab so viele Themen, über die berichtet werden konnten. So viel zu langweiliges Kleinstadtleben.

Informationen für Presse und Polizei:
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Beitrag von Kitty Mi Nov 23 2016, 21:33

Mina beobachtete wie die Leiche abtransportiert wurde und als sich die Traube der Schaulustigen auflöste ging auch Mina. Wenn der Mann mit der Fliege sich für Computerzeitschriften interessiert, dann würde er ihr Gesicht von dort kennen. Sie war eine der renommiertesten Programmiererin von Harker Industries und wenn er sich auch für Klatsch und Tratsch offen war, würde er wissen, das sie Tochter des Vorstandschef und Gründer Draco harker war.

Sie sah auf ihre goldene zierliche Armbanduhr, Zeit nach Hause zu gehen. An der nächsten Ecke einer verlassenen Gasse tauchte sie in die Dunkelheit. Mit ihrer Fähigkeit der Schnelligkeit durchquerte sie die nächsten paar Blocks und gelangte in das Viertel der Reichen und Schönen.

Die Vampirin gelangte durch den Seiteneingang in das englische Herrenhaus. Dort durchquerte sie die Eingangshalle, in der einige Vampire saßen und sich am Blutwein des Hausherren gütlich taten. Mina verdrehte die Augen. Diese verdammten Speichellecker! Dachte sie und ging stolz durch den Raum. Alle Augen waren auf die gerichtet, als ob diese Schnorrer erwarteten, dass sie sich erklären würde. Mina erklärte ihnen gar nichts und ging die gebogene Treppe nach oben. Auf der anderen Seite der Empore trat Victor aus einer Tür. Er war für die Sicherheit zuständig und der erste Berater ihres Vaters. "Mina!" Seine Stimme donnerte im tiefen Sopran durch den Raum. "Er will dich sehen!" Mina wusste wohin sie gehen sollte, setzte aber zwei Schritte in die entgegengesetzte Richtung. "Sofort!" Es war unheimlich still im Haus geworden und das Seufzen von Mina hatte jeder hören können. Dann drehte sie sich um, ging an Victor, der ihr höflich Platz machte vorbei, direkt ins Arbeitszimmer ihres Vaters.

Ohne anzuklopfen ging sie hinein. "Du wolltest mich sprechen Vater?" Der stattliche grauhaarige Mann, stand vor einem riesigen Bildschirm, auf ihm waren vier Fenster aufgeteilt. Einer zeigte das Programm der Börse, ein anderer wechselte immer die Ansicht und zeigte das erste Stockwerk. Im dritten lief ein alter Stummfilm und im vierten waren die aktuellen Nachrichten. Draco Harker betätigte die Fernbedienung und stellte den Ton laut.

Schattenmond schrieb:Ein anonymer Hinweis an die Presse wies allerdings von dem Foto ab und lenkte das Interesse an eine Frau Harker. Man gab an, sie nicht nur am Tatort gesehen zu haben, wie auch schon einige Beamte bestätigt hatten, sondern auch ein Augenzeugenbericht aus jener Nacht berichtete von einer zierlichen Gestalt mit roten Haaren, die man als weiblich identifiziert hatte. Bis auf weiteres war es jedoch untersagt, diese Informationen an die Öffentlichkeit zu geben.

Das schreite gerade zu nach einem Besuch.

Mina ballte ihre Hände zu Fäusten. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. "Du wirst dich morgen der Presse stellen." "Aber..." Wollte Mina widersprechen. Von der einen auf die nächste Sekunde stand Draco vor seiner Tochter und sah drohend auf sie herab. "Lange genug habe ich meine Hand schützend über dein Haupt gehalten. Diese Geschichte wirst du allein ausbaden müssen!" Grollte er. Mina senkte ihre Lider, mehr Demut gewährte sie diesem alten Vampir nicht. "Ja, Vater." Draco Harker wendete sich ab, es fiel ihm so schwer sie los zu lassen, aber diesmal hatte sie es zu weit getrieben. Er stellte sich wieder vor den Bildschirm und beobachtete die Börse.

