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Götterblut - Kapitel 3: Scarface
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Scáth
Elli
Umbra
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
"Wenn Sie das so sehen", entgegnete Jonathan Randolphs Worten, der ihm allen ernstes vorschlug, er solle mit Gilbert verschwinden. Das Verhalten des humpelnden Mannes wurde absolut lächerlich. Jonathan schüttelte den Kopf und setzte sich dann in Bewegung um Gilbert zu begleiten und nach Hause zu gehen, nachdem er seinen Reisegefährten in Sicherheit wusste.
Scáth- Forenzombie
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Der irritierte Blick Gilberts wich einem durchaus bestimmten Nicken, als er hörte, dass der bleiche Mann der Nonne widersprach. Mit einem kräftigen Ruck befreite sich der Maler aus dem Griff Melindas und strich den Ärmel seines teuren Anzugs glatt. "Natürlich wird das nicht nötig sein. Es wird wahrscheinlich keine 10 Minuten dauern, bis ich das erste Hotel finde. Außerdem könnte ich zur Sicherheit eine Kutsche bis dahin mieten. Ich bin sicher, dass sie noch einige wichtige Angelegenheiten zu klären haben." Er warf der Frau einen vielsagenden Blick zu und wandte sich schließlich an Randolph. Es war etwas seltsam, dass diese Gruppe sich anscheinend nicht sicher war, wie sie mit ihm umgehen sollten. Vielleicht würden sie ihre Meinung ja noch einmal ändern oder sie würden sich tatsächlich irgendwann wiedersehen aber bis dahin war zumindest noch etwas Zeit. Gilbert musste schlafen und so akzeptierte er die Entschuldigung seines Gegenübers. "Das ist schon in Ordnung, Mr. ..." Der Maler wartete darauf, dass der Doktor den Satz vollendete und wandte sich dann endlich zum gehen. "Auf wiedersehen meine Herren." Gilbert nickte Melinda zu. "Meine Dame." Es war das Zweite mal, dass er sich von der Gruppe abwandte und er hoffte, dass es bei diesem letzten Versuch bleiben würde.
Thorgrimm- Anzahl der Beiträge : 2050
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Gelinde gesagt war Melinda doch überrascht, dass Gilbert sich so grob von ihr löste. Als Hure war sie es gewöhnt, dass man sie derart grob behandelte, da war die Handlung des Mannes geradezu noch sanft, aber das man so mit einer Nonne umging?
Sicher – die meisten Männer hielten nicht viel von Frauen, aber hier hätte sie doch etwas Respekt erwartet. Zumindest hatte sie es selbst immer so erlebt, dass man Frauen in einer Ordenstracht anders behandelte. Gut, dass würde sie sich natürlich merken. In ihrem Geist ging sie schon Gegenstände durch die sie diesem Kerl ins Gesicht werfen könnte – einige Ideen gefielen ihr besonders gut. Aber dafür würde es sicher später noch Gelegenheiten geben.
John-Boy gesellte sich dazu und empfahl sich ebenfalls. Melinda war unsicher was sie davon halten sollte…auf einer Seite war sie natürlich froh, dass die beiden nicht mehr in ihrer Nähe waren, andererseits betrachtete sie als potentielle Gefahr.
Herrgott – sieh zu, dass du Land gewinnst! Du stehst vor einer Polizeiwache rum, mach jetzt bloß keinen Aufstand!
Es wäre in der Tat sehr unklug nun einen Streit anzuzetteln, auch wenn sie bewaffnet war. Einer Nonne traute die Manchester Polizei eine Wristgun offenbar nicht zu. Das Kleid war enger an den Armen, als es die anderen Kleider gewesen waren, daher hatte sie ab und zu Angst gehabt, dass sich die Waffe durch den schwarzen Stoff abzeichnen würde – doch in der Wache hatte sie mehr Glück als Verstand gehabt. Vielleicht hatte sie mehr Glück gehabt, als je zuvor in ihrem Leben.
Tjaja, nun ist sicherlich alles an Glück aufgebraucht. Rosige Aussichten! Auf, Auf in neue Abenteuer!
Sie hob nach der Verabschiedung die Hände nach oben um zu signalisieren, dass sie keinen Versuch unternehmen würden Reisende aufzuhalten. Sie drehte sich daher um und ging auf Randolph zu, dabei murmelte sie eher unverständlich “Auf bald.“
Jemand hatte sich erneut an ihre Maus gewagt – das würde sie nicht einfach so hinnehmen. Nein.
Sie blickte den Doktor an. Sie hob ihre Stimme wieder, auch da einige Schaulustige doch Recht nahe standen. “Würden Sie mich bitte zum Ordenshaus begleiten?“
Sicher – die meisten Männer hielten nicht viel von Frauen, aber hier hätte sie doch etwas Respekt erwartet. Zumindest hatte sie es selbst immer so erlebt, dass man Frauen in einer Ordenstracht anders behandelte. Gut, dass würde sie sich natürlich merken. In ihrem Geist ging sie schon Gegenstände durch die sie diesem Kerl ins Gesicht werfen könnte – einige Ideen gefielen ihr besonders gut. Aber dafür würde es sicher später noch Gelegenheiten geben.
John-Boy gesellte sich dazu und empfahl sich ebenfalls. Melinda war unsicher was sie davon halten sollte…auf einer Seite war sie natürlich froh, dass die beiden nicht mehr in ihrer Nähe waren, andererseits betrachtete sie als potentielle Gefahr.
Herrgott – sieh zu, dass du Land gewinnst! Du stehst vor einer Polizeiwache rum, mach jetzt bloß keinen Aufstand!
Es wäre in der Tat sehr unklug nun einen Streit anzuzetteln, auch wenn sie bewaffnet war. Einer Nonne traute die Manchester Polizei eine Wristgun offenbar nicht zu. Das Kleid war enger an den Armen, als es die anderen Kleider gewesen waren, daher hatte sie ab und zu Angst gehabt, dass sich die Waffe durch den schwarzen Stoff abzeichnen würde – doch in der Wache hatte sie mehr Glück als Verstand gehabt. Vielleicht hatte sie mehr Glück gehabt, als je zuvor in ihrem Leben.
Tjaja, nun ist sicherlich alles an Glück aufgebraucht. Rosige Aussichten! Auf, Auf in neue Abenteuer!
Sie hob nach der Verabschiedung die Hände nach oben um zu signalisieren, dass sie keinen Versuch unternehmen würden Reisende aufzuhalten. Sie drehte sich daher um und ging auf Randolph zu, dabei murmelte sie eher unverständlich “Auf bald.“
Jemand hatte sich erneut an ihre Maus gewagt – das würde sie nicht einfach so hinnehmen. Nein.
Sie blickte den Doktor an. Sie hob ihre Stimme wieder, auch da einige Schaulustige doch Recht nahe standen. “Würden Sie mich bitte zum Ordenshaus begleiten?“
Elli- Piratenpinguin
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Zufrieden betrachtete der Doktor die weiteren Entwicklungen. Sein Plan begann sich zu entfalten, wie die giftige Blüte des Schlafmohns. Ein wohltuendes Gefühl, nachdem so viele seiner vorherigen Vorhaben gescheitert waren. Jonathan war er los. Der Kerl schien sauer zu sein, so wortkarg wie er sich mit der "Verabschiedung" gab. Ihm war das nur Recht. Sollte er sich doch verpissen. Er hatte nach wie vor keine Ahnung, was der Mann eigentlich vorgehabt hatte, als er sich Ihnen angeschlossen hatte. Wenn er auf der Suche nach Unterhaltung ist, dann sollte er woanders hingehen.
Zum Glück schien Mr. Wright vernünftig zu bleiben und ließ sich durch Melindas sonderbare Aktion nicht beirren. Er und Jonathan würden den Weg zu einem Hotel einschlagen. Der Doctor war sich sicher Ihnen würde nichts zustoßen. Sie hatten zwar etwas von Personen gesagt, die sie abgelenkt worden sind, aber das konnten ja eigentlich nur Handlanger von Mr.C sein. Er wollte verhindern, dass jemand uns beide zusammen sieht.
"Benton", meinte er zu Wright und gab sich Mühe beim Lächeln. Er war ja tatsächlich ein wenig fröhlich und der Mann schien einigermaßen anständig zu sein. Definitiv ein besserer Mann als Randolph. Kein Mörder, so wie er. Er nickte ihm zum Abschied zu.
Melinda schien unterdessen nicht sonderlich erfreut über sein Eingreifen zu sein. Er fragte sich, warum ihr der Kerl wohl so nahe ging. Wie auch immer, er hatte keine Lust sich darüber noch Gedanken zu machen. Ein wenig Ruhe wäre jetzt nicht schlecht. Melinda würde ihn schon nicht ans Bett fesseln, wie Stirling. "Sicher doch, Schwester." Sicher doch.
Zum Glück schien Mr. Wright vernünftig zu bleiben und ließ sich durch Melindas sonderbare Aktion nicht beirren. Er und Jonathan würden den Weg zu einem Hotel einschlagen. Der Doctor war sich sicher Ihnen würde nichts zustoßen. Sie hatten zwar etwas von Personen gesagt, die sie abgelenkt worden sind, aber das konnten ja eigentlich nur Handlanger von Mr.C sein. Er wollte verhindern, dass jemand uns beide zusammen sieht.
"Benton", meinte er zu Wright und gab sich Mühe beim Lächeln. Er war ja tatsächlich ein wenig fröhlich und der Mann schien einigermaßen anständig zu sein. Definitiv ein besserer Mann als Randolph. Kein Mörder, so wie er. Er nickte ihm zum Abschied zu.
Melinda schien unterdessen nicht sonderlich erfreut über sein Eingreifen zu sein. Er fragte sich, warum ihr der Kerl wohl so nahe ging. Wie auch immer, er hatte keine Lust sich darüber noch Gedanken zu machen. Ein wenig Ruhe wäre jetzt nicht schlecht. Melinda würde ihn schon nicht ans Bett fesseln, wie Stirling. "Sicher doch, Schwester." Sicher doch.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Jonathan hatte vor zu gehen. Dieser Entschluss stand fest und selbst sein eigenes Gewissen war nicht mehr in der Lage ihn davon abzubringen die Gruppe zu verlassen. Er hatte hier nichts mehr verloren. Wozu auch. Jonathan hatte sich ein Leben aufgebaut über das er sich in keinster Weise beklagen konnte. Wieso sollte er dieses gefährden? Und vor allem: für was?
Gilbert schien selbst unruhig zu werden. Es mochte sich treffen, wenn dieser sich umentschieden haben sollte. Denn Jonathan selbst wollte ihn gerade dazu bewegen.
"Hören Sie. Diese Bitte mag nun unbegreiflich sein. Bleiben sie bei den Beiden. Begleiten und beschützen Sie sie. Sie haben mitbekommen was für Gefahren hier lauern, und ich bin mir sicher dass wir beide nicht die einzigen Betroffenen bleiben werden. Ich muss mich nun allerdings leider verabschieden. Ich habe einen geschäftlichen Termin und will meinen Boss nicht warten lassen."
Jonathan war erleichtert, dass Gilbert die Gruppe nun doch begleiten würde. Er hoffte tatsächlich seinen Reisegefährten irgendwann wieder zu sehen.
Jonathan drehte sich um und machte sich auf den Weg nach Hause. Eine Tasse Tee und eine Zigarette vor dem Kamin waren jetzt genau das, was er brauchte.
Gilbert schien selbst unruhig zu werden. Es mochte sich treffen, wenn dieser sich umentschieden haben sollte. Denn Jonathan selbst wollte ihn gerade dazu bewegen.
"Hören Sie. Diese Bitte mag nun unbegreiflich sein. Bleiben sie bei den Beiden. Begleiten und beschützen Sie sie. Sie haben mitbekommen was für Gefahren hier lauern, und ich bin mir sicher dass wir beide nicht die einzigen Betroffenen bleiben werden. Ich muss mich nun allerdings leider verabschieden. Ich habe einen geschäftlichen Termin und will meinen Boss nicht warten lassen."
Jonathan war erleichtert, dass Gilbert die Gruppe nun doch begleiten würde. Er hoffte tatsächlich seinen Reisegefährten irgendwann wieder zu sehen.
Jonathan drehte sich um und machte sich auf den Weg nach Hause. Eine Tasse Tee und eine Zigarette vor dem Kamin waren jetzt genau das, was er brauchte.
Zuletzt von Umbra am Sa Jul 05 2014, 11:23 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet (Grund : Beitragsreihenfolge nicht beachtet... ?! ... Außerdem habe ich den Beitrag inhaltlich leicht angepasst, damit es besser passt. ;))
Scáth- Forenzombie
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Noch einmal dachte Gilbert darüber nach, ob diese Personen tatsächlich diejenigen waren, die er am Bahnhof gesehen hatte. Er war zwar weit weg gewesen aber das seltsame Verhalten, die Verkleidung, die Worte Jonathans und diese Geheimnistuerei, ließen keinen Zweifel zu. Jeder Trottel konnte hier Zwei und Zwei zusammen zählen. Aber war es ein Zufall, dass sie sich hier in der Nähe der Polizeistation aufhielten? Gilbert glaubte nicht an solche Zufälle. Es musste einen Grund dafür geben, dass sie in der Nähe des Mörders waren. Hatten sie vielleicht selbst bei der Polizei ausgesagt und Gilbert hatte sie beim Verlassen der Station nur nicht dabei gesehen? Oder hatten sie sogar vor, dem Mann zu helfen? Scarface schien sich bei ihrem Gespräch erstaunlich sicher gewesen zu sein, dem Gefängnis zu entkommen. Das wäre Gilbert auch, wenn er einige Komplizen hätte, die draußen auf ihn warteten und ihm bei der Flucht helfen würden. Natürlich, so musste es sein. Sie waren freiwillig mit dem Mann unterwegs gewesen und hatten irgendetwas mit der Mordserie zu tun.
Der Maler dachte fieberhaft nach und fuhr sich mit der Hand über seine Stirn. Er war kein Held und wollte sich selbst nicht in Gefahr begeben aber er konnte sie doch auch nicht so einfach gehen lassen. Wenn sie tatsächlich Komplizen des Serienmörders waren und ein weiterer Mord verübt werden würde, wäre Gilbert ebenfalls daran Schuld. Das konnte er nicht zulassen. Niemals wieder würde er an einem Mord beteiligt sein - egal auf welche Weise. Das würde er einfach nicht mehr aushalten.
"alea iacta est." ging ihm unwillkürlich durch den Kopf. Er hatte sich entschieden, ohne davon überzeugt zu sein, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Diese Menschen waren womöglich mehr als gefährlich und wenn er mit ihnen ging - wenn sie ihn überhaupt mitgehen ließen - würde er sich selbst in Gefahr bringen. Doch lieber er, als ein weiteres unschuldiges Opfer.
Er drehte sich zu Jonathan um und wollte gerade dazu ansetzen sich zu verabschieden. Doch sein Reisegefährte hatte wohl auch etwas auf dem Herzen gehabt und unterbrach ihn. Er solle mit den beiden gehen und sie beschützen. Gilbert war etwas überrumpelt aber das machte seine Entscheidung natürlich leichter. Er ließ es sich nicht nehmen zu fragen, wieso gerade er sie beschützen musste, wartete die Antwort ab und drehte sich dann nach einem weiteren Abschied um. Er rannte den anderen hinterher.
"Warten Sie! Mr. Benton! Vielleicht ist es doch besser wenn ich mit ihnen gehe. Diese Straßen sind schon so gefährlich genug und aufgrund der letzten Ereignisse, wäre es nicht empfehlenswert alleine unterwegs zu sein." Mit einigen großen Schritten und lautem Gepolter, das durch das Gepäck verursacht wurde, schloss er zu den beiden auf. "Die Schwester hat Recht. Bitte entschuldigen Sie meine etwas übereilte und gewaltsame Reaktion." Er schenkte der Nonne ein ehrliches Lächeln. "Wie war ihr Name doch gleich?"
Der Maler dachte fieberhaft nach und fuhr sich mit der Hand über seine Stirn. Er war kein Held und wollte sich selbst nicht in Gefahr begeben aber er konnte sie doch auch nicht so einfach gehen lassen. Wenn sie tatsächlich Komplizen des Serienmörders waren und ein weiterer Mord verübt werden würde, wäre Gilbert ebenfalls daran Schuld. Das konnte er nicht zulassen. Niemals wieder würde er an einem Mord beteiligt sein - egal auf welche Weise. Das würde er einfach nicht mehr aushalten.
"alea iacta est." ging ihm unwillkürlich durch den Kopf. Er hatte sich entschieden, ohne davon überzeugt zu sein, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Diese Menschen waren womöglich mehr als gefährlich und wenn er mit ihnen ging - wenn sie ihn überhaupt mitgehen ließen - würde er sich selbst in Gefahr bringen. Doch lieber er, als ein weiteres unschuldiges Opfer.
Er drehte sich zu Jonathan um und wollte gerade dazu ansetzen sich zu verabschieden. Doch sein Reisegefährte hatte wohl auch etwas auf dem Herzen gehabt und unterbrach ihn. Er solle mit den beiden gehen und sie beschützen. Gilbert war etwas überrumpelt aber das machte seine Entscheidung natürlich leichter. Er ließ es sich nicht nehmen zu fragen, wieso gerade er sie beschützen musste, wartete die Antwort ab und drehte sich dann nach einem weiteren Abschied um. Er rannte den anderen hinterher.
"Warten Sie! Mr. Benton! Vielleicht ist es doch besser wenn ich mit ihnen gehe. Diese Straßen sind schon so gefährlich genug und aufgrund der letzten Ereignisse, wäre es nicht empfehlenswert alleine unterwegs zu sein." Mit einigen großen Schritten und lautem Gepolter, das durch das Gepäck verursacht wurde, schloss er zu den beiden auf. "Die Schwester hat Recht. Bitte entschuldigen Sie meine etwas übereilte und gewaltsame Reaktion." Er schenkte der Nonne ein ehrliches Lächeln. "Wie war ihr Name doch gleich?"
Thorgrimm- Anzahl der Beiträge : 2050
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Jonathan war wirklich in Aufbruchsstimmung, doch Zeit, Gilberts Frage zu beantworten, ließ er sich noch. Vielleicht war es feige von ihm, zu verschwinden und den Maler allein zu lassen, doch er musste ohnehin schon um seine Anstellung bangen, weil die Geschäfte in London nicht so gelaufen waren, wie sie hätten laufen sollen, da wollte er sich nicht verspäten – es war nicht nur eine Ausrede, um abhauen zu können, dennoch schob er dies gern vor. Er musste es sich nicht gefallen lassen, angepflaumt zu werden. Mit diesen beiden abweisenden Leuten und erst recht mit Scarface wollte er nichts zu tun haben, wenn er doch noch immer gewisse Bewunderung für diesen Mann hegte und gern mehr über ihn erfahren würde. Dennoch bestand Gefahr, dass der Mörder dem Arzt und der verkleidete „Nonne“ etwas antun könnte – oder dass die beiden am Ende ebenfalls Mörder waren. Ohne schlechtes Gewissen konnte er nicht von dannen ziehen. Und wenn Gilbert sich des Problems bereitwillig annahm: Umso besser.
„Diese Schlägertypen haben uns beobachtet, Mr. Wright“, erinnerte er diesen mit gesenkter Stimme, sodass Randolph und Melinda nicht zufällig doch noch mitbekamen, was er sagte. „Wer weiß, wann sie wieder auftauchen und ob sie sich das nächste Mal wieder so einfach vertreiben lassen? Sie sollten dann nicht allein sein und diese Leute auch nicht. Benton sieht aus, als könne er sich jetzt schon kaum auf den Beinen halten – und was würden diese Kerle wohl mit einer Frau anstellen? Eine sichere Unterkunft ist vielleicht gar nicht so schlecht. Und sollte es Scarface wirklich gelingen, zu entkommen, wäre es sinnvoll, die beiden zu überwachen. Wenn wir sie nun aus den Augen lassen, um die Polizei zu informieren, tauchen sie bestimmt unter. Doch wenn er sie aufsuchen sollte, und Sie wissen, wo sie sind, wissen Sie auch, wo er ist. Tut mir leid, ich muss nun wirklich gehen. Viel Glück! Ich hoffe, wir sehen uns wieder.“
Damit klopfte er Gilbert zum Abschied auf die Schulter, ließ die Hände in seinen Hosentaschen verschwinden und machte sich zügigen Schrittes davon, während Gilbert sich bereits dazu entschieden hatte, Mr. Benton und der Nonne zu folgen.
