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Eradir - Kapitel 3
5 verfasser
Seite 4 von 5
Seite 4 von 5 • 1, 2, 3, 4, 5
Re: Eradir - Kapitel 3
"Behalte dein Messer", antwortete Riya und drückte seine Hand mitsamt dem Messer weg von ihr. Ihr war der anfänglich grimmige Blick von Alor nicht entgangen, hatte sie sogar kurzzeitig noch mehr in Alarmbereitschaft gezogen. Sie warf noch einen letzten Blick zu Wilbur und konnte dann mit erleichtern feststellen, dass dieser wohl schwer beschäftigt war. So war Nyara bis jetzt wenigstens doch nicht ganz unnütz gewesen.
Riya zog mit einem festen Ruck den Dolch aus ihrem Gürtel, auf dessen Griff die ganze Zeit ihre Hand geweilt hatte. Es sah fast so aus als würde sie in sekundenschnelle jemanden angreifen wollen, dass war jedoch nicht das, was sie tat. Riya betrachtete den Dolch kurz, hielt ihn sich vor die Nase, und drehte ihn ein paar mal. Ein kurzer Blick huschte zu Alor, dann aber wieder auf ihren Dolch. Ja, IHREN Dolch. Sie war jetzt nicht mehr verpflichtet dazu den Dolch abzugeben. Vermutlich würde es auch nichts mehr bringen. Töten wollte man sie so oder so.
Riyas Blick wanderte wieder zu Alor. Sie musterte ihn eindringlicher als zuvor.
"Also gut. Ich würde schließlich auch gerne genaueres über meinen Dolch wissen. Es könnte nicht schaden zu wissen was der kleine Kerl hier alles kann.", sprach sie, während sich ihr Blick wieder auf den Dolch richtete, mit welchem sie langsam kleine, imaginäre Schlangenlinien in den Boden malte. Sie war sich mittlerweile sicher, dass sie das Risiko eingehen wollte. Sie würde sich schon irgendwie zu verteidigen wissen, sollte das Ganze nach hinten losgehen. Riyas Hand schloss sich vorsichtig um die Klinge des Dolches. Es kribbelte merkwürdig in den Fingern und Riya achtete darauf, dass sie sich nicht schnitt. Vermutlich würde das ihr Ende bedeuten, sollte irgendein Gift die Klinge umhüllen. Sie hielt Alor den Griff entgegen, ihr Blick war starr auf den Dolch gerichtet. Ihr Herz schlug schneller bei dem Gedanken, dass sie ihn gleich nicht mehr bei sich tragen würde. Ihre andere Hand begann langsam zu zittern, und Riya versuchte sie hinter ihrem Rücken zu verstecken. 'Was soll denn das jetzt? Stell dich nicht so an du kriegst den Dolch ja wieder. Ist ja nicht so das du abhängig von ihm bist!', herrschte sie sich selbst an, und hoffte Alor würde von all dem nichts bemerken.
Riya zog mit einem festen Ruck den Dolch aus ihrem Gürtel, auf dessen Griff die ganze Zeit ihre Hand geweilt hatte. Es sah fast so aus als würde sie in sekundenschnelle jemanden angreifen wollen, dass war jedoch nicht das, was sie tat. Riya betrachtete den Dolch kurz, hielt ihn sich vor die Nase, und drehte ihn ein paar mal. Ein kurzer Blick huschte zu Alor, dann aber wieder auf ihren Dolch. Ja, IHREN Dolch. Sie war jetzt nicht mehr verpflichtet dazu den Dolch abzugeben. Vermutlich würde es auch nichts mehr bringen. Töten wollte man sie so oder so.
Riyas Blick wanderte wieder zu Alor. Sie musterte ihn eindringlicher als zuvor.
"Also gut. Ich würde schließlich auch gerne genaueres über meinen Dolch wissen. Es könnte nicht schaden zu wissen was der kleine Kerl hier alles kann.", sprach sie, während sich ihr Blick wieder auf den Dolch richtete, mit welchem sie langsam kleine, imaginäre Schlangenlinien in den Boden malte. Sie war sich mittlerweile sicher, dass sie das Risiko eingehen wollte. Sie würde sich schon irgendwie zu verteidigen wissen, sollte das Ganze nach hinten losgehen. Riyas Hand schloss sich vorsichtig um die Klinge des Dolches. Es kribbelte merkwürdig in den Fingern und Riya achtete darauf, dass sie sich nicht schnitt. Vermutlich würde das ihr Ende bedeuten, sollte irgendein Gift die Klinge umhüllen. Sie hielt Alor den Griff entgegen, ihr Blick war starr auf den Dolch gerichtet. Ihr Herz schlug schneller bei dem Gedanken, dass sie ihn gleich nicht mehr bei sich tragen würde. Ihre andere Hand begann langsam zu zittern, und Riya versuchte sie hinter ihrem Rücken zu verstecken. 'Was soll denn das jetzt? Stell dich nicht so an du kriegst den Dolch ja wieder. Ist ja nicht so das du abhängig von ihm bist!', herrschte sie sich selbst an, und hoffte Alor würde von all dem nichts bemerken.
Scáth- Forenzombie
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Re: Eradir - Kapitel 3
Nyara atmete erleichtert auf. Schön, noch ein wenig weibliche Gesellschaft zu haben. Der kleine Alchemist war ihr auf irgendeine Weise unheimlich. Vorallem dieses seltsame Glitzern in seinen Augen, als sie sich zu ihm gesetzt hatte. Sie setzte sich ein wenig gedreht, dass sie Fay zugewand war, Wilbur jedoch noch aus den Augenwinkeln im Blick behalten konnte.
"Wie schon gesagt, ich bin... mehr oder weniger freiwillig als Söldner unterwegs." Sie seufzte resigniert. "Aber es sind harte Zeiten. Es ist schwierig heutzutage Jobs zu finden, wenn man sich nicht auf Omegas Seite schlagen und in einem seiner Heerlager enden will. Ja, ich weiß, es hört sich wirklich komisch an, wenn ich an einem Ort wie diesem so darüber rede, aber ich bin keine Spionin, das müsst ihr mit glauben!"
Sie stockte kurz. "Naja, ich gebe zu, eine Spionin bin ich eigentlich schon, aber ich bin von der 'anderen Seite'. Irgend so ein hohes Tier aus Dornd hat jemanden gesucht, der lebensmüde genug war, sich in eines von Omegas Heerlagern einzuschleichen und sich dort ein wenig umzuhören. Die Zeiten sind hart, also nimmt man jeden Job den man kriegen kann." Sie zuckte mit den Achseln und seufzte erneut. "Hier herein zu kommen war nicht schwierig. Das Problem ist wieder herauszukommen. Oder zumindest, wenn man das überleben will." Sie zog die Knie an und legte ihren Kopf darauf. "Eigentlich war es pure Zeitverschwendung. Ich habe nicht das geringste herausgefunden."
Sie starrte Fay nachdenklich an. Vermutlich nahm sie deshalb den brennenden Blick, den Wilbur Fay zuwarf, nicht so deutlich zur Kenntnis. "So, das war meine langweilige Lebensgeschichte. Und wieso seid ihr hier?"
"Wie schon gesagt, ich bin... mehr oder weniger freiwillig als Söldner unterwegs." Sie seufzte resigniert. "Aber es sind harte Zeiten. Es ist schwierig heutzutage Jobs zu finden, wenn man sich nicht auf Omegas Seite schlagen und in einem seiner Heerlager enden will. Ja, ich weiß, es hört sich wirklich komisch an, wenn ich an einem Ort wie diesem so darüber rede, aber ich bin keine Spionin, das müsst ihr mit glauben!"