Mina machte auf dem Absatz kehrt. Sie war zornig, enttäuscht, aber auch freudig erregt, dass er sie endlich los lies. Alles zugleich. Schnellen Schrittes ging sie in den Trainingsraum. Ihre Augen glühten gelb, die Reißzähne waren voll ausgefahren. Sie musste dringend Ihren Frust abbauen und dieser Ort war genau der richtige dafür. Sie schaltete die Musikanlage ein. Ihr erster Trainingspartner war ein Box-Sack. Mina wollte gerade zum ersten Schlag ausholen, als Victor plötzlich auftauchte und ihren Schlag ablockte. Er grinste Mina an. "Du bist so sexy wenn du wütend bist." Mina hauchte ihm einen provokanten Kuss zu. Zwischen den beiden entbrannte ein spielerischer Kampf. Als der erste Schlagabtausch endete, hatte Victor Mina auf dem Boden festgenagelt und küsste sie dreist auf den Mund. Die Vampirin lächelte und so ging das Spiel noch zwei Mal weiter, als plötzlich ein Schwall Wasser über Minas Kopf lief. Verdutzt sah sie Victor an, der grinste nur verschmitzt. Sie hatte nicht bemerkt, dass er sie während des Kampfes in die Duschkabinen gelotst hatte. Nun lächelte sie ebenfalls, zog ihn zu sich unter die Dusche und küsste ihn leidenschaftlich. Stürmisch liebte sich das Paar. Nach dem Abtrocknen begrüßte sie das weiche Federbett in Minas Schlafgemach. Ein weiteres Mal liebten sie sich, diesmal zärtlich und voller Hingabe.

Der nächste Morgen kam. Mina erwachte allein im Bett. Sie kuschelte sich in die warme Deck, das Bett roch nach ihm und sie schloss träumend die Augen. Das Brummen ihres Handys störte ihre Ruhe. Eine Nachricht vom Sekretär ihres Vaters. "15 Uhr Pressekonferenz im blauen Konferenzsaal." Mina stand auf und blickte auf die Uhr. Später Vormittag, genug Zeit um sich vorzubereiten.

Fünf Minuten vor Beginn der Konferenz stand Mina, im perfekt sitzendem dunkelblauen Kostüm, vor der Tür des Nebenzimmers, die in den Saal führte. Drinnen hörte sie Stimmen und Stühle wurden gerückt. Die ausgewählte Presse war eingetroffen. Neben Mina stand Victor. Ebenso schick, im dunkelblauen Anzug und blütenweißem Hemd. Er war von sich aus bei ihr, dass hatte er ihr geschworen. Er war hier als ihr Gefährte, nicht als Aufpasser im Auftrag ihres Vaters-

Eine Minute vor drei. Die beiden Vampire nickten sich zu und Mina öffnete die Tür. Das Stimmengewirr wurde erst lauter und verstummte dann abrupt, als Mina und Victor sich an das Ende des großen Tisches gesetzt hatten.
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Beitrag von Radagast So Nov 27 2016, 19:15

Am meisten Geduld verlangten immer diese Sonntage von ihm. Gabriel White hasste Sonntage. Es war der einzige Tag, an dem er sich nicht um seine Kunden kümmern konnte. Obwohl sein Antiquitätenladen geschlossen hatte, befand er sich im Keller des Ladens, und schaute Nachrichten. Denn eine eigene Wohnung hatte White schon länger nicht mehr. Und hier unten im Keller hatte er wenigstens genügend Materialien gesammelt, um über seine Theorien zu recherchieren. Sämtliche Bücher, sowohl legale als auch illegale, über übernatürliche und unerklärliche Phänomene hatte er gesammelt. Und solange seine Kontakte aus der Mafia mit dem neuen Stoff nicht angerückt waren, hatte er noch genug Zeit, um seinen Blog mit neuen Beiträgen zu füttern.

Als er schon wieder einen dieser seltsamen Morde im Fernsehen sah, war er sich sicher, dass das ein Werwolf oder gar mehrere gewesen sein müssten. Hastig, aber konzentriert versuchte Gabriel diese Theorie mit Fakten zu untermauern. Sein Fernsehgerät war mit einem Rekorder verbunden und so hatte er jede Szene aus der Nachricht auf seinem Computer abgespeichert. Es machte ihm Spaß, seine Antiquitäten zu verkaufen, aber eigentlich machte er das nur, um sich über Wasser zu halten und seine Verschwörungstheorien belegen zu können. Und so hatte er noch zwei Stunden um den neuen Beitrag auf seinem Blog zu posten, bei dem er erklärte, warum die auf den Bildern sichtbaren Wundern des Opfers nur von einem Werwolf stammen könnten.