Dass Johnboys Freund zu ihnen zurückkehrte und sie doch begleiten wollte, war für Melinda zumindest ein Teilerfolg, auch wenn eigentlich der andere momentan ein großes Risiko für sie darstellte, weil er sie zuvor zu Charles‘ Haus begleitet hatte. Zwar hatte sie nicht verraten, dass es wieder dorthin gehen würde, doch würde Jonathan bei der Polizei aussagen, würde er diesen Ort sicherlich erwähnen. Johnboy wusste zu viel und das behagte ihr nicht.
Dennoch konnte sie nun immerhin Mr. Wright im Auge behalten und entscheiden, wie sie am besten mit ihm umgehen würden.
„Schwester Mary“, antwortete sie schlicht, als sie nach ihrem Namen gefragt wurde. Das mochte vielleicht einfallslos sein, aber es kam ihr wie selbstverständlich über die Lippen.
Randolph schien nicht begeistert zu sein, dass ein weiterer Fremder sie nun begleiten würde, von dem sie nicht wussten, ob sie ihm vertrauen konnten, doch er fügte sich schließlich, um kein Aufsehen zu erregen.
So kam es, dass sie zu dritt eine Kutsche nach Wigan nahmen, wobei Randolph schon ahnen konnte, dass der Weg zurück zu Charles‘ Heim führte oder zumindest zu einer Unterkunft in der Nähe des Anwesens. Dass Mr. Benton Schwester Mary nicht zurück zum Ordenshaus brachte und dieses nicht der Schlafplatz sein konnte, von dem die Nonne gesprochen hatte, wurde auch Gilbert klar, als sie unterwegs anhielten, die Schwester sich kurz entschuldigte und in anderer Kleidung zur Kutsche zurückkehrte. Die Anrede „Schwester“ würde sich Gilbert wohl sparen können, dachte er sich, als sie weiterfuhren. Allerdings fühlte er sich in seiner Befürchtung bestätigt: Mr. Benton und Mary mussten Komplizen von Scarface sein – warum sonst also die Verkleidung? Wenn die Namen, die sie ihm genannt hatten, überhaupt ihre tatsächlichen Namen waren. Jonathan Porter hatte dies bestimmt gewusst und ihn genau deswegen auf diese beiden Leute angesetzt. Aber Jonathan war nach dem Angriff durch die Schläger in Sorge um „Mr. Benton“ und „Mary“ gewesen… Und Jonathan wusste auch, dass Gilbert bewaffnet war. Was der Maler jedoch davon halten sollte, dessen war er sich nicht sicher. Wenn es Scarface tatsächlich gelingen würde, der Polizei zu entkommen, würde Gilbert diesem Mann vielleicht doch wiederbegegnen und anders als erwartet. Es würde keine Ketten geben oder Gitter. Was würde wohl geschehen?
Die Kutsche hielt, wie Melinda angewiesen hatte, in einiger Entfernung zum Ziel, sodass sie noch ein Stück zu laufen hatten. Aber das war nicht so auffällig, als wenn sie direkt vor der Haustür eines gesuchten Serienmörders ausgestiegen wären. Da sie dieses Mal gedachte, mit dem Hauswächter zu reden, machte sie sich nicht die Mühe, noch ein weiteres Stück Fußmarsch hinter sich zu bringen und erneut den Hintereingang zu nehmen. Das Grundstück lag genauso still da wie beim letzten Mal. Aus keinem der vielen Fenster drang Licht, allerdings war es helllichter Tag, weswegen das nichts bedeuten musste – allerdings stieg dieses Mal Rauch aus einem der mehreren Schornsteine auf, was zumindest dieses Mal keinen Zweifel daran ließ, dass das Gebäude nicht verlassen war. Melinda ging einfach voran, öffnete das Gittertor, das (wie sie schon bei ihrem ersten Besuch hier richtig erkannt hatte) mit einem verschnörkelten N, passend zum Familienname der Norlys, verziert war, und schritt auf dem von Bäumen gesäumten, gepflasterten Weg auf das alte, aber sich im guten Zustand befindliche Gebäude zu. Es lag in etwa in der Mitte des weitläufigen, teils bewaldeten Grundstücks, das ringsherum von einer mehr als mannshohen Mauer begrenzt wurde, und hatte aufgrund seiner Größe tatsächlich bereits den Namen „Herrenhaus“ verdient. Allein das Grundstück musste in einer schnell wachsenden Stadt wie Manchester, selbst hier in den Randbereichen, sehr viel wert sein, aber auch die ansässigen Nachbargrundstücke standen in diesem Sinne nicht merklich hintenan. Dies hier war keine Gegend, in der sich mittelständische Bevölkerung oder Arbeiterfamilien ansiedelten. Diese wohnten in anderen Ortsteilen, näher an den Fabriken oder Bergwerken, die es in und um Wigan zuhauf gab, aber von denen hier nichts zu erahnen war. Besonders dem Doktor mochte der Fußmarsch nun wieder quälend lang vorkommen, während Charles‘ Heim, das aus hellem Stein und mit Giebeldächern und mehreren Balkonen in der ersten Etage erbaut worden war, optisch mit jedem Schritt an Größe zunahm. Noch bevor die Gruppe die Eingangstür erreichte, öffnete diese Sicht – man hatte sie kommen sehen. Das für Melinda und Randolph bekannte Gesicht des alten Mannes, der sie vor einiger Zeit schon vertrieben hatte, blickte ihnen entgegen. Stirnrunzelnd, mit ernstem Blick, voller Abweisung. Der Mittsechziger trug immer noch ein weißes Hemd, das genauso weiß war wie sein Haar und seine buschigen Augenbrauen, und dazu Weste und Anzugshose – alles feinsäuberlich, ordentlich und wohl nicht billige Fabrikware, sondern maßgeschneidert.
Auch sein Gewehr hatte er wieder dabei… Dieses Mal legte er es jedoch auf die ungebetenen Besucher an und zielte, noch bevor sie ihm zu nahe kamen.
„Ich dachte, ich hätte mich vorhin deutlich genug ausgedrückt. Dieses Mal werde ich schießen, darauf können Sie sich verlassen!“
„Diese Schlägertypen haben uns beobachtet, Mr. Wright“, erinnerte er diesen mit gesenkter Stimme, sodass Randolph und Melinda nicht zufällig doch noch mitbekamen, was er sagte. „Wer weiß, wann sie wieder auftauchen und ob sie sich das nächste Mal wieder so einfach vertreiben lassen? Sie sollten dann nicht allein sein und diese Leute auch nicht. Benton sieht aus, als könne er sich jetzt schon kaum auf den Beinen halten – und was würden diese Kerle wohl mit einer Frau anstellen? Eine sichere Unterkunft ist vielleicht gar nicht so schlecht. Und sollte es Scarface wirklich gelingen, zu entkommen, wäre es sinnvoll, die beiden zu überwachen. Wenn wir sie nun aus den Augen lassen, um die Polizei zu informieren, tauchen sie bestimmt unter. Doch wenn er sie aufsuchen sollte, und Sie wissen, wo sie sind, wissen Sie auch, wo er ist. Tut mir leid, ich muss nun wirklich gehen. Viel Glück! Ich hoffe, wir sehen uns wieder.“
Damit klopfte er Gilbert zum Abschied auf die Schulter, ließ die Hände in seinen Hosentaschen verschwinden und machte sich zügigen Schrittes davon, während Gilbert sich bereits dazu entschieden hatte, Mr. Benton und der Nonne zu folgen.
Dass Johnboys Freund zu ihnen zurückkehrte und sie doch begleiten wollte, war für Melinda zumindest ein Teilerfolg, auch wenn eigentlich der andere momentan ein großes Risiko für sie darstellte, weil er sie zuvor zu Charles‘ Haus begleitet hatte. Zwar hatte sie nicht verraten, dass es wieder dorthin gehen würde, doch würde Jonathan bei der Polizei aussagen, würde er diesen Ort sicherlich erwähnen. Johnboy wusste zu viel und das behagte ihr nicht.
Dennoch konnte sie nun immerhin Mr. Wright im Auge behalten und entscheiden, wie sie am besten mit ihm umgehen würden.
„Schwester Mary“, antwortete sie schlicht, als sie nach ihrem Namen gefragt wurde. Das mochte vielleicht einfallslos sein, aber es kam ihr wie selbstverständlich über die Lippen.
Randolph schien nicht begeistert zu sein, dass ein weiterer Fremder sie nun begleiten würde, von dem sie nicht wussten, ob sie ihm vertrauen konnten, doch er fügte sich schließlich, um kein Aufsehen zu erregen.
So kam es, dass sie zu dritt eine Kutsche nach Wigan nahmen, wobei Randolph schon ahnen konnte, dass der Weg zurück zu Charles‘ Heim führte oder zumindest zu einer Unterkunft in der Nähe des Anwesens. Dass Mr. Benton Schwester Mary nicht zurück zum Ordenshaus brachte und dieses nicht der Schlafplatz sein konnte, von dem die Nonne gesprochen hatte, wurde auch Gilbert klar, als sie unterwegs anhielten, die Schwester sich kurz entschuldigte und in anderer Kleidung zur Kutsche zurückkehrte. Die Anrede „Schwester“ würde sich Gilbert wohl sparen können, dachte er sich, als sie weiterfuhren. Allerdings fühlte er sich in seiner Befürchtung bestätigt: Mr. Benton und Mary mussten Komplizen von Scarface sein – warum sonst also die Verkleidung? Wenn die Namen, die sie ihm genannt hatten, überhaupt ihre tatsächlichen Namen waren. Jonathan Porter hatte dies bestimmt gewusst und ihn genau deswegen auf diese beiden Leute angesetzt. Aber Jonathan war nach dem Angriff durch die Schläger in Sorge um „Mr. Benton“ und „Mary“ gewesen… Und Jonathan wusste auch, dass Gilbert bewaffnet war. Was der Maler jedoch davon halten sollte, dessen war er sich nicht sicher. Wenn es Scarface tatsächlich gelingen würde, der Polizei zu entkommen, würde Gilbert diesem Mann vielleicht doch wiederbegegnen und anders als erwartet. Es würde keine Ketten geben oder Gitter. Was würde wohl geschehen?
Die Kutsche hielt, wie Melinda angewiesen hatte, in einiger Entfernung zum Ziel, sodass sie noch ein Stück zu laufen hatten. Aber das war nicht so auffällig, als wenn sie direkt vor der Haustür eines gesuchten Serienmörders ausgestiegen wären. Da sie dieses Mal gedachte, mit dem Hauswächter zu reden, machte sie sich nicht die Mühe, noch ein weiteres Stück Fußmarsch hinter sich zu bringen und erneut den Hintereingang zu nehmen. Das Grundstück lag genauso still da wie beim letzten Mal. Aus keinem der vielen Fenster drang Licht, allerdings war es helllichter Tag, weswegen das nichts bedeuten musste – allerdings stieg dieses Mal Rauch aus einem der mehreren Schornsteine auf, was zumindest dieses Mal keinen Zweifel daran ließ, dass das Gebäude nicht verlassen war. Melinda ging einfach voran, öffnete das Gittertor, das (wie sie schon bei ihrem ersten Besuch hier richtig erkannt hatte) mit einem verschnörkelten N, passend zum Familienname der Norlys, verziert war, und schritt auf dem von Bäumen gesäumten, gepflasterten Weg auf das alte, aber sich im guten Zustand befindliche Gebäude zu. Es lag in etwa in der Mitte des weitläufigen, teils bewaldeten Grundstücks, das ringsherum von einer mehr als mannshohen Mauer begrenzt wurde, und hatte aufgrund seiner Größe tatsächlich bereits den Namen „Herrenhaus“ verdient. Allein das Grundstück musste in einer schnell wachsenden Stadt wie Manchester, selbst hier in den Randbereichen, sehr viel wert sein, aber auch die ansässigen Nachbargrundstücke standen in diesem Sinne nicht merklich hintenan. Dies hier war keine Gegend, in der sich mittelständische Bevölkerung oder Arbeiterfamilien ansiedelten. Diese wohnten in anderen Ortsteilen, näher an den Fabriken oder Bergwerken, die es in und um Wigan zuhauf gab, aber von denen hier nichts zu erahnen war. Besonders dem Doktor mochte der Fußmarsch nun wieder quälend lang vorkommen, während Charles‘ Heim, das aus hellem Stein und mit Giebeldächern und mehreren Balkonen in der ersten Etage erbaut worden war, optisch mit jedem Schritt an Größe zunahm. Noch bevor die Gruppe die Eingangstür erreichte, öffnete diese Sicht – man hatte sie kommen sehen. Das für Melinda und Randolph bekannte Gesicht des alten Mannes, der sie vor einiger Zeit schon vertrieben hatte, blickte ihnen entgegen. Stirnrunzelnd, mit ernstem Blick, voller Abweisung. Der Mittsechziger trug immer noch ein weißes Hemd, das genauso weiß war wie sein Haar und seine buschigen Augenbrauen, und dazu Weste und Anzugshose – alles feinsäuberlich, ordentlich und wohl nicht billige Fabrikware, sondern maßgeschneidert.
Auch sein Gewehr hatte er wieder dabei… Dieses Mal legte er es jedoch auf die ungebetenen Besucher an und zielte, noch bevor sie ihm zu nahe kamen.
„Ich dachte, ich hätte mich vorhin deutlich genug ausgedrückt. Dieses Mal werde ich schießen, darauf können Sie sich verlassen!“
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Gedankenverloren beobachtete die Hure ihre Knie, die von zu vielen Lagen Stoff versteckt wurden, nachdem sie sich aus der Nonnenverkleidung geschält hatte. Diese bewahrte sie selbstverständlich auf. Einer Magd des Herren brachten die Menschen erstaunlich wenig Misstrauen entgegen. Nicht einmal richtig ausweisen hatte sie sich müssen und das bei der Polizei. Sie lächelte in sich hinein, darauf wartend, endlich am Zielort anzukommen. Sie wollte sich dringend hinlegen und was noch viel dringender war – sie brauchte endlich was zu trinken. Es schien ihr Tage her zu sein, seit der letzte Schluck Alkohol ihre Kehle befleckt hatte. Ab und zu wanderten ihre Blicke zu den Füßen von Gilbert herüber und sie sponn einige Szenarien in ihrem Kopf. Es war gut, dass er mitgekommen war, so hatte sie ihn wenigstens im Auge. Randolph schien sich keine Gedanken darüber gemacht zu haben, was bedeuten konnte, wenn Gilbert sich entfernt hätte! Auch wenn Melinda scheinbar ihren Segen zu dessen Hotelplänen gegeben hatte, hatte sie auch hier bereits überlegt, was sie tun könnte. Aber nun gut, dieses Problem war erst einmal erledigt!
Hmm…jajaja…dieses schon. Aber was ist mit John-Boy? Er ist eine Gefahr – er könnte Norly ans Messer liefern und dich gerade mit. Er weiß wo das Haus ist – er war dort….er muss…von der Bildfläche verschwinden! Wäre das nicht ein Spaß? Wieder mal Augenlicht brechen zu sehen? Den letzten Atemzug zu beobachten? Ohhh, das wäre fein! Denk daran, er ist eine Gefahr für deine Maus. Maus. Maus. Maus!
Bevor Melinda den Weg zu dem Norly-Haus beschritt, holte sie noch einmal tief Luft und setzte sich dann siegessicher in Bewegung. Natürlich war es nicht unbedingt klar, dass es sich wirklich um den alten Butler der Norlys handelte, es konnte genauso gut ein alter Zausel sein, der sich zu Unrechten ein Haus angeeignet hatte. War man nur dreist genug, war alles zu schaffen. Das wusste Melinda nun wirklich aus eigener, bester Erfahrung. Als der besagte Zausel nun erschien, so wie sie gehofft hatte, bedeutete sie den beiden Männer hinter ihnen mit einem kurzen Handzeichen stehen zu bleiben.
Hatte der „Wachhund“ auch Schüsse angedroht, so ging die kerzengerade und so groß, wie es eben möglich war mit ihren winzigen 1,50m auf die Haustür zu. Schließlich stoppte sie und sah den Mann geradeaus an.
In ihrem Geist sprach sie noch einmal die Worte, die ihr Charles eingeprägt hatte, bevor sie sie wiedergab.
“Herrgott verdammt, Sie sind der sturste Ochse, den ich kenne. Verstecken Sie die guten Silberlöffel, wenn es sein muss, doch behandeln Sie sie wie Menschen – selbst wenn sie nicht danach riechen!“
Hmm…jajaja…dieses schon. Aber was ist mit John-Boy? Er ist eine Gefahr – er könnte Norly ans Messer liefern und dich gerade mit. Er weiß wo das Haus ist – er war dort….er muss…von der Bildfläche verschwinden! Wäre das nicht ein Spaß? Wieder mal Augenlicht brechen zu sehen? Den letzten Atemzug zu beobachten? Ohhh, das wäre fein! Denk daran, er ist eine Gefahr für deine Maus. Maus. Maus. Maus!
Bevor Melinda den Weg zu dem Norly-Haus beschritt, holte sie noch einmal tief Luft und setzte sich dann siegessicher in Bewegung. Natürlich war es nicht unbedingt klar, dass es sich wirklich um den alten Butler der Norlys handelte, es konnte genauso gut ein alter Zausel sein, der sich zu Unrechten ein Haus angeeignet hatte. War man nur dreist genug, war alles zu schaffen. Das wusste Melinda nun wirklich aus eigener, bester Erfahrung. Als der besagte Zausel nun erschien, so wie sie gehofft hatte, bedeutete sie den beiden Männer hinter ihnen mit einem kurzen Handzeichen stehen zu bleiben.
Hatte der „Wachhund“ auch Schüsse angedroht, so ging die kerzengerade und so groß, wie es eben möglich war mit ihren winzigen 1,50m auf die Haustür zu. Schließlich stoppte sie und sah den Mann geradeaus an.
In ihrem Geist sprach sie noch einmal die Worte, die ihr Charles eingeprägt hatte, bevor sie sie wiedergab.
“Herrgott verdammt, Sie sind der sturste Ochse, den ich kenne. Verstecken Sie die guten Silberlöffel, wenn es sein muss, doch behandeln Sie sie wie Menschen – selbst wenn sie nicht danach riechen!“
Elli- Piratenpinguin
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Randolph war extrem mies gelaunt. Was sollte die Scheiße? Er hatte sich schon gefreut, dass Jonathan und dieser Mr.Wright endlich von dannen ziehen würden, da kehrte der Kerl plötzlich um und da Melinda sich ja auch unbedingt dafür aussprechen musste, dass der Fremde sich Ihnen anschloss hatte er es nur zähneknirschend akzeptieren müssen, dass sie nun ein neues Mitglied in ihrem illustren Club hatten. Vorher war es Jonathan, jetzt dieser Mr.Wright. Nicht unbedingt eine Verbesserung. Jonathan war zumindest ein Freund von Johanna gewesen, weshalb der Doktor bei ihm mit einer gewissen Basis arbeiten konnte. Aber dieser Neue...Randolph wusste nichts über ihn, außer das er ohne zu Zögern Scarface angezeigt hatte. Was war von einer solchen Scharade halten?
Auf jeden Fall war er sich sicher, dass es Jonathans Schuld war, warum Mr.Wright seine Meinung geändert hatte. Vorher hatten sich die Beiden noch angeregt unterhalten. Miese Ratte. Er hatte genau gewusst, dass Randolph etwas dagegen hatte. Vielleicht hatte er ihm extra deswegen diesen Kerl vorgesetzt, weil der Doktor so rüde mit ihm umgesprungen war.
Generell schienen ihn Jonathans nicht ausstehen zu können. Sein Verhältnis zu Chief Comissionar Drake konnte man ja wohl auch kaum als freundschaftlich beschreiben. Es half nichts, er musste sich mit dieser dämlichen Situation abfinden. Er wollte zurück nach London. Dort waren die Verhältnisse klarer gewesen.
Die Kutschfahrt war wieder einmal der reinste Horror. Die Zähne zusammenbeißend kämpfte er sich im Inneren des Gefährts über ihm endlos viel erscheinende Straßen. Sein malträtierter Körper wurde durchgeschüttelt und -gerüttelt und als sie endlich ankamen, musste er feststellen, dass sie tatsächlich direkt zu Norlys Haus zurück gefahren waren. Die Fahrt war insgesamt ziemlich ruhig gewesen. Sie hatten nicht viel miteinander gesprochen. Nur einmal waren sie kurz stehen geblieben, damit Melinda aus ihrer Nonnenkleidung schlüpfen konnte. Randolph trat auf seinen Gehstock gestützt ins Freie und blinzelte zur Sonne. Er fühlte sich ausgelaugt und fiebrig. Er brauchte jetzt ein wenig Ruhe. Sein Bein brauchte Ruhe. Wenn sie wieder rausgeschmissen wurden, sah es düster für ihn aus. Aber Melinda schien zuversichtlich zu sein. Sie hatte es wohl geschafft mit Norly zu reden und einen Plan.
Er betrachtete, neben Mr.Wright stehend, wie sich ihre schlanke, magere Gestalt dem Hauseingang zu nähern begann, als diese auch schon aufflog und der alte Kauz mit dem Gewehr in der Türschwelle stand. Der scheint seinen Job ja sehr ernst zu nehmen, überlegte er spöttisch. Doch der Hohn verging ihm rasch, als er hörte, was der Alte zu sagen hatte. Was für ein Psychopath. Ich hoffe du weißt, was du da tust, Mel... Er bemerkte, dass er ein wenig zu schwitzen begann. Was, wenn der Kerl gar nicht erst abwartete, was sie zu sagen hatte und schoss? Dem verwirrten Greis traute er alles Mögliche zu. Für ihn war es jetzt zu spät etwas zu unternehmen: Melinda stand schon zu weit entfernt. Komm, erzähl ihm, was er hören muss. Und am Besten schnell!
Auf jeden Fall war er sich sicher, dass es Jonathans Schuld war, warum Mr.Wright seine Meinung geändert hatte. Vorher hatten sich die Beiden noch angeregt unterhalten. Miese Ratte. Er hatte genau gewusst, dass Randolph etwas dagegen hatte. Vielleicht hatte er ihm extra deswegen diesen Kerl vorgesetzt, weil der Doktor so rüde mit ihm umgesprungen war.
Generell schienen ihn Jonathans nicht ausstehen zu können. Sein Verhältnis zu Chief Comissionar Drake konnte man ja wohl auch kaum als freundschaftlich beschreiben. Es half nichts, er musste sich mit dieser dämlichen Situation abfinden. Er wollte zurück nach London. Dort waren die Verhältnisse klarer gewesen.
Die Kutschfahrt war wieder einmal der reinste Horror. Die Zähne zusammenbeißend kämpfte er sich im Inneren des Gefährts über ihm endlos viel erscheinende Straßen. Sein malträtierter Körper wurde durchgeschüttelt und -gerüttelt und als sie endlich ankamen, musste er feststellen, dass sie tatsächlich direkt zu Norlys Haus zurück gefahren waren. Die Fahrt war insgesamt ziemlich ruhig gewesen. Sie hatten nicht viel miteinander gesprochen. Nur einmal waren sie kurz stehen geblieben, damit Melinda aus ihrer Nonnenkleidung schlüpfen konnte. Randolph trat auf seinen Gehstock gestützt ins Freie und blinzelte zur Sonne. Er fühlte sich ausgelaugt und fiebrig. Er brauchte jetzt ein wenig Ruhe. Sein Bein brauchte Ruhe. Wenn sie wieder rausgeschmissen wurden, sah es düster für ihn aus. Aber Melinda schien zuversichtlich zu sein. Sie hatte es wohl geschafft mit Norly zu reden und einen Plan.
Er betrachtete, neben Mr.Wright stehend, wie sich ihre schlanke, magere Gestalt dem Hauseingang zu nähern begann, als diese auch schon aufflog und der alte Kauz mit dem Gewehr in der Türschwelle stand. Der scheint seinen Job ja sehr ernst zu nehmen, überlegte er spöttisch. Doch der Hohn verging ihm rasch, als er hörte, was der Alte zu sagen hatte. Was für ein Psychopath. Ich hoffe du weißt, was du da tust, Mel... Er bemerkte, dass er ein wenig zu schwitzen begann. Was, wenn der Kerl gar nicht erst abwartete, was sie zu sagen hatte und schoss? Dem verwirrten Greis traute er alles Mögliche zu. Für ihn war es jetzt zu spät etwas zu unternehmen: Melinda stand schon zu weit entfernt. Komm, erzähl ihm, was er hören muss. Und am Besten schnell!
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Innerlich kämpfte Gilbert mit sich und seiner Entscheidung den beiden zu folgen, doch äußerlich ließ er sich das nicht anmerken. Er lächelte freundlich, blieb aber ansonsten still und konzentrierte sich auf seine Gedanken. Jonathan hatte natürlich Recht gehabt, sowohl seine Argumente, als auch die Argumente, mit denen sich Gilbert immer wieder von der Richtigkeit seiner Handlung zu überzeugen versuchte, waren unumstößlich. Aber wieso ich? ging es ihm immer wieder durch den Kopf. Er war nur ein Maler, kein Agent, der sich in diese seltsame Truppe um den Serienmörder Scarface einschleusen musste. Was würden sie mit ihm anstellen, wenn sie herausfinden würden, dass er vorhatte sie alle der Polizei auszuliefern? Gilbert fühlte sich von den beiden beobachtet, obwohl sie ihn nicht ansahen. Er traute sich nicht einmal an sein weiteres Vorgehen zu denken, so als könnten sie seine Gedanken lesen.
Das sich die Frau verkleidet hatte und das jetzt auch bewiesen war, stoß Gilbert sauer auf. Niemand sollte den Namen des Herren in den Schmutz ziehen und sich als Nonne verkleiden, nur um daraus irgendeinen Vorteil zu ziehen. Es war mehr als nur eine einfache Entscheidung und Berufung. Doch kein Wort darüber kam über Gilberts Lippen. Nicht jetzt, erst musste er die beiden genauer kennen lernen und sicher gehen, dass er sich geirrt hatte. Vielleicht waren sie gar nicht Komplizen von Scarface - auch wenn das fast schon bewiesen schien.
Was auch immer ihre wirklichen Ziele waren - wenn er sich weiterhin in ihrer Nähe aufhielt, würde er das schon früher oder später herausfinden. Dann, wenn sie es am wenigsten erwarteten, würde er zur Polizei gehen und die ganze Truppe auffliegen lassen. Es war schließlich nicht nur seine Pflicht, einen weiteren Mord zu verhindern, sondern auch persönliches Interesse.
Wieder in einer Kutsche zu sitzen gefiel Gilbert zwar nicht aber zumindest würde er schon bald seinen wohl verdienten Schlaf bekommen. Die Gegend und das Herrenhaus erinnerten ihn schmerzlich an sein Zuhause in London, das er schon so lange nicht mehr gesehen hatte. Er seufzte. Es ist die richtige Entscheidung gewesen erinnerte er sich. Als der alte Mann schließlich die Tür öffnete, aus dem Haus trat und die Frau - ob sie nun Mary hieß oder nicht - mit einem Gewehr bedrohte, war Gilbert überrascht und schockiert. Was zum Teufel war nur hier los? Anscheinend waren die beiden schon einmal hier gewesen. Aus welchem Grund? Und was war das für ein seltsamer Satz, den Mary da aufsagte?
Fragen über Fragen. Gilbert wollte immer weniger mit dieser Truppe zu tun haben. Sicherheitshalber ging er mehrere Schritte rückwärts, um dem schießwütigen alten Mann ein schwereres Ziel zu bieten. Hatten sie sich vielleicht im Haus geirrt? Gilbert fing an zu schwitzen. Hoffentlich würde sich der Alte beruhigen und sie endlich reinlassen, auch wenn sich der Maler nicht sicher war, ob er sich in einem Haus mit den beiden möglichen Komplizen eines Mörders und einem verrückten, schießwütigen Alten so sicher fühlen und Schlaf finden würde...
Das sich die Frau verkleidet hatte und das jetzt auch bewiesen war, stoß Gilbert sauer auf. Niemand sollte den Namen des Herren in den Schmutz ziehen und sich als Nonne verkleiden, nur um daraus irgendeinen Vorteil zu ziehen. Es war mehr als nur eine einfache Entscheidung und Berufung. Doch kein Wort darüber kam über Gilberts Lippen. Nicht jetzt, erst musste er die beiden genauer kennen lernen und sicher gehen, dass er sich geirrt hatte. Vielleicht waren sie gar nicht Komplizen von Scarface - auch wenn das fast schon bewiesen schien.
Was auch immer ihre wirklichen Ziele waren - wenn er sich weiterhin in ihrer Nähe aufhielt, würde er das schon früher oder später herausfinden. Dann, wenn sie es am wenigsten erwarteten, würde er zur Polizei gehen und die ganze Truppe auffliegen lassen. Es war schließlich nicht nur seine Pflicht, einen weiteren Mord zu verhindern, sondern auch persönliches Interesse.
Wieder in einer Kutsche zu sitzen gefiel Gilbert zwar nicht aber zumindest würde er schon bald seinen wohl verdienten Schlaf bekommen. Die Gegend und das Herrenhaus erinnerten ihn schmerzlich an sein Zuhause in London, das er schon so lange nicht mehr gesehen hatte. Er seufzte. Es ist die richtige Entscheidung gewesen erinnerte er sich. Als der alte Mann schließlich die Tür öffnete, aus dem Haus trat und die Frau - ob sie nun Mary hieß oder nicht - mit einem Gewehr bedrohte, war Gilbert überrascht und schockiert. Was zum Teufel war nur hier los? Anscheinend waren die beiden schon einmal hier gewesen. Aus welchem Grund? Und was war das für ein seltsamer Satz, den Mary da aufsagte?
Fragen über Fragen. Gilbert wollte immer weniger mit dieser Truppe zu tun haben. Sicherheitshalber ging er mehrere Schritte rückwärts, um dem schießwütigen alten Mann ein schwereres Ziel zu bieten. Hatten sie sich vielleicht im Haus geirrt? Gilbert fing an zu schwitzen. Hoffentlich würde sich der Alte beruhigen und sie endlich reinlassen, auch wenn sich der Maler nicht sicher war, ob er sich in einem Haus mit den beiden möglichen Komplizen eines Mörders und einem verrückten, schießwütigen Alten so sicher fühlen und Schlaf finden würde...
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Jedoch war der Alte weder verrückt, noch schießwütig, wenn man dies daran messen wollte, dass er seine Androhung noch nicht wahr gemacht hatte. Ungewöhnlich, ungebetene Gäste auf diese Weise zu bitten, zu verschwinden, war es vielleicht (denn solcherlei Praktiken, hörte man, übten eher die Yankees auf der anderen Seite des Atlantiks aus), allerdings brauchten Einbrecher nicht zu erwarten, freundlich empfangen zu werden – selbst wenn sie beim zweiten Mal gedachten, den Vordereingang zu nehmen wie anständige Menschen. Riskant war es von Melindas Seite aus durchaus, den auf ihre Brust gerichteten Lauf der Flinte zu ignorieren, denn wirklich wissen, wie der Mann auf die Worte reagieren würde, die Charles ihr aufgetragen hatte zu sagen.
Tatsächlich ließ er, nachdem er die junge Frau für einen kurzen Moment lang misstrauisch beäugt hatte, seine Waffe sinken. Doch seine unmittelbare Reaktion, seine Mimik, hatte Melinda bereits verraten, dass ihm der Wortlaut von Charles' „Botschaft“ bekannt war.
„Er hat Sie also tatsächlich hierhergeschickt“, äußerte der alte Haushüter missbilligend – nun eher nur noch widerwillig als mit drohender Ablehnung in Körpersprache und Stimme. „Und ich kann mir schon denken, warum er Sie ausgerechnet hierhergeschickt hat. Nicht, dass ich das für eine gute Idee halten würde... Nicht, dass es schlau von Ihnen ist, einen Mann zu beleidigen, der auf Sie angelegt hat, junge Dame.“ Nun wich die Härte in seinem Gesicht einem kurzen, flüchtigen Schmunzeln. „Doch ich sehe es Ihnen nach, weil Sie lediglich brav zitieren.“
Dem alten Mann gefiel die Situation scheinbar nicht so recht, allerdings schien er der Aufforderung hinter Charles‘ Worten nachzukommen wollen. Er sicherte das Gewehr und machte im Türrahmen, begleitet mit einer einladenden Geste ins Haus, Platz, indem er zur Seite trat.
„Was darf es zuerst sein? Ein heißes Bad? Ein Gläschen Wein für die Dame und Whisky und eine Zigarre für die Herren?“, richtete er sich anbietend an die drei Gäste, die er aufmerksam und mit wachem Blick musterte, bevor sein Blick an Randolph hängen blieb und skeptischer wurde.
„Oder doch lieber ärztliche Versorgung, mh?“
Bevor jemand jedoch an ihm vorbeischlüpfen konnte, hob er noch einmal aufhaltend seine rechte Hand (die linke hielt noch immer das Gewehr umschlossen, auch wenn dieses nun zu Boden wies).
„Ich werde Sie einlassen – sobald ich Ihre vollständigen, richtigen Namen kenne und Sie mir verraten haben, wie es um den Besitzer dieses Hauses steht.“
Tatsächlich ließ er, nachdem er die junge Frau für einen kurzen Moment lang misstrauisch beäugt hatte, seine Waffe sinken. Doch seine unmittelbare Reaktion, seine Mimik, hatte Melinda bereits verraten, dass ihm der Wortlaut von Charles' „Botschaft“ bekannt war.
„Er hat Sie also tatsächlich hierhergeschickt“, äußerte der alte Haushüter missbilligend – nun eher nur noch widerwillig als mit drohender Ablehnung in Körpersprache und Stimme. „Und ich kann mir schon denken, warum er Sie ausgerechnet hierhergeschickt hat. Nicht, dass ich das für eine gute Idee halten würde... Nicht, dass es schlau von Ihnen ist, einen Mann zu beleidigen, der auf Sie angelegt hat, junge Dame.“ Nun wich die Härte in seinem Gesicht einem kurzen, flüchtigen Schmunzeln. „Doch ich sehe es Ihnen nach, weil Sie lediglich brav zitieren.“
Dem alten Mann gefiel die Situation scheinbar nicht so recht, allerdings schien er der Aufforderung hinter Charles‘ Worten nachzukommen wollen. Er sicherte das Gewehr und machte im Türrahmen, begleitet mit einer einladenden Geste ins Haus, Platz, indem er zur Seite trat.
„Was darf es zuerst sein? Ein heißes Bad? Ein Gläschen Wein für die Dame und Whisky und eine Zigarre für die Herren?“, richtete er sich anbietend an die drei Gäste, die er aufmerksam und mit wachem Blick musterte, bevor sein Blick an Randolph hängen blieb und skeptischer wurde.
„Oder doch lieber ärztliche Versorgung, mh?“
Bevor jemand jedoch an ihm vorbeischlüpfen konnte, hob er noch einmal aufhaltend seine rechte Hand (die linke hielt noch immer das Gewehr umschlossen, auch wenn dieses nun zu Boden wies).
„Ich werde Sie einlassen – sobald ich Ihre vollständigen, richtigen Namen kenne und Sie mir verraten haben, wie es um den Besitzer dieses Hauses steht.“
Umbra- Tiefseemonster
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Zugegebenermaßen fielen Melinda mehrere Steine vom Herzen, als der Wachhund sie in das Haus bat und das Zitat von Charles damit seine Wirkung gezeigt hatte. Sie wollte sich ihre abfallende Anspannung jedoch nicht anmerken lassen und griff sich in den Nacken um diesen zu reiben. Sie drehte sich zu den beiden Männern zu und winkte sie mit einem Lächeln heran. Wenigstens hatte eine Sache funktioniert. Das Glück schien ihnen tatsächlich hold – die Frage war nur wir lange.
Doch darüber wollte sich die Hure gerade keine Gedanken machen, dafür hatte sie bereits zu viel im Kopf.
Zuerst einmal wollte sie den angesprochenen Wein zu sich nehmen, dass würde ihr sicherlich helfen ihre wirren Gedanken zu ordnen und sich darüber ins Klare zu kommen, was sie nun mit John-Boy anstellen würde. Eine Pläne manifestierten sich dazu vor ihrem geistigen Auge, doch waren die meisten noch recht unstet und keineswegs durchdacht.
Außerdem blieb da die Sache mit Charles. Sicher, er hatte klare Anweisungen geben NICHT mehr zu Wache zu kommen, aber was wen er nicht freigelassen werden würde? Würde er bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht auftauchen, würden sie versuchen müssen ihn zu befreien. Hier ging es vorrangig darum sich klar zu werden, wann der besagte Zeitpunkt war und dann wie eine Befreiungsaktion aussehen konnte, war Zeit X erreicht.
Doch auch eher ruhige Gedanken beschäftigten sie. Schließlich hatten sie nun eine Unterkunft in Manchester, in der sie etwas zu Ruhe kommen konnten, auch wenn Melinda wesentlich lieber in London gewesen wäre. Sie kannte die Stadt nicht und mochte es ganz und gar nicht, wenn es Ecken und Winkel gab, die ihr unbekannt waren, selbstverständlich gab es diese auch in London, aber dafür kannte sie dort Teile der Stadt wie ihre Westentasche.
Mit leise klackenden Schuhen (und dem unleidlichen Rascheln ihres Kleides) trat sie auf ihr Gegenüber zu und knickste leicht. “Melinda Bolt. Einem Glas Wein wäre nicht abgeneigt, Mr. …?“
Doch darüber wollte sich die Hure gerade keine Gedanken machen, dafür hatte sie bereits zu viel im Kopf.
Zuerst einmal wollte sie den angesprochenen Wein zu sich nehmen, dass würde ihr sicherlich helfen ihre wirren Gedanken zu ordnen und sich darüber ins Klare zu kommen, was sie nun mit John-Boy anstellen würde. Eine Pläne manifestierten sich dazu vor ihrem geistigen Auge, doch waren die meisten noch recht unstet und keineswegs durchdacht.
Außerdem blieb da die Sache mit Charles. Sicher, er hatte klare Anweisungen geben NICHT mehr zu Wache zu kommen, aber was wen er nicht freigelassen werden würde? Würde er bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht auftauchen, würden sie versuchen müssen ihn zu befreien. Hier ging es vorrangig darum sich klar zu werden, wann der besagte Zeitpunkt war und dann wie eine Befreiungsaktion aussehen konnte, war Zeit X erreicht.
Doch auch eher ruhige Gedanken beschäftigten sie. Schließlich hatten sie nun eine Unterkunft in Manchester, in der sie etwas zu Ruhe kommen konnten, auch wenn Melinda wesentlich lieber in London gewesen wäre. Sie kannte die Stadt nicht und mochte es ganz und gar nicht, wenn es Ecken und Winkel gab, die ihr unbekannt waren, selbstverständlich gab es diese auch in London, aber dafür kannte sie dort Teile der Stadt wie ihre Westentasche.
Mit leise klackenden Schuhen (und dem unleidlichen Rascheln ihres Kleides) trat sie auf ihr Gegenüber zu und knickste leicht. “Melinda Bolt. Einem Glas Wein wäre nicht abgeneigt, Mr. …?“
Elli- Piratenpinguin
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Der Doktor war wirklich erleichtert, dass der Alte die Waffe beiseite nahm. Allerdings würde er sich hüten und hier einfach so seinen wahren Namen preisgeben. Nicht unbedingt wegen Norlys Hausverwalter, sondern vor allem wegen Mr.Wright. Dieser Mistkerl würde sie wohl ohne zu zögern an den Yard ausliefen, wenn er eine gute Gelegenheit sah. Nicht unbedingt ein Grund dafür, ihn jetzt mit Informationen zu füttern. Melinda schien da weniger skeptisch zu sein. Randolph seufzte und humpelte mit Hilfe seines Stocks zur Haustür hin, um dem Alten seine freie Hand hinzustrecken. "Benton", brummte er in höflichster Manier. "Theodor Benton. Ein Bett würde mir als Verpflegung schon reichen" Das mit dem Hausbesitzer wurde jetzt aber knifflig. Sollte Wright erfahren, dass dies Norlys Haus war? Besser nicht...aber wahrscheinlich würde er es ohnehin irgendwie erfahren. Scheiße! Die Sache stinkt zum Himmel. Warum haben wir den Kerl mitgenommen! Der zerstört unsere ganze Operation! Und jetzt haben wir ihm auch noch den Hausverwalter ausgeliefert. Vielleicht sollte er ihn betäuben und dann irgendwo fesseln. Das wäre doch schon mal ein guter Anf...
Nein! Nein! Nein! Randolph fühlte sich überhaupt nicht gut. Die Situation war ihm entschieden zu brenzlig. Warum im Namen Gottes hatte Melinda sie hierher geführt? Er wusste nicht so recht was zu tun war, also versuchte er zunächst einmal das Ganze aufzuschieben. "Alles Weitere sollten wir besser in Ruhe bei einer Tasse Kaffee besprechen"
Hoffentlich war der Kerl nicht so verborrt, dass er unbedingt darauf bestand sofort zu wissen, was mit Norly los war. Eigentlich hatten sie es ihm letztes Mal schon erzählt, aber irgendwie war der Mann wohl wirklich senil oder extrem misstrauisch.
Und was, wenn er uns ins Haus lässt? Da sind doch überall Indizien, dass Norly dort gelebt hat. Und dabei hatte er doch einfach nur einen ruhigen Erholungsschlaf- wenn man das bei ihm so nennen konnte- haben wollen. Aber nein, es musste ja mal wieder anders kommen, als geplant. Es kommt immer anders, als geplant.
Vielleicht war es doch das Beste Wright auszuschalten und im Kohlenkeller zu verscharren...
Nein! Nein! Nein! Randolph fühlte sich überhaupt nicht gut. Die Situation war ihm entschieden zu brenzlig. Warum im Namen Gottes hatte Melinda sie hierher geführt? Er wusste nicht so recht was zu tun war, also versuchte er zunächst einmal das Ganze aufzuschieben. "Alles Weitere sollten wir besser in Ruhe bei einer Tasse Kaffee besprechen"
Hoffentlich war der Kerl nicht so verborrt, dass er unbedingt darauf bestand sofort zu wissen, was mit Norly los war. Eigentlich hatten sie es ihm letztes Mal schon erzählt, aber irgendwie war der Mann wohl wirklich senil oder extrem misstrauisch.
Und was, wenn er uns ins Haus lässt? Da sind doch überall Indizien, dass Norly dort gelebt hat. Und dabei hatte er doch einfach nur einen ruhigen Erholungsschlaf- wenn man das bei ihm so nennen konnte- haben wollen. Aber nein, es musste ja mal wieder anders kommen, als geplant. Es kommt immer anders, als geplant.
Vielleicht war es doch das Beste Wright auszuschalten und im Kohlenkeller zu verscharren...
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
- Matthew:
- Mittwoch, 11. März 1868, 21:34 Uhr
Matthew O`Sullivan lehnte sich auf die Bar des Pubs, in dem er den bisherigen Abend verbracht hatte, und hielt sich an seinen Glas irischen Whiskeys fest, das ihm soeben wieder aufgefüllt worden war. Der Anblick des goldfarbenen Getränks hatte eine beruhigende Wirkung – aber diese würde sich erst richtig entfalten, sobald Matthew sich dieses Stückchen Heimat zu Gemüte geführt hatte. Er hatte bereits viel getrunken, doch als Ire und Gewohnheitstrinker vertrug er noch viel mehr, und er gedachte auch nicht, nun oder bald damit aufzuhören, denn heute quälten ihn die Erinnerungen an seine Zeit als Gefangener in den Händen indischer Rebellen wieder einmal besonders schlimm. Dabei konnte sich Matthew, in den Augen anderer, eigentlich noch glücklich schätzen – immerhin war er nach seiner Rückkehr nicht im Tollhaus oder auf der Straße gelandet, so wie es nicht wenigen erging, an denen der Einsatz im Krieg unheilbare körperliche und seelische Spuren hinterlassen hatten.
Veteranen und Versehrte, die der Krone treu gedient und für ihre Verluste Orden erhalten hatten, aber nun ohne Obdach waren, waren auf den Straßen der großen Städte dieses Landes keine Seltenheit – Orden, die angelaufen noch immer an zerschlissenen Uniformjacken prangten, die ehemaligen Soldaten selbst jetzt noch trugen, weil sie nichts anderes besaßen. Auch hofften sie, damit eher Aufmerksamkeit von spendablen Passanten zu erhaschen als gewöhnliche, lumpentragende Mittellose. Doch viele waren, im Gegenteil dazu, auch zu stolz, um Hilfe oder Almosen anzunehmen, wenn man sie ihnen mit ehrlichem oder halb geheucheltem Mitgefühl unter die Nase hielt, sondern hatten sich verbittert mit ihrem Schicksal abgefunden. Diese Männer hatten Finger, Gliedmaßen, das Augenlicht oder mehr im Kampf eingebüßt und nun, daheim in England, mussten sie, weil sie selbst keinen Penny mehr besaßen und keine Familie sie bei ihrer Heimkunft aufgefangen hatte, auf die Gnade anderer hoffen oder stehlen, um sich Essen, Schnaps oder Morphium gegen ihre Schmerzen zu leisten. Die Armenhäuser waren überfüllt und selbst die hauptsächlich von Spenden lebenden Einrichtungen, die sich Obdachlosen wie diesen Männern annahmen, hatten nicht genügend Mittel, um jeden regelmäßig mit Mahlzeiten und einem Schlafplatz zu versorgen. Soldaten der Krone, die einst als Helden gefeiert wurden, waren nun in den Augen der Bevölkerung ein Schandfleck auf dem Straßenbild. Sie wurden nicht anders behandelt als Huren, Säufer und ähnlicher Abschaum und wurden, entsprechend, von den meisten Passanten noch nicht einmal eines Blickes gewürdigt. Erst recht nicht von den feinen Herren und Damen, die auf dem Weg von ihrer Arbeitsstelle Richtung ihres Sessels vor dem warmen Kamin daheim waren oder ihre dressierten Hündchen Gassi führten, welche selbst mehr Nahrung sahen als die Straßenkinder, denen es ähnlich ging wie den obdachlosen Veteranen. Die elternlosen Jungen und Mädchen waren jedoch meist wenigstens flink genug, um auch von denjenigen Almosen zu erhaschen, die freiwillig keines geben wollten und nicht ausreichend auf ihre Geldbörsen, Uhren und Schmuckstücke achteten. Zumindest bei Tage und auf belebten Straßen versprachen Taschendiebstreifzüge Erfolg – eher weniger in den Seitengassen, in die sich die Versehrten zurückzogen, um Schutz zu suchen, wenn Polizisten sie von belebten Plätzen vertrieben, damit sie den Nachwuchs und die Gattinnen der Reichen nicht verschreckten. Doch auch wenn es regnete und zudem spät wurde, wie es momentan der Fall war, waren schmale und teils provisorisch mit Holzbrettern überdachte Pfade zwischen Gebäuden eine beliebte Anlaufstelle für die Heimatlosen. Denn in den Nischen und Winkeln blieb es einigermaßen trocken – außerdem fand man Gesellschaft von Menschen mit ähnlichem Schicksal und somit eine neue Familie, die einem bei Ärger beistand und das wenige teilte, was es zu teilen gab.
Allein und des Nachts wollte niemand unnötig viel Zeit auf der Straße verbringen, erst recht nicht ein Bettler, da man immer wieder davon hörte oder es selbst schon erlebt hatte, dass Halbstarke sich gern einen Spaß daraus machten, die Ärmsten zur Belustigung aufzumischen. Doch einem Bettler blieb nun einmal keine andere Wahl, als draußen zu schlafen und darauf zu hoffen, in Ruhe gelassen zu werden. Aber gerade, wenn man irischen Bluts war, oder zumindest so aussah, wie sich Engländer Iren vorstellten (idealerweise klein, schmutzig, schlecht angezogen, aber vor allem rothaarig), tat man gut daran, ebenfalls nicht allein durch die nächtlichen Straßen einer englischen Stadt zu wandern, sofern man an seiner heilen Haut hing – denn Iren vereinten im Volksglauben all das, was im Gegensatz zu einem Engländer stand. Wo ein englischer Gentleman vernünftig, männlich und kultiviert war, sagte man einem Iren Unreife, Kindlichkeit, weibische Emotionalität, Kriminalität und hinterwäldlerische Denkweise (neben vielen anderen negativen Dingen) nach. Was den amerikanischen Südstaatlern ihre schwarzen, erst vor relativ kurzer Zeit befreiten Sklaven waren, waren den Engländern die Iren: Menschen zweiter Klasse, wenn auch im gesellschaftlichen Ansehen noch unter der englischen Unterschicht. Iren waren für Engländer Eindringlinge – gerade gut genug, um in Bergwerken Kohle und Erze zu schürfen, Schienen für das stetig wachsende Eisenbahnnetz zu legen oder, wie in London, die Tunnel für die Untergrundbahn auszuheben. Doch selbst da nahmen sie, aus Sicht der Engländer, Landsmännern die Arbeitsplätze weg.
Es gab viele Gründe, warum Engländer Iren nicht mochten. Aber genauso, wie die Engländer die Iren verabscheuten, konnten die Iren keine Engländer leiden – erst recht nicht die feinen Pinkel mit viel Geld, für die sie in England arbeiten mussten. Einer von denen traute sich gewiss nicht in die Nähe eines irischen Wohnviertels, selbst normalsterbliche Engländer verirrten sich höchstens dorthin – etwas, was sie hinterher stets bereuten. Mit dummen Sprüchen, Pöbeleien und Handgreiflichkeiten war immer zu rechnen, wenn sich gelangweilte junge Männer zusammenrotteten und sich ein Opfer von anderer Nationalität auserkoren. Morde an Engländern durch Iren gab es tatsächlich selten, obwohl stetige Spannungen bestanden – da waren Gerüchte, die Iren in solche Untaten involvierten, viel zahlreicher. Solche wurden von den Behörden jedoch rigoros unterdrückt, soweit es schon nicht zu spät war, um einen Mob zu vermeiden. Selbstjustiz und Racheaktionen durch selbsternannte Bürgerwehren waren teils ein großes Problem für die Polizei – auch Juden, Chinesen und Zigeuner, um andere Randgruppen zu erwähnen, standen neben den Iren auf der Liste derjeniger, die hin und wieder den Unmut übereifriger englischer Bevölkerung zu spüren bekamen, indem sie zum Sündenbock erklärt wurden.
Es schien ein mit der Muttermilch aufgesogener Hass zu sein, den Engländer und Iren gegeneinander hegten, gespeist von unzähligen Vorurteilen, die die Lage nicht verbesserte, sondern aufschaukelte. So war es nichts Ungewöhnliches, dass Iren aus Pubs geworfen wurden, sobald sie einen Schritt hineinwagten, wenn ihr Besitzer ein übermäßig patriotischer Engländer war, oder sich die Engländer in Etwa auch auf der Straße, in Zügen oder im Omnibus von den Iren fernhielten, soweit es möglich war. Doch andersherum war es nicht anders, gewiss nicht. Iren lebten unter sich und Engländer lebten unter sich, was beide Gruppen bevorzugten. Was Engländer und Iren jedoch dazu brachte, sich freiwillig in räumlicher Nähe aufzuhalten, war entweder der Wunsch nach bezahlter Arbeit oder der Wunsch nach Zerstreuung, wie man sie am kostengünstigsten und schnellsten in Form von Alkohol fand.
So waren in diesem Pub nicht nur Iren oder nur Engländer vertreten, sondern es waren, ausnahmsweise, denn selbst das kam nicht so häufig vor, Männer beider Nationalitäten anwesend – ein Umstand, vor dem es fast jeden Pubbesitzer graute. Bei einer solchen Durchmischung lag stets Ärger in der Luft, egal, wie gut die Grundstimmung aussehen mochte, denn, angeheizt vom Alkohol, kam man nur zur leicht in die Versuchungen, einen Vorwand zu finden, um für den Frust, den die tägliche harte Schufterei für geringen Lohn mit sich brachte, ein Ventil zu finden. Bisher war der Abend jedoch entspannt verlaufen und die Gäste des Pubs – etwa fünfzehn mochten es (ohne das Personal) insgesamt wohl sein, womit es im Lokal noch freie Tische gab, aber es dennoch gut gefüllt war – hatten sich in Grüppchen aufgeteilt oder sich an die Bar zurückgezogen, um lieber allein zu trinken und zu rauchen. Die Geselligeren, jedoch, tranken, scherzten und unterhielten sich – auf die ein oder andere Weise. Gespräche erfüllten den Raum, aber auch Musik war zu hören, die von zwei Männern herrührten, die sich mit Gitarre und Fidel in eine Ecke des Raumes zurückgezogen hatten. Es war ein typischer, an einer Kreuzung gelegener Arbeiterpub, mit einfachem, aber robusten Holzmobiliar und getönten Fensterscheiben an den beiden Wänden, die zu den angrenzenden Straßen wiesen.
Allein eine Gruppe von vier Engländern, die an einem Tisch in einer eher abgelegenen Nische des Lokals saßen und Karten spielten, fielen unter den anderen Besuchern auf, weil sie nicht so recht in diese Umgebung passen wollten. Matthew erkannte Engländer, wenn er sie sah, spätestens, wenn sie den Mund aufmachten, aber bei diesen hier war es auf den ersten Blick schon offensichtlich. Niemandem sonst als einem Engländer würde man diese typische, auf andere herabblickende, selbstverliebte Selbstverständlichkeit schon an der Haltung anmerken, gerade wenn es zudem Männer wie diese waren, die förmlich nach Reichtum stanken. Allein die Mäntel, die über ihren Stühlen hingen, sahen so aus, als haben ihre Besitzer jeweils mehr dafür ausgeben müssen als einen Monatslohn eines hart schuftenden Arbeiters – von den (trotz des Regens draußen) poliert glänzenden Schuhen, ihren feinen Hüten, ihrer bestimmt maßgeschneiderten Kleidung und ihren Gehstöcken, die sie zu ihren Mänteln an die Stuhllehnen gehängt oder gelehnt hatten, ganz zu schweigen. Sie spielten um Geld. Auch wenn nur Kupfermünzen auf dem Tisch lagen, hätte die Summe wohl ausgereicht, um allen Anwesenden einige Runden ausgeben zu können. Vermutlich hätte es die Engländer auch wenig gejuckt, goldene Sovereigns oder sogar große Scheine zu setzen und zu verlieren, vielleicht auch ihre Uhren oder Zigarrenetuis, doch dergleichen ließen sie nicht offen auf dem Tisch herumliegen – vermutlich in weiser Voraussicht, um nicht unnötig bei den anderen Gästen des Pubs Gier zu wecken. Warum auch immer diese Schnösel sich ausgerechnet hier niedergelassen hatten, vermochte Matthew nicht zu sagen (vielleicht wollten sie ja nicht, dass ihre Frauen sie beim gesellschaftlich verrufenen Glücksspiel und Saufen erwischten, oder man wollte ihre Karten auch in teureren Etablissements nicht sehen). Eigentlich konnte es dem irischen Veteran auch egal sein.
Momentan zog ohnehin etwas anderes gerade seine Aufmerksamkeit auf sich. Die beiden Musiker waren offenbar Iren, denn sie hatten ein volkstümliches Lied aus der Heimat angestimmt, zu dem sie nun auch in irischer Sprache sangen – eine Sprache, die Iren in England meist auch nicht mehr im Alltag in den Mund nahmen, höchstens, wenn sie Daheim beim Essen unter sich waren. Anscheinend hatten eine Gruppe irischer Pubbesucher sie zu diesem Lied über Heimat, Familie und Freundschaft animiert und fielen nun mit ihren bereits alkoholschweren Zungen in den Gesang an. Die kartenspielenden Engländer ließen sich davon nicht beirren. Doch anderen Nicht-Iren stieß der plötzlich steigende Lärmpegel, zudem verbunden mit einer Sprache, von der sie kein Wort verstanden, (erkennbar an ihren vorwurfsvollen und verärgerten Blicken) teils sauer auf, teils schienen die singenden Iren auch eine Quelle der Belustigung zu sein.
„He, hört endlich auf mit dem Gejaule!“, rief ein englischer Bergarbeiter, der Kleidung und dem Kohlestaub, der daran klebte, nach zu urteilen, spöttisch zwischen die fröhlichen irischen Verse, während sein Trinkkumpan lachend in sein Bier schnaubte und sich anschließend hämisch grinsend den Schaum und den Gerstensaft, den er dabei verschüttet hatte, aus dem Gesicht wischte. Die beiden saßen in Matthews Nähe auf Hockern, mit dem Rücken lässig an die Bar gelehnt.
„Da hören sich fickende Katzen ja besser an!“, fügte der erste Mann hinzu und einige Anwesenden stimmten in das schallende Gelächter ein, in das er daraufhin ausbrach.[1]- [1]:
- Damit nutze ich deinen Aspekt „Familie, Heimat und Freunde über alles“ aus, da ich denke, dass er hier eine Rolle spielt. Wenn du auf diese Provokation/Beleidigung Matthews Heimat/ Muttersprache/ Landsmänner gelassen reagieren möchtest, kostet dich das einen Schicksalspunkt. Möchtest du dem Kerl, wie auch immer, eine wenig freundliche Meinung geigen, könnte das zu Matthews Nachteil sein, aber dafür bekommst du einen Schicksalspunkt.
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Es war immer wieder erstaunlich, welche Kraft bestimmte Worte hatten. Ob es nun - wie in diesem Fall - ein Zitat war, oder eine Rede, ein Zeitungsartikel oder ein Streit, war dabei völlig egal. Worte konnten eine Situation völlig verändern und Menschen dazu bringen Dinge zu tun, an die sie vorher weder gedacht, noch geglaubt haben. Die Rede des Offiziers vor einer Schlacht konnte das Feuer in Soldaten neu entzünden, ein Liebesgedicht konnte das Herz einer Frau erwärmen und ein Zeitungsartikel konnte manipulieren und ganz einfach überzeugen. Das der Alte sich durch das Zitat vollkommen änderte, bewies dem Maler ein weiteres mal, dass man keine Waffe brauchte, um sich durchzusetzen und Probleme zu lösen. Man brauchte nur die richtigen Worte zu sprechen... und einem blieb kein Weg versperrt.
Nachdem der Mann das Gewehr wieder gesichert hatte und sie in das Haus einlud, war Gilbert die Erleichterung ganz deutlich anzusehen. Er atmete tief durch und strich sich mit dem Handrücken erleichtert über die Stirn. Auch wenn Mary anscheinend die richtigen Worte gesprochen und den Wächter damit besänftigt hatte, würde sich Gil hüten, sich jetzt in Sicherheit zu wiegen. Diese Menschen waren noch immer gefährlich, auch wenn sie momentan keine Gefahr zu sein schienen. Vor allem vor dem alten Hauswächter musste er sich in Acht nehmen, denn wenn er diesen beiden half, war er vermutlich auch mit dem Mörder im Bunde. Es machte zumindest den Anschein, denn Gilbert hatte genau gehört, was der Alte gesagt hatte. "Er hat Sie also tatsächlich hierhergeschickt". Damit konnten viele gemeint sein aber wie schon vorher, glaubte Gil hier nicht an einen Zufall. Der Mann musste ebenfalls ein Komplize des Mörders sein, weshalb er so darauf erpicht war, niemanden in das Haus zu lassen. Vielleicht schützte er einige Dinge, die gegen Scarface verwendet werden und die Polizei bzw. Scotland Yard von seiner Schuld überzeugen konnten. Doch im Moment würde sich Gilbert nicht damit beschäftigen. Die Gefahr war einfach zu hoch und er wusste nicht, wie diese Leute auf Nachforschungen reagieren würden.
Gilbert war zwar immer noch nicht überzeugt, dass der Mann ihnen nicht doch noch etwas Böses wollte aber er ließ es aufgrund seiner Erschöpfung und Müdigkeit einfach darauf ankommen. Natürlich ließ er sich nichts von seinen Zweifeln anmerken, weshalb er jetzt wieder etwas entschlossener und gefasster vor trat, um sich vorzustellen. "Gilbert Wright, guter Mann. Einem Whiskey wäre ich tatsächlich nicht abgeneigt aber etwas Ruhe und ein Bett wären mir lieber. Entschuldigen Sie aber es war ein anstrengender und... ereignisreicher Tag." erklärte er mit einem Lächeln. Er hätte dem Alten auch erzählen können, wie es um den Massenmörder stand - sollte sich seine Vermutung bewahrheiten und dessen war sich Gil sicher - aber es wäre dumm jetzt davon zu erzählen. Solange er den Mann nicht erwähnte und sich zurückhielt, würde man ihn vielleicht unterschätzen. Jeden auch noch so geringsten Vorteil musste er für sich behalten. Es war ein gefährliches Pflaster, auf das er sich hier begab und er wollte so schnell davon runter, wie nur irgend möglich war.
Nachdem der Mann das Gewehr wieder gesichert hatte und sie in das Haus einlud, war Gilbert die Erleichterung ganz deutlich anzusehen. Er atmete tief durch und strich sich mit dem Handrücken erleichtert über die Stirn. Auch wenn Mary anscheinend die richtigen Worte gesprochen und den Wächter damit besänftigt hatte, würde sich Gil hüten, sich jetzt in Sicherheit zu wiegen. Diese Menschen waren noch immer gefährlich, auch wenn sie momentan keine Gefahr zu sein schienen. Vor allem vor dem alten Hauswächter musste er sich in Acht nehmen, denn wenn er diesen beiden half, war er vermutlich auch mit dem Mörder im Bunde. Es machte zumindest den Anschein, denn Gilbert hatte genau gehört, was der Alte gesagt hatte. "Er hat Sie also tatsächlich hierhergeschickt". Damit konnten viele gemeint sein aber wie schon vorher, glaubte Gil hier nicht an einen Zufall. Der Mann musste ebenfalls ein Komplize des Mörders sein, weshalb er so darauf erpicht war, niemanden in das Haus zu lassen. Vielleicht schützte er einige Dinge, die gegen Scarface verwendet werden und die Polizei bzw. Scotland Yard von seiner Schuld überzeugen konnten. Doch im Moment würde sich Gilbert nicht damit beschäftigen. Die Gefahr war einfach zu hoch und er wusste nicht, wie diese Leute auf Nachforschungen reagieren würden.
Gilbert war zwar immer noch nicht überzeugt, dass der Mann ihnen nicht doch noch etwas Böses wollte aber er ließ es aufgrund seiner Erschöpfung und Müdigkeit einfach darauf ankommen. Natürlich ließ er sich nichts von seinen Zweifeln anmerken, weshalb er jetzt wieder etwas entschlossener und gefasster vor trat, um sich vorzustellen. "Gilbert Wright, guter Mann. Einem Whiskey wäre ich tatsächlich nicht abgeneigt aber etwas Ruhe und ein Bett wären mir lieber. Entschuldigen Sie aber es war ein anstrengender und... ereignisreicher Tag." erklärte er mit einem Lächeln. Er hätte dem Alten auch erzählen können, wie es um den Massenmörder stand - sollte sich seine Vermutung bewahrheiten und dessen war sich Gil sicher - aber es wäre dumm jetzt davon zu erzählen. Solange er den Mann nicht erwähnte und sich zurückhielt, würde man ihn vielleicht unterschätzen. Jeden auch noch so geringsten Vorteil musste er für sich behalten. Es war ein gefährliches Pflaster, auf das er sich hier begab und er wollte so schnell davon runter, wie nur irgend möglich war.
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Matthew vom Suff bereits mal wieder glasigen Augen wurden bedrohlich enger, während seine sonst so blasse Haut sich der Farbe seiner roten Haaren näherte.
Normalerweise hat sich er als Ire eine dicke Haut angewöhnt (zumindest seiner Meinung nach), doch das war nun wirklich zu viel.
Stolz und Vaterlandliebe gingen eben über jegliche Vernunft - vorallem bei einem reinblütigen Iren.
Klar musste man kein Freund der irischen Sangeskunst sein, aber in Anbetracht dessen, dass Iren für diese dreckigen Engländer Blut und Schweiß gegeben haben, hätte man für einen kurzen Moment doch einfach die Klappe halten können.
Und da Matthew gelangweilt und wieder mal einen schlechten Tag hatte, hatte eben diese Deppen nun ein großes Problem.
"Haltet Eure Fresse, denn Euer Weib klingt nicht anders, wenn ihn reinstecke, denn bei Euch geht das scheinbar noch schneller und kürzer als bei den Karnickeln!", wurde der erste Vorlaute nach dem Motto so wie es in den Wald hinein ruft, so schallt es eben auch hinaus zurück angepafft mit grimmigen Blick, welcher an einen wütenden Dämon erinnerte (wie man sie als Skulptur auf so mancher Kirchenaußenwand sehen konnte), während Matthew's schwielligen Hände, welche Bratpfannen nahe kamen, sich zu Fäusten ballten, selbst wenn er als erfahrener Nahkämpfer, Soldat und Sanitätet wusste, dass man größeren Schaden mit offenen Händen anrichtete.
Doch als Drohgebärde - sollte es nicht reichen, dass er sich erhoben und aufgehört hatte aus vollen Leibe und Kehle mit zu singen - waren Fäuste deutlich besser als leere Hände.
Aber auch der erste Störenfried bekam seine Aufmerksamkeit:
"Oder haben wir nun ein Problem, was zu klären ist, Gentleman?", wobei das Wort Gentleman einen sonderbaren Unterton von ihm verpasst bekam, während er einen Schritt seitlich nach vorne auf die beiden Engländer zu ging, um nicht nur den beiden sich erkennen zu geben (gutmöglich kannte man ihn als Haudegen und schlechten Gesprächspartner, wenn man es sich mit ihm verdorben hatte), sondern auch um bereit zu sein, sollte es zu einem Handgemenge kommen.
Gedanklich trotz seinen angeheiterten Zustandes war Matthew dabei Herr der Lage - und nicht nur seiner schroffen Zunge:
Dem Bergarbeiter würde er den ersten Schlag gönnen, welchen er abwehren würde und mit einem Faustschlag unter den Rippenbogen (genau dort, wo die Leber sich befand, um seinem gegner die Luft zu nehmen), um anschließend mit beiden Handflächen in der nächsten Sekunde auf beide Ohren zu schlagen.
Denn mit geplatzen Trommelfell konnte man nicht nur gute jede Musik ertragen - man konnte auch ersteinmal die Orientierung verlieren.
Etwas, was dann wichtig wäre.
Denn dann könnte sich Matthew dem zweiten Engländer widmen, sofern dieser nicht bis dahin eh geflohen wäre, und ihm diese Nase brechen (ohne jedoch den os nasalis dabei in die Lamina cribrosa zu rammen, denn Tote musste es nicht unbedingt geben).
Anderseits hatte Matthew, sollte es zu einer kompletten Kneipenschlägerei kommen oder sollte jemand mit einer Flasche bewaffnet ihn angreifen, immernoch zwei weitere fiesere Optionen griffbereit.
Doch soweit plante Matthew gar nicht.
Ihm ging es eher darum ein Ventil in diesen beiden Engländern zu finden - und wenn es gut läuft seinen letzten Trink nicht bezahlen zu müssen.
Und vielleicht gab es danach sogar noch eine weitere Runde von den restlichen Iren, denn schließlich verteidigte er hier die Ehre Irlands...
Normalerweise hat sich er als Ire eine dicke Haut angewöhnt (zumindest seiner Meinung nach), doch das war nun wirklich zu viel.
Stolz und Vaterlandliebe gingen eben über jegliche Vernunft - vorallem bei einem reinblütigen Iren.
Klar musste man kein Freund der irischen Sangeskunst sein, aber in Anbetracht dessen, dass Iren für diese dreckigen Engländer Blut und Schweiß gegeben haben, hätte man für einen kurzen Moment doch einfach die Klappe halten können.
Und da Matthew gelangweilt und wieder mal einen schlechten Tag hatte, hatte eben diese Deppen nun ein großes Problem.
"Haltet Eure Fresse, denn Euer Weib klingt nicht anders, wenn ihn reinstecke, denn bei Euch geht das scheinbar noch schneller und kürzer als bei den Karnickeln!", wurde der erste Vorlaute nach dem Motto so wie es in den Wald hinein ruft, so schallt es eben auch hinaus zurück angepafft mit grimmigen Blick, welcher an einen wütenden Dämon erinnerte (wie man sie als Skulptur auf so mancher Kirchenaußenwand sehen konnte), während Matthew's schwielligen Hände, welche Bratpfannen nahe kamen, sich zu Fäusten ballten, selbst wenn er als erfahrener Nahkämpfer, Soldat und Sanitätet wusste, dass man größeren Schaden mit offenen Händen anrichtete.
Doch als Drohgebärde - sollte es nicht reichen, dass er sich erhoben und aufgehört hatte aus vollen Leibe und Kehle mit zu singen - waren Fäuste deutlich besser als leere Hände.
Aber auch der erste Störenfried bekam seine Aufmerksamkeit:
"Oder haben wir nun ein Problem, was zu klären ist, Gentleman?", wobei das Wort Gentleman einen sonderbaren Unterton von ihm verpasst bekam, während er einen Schritt seitlich nach vorne auf die beiden Engländer zu ging, um nicht nur den beiden sich erkennen zu geben (gutmöglich kannte man ihn als Haudegen und schlechten Gesprächspartner, wenn man es sich mit ihm verdorben hatte), sondern auch um bereit zu sein, sollte es zu einem Handgemenge kommen.
Gedanklich trotz seinen angeheiterten Zustandes war Matthew dabei Herr der Lage - und nicht nur seiner schroffen Zunge:
Dem Bergarbeiter würde er den ersten Schlag gönnen, welchen er abwehren würde und mit einem Faustschlag unter den Rippenbogen (genau dort, wo die Leber sich befand, um seinem gegner die Luft zu nehmen), um anschließend mit beiden Handflächen in der nächsten Sekunde auf beide Ohren zu schlagen.
Denn mit geplatzen Trommelfell konnte man nicht nur gute jede Musik ertragen - man konnte auch ersteinmal die Orientierung verlieren.
Etwas, was dann wichtig wäre.
Denn dann könnte sich Matthew dem zweiten Engländer widmen, sofern dieser nicht bis dahin eh geflohen wäre, und ihm diese Nase brechen (ohne jedoch den os nasalis dabei in die Lamina cribrosa zu rammen, denn Tote musste es nicht unbedingt geben).
Anderseits hatte Matthew, sollte es zu einer kompletten Kneipenschlägerei kommen oder sollte jemand mit einer Flasche bewaffnet ihn angreifen, immernoch zwei weitere fiesere Optionen griffbereit.
Doch soweit plante Matthew gar nicht.
Ihm ging es eher darum ein Ventil in diesen beiden Engländern zu finden - und wenn es gut läuft seinen letzten Trink nicht bezahlen zu müssen.
Und vielleicht gab es danach sogar noch eine weitere Runde von den restlichen Iren, denn schließlich verteidigte er hier die Ehre Irlands...
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
„… Oxley“, ergänzte der Mann Melindas Frage nach seinem Namen und schüttelte „Theodor Bentons“ Hand – offenbar rechnete er nun nicht damit, angelogen zu werden, oder Randolph kam dieser Name inzwischen so selbstverständlich über die Lippen, dass es natürlich genug wirken mochte, um kein Misstrauen zu säen. Auch Gilbert begrüßte Mr. Oxley nun mit einem freundlichen Nicken. Ihm fiel selbstverständlich auf, dass er den Maler noch nie gesehen hatte, aber dafür jemand anderes fehlte.
„Haben Sie diesen dreist grinsenden Schönling unterwegs verloren?“, fragte der alte Mann, vielleicht rhetorisch, vielleicht aber auch nicht. Dennoch sprach er rasch weiter: „Nun gut, führen wir unsere Unterhaltung lieber im Haus. Vermutlich ist es nicht gut, allzu lang hier an der Tür herumzustehen.“
Er warf einen Blick zu den beiden Nachbargebäuden hinüber – zwar durch das weitläufige Grundstück als Puffer jeweils um Einiges entfernt und scheinbar ruhig, doch wer wusste schon, ob sie nicht schon jemandem aufgefallen waren?
„Treten Sie ein und stellen Sie ihr Gepäck ruhig hier im Foyer ab“, lud der alte, aber dabei nicht gebrechlich wirkende Mann die Gäste ins Haus ein. „Ich kümmere darum, sobald ich Ihnen Ihren Drink besorgt habe.“
Oxley schloss die Haustür hinter ihnen und sperrte sie ab. Währenddessen fuhr er, im Gegensatz zu seiner vorherigen, schroff-wortkargen Ablehnung, recht munter fort:
„Für Kaffee muss ich jedoch erst Wasser aufsetzen, Mr. Benton, das wird noch einen Moment dauern. Betten für Sie muss ich auch noch erst herrichten. Verzeihen Sie, auf Besuch bin ich eigentlich nicht eingestellt.“
Melinda, Randolph und Gilbert fanden sich in einer länglichen Eingangshalle wieder, deren Decke so hoch war, dass sie neben dem Erdgeschoss auch die erste Etage umfasste. An der gegenüberliegenden Seite des Raumes wand sich eine Treppe hinauf nach oben auf eine kleine, von einem kunstvoll gedrechselten Geländer umfasste, balkonartige Galerie. Obwohl dunkles Holz den Raum dominierte, denn die Dielen, Treppe und Handlauf, die Galerie, die vorhandenen Möbel (eine Garderobe, ein Schrank und eine Kommode) bestanden aus demselben und selbst die Wände waren teils damit verkleidet, war der Eingangsbereich relativ hell und lichtdurchflutet – und das ohne künstliche Beleuchtung. Es fiel genug Licht durch die Fenster neben der Tür und im ersten Stock, um dem möglicherweise erschlagenden Ambiente des edlen Holzes etwas entgegenzuwirken. Der Weg die Treppe hinauf wurde von landschaftlichen Gemälden verschiedener Größe begleitet, aber auch dem ein oder anderen Geweih verschiedener Herkunft auf einer präsentierenden Holzplatte.
An der Wand unter der Treppe befand sich eine Tür, die wohl in den hinteren Teil des Hauses führte, aber auch rechter und linker Hand ging jeweils eine Tür vom Foyer ab. Mr. Oxley ging voran und wählte die linke Tür und trat über die mit einer edlen, goldfarbenen Leiste markierte Schwelle in einen (ebenfalls dunkel und edel) möbilierten Wohnraum ein, dessen Zentrum eine Sofa- und Sesselgruppe vor einem Kamin war, in dem momentan sogar ein Feuerchen prasselte und das Zimmer angenehm erwärmt hatte. Direkt hinter der Tür stand ein Klavier an der Wand, das jedoch erst ins Blickfeld fiel, sobald man sich ein wenig im Raum umsah.
„Verzeihen Sie auch die Bewaffnung“, fuhr Oxley fort, während er auf den Kamin zuging, um das Gewehr dort, an der darüber angebrachten Halterung an der Wand loszuwerden. „Sie sind nicht die ersten, die versucht haben, hier einzubrechen. Und so etwas schafft nicht gerade Vertrauen. Besonders in der jetzigen Situation ist es sinnvoll, vorsichtig zu sein – und ein schönes Gewehr ist immer noch am effektivsten, um ungebetene Gäste loszuwerden. Ich werde es auch an seinem angestammten Platz und in Reichweite lassen. Der Tag könnte noch viel ereignisreicher werden“, fügte mit einem Zwinkern in Gilberts Richtung hinzu und lächelte. „Es ist schließlich noch nicht einmal Mittag. Aber ich kann mir vorstellen, dass sie erschöpft sind. Hier können Sie erst einmal zur Ruhe kommen, bis ich Ihre Zimmer vorbereitet habe. Setzen Sie sich doch, beantworten Sie mir meine Frage und berichten Sie mir, was vorgefallen ist. Scheinbar haben Sie die Gelegenheit gehabt, mit ihm zu sprechen, da Sie mit seinen Worten wieder hier aufgetaucht sind.“
Mr. Oxley kümmerte sich derweil um die Getränke – zunächst um die alkoholischen. Gläser, Wein und Whiskey holte er aus einer Anrichte hervor, die sich im Kaminzimmer befand.
„Haben Sie diesen dreist grinsenden Schönling unterwegs verloren?“, fragte der alte Mann, vielleicht rhetorisch, vielleicht aber auch nicht. Dennoch sprach er rasch weiter: „Nun gut, führen wir unsere Unterhaltung lieber im Haus. Vermutlich ist es nicht gut, allzu lang hier an der Tür herumzustehen.“
Er warf einen Blick zu den beiden Nachbargebäuden hinüber – zwar durch das weitläufige Grundstück als Puffer jeweils um Einiges entfernt und scheinbar ruhig, doch wer wusste schon, ob sie nicht schon jemandem aufgefallen waren?
„Treten Sie ein und stellen Sie ihr Gepäck ruhig hier im Foyer ab“, lud der alte, aber dabei nicht gebrechlich wirkende Mann die Gäste ins Haus ein. „Ich kümmere darum, sobald ich Ihnen Ihren Drink besorgt habe.“
Oxley schloss die Haustür hinter ihnen und sperrte sie ab. Währenddessen fuhr er, im Gegensatz zu seiner vorherigen, schroff-wortkargen Ablehnung, recht munter fort:
„Für Kaffee muss ich jedoch erst Wasser aufsetzen, Mr. Benton, das wird noch einen Moment dauern. Betten für Sie muss ich auch noch erst herrichten. Verzeihen Sie, auf Besuch bin ich eigentlich nicht eingestellt.“
Melinda, Randolph und Gilbert fanden sich in einer länglichen Eingangshalle wieder, deren Decke so hoch war, dass sie neben dem Erdgeschoss auch die erste Etage umfasste. An der gegenüberliegenden Seite des Raumes wand sich eine Treppe hinauf nach oben auf eine kleine, von einem kunstvoll gedrechselten Geländer umfasste, balkonartige Galerie. Obwohl dunkles Holz den Raum dominierte, denn die Dielen, Treppe und Handlauf, die Galerie, die vorhandenen Möbel (eine Garderobe, ein Schrank und eine Kommode) bestanden aus demselben und selbst die Wände waren teils damit verkleidet, war der Eingangsbereich relativ hell und lichtdurchflutet – und das ohne künstliche Beleuchtung. Es fiel genug Licht durch die Fenster neben der Tür und im ersten Stock, um dem möglicherweise erschlagenden Ambiente des edlen Holzes etwas entgegenzuwirken. Der Weg die Treppe hinauf wurde von landschaftlichen Gemälden verschiedener Größe begleitet, aber auch dem ein oder anderen Geweih verschiedener Herkunft auf einer präsentierenden Holzplatte.
An der Wand unter der Treppe befand sich eine Tür, die wohl in den hinteren Teil des Hauses führte, aber auch rechter und linker Hand ging jeweils eine Tür vom Foyer ab. Mr. Oxley ging voran und wählte die linke Tür und trat über die mit einer edlen, goldfarbenen Leiste markierte Schwelle in einen (ebenfalls dunkel und edel) möbilierten Wohnraum ein, dessen Zentrum eine Sofa- und Sesselgruppe vor einem Kamin war, in dem momentan sogar ein Feuerchen prasselte und das Zimmer angenehm erwärmt hatte. Direkt hinter der Tür stand ein Klavier an der Wand, das jedoch erst ins Blickfeld fiel, sobald man sich ein wenig im Raum umsah.
„Verzeihen Sie auch die Bewaffnung“, fuhr Oxley fort, während er auf den Kamin zuging, um das Gewehr dort, an der darüber angebrachten Halterung an der Wand loszuwerden. „Sie sind nicht die ersten, die versucht haben, hier einzubrechen. Und so etwas schafft nicht gerade Vertrauen. Besonders in der jetzigen Situation ist es sinnvoll, vorsichtig zu sein – und ein schönes Gewehr ist immer noch am effektivsten, um ungebetene Gäste loszuwerden. Ich werde es auch an seinem angestammten Platz und in Reichweite lassen. Der Tag könnte noch viel ereignisreicher werden“, fügte mit einem Zwinkern in Gilberts Richtung hinzu und lächelte. „Es ist schließlich noch nicht einmal Mittag. Aber ich kann mir vorstellen, dass sie erschöpft sind. Hier können Sie erst einmal zur Ruhe kommen, bis ich Ihre Zimmer vorbereitet habe. Setzen Sie sich doch, beantworten Sie mir meine Frage und berichten Sie mir, was vorgefallen ist. Scheinbar haben Sie die Gelegenheit gehabt, mit ihm zu sprechen, da Sie mit seinen Worten wieder hier aufgetaucht sind.“
Mr. Oxley kümmerte sich derweil um die Getränke – zunächst um die alkoholischen. Gläser, Wein und Whiskey holte er aus einer Anrichte hervor, die sich im Kaminzimmer befand.
- Karte Erdgeschoss:
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
- Charles:
- „Ich habe euch gleich gesagt, wir hätten niemals in diese Gegend kommen sollen!“ Arthur Thrush hatte sich auf den Tisch gelehnt, um seinen Gesprächspartnern näher zu sein, und zischte diese Worte mit hörbarer Beunruhigung über sein Spielblatt. Er war Mann mit markantem, säuberlich in Form gebrachtem Vollbart und hoher Stirn, der die Fünfzig schon erreicht hatte. In seinen intelligenten, dunkelgrünen Augen lag ein nervöses Glänzen.
„Wäre es dir fast vor deiner Haustür lieber gewesen?“, antwortete Charles lapidar, was Arthur dazu brachte, mit bedeutsamem Schweigen die Lippen zusammenzupressen. Nein also – das hatte Charles sich gedacht. Er nippte vorsichtig an seinem Whiskeyglas, um gleich darauf, zum wiederholten Mal an diesem Abend, unzufrieden das Gesicht zu verziehen. Dieses billige Gesöff, das man hier ausschenkte, war für seinen Geschmack unglaublich schlecht. Selbst damals in Afrika hatte er Besseren Schnaps zu trinken bekommen – mitten in der Wildnis, tausende Meilen von einer vernünftigen Destille entfernt. Die üblichen Gäste dieses Pubs schien das nicht zu stören, doch diese kannten wahrscheinlich nichts Besseres als das, was ihnen an Orten wie diesen vorgesetzt wurde. Es war billig in der Herstellung, billig im Ausschank und billig auf der Zunge. Charles hatte den Vergleich.
„Was machen unsere Freunde, Humphrey?“, fragte er den stets grimmig dreinblickenden backenbärtigen Herrn zu seiner Linken, der dadurch, dass er in der Ecke des Raumes saß, den besten Überblick hatte, anstatt selbst hinzusehen – denn dazu hätte Charles seinen Kopf vielleicht zu auffällig bewegen müssen. Eigentlich behagte es ihm nicht, nicht selbst den Platz in der Ecke zu haben – mit Wänden im Rücken und nicht mit einem Fenster. Zudem hatte er die Tür nicht im Blick. Allerdings war es seinen Begleitern gewiss lieb, dass er freiwillig den Stuhl genommen hatte, auf dem seiner linke Seite zur Wand wies und er damit nicht allen Anwesenden seine Narbe präsentierte. Die Aufmerksamkeit „ihrer Freunde“, wie Charles sie genannt hatte, reichte ihnen vorerst.
„Versuchen, uns nicht anzustarren“, brummte Humphrey Lee. Er war noch älter als Arthur. Sechsundfünfzig, wusste Charles. Er selbst war mit seinen dreiundvierzig Jahren der Jüngste der Runde, aber das änderte nichts daran, dass er sich in solcher Gesellschaft wirklich bewusst wurde, dass er langsam zum alten Eisen gehörte. Furchtbarer Gedanke. Ihr vierter Mitspieler, Harry Brown, mochte in den letzten Zügen seiner Vierziger sein, nebenbei bemerkt.
Charles merkte, dass er gedanklich zu weit abzuschweifen drohte. Dieser Tag war einfach zu lang gewesen und der gepanschte Fusel zeigte erste Wirkung. Eigentlich würde er gern nach langer Zeit endlich wieder in seinen Lesesessel daheim sinken, die Beine von sich strecken und etwas ausspannen. Zuvor mussten sie allerdings noch ihre Verfolger loswerden – nachdem sie sie befragt hatten. Der zweite Punkt war hier das Entscheidende. Charles wollte wissen, für wen die beiden arbeiteten. Er rechnete nicht damit, dass sie eigenständig handelten, obwohl es sich bei ihnen natürlich wieder einmal private Häscher sein konnten, die die Belohnung einstreichen wollten, die auf Scarfaces Ergreifung ausgesetzt worden war. Eine gewisse unprofessionelle Dämlichkeit dazu, jemandem „zufällig“ durch die halbe Stadt zu folgen und dann auch noch im selben Pub zu enden.
„In dieser Gegend taucht die Polizei nicht beim geringsten Anzeichen von Ärger auf“, wendete Charles sich wieder an den besorgten Arthur. „Außerdem kennt euch hier niemand.“
Es war verständlich, dass ihre Vorgehensweise Arthur nicht behagen wollte – oder eher der Ort, an den es sie verschlagen hatten. Sie alle stachen rein optisch unter den Arbeitern und ärmeren Mittelklässlern hervor, die hier verkehrten. Schlimmer noch: Es waren Iren. Zumindest zum Teil. Genau das weswegen Arthur nun drängte, ihr Whistspiel, mit dem sie sich zum Schein beschäftigten (obwohl der Lärmpegel im Pub eigentlich ein ablenkender Faktor gewesen wäre, denn dieses, in Kreisen der englischen Gentleman beliebte Kartenspiel erforderte es ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Konzentration), abzubrechen und zu verschwinden, bevor die Situation zu haarig wurde. Denn Streit lag, den ungebildeten, alkoholgetränkten Gemütern hier im Pub zum Dank, bereits in der Luft.
- Matthew:
- Weniger als Matthew dachte der Bergarbeiter über seinen nächsten Schritt nach. Als der angetrunkene Ire ausgesprochen hatte, war es zu spät, um den Lauf der Dinge zu ändern. Selbst der Gastwirt und Hausherr konnte nicht so schnell dazwischenrufen, Geschweige denn dazwischengehen, da er hinter der Bar, abseits der sich rasch zuspitzenden Situation, nicht wirklich etwas ausrichten konnte. Aber selbst wenn es ihm oder einem anderen Gast dieses Pubs möglich gewesen wäre, rechtzeitig einzuschreiten, wäre der Versuch wohl fruchtlos geblieben. Denn einen Mann verbal bei der Männlichkeit zu greifen, konnte selbst den sonst noch so Besonnensten und Intelligenten rasend werden lassen. Sich so etwas auch noch von einem Iren in gestellt-spottendem herrschaftlichen Ton anhören zu müssen, in einem Pub, wo alle es mitanhörten, war für einen Engländer zudem eine noch größere Schmach. Während der Adel, fabrikbesitzende Möchtegernadel, Offiziere bei Armee und Marine sowie die Studentenschaft solche Konflikte so etwas hin und wieder noch mit Säbel, Degen oder Pistole aushandelte – heimlich, weil Duelle mit tödlichen Waffen verboten waren –, gerade wenn die Verletzung der Ehre einer Frau mit eingeschlossen war, dachte der einfache Arbeiter eher an die Macht der Faust.
So hielt es auch der Bergmann, ein leicht rundlich gebauter Kerl mit pockennarbigem Gesicht und kräftigen Händen, der es eher zu begrüßen schien, dass Matthew ihm sogar entgegenkam und sich präsentierte. Sofort ließ er Gewalt sprechen und seine geballte Hand mit Wucht auf Matthews Gesicht zuschnellen – während die Musiker schon aufgehört hatten zu spielen und die Iren aufgehört hatten zu singen, denn bis auf ein paar der langsamen Sorte, die im Alkohol- und Gesprächsrausch noch nicht bemerkt hatten, dass sich etwas tat, war schon alle Aufmerksamkeit auf den Streit an der Bar gerichtet. Selbst der schlecht rasierte, etwas jüngere Kumpan des Bergarbeiters, noch sein Bier an den Lippen, war von der raschen Wende der Stimmung überrumpelt.[1]- [1]:
- Weiter geht's erstmal im Kampfthread.
Zuletzt von Umbra am Mo Jul 21 2014, 13:24 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
- Matthew:
- Matthew war über die Schnelligkeit seines Gegenübers durchaus überrascht - hatte er schließlich den Bergarbeiter eher behäbig und langsam eingeschätzt.
Aber vielleicht sollte er sich in seinem angetrunkenen Zustand nicht auf seinen gesunden Menschenverstand zum Einschätzen eines Gegners verlassen.
So blieb Matthew nichts anders übrig, als den Schlag ungebremst zu kassieren, selbst wenn er versuchte die Faust gegen seine Stirn durch Runternahme des Kopfes abzulenken und damit seinem Gegenüber die Hand zu brechen.
Doch der Fausthieb saß und Matthew sah kurz nur Schwarz - gefolgt von Rot, denn sofort schoß Blut von irgendwo aus seinem Gesicht.
Doch das brachte ihn erst richtig in Rausch und Ekstase:
Das Tier in ihm - dank welchem er überhaupt erst die Gefangenschaft überlebt hatte - war damit erwacht.
Gegen den Kehlkopf schlagen: Nein, denn dann würde sein Gegenüber wahrscheinlich tot umfallen.
Gegen den Ellenbogen des Armes schlagen, dessen Faust ihn getroffen hatte, um dem Arm am Gelenk zu brechen: Ebenfalls keine Option, um den Gegner sofort auszuschalten.
Doch dann fand das Tier eine Option:
Ruckartig und mit aller Kraft schnellte seine Faust mit einem harten Schlag von Unten ausgeführt direkt gegen das Kinn seines Gegners, um diesen den Unterkiefer zu brechen und die Zähne auszuschlagen.
Mit fataler Wirkung, denn der gezielte und überaus präzise Schlag des Iren haute den Bergarbeiter förmlich aus den Latschen. Die Wucht des Fausthiebes ließ ihn umfallen wie einen nassen Sack, während Blut durch die Luft spritzte und tatsächlich mehrere Zähne klackernd auf dem Holzboden aufkamen. Sich krümmend und jaulend vor Schmerz, blieb der Mann am liegen, wo er ein einfaches Ziel für weitere Übergriffe bieten würde und hielt sich, mit Überraschung ins Gesicht geschrieben, mit beiden, bereits blutverschmierten Händen erst einmal den Kiefer.
Schon war allerdings der unrasierte und allgemein ungepflegt wirkende Trinkkumpan des Bergarbeiters zur Stelle, der nach dem ersten Schreck dennoch entschlossen genug war, dem zu Boden gegangenen Mann zur Hilfe gegen den (im mehreren Sinne) wütenden Matthew zu kommen. Noch mit seinem halbgeführten Bierkrug in der Hand und begleitet von einem Wutschrei, sprang er über die Gliedmaßen des Verletzten hinweg – der vielleicht nur vorerst vor Überrumplung nichts unternahm – und nutzte gerade das Tongefäß als improvisierte Waffe gegen Matthew, wobei er das Ding auf dessen Haupt zertrümmerte, sodass es klirrend zu Bruch ging und Matthew mit Bier überschwemmte.
Mit so viel Ehrlosigkeit hatte Matthew nicht gerechnet, denn ein Krug war eine Waffe und schmerzte höllisch.
Er würde sein Gegenüber umbringen.
Hastig schaute er sich deshalb nach etwas zum Zuschlagen um, während er seinem neuen Gegner einen gehörigen Tritt in die Familien-Erbstücke verpasste.
Denn anders hatte dieser es nicht verdient.
Matthew wurde durch das eigene Blut immer wilder.
Er dachte sogar bereits daran sein Messer zu ziehen.
Doch Matthew entdeckte eine Whiskeyflasche unweit neben sich auf der Bar, traf aber nicht so gewünscht, da es dem unrasierten jungen Mann gelang, das schlimmste zu verhindern, indem er noch rechtzeitig sein Bein hochriss und zwischen Matthews Fuß und sein Gemächt bringen konnte. Allerdings war auch dieser Treffer schmerzhaft und würde zumindest ein tiefblaues, großes Hämatom hinterlassen. Seiner Waffe beraubt, denn der Krug war an Matthews widerstandsfähigem Schädel zerschellt und hatte diesem eine Bierdusche gegeben, musste der Engländer nun sehen, wo er blieb. Er wirkte etwas irritiert, wohl weil der Krug Matthew nicht zu Boden geschickt hatte, wie erhofft.
„Sofort aufhören!“, brüllte der Wirt, selbst außer sich vor Wut dazwischen, doch er wurde ignoriert. Den nächsten Schlag musste Matthews unrasierter wohl oder übel mit der Faust ausführen. Hastig holte er zu einem Haken in Richtung der Nase des Iren aus.
Währenddessen Bergarbeiter war noch immer damit beschäftigt, am Boden zu bluten und vor Schmerz zu jammern. Aber das ging in dem auftobenden Lärm im Pub unter, denn hatten die Allgemeinheit noch recht verdutzt den Bergarbeiter zu Boden gehen sehen, war spätestens dann Bewegung in die Leute gekommen, als der Krug sein Ziel gefunden hatte. Beschimpfungen und Ausrufe der Empörung über diesen feigen Angriff waren zwischen aufgeregtem Gemurmel. Die Atmosphäre hatte sich blitzartig verdichtet und das Schicksal nahm seinen Lauf. Ein Engländer, der Bier stehen ließ, und sich augenscheinlich gerade von seinem Platz aufsprang, um sich ebenfalls Matthew anzunehmen, hatte plötzlich die Faust eines Iren im Gesicht, woraufhin sich zwei weitere Engländer kampflustig auf die irischen Musiker stürzten. Innerhalb weniger Sekunden war eine Beleidigung zu einer ausgewachsenen Schlägerei geworden.
- Charles:
- Als zur ersten Gewalt an der Bar kam, hatte Arthur Thrush endgültig genug, klatschte seine Karten auf den Tisch und stand hektisch auf.
„Los nun, schnell fort von hier“, forderte er seine Begleiter nun mit flehendem Unterton auf, riss seinen Mantel von der Stuhllehne und schlüpfte hinein. Da sich vor wenigen Augenblicken noch niemand gerührt hatte, schien es ihm wohl nun richtig, den ersten Schritt zu machen. Dann schob er mit der Hand seinen Teil des Spielgewinns über die Tischkante in seinen Zylinder, statt die Münzen einzeln einzusammeln. Es war ohnehin erstaunlich, dass sie ohne Vorbereitung auf einen Whistabend so viel Kleingeld in ihren Börsen gefunden hatten. Charles legte nicht ganz so hektisch ebenfalls seine Spielblatt ab, genauso wie auch Humphrey und Harry. Wahrscheinlich war nun wirklich eine gute Idee, zu gehen. Man sollte das Glück nicht unnötig herausfordern. Niemand von ihnen wollte in eine Schlägerei geraten.
Allerdings brach in diesem Augenblick schon das Chaos aus. Der Lärm im Pub war schlagartig angestiegen und mit einem Mal waren fast alle Anwesenden auf den Beinen. Brüllend, fluchend und mit den Fäusten spontan ausgewählte Gegner suchend, stürzten sich Betrunkene wie die Tiere aufeinander. Es war zu spät. Plötzlich tauchte ein wild grinsender Ire hinter Arthur und legte dem im ersten Moment überrascht zappelnden Mann würgend den Arm um den Hals. Der Hut fiel zu Boden, als Arthurs Hände an den Arm seines Angreifers schnellten und versuchten, ihn zu löschen.
Charles spürte, wie seine zuvor noch recht gelassene Stimmung mit einem Mal umschlug, als Adrenalin durch seinen Körper jagte. Geistesgegenwärtig war seine Hand sofort an seinem Gehstock.
„Arthur!“, warnte er seinen Freund, der sich just in diesem Moment mit einem Ellenbogenhieb nach hinten aus dem Griff des Iren lösen und noch rechtzeitig ducken konnte, als Charles in einer fliesenden Bewegung aufstand und seinen Stock dem Iren über die Rübe zog. Es war eher ein strafender Klaps als grobe Gewaltanwendung, dennoch war es schmerzhaft genug, dass die Hand des Mannes an die brennende, rote Strieme fuhr, die der Stock an seiner Schläfe zurückgelassen hatte, einen Schritt zur Seite taumelte. Arthur wollte die Gelegenheit nutzen, um noch einen Treffer nachzusetzen und trat nach dem Schienbein des Iren, das er jedoch in seiner aufgeregten, nach Luft japsenden Lage lediglich streifte, anstatt es richtig zu treffen.
Charles bemerkte währenddessen im Augenwinkel, dass auch einer ihrer Verfolger in den Faustkampf mit einem jungen Iren verwickelt war. Die Entwicklung der Situation gefiel ihm nicht.
Zuletzt von Umbra am Fr Aug 01 2014, 22:26 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Glücklicherweise hatte Oxley ihm seine Lüge abgekauft und ließ sie auch sogleich ins Haus eintreten. So weit, so gut.
"Ja, der Schönling...", antwortete Randolph dem alten Herrn, während er die Eingangshalle betrat. "Ich glaube der hatte erstmal genug von uns und ist abgehauen. Aber dafür haben wir ja Mr. Wright hier aufgreifen können"
Der Doktor nahm Oxleys Angebot wahr und stellte seinen Koffer im Foyer ab, den er den ganzen Weg vom Eingangstor bis hierher hatte schleppen müssen. Sein Rücken und sein Bein schmerzten von der Strapaze immer noch. Zum Glück hatte er immer noch seinen Gehstock bei sich, der solche Wegstrecken zumindest etwas erleichterte.
Während der Hausverwalter sich daran machte die Tür abzuschließen, sah sich Randolph in der Eingangshalle um. Norlys Haus war ohne Frage eindrucksvoll. Seine Praxis wirkte dagegen geradezu hinterwäldlerisch. Seine blassen grauen Augen wanderten über die mächtigen Geweihe und eindrucksvollen Wandgemälde. Ja, die Norlys hatten wohl lange Zeit in Wohlstand leben können. Doch diese Zeiten schienen nun vorbei zu sein. Charles Eltern waren tot. Und sein Bruder? War er auch gestorben? Irgendwie war dieses Thema bei Norly ein wunder Punkt. Vielleicht hatte er ja noch Zeit mit Oxley ein bisschen darüber. Es sei denn der Kerl war genauso gesprächig wie David, wenn es um seinen "Boss" ging.
Er dachte auch an das Haus von Wilkes Hill, dass jetzt vollkommen abgebrannt sein musste. Wieso hast du dich auf diesen Streit eingelassen, Hill? Musstet ihr Beide unbedingt London so ins Unglück stürzen? Diese Revolution. Dadurch wird es nicht besser. Derjenige der den Schaden davonträgt ist doch immer die einfache Bevölkerung. Nicht die höher gestellten Engländer, die meinten, dass sie Krieg spielen mussten. Viel sinnvoller wäre es doch die Asozialen aufzuspüren, die hinter dieser Scheiße stecken und aufzuhängen. Es konnte natürlich auch Hill sein, der dahinter steckte. Natürlich konnte es auch Hill sein. Dennoch: Selbst wenn er es wäre, was in den Augen des Doktors nicht so viel Sinn ergab- das war es immer noch nicht wert die Bevölkerung in ein Blutbad zu stürzen. In diesem Punkt stimmte er Mr. C zu.
Oxley kehrte zu Ihnen zurück und führte sie in einen anderen Raum, in dem sich Randolph sofort wohlfühlte. Angenehme, weiche Sessel und ein munter prasselndes Feuer in einem Kamin. Was konnte es schon besseres für einen geschundenen Körper geben? Eine kühle Kugel Eisen ins Zwischenhirn.
Ächzend ließ sich der Doctor auf einem der Sessel nieder, während Oxley endlich das verdammte Gewehr aus der Hand nahm. Er sparte sich seinen Kommentar zu dem, was der Alte sagte. Wenn man jeden der an der Tür klopfte gleich mal mit der Erschießung drohte, hatte man seiner Meinung nach einen psychischen Schaden. Aber um keinen Streit zu verursachen und weil er wohl selbst nicht unbedingt den besten Geisteszustand besaß verzichtete er darauf etwas zu sagen.
Der Hausverwalter kramte in der Zwischenzeit einige Gläser hervor. "Wissen sie was, Mister Oxley? Vergessen sie den Kaffee und bringen sie mir auch einen Whiskey. Ich glaube, das ist genau das, was ich gerade brauche."
Blieb natürlich noch das selbe Problem, wie zuvor: Er schielte zu Mr.Wright hinüber. Dort saß er mit seinen polierten Schuhen und seinem geschniegelten Schnurrbart. Ob er wohl auch nervös war? Schon möglich. Immerhin hielt der Kerl sie alle wohl für einen Haufen Mörder und Kriminelle. Was wohl auch in gewisser Hinsicht stimmte. Der Mann wirkte insgesamt relativ vernünftig im Gegensatz zu Jonathan, dessen Entscheidungen für ihn oftmals nicht nachvollziehbar gewesen waren. Er wollte diesem Mann nichts antun. Doch er würde sie eiskalt ausliefern, wenn er erfuhr das sie Charles unterstützten. Aber es war wohl nicht zu verhindern, dass er es herausfand. Nachdenklich blickte er in das fauchende und lodernde Kaminfeuer, als ob dort eine passende Antwort zu finden sei.
Es blieb Ihnen wohl nichts anderes übrig, als Wright einzuweihen- denn Oxley würde wohl nicht locker lassen, bis er über seine Hausherrn aufgeklärt worden war. Und dann mussten sie hoffen, dass Oxley Ihnen glaubte, dass sie keine Mörder waren. Warum sollte er das tun? Bleib realistisch, Randolph. Sobald er die Gelegenheit dazu hatte, wird er uns verraten. Und dann hieß es wieder einmal: Fliehen. Dabei schmerzte sein Körper an allen möglichen Stellen und schrie nach Ruhe und Schlaf. Schlaf, der ihn und seinen Verstand noch weiter aufzehren würde. Es blieb Ihnen nichts anderes übrig: Sie mussten es versuchen. Und wenn sie es nicht schafften...
Dann wusste er auch nicht weiter.
Er wandte sich an Melinda: "Melinda, möchtest du das vielleicht übernehmen? Du hast es ja anscheinend geschafft mit ihm zu sprechen, wenn ich das richtig verstehe?"
"Ja, der Schönling...", antwortete Randolph dem alten Herrn, während er die Eingangshalle betrat. "Ich glaube der hatte erstmal genug von uns und ist abgehauen. Aber dafür haben wir ja Mr. Wright hier aufgreifen können"
Der Doktor nahm Oxleys Angebot wahr und stellte seinen Koffer im Foyer ab, den er den ganzen Weg vom Eingangstor bis hierher hatte schleppen müssen. Sein Rücken und sein Bein schmerzten von der Strapaze immer noch. Zum Glück hatte er immer noch seinen Gehstock bei sich, der solche Wegstrecken zumindest etwas erleichterte.
Während der Hausverwalter sich daran machte die Tür abzuschließen, sah sich Randolph in der Eingangshalle um. Norlys Haus war ohne Frage eindrucksvoll. Seine Praxis wirkte dagegen geradezu hinterwäldlerisch. Seine blassen grauen Augen wanderten über die mächtigen Geweihe und eindrucksvollen Wandgemälde. Ja, die Norlys hatten wohl lange Zeit in Wohlstand leben können. Doch diese Zeiten schienen nun vorbei zu sein. Charles Eltern waren tot. Und sein Bruder? War er auch gestorben? Irgendwie war dieses Thema bei Norly ein wunder Punkt. Vielleicht hatte er ja noch Zeit mit Oxley ein bisschen darüber. Es sei denn der Kerl war genauso gesprächig wie David, wenn es um seinen "Boss" ging.
Er dachte auch an das Haus von Wilkes Hill, dass jetzt vollkommen abgebrannt sein musste. Wieso hast du dich auf diesen Streit eingelassen, Hill? Musstet ihr Beide unbedingt London so ins Unglück stürzen? Diese Revolution. Dadurch wird es nicht besser. Derjenige der den Schaden davonträgt ist doch immer die einfache Bevölkerung. Nicht die höher gestellten Engländer, die meinten, dass sie Krieg spielen mussten. Viel sinnvoller wäre es doch die Asozialen aufzuspüren, die hinter dieser Scheiße stecken und aufzuhängen. Es konnte natürlich auch Hill sein, der dahinter steckte. Natürlich konnte es auch Hill sein. Dennoch: Selbst wenn er es wäre, was in den Augen des Doktors nicht so viel Sinn ergab- das war es immer noch nicht wert die Bevölkerung in ein Blutbad zu stürzen. In diesem Punkt stimmte er Mr. C zu.
Oxley kehrte zu Ihnen zurück und führte sie in einen anderen Raum, in dem sich Randolph sofort wohlfühlte. Angenehme, weiche Sessel und ein munter prasselndes Feuer in einem Kamin. Was konnte es schon besseres für einen geschundenen Körper geben? Eine kühle Kugel Eisen ins Zwischenhirn.
Ächzend ließ sich der Doctor auf einem der Sessel nieder, während Oxley endlich das verdammte Gewehr aus der Hand nahm. Er sparte sich seinen Kommentar zu dem, was der Alte sagte. Wenn man jeden der an der Tür klopfte gleich mal mit der Erschießung drohte, hatte man seiner Meinung nach einen psychischen Schaden. Aber um keinen Streit zu verursachen und weil er wohl selbst nicht unbedingt den besten Geisteszustand besaß verzichtete er darauf etwas zu sagen.
Der Hausverwalter kramte in der Zwischenzeit einige Gläser hervor. "Wissen sie was, Mister Oxley? Vergessen sie den Kaffee und bringen sie mir auch einen Whiskey. Ich glaube, das ist genau das, was ich gerade brauche."
Blieb natürlich noch das selbe Problem, wie zuvor: Er schielte zu Mr.Wright hinüber. Dort saß er mit seinen polierten Schuhen und seinem geschniegelten Schnurrbart. Ob er wohl auch nervös war? Schon möglich. Immerhin hielt der Kerl sie alle wohl für einen Haufen Mörder und Kriminelle. Was wohl auch in gewisser Hinsicht stimmte. Der Mann wirkte insgesamt relativ vernünftig im Gegensatz zu Jonathan, dessen Entscheidungen für ihn oftmals nicht nachvollziehbar gewesen waren. Er wollte diesem Mann nichts antun. Doch er würde sie eiskalt ausliefern, wenn er erfuhr das sie Charles unterstützten. Aber es war wohl nicht zu verhindern, dass er es herausfand. Nachdenklich blickte er in das fauchende und lodernde Kaminfeuer, als ob dort eine passende Antwort zu finden sei.
Es blieb Ihnen wohl nichts anderes übrig, als Wright einzuweihen- denn Oxley würde wohl nicht locker lassen, bis er über seine Hausherrn aufgeklärt worden war. Und dann mussten sie hoffen, dass Oxley Ihnen glaubte, dass sie keine Mörder waren. Warum sollte er das tun? Bleib realistisch, Randolph. Sobald er die Gelegenheit dazu hatte, wird er uns verraten. Und dann hieß es wieder einmal: Fliehen. Dabei schmerzte sein Körper an allen möglichen Stellen und schrie nach Ruhe und Schlaf. Schlaf, der ihn und seinen Verstand noch weiter aufzehren würde. Es blieb Ihnen nichts anderes übrig: Sie mussten es versuchen. Und wenn sie es nicht schafften...
Dann wusste er auch nicht weiter.
Er wandte sich an Melinda: "Melinda, möchtest du das vielleicht übernehmen? Du hast es ja anscheinend geschafft mit ihm zu sprechen, wenn ich das richtig verstehe?"
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Gilbert war froh, sein Gepäck abstellen und damit die Last, die ihn den ganzen Tag begleitet hatte, endlich loswerden zu können. Trotzdem fühlte er sich unwohl, die Koffer aus den Augen zu verlieren, denn sie enthielten nicht nur seinen Revolver, sondern auch einige Ampullen des Medikaments, dass ihm ein Leben abseits seiner Depressionen ermöglichte. Wieder einmal stellte er sich die Frage, ob er das Gemisch morgen trinken sollte oder nicht. Er wollte in seinem Urlaub entspannen und malen aber seine Kreativität litt stark, wenn er das Medikament einnahm. Die Frage war aber sowieso, ob er morgen überhaupt die Zeit finden würde, zu malen. Gilbert hatte das Gefühl, dass er hier in etwas hineingeraten war, dass in den nächsten Tagen seine gesamte Aufmerksamkeit erfordern würde. Dabei wünschte er sich, er wäre dem Rat und der Bitte Jonathans nicht nachgekommen. Der hatte sich schön aus der Affäre gezogen und konnte diese Verrückten und den Serienmörder endlich hinter sich lassen.
Gilbert seufzte und nahm, statt über seine verzwickte Situation nachzudenken, die Halle und das Haus in Augenschein. Hatte es von Außen schon ganz stattlich gewirkt, musste er zugeben, dass es diesem Ausdruck von Innen mehr als gerecht wurde. Da Gilbert aber ebenfalls in einer reichen Familie aufgewachsen war, überraschte und erstaunte ihn das ganze nicht wirklich. Er erinnerte sich noch gut an sein Zuhause. Einer der markantesten Unterschiede zu diesem Haus, waren die Gemälde an der Wand. Sein Vater hatte Kunst nicht ausstehen können und hatte die Wände lieber andersweitig geschmückt, als sie mit Bildern bekannter Künstler zu verschandeln. Doch Gilbert war da anders und auch wenn das Medikament sein künstlerisches Interesse dämpfte, konnte er sich der Faszination nicht ganz entziehen. So verblieb er einen Moment länger in der Halle, betrachtete die Gemälde und versuchte sie ihm bekannten Künstlern zuzuordnen.
Schließlich folgte der Maler den anderen aber und setzte sich - nachdem er dem Klavier einen interessierten Blick zugeworfen hatte - in einen der Sessel vor dem Kamin. Die Entschuldigung Oxleys konnte er nicht wirklich akzeptieren. Gil war von Grund auf ein Gegner von Waffen und benutzte sie nur in einer ausweglosen Situation oder wenn es um Leben und Tod ging. Das der alte Butler sofort zum Gewehr griff gefiel ihm nicht. Für den Kommentar zu einem noch ereignisreicheren Tag, hatte Gil nur ein schwaches Lächeln übrig. "Bloß nicht..." dachte er sich.
Zunächst hielt er sich zurück und hörte den Anderen zu. Anscheinend hatte er mit seinem ersten Eindruck Recht gehabt: Oxley war auch mit dem Serienmörder im Bunde. Es war offensichtlich, denn weshalb sonst wäre es besonders jetzt sinnvoll, vorsichtig zu sein? Jetzt wo Scarface im Gefängnis war und vielleicht sein Versteck bzw. sein Zuhause verriet. Hier mussten sich einige Beweise für seine Schuld finden lassen. Außerdem hatte Gilbert sowieso schon gedacht, dass die beiden vor der Polizeiwache gewesen waren, um mit Scarface Kontakt aufzunehmen. Jetzt machte auch die Nonnenverkleidung einen Sinn. Das der Mann, der sich als Mr. Benton vorgestellt hatte, die Frau mit Melinda ansprach, überraschte Gilbert dann auch nicht mehr wirklich. Wer wusste schon, was ihre wirklichen Namen waren? Vielleicht waren selbst Benton und Melinda gelogen. Vielleicht wusste noch nicht einmal Oxley ihre richtigen Namen.
Doch die Namen waren egal, denn jetzt wurde es interessant. Während Gilbert also auf dem Sessel saß, nahm er das Glas mit dem Whiskey zur Hand und schwenkte es vorsichtig, um die öligen Schlieren an den Glaswänden zu beobachten und die Aromen freizusetzen. Mehrmals roch er an dem Whiskey, bevor er schließlich einen Schluck davon trank. Er versuchte das Getränk zu genießen aber gleichzeitig abwesend und uninteressiert zu wirken. Er glaubte nicht, dass man darauf reinfallen würde aber zumindest war es einen Versuch wert.
Gilbert seufzte und nahm, statt über seine verzwickte Situation nachzudenken, die Halle und das Haus in Augenschein. Hatte es von Außen schon ganz stattlich gewirkt, musste er zugeben, dass es diesem Ausdruck von Innen mehr als gerecht wurde. Da Gilbert aber ebenfalls in einer reichen Familie aufgewachsen war, überraschte und erstaunte ihn das ganze nicht wirklich. Er erinnerte sich noch gut an sein Zuhause. Einer der markantesten Unterschiede zu diesem Haus, waren die Gemälde an der Wand. Sein Vater hatte Kunst nicht ausstehen können und hatte die Wände lieber andersweitig geschmückt, als sie mit Bildern bekannter Künstler zu verschandeln. Doch Gilbert war da anders und auch wenn das Medikament sein künstlerisches Interesse dämpfte, konnte er sich der Faszination nicht ganz entziehen. So verblieb er einen Moment länger in der Halle, betrachtete die Gemälde und versuchte sie ihm bekannten Künstlern zuzuordnen.
Schließlich folgte der Maler den anderen aber und setzte sich - nachdem er dem Klavier einen interessierten Blick zugeworfen hatte - in einen der Sessel vor dem Kamin. Die Entschuldigung Oxleys konnte er nicht wirklich akzeptieren. Gil war von Grund auf ein Gegner von Waffen und benutzte sie nur in einer ausweglosen Situation oder wenn es um Leben und Tod ging. Das der alte Butler sofort zum Gewehr griff gefiel ihm nicht. Für den Kommentar zu einem noch ereignisreicheren Tag, hatte Gil nur ein schwaches Lächeln übrig. "Bloß nicht..." dachte er sich.
Zunächst hielt er sich zurück und hörte den Anderen zu. Anscheinend hatte er mit seinem ersten Eindruck Recht gehabt: Oxley war auch mit dem Serienmörder im Bunde. Es war offensichtlich, denn weshalb sonst wäre es besonders jetzt sinnvoll, vorsichtig zu sein? Jetzt wo Scarface im Gefängnis war und vielleicht sein Versteck bzw. sein Zuhause verriet. Hier mussten sich einige Beweise für seine Schuld finden lassen. Außerdem hatte Gilbert sowieso schon gedacht, dass die beiden vor der Polizeiwache gewesen waren, um mit Scarface Kontakt aufzunehmen. Jetzt machte auch die Nonnenverkleidung einen Sinn. Das der Mann, der sich als Mr. Benton vorgestellt hatte, die Frau mit Melinda ansprach, überraschte Gilbert dann auch nicht mehr wirklich. Wer wusste schon, was ihre wirklichen Namen waren? Vielleicht waren selbst Benton und Melinda gelogen. Vielleicht wusste noch nicht einmal Oxley ihre richtigen Namen.
Doch die Namen waren egal, denn jetzt wurde es interessant. Während Gilbert also auf dem Sessel saß, nahm er das Glas mit dem Whiskey zur Hand und schwenkte es vorsichtig, um die öligen Schlieren an den Glaswänden zu beobachten und die Aromen freizusetzen. Mehrmals roch er an dem Whiskey, bevor er schließlich einen Schluck davon trank. Er versuchte das Getränk zu genießen aber gleichzeitig abwesend und uninteressiert zu wirken. Er glaubte nicht, dass man darauf reinfallen würde aber zumindest war es einen Versuch wert.
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Unsanft ließ Melinda ihre Tasche auf den Boden sinken und lächelte den Butler freudig an. Die Erwähnung von Alkohol ließ ihre Lebensgeister wieder erwecken, während sie darauf hoffte, bald einen scharfen Geschmack in ihrem Mund zu spüren. Nur zu gerne würde sie von dem Whiskey nehmen, war sich aber nicht sicher, ob sie diesen auch bekommen würde. Ihre Kleidung tarnte sie gerade und sie sah nicht aus wie eine Hure, der man andachte jede Form von Alkohol zu sich zu nehmen um den Alltag zu überstehen. Sollte es nur Wein geben – auch gut. Zumindest fürs Erste.
Sie beachtete die anderen Männer nicht weiter und betrachtete das Haus, welches sie betreten hatte. Eindrucksvoll war dieses allemal. Von innen hatte sie einige gesehen, die diesem ähnelten, doch selten gab es Häuser die eine Seele zu haben schienen.
Eine Seele…ein bisschen neidisch, was?
Melinda wäre nur zu gerne durch die Räume geschlendert um sich näher anzusehen, was Charles als ZuHause betrachtete, doch nun gab es Dinge die wichtiger waren. Gilbert hatte bereits Platz genommen und trank einen Whiskey.
Das Kaminzimmer war eine wahre Pracht und Melinda nahm schließlich auch ein Glas Whiskey entgegen. Sie trank einen Schluck, glücklich das Gefühl des Getränkes ihre Kehle herunter rinnen zu spüren.
“Wir haben Mr. Norly in London kennengelernt,“ sagte die Hure leichthin, während sie auf Randy deutete “wir reisten gemeinsam mit ihm nach Manchester, da er etwas abzugeben hatte. Dabei sind wir ihm begegnet.“ Nun deutete sie auf Gilbert.
“Er wiederrum sorgte dafür das Charles sich nun in polizeilichem Gewahrsam befindet.“ Sie ließ sich auf den Stuhl nieder und trank erneut von der goldenen Flüssigkeit. Einen solch edlen Whiskey hatte sie zuvor nicht getrunken, wenn sie sich nicht täuschte.
Als ob du dich an sowas erinnern könntest. Du hast ja auch vergessen, dass du Mrs Benton bist. Dumm gelaufen, Herzchen.
“Charles ließ mich wissen, wie ich Eintritt erlangen könnte. Daher brachte ich die beiden Herren mit. Einen von ihnen, weil er mein vollstes Vertrauen genießt, den anderen, weil ich ihm nicht so weit traue, wie ich ihn werfen könnte.“ Melinda lehnte sich nach hinten, prostete Gilbert zu und lächelte.
Sie beachtete die anderen Männer nicht weiter und betrachtete das Haus, welches sie betreten hatte. Eindrucksvoll war dieses allemal. Von innen hatte sie einige gesehen, die diesem ähnelten, doch selten gab es Häuser die eine Seele zu haben schienen.
Eine Seele…ein bisschen neidisch, was?
Melinda wäre nur zu gerne durch die Räume geschlendert um sich näher anzusehen, was Charles als ZuHause betrachtete, doch nun gab es Dinge die wichtiger waren. Gilbert hatte bereits Platz genommen und trank einen Whiskey.
Das Kaminzimmer war eine wahre Pracht und Melinda nahm schließlich auch ein Glas Whiskey entgegen. Sie trank einen Schluck, glücklich das Gefühl des Getränkes ihre Kehle herunter rinnen zu spüren.
“Wir haben Mr. Norly in London kennengelernt,“ sagte die Hure leichthin, während sie auf Randy deutete “wir reisten gemeinsam mit ihm nach Manchester, da er etwas abzugeben hatte. Dabei sind wir ihm begegnet.“ Nun deutete sie auf Gilbert.
“Er wiederrum sorgte dafür das Charles sich nun in polizeilichem Gewahrsam befindet.“ Sie ließ sich auf den Stuhl nieder und trank erneut von der goldenen Flüssigkeit. Einen solch edlen Whiskey hatte sie zuvor nicht getrunken, wenn sie sich nicht täuschte.
Als ob du dich an sowas erinnern könntest. Du hast ja auch vergessen, dass du Mrs Benton bist. Dumm gelaufen, Herzchen.
“Charles ließ mich wissen, wie ich Eintritt erlangen könnte. Daher brachte ich die beiden Herren mit. Einen von ihnen, weil er mein vollstes Vertrauen genießt, den anderen, weil ich ihm nicht so weit traue, wie ich ihn werfen könnte.“ Melinda lehnte sich nach hinten, prostete Gilbert zu und lächelte.
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
Überrascht und etwas überrumpelt durch die plötzliche Offenheit und Ehrlichkeit der Frau - er wusste immer noch nicht ob Melinda nun ihr richtiger Name war oder nicht, entschied sich aber dazu sie von jetzt an einfach Melinda zu nennen - hob Gilbert seine Augenbraue und hielt in dem Genießen seines Whiskeys inne. Seine Mundwinkel klappten für einen kurzen Moment nach unten, doch er hatte sich schnell wieder unter Kontrolle und lächelte süffisant zurück, obwohl er sich diese Reaktion in so einer Situation eigentlich nicht erlauben konnte. Es war offensichtlich, was hier passierte. jetzt, da sie alle in einem Haus vor neugierigen Blicken geschützt waren und Melinda einen schießwütigen Opa auf ihrer Seite hatte, traute sich die Frau einen Schritt nach vorne zu gehen. Gilbert fühlte sich unwohl und unsicher, als er sich wieder einmal bewusst wurde, dass diese Menschen einem Serienmörder halfen und der Maler ihnen hier ganz einfach ausgeliefert war. Sie konnten ihn umbringen und niemand würde es bemerken. Misstrauisch warf Gilbert dem alten Oxley einen Blick zu und versuchte zu erkennen, wie er auf die Nachricht reagierte, dass er für die Gefangennahme des Mörders verantwortlich war.
Vorsichtig stellte Gilbert den Whiskey auf den Tisch und wandte sich an Melinda. Vielleicht war es nicht die beste Idee, jetzt unsicher zu wirken oder Schwäche zu zeigen. Stattdessen nahm er all seinen Mut zusammen und ergriff die Initiative. "Wissen Sie, das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich vertraue weder Ihnen, noch Mr. Oxley und auch nicht Mr. Benton. Ich bin allerdings aus freiem Willen hier und das ich Sie beide noch nicht an die Polizei ausgeliefert habe, obwohl ich die Möglichkeit dazu hatte, sollte beweisen, dass ich nicht ihr Feind bin. Anfangs hatte ich angenommen, dass Sie Opfer des Mörders sind aber jetzt bin ich mir sicher, dass sie ihm freiwillig helfen." Er ließ das einen Moment wirken und schluckte. Vielleicht hatte er gerade sein Todesurteil unterschrieben aber vielleicht tat er auch genau das richtige. Er wollte endlich Antworten haben, egal wie diese ausfielen. Manchmal waren Neugierde und Interesse allerdings gefährlich. Er hoffte, dass das hier anders sein würde. "Ich hatte das Vergnügen, mit... Mr. Norley ein längeres Gespräch zu führen. Wenn sie auch nur halb so vernünftig und intelligent sind wie er, dann werden sie jetzt nichts Dummes tun. Morgen muss ich noch einmal zum Polizeipräsidium und wenn ich dort nicht auftauche, wird man nach mir suchen. Also... erklären Sie mir, wieso Sie Scarface unterstützen. Bitte." Gilbert wusste selbst nicht, aus welchem Grund er jetzt so einen Schritt wagte. Waren es einfach nur Neugierde und Interesse? War es der Wunsch nach Antworten, einem Abenteuer und etwas Verrückten? Oder ließ die Wirkung des Medikamentes durch den anstrengenden Tag langsam nach und waren das Anzeichen dafür, dass er sein Leben einfach nicht mehr schätzte und mit dem Feuer spielte?
Was auch immer der Grund dafür war, er sah die Anwesenden bestimmt und ernst an, bevor er das Whiskeyglas wieder anhob. Er nahm den Whsikey in den Mund und behielt ihn einige Sekunden dort, bevor er ihn herunterschluckte. Vielleicht war das der letzte Whiskey seines Lebens und den wollte er mit all seinen Aromen und Noten genießen.
Vorsichtig stellte Gilbert den Whiskey auf den Tisch und wandte sich an Melinda. Vielleicht war es nicht die beste Idee, jetzt unsicher zu wirken oder Schwäche zu zeigen. Stattdessen nahm er all seinen Mut zusammen und ergriff die Initiative. "Wissen Sie, das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich vertraue weder Ihnen, noch Mr. Oxley und auch nicht Mr. Benton. Ich bin allerdings aus freiem Willen hier und das ich Sie beide noch nicht an die Polizei ausgeliefert habe, obwohl ich die Möglichkeit dazu hatte, sollte beweisen, dass ich nicht ihr Feind bin. Anfangs hatte ich angenommen, dass Sie Opfer des Mörders sind aber jetzt bin ich mir sicher, dass sie ihm freiwillig helfen." Er ließ das einen Moment wirken und schluckte. Vielleicht hatte er gerade sein Todesurteil unterschrieben aber vielleicht tat er auch genau das richtige. Er wollte endlich Antworten haben, egal wie diese ausfielen. Manchmal waren Neugierde und Interesse allerdings gefährlich. Er hoffte, dass das hier anders sein würde. "Ich hatte das Vergnügen, mit... Mr. Norley ein längeres Gespräch zu führen. Wenn sie auch nur halb so vernünftig und intelligent sind wie er, dann werden sie jetzt nichts Dummes tun. Morgen muss ich noch einmal zum Polizeipräsidium und wenn ich dort nicht auftauche, wird man nach mir suchen. Also... erklären Sie mir, wieso Sie Scarface unterstützen. Bitte." Gilbert wusste selbst nicht, aus welchem Grund er jetzt so einen Schritt wagte. Waren es einfach nur Neugierde und Interesse? War es der Wunsch nach Antworten, einem Abenteuer und etwas Verrückten? Oder ließ die Wirkung des Medikamentes durch den anstrengenden Tag langsam nach und waren das Anzeichen dafür, dass er sein Leben einfach nicht mehr schätzte und mit dem Feuer spielte?
Was auch immer der Grund dafür war, er sah die Anwesenden bestimmt und ernst an, bevor er das Whiskeyglas wieder anhob. Er nahm den Whsikey in den Mund und behielt ihn einige Sekunden dort, bevor er ihn herunterschluckte. Vielleicht war das der letzte Whiskey seines Lebens und den wollte er mit all seinen Aromen und Noten genießen.
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
“DOKTOR Benton.“ war das erste was Melinda sagte, zwar hatte sie über die Erleichterung hinweg, endlich Eintritt gewährt zu bekommen, vergessen ihrer Rolle treu zu bleiben und auch gehört, dass Randy seinen Titel nicht genannt hatte, dennoch war es für sich erwähnenswert, dass Randolph ein Arzt war.
Sie lauschte den weiteren Worten des Neuankömmlings. Freudig lehnte sich Melinda zurück. Der kleiner Scheißer wollte ihr doch tatsächlich drohen! Das würde sie so schnell nicht vergessen.
“Was das Vertrauen betrifft, befinden Sie sich also in bester Gesellschaft. Darauf einen Toast!“ Ohne abzuwarten leerte sie ihr Glas nun in einem Zug und fühlte sich endlich etwas besser.
“Warum bedarf es einer Drohung, wenn Sie kein Feind sind? Das verstehe ich nicht ganz, seinen Sie so gut und erklären Sie es mir.“ Sie lehnte sich weit nach vorne, das leere Glas locker in der rechten Hand gepackt.
In ihren Ohren klang das Gesagte durchaus widersprüchlich, weshalb sie gespannt war, was Gilbert zu erwidern hatte.
Die Frage war, ob es Sinn machen würde Gilbert in ihre Pläne einzuweihen, die Revolution zu erwähnen, den großen Plan zu verraten. Vermutlich lag dies eher in Charles‘ Hand, daher beschloss sie sich zu zurückzuhalten. “Ich werde sie weder einsperren noch an ein Bett fesseln, aber ihre Argumente hinken in der Tat etwas. Hätte ich etwas derartiges vor, würde man nach Ihnen suchen, bestimmt. Aber bestimmt nicht hier.“ Sie setzte ihr allerherzlichstes Grinsen auf, wie der weitere Gesprächsablauf gestaltet sein würde lag an Gilbert. Doch warf sie auch Randy einen Blick zu.
Sie lauschte den weiteren Worten des Neuankömmlings. Freudig lehnte sich Melinda zurück. Der kleiner Scheißer wollte ihr doch tatsächlich drohen! Das würde sie so schnell nicht vergessen.
“Was das Vertrauen betrifft, befinden Sie sich also in bester Gesellschaft. Darauf einen Toast!“ Ohne abzuwarten leerte sie ihr Glas nun in einem Zug und fühlte sich endlich etwas besser.
“Warum bedarf es einer Drohung, wenn Sie kein Feind sind? Das verstehe ich nicht ganz, seinen Sie so gut und erklären Sie es mir.“ Sie lehnte sich weit nach vorne, das leere Glas locker in der rechten Hand gepackt.
In ihren Ohren klang das Gesagte durchaus widersprüchlich, weshalb sie gespannt war, was Gilbert zu erwidern hatte.
Die Frage war, ob es Sinn machen würde Gilbert in ihre Pläne einzuweihen, die Revolution zu erwähnen, den großen Plan zu verraten. Vermutlich lag dies eher in Charles‘ Hand, daher beschloss sie sich zu zurückzuhalten. “Ich werde sie weder einsperren noch an ein Bett fesseln, aber ihre Argumente hinken in der Tat etwas. Hätte ich etwas derartiges vor, würde man nach Ihnen suchen, bestimmt. Aber bestimmt nicht hier.“ Sie setzte ihr allerherzlichstes Grinsen auf, wie der weitere Gesprächsablauf gestaltet sein würde lag an Gilbert. Doch warf sie auch Randy einen Blick zu.
Elli- Piratenpinguin
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Re: Götterblut - Kapitel 3: Scarface
„Zumindest nicht zunächst“, schloss Mr. Oxley sich Melindas Worten an. Bisher hatte er kaum Reaktion darauf gezeigt, dass eigentlich ein Gegenspieler der anderen Anwesenden war. Lediglich seine buschigen Augenbrauen waren kurz vor ehrlicher Überraschung in die Höhe gezuckt. Inzwischen hatte er an alle Whiskey verteilt – selbst an Melinda und nun auch an Randolph, der sich doch für Alkohol entschieden hatte – und auch etwas Abstand zum Kamin genommen, um nicht direkt vor oder an den wärmenden Flammen zu sein. Er selbst ließ sich, vielleicht aus Gewohnheit, nirgendwo nieder, sondern blieb stehen und schenkte sich auch keinen Whiskey ein.
Aber auch wenn Mr. Oxley es scheinbar recht gelassen nahm, dass Gilbert dafür gesorgt hatte, dass Mr. Norly verhaftet worden war, lag allgemein Anspannung in der Luft, von der es unklug war, sie zu ignorieren. Geschützt vor Blicken Außenstehender war das Haus allemal. Vielleicht hatte man gesehen, dass mehrere Leute gekommen und eingetreten waren, doch sich darauf zu verlassen, wäre ein Risiko für Gilbert. Eigentlich konnte nur Jonathan ihm vielleicht noch helfen, sollte er sich nun selbst in eine Falle begeben haben, wobei wahrscheinlicher war, dass der Ingenieur sich endgültig aus der Affäre gezogen hatte und nichts mehr damit zu tun haben wollte. Sollten Mr. Norlys Helfer jedoch beschließen, Gilbert loswerden zu müssen, käme für ihn vermutlich jede Hilfe zu spät und selbst Jonathan könnte nur noch den Weg zu einer Leiche nennen können – sofern man diese dann nicht schon beseitigt hätte.
Während Gilbert sich verschiedene Szenarien ausmalte, was wohl in den nächsten Momenten geschehen könnte, sprach Mr. Oxley weiter.
„Allerdings frage ich mich“, fuhr er vorsichtig fort und pflichtete Melinda im Großen und Ganzen bei, „warum Sie von uns ein Geständnis hören wollen – oder unsere Beweggründe, falls Ihr Vorwurf zutreffen sollte. Vielleicht hat Ihnen bisher einfach etwas Handfestes gefehlt, das Sie der Polizei anbieten könnten, weswegen Sie Ihre beiden Begleiter bisher noch nicht hintergangen haben. Was versprechen Sie sich also davon, die gewünschte Auskunft zu bekommen, wenn Sie tatsächlich keine feindseligen Absichten hegen? Warum sollten wir Ihnen Informationen liefern, die eindeutig zu unseren Nachteil sein würden, wenn Sie sich doch noch dazu entschließen könnten, bei der Polizei ein schlechtes Wort für uns einzulegen? Wäre genau das nicht dumm?“
Die Lücke in Gilberts Argumentation, die Melinda bereits angesprochen hatte, schien auch Oxley zu interessieren, wenn er nicht sogar etwas weiter dachte, anstatt nur auszusprechen, dass Gilbert sich in einer ungünstigen Situation befand. Der alte Butler nahm eine etwas passivere Rolle ein, anstatt Melindas Beispiel zu folgen und indirekte oder sogar direkte Drohungen auszusprechen. Im Gegenteil.
„Was auch immer Sie uns gerade unterstellen wollen, mit Ihnen vorzuhaben: Ich möchte Ihnen keinen Schaden zuzufügen“, stellte Oxley klar.
„Ich kann nicht für diese…“, er überdachte mit einem unbehaglichen Blick in Richtung Melinda seine Wortwahl, denn die junge Frau verriet gerade durch ihr Trinkverhalten, dass sie normalerweise nicht in gehobener Gesellschaft verkehrte, wie es ihr elegantes Kleid eigentlich vermuten ließ – lang genug, dass ein Zögern sich im Wortfluss bemerkbar machte, „… Dame und diesen Herrn sprechen, aber ich für meinen Teil bin mir ebenfalls keiner Schuld bewusst, Mr. Wright, was diese Morde betrifft, und muss Sie daher wohl ohnehin enttäuschen. Ich unterstütze keinen Scarface. Oder wollen Sie sich darüber beschweren, dass ich Besuchern, Ihnen, einen Drink und ein Gästebett angeboten habe?“
Ein plötzlich selbstsicheres Schmunzeln schlich sich auf Mr. Oxleys Gesicht, gerade so provozierend, wie es nötig war.
„Ich verrate Ihnen etwas: Ich arbeite seit über dreißig Jahren für die Familie Norly. Dies hier ist mein Heim, genauso wie es Mr. Norlys Heim ist, weswegen ich hier wohne und nach dem Rechten sehe. Aber ich bin nicht seine Amme. Ich bin weder verantwortlich für das, was man ihm vorwirft, getan zu haben, noch hatte ich in den vergangenen zwei Monaten Kontakt zu ihm. Das ist die Wahrheit, die ich auch schon der Polizei mitgeteilt habe.“
Damit war Mr. Oxley einer direkten Antwort auf Gilberts Frage erst einmal etwas ausgewichen, doch warum sollte man unter Fremden empfindliche Informationen austauschen, mit denen man sich selbst ans Messer liefern würde?
„Wenn Sie drei beabsichtigen zu bleiben“, richtete er sich nun an alle, „schlage ich vor, eine friedliche Einigung zu finden. Ansonsten muss ich Sie auffordern, wieder zu gehen. Mit Ihren Differenzen untereinander will ich nichts zu tun haben und ich werde nicht zulassen, dass dieses Haus Schauplatz eines Verbrechens, welcher Art auch immer, wird.“ Hierbei wechselte Oxley bedeutend einen Blick zwischen Randolph und Melinda.
„Ihnen, Mr. Wright, würde ich nun raten, mit offenen Karten zu spielen. Was haben Sie hier zu suchen?“
Aber auch wenn Mr. Oxley es scheinbar recht gelassen nahm, dass Gilbert dafür gesorgt hatte, dass Mr. Norly verhaftet worden war, lag allgemein Anspannung in der Luft, von der es unklug war, sie zu ignorieren. Geschützt vor Blicken Außenstehender war das Haus allemal. Vielleicht hatte man gesehen, dass mehrere Leute gekommen und eingetreten waren, doch sich darauf zu verlassen, wäre ein Risiko für Gilbert. Eigentlich konnte nur Jonathan ihm vielleicht noch helfen, sollte er sich nun selbst in eine Falle begeben haben, wobei wahrscheinlicher war, dass der Ingenieur sich endgültig aus der Affäre gezogen hatte und nichts mehr damit zu tun haben wollte. Sollten Mr. Norlys Helfer jedoch beschließen, Gilbert loswerden zu müssen, käme für ihn vermutlich jede Hilfe zu spät und selbst Jonathan könnte nur noch den Weg zu einer Leiche nennen können – sofern man diese dann nicht schon beseitigt hätte.
Während Gilbert sich verschiedene Szenarien ausmalte, was wohl in den nächsten Momenten geschehen könnte, sprach Mr. Oxley weiter.
„Allerdings frage ich mich“, fuhr er vorsichtig fort und pflichtete Melinda im Großen und Ganzen bei, „warum Sie von uns ein Geständnis hören wollen – oder unsere Beweggründe, falls Ihr Vorwurf zutreffen sollte. Vielleicht hat Ihnen bisher einfach etwas Handfestes gefehlt, das Sie der Polizei anbieten könnten, weswegen Sie Ihre beiden Begleiter bisher noch nicht hintergangen haben. Was versprechen Sie sich also davon, die gewünschte Auskunft zu bekommen, wenn Sie tatsächlich keine feindseligen Absichten hegen? Warum sollten wir Ihnen Informationen liefern, die eindeutig zu unseren Nachteil sein würden, wenn Sie sich doch noch dazu entschließen könnten, bei der Polizei ein schlechtes Wort für uns einzulegen? Wäre genau das nicht dumm?“
Die Lücke in Gilberts Argumentation, die Melinda bereits angesprochen hatte, schien auch Oxley zu interessieren, wenn er nicht sogar etwas weiter dachte, anstatt nur auszusprechen, dass Gilbert sich in einer ungünstigen Situation befand. Der alte Butler nahm eine etwas passivere Rolle ein, anstatt Melindas Beispiel zu folgen und indirekte oder sogar direkte Drohungen auszusprechen. Im Gegenteil.
„Was auch immer Sie uns gerade unterstellen wollen, mit Ihnen vorzuhaben: Ich möchte Ihnen keinen Schaden zuzufügen“, stellte Oxley klar.
„Ich kann nicht für diese…“, er überdachte mit einem unbehaglichen Blick in Richtung Melinda seine Wortwahl, denn die junge Frau verriet gerade durch ihr Trinkverhalten, dass sie normalerweise nicht in gehobener Gesellschaft verkehrte, wie es ihr elegantes Kleid eigentlich vermuten ließ – lang genug, dass ein Zögern sich im Wortfluss bemerkbar machte, „… Dame und diesen Herrn sprechen, aber ich für meinen Teil bin mir ebenfalls keiner Schuld bewusst, Mr. Wright, was diese Morde betrifft, und muss Sie daher wohl ohnehin enttäuschen. Ich unterstütze keinen Scarface. Oder wollen Sie sich darüber beschweren, dass ich Besuchern, Ihnen, einen Drink und ein Gästebett angeboten habe?“
Ein plötzlich selbstsicheres Schmunzeln schlich sich auf Mr. Oxleys Gesicht, gerade so provozierend, wie es nötig war.
„Ich verrate Ihnen etwas: Ich arbeite seit über dreißig Jahren für die Familie Norly. Dies hier ist mein Heim, genauso wie es Mr. Norlys Heim ist, weswegen ich hier wohne und nach dem Rechten sehe. Aber ich bin nicht seine Amme. Ich bin weder verantwortlich für das, was man ihm vorwirft, getan zu haben, noch hatte ich in den vergangenen zwei Monaten Kontakt zu ihm. Das ist die Wahrheit, die ich auch schon der Polizei mitgeteilt habe.“
Damit war Mr. Oxley einer direkten Antwort auf Gilberts Frage erst einmal etwas ausgewichen, doch warum sollte man unter Fremden empfindliche Informationen austauschen, mit denen man sich selbst ans Messer liefern würde?
„Wenn Sie drei beabsichtigen zu bleiben“, richtete er sich nun an alle, „schlage ich vor, eine friedliche Einigung zu finden. Ansonsten muss ich Sie auffordern, wieder zu gehen. Mit Ihren Differenzen untereinander will ich nichts zu tun haben und ich werde nicht zulassen, dass dieses Haus Schauplatz eines Verbrechens, welcher Art auch immer, wird.“ Hierbei wechselte Oxley bedeutend einen Blick zwischen Randolph und Melinda.
„Ihnen, Mr. Wright, würde ich nun raten, mit offenen Karten zu spielen. Was haben Sie hier zu suchen?“
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