Sie stockte kurz. "Naja, ich gebe zu, eine Spionin bin ich eigentlich schon, aber ich bin von der 'anderen Seite'. Irgend so ein hohes Tier aus Dornd hat jemanden gesucht, der lebensmüde genug war, sich in eines von Omegas Heerlagern einzuschleichen und sich dort ein wenig umzuhören. Die Zeiten sind hart, also nimmt man jeden Job den man kriegen kann." Sie zuckte mit den Achseln und seufzte erneut. "Hier herein zu kommen war nicht schwierig. Das Problem ist wieder herauszukommen. Oder zumindest, wenn man das überleben will." Sie zog die Knie an und legte ihren Kopf darauf. "Eigentlich war es pure Zeitverschwendung. Ich habe nicht das geringste herausgefunden."
Sie starrte Fay nachdenklich an. Vermutlich nahm sie deshalb den brennenden Blick, den Wilbur Fay zuwarf, nicht so deutlich zur Kenntnis. "So, das war meine langweilige Lebensgeschichte. Und wieso seid ihr hier?"
Quinn- Anzahl der Beiträge : 1104
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Re: Eradir - Kapitel 3
Alor steckte sein Messer wieder weg, nachdem er es für einen kurzen Moment fest umklammert hatte. Riyas ruckartige Bewegung, als sie den Dolch gezogen hatte, hatte ihn etwas irritiert, auch wenn das schnell vergessen war, als er diesen zum ersten Mal richtig zu Gesicht bekam. Es war ein Ritualdolch eines Nekromanten, da bestand kein Zweifel. Alor erkannte es an der typischen, leicht gekrümmten Spitze und der, in diesem Fall, schlicht-eleganten Durchbrechung der Klinge nahe des Heftes. Diese Waffe war nicht für den Kampf gedacht. Er selbst hatte den Ritualdolch seines Meisters nicht anfassen dürfen. Nicht, dass das an sich gefährlich wäre, doch es schien so, als ob jeder Nekromant seine Ausrüstung hütete wie den eigenen Augapfel. Wenn der Besitzer dieses Dolches sehen könnte, dass Riya ihn in der Hand hielt, wäre ihr Leben wohl verwirkt. Allerdings, da Viktor diesen Kerl in den Totenfeldern zur Strecke gebracht hatte, war von dieser Seite wohl keine Gefahr mehr zu erwarten.
Riya musterte ihn eindringlich, auf andere Weise als sie den Dolch musterte, doch Alor hielt diesem Blick stand. Nun, da der Dolch zum Greifen nah war, wollte er ihn sich auch genauer ansehen. Dass Riya ihn bei sich hatte, bedeutete vorerst noch nicht, dass er ihr gehörte. Alor nahm die Waffe bedächtig entgegen, um das Mädchen nicht zu schneiden.
Als seine Finger das Heft umschlossen, spürte er... nichts Besonderes. Oder, besser formuliert, nichts Anderes als er erwartet hätte. Über diesem ganzen Ort hing die Aura Schwarzer Magie wie eine dunkle Wolke, daran hatte sich Alor soweit gewöhnt, dass er es nicht mehr als störend für seine übrige Wahrnehmung empfand, sodass er merkte, dass die Aura diesem Dolches sich davon deutlich unterschied. Für tote Gegenstände, die zum Zweck von Beschwörungen verwendet worden waren, war es nichts Ungewöhnliches, dass sie mit der Zeit eine gewisse Eigenaura entwickelten. Die Nekromantie hatte ihre Spuren hinterlassen und das bereits in dem Maße, dass es bedenklich sein konnte - aber nicht unbedingt sein musste. Alor bekam eine leichte Gänsehaut, als er die Magieströme spürte, die der Dolch mit seinen Fingerspitzen austauschte. Dieses Gefühl war seltsam. Auch wenn er nicht sagen konnte, dass der Dolch ihm Energie raubte, war es dennoch eine Art fühlbare Bindung, die der Gegenstand mit ihm einging. Ein einfacher Dolch war es sicherlich nicht, aber der Magier führte das immer noch auf dessen eigentlichen Verwendungszweck zurück.
Alor rückte näher an eine der Öllaternen heran, die das Zelt etwas erhellten, um sich in ihrem Schein besser mit dem Ritualdolch befassen zu können. Er drehte diesen in der Hand und begutachtete ihn dabei erst einmal mit den Augen. Es war schwer abzuschätzen, ob und wie alt er war. Die Klinge war etwas angelaufen, aber wirkte abgesehen davon so, als wäre sie gerade erst aus dem Schmiedefeuer gekommen. Aber dass sich kein Rost angesetzt hatte, könnte auch ein Zeichen sorgfältiger Pflege sein. Wahrscheinlich, wenn man bedachte, was für einen ideellen Wert so ein Ding für seinen Besitzer hatte. Scharf war es mit Sicherheit, so dünn und glänzend, wie beide Schneiden waren. An der eigenen Haut antesten wollte Alor das aber nicht. Das Heft hingegen wirkte abgegriffen, war fleckig vor altem Schweiß und Blut. Ein Zeichen von regelmäßiger Benutzung, vielleicht.
Vom Aussehen her schloss also nichts darauf, dass dieser Dolch mehr als ein Werkzeug war und irgendeine Gefahr darstellte. Alor runzelte nachdenklich die Stirn. Natürlich sah das Ding nicht ungewöhnlich aus. Doch dass es Schwarze Magie in sich aufgenommen hatte, da bestand kein Zweifel.
"Er ist eindeutig mit Schwarzer Magie verseucht", sagte er an Riya gerichtet, ohne aufzublicken. "Aber in welchem Maß genau, kann ich noch nicht sagen."
Das gewisse Eigenleben des Dings hatte ihn misstrauisch gemacht.
"Gib mir einem Moment", bat er und berührte dann mit seiner freien Hand zum ersten Mal die Klinge. Sie fühlte sich ziemlich kühl an, wenn auch nicht eisig, allerdings merkte er, dass sich das Metall die Wärme seiner Fingerspitzen in keinster Weise aufnahm. Erneut spürte er bei dem leisesten Kontakt, dass der Dolch eine Verbindung zu seinen Energiereserven aufbaute und diese Bindung fühlte sich stärker als die an, die der Dolch bereits am Heft aufrecht hielt. Alor versuchte das durch seinen Willen zu verhindern, doch es gelang ihm nicht.
"Höchst eigenartig", kommentierte er murmelnd, ohne für Riya näher darauf einzugehen, was genau er als höchst eigenartig empfand.
Alor beschloss, etwas auszuprobieren, und rückte vor, um etwas Abstand von der Zeltplane zu nehmen. Den Ritualdolch hielt er nun mit auszustrecktem Arm vor sich. In der anderen Hand beschwor er Flammen hervor, die seine Finger lautlos umzüngelten, ohne ihn selbst dabei zu verletzen, um damit erneut über das kühle Metall zu streichen.
Kaum berührte sein magisches Feuer die Klinge, breitete sie sich schlagartig über das gesamte Metall aus und färbte sich von gelblich Orange zu einem kühlen Blau. Gleichzeitig durchfuhr Alors gesamten Körper ein plötzlicher, dumpfer Schmerz, sodass er - hauptsächlich vor Schreck - aufschrie und der Dolch vor ihm in den Staub fiel, wo er für einen kurzen Augenblick weiter in blauen Flammen stand.
"Habt ihr... Habt ihr das gesehen?", fragte Alor keuchend in die Runde, ohne seinen Blick von der Waffe abzuwenden. Seine Arme fühlten sich an als wären sie eingeschlafen, sodass er seine Hände wieder und wieder zu Fäusten ballte, um ihnen wieder Gefühl einzuhauchen.
Riya musterte ihn eindringlich, auf andere Weise als sie den Dolch musterte, doch Alor hielt diesem Blick stand. Nun, da der Dolch zum Greifen nah war, wollte er ihn sich auch genauer ansehen. Dass Riya ihn bei sich hatte, bedeutete vorerst noch nicht, dass er ihr gehörte. Alor nahm die Waffe bedächtig entgegen, um das Mädchen nicht zu schneiden.