Gedankenversunken hörte er ein Klopfen. Jemand hatte eindeutig an die Tür des Ladens geklopft. Schnell sendete er den Beitrag und schloss die verschlüsselte Sitzung des Browsers. "Puh" dachte er, "das hätten wir geschafft!".  Doch an der Tür war niemand von der Mafia. Es war sein längst verschollen geglaubter Bruder.
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Beitrag von RosenRoterRitter Mo Nov 28 2016, 17:16

Daniel kam nach der Sache im Park recht schnell nach Hause. Es war ein relativ kleines, aber warmes Apartment und stand fast allein. Er sah sich um, während er dem Gebäude näher kam. Seine eine Hand ruhte um die Taschenuhr geschlossen in der Jacketttasche, die andere hatte er offen neben sich hängen. Für einen Moment lang hielt er inne, lies den Blick schweifen, sah nach oben aufs Dach und dann wieder gerade aus. Schnell näherte er sich seiner Tür, schloss auf und ging hinein. Sein Jackett hängte er an die Gaderobe, während er aus seinrn Schuhen rauskam. Er stellte sie ordentlich zusammen, lockerte seine Fliege und hing sie in dem Bügel des Jacketts.

Seine Füße ruhten auf dem weichen Teppichboden, während er seinen Tee ziehen lies. Er wollte sich gerade zurücklehnen, schließlich war er gerade zuhause angekommen, als sein Smartphone vor sich hin blinkte. Widerwillig griff er nach dem Teil und las die Nachricht. Ein anonymer Hinweis sei gerade reingekommen. Na super, solange die Presse den aber nicht bekam war alles ok. Er las weiter und musste feststellen, dass nicht alles ok war. Entnervt legte er den Apparat der schlechten Nachrichten auf den Tisch. Sah so aus, als müsste er ein wenig mehr knobeln bei diesem Fall.

Daniel hatte sich seinen Notizblock genommen und fing an sich Stichpunkte aufzuschreiben. Währendessen lief in seiner Anlage ein leicht fordernder Beat zu einem harmonischen Unterton, der von einer energetischen Melodie begleitet wurde. Es half ihm beim nachdenken. Was war also genau passiert bisher. Ein Mord an einer Person oder einem Wesen. Er kreiste das Stichwort ein. Zu schneller Verdachtsschub auf Frau Harker. Ein Pfeil Verband die beiden Teile. Seine Indizienergebnisse wiesen darauf hin, das ein Werwolf beteiligt sein könnte. Noch war kein bestimmtes Muster zu erkennen. Und wer die mysteriöse Gestalt sein könnte, dir da gesehen wurde war auch nicht klar. Daniel grübelte ein wenig über die Mindmapanfänge. Dann beschloss er morgen auch zu dieser verdammten Pressefütterung zu gehen. Er hasste die Presse...

Am nächsten Tag war Daniel mit dem falschen Fuß aufgestanden. Beim Frühstücken fiel ihm das Messer aus der Hand, beim rausgehen trat er gegen seine Türschwelle und seine Fliege wollte einfach nicht sitzen. Genau so entspannt wie er aus dem Haus kam, trat er in das Polizeirevier ein und wurde erstmal nur mit Papierarbeit beworfen. Aber das war ja nur der halbe Tag. Während er vor sich hin arbeitete und Berichte schrieb, seine Fälle bearbeitete und zwishchendurch Gespräche mit potentiellen Zeugen führte, besserte sich seine Laune aber auch schon wieder.

Die Pressekonferenz fand statt. Er war eine Viertelstunde früher da. Nachdem er seinem Chef mirgsteilt hatte, dass er auf jeden Fall mit Frau Harker sprechen sollte, um das Schlimmste zu verhindern wurde ihm jetzt der Fall mit Vollmacht übertragen. Also stand er da mit seinem Polizeipresseschein in dem überfülltem Raum und müsste sich wohl am Ende auch noch durchdrängeln, um mit ihr zu sprechen. Interessant an der ganzen Sache waren nicht nur die Auren von Frau und ihrem Begleiter, sondern die verteilten unter den Pressemitgliedern. Anscheinend war da wohl etwas nicht richtig gelaufen und der Haufen wurde aufgeschreckt. Oder sie gingen einfach ihrem Beruf nach. Beides war eine Möglichkeit. Daniel stand an einem der Aus- und Eingänge und konnte somit den ganzen Raum überblicken. Und während er wartete, dass die ganze Geschichte hier anfing tippte er mit seinem Stift gegen seinen Notizblock. Was würde diese Versammlung ans Licht bringen können?

Wenn Frau Harker den Raum verlässt oder sogar vorzeitig gehen wollte, würde er sich schnellstens aus dem Raum zum Hinterteingang bewegen, um sie abzufangen.


Zuletzt von RosenRoterRitter am Di Nov 29 2016, 00:11 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Erayi Mo Nov 28 2016, 20:08

Elaines Tag hatte schon furchtbar angefangen. Nach einer von Alpträumen beherrschten Nacht, in denen Elaine in Dauerschleife selbst zerfleischt und ermordet wurde, wachte sie völlig verschlafen auf und blinzelte benommen in das viel zu helle Sonnenlicht, das durch die Ritzen in den Stoffbahnen vor dem Dachfenster ihres Schlafkämmerchens drang. Sie hatte völlig verschlafen.
Sie warf einen Blick auf ihr Smartphone. VÖLLIG verschlafen war noch weit untertrieben.
Es war 11 Uhr. Sie musste seit 3 Stunden auf der Arbeit sein. Einige Nachrichten und verpasste Anrufe ließen vermuten, dass sie bereits schmerzlich vermisst wurde.
„Scheiße, scheiße, scheiße!“, stöhnte sie auf, sprang vom Bett, welches dabei energisch quietschte und schlüpfte in Windeseile in die direkt auf dem Bettvorleger liegende, schwarze Hose.
Ein schneller Ausflug ins Bad, um die Zähne zu putzen und eine Katzenwäsche hinzulegen – und dann war Elaine auch schon aus der Tür gestürmt.
Hoffentlich konnte sie sich heute den ganzen Tag im Büro verkriechen und keiner Menschenseele unter die Augen treten.
Völlig geschafft erreichte Elaine den Bus und ließ sich auf einem Platz nieder. Mit dieser Linie fuhr sie jeden Morgen 20 Minuten lang und fast immer fand sich in der hintersten Reihe, in der Elaine bevorzugt saß, eine verwaiste Klatschzeitschrift.
Auch heute lag sie da, weit 3 Stunden nach ihrer üblichen Zeit. Elaine schnappte sie sich –  und registrierte kurz die Schlagzeile „Stadt von Monster heimgesucht!“ mit einer Fotomontage auf der Titelseite, auf der sowas wie ein auf zwei Beinen stehender Wolf zu sehen war.
„Oh Gott“, murmelte sie und schüttelte den Kopf über das sinkende Niveau der Konkurrenz. Wenigstens hatte Magda keinen solchen Blödsinn erfunden.
Elaine blätterte die Zeitschrift von hinten auf, um ihr Horoskop zu checken.
„Große Neuigkeiten, Aufschwung für die Karriere… Ja, natürlich, wenn ich Glück hab, werde ich keine Verwarnung für meine Verspätung bekommen…“, murmelte Elaine und seufzte. Sie hoffte, ihr Chef würde gute Laune haben.
Um kurz vor 12 erreichte Elaine schließlich ihren Verlag.
Doch sie wurde nicht, wie erwartet, von einer Standpauke empfangen.
Der harte Kern der Zeitung befand sich versammelt hinter Magda und starrte gebannt auf den Bildschirm, während sie über irgendwas angeregt diskutierten.
Alexa war die einzige, die Elaine überhaupt registrierte. „Hey!“, zischte diese ihr zur Begrüßung zu. „Wo warst du?! Ich hab mir Sorgen gemacht!“
Doch ohne eine Antwort abzuwarten führte Alexa sie ebenfalls hinter Magdas Schreibtischstuhl. Auf den beiden Bildschirmen waren einige Bilder geöffnet, darunter das merkwürdige Photoshop-Titelbild des Klatschblattes und… Moment mal.
„Was ist damit?“, fragte Elaine und wies auf ein Bild einer Frau, die ihr nach dem vergangenen Abend nur zu gut im Gedächtnis geblieben war, „Hat sie etwas mit dem Mordfall zu tun? Wer ist das?“
Magda schenkte ihr den für sie üblichen mitleidigen Blick und Elaine erinnerte sich wieder, warum sie die Frau nicht leiden konnte.
„Das“, betonte Magda spöttisch, als ob es eine Information wäre, die jeder wissen müsse, „ist Mina Harker, Tochter von Draco Harker“, belehrte Magda Elaine.
Die nicht wesentlich ältere, aber dafür umso konservativere und langweiligere Kollegin wartete – vergeblich – darauf, dass Elaine weiter nachfragte und fuhr von selbst fort.
„Harker Industries müsste dir ja ein Begriff sein. Naja, und wie es aussieht“, Magda tippte auf ihren Bildschirm, „ist die Erbin der Familie nun die Hauptverdächtige in unserem Mordfall. Ein gefundenes Fressen - Gleich ist bereits eine Pressekonferenz angesetzt.“ Magda rieb sich die Hände. „Natürlich wollen sie die Gerüchte bereits im Keim ersticken. Mal sehen, ob ihnen das gelingt.“
Elaine dachte nach. Sie war sich sehr sicher, dass diese Mina Harker nicht schuldig war, auch wenn sie sich selbst nicht unbedingt die Kompetenz zuschrieb, das zu beurteilen. Doch sie selbst hatte die junge Frau noch nach dem Mord am Tatort gesehen – welcher Mörder wäre so dumm?
Elaine schüttelte den Kopf und wechselte das Thema. „Und was ist mit dem… Ding?“, fragte sie und zeigte auf die Fotomontage.
„Oh mein Gott, Kindchen!“, lachte Magda. „Ich wusste ja, dass du abergläubisch bist, aber sooo…“ Magda räusperte sich. „Wir werden jedenfalls nicht darüber berichten. Pack es doch als Nachricht über den neuesten viralen Gag in deine Rubrik, dann sind wir die einzige Zeitung, die sich nicht völlig lächerlich macht.“
Damit schloss sie die Gesprächsrunde.

15 Uhr

Als die Frage im Raum gestanden hatte, wer Magda alles zur Pressekonferenz begleiten würde, war die Wahl unter anderem auch auf Elaine gefallen.
Sie wusste nicht so recht, ob sie sich freuen sollte, schließlich war die Involvierung in diese Mordgeschichte die ganze Zeit ihr Ziel gewesen, doch heute wäre es ihr lieber gewesen, einfach ein paar knackige exte für den Junge-Leute Teil der Zeitung abzutippen und sich dann wieder ins heimische Bett verkriechen zu können. Außerdem glaubte sie auch weiterhin nicht daran, dass eine Pressekonferenz mit Mina Harker irgendeinen Fortschritt in diesem Fall bringen würde. Doch nun war sie hier und kaute auf ihrem Bleistift, während sie irgendwo mit reichlich Abstand zu Magda und den anderen beiden Kollegen, die mitgekommen waren, in den hinteren Reihen stand und über Formulierungen für den Text über die Montage nachdachte.
Sie bekam nur dadurch, dass es schlagartig still wurde, mit, dass Frau Harker den Raum betreten hatte.
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Kapitel 1 - Sie sind unter uns Empty Re: Kapitel 1 - Sie sind unter uns

Beitrag von Kitty Mi Nov 30 2016, 16:35

Unter den Anwesenden Reportern erkannte Mina zwei Menschen wieder. Es waren der nervöse Detektiv und die Frau mit den silbernen Haaren, die wohl bei der Tageszeitung arbeitet. Mina schlug die Beine übereinander und legte die feinen Hände offen auf den Tisch.

Mit kühler Tonlage sprach sie: „Meine Damen und Herren, liebe Anwesenden.“ Sie betonte das letzte Wort kaum merklich so, dass sich die Wesen, die unter den Menschen weilten, sich auf jeden Fall angesprochen fühlten. "Ich wünsche ihnen einen guten Tag. Diese Szene hier kann auf zwei Arten gespielt werden. Entweder sie als fragende Akteure brechen nun sofort in einen tumultartigen Frage- und Spekulations-Gerede aus, dann werde ich aufstehen, durch diese Tür gehen und sie erfahren gar nichts. Oder aber, ich benenne einen Wortführer, der mir seine erdachten Fragen stellt und all ihre weiteren Fragen, werde ich dann in einer Pressemitteilung beantworten."

Insgeheim hoffte sie, dass mit diesem Satz klar war, dass mit ihr nicht rumgesprungen werden konnte wie mit einem Kleinkind, das schreiend nach Anerkennung kreischte. Anerkennung hatte sie genug durch ihre Arbeit und von der Klatschpresse brauchte sie am aller wenigsten davon. "Da dies nun geklärt ist, werden sie, die für unsere gute Tagezeitung schreiben, nun das Wort haben." Die Vampirin deute auf die junge Frau mit den silbernen Haaren, die auf einem Bleistift herum kaute und nun recht verunsichert und überrascht drein schaute. "Nun?" Fragte Mina leicht lächelnd. "Keine Angst, ich beiße nicht." Dann lächelte breiter mit schneeweißen Zähnen.

Jedem der wusste worauf er achten musste, sah dass die Eckzähne ein wenig ausgeprägter waren, als für einen gewöhnlichen Menschen. Mina hatte sich, sehr unüblich für ihre Rasse, sehr spontan entschieden, wer alles Fragen stellen sollte. Sie hatte zwar eine Liste mit den Namen der Reporter gehabt, aber sie hatte sie ignoriert und nun steuerte sie einzig und allein ihr Instinkt.
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