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1. Die Reise ist nie zu ende - Abenteuerthread

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Beitrag von Fade Di Apr 14 2020, 11:41

----- Tag 1 -----

Der erste Schritt ins große Abenteuer ist manchmal auch ganz unscheinbar. So brach die kleine Gruppe gemäß der Karte in Richtung Nordosten auf, um in der Krakenarmgrotte nach dem vermissten Ring zu suchen.
Die Straße hatte zunächst Handelsstraßencharakter, wie man es von einer Stadt erwartete, allerdings zweigte die Strecke nach einigen Kilometern weiter nordwärts von der Hauptstraße, in einen Feldweg ab. Die Ebenen waren weitläufig zu überschauen und zu beiden Seiten der Straße saftige Wiesen und fruchtbare Felder zu bestaunen.

Der Wald, in welchem sich die Grotte befinden sollte war in der Ferne bereits zu sehen, als eine Gruppe Reiter sich den Abenteurern näherte. Acht Gardisten konnte man zählen und am Stadtwappen auch leicht zuordnen. Die Reiter wirkten kühl, wie sie unsere Helden musterten, obgleich Abenteurer hier ja kein ungewohnter Anblick sein konnten. Gerade der Anführer, der mit Speeren, Schwertern und Armbrüsten bewaffneten Soldaten, Betrachtete jeden der Gruppe mit strengen Blick und grüßte nur kurz mit Handzeichen, während sich der Reitertross auch schon wieder in Bewegung setzte. Sowohl auf Rüstung und Schild des, mit einem Raubkatzen nachgeahmten Helms gewappneten Hauptmanns hatte man Klauenspuren bemerken können, welche sich ins Metall gegraben hatten.

Für den übrigen Verlauf der Strecke ergaben sich allerdings keine besorgniserregenden Ereignisse mehr und so erreichte die kleine Gruppe die besagte Grotte nach ein paar Stunden, mehr oder weniger angenehmen Fußmarsches fast zielgenau.
Noch war für ein paar Stunden Tageslicht verfügbar und so erschien es sinnvoll, nach kurzer Rast auf Spurensuche nach dem Ring und seinem Dieb zu gehen.

Das einfallende Licht erhellte den Eingangsbereich der Grotte genug, die zahlreichen Seitenarme, denen Sie wohl ihren Namen verdankte, etwas in Augenschein zu nehmen.
Der dritte Gang der Grotte zur linken, schien Franziskus Erzählung wohl jener zu sein, durch den der Schleim ihm beim Diebstahl entkommen war, denn er war zweifelsohne zu niedrig und zu schmal, als dass ein Mensch hineingepasst hätte. Da die Tunnel aber nicht weit auseinander lagen, war vorstellbar, dass sie weiter hinten auch wieder zusammen laufen mochten.

Jedes Gruppenmitglied hatte nun selbst Gelegenheit, sich bei der Suche nach dem Ring einzubringen...

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Beitrag von Umbra So Mai 31 2020, 18:04

Auch wenn die Möglichkeit bestand, dass sie nun alle drei nach dem Ring suchten, fand Wimm den Gedanken nicht besonders verlockend. Nicht, weil er nicht bereit dazu wäre zu suchen, sondern weil der Ring wohl in einem quasi lebenden Dingens steckte, das ihnen ja auch Arbeit abnehmen könnte, indem es eigenständig zu ihnen kam.
„Ich sehe nun zwei Optionen:“, begann Wimm nach eingehender Analyse des engen Tunneleingangs (also nach einem kurzen, kritischen Blick, der verriet, dass er nichts davon hielt, dem Spalt selbst körperlich näher zu kommen).
„Erstens; wir warten hier.“ So simpel konnte es sein. Wimm sah sich um und setzte sich nach kurzem Abwägen auf einen Gesteinsbrocken, der trocken wir und von angenehmer Größe war.
„Wir müssen nicht einmal so tun so als würden wir diesen Tunnel gar nicht beachten“, erklärte er und trug seiner Meinung nach damit sehr viel zur Mission bei. Immerhin hatte er sich in der Taverne nicht ohne Grund „Wissensquell“ genannt. Er gab nun einfach zum Besten, was man sich allgemein über Schleime sagte. Man musste kein Forscher oder Wissenschaftler sein… Allgemeinwissen reichte oft auch, um weiterzukommen.
„Schleime sollen nicht besonders hell sein – da sie kein Hirn haben, soweit ich weiß, und Ohren oder Augen auch nicht, brauchen wir noch nicht mal einen Hinterhalt. Das Ding kommt einfach dorthin, wo es sich Futter verspricht. Da reicht es schon, wenn wir Geräusche machen. Uns einfach unterhalten. Das Ding nimmt zwar nicht den Lärm an sich wahr, aber die Vibrationen im Boden, die Geräusche auslösen. Wenn wir uns hier hinsetzen und uns unterhalten, kommt es sicher irgendwann von selbst. Wenn der Schleim dann versucht, sich über einen von uns zu stülpen, zermatschen wir ihn, ziehen den Ring aus dem Glibberzeugs und sind schon fertig mit dem Auftrag.“
Wimm grinste. Maximaler Erfolg für minimalen Einsatz.
„Die zweite Option wäre, dass wir das Ganze ein wenig beschleunigen, indem du“, sprach Wimm nun Jekjak an, „zeigen kannst, was du so kannst. Du kriechst da hinein, suchst den Schleim und lockst ihn her zu uns. Du könntest ihm gut zureden oder ein bisschen herumstampfen. Das ist eigentlich egal, solange es nur irgendwelche Geräusche sind. Wobei herumzustampfen wohl keine schlechte Idee ist. Ich glaube, Schleime mögen es, wenn der Boden wackelt… denn wo es wackelt, bewegt sich etwas, das sie fressen können. Aber lass dich bloß nicht da drin fressen, sondern komm raus, bevor er dich erwischt. Wenn der Schleim erstmal bei uns ist, versperren wir ihm den Weg zurück in den Schlitz und nehmen wir den Ring weg.“
Wimm nickte zufrieden mit sich und seiner Ausführung. Höchste Zeit, sich selbst ein wenig Pause zu gönnen. Die Wanderung hierher war im Grunde ein netter Spaziergang gewesen, aber hier in der Grotte war es irgendwie ungemütlich und gruselig. Wenn sich die Wartezeit auf den Schleim mit einem Gespräch versüßt werden konnte, dessen Geräuschkulisse sogar zuträglich war, umso besser! … Hm, naja, eigentlich wäre ein Liedchen noch besser als ein Gespräch mit der Prügelpriesterin. Die Dame könnte ein Lied, dass sie zu einer fröhlicheren Lebenseinstellung inspirierte sicherlich vertragen! So zögerte Wimm nur solange er diese Gedanken ausführte, bevor er die Laute von seinem Rücken holte und sie aus ihrer ledernen Tasche schälte.
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Beitrag von Thorgrimm Mi Jun 03 2020, 03:36

Für Jekjak war es das erste Mal, dass er so weit von seinem Sumpf entfernt war. Die Stadt war ja schon weit weg gewesen aber diese Höhle noch einmal ein ganzes Stück weiter. Es gefiel ihm nicht und so murrte er immer wieder etwas herum. Wenigstens war der Weg zu ihrem Ziel ganz angenehm. Die Wiesen gaben ihm genügend Möglichkeiten, sein Glas mit allerlei Krabbelzeug zu füllen und so hatte er stets einen leckeren Snack dabei, wenn er denn Lust darauf hatte.
In der Grotte angekommen, sah sich Jekjak neugierig um und schnupperte in der Luft, als könne er den Schleim erreichen, was natürlich nicht funktionierte. Dem niedrigen Gang warf er einen kritischen Blick zu, bevor Wimm auch schon seine Gedanken zum Vorgehen preisgab. "Aaaaach wir bestimmt etwas warten können, Meister Flicken. Schleim noch dummer als Goblin. Wird hier vorbeikommen. Wir uns gar nicht anstrengen brauchen." Er hatte es ja selbst gesagt und außerdem war es doch egal, wie lange sie brauchten. Es war ja nicht so, dass sie schnell mit der Aufgabe fertig werden mussten. Jekjak genoss es, aus der Stadt raus zu sein. Er hatte sich versucht etwas daran zu gewöhnen aber so eine Höhle war ihm dann doch lieber, auch wenn hier irgendwo ein Schleim sein Unwesen trieb.
"Jekjak nichts lieber machen als auf Boden zu kriechen aber er auch an Leben hängen und Schleim harter Gegner. Vielleicht wir aber Höhle etwas angucken anstatt zu warten? Irgendwann bestimmt treffen auf Schleim aber vielleicht auch auf andere Dinge. Glitzernde Dinge!" Ja, das gute Idee und die kommen von Jekjak!" Wer wusste schon, was hier noch alles rumlag. Wenn es auch nur eine kleine Chance gab, noch mehr Glitzerzeug aufzusammeln, dann würde er sie ergreifen. Er wollte allerdings auch nicht den Zorn der Priesterin erwecken, weshalb er sich kurz vor ihr verbeugte. "Natürlich nur, wenn großherrliche Rosahaut nichts dagegen hat!"
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Beitrag von Leo Do Jun 04 2020, 20:45

Die paar Stunden Wanderung waren kein Problem für Lizzie. Sie war zwischenzeitlich nicht sicher gewesen, ob das auch für ihre Mitstreiter gelten würde, aber die beiden waren ihr nicht auf die Nerven gegangen, was gut war. Gleiches galt für die Wachmänner, denen sie unterwegs begegneten – zuerst war sie besorgt gewesen, der skeptische Hauptmann könnte sie wegen irgendeines Unsinns aufhalten, aber wahrscheinlich gehörte skeptisch dreinschauen einfach zu seinem Job. Vielleicht war er auch einfach mies gelaunt gewesen, nachdem irgendein Vieh seinen schönen Helm verunstaltet hatte … wer wusste das schon. War ihr eigentlich auch egal. Sie beließ es bei einem kurzen Nicken und führte die Gruppe dann zügig weiter – nicht, dass Wimm noch auf die Idee kam, eine Pause zu fordern. Oder ein Lied zu schmettern.
Die Grotte war all das, was eine Grotte zu sein hatte: eng, felsig … und irgendwie feucht, sie spürte es unter der Kettenrüstung. Unangenehm, aber keine Überraschungen hier. Der Schleim war nicht zu sehen. Sie verzog das Gesicht, während sie in einen der besonders engen Gänge schielte – Franziskus hatte nicht gelogen, hier waren Goblins besser dran als sie. Da passte sie niemals rein. Am Ende würde sie noch irgendwo stecken bleiben, und dann hieß es weder vor noch zurück. Lieber nicht.
Sie gab es zwar nicht zu, aber Wimm hatte recht. Zwar nicht damit, dass sie nichts zu tun brauchten (mal ehrlich, wann hatte Nichtstun je zu was Gutem geführt?!), aber damit, dass Jackal hier derjenige war, der wahrscheinlich am besten den Schleim herlocken konnte. Trotzdem, wahrscheinlich war Jekjaks Vorschlag erst einmal gar nicht schlecht – die Umgebung zu kennen konnte nie schaden. Vielleicht war der Schleim ja auch blöd genug, um auf einem der breiteren Pfade zu … liegen? Schwabbeln? Wasauchimmer.
Großherrlichkeit Lizzie hat nix dagegen. Gute Idee, Kleiner, nehmen wir uns doch erstmal die Gänge vor, in die wir alle reinpassen. Danach kannst du dir immer noch die engen Schächte ansehen.“ Sie griff energiegeladen nach dem Lederriemen über ihrer Schulter, der ihr Schild am Rücken hielt, dann blickte sie auf Wimm herunter.
Also, keine falsche Müdigkeit vorschützen, Flickenwurm! Pause können wir machen, sobald wir den Ring haben. Hoch mit dir!“ Sie sah sich im Halbkreis um, dann deutete sie recht willkürlich auf den Gang, der neben dem verlief, in welchem der Schleim wohl verschwunden war. „Wir fangen mit dem da an. Sieht breit genug aus. Grüner, du gehst voraus – falls es enger wird, musst du nämlich allein weiter. Aber keine Angst, ich bin direkt hinter dir und verprügele alles, was dich auffressen will. Auf geht’s!“ Sie schritt zu besagtem Gang, blieb neben dem Eingang stehen, sah zum Goblin und machte eine einladende Handbewegung hinein. Keine Zeit zu verlieren – sie wollte eigentlich zum Abendessen zurück sein. Würde vielleicht eher ein Nachtmahl werden … Na, und wenn schon.
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Beitrag von Fade Di Jun 09 2020, 10:09

So machte sich die kleine Gruppe schließlich daran, die Krakenarmgrotte systematisch zu durchsuchen.
Der erste Gang vermittelte bereits einen recht deutlichen Eindruck davon, was sie sich dabei vorgenommen hatten. Er verlief schlängelnd und etwas unübersichtlich in die Tiefe, wobei es rasch kälter, dunkler und feuchter wurde, was sie veranlasste, ihre Fackeln zu entzünden. Das Schattenspiel ihres Lichts zwischen den Stalagmiten und Stalagtiten führte zur ständigen Illusion von versteckter Bewegung. Auch schien die Flüssigkeit auf dem Gestein leicht ölig, wodurch der Feuerschein die Umgebung teils in bunten Farben zurückwarf. Von oben Hörte man den Wind etwas unheimlich heulen und die mangelnde Übersicht im Gang sorgte für eine gewisse Anspannung.
Unvermittelt erreichten sie schließlich das Ende des ersten Tunnels, in Form einer massiven natürlichen Steinwand.
Jekjak mochte das glitzern an allen Ecken und Enden durch den Fackelschein durchaus mit faszination verfolgt haben, wirkte die ganze Höhle dadurch ja fast wie ein Schatz. Enttäuschend nur dass die Steine matt wurden und die Illusion verflog, wenn man sie einzeln aufsammelte und genauer betrachtete.

Was die Gruppe am Tunnelende fand war allerdings ein Skelett, was hier wohl schon seit Jahren liegen musste. Ein paar schmutzige Stofffetzen befanden sich noch am Leib. Abgesehen davon war nicht mehr viel über das Schicksal der Person zu sagen, was sie ereilt haben mochte. Wertgegenstände befanden sich auch nicht mehr an ihm, abgesehen von einem Kupferstück in einer Mulde, welches halb im Tropfwasser lag.

Der nächste Höhlenarm wirkte von seinem Aufbau fast wie der erste, schien aber etwas tiefer hinab zu reichen und sie waren nun wohl schon fast eine Stunde auf der suche, als plötzlich und unvermittelt etwas von der Decke fiel.

Im ersten Moment war man sich beim Schattenspiel des Fackelscheins darüber kaum gewahr, doch der erstickte Aufschrei Lizzies riss die Gruppe jäh aus ihrem Trott.

Ein etwa kürbisgroßer grüner Schleim hatte sich von der Decke auf sie herabfallen lassen und begann ihren Kopf zu umfließen. Ihr überraschter Blick war im Fackelschein durch die gallertartige, grünlich durchsichtige Konsistenz des Schleimes deutlich zu sehen und ganz offenbar versuchte er sie nun zu ersticken.
Der Schleim nutzte dabei die Schrecksekunde seiner Opfer und hatte Lizzie somit in einer misslichen Lage, ehe sie zur Gegenwehr ansetzen konnte.
Ein Ring, welcher Franziskus Beschreibung entsprach, trieb dabei wie zum Spott, in der Geleemasse des Schleims direkt vor Lizzies Gesicht.

(weiter im Würfelthread)
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Beitrag von Thorgrimm Mi Jun 17 2020, 04:49

Es wollte Jekjak überhaupt nicht gefallen, dass er vorausgehen sollte. Da hatte er schon eine so gute Idee gehabt, für die er sogar gelobt wurde und dann wurde er dafür bestraft, indem er sich in Gefahr geben musste. Aber was hatte er schon für eine Wahl? Auf der einen Seite ein glibberiger Schleim und auf der anderen die harte Faust von Lizzie. "Ich gehn vor aber du aufpassen! Jekjak niederster aller Goblins und viel zu schwach um zu kämpfen. Muss beschützt werden, wenn er durch enge Gänge kriechen soll!" So machten sie sich auf den Weg und immer wieder vergewisserte sich Jejkjak, dass Lizzie auch wirklich hinter ihm war. Mehr als einmal musste man ihm in den Arsch treten, damit er auch wirklich weiterging aber nach einer Weile funktionierte es ganz gut.
Immer wieder sammelte er Steine auf, die durch den Fackelschein zu glänzen angefangen hatten, nur um diese dann in die nächste Ecke zu werfen, als er erkannte, dass sie wertlos waren. Ein paar besonders handliche, runde und kleine Steine behielt er allerdings. Die konnte man immer noch werfen. Das Skelett betrachtete Jekjak mit einigem Interesse. Die Stofffetzen waren, auch wenn er nicht wählerisch war, allerdings auch für seinen Geschmack ein bisschen zu alt und gammelig. So gab er sich mit dem Kupferstück zufrieden, sollte man ihn beim Aufsammeln nicht aufgehalten haben.
Wirklich viel Zeit, sich über diesen Schatz Gedanken zu machen, hatte der kleine Goblin allerdings nicht. Denn sie hatten ihren Schleim gefunden. Erstaunlich heimtückisch hatte er sich von der Decke fallen lassen und umschwamm den Kopf der mächtigen Rosahaut. Jekjak wich vor dem Gegner zurück, der sie alle ausgetrickst hatte und nun den Kampf gegen die Klerikerin zu gewinnen schien. Doch dann sah Jekjak den glitzernden Ring im Körper des Schleims. Sofort war sein Interesse geweckt. Vielleicht konnte er seine Gefährten ja reinlegen. Einen Versuch war es wert.
"Jekjak großmächtige Rosahaut vor Schleim retten!", schrie er, bevor er am Körper der Frau hochkletterte und von ihren Schultern aus in den Schleimkörper griff. Er versuchte es so aussehen zu lassen, als wolle er seinen Gegner vom Kopf der Frau loskriegen aber ganz nebenbei griff er nach dem Ring und steckte diesen in eine seiner Hosentaschen. "Ich nix kriegen Schleim los.", jammerte er schließlich.
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Beitrag von Umbra Do Jun 18 2020, 22:43

Wimm schnaubte entnervt, als man ihn zwang, sich in die tieferen Tiefen der Höhle zu begeben. Natürlich hätte er einfach hier auf den Schleim warten und ein wenig auf seiner Laute klimpern können, so wie er es eigentlich vorgehabt hatte… aber allein an einem Ort wie diesem zu bleiben behagte ihm irgendwie noch weniger als die Gänge zu erkunden. So strich er nur ein einziges Mal sehnsüchtig über die Saiten seines Instruments, bevor er es wieder sicher in der Ledertasche verstaute. Eine Fackel lag ihm viel ungewohnter in der Hand. Das raue Holz des Stiels schmeichelte der Haut nicht so sehr wie die glattgeschliffene, lackierte Oberfläche der Laute. Wimm spürte bereits eine Art von seelischem Entzug, weil er schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesungen hatte. In Wirklichkeit mochten es nur wenige Stunden sein, aber für Wimm war das bereits eine lange Zeit.

So folgte er der tatenkräftigen Lizzie und Jekjak eher missmutig und leuchtete mit seiner Fackel die Umgebung aus. Die glitzernden Steinwände wirkten auf eine unheimliche Art durchaus hübsch. Wäre es hier nur nicht so ungemütlich, dreckig und nass gewesen, hätte diese Höhle ein netter Ort sein können – beschloss Wimm innerlich, bis das Licht auf ein Skelett fiel. Er unterdrückte einen Aufschrei und bewegte sich ein wenig näher an Lizzie heran. Aus diesem Grund war er auch direkt an ihrer Seite, als sich der Schleim aus dem Dunkel der Höhlendecke direkt auf ihren Kopf fallen ließ.

Dieses Mal konnte Wimm seinen Schreck nicht im Zaum halten. Kreischend machte er einen Satz zurück und ließ unwillkürlich die Fackel fallen, die mit einem dumpfen Ton auf dem feuchten Steinboden aufkam, aber immerhin dabei nicht erlosch.
„Gütige Götter!“, entfuhr ihm sogleich vollkommen verdattert. Der Goblin setzte sich eher in Bewegung als Wimm. Wimm musste erst einmal verdauen, was hier gerade geschehen war… allerdings auch nicht so lang, dass der Schleim Gelegenheit hatte, Lizzie zu verdauen. Sie kämpfte sichtlich mit ihrem gallertartigen Angreifer, und auch Jekjak, der an ihr hochkletterte, bekam den Schleim nicht zu fassen – den Ring allerdings schon. Versuchte er überhaupt, Lizzie zu helfen, oder wollte er sich mit dem Ring aus dem Staub machen?
„Du mieser, kleiner…“, begann Wimm hervorzupressen, riss sich dann aber zusammen. Der grüne Mistkerl würde schon nicht weit kommen, sollte er tatsächlich versuchen, die Biege zu machen.
Wimm überwand seinen Ekel und versuchte, Lizzie vom Schleim zu befreien. Im Schleim herumzuwühlen, wie Jekjak es tat, schien nicht wirklich zu helfen. Wimm bezweifelte auch, dass er den Blob einfach von Lizzies Kopf herunterziehen konnte. Also versuchte er es nicht mit Kraft. Stattdessen probierte er, mit bloßen Händen die schleimige Masse um ihren Kopf herum zu reduzieren, indem er versuchte, sie fortzuschaufeln wie ein Hund, der ein Loch grub. Kleinschrittig und schnell, eher kratzend als reißend. Tatsächlich schien das auch irgendwie zu funktionieren.
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Beitrag von Leo Fr Jun 19 2020, 17:13

Die Höhle war zwar nicht uninteressant, aber irgendwie hätte sich Lizzie gewünscht, diesen verdammten Schleim früher zu finden. Ihr Plan, das hier so bald wie möglich über die Bühne zu bringen, schien nicht ganz aufzugehen. Verdammt. Und ein Skelett in der Höhle suggerierte irgendwie auch, dass es nicht ganz so einfach werden dürfte, wie gedacht … War das etwa Schleimi gewesen? Nein … bestimmt nicht. Die Dinger waren harmlos und dumm, kaum gefährlich genug um jemanden ein unverhofftes Grab zu bringen. Die Frage war nur – was hatte dann für das Ende des armen Teufels gesorgt? Und – war es immer noch hier …?
Sofort auf neuer Alarmbereitschaft ruckte Lizzies Kopf wieder hoch, aber diese verfluchten Gänge waren einfach zu dunkel. Gerade wollte sie Meister Flicken bedeuten, seine Fackel etwas höher zu halten, als auch schon … etwas geschah. Im ersten Moment begriff Lizzie gar nicht recht, was überhaupt passierte, außer dass Wimm kreischte wie ein kleines Mädchen und alles plötzlich so grünlich und dumpf war. … Und dass sie keine Luft mehr bekam?!
Dann tauchte ein Ring in ihrem Sichtfeld auf, direkt vor ihr, scheinbar schwebend … und sie begriff.
Lizzie merkte, wie wohl vertrautes Adrenalin in ihr aufwallte, spürte aber auch eine sich düster heranschleichende Panik, die ihr Herz schneller schlagen ließ. Jetzt bloß nicht hektisch werden! DENK. NACH. In der Zwischenzeit begann sie, wild um sich zu schlagen, ihre Finger und Fäuste in das Biest um ihren Kopf zu graben, aber es fühlte sich an, als würde sie Honig verprügeln. Ihre Finger kamen mit einem schmatzenden Geräusch wieder frei und zogen lange, unappetitliche Fäden von … Zeug hervor, aber das schien den Schleim nicht zu stören. Wenn sie ihm Schmerzen zufügte, dann zeigte er es jedenfalls nicht.
Lizzie presste den Mund zu, so sehr es ging, aber das half nicht so sehr, denn schon spürte sie, wie kalte Gallerte in ihre Nasenlöcher stieg. Mit ruckartigen Kopfbewegungen (was Wimms Grabaktion wahrscheinlich nicht einfacher gestaltete) schnaubte sie das Zeug wieder aus, aber es war, als würde sie gegen die Gezeiten ankämpfen – die nächste Welle stieg schon heran, und langsam spürte sie, dass ihr die Luft ausging.
NACHDENKEN, VERDAMMT! Die Panik schlich sich immer näher heran, bereit, ihre finsteren Klauen jeden Moment um sie zu schließen. Die Augen hatte sie ebenfalls zugekniffen, erstens, um den hämisch schwebenden Ring nicht mehr zu sehen, zweitens, um die brennende Masse daraus fernzuhalten. Sie spürte etwas auf ihren Schultern hocken und hörte Jekjak dumpf etwas rufen, verstand aber nicht was. Trotzdem – geschlagen geben wollte sie sich noch nicht. Es musste einen besseren Weg geben!
Was, wenn …
Für den Bruchteil eines Sekunde blieb Lizzie stocksteif stehen, öffnete die Augen wieder, als ihr ein Geistesblitz kam. Dann handelte sie, so schnell, wie es nur irgendwie ging. Zuerst griff sie den Goblin im Genick und ließ ihn neben sich fallen, damit sie mit der anderen Hand an ihr Gepäck herankam. Wo war ihr Proviant geblieben?! Kalter Schweiß auf ihrer Stirn mischte sich mit der ekligen Substanz, die jetzt auch noch in ihre Augen lief, aber Lizzie weigerte sich, jetzt schon aufzugeben, auch wenn sie merkte, dass es eng wurde. Das hier war ein letzter Versuch …
… aber ihr war eine Idee gekommen, die vielleicht sogar funktionieren konnte. Das meiste Essen, was sie mit sich schleppte, war Dörrfleisch und –fisch – wie jeder Reisende, natürlich, denn das Zeug hielt sich quasi ewig. Das lag an einer ganz bestimmten Zutat, die jeder reisende Missionar daher zwingend dabei haben musste. Zumindest jeder, der sein Salz wert war – wortwörtlich! Und wenn das Biest um ihren Kopf auch nur irgendetwas mit den Schnecken gemein hatte, die sie als Kind damit malträtiert hatte, dann musste ihr Plan eigentlich gravierende Auswirkungen haben.
Mit einem triumphierenden Aufschrei, den sie sofort bereute, weil er ihren Mund vollschleimte, riss Lizzie den viel zu dünnen Lederschlauch aus ihrem Rucksack, der ihre Salzvorräte beherbergte. Eigentlich ja, um Nahrung haltbar zu machen, aber das musste jetzt eben auch anders gehen … Sie schüttete hektisch eine Handvoll davon in ihre zitternde, hohle Hand und merkte, wie vor Luftmangel die Umgebung flimmerte. Sie merkte nicht mehr, wo oben oder unten war, aber wo der Hurenbock von einem Schleim war, das spürte sie ganz genau. Sie ballte die Salzfaust, dann presste sie das Zeug in den Schleimkörper, merkte, wie ihr schwarz vor Augen war – und öffnete die Hand, um das Salz so weit wie möglich in der Gallerte zu verteilen.
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Beitrag von Fade Di Jun 23 2020, 08:46

Tropfen hatte lange Zeit in seinem Versteck gekauert und gelauert. Er hatte den Puls leichter Erschütterungen schon häufiger vernommen, wie er sich abermals durch die Höhlenarme breit machte.
Erhaben, zwischen den Stalaktiten versteckt, harrte er so auf die Ankunft der Festkörperstampfer. Drei waren es an der Zahl. Eine Familie wie es schien, denn die beiden Großen hatten noch ein Kleines dabei.
Tropfen ließ dieser Umstand lauwarm und ungerührt. Sie waren in sein Reich eingedrungen und dafür würden sie Zahlen. Im richtigen Moment ließ er sich aus seinem Versteck gleiten und tat es den mächtigen Flugeinhörnchen gleich, als er sich elegant mit einem leichtem *flatsch* auf einen der großen Festkörperstampfer fallen ließ.
Dann allerdings begann die Angelegenheit außer Kontrolle zu geraten...

Ohne jede Spur von Würde begannen die Festkörperstampfer wild zu werden, zu zappeln und in ihn hinein zu grapschen. Hätte er nicht schon genug mühe, sich auf dem ersten Stampfer fest zu halten wie auf einem störrischen Hengst, so musste er die feigen Angriffe der anderen beiden meisterlich parieren, indem er seinen amorphen Körper entgegen ihrer Schaufel und Zugversuche bewegte. Tropfen genoss die Wärme, die der große Stampfer ausstrahlte und wäre dieser ruhiger gewesen, hätte man sich sicherlich friedlich einigen können. So allerdings müsste er sie wohl erst müde ringen, ehe er sie ihres Besitzes berauben konnte wie schon viele … manche vor ihnen.

Dass er von der frechen Bande selbst beraubt wurde, bemerkte er dabei nicht sogleich und als der große Stampfer ihm endlich die Faust entgegen reckte, um ihm Glitzerkram zu reichen, streckte Tropfen sich jener erwartungsvoll entgegen.
Pustekuchen. Lediglich füttern wollte man ihn, wohl um sein erzürntes Gemüt zu besänftigen. Wahrscheinlich hatten die Festkörperstampfer selbst nichts bei sich, was ihn interessieren konnte doch tastete er sorgsam und langsam den Arm ab und löste sich dabei ein wenig von Lizzies Kopf.

~~

Jekjak hatte nur wenig Mühe den Schleim den Ring zu entreißen. Aus seiner Heimat kannte er wohl Schleime wenigstens aus Geschichten so gut, dass man in Ihnen häufiger Glitzerkram finden konnte, aber vorsichtig beim Raub sein musste, da man sich sonst selbst mal unversehens im Inneren dieser gierigen Plagen befinden konnte.
Noch immer war der Ring von schleim entdeckt und irgendwas erschien dem Goblin wohl seltsam an dem Kleinod auch wenn er in der Eile nicht darauf deuten zu vermochte. Was er vielleicht mehr mitbekam, war der verzweifelte Kampf seiner Gefährten gegen das Monster, der über ihm tobte und vielleicht auch Wimms verärgerte Worte, die erkennen ließen, dass seine Tat nicht unbemerkt geblieben war.

Wimms Anstrengungen, den Schleim abzuschöpfen waren schwieriger als erwartet, da seine Konsistenz nur im ersten Moment friedlich weich zu sein schien und er durchaus zäh und widerspenstig wurde, als Wimm mit den Schaufelbewegungen begann. Die ein oder andere Hand jedoch vermochte der abenteuerlustige Spielmann dennoch von dem glibbrig schleimigen Zeug von Lizzie zu entfernen und achtlos hinter sich auf den Boden zu klatschen. Von hier draußen sah, Lizzie dabei nicht gut aus. Sie verdrehte die Augen und wirkte für einen Augenblick, als wolle sie sich vom Schleim frei essen, was aber wohl nicht ihr Plan sein konnte. Als sie nach dem Salz griff und es in den Schleim drückte, konnte Wimm dabei beobachten, wie sich bläschen und Regelrechter Schaum bildete, allerdings nur für wenige Momente und den Schleim schien dies nicht weiter zu beeinträchtigen.

Stattdessen fühlte auch Lizzie recht deutlich wie der Zug um Ihren Arm stärker wurde. Der Schleim schien sich daran entlang zu ziehen und ihn zu umschließen und sie fühlte zumindest vom Gewicht her, dass sich die Masse um Ihren Kopf dabei reduzierte und sich auf Schulter und Arm zu verlagern begann. Wenigstens ein brennendes Gefühl blieb aus, als wolle sie das Monster direkt verdauen oder etwas derartiges, nur kalt und glitschig und halbwegs schwer hatte sie sich angefühlt und in den Ohren klang etwas wie ein leises tosen und rauschen. Zäh und langsam bewegte sich das widerliche Ding, doch bekam sie nach einem erlösenden Moment endlich wieder Luft.
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Beitrag von Umbra Di Jun 30 2020, 11:22

Sobald Lizzie wieder Luft bekam, konnte Wimm seine eigene Panik ein wenig abschütteln. Das Gleiche tat er mit dem glibberigen Schleim, der an seinen Fingern herabfloss.
Widerlich!
Wimm versuchte, das Zeug von seinen Händen zu bekommen, ohne sie an seiner Kleidung abzuwischen (die hatte bereits mehr als genug gelitten und außerdem wollte er wirklich nicht, dass schleimiger Stoff an ihm klebte).
„Haha!“, rief er triumphierend aus, auch wenn sein persönlicher Versuch, sich von den Schleimresten zu befreien, von wenig Erfolg gekrönt war. „Ich hab’s euch ja gesagt: Das Ding kommt zu uns, wenn es uns bemerkt. Das war ja nun einfacher als gedacht!“
Der Schleim klebte zwar immer noch hartnäckig an der Prügelpriesterin, allerdings sah Wimm die Sache schon als gewonnen an. Lizzie wirkte nicht so als könnte sie den Schleim nun nicht mit Leichtigkeit abschütteln. Somit war es Zeit, sich wieder selbstsicher zu geben und den Sieg über den Feind zu genießen – und die Erbeutung des Rings.
„He, ähm,…“, sprach Wimm den Goblin an, aber kam gerade nicht auf dessen Namen, auch wenn er ihm förmlich auf der Zunge lag. Der Spielmann hatte durchaus einen leicht ermahnenden Ton aufgesetzt.
„… Verlier den Ring ja nicht! Ich will nicht, dass unser Ausflug hierher umsonst war.“
Damit hatte Wimm hoffentlich geklärt, dass der Kleine nicht versuchen sollte, nun zu vertuschen, den Ring gefunden zu haben und ihn nun für sich zu behalten. Wimm hatte genau gesehen, dass… Jekjak (ja, genau, so hieß er!) das Schmuckstück an sich genommen hatte.
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Beitrag von Leo Di Jun 30 2020, 17:08

Lizzie verlor keine weitere Zeit und schnappte sofort heftig nach Luft, sobald ihr Mund schleimfrei war. Ihr Plan hatte … äh … funktioniert? Vielleicht? Nun, nicht so, wie sie sich erhofft hatte, aber der Schleim war von ihrem Gesicht weg, also war es definitiv ein Erfolg. Die Welt um sie herum flimmerte noch ein wenig, aber zumindest konnte sie wieder atmen. Und sehen. Großer Fortschritt.
Ihre nächste Amtshandlung, während der Schleim an ihrer Hand kleben blieb (FRAß der das Salz etwa?!), war es, ihre Nase wieder frei zu bekommen – erst mittels kräftigem Schnauben und Prusten, dann die Reste mit der rechten (schleimfreien) Hand. Um das Biest an ihr kümmerte sie sich erst einmal nicht weiter – es tat nicht weh und störte vorerst nicht, außer dass es sich … sehr komisch anfühlte. Aber jetzt, wo das Monster sie nicht mehr überraschen konnte, würde es leichte Beute sein. Sie warf einen verächtlichen Blick auf die wabbelnde Gallerte, stützte sich mit einer Hand an der Wand ab und bemühte sich, ihren Puls wieder in Ordnung zu bringen. Sie hatte das Vieh definitiv unterschätzt, so viel stand fest. Würde sie aber nicht wieder tun.
Was sie bislang nicht gemerkt hatte, war das Verschwinden des Rings – und im ersten Moment stieg Panik in ihr hoch, als sie erwartete, der Schleim hätte ihn verdaut oder so ein Unsinn. Zum Glück hatte Wimm aufgepasst … Sie wandte den Kopf zu Jekjak, den sie gerade erst noch so unsanft von ihren Schultern befördert hatte, und versuchte, die Situation abzuschätzen. Der Kleine hatte bestimmt nichts Seltsame dabei im Sinn gehabt. Aber wenn doch, konnte er sich auf ein paar Prügel einstellen!
Sie sah wieder zum Schleim hinunter, unsicher, wie sie mit dem Ding nun verfahren sollte. Kaputtschlagen? Nun, bislang hatte das Vieh ihnen ja nicht wirklich was getan … Es hatte mehr oder weniger freiwillig von ihr abgelassen. Und sie richtig gefährlich wirkte er auch nicht mehr. Mal sehen, was die anderen dazu sagten … Hauptsache, es startete keinen zweiten Angriff, denn dann würde sie keine Gnade kennen, soviel stand fest.
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Beitrag von Thorgrimm Mo Jul 06 2020, 19:24

Ein bisschen überrascht war Jekjak schon, als er plötzlich den Ring in der Hand hatte. Er balancierte auf den Schultern der mächtigen Rosahaut, während er das Schmuckstück betrachtete. Irgendetwas war seltsam daran aber er konnte nicht genau sagen, wo das Problem war. Da müsste er wohl mal in Ruhe nachschauen. Sicher war nur, dass er überlegen musste, was jetzt zu tun war. Entweder er sprang einfach herunter und machte sich aus dem Staub oder er blieb. Progg Hau-auf-Kopf hatte befohlen, ihm Glitzerkram zu bringen und das hier glitzerte definitiv - auch wenn der Schleim das etwas minderte. Jekjak hatte seine Aufgabe erledigt. Ein niederer, schwacher Goblin wie er, war erfolgreich gewesen. Wenn er jetzt verschwand, würden ihn die beiden Menschen auch nicht aufhalten können.
Angestrengt dachte er nach. Meister Flicken hatte gemerkt, dass Jekjak den Ring hatte. Das war ganz deutlich zu hören. Die beiden Rosahäute waren ziemlich nützlich. Was, wenn sie noch mehr Glitzerkram zusammen finden konnten? Wenn er Progg Hau-auf-Kopf ganz viel Zeug brachte, dann würde er Jekjak bestimmt nicht hauen und auch eine ganze Zeit lang in Ruhe lassen. Kurzerhand entschied er sich dazu, noch zu bleiben. Vielleicht würde für ihn ja noch mehr Beute abfallen. Bisher hatte er ja kaum was machen müssen. Er steckte den Ring so lange in eine Tasche und nickte dann Meister Flicken zu, der sofort sagte, er solle den Ring nicht verlieren. "Jekjak niemals so wertvollen Glitzerkram verlieren. Viel wichtiger als sein eigenes Leben. Passe darauf auf wie König Progg Hau-auf-Kopf auf seinen Hauklotz!".
Irgendwie schaffte es die großmächtige Rosahaut fast von alleine den Schleim loszuwerden. Doch kaum hatte sie das geschafft, warf sie ihn einfach von ihren Schultern, als wäre er ein lästiger, schwerer Rucksack nach einer langen Tagesreise. "Hey!", rief der Goblin, als er hart auf dem Boden aufkam. Er rappelte sich wieder auf und sah die Frau vor sich wütend an. "Ich dir geholfen und Ring aus Schleim geholt. Das der Dank, für so heldenhafte Tat? Danke. Sehr nett von Rosahaut! Goblin einfach wegwerfen wie Stück Müll. Aber Jekjak es ja verdient. Er so schwach und dumm, dass er weggeschmissen einfach werden kann..." Er murmelte und wütete noch einige Sekunden vor sich hin, bevor er schließlich kapitulierte, in seine Tasche griff und den schleimigen Ring wieder ans Tageslicht beförderte. Er wischte den Schleim beiseite und hielt das Schmuckstück hoch. "Ooooh. Sieht gut aus. Aber irgendwas nicht damit in Ordnung seien. Bin sicher. Irgendwas komisch." Er betrachtete den Ring etwas genauer. War er so, wie der fette Händler ihn beschrieben hatte?
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Beitrag von Fade Mi Jul 08 2020, 07:41

Das Ekelgefühl an den Fingern und die Vorstellung mehr von dem Schleim am Körper zu haben konnte für Wimm noch weniger angenehm erscheinen, als für seine beiden Gefährten, war es doch etwas völlig widerwärtiges. Tatsächlich begannen die Schleimreste an den Händen und jene, die er auf den Boden gespritzt hatte zu perlen und unwillkürlich an kleine Schleime oder Babyschnecken zu erinnern. Ob sie sich eigenständig regten? Zumindest nicht augenscheinlich nein.

Der Schleim an Lizzies Hand kroch ihr von der Schulter auf den Unterarm und so, wie er diesen für lange Momente umschloss, wirkte es, als würde er etwas suchen und daran herumzerren, wie ein bockiges Kind oder ein Goblin. Dann gab er seinen Angriff aber scheinbar auf und Tropfte langezogen in einem Stück zu Boden, wo er wieder seine typische Halbkugelform annahm, ehe er Richtung Höhlenwand zu kriechen begann um dort zwischen den Steinen zu verschwinden.

Es wurde wieder ruhig, wobei die meisten Laute des Kampflärms ja eigentlich von der Gruppe ausgegangen waren.
Als Jekjak sich den Ring genauer besah, konnte er wirklich die Beschreibung des Händlers deuten. Vielleicht war der Ring auch nur wegen dem tagelangen Aufenthalt im Schleim seltsam, oder vielleicht lastete auch ein übler Fluch darauf? Jedenfalls war er für Glitzerkram wohl selbst saubergeleckt nichts wirklich besonderes, hatte der Goblin in der Stadt doch viele Langbeine mit funkelnderem Zeug am Leib beobachten können.

Für Wimm und Lizzie wirkte der Ring ebenfalls nach dem gesuchten. Wirklich kostbar erschien er nicht. Alt vielleicht, wahrscheinlich ein Erbstück.
Auch wenn Lizzie sich weitestgehend von den Schleimresten befreit hatte, meinte Sie noch immer, den unangenehmen Geschmack auf den Lippen zu haben, der etwas an alten Broccolibrei erinnerte und wohl bestenfalls für Monstren oder schlimmeres genießbar wäre.

Jedem der Gruppe könnte beim betrachten der Schleimreste auf dem Boden in den Sinn kommen, dass es sich hierbei um eine Zutat für verschiedene alchemistische Rezepte und somit einen Rohstoff handelte. Wertvoll jedoch war dieser wahrscheinlich nicht.


Tropfen hatte den Festkörperstampfer nach weiterer Beute als dem Salz abgesucht, aber nichts lohnendes mehr gefunden und so schwang er sich elegant mit leisem *flatsch* wieder zu Boden und baute sich nochmals majestätisch und zur Mahnung an die kleine Familie vor ihnen auf, dass sie hier in seinem Reich gefälligst keinen Unfug treiben sollten. Dann zog er es vor, nach verbrachter Heldentat einen etwas weniger offenen Platz aufzusuchen. Vielleicht hatte sein glorreicher Kampf ja die Aufmerksamkeit von stärkeren Gegnern als den drei Stampfern geweckt.
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Beitrag von Umbra Do Jul 09 2020, 11:00

„Komisch?“, fragte Wimm mit leicht amüsierter Skepsis, die allerdings nicht dem Ring, sondern Jekjak Zurechnungsfähigkeit galt. „Was soll daran schon komisch sein? Es ist ein Ring – ein Ring, der uns gutes Geld einbringen wird. Und dass wir damit einen alten Mann glücklich machen können, macht ihn umso wertvoller, nicht wahr?“
Drauf geschissen, ob es Falkental glücklich machen würde oder nicht… Hauptsache, er rückte die abgemachte Bezahlung raus. Wimm freute sich schon auf eine Übernachtung in einem richtigen Bett – die einfachsten Dinge lernte man erst richtig zu schätzen, wenn man zu blank war, um sie sich zu leisten. Allerdings schadete es nicht, sich selbst als wohlsorgender Gutmensch darzustellen. Wimm hoffte immer noch darauf, dass Falkental sich auch auf Dauer als lohnender Gewinn herausstellen würde – immerhin hatte ein Mann wie er vielleicht selbst Bedarf für einen Musiker, und, selbst wenn nicht, sicher reiche Freunde. Nichts wäre besser für Wimm als Mundpropaganda von jemand in besserer Gesellschaft.

Wimm kämpfte noch gegen die letzten Schleimreste an seinen Händen, die zum Glück perlten und es ihm so etwas einfacher machten. Auch wenn er sie loswurde, hinterließen sie an ihm ein Bedürfnis, sich bei nächster Gelegenheit gründlich zu waschen. Das würde allerdings noch ein wenig warten müssen. Der Musikant warf einen Seitenblick zu seiner Fackel, die immer noch dort vor sich hin brannte, wo er sie aus Schreck hatte fallenlassen. Da sie halb im feuchten Dreck gelandet war, beschloss Wimm, sie nicht wieder aufzunehmen. Das würde sicher einer der anderen beiden Gesellen tun.

„Also, wollen wir diesen Ort endlich verlassen? Wenn wir uns beeilen, sind wir wieder zurück, noch bevor sie die Stadttore schließen und wir den Wächtern dumme Fragen beantworten müssen.“
Beherzt machte Wimm Anstalten, aufzubrechen, hatte allerdings nicht vor, zu weit vorzugehen (und nachher noch zu weit entfernt zu sein, wenn hier noch irgendein anderes Biest lauerte, dass sich bisher versteckt gehalten hatte). Gedanklich juckte es ihm schon in den Fingern, seine Laute auszupacken, sobald sie die Höhle hinter sich gelassen hatten. Dann wäre Zeit für ein wenig Musik!
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Beitrag von Leo Sa Jul 11 2020, 16:07

Lizzie spuckte geräuschvoll einen Batzen Schleim auf den Boden. Am liebsten hätte sie das Zeug einfach mit Wasser oder so runtergespült – aber wer sagte ihr, dass das nicht giftig war, oder sonst was? Eklig. Aber es war verdammt erleichternd zu spüren, wie das Schleimbiest von ihrer Hand abließ. Es ärgerte sie immer noch etwas, dass es nicht einfach wie eine Schnecke vertrocknet war. Aber egal. Irgendwie hatte ihr Plan ja schließlich doch funktioniert, wenn auch nicht so wie gedacht.
Ihre nun freie Hand tastete nach dem Griff ihres Hammers, während sich der Schleim langsam davonmachte. Lizzie sah ihm nach. Sollte sie …? Sie fürchtete den Schleim nicht, dass er sie so in Bedrängnis gebracht hatte war bloß Zufall gewesen und das würde er kein zweites Mal schaffen; aber irgendwie hätte sie schon gerne ihre Rache …
Nein. Sie würde ihn ziehen lassen. Abgesehen davon konnte sie sich auch nicht vorstellen, dass Firaun, Gott des Wassers so etwas gut gefunden hätte – schließlich bestand so ein Schleim wahrscheinlich zum Großteil aus Wasser, oder …?
Ich kann keinen Goblin gebrauchen, der auf meinem Hals sitzt, wenn ich gerade ersticke“, wandte sie sich schließlich an den maulenden Jekjak. Sie sah einmal prüfend an ihm herab, ob sie ihn verletzt hatte; sah aber nicht so aus. Tja, diese kleinen Typen waren schon zäh, irgendwie. „Aber den Ring hast du tatsächlich? … Gut.“ Zu mehr Lob konnte sie sich irgendwie nicht hinreißen. Nicht, bevor sie nicht aus dieser Höhle rauswaren. Ihr Puls war immer noch ein bisschen zu schnell. Ganz zu schweigen von dem Schleim in ihrem Mund. Sie spuckte nochmal aus.
Bin ganz deiner Meinung, Flickenteppich. Raus hier.
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Beitrag von Thorgrimm Mo Jul 20 2020, 06:44

Den Ring sah sich Jekjak noch einmal genauer an. Er schien wirklich nichts Besonderes zu sein. Glitzerte ja noch nicht einmal viel. "Blödes Ding.", maulte der Goblin nur genervt. Naja, solange der fette Typ glücklich war und ihn mit einem Goldstück bezahlte, sollte es ihm eigentlich egal sein, wie der Ring aussah. Da hatte Meister Flicken schon ganz Recht mit seinen Worten. "Ja, klar. Glücklich. Wie auch immer. Hauptsache bezahlen Jekjak mit Goldstück. Das richtiger Glitzerkram!" Das brachte ihn einem friedlichen Leben im Sumpf wieder etwas näher. Es tat sich nur die Frage auf, wie viel Glitzerkram der König überhaupt wollte. Ein Goldstück. Würde das reichen? Jekjak war sich da langsam gar nicht mehr so sicher.
Da der Schleim besiegt war und sich schon wieder in irgendeiner Ecke verkrochen hatte, war es Zeit für Jekjak sich etwas zu gönnen. Er nahm das Glas zur Hand, das mit einem Strick an seinem Gürtel befestigt war und betrachtete die Krabbelviecher darin. Hauptsächlich Insekten. Käfer und eine Raupe. Er leckte sich die Lippen, öffnete das Glas und nahm einen Tausendfüßler heraus. Wie eine lange Nudel verschwand das arme Tier in seinem Mund. Genüsslich kaute der Goblin darauf herum, bevor er sich noch einmal umsah.
Auf dem Boden lag noch etwas Schleim verteilt, der sich nicht mehr wirklich bewegte. Der Tausendfüßler hatte erst so richtig Jekjaks Appetit geweckt. Ob man den Schleim auch essen konnte? Probieren ging über studieren und der Goblin hatte in seinem Leben schon sehr viel schlimmere Dinge gegessen. Er tauchte seinen Finger in die schleimigen Überreste und lutschte diesen ab. "Nicht schlecht.", gab er zu. Ohne richtig darüber nachzudenken, schaufelte er etwas von dem Schleim in sein Glas voller Krabbelviecher. Einige davon retteten sich aber der Rest wurde von dem Schleimregen begraben. Das machte Jekjak aber nichts. Zusammen schmeckte es bestimmt auch gut. "Ja, raus hier. Zurück in Stadt. Belohnung abholen."
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Beitrag von Fade Mo Jul 20 2020, 07:51

Nachdem die Gruppe beschloss, rasch zurück in die Stadt zu kommen, begrüßte sie draußen vor der Grotte eine laue Abenddämmerung. Es würde wohl eine Nachtwanderung zurück in die Stadt werden, doch der Weg hierher war ja recht einfach gewesen und so würden sie sich auch Nachts bestimmt nicht verlaufen.
Die frische Waldluft jedenfalls, war den Nichtgoblins ganz sicher und Jekjak vielleicht angenehmer, als die feuchtkalte Luft in der Grotte. Wenigstens den Wald zu verlassen erschien wohl eine gute Idee zu sein, als man in der Ferne Wolfsgeheul vernehmen konnte und verrichteter dinge blieb ja auch nicht mehr zu tun, als die Belohnung zurück bei Franziskus entgegen zu nehmen, oder den Ring vielleicht gewinnbringender zu verkaufen, wenn tatsächlich etwas an ihm kostbar war.

Als es dabei in der Krakenarmgrotte wieder still wurde, nachdem die Abenteurer sie verließen, kroch Tropfen langsam und gemächlich aus seinem Versteck wieder hervor. Er hatte die Festkörperstampfer noch beobachtet und hätte er Augenbrauen besessen, so hätten jene sich zornig zusammengezogen, als Jekjak seinen Schleim gefressen und abgefüllt hatte. Es würde eine weile dauern, bis er alle Reste von sich wieder absorbiert haben würde, aber dann würde er zur Verfolgung des Diebes aufbrechen und nicht eher ruhen, bis er seinen Körper zurück hatte und noch etwas mehr...

OOC:
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Beitrag von Umbra Mo Jul 27 2020, 12:04

„Tse!“, entfuhr es Wimm. Diesen abschätzigen Ton war er inzwischen von der Prügelpriesterin fast schon gewohnt, allerdings mochte er es dennoch nicht, dass sie ihn „Flickenteppich“ oder dergleichen nannte. Es kratzte ein wenig an seinem Ego, dass ihn sein lädierter Aufzug zum Gespött machte. Und es war unhöflich! Reichte es nicht schon, dass dieser Ort unangenehm war? Musste man zusätzlich ungefragt aufeinander herumhacken oder… Krabbelzeug essen? Wimm musste sich eingestehen, dass tiefen Entsetzen ihn erfasste, als sein Blick auf Jekjak fiel und er beobachten musste, wie der Goblin irgendein widerliches Ding in sich hineinschlürfte und darauffolgend auch Schleimreste probierte. Wimm musste sofort hier heraus!

Fast fluchtartig lief er voran und war schließlich dankbar, wieder an der frischen Luft zu sein – nicht, weil ihm körperlich schlecht geworden war… aber seelisch irgendwie schon. Goblins waren wohl aus gutem Grund Kreaturen, die sich eher selten unter das gewöhnliche Volk mischten. Ein Mangel an Zivilisation und Manieren war eine zu erwartende Sache, doch das Verspeisen von Ungeziefer und Dreck war etwas ganz anderes!

Dennoch versuchte Wimm, sich nicht zu sehr aus dem Konzept bringen zu lassen. Es lockten die Rückkehr in die Stadt und damit Ruhm und sogar so etwas wie temporärer Reichtum – wenn das nicht Grund für Heiterkeit war, wusste Wimm auch nicht weiter! So ließ er sich diesmal nicht unterbrechen, als er erneut seine Laute aus deren Ledertasche hervorholte und sich den Gurt seines treuen Instruments um die Schulter legte. Er begann damit, die Laute zu stimmen, und stimmte dann sogleich eine fröhliche Melodie an, die er selbst komponiert hatte. Er hatte noch keine Liedzeilen dazu, also blieb es erst einmal bei den Lautenklängen – doch auf dem Weg würde Wimm vielleicht ja ein Text dazu einfallen! Er war guter Dinge. Seine Finger tanzten sehr geübt über die Saiten, enorm geübter als man es einem „Flickenteppich“ vermuten würde, und erzeugten ein komplexes und tatsächlich wohlklingendes Zusammenspiel in D-Dur. Diese Tonart gab Liedern immer etwas Heiteres, fand Wimm. Vermutlich hätten seine Begleiter ohnehin kein Ohr dafür… welch Verschwendung! Aber eigentlich reichte es ja auch, wenn er sich selbst daran erfreute.
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Beitrag von Leo Mo Jul 27 2020, 13:49

Wimm rauschte ziemlich abrupt ab, was Lizzie kurz zum Aufschauen brachte, aber nicht sehr beunruhigte. Solange er den Weg hier raus alleine fand und sich nicht in den Tunneln verirrte, waren die Höhlen wohl nicht mehr gefährlich. Klar, sie hatte es auch eilig, aus dieser muffigen Grotte rauszukommen, aber gleich so eilig? Ein wenig zum Schmunzeln brachte sie das schon.
Auch Jekjaks Essgewohnheiten faszinierten sie mehr, als dass es sie verstörte. Sicher, das war ziemlich eklig. Aber solange man sie nicht zwang, den Schleim selbst zu essen (davon hatte sie nun schon genug gehabt!) sollte er ruhig seine Dose füllen. „Ich weiß nicht, ob der Schleim so gesund ist … Naja, für dich ist es vielleicht nicht so widerlich wie für mich, was?“ Ihre Zunge war immer noch irgendwie … pelzig. Feucht und trocken zugleich. Sie drehte sie etwas im Mund herum, streckte sie heraus, strich sie an den Zähnen ab und spuckte noch einmal kräftig. Tat sich aber nichts mehr. „Aber weißt du was, Grüner? Das Ding mit dem Ring – das war nicht übel. Gute Arbeit! Komm, lass uns unser Geld einsacken.“ Sie half Jekjak hoch (falls er wollte), dann ging sie endlich Richtung Ausgang, deutlich beschwingter als auf dem Hinweg.
Als sie wieder auf Wimm traf, blieb sie stehen. Sie hatte die Laute schon zuvor gehört und sich nichts dabei gedacht, aber jetzt, wo sie draußen stand und Wimm musizieren sah, war sie sichtlich überrascht – sie hatte ehrlich nicht erwartet, dass der Flickenteppich in irgendetwas gut war. Aber die kleine, fröhliche Melodie, die er spielte, gefiel ihr gut. Für einen Moment trat ihr Instinkt wieder ein, und sie sah sich schnell nach eventuellem … unliebsamem Besuch um, der die Laute genauso sehr mochte, aber da sie nichts entdeckte setzte sie anschließend ein leichtes Lächeln auf und schloss zum Musiker auf.
Hey, Wimm – das ist gar nicht übel! Bist du also ein Barde oder sowas? Ich dachte, du seist ein ‚Held‘?“ Sie verschränkte die Arme hinter dem Kopf, sah ein wenig in den düster werdenden Himmel und dann wieder auf die Straße, ihr Lächeln wurde breiter. „Weißt du, bei uns im Tempel gab es immer nur Choräle … Ich mein, ich kann singen, aber irgendwann wird das echt öde. Zum Hören, mein ich. Eine gut gespielte Laute ist ne nette Abwechslung! Hast du noch andere Stücke drauf?
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Beitrag von Thorgrimm Di Jul 28 2020, 06:35

Soweit Jekjak wusste, hatte er alles in der Höhle eingesteckt, was er wollte. Das Kupferstück, welches er bei dem Skelett aufgesammelt hatte, war ihm nicht abgenommen worden. Genausowenig wie der Schleim. Außerdem hatten sie, weshalb sie gekommen waren. Ein ziemlich langweiliger Ring, aber wenn es den Fettsack glücklich machte, sollte er ihn bekommen. Es war also Zeit, endlich die Biege zu machen. Meister Flicken hatte es ziemlich eilig, was Jekjak gut verstehen konnte. Wirklich lange wollte er sich in der Höhle nicht aufhalten. Da war es ihm draußen, im Wald, deutlich angenehmer. Es war zwar nicht so toll wie in seinem Sumpf aber es war nun mal nirgendwo so schön wie Zuhause. Leider blieben sie nicht im Wald, sondern machten sich auf den Weg in die Stadt.
Etwas überrascht war der Goblin schon, als ihm von der mächtigen Rosahaut aufgeholfen wurde. Sogar nette Worte hatte sie für ihn übrig. "Schmächtiger Goblin fühlen sich von Worte sehr geehrt. Besonders wenn sie von großherrliche Frau Haudrauf kommen." Geld einsacken hörte sich sehr gut an. Es war nur ein Goldstück aber das war trotzdem mehr als er jemals gesehen oder in den Händen gehalten hatte. Wahrscheinlich würde es dem König allerdings nicht reichen. Jekjak musste also an mehr Glitzerzeug kommen. Er kannte Städte. Da gab es viele fette Geschäftsleute. Vielleicht konnte man denen noch mehr Gold abnehmen. Hatten schließlich genug von dem Zeug, wenn sie so fett geworden sind.
Der Goblin genoss es sichtlich draußen und unterwegs zu sein. Nur eine Sache störte ihn nach einer Weile. Meister Flicken fing an, auf einem Instrument herumzuklimpern. Ihm schien es zu gefallen und wenn Jekjak so der anderen, mächtigen Rosahaut zuhörte, war es bei ihr genauso. Ihm mochte das Spiel nicht so wirklich gefallen. Ihm fehlte da ein bisschen... der Wumms. Bei ihm und seinem Stamm wurde Musik meist vom König gemacht, wenn er den Goblins auf die Köpfe schlug. Jeder hörte sich anders an. Je weniger Hirn drin war (und das war bei Goblin meist wenig), desto besser und lauter der Wumms. Oder, wenn Cryx Die-darf-Nörgelnörgel-an-König mal wieder einen Anfall bekam. Das war wie Musik in seinen Ohren. Zumindest, solange andere Goblins malträtiert wurden.
"Vielleicht Meister Flicken von jetzt an genannt Meister Klimper." Jekjak versuchte recht neutral zu klingen aber man konnte ihm seine Missgunst durchaus anhören. Am liebsten hätte er Ruhe gehabt.
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Beitrag von Fade Mi Jul 29 2020, 08:12

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Beitrag von Fade Fr Dez 11 2020, 07:35

Betraut mit der Mission, Miss Greywoods Brosche vom verruchten Lord Mordekeil wieder zu beschaffen machte sich die Gruppe schließlich zurück auf den Weg durch die sauberen Straßen des Schlossviertels. Eine der Wachen hatte das Haus von Miss Greywood scheinbar die ganze Zeit im Auge behalten, auch wenn er in einiger Entfernung die Straße weiter aufwärts stand. Der Sicherheitsanspruch der Reichen und Mächtigen hier mochte hoch sein und vielleicht bedurfte es auch solcher Maßnahmen. Es stand zu befürchten, dass auf der Feier ähnlich viele wachsame Augen auf den Gästen ruhen würden.


Lydia Greywood hatte versucht, die offenen Fragen der Helden zu klären, ehe sie die Gruppe aus ihrer kleinen Villa hinauskomplimentiert hatte. Sie hatte Lord Mordekeil als eingebildet, wenn auch intelligent beschrieben. Jemand der es liebte, sich über andere zu erheben. Es stünde zu erwarten, dass er unter anderen Aristokraten mit der Brosche mehr oder minder direkt angeben würde. Ebenso stand es um Freundschaften in seinen Rängen eher dünn besiedelt, da der niedere Adel einander zwar duldete und ab und an gemeinsam gegen andere intrigierte, doch konnte dieses Spiel so ziemlich jeden unter ihnen treffen. Ein paar vertraute hatte er wohl sicherlich um sich geschart, doch wechselten diese Leute recht regelmäßig weshalb es schwierig war näheres über sie zu berichten. Auch ob oder wen der Broschenräuber als Begleitung dabeihaben würde war deshalb unbekannt.


Der Tag schien rasch zu vergehen und da sie sich ja möglichst ein Bild der Gegebenheiten auf dem Anwesen machen wollten, traf die Gruppe schließlich doch recht zeitig vor Ort ein. Es war doch schon deutlich mehr auf den Straßen zu sehen und vor allem die wohlhabenderen Personen schienen keine Mühen zu scheuen, ihren Reichtum nach außen zu tragen.
Gerade in Jekjaks Augen mochten sich da Juwelen und Geschmeide spiegeln, die leider zumeist deutlich über seiner Griffhöhe zugegen waren.


Der Eingang des Anwesens wurde von gut zehn Gewappneten bewacht, welche hauptsächlich damit beschäftigt waren, die Eintrittskarten zu prüfen und Gäste zu begrüßen und dabei Rede und Antwort zu stehen. Auch wenn unseren Helden zwischen den ganzen Soldaten etwas mulmig werden wollte, so gab es allerdings kein Problem mit ihren Karten. Einzig ein recht hochgewachsener schlanker Elf musterte das Grüppchen mit seinen klaren hellblauen Augen recht lange.


Das Anwesen selbst hob sich durch seine Größe weit von den meisten edlen Häusern des Viertels ab. Der Garten war schon als kleiner Park zu bezeichnen und überall hier draußen konnte man Leute plaudern und spazieren sehen. Einige wirkten von ihrer Aufmachung her recht gewöhnlich situiert. Sogar die bediensteten waren in kaum fraglich teurer Einheitskleidung unterwegs und so stachen die Normalsterblichen auf der Feier doch schon von beginn an etwas hervor. Etwas abseits in einem Eck des Parks hörte man heiteres Gelächter und ein paar schräge Töne von Künstlern und Schaustellern die wohl ihre Instrumente übten und stellten. Der Bunte Haufen schien nicht so Recht zum pompösen Anwesen zu passen, doch erweckten sie weder bei den Wächtern noch den Gästen große Aufmerksamkeit damit, die derlei Zirkusvolk bei solchen Veranstaltungen wohl gewohnt schienen.


Schon von Aussen konnte man Bereiche und Türen ausmachen die markant grün oder lila geschmückt waren und welche wohl, wie von Miss Greywood beschrieben auf die Zutrittsbereiche der Gäste hindeuteten.
Man hatte sie am Eingang angehalten die Karten offen und gut sichtbar zu tragen. Sie einfach zu färben, um auch die lilanen Bereiche betreten zu dürfen, wäre wohl ein naheliegender Gedanke gewesen, doch hatte Lydia ja erwähnt, dass eine Art von Magie auf ihnen ruhte und wer wusste schon, wie diese funktionierte?
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Beitrag von Leo Mo Dez 14 2020, 18:28

Lizzie fühlte sich elend zumute.
An sich hätte diese ganze Aufgabe ja ganz angenehm werden können. Einem aufgeblasenen Adeligen zeigen, wo die Harke ist? Nur zu gern! Klar, sie traute Lydia Greywood und deren Absichten immer noch nicht; sie glaubte immer noch keine Sekunde lang, dass das Ding, hinter dem sie her waren, eine ganz normale Brosche war. Aber Lord Mordekeil trat sie trotzdem gerne in den Hintern, wenn die Beschreibung über ihn stimmte.
Das ganze wäre halb so schlimm gewesen, wenn sie nicht ein verfluchtes Kleid hätte tragen müssen. Sie. Hasste. Kleider.
Es war einfach demütigend. Sie war all den Weg hierher gekommen, hatte ihren Namen, ihre Familie und deren Geld hinter sich gelassen, um frei zu sein und das zu tun, worauf sie verdammt nochmal Lust hatte – und jetzt musste sie ihr altes Ich wieder überstreifen. Die gute Nachricht war, dass sie mit ihrem wahren Nachnamen vielleicht den einen oder anderen Freund auf dieser Feier finden könnte … Die schlechte Nachricht war offensichtlich. Kleid. Frisur. Knicks. Oh, ja, sie wusste, wie man sich hübsch anzog. Ihre Jugend war immer noch in ihr verankert, und als Mädchen hatte sie regelmäßig Stunden vor dem Spiegel verbracht. Damals hatten ihr die Zofen normalerweise geholfen … Aber so schwer konnte das nicht sein, oder?
Nachdem Lizzie eine gute halbe Stunde vor einem Spiegel im Betrunkenen Betrachter zugebracht hatte, war sie so gereizt, dass sie liebend gern den Spiegel zu Bruch geschlagen hätte. Das beschissene, sanft dunkelblaue Kleid mit weißen Akzenten, das sie sich gekauft hatte, hatte wirklich gut ausgesehen. Jetzt erst stellte sie fest, wie viele sinnlose Schleifen, wie viel überflüssiger Stoff daran war. Es war außerdem so lang, dass es ihre Füße komplett umschloss und nach außen verbarg – und sie drauftrat, wenn sie sich nicht aufs Gehen konzentrierte. Sehnsüchtig sah sie zu ihrer treuen Rüstung, die in Einzelteilen auf ihr Bett verteilt lag, irgendwie tot. Dann schnaufte sie tief durch, wandte sich wieder dem Spiegel zu und verzog das Gesicht. Als nächstes hätte sie sich eigentlich die Haare frisieren müssen … Sie fuhr sich mit den Fingern durch die streichholzkurzen Fransen, schob sie nach hinten, nach vorne und wieder zurück. Nein, da war nichts zu machen. Obenrum sah sie aus wie eine Köhlerin auf Abwegen, und untenrum wie eine Einbrecherin, die sich einen Spaß daraus machte, in den Kleidern ihres letzten Opfers zu posieren, ohne zu wissen, wie man sie anzog.*
Fantastisch. Das konnte auf der Party ja nur noch besser werden.

Als sie gemeinsam mit Jekjak und Wimm am vereinbarten Treffpunkt ankam, war sie schon stinksauer. Sie war auf dem Weg mindestens zweimal über das dämliche Kleid gestolpert und war im Kopf hundertmal all die Begrüßungsfloskeln und höflichen Worte durchgegangen, die ihre Mutter ihr gelehrt hatte. Zwecklos. An die meisten erinnerte sie sich nicht mehr. Sie spürte, dass sie leicht rot angelaufen sein musste, teils vor Wut, teils vor Scham über ihr Aussehen. Egal. Das würde sie nicht zeigen! Sie drehte sich mit knirschenden Zähnen zu ihren neuen Freunden: „Ein dummer Spruch von euch, und ich brech‘ euch den Kiefer, kapiert? … Na los, gehen wir diesen Morde-Penner suchen … Sonst sterbe ich noch in diesem Kleid.
Wenigstens die Eintrittskarten funktionierten gut, aber leider waren die grünen und lilafarbenen Bereiche so leicht zu erkennen, dass Lizzie sofort die Hoffnung verlor, sich ‚versehentlich‘ in einen falschen Bereich zu ‚verirren‘. Mist. Hm. Was jetzt?
Also gut, ihr Trottel, macht keinen Unsinn, okay? Adelige sind da empfindlich. Ich werde jetzt gehen und mal schauen, ob ich jemanden finde, der uns helfen kann … Bezüglich der Karten oder so. Wir treffen uns … äh …“ Sie kratzte sich am Kopf, dann zuckte sie mit den Schultern. „Ah, egal, euch zwei finde ich schon wieder. Bis dann! Schreit einfach, wenn was ist.
Mit diesen Worten verdrückte sie sich in die Menge, atmete noch einmal tief durch und bemühte sich, nicht auf all die verwirrenden Gedanken zu achten, die durch ihren Kopf schwirrten. Also schön. Lizzie Burns musste jetzt wohl einen Moment zurücktreten … Das hier war ein Moment für die alte Elisabeth von Berninghoff. Und vielleicht fand sie ja sogar jemanden, den sie wiedererkannte … Oder zumindest jemanden, der Mordekeil nicht ausstehen konnte, sowas würde mit einer kleinen Gesprächswendung schon rauszufinden sein.**




* [Das ist meine Deutung der satten 2, die ich zuvor für Lizzies Verkleidung gewürfelt habe!]
**[Ich würde an dieser Stelle gern versuchen, mittels Lizzies Hintergrundgeschichte vielleicht einen alten Bekannten zu treffen, den sie um Hilfe bitten könnte. Soll ich dafür einen Wurf machen, Fade? Oder würdest du sagen, dass das zu unwahrscheinlich ist? Ich richte mich da ganz nach dir.]
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Beitrag von Thorgrimm Mo Jan 11 2021, 04:03

Einen wirklichen Plan schien keiner von ihnen zu haben. Jekjak sowieso nicht aber das störte ihn auch nicht. Er ging diese Sache gelassen an und ließ sich überraschen. Erst einmal mussten sie auf diesem Fest ankommen und sich umgucken. Dann konnte man immer noch planen, wie man dem Typen die Brosche abnahm. Außerdem hatte er Hunger und mit leerem Magen konnte man sowieso nichts tun. "Leerer Magen, leeres Hirn.", erklärte er. Ein altes Goblinsprichwort, welches er sehr ernst nahm.
Während Frau Haudrauf sich zurechtmacht und Meister Flicken vermutlich das Gleiche tat, langweilte sich Jekjak. Er musste gar nichts tun, außer diesen blöden Ring anziehen und dann wäre die ganze Arbeit getan. Er drehte das Kleinod in seinen Fingern umher und betrachtete es. Kratzte daran, leckte es auch mal ab. Von der Magie merkte er nichts aber er glaubte Greywood. Es gefiel ihm trotzdem nicht. Er mochte es ein Goblin zu sein. Menschen waren ihm mit ihrer rosanen Haut und der ganzen Sauberkeit schon von Grund auf suspekt und unangenehm. Nun musste er wie einer aussehen und so tun, als wäre er einer von ihnen. Er weigerte sich bis zuletzt, den Ring überzuziehen.
Bevor sie allerdings das Adelsviertel betraten, huschte er schnell in eine Gasse und kam als kleiner Mann wieder zurück. "Guckt, guckt! Haut rosa und dünn. Alles sauber. Kleidung eng. Haare auf Kopf." Er tanzte herum und berührte seinen neuen Körper. "Eklig. Ich nicht mögen Menschlein sein. Wollen wieder niederster aller Goblins sein." Doch er musste diese Verwandlung aushalten. Zwar war Jekjak nicht der hellste aber er wusste, dass es für einen Erfolg notwendig war. Auch Lizzie schien nicht wirklich zufrieden mit ihrer Verkleidung. Jekjak öffnete schon seinen Mund, um etwas zu sagen aber stoppte, als sie ihm mit einem gebrochenen Kiefer drohte. Das glaubte er ihr. Vielleicht später, wenn er sicher entkommen konnte.
Alles schien wunderbar zu klappen. Sie hatten keinerlei Probleme mit dem Eintritt. Die Karten funktionierten und niemand schien sie zu verdächtigen. Relativ uninteressiert betrachtete der verwandelte Jekjak die Umgebung. Er hatte im Moment eigentlich nur für drei Dinge ein Auge: Diesen Morde-Penner, wie Lizzie ihn genannt hatte, was zu Essen und Schmuckstücke. Er konnte es nicht ganz verhindern etwas zu sabbern, als er den ganzen Reichtum betrachtete. Alles außer Griffweite aber das wäre ja kein Problem für ihn. Er war geschickt und käme schon dran. Nur musste er diesem Drang widerstehen. Jetzt die ganzen teuren Dinge zu stehlen, würde ihn auffliegen lassen. Er war stolz auf sich, dass er noch nicht einmal seine Hand danach ausstreckte.
Frau Haudrauf machte sich daraufhin auch schon aus dem Staub. "Jekjak etwas essen gehen erst, damit Hirn funktioniert.", gab er an sie zurück und sah ihr nach, wie sie in der Menge verschwand. Er drehte sich kurz zu Meister Flicken um und zuckte mit den Schultern. "Wir uns sehen wieder, schätze ich." Damit machte auch er sich für den Moment davon. Er lief durch die Menschenmenge von Ort zu Ort, an dem er sich aufhalten durfte, bis er fand, was er gesucht hatte. Eine Art Speisebereich mit Tischen voll edelster Speisen und Sitzmöglichkeiten. Sofort lief er auf den Tisch zu und griff nach den Speisen, nur um sie sich daraufhin direkt in den Mund zu stopfen. Er lächelte einem nahen Adligen mit vollem Mund zu. "Auch was? Schmeckt gut." Bei den Worten flogen ein paar halb zerkaute Brocken durch die Luft. "Kann empfehlen das hier." Mit diesen Worten reichte er dem Mann ein halb zerdrücktes Küchlein.
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