Als seine Finger das Heft umschlossen, spürte er... nichts Besonderes. Oder, besser formuliert, nichts Anderes als er erwartet hätte. Über diesem ganzen Ort hing die Aura Schwarzer Magie wie eine dunkle Wolke, daran hatte sich Alor soweit gewöhnt, dass er es nicht mehr als störend für seine übrige Wahrnehmung empfand, sodass er merkte, dass die Aura diesem Dolches sich davon deutlich unterschied. Für tote Gegenstände, die zum Zweck von Beschwörungen verwendet worden waren, war es nichts Ungewöhnliches, dass sie mit der Zeit eine gewisse Eigenaura entwickelten. Die Nekromantie hatte ihre Spuren hinterlassen und das bereits in dem Maße, dass es bedenklich sein konnte - aber nicht unbedingt sein musste. Alor bekam eine leichte Gänsehaut, als er die Magieströme spürte, die der Dolch mit seinen Fingerspitzen austauschte. Dieses Gefühl war seltsam. Auch wenn er nicht sagen konnte, dass der Dolch ihm Energie raubte, war es dennoch eine Art fühlbare Bindung, die der Gegenstand mit ihm einging. Ein einfacher Dolch war es sicherlich nicht, aber der Magier führte das immer noch auf dessen eigentlichen Verwendungszweck zurück.
Alor rückte näher an eine der Öllaternen heran, die das Zelt etwas erhellten, um sich in ihrem Schein besser mit dem Ritualdolch befassen zu können. Er drehte diesen in der Hand und begutachtete ihn dabei erst einmal mit den Augen. Es war schwer abzuschätzen, ob und wie alt er war. Die Klinge war etwas angelaufen, aber wirkte abgesehen davon so, als wäre sie gerade erst aus dem Schmiedefeuer gekommen. Aber dass sich kein Rost angesetzt hatte, könnte auch ein Zeichen sorgfältiger Pflege sein. Wahrscheinlich, wenn man bedachte, was für einen ideellen Wert so ein Ding für seinen Besitzer hatte. Scharf war es mit Sicherheit, so dünn und glänzend, wie beide Schneiden waren. An der eigenen Haut antesten wollte Alor das aber nicht. Das Heft hingegen wirkte abgegriffen, war fleckig vor altem Schweiß und Blut. Ein Zeichen von regelmäßiger Benutzung, vielleicht.
Vom Aussehen her schloss also nichts darauf, dass dieser Dolch mehr als ein Werkzeug war und irgendeine Gefahr darstellte. Alor runzelte nachdenklich die Stirn. Natürlich sah das Ding nicht ungewöhnlich aus. Doch dass es Schwarze Magie in sich aufgenommen hatte, da bestand kein Zweifel.
"Er ist eindeutig mit Schwarzer Magie verseucht", sagte er an Riya gerichtet, ohne aufzublicken. "Aber in welchem Maß genau, kann ich noch nicht sagen."
Das gewisse Eigenleben des Dings hatte ihn misstrauisch gemacht.
"Gib mir einem Moment", bat er und berührte dann mit seiner freien Hand zum ersten Mal die Klinge. Sie fühlte sich ziemlich kühl an, wenn auch nicht eisig, allerdings merkte er, dass sich das Metall die Wärme seiner Fingerspitzen in keinster Weise aufnahm. Erneut spürte er bei dem leisesten Kontakt, dass der Dolch eine Verbindung zu seinen Energiereserven aufbaute und diese Bindung fühlte sich stärker als die an, die der Dolch bereits am Heft aufrecht hielt. Alor versuchte das durch seinen Willen zu verhindern, doch es gelang ihm nicht.
"Höchst eigenartig", kommentierte er murmelnd, ohne für Riya näher darauf einzugehen, was genau er als höchst eigenartig empfand.
Alor beschloss, etwas auszuprobieren, und rückte vor, um etwas Abstand von der Zeltplane zu nehmen. Den Ritualdolch hielt er nun mit auszustrecktem Arm vor sich. In der anderen Hand beschwor er Flammen hervor, die seine Finger lautlos umzüngelten, ohne ihn selbst dabei zu verletzen, um damit erneut über das kühle Metall zu streichen.
Kaum berührte sein magisches Feuer die Klinge, breitete sie sich schlagartig über das gesamte Metall aus und färbte sich von gelblich Orange zu einem kühlen Blau. Gleichzeitig durchfuhr Alors gesamten Körper ein plötzlicher, dumpfer Schmerz, sodass er - hauptsächlich vor Schreck - aufschrie und der Dolch vor ihm in den Staub fiel, wo er für einen kurzen Augenblick weiter in blauen Flammen stand.
"Habt ihr... Habt ihr das gesehen?", fragte Alor keuchend in die Runde, ohne seinen Blick von der Waffe abzuwenden. Seine Arme fühlten sich an als wären sie eingeschlafen, sodass er seine Hände wieder und wieder zu Fäusten ballte, um ihnen wieder Gefühl einzuhauchen.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: Eradir - Kapitel 3
Gerade als Fay ansetzte um mit dem Neuankömmling zu sprechen, traf sie ein Schlag. Ein schreckliches Kreischen erfühlte ihre Ohren, das Geräusch war allgegenwärtig. Schmerzen durchzogen ihren Körper, als Magie das Zelt erfüllte. "Verdammt!" keuchte sie und rang nach Luft. "Das wird jeder einzelne Magier in diesem Lager gespürt haben!"
Mühsam richtete sie sich auf und hielt sich an der Zeltwand fest, als ihr schwarz vor Augen wurde. Noch immer hörte sie das Kreischen in ihren Ohren. Ohne zu wissen, ob die anderen es hörten, oder nur sie. Sie taumelte halb zum Zelteingang und warf einen Blick hinaus. Sie befürchtete, dass sie aus dieser Situation nicht unbehelligt herauskommen würden.
Schon hörte sie aufgeregte Stimmen und Gemurmel, sowie eiligte Schritte. Rufe wurde laut. Fay zog sich ins Zelt zurück und hoffte, dass die Magie nicht geortet werden könnte.
Mühsam richtete sie sich auf und hielt sich an der Zeltwand fest, als ihr schwarz vor Augen wurde. Noch immer hörte sie das Kreischen in ihren Ohren. Ohne zu wissen, ob die anderen es hörten, oder nur sie. Sie taumelte halb zum Zelteingang und warf einen Blick hinaus. Sie befürchtete, dass sie aus dieser Situation nicht unbehelligt herauskommen würden.
Schon hörte sie aufgeregte Stimmen und Gemurmel, sowie eiligte Schritte. Rufe wurde laut. Fay zog sich ins Zelt zurück und hoffte, dass die Magie nicht geortet werden könnte.
Elli- Piratenpinguin
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Re: Eradir - Kapitel 3
Riya zitterte wie Espenlaub, nachdem Alor den Dolch an sich genommen hat. Angespannt beobachtete sie jede einzelne Bewegung des Magiers, immer darauf gefasst, dass irgendetwas passieren würde. Und tatsächlich. Alor hatte den Dolch garnicht lange in der Hand, schon passierte etwas außergewöhnliches, etwas, dass selbst Alor erschreckte, und Fay schon fast in Panik versetzte. Der Aufschlag der Klinge auf dem Boden klang in Riyas Ohr. Schon fast quälend breitete sich der helle Ton in ihrem Kopf auf. Riya hob so schnell sie konnte den Dolch auf. Sie betrachtete die Klinge, die mittlerweile wieder ihre ursprüngliche Farbe angenommen hatte. Noch immer zitternd drückte Riya den Dolch flach gegen ihren Bauch, und versucht ihn mit ihren Händen zu verbergen. Auch sie hatte die Rufe gehört und wartete nur darauf, dass irgendein ungebetener Gast das Zelt betrat.
"Was hatte das denn zu bedeuten?!". Riya sah Alor erwartungsvoll an, in der Hoffnung er würde wissen, wieso das eben geschehen war.
"Was hatte das denn zu bedeuten?!". Riya sah Alor erwartungsvoll an, in der Hoffnung er würde wissen, wieso das eben geschehen war.
Scáth- Forenzombie
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Re: Eradir - Kapitel 3
"Verflucht! Was...?"
Wilburs Kopf ruckte zu Alor herum. Er hatte nicht mitbekommen, dass Alor mit dem Dolch, den Riya so eifersüchtig gehütetet hatte, rumhantiert hatte. Zu sehr war seine Aufmerksamkeit von Nyara gefesselt gewesen.
Er brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass Alor ganz offensichtlich etwas Unüberlegtes verzapft hatte. Der Dolch lag auf dem Boden, das Knistern verrauchter Magie hing wie ein unsichtbarer Geist in der Luft. Alor wirkte erschrocken und gelähmt.
"Bei den Göttern", murmelte er und eilte rasch zu Alor und nahm Riyas Frage auf.
"Was das zu bedeuten hat? Das passiert, wenn man eine Verbindung mit einem magischen Ritualdolch aufnehmen will."
Er warf Riya einen säuerlichen Blick zu.
"Anstatt ihm dem "Widerling" zu geben, damit der ihn untersuchen kann."
Er blickte wieder Alor an. Er schien noch immer unter dem Schrecken der magischen Verbindung zu stehen.
"Verflucht! Er steht unter dem Bann des Dolchs!", rief Wilbur aufgebracht.
"Das Totenreich und seine Dämonen ruft ihn zu sich!"
In plötzliche Panik verfallen, holte er aus, um Alor eine schallende Ohrfeige zu verpassen und die vermutete Seelenverbindung in die dunklen Reiche zu zerschlagen.
Wilburs Kopf ruckte zu Alor herum. Er hatte nicht mitbekommen, dass Alor mit dem Dolch, den Riya so eifersüchtig gehütetet hatte, rumhantiert hatte. Zu sehr war seine Aufmerksamkeit von Nyara gefesselt gewesen.
Er brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass Alor ganz offensichtlich etwas Unüberlegtes verzapft hatte. Der Dolch lag auf dem Boden, das Knistern verrauchter Magie hing wie ein unsichtbarer Geist in der Luft. Alor wirkte erschrocken und gelähmt.
"Bei den Göttern", murmelte er und eilte rasch zu Alor und nahm Riyas Frage auf.
"Was das zu bedeuten hat? Das passiert, wenn man eine Verbindung mit einem magischen Ritualdolch aufnehmen will."
Er warf Riya einen säuerlichen Blick zu.
"Anstatt ihm dem "Widerling" zu geben, damit der ihn untersuchen kann."
Er blickte wieder Alor an. Er schien noch immer unter dem Schrecken der magischen Verbindung zu stehen.
"Verflucht! Er steht unter dem Bann des Dolchs!", rief Wilbur aufgebracht.
"Das Totenreich und seine Dämonen ruft ihn zu sich!"
In plötzliche Panik verfallen, holte er aus, um Alor eine schallende Ohrfeige zu verpassen und die vermutete Seelenverbindung in die dunklen Reiche zu zerschlagen.
Druzil- Anzahl der Beiträge : 1363
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Re: Eradir - Kapitel 3
Doch Alor sah den Schlag dieses Mal kommen, denn unheilverkündende Ausrufe des Alchemisten waren, wie er gelernt hatte, ein Warnzeichen, und es gelang ihm, Wilburs herbeischnellende Hand mit seinem Unterarm abzuwehren, sodass diese Aktion dem kleinen Mann wahrscheinlich mehr wehtat als ihm als Opfer. Das taube Kribbeln in Alors Armen hatte sich beinahe schon wieder komplett verflüchtigt und der Schmerzschock, den der Dolch ihm zugefügt hatte, war wieder vergessen.
"Verdammt, Wilbur!", knurrte er dann aufgebracht und rappelte sich hastig auf. "Mir geht es bestens, vielen Dank!"
Was man von Fay nicht behaupten konnte, denn es war mehr als offensichtlich, sie unter Schmerzen litt. Die anderen und den Dolch beiseite lassend, den Riya besitzergreifend wieder an sich genommen hatte, kümmerte sich der Magier erst einmal um Fay und kam ihr entgegen.
"Es tut mir leid, beruhig dich", bat er sie etwas besorgt. Er hörte, dass er scheinbar nicht nur im Zelt, sondern auch draußen etwas für Aufruhr gesorgt hatte.
"Setz dich wieder hin. Du bist verletzt und solltest nicht ruckartig aufstehen, sonst wird dir übel."
Er vermutete, das genau das gerade geschehen war.
"Du hast Recht, das haben vermutlich alle Magiebegabten gespürt... Doch keine Sorge. Wenn wir uns nicht anderweitig auffällig verhalten, sind wir hier sicher. Die Energiefreisetzung war zu kurz und im Lager gibt es zu viele Auren, die sich überlagern, da findet man eine bestimmte, selbst die eines Magiers, nur durch einen Aufspürzauber - und der funktioniert nur, wenn man Blut oder Haare oder persönliche Gegenstände der entsprechenden Person zur Verfügung hat. Und ich selbst spüre die Anwesenheit mehrerer Magiequellen in unserer Nähe, also wird man uns wohl wahrscheinlich keine sonderliche Beachtung schenken. Die Energie hier im Zelt ist auch schon fast verflogen."
Nach diesem eher wissenschaftlichen Beruhigungsversuch wandte Alor sich Wilbur zu.
"Du wusstest, dass der Dolch magisch ist, und hast es mir verschwiegen. Offen gesagt habe ich keine Verbindung aufgenommen, sondern zerstörende Energie eingesetzt, und der Dolch hat das abgewehrt. Die Verbindung nimmt der Dolch eigenständig auf, wenn man ihn berührt, ohne dass man es verhindern kann."
Das bedeutete in der Tat, dass der Dolch gefährlich war. Ein nekromantisches Artefakt, fürwahr.
Fordernd streckte Alor seine Hand in Riyas Richtung aus.
"Gib ihn mir zurück, ich war noch nicht fertig."
"Verdammt, Wilbur!", knurrte er dann aufgebracht und rappelte sich hastig auf. "Mir geht es bestens, vielen Dank!"
Was man von Fay nicht behaupten konnte, denn es war mehr als offensichtlich, sie unter Schmerzen litt. Die anderen und den Dolch beiseite lassend, den Riya besitzergreifend wieder an sich genommen hatte, kümmerte sich der Magier erst einmal um Fay und kam ihr entgegen.
"Es tut mir leid, beruhig dich", bat er sie etwas besorgt. Er hörte, dass er scheinbar nicht nur im Zelt, sondern auch draußen etwas für Aufruhr gesorgt hatte.
"Setz dich wieder hin. Du bist verletzt und solltest nicht ruckartig aufstehen, sonst wird dir übel."
Er vermutete, das genau das gerade geschehen war.
"Du hast Recht, das haben vermutlich alle Magiebegabten gespürt... Doch keine Sorge. Wenn wir uns nicht anderweitig auffällig verhalten, sind wir hier sicher. Die Energiefreisetzung war zu kurz und im Lager gibt es zu viele Auren, die sich überlagern, da findet man eine bestimmte, selbst die eines Magiers, nur durch einen Aufspürzauber - und der funktioniert nur, wenn man Blut oder Haare oder persönliche Gegenstände der entsprechenden Person zur Verfügung hat. Und ich selbst spüre die Anwesenheit mehrerer Magiequellen in unserer Nähe, also wird man uns wohl wahrscheinlich keine sonderliche Beachtung schenken. Die Energie hier im Zelt ist auch schon fast verflogen."
Nach diesem eher wissenschaftlichen Beruhigungsversuch wandte Alor sich Wilbur zu.
"Du wusstest, dass der Dolch magisch ist, und hast es mir verschwiegen. Offen gesagt habe ich keine Verbindung aufgenommen, sondern zerstörende Energie eingesetzt, und der Dolch hat das abgewehrt. Die Verbindung nimmt der Dolch eigenständig auf, wenn man ihn berührt, ohne dass man es verhindern kann."
Das bedeutete in der Tat, dass der Dolch gefährlich war. Ein nekromantisches Artefakt, fürwahr.
Fordernd streckte Alor seine Hand in Riyas Richtung aus.
"Gib ihn mir zurück, ich war noch nicht fertig."
Umbra- Tiefseemonster
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Re: Eradir - Kapitel 3
'zerstörende Energie'. Diese zwei Worte hallten ununterbrochen in Riyas Kopf. Das hieß also, Alor hatte versucht den Dolch zu vernichten. Riya funkelte ihn wütend an, nahm den Dolch nun wieder in eine Hand und hielt ihn so fest sie konnte. Sie beachtete Alors Arm garnicht, der stur auf sie gerichtet war. "Zerstörende Energie also? Ist das so deine Art, einfach Dinge kaputt zu machen die dir nicht gehören? Ich hatte den Dolch die ganze Zeit bei mir, und bei Gott, er hat hier noch niemanden von uns umgebracht. So gefährlich wird er dann wohl nicht sein, solange man ihn nicht benutzt. Denkst du ernsthaft ich gebe ihn dir wieder, nachdem du mir eben durch die Blume gesagt hast, das du versucht hattest ihn zu zerstören? Wer weiß welche Tricks du noch so drauf hast. Ich will deine Kraft nicht runterspielen, im Gegenteil. Lustigerweise traue ich dir sogar zu, dass du meinen kleinen Freund hier in tausend Splitter teilen kannst.". Das war Riyas Ernst. Sie hatte den größten Respekt vor Menschen die mit Magie umgehen konnten und sie wusste, dass man diese nicht unterschätzen darf. Vermutlich wäre der Dolch sogar in Wilburs Händen noch sicherer, als in denen von Alor. Bevor Wilbur ihn in irgendeiner Weise zerstören könnte, hätte er sich schon längst selbst damit geschnitten.
"Versteh mich bitte nicht falsch Alor, aber wenn man schonmal im Besitz einer so...wertvollen Waffe ist, dann möchte man doch nicht, dass sie zerstört wird. Ich muss Wahnsinnig sein, dass ich ihn dir wirklich wieder gebe. Ich kann wohl nicht mehr tun, als dich darum zu bitten ihn ganz zu lassen.", Riya reichte Alor den Dolch wieder. Zwar mit einem unguten Gefühl im Bauch, doch die Neugier war momentan größer.
"Ich meine, ich zerstöre dein Hab und Gut ja auch nicht...zumindest nicht, solange meines auch in Ruhe gelassen wird", fügte sie hinzu und blickte mit herausforderndem Grinsen kurz Wilbur an, denn sie hatte nicht vergessen, dass er sich an ihren Sachen zu schaffen gemacht hatte.
"Versteh mich bitte nicht falsch Alor, aber wenn man schonmal im Besitz einer so...wertvollen Waffe ist, dann möchte man doch nicht, dass sie zerstört wird. Ich muss Wahnsinnig sein, dass ich ihn dir wirklich wieder gebe. Ich kann wohl nicht mehr tun, als dich darum zu bitten ihn ganz zu lassen.", Riya reichte Alor den Dolch wieder. Zwar mit einem unguten Gefühl im Bauch, doch die Neugier war momentan größer.
"Ich meine, ich zerstöre dein Hab und Gut ja auch nicht...zumindest nicht, solange meines auch in Ruhe gelassen wird", fügte sie hinzu und blickte mit herausforderndem Grinsen kurz Wilbur an, denn sie hatte nicht vergessen, dass er sich an ihren Sachen zu schaffen gemacht hatte.
Scáth- Forenzombie
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Re: Eradir - Kapitel 3
Nyara blinzelte ein paar mal, unsicher, was da gerade eben passiert war. Es ging alles so schnell. Irgendetwas hatte Alor getan, dass Fay vor Schmerz hatte aufspringen lassen und Wilbur dazu gebrachte hatte, ihm fast eine schallende Ohrfeige zu verpassen. Ihr Blick fiel auf einen seltsam aussehenden Dolch, den Riya vom Boden aufhob. Was hatte das alles zu bedeuten?
Wo bin ich da nur reingeraten?, seufzte sie innerlich und beobachtete erstaunt, wie Riya Alor den Dolch reichte - freiwillig. Er sollte also weiter damit herumexperimentieren, was womöglich alle Aufmerksamkeit auf sie ziehen würde? Denn genau das war ja gerade beinahe geschehen, wie sich Nyara zusammenreimen konnte. Sie warf Riya einen skeptischen Blick zu. Das war doch wohl nicht ihr Ernst, oder?
Dabei entging ihr nicht das herausfordernde Grinsen, dass Riya Wilbur zugeworfen hatte. Was da wohl passiert ist? Seltsame Truppe... Sie unterdrückte den Drang, sofort mit einer solchen Frage dazwischenzuplatzen. Frag lieber nichts, was dich womöglich nichts angeht. Vielleicht konnte sie Fay später unbemerkt fragen. Ihr Blick fiel wieder auf Alor und den Dolch in seinen Händen. Vorsichtshalber rutschte sie so weit weg von ihm, wie nur möglich. Wenn er wieder mit Magie herumspielen würde, wollte sie lieber nicht in seiner Schussbahn stehen.
Wo bin ich da nur reingeraten?, seufzte sie innerlich und beobachtete erstaunt, wie Riya Alor den Dolch reichte - freiwillig. Er sollte also weiter damit herumexperimentieren, was womöglich alle Aufmerksamkeit auf sie ziehen würde? Denn genau das war ja gerade beinahe geschehen, wie sich Nyara zusammenreimen konnte. Sie warf Riya einen skeptischen Blick zu. Das war doch wohl nicht ihr Ernst, oder?
Dabei entging ihr nicht das herausfordernde Grinsen, dass Riya Wilbur zugeworfen hatte. Was da wohl passiert ist? Seltsame Truppe... Sie unterdrückte den Drang, sofort mit einer solchen Frage dazwischenzuplatzen. Frag lieber nichts, was dich womöglich nichts angeht. Vielleicht konnte sie Fay später unbemerkt fragen. Ihr Blick fiel wieder auf Alor und den Dolch in seinen Händen. Vorsichtshalber rutschte sie so weit weg von ihm, wie nur möglich. Wenn er wieder mit Magie herumspielen würde, wollte sie lieber nicht in seiner Schussbahn stehen.
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Re: Eradir - Kapitel 3
„Ich hatte nicht vor, den Dolch zu zerstören“, antwortete Alor etwas kühl. Er war froh, dass sich nun wieder seinen eigenen Finger um den Griff schlossen und er ihn wieder halten konnte – in seinen Händen war er wenigstens in Sicherheit und wurde davor bewahrt, Schaden anzurichten. Er glaubte sehr wohl zu wissen, was er tat, auch wenn Riya das anders sehen mochte.
„Ich hätte ihn gerade auch in eine Kerzenflamme halten können, das hätte ihm genauso wenig geschadet, aber Verzeihung, dass es mir einfacher schien, mit einem kleinen Handgriff Feuer zu beschwören. Außerdem hätte mich das mit Sicherheit umgebracht, hätte ich versucht, die Klinge zu schmelzen, wenn sie schon bei einer kleinen Flamme so stark reagiert. Mächtige Magie wäre auch gar nicht nötig, um das Ding kaputt zu machen. Dir scheint noch nicht klar zu sein, dass es sich bei diesem Dolch hier um ein Werkzeug und keine Waffe handelt. Natürlich ist er dafür gedacht, zu verletzen, aber nur zu Ritualzwecken. Siehst du hier den Durchbruch im Metall?“, fragte er und wies auf das schmale, schlitzförmige Loch, das sich vom Heft des Dolches etwa eine Daumenlänge im Stahl entlangzog.
„Im Kampf ist der Dolch völlig nutzlos, denn sobald du versuchst, damit einen Schlag abzuwehren oder allgemein damit falsch auf etwas Hartes triffst, wird dein wertvoller, kleiner Freund einfach brechen.“
Alor griff ihre Wortwahl etwas gereizt auf. Er wusste nicht, ob es ihn beunruhigen sollte, das Riya scheinbar sehr an dem Dolch hing. Das würde bestimmt noch zum Problem werden, denn er hielt es inzwischen für ziemlich unverantwortlich, ihr diesen Dolch zu lassen. Schließlich war er, da war sich Alor sicher, ein nekromantisches Artefakt und sie im Grunde noch ein fast Kind, das zudem überhaupt nicht wusste, damit umzugehen. Er wusste selbst noch nicht genau, was es alles mit dieser Ritualklinge auf sich hatte, doch er war überzeugt:
„In Händen Unkundiger hat das Ding nichts zu suchen. Tut mir leid Riya. Du merkst wahrscheinlich noch nicht einmal, dass er bei Berührung eine magische Verbindung eingeht, aber ich kann das spüren und kann sagen, dass das mehr als nur beunruhigend ist. Ich sollte mich aber noch eingehender damit befassen, bevor ich entscheide, wie wir damit verfahren sollten. Aber es kann nicht schaden, sich zuvor andere Meinungen darüber anzuhören.“
Weil gerade in diesem Moment scheinbar niemand anderes verfügbar war, gab Alor Wilbur den Dolch, obwohl er nicht wirklich davon überzeugt war, dass der Alchemist sich mit so etwas tatsächlich auskannte, und obwohl Riya das vermutlich nicht gefallen dürfte.
„Da, "Widerling", untersuche ihn und sag mir, was du denkst“, sagte Alor etwas ungeduldig und musterte Wilbur ernst und prüfend. Er hatte auf jeden Fall vor, den kleinen Mann im Auge zu behalten, solange dieser den Dolch hatte.
„Ich hätte ihn gerade auch in eine Kerzenflamme halten können, das hätte ihm genauso wenig geschadet, aber Verzeihung, dass es mir einfacher schien, mit einem kleinen Handgriff Feuer zu beschwören. Außerdem hätte mich das mit Sicherheit umgebracht, hätte ich versucht, die Klinge zu schmelzen, wenn sie schon bei einer kleinen Flamme so stark reagiert. Mächtige Magie wäre auch gar nicht nötig, um das Ding kaputt zu machen. Dir scheint noch nicht klar zu sein, dass es sich bei diesem Dolch hier um ein Werkzeug und keine Waffe handelt. Natürlich ist er dafür gedacht, zu verletzen, aber nur zu Ritualzwecken. Siehst du hier den Durchbruch im Metall?“, fragte er und wies auf das schmale, schlitzförmige Loch, das sich vom Heft des Dolches etwa eine Daumenlänge im Stahl entlangzog.
„Im Kampf ist der Dolch völlig nutzlos, denn sobald du versuchst, damit einen Schlag abzuwehren oder allgemein damit falsch auf etwas Hartes triffst, wird dein wertvoller, kleiner Freund einfach brechen.“
Alor griff ihre Wortwahl etwas gereizt auf. Er wusste nicht, ob es ihn beunruhigen sollte, das Riya scheinbar sehr an dem Dolch hing. Das würde bestimmt noch zum Problem werden, denn er hielt es inzwischen für ziemlich unverantwortlich, ihr diesen Dolch zu lassen. Schließlich war er, da war sich Alor sicher, ein nekromantisches Artefakt und sie im Grunde noch ein fast Kind, das zudem überhaupt nicht wusste, damit umzugehen. Er wusste selbst noch nicht genau, was es alles mit dieser Ritualklinge auf sich hatte, doch er war überzeugt:
„In Händen Unkundiger hat das Ding nichts zu suchen. Tut mir leid Riya. Du merkst wahrscheinlich noch nicht einmal, dass er bei Berührung eine magische Verbindung eingeht, aber ich kann das spüren und kann sagen, dass das mehr als nur beunruhigend ist. Ich sollte mich aber noch eingehender damit befassen, bevor ich entscheide, wie wir damit verfahren sollten. Aber es kann nicht schaden, sich zuvor andere Meinungen darüber anzuhören.“
Weil gerade in diesem Moment scheinbar niemand anderes verfügbar war, gab Alor Wilbur den Dolch, obwohl er nicht wirklich davon überzeugt war, dass der Alchemist sich mit so etwas tatsächlich auskannte, und obwohl Riya das vermutlich nicht gefallen dürfte.
„Da, "Widerling", untersuche ihn und sag mir, was du denkst“, sagte Alor etwas ungeduldig und musterte Wilbur ernst und prüfend. Er hatte auf jeden Fall vor, den kleinen Mann im Auge zu behalten, solange dieser den Dolch hatte.
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Re: Eradir - Kapitel 3
Untersuche ihn und sag mir, was du denkst. Für was für einen Gockel hielt sich Alor eigentlich? Dieser Leichenpfuscher. Wilbur würde Alor eine Antwort geben, gewiss. Aber was ihren Wahrheitsgehalt betraf würde er es halten, wie die Hure mit dem Freier. Er würde das sagen, was Alor hören wollte.
Als sich seine Finger um den Griff der Waffe schlossen, konnte er doch nicht verhindern, dass ein Ausdruck von Gier über sein Gesicht huschte. Ein solches Artefakt fand man schliesslich nicht an jeder Strassenecke!
Wilbur versuchte sich zu beruhigen. Seine Hände begannen zu schwitzen.
"Ich bin kein Dorfheiler. Man kann nicht hier und da ein bißchen rumdrücken und dann erkennen, worum es sich bei diesem Artefakt genau handelt. Die Alchemie, meine Freunde, ist eine viel höhere Kunst."
Er lächelte Nyara zu.
"Sie ist die Verschmelzung von Geist, Magie und Materie. Nur die richtige Kombination, in der richtigen Vorgehensweise wird den Erfolg bescheren."
Er warf Alor einen kurzen Blick zu.
"Anstatt einfach drauf loszufackeln."
Er sah sich den Dolch konzentriert an und... hatte keine wirkliche Ahnung, was nun zu tun sei.
Er würde ein bißchen experimentieren müssen, seinem Instinkt folgen.
Na, dann wollen wir mal.
"Ich werde mich in Meditation versetzen und mit meinem Geist die Magie und die unheilige Seele des Dolchs abtasten. Wenn ich dabei spreche,... Wörter von mir gebe, merkt sie euch unbedingt."
Wilbur atmete einmal tief durch und wühlte kurz in seinen Taschen herum. Etwas Nebelquarzpulver dürfte hilfreich sein. Man benutzte es häufig für Erkennungszauber und er hatte schon einige Erfahrungen mit diesem nützlichen Stoff. Es erleichterte verborgene Magie zu offenbaren. Während des Herumwühlens hatte er sich jedoch einen kleinen Schnitt mit der Dolchklinge an seinem Zeigenfinger verpasst. Unwarscheinlich, dass einer der anderen es bemerkt hatte.
Er hielt den Dolch weiter fest umklammert und streute ein wenig des gräulichen Pulvers auf die Klinge und murmelte die Formel des Erkennungszaubers.
Seine Augen schlossen sich. Er dachte sich in den Dolch hinein. Hoffte auf etwas. Irgendetwas.
Als sich seine Finger um den Griff der Waffe schlossen, konnte er doch nicht verhindern, dass ein Ausdruck von Gier über sein Gesicht huschte. Ein solches Artefakt fand man schliesslich nicht an jeder Strassenecke!
Wilbur versuchte sich zu beruhigen. Seine Hände begannen zu schwitzen.
"Ich bin kein Dorfheiler. Man kann nicht hier und da ein bißchen rumdrücken und dann erkennen, worum es sich bei diesem Artefakt genau handelt. Die Alchemie, meine Freunde, ist eine viel höhere Kunst."
Er lächelte Nyara zu.
"Sie ist die Verschmelzung von Geist, Magie und Materie. Nur die richtige Kombination, in der richtigen Vorgehensweise wird den Erfolg bescheren."
Er warf Alor einen kurzen Blick zu.
"Anstatt einfach drauf loszufackeln."
Er sah sich den Dolch konzentriert an und... hatte keine wirkliche Ahnung, was nun zu tun sei.
Er würde ein bißchen experimentieren müssen, seinem Instinkt folgen.
Na, dann wollen wir mal.
"Ich werde mich in Meditation versetzen und mit meinem Geist die Magie und die unheilige Seele des Dolchs abtasten. Wenn ich dabei spreche,... Wörter von mir gebe, merkt sie euch unbedingt."
Wilbur atmete einmal tief durch und wühlte kurz in seinen Taschen herum. Etwas Nebelquarzpulver dürfte hilfreich sein. Man benutzte es häufig für Erkennungszauber und er hatte schon einige Erfahrungen mit diesem nützlichen Stoff. Es erleichterte verborgene Magie zu offenbaren. Während des Herumwühlens hatte er sich jedoch einen kleinen Schnitt mit der Dolchklinge an seinem Zeigenfinger verpasst. Unwarscheinlich, dass einer der anderen es bemerkt hatte.
Er hielt den Dolch weiter fest umklammert und streute ein wenig des gräulichen Pulvers auf die Klinge und murmelte die Formel des Erkennungszaubers.
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Re: Eradir - Kapitel 3
Alor verschränkte seine Arme vor dem Körper, während er darauf wartete, dass... nun, irgendetwas geschah. Er wartete mit wachsender Ungeduld. So wie Wilbur seine magischen Untersuchungsmethoden zu missbilligen schien, breitete sich auch in dem Magier Unmut aus. Dass irgendwelcher gräulicher Dreck auf der Klinge besser funktionieren würde als den Dolch mit Energie zu füttern, bezweifelte er stark. Er hatte noch nie viel von Magie gehalten, für die man Zutaten verwenden musste. Sie funktionierte, das schon, doch für einen Magier war das höchste Ziel, spontan und zu jeder Zeit Zauber wirken zu können, ohne Hilfsmittel zu benötigen... Zumindest war das es, was sein ehemaliger Meister stets hatte zu sagen pflegen.
Wilbur rührte sich nicht. Er schwitzte. Er sagte nichts, aber seine Lippen bewegten sich tatsächlich. Entweder war es ein nervöser Tick oder der Alchemist murmelte im Geiste von sich hin. Und das sicher einige Minuten lang. Alor kniff etwas entnervt die Augen zusammen und schließlich riss sein Geduldsfaden.
Wilbur erschrak, als Alors Finger sich plötzlich um sein Handgelenk schlossen und hätte der Magier es nicht in weiser Voraussicht festgehalten, hätte der kleine Alchemist womöglich vor Überraschung mit dem Dolch um sich geschlagen.
Wilbur war etwas irritiert. Er fühlte sich benommen und seine Glieder waren steif als hätte er sie lange nicht mehr bewegt. Und er fror etwas. Es brauchte einen Moment, bis Alors Gesicht, in dem sich Ungeduld mit Sorge mischte, vor ihm scharf wurde.
"Ich sagte, das wird reichen", hörte Wilbur und schloss nur aus der Wortwahl, dass sein Gegenüber sich wiederholte. Doch er konnte sich nicht erinnern, dass Alor das schon einmal gesagt hatte.
"Vielleicht sollten wir uns morgen damit befassen", schlug Alor vor. "Du sieht etwas elend aus."
Wilbur nickte mechanisch. Er versuchte, sich zu erinnern, was geschehen war... was er gesehen hatte. Dass er etwas gesehen hatte, wusste er, da war er sich sicher, doch es war verschwommen. Aber ein Schauder durchfuhr seinen ganzen Körper. Er konnte nicht genau sagen, wie lange er weggetreten gewesen war. Ihm kam es vor wie Sekunden und zugleich auch wie Tage.
Der Alchemist nahm wahr, dass Alor den Dolch aus seiner Umklammerung schälte, und er ließ ihn gewähren. Erst, als er den Dolch nicht mehr berührte, kamen seine Sinne endgültig wieder.
Alor übergab den Dolch an Riya, nicht ohne Zögern, doch er tat es.
"Es wäre besser, wenn ich ihn verwahre", sagte der Magier ihr, "doch nimm ihn nur, bis wir wissen, was wir damit anstellen sollen... Du solltest ihn nicht direkt berühren, auch nicht am Heft. Daraus würde nichts Gutes erwachsen. Wickel ihn einfach in ein Tuch oder so etwas ein."
Bis zum Morgen würde es noch dauern und da die meisten der Gruppe zuvor kaum geschlafen haben, wurden sie einer nach dem anderen von der Müdigkeit übermannt. Auch Riya, die sich misstrauisch vorgenommen hatte, Nyara nicht aus den Augen zu lassen und nicht zu schlafen, wenn die Gefahr bestand, dass die noch Fremde ihr dann die Kehle durchschneiden würde, nickte letztendlich ein.
Wilbur rührte sich nicht. Er schwitzte. Er sagte nichts, aber seine Lippen bewegten sich tatsächlich. Entweder war es ein nervöser Tick oder der Alchemist murmelte im Geiste von sich hin. Und das sicher einige Minuten lang. Alor kniff etwas entnervt die Augen zusammen und schließlich riss sein Geduldsfaden.
Wilbur erschrak, als Alors Finger sich plötzlich um sein Handgelenk schlossen und hätte der Magier es nicht in weiser Voraussicht festgehalten, hätte der kleine Alchemist womöglich vor Überraschung mit dem Dolch um sich geschlagen.
Wilbur war etwas irritiert. Er fühlte sich benommen und seine Glieder waren steif als hätte er sie lange nicht mehr bewegt. Und er fror etwas. Es brauchte einen Moment, bis Alors Gesicht, in dem sich Ungeduld mit Sorge mischte, vor ihm scharf wurde.
"Ich sagte, das wird reichen", hörte Wilbur und schloss nur aus der Wortwahl, dass sein Gegenüber sich wiederholte. Doch er konnte sich nicht erinnern, dass Alor das schon einmal gesagt hatte.
"Vielleicht sollten wir uns morgen damit befassen", schlug Alor vor. "Du sieht etwas elend aus."
Wilbur nickte mechanisch. Er versuchte, sich zu erinnern, was geschehen war... was er gesehen hatte. Dass er etwas gesehen hatte, wusste er, da war er sich sicher, doch es war verschwommen. Aber ein Schauder durchfuhr seinen ganzen Körper. Er konnte nicht genau sagen, wie lange er weggetreten gewesen war. Ihm kam es vor wie Sekunden und zugleich auch wie Tage.
Der Alchemist nahm wahr, dass Alor den Dolch aus seiner Umklammerung schälte, und er ließ ihn gewähren. Erst, als er den Dolch nicht mehr berührte, kamen seine Sinne endgültig wieder.
Alor übergab den Dolch an Riya, nicht ohne Zögern, doch er tat es.
"Es wäre besser, wenn ich ihn verwahre", sagte der Magier ihr, "doch nimm ihn nur, bis wir wissen, was wir damit anstellen sollen... Du solltest ihn nicht direkt berühren, auch nicht am Heft. Daraus würde nichts Gutes erwachsen. Wickel ihn einfach in ein Tuch oder so etwas ein."
Bis zum Morgen würde es noch dauern und da die meisten der Gruppe zuvor kaum geschlafen haben, wurden sie einer nach dem anderen von der Müdigkeit übermannt. Auch Riya, die sich misstrauisch vorgenommen hatte, Nyara nicht aus den Augen zu lassen und nicht zu schlafen, wenn die Gefahr bestand, dass die noch Fremde ihr dann die Kehle durchschneiden würde, nickte letztendlich ein.
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Re: Eradir - Kapitel 3
Alor wachte schweißgebadet auf. Die Luft im Zelt war stickig und schwül, aber das schien hauptsächlich von draußen zu kommen. Die Sonne hatte die Kühle der Nacht vertrieben und den Sumpf um das Lager herum bereits in den wenigen Stunden, in denen sie schon am Himmel stand, derart aufgewärmt, dass wohl kein Zweifel daran bestand, dass allen hier wieder ein kräftezehrend heißer Tag bevorstand. Jedoch wusste Alor, dass sie sich nicht dazu hinreißen lassen durften, alle Wachsamkeit beseite zu legen - so schwer es unter diesen Umständen auch sein mochte, konzentriert zu bleiben.
Alor raffte sich mühsam vom Boden des Zeltes - seinem Schlafplatz - auf und schlich sich leise, wenn auch vor Schlaftrunkenheit etwas taumelnd, nach draußen. Vom erbarmungslosen Licht der Sonne geblendet, kniff er eine Augen zusammen und musste diese zusätzlich mit der Hand abschirmen. Im Lager um ihn herum, so erkannte er, herrschte bereits der übliche, söldner- und zivilistenreiche und deshalb ziemlich chaotische Betrieb. Nichts zeugte von Streit oder Radau, was erst einmal enttäuschend war, aber das musste nicht unbedingt bedeuten, dass die nächtliche Aktion mit dem ausgesaugten Assassinen wirkungslos gewesen war.
Alor stapfte los. Bis auf Fays Echse Argus, die vor dem Zelt dösend die pralle Sonne genoss, schienen sich alle anderen nur Schatten oder eine kühle Erfrischung zu wünschen. Auf Letzteres hatte Alor es abgesehen und da er sich erinnerte, gestern Nacht an einem der vielen Brunnen vorbeigekommen zu sein, die im Lager verstreut waren, musste er auch nicht suchend umherirren. Um die Truppen mit Wasser versorgen, hatte man hier in dieser unwirtlichen Gegend auf Magie zurückgreifen müssen, um die Brunnen auszuheben und dann auch dafür zu sorgen, dass diese von Wasser gespeist wurden, das man mit gut Glück noch nicht einmal abkochen musste, um es trinken zu können... Doch Alor war, trotzdem er durstig war, nicht so naiv, das Risiko einfach einzugehen. Wenn viele Menschen auf einem Fleck hocken und sich wenige Wasserquellen teilten, war auch immer die Gefahr von unerwünschten und ansteckenden Verunreinigungen gegeben. Er wartete, bis er an der Reihe war, denn am Brunnen herrschte Andrang, und befreite sich und seine inzwischen sehr mitgenommene Kleidung so gut es ging von dem Schweiß und den Dreck der letzten Tage. Als er damit fertig war und wieder in die noch nassen Sachen hineinschlüpfte, fühlte er sich erfrischter. Eine Rasur wäre ihm noch lieb gewesen, dachte er unwillkürlich, als er sich über sein stoppelübersätes Kinn strich, jedoch hatte er kein geeignetes Messer dafür.
Mit einem frischen Eimer Wasser in jeder Hand (er hat sich einfach erdreistet, diese mitzunehmen und niemand hatte ihn daran gehindert) kehrte Alor zum Zelt zurück. Einen stellte er Argus vor die Nase. Ob der Eimer voll Wasser für die Echse reichte, wusste er nicht, aber es war wenigstens vorerst ein bisschen. Das Wasser im anderen brachte er per Magie zum Kochen und entzog ihm anschließend soviel Ernergie, dass es angenehm kühl wurde. Nun war es sicher trinkbar. Nicht quellrein, denn leicht trüb blieb es trotzdem, aber immerhin war die Gefahr nun gering, dadurch krank zu werden. Zufrieden mit seinem Werk schöpfte er sich einen durstlöschenden Schluck, bevor er die Zeltplane zurückschlug und eintrat.
"Guten Morgen, aufgewacht!", forderte er im gut gelaunten Tonfall. Wer nicht bereits wach gewesen war, war es nun sicherlich. "Die Sonne lacht und ich habe etwas zu trinken mitgebracht!", reimt er spontan und grinsend in die Runde. Positiv zu denken konnte angesichts dessen, was sie noch vorhatten, nicht verkehrt sein. Nun fehlte eigentlich nur noch etwas Essbares. Vielleicht hatten die anderen noch etwas bei sich, was als Frühstück herhalten konnte. Wenn nicht... nun, die Zeit drängte sowieso.
Alor raffte sich mühsam vom Boden des Zeltes - seinem Schlafplatz - auf und schlich sich leise, wenn auch vor Schlaftrunkenheit etwas taumelnd, nach draußen. Vom erbarmungslosen Licht der Sonne geblendet, kniff er eine Augen zusammen und musste diese zusätzlich mit der Hand abschirmen. Im Lager um ihn herum, so erkannte er, herrschte bereits der übliche, söldner- und zivilistenreiche und deshalb ziemlich chaotische Betrieb. Nichts zeugte von Streit oder Radau, was erst einmal enttäuschend war, aber das musste nicht unbedingt bedeuten, dass die nächtliche Aktion mit dem ausgesaugten Assassinen wirkungslos gewesen war.
Alor stapfte los. Bis auf Fays Echse Argus, die vor dem Zelt dösend die pralle Sonne genoss, schienen sich alle anderen nur Schatten oder eine kühle Erfrischung zu wünschen. Auf Letzteres hatte Alor es abgesehen und da er sich erinnerte, gestern Nacht an einem der vielen Brunnen vorbeigekommen zu sein, die im Lager verstreut waren, musste er auch nicht suchend umherirren. Um die Truppen mit Wasser versorgen, hatte man hier in dieser unwirtlichen Gegend auf Magie zurückgreifen müssen, um die Brunnen auszuheben und dann auch dafür zu sorgen, dass diese von Wasser gespeist wurden, das man mit gut Glück noch nicht einmal abkochen musste, um es trinken zu können... Doch Alor war, trotzdem er durstig war, nicht so naiv, das Risiko einfach einzugehen. Wenn viele Menschen auf einem Fleck hocken und sich wenige Wasserquellen teilten, war auch immer die Gefahr von unerwünschten und ansteckenden Verunreinigungen gegeben. Er wartete, bis er an der Reihe war, denn am Brunnen herrschte Andrang, und befreite sich und seine inzwischen sehr mitgenommene Kleidung so gut es ging von dem Schweiß und den Dreck der letzten Tage. Als er damit fertig war und wieder in die noch nassen Sachen hineinschlüpfte, fühlte er sich erfrischter. Eine Rasur wäre ihm noch lieb gewesen, dachte er unwillkürlich, als er sich über sein stoppelübersätes Kinn strich, jedoch hatte er kein geeignetes Messer dafür.
Mit einem frischen Eimer Wasser in jeder Hand (er hat sich einfach erdreistet, diese mitzunehmen und niemand hatte ihn daran gehindert) kehrte Alor zum Zelt zurück. Einen stellte er Argus vor die Nase. Ob der Eimer voll Wasser für die Echse reichte, wusste er nicht, aber es war wenigstens vorerst ein bisschen. Das Wasser im anderen brachte er per Magie zum Kochen und entzog ihm anschließend soviel Ernergie, dass es angenehm kühl wurde. Nun war es sicher trinkbar. Nicht quellrein, denn leicht trüb blieb es trotzdem, aber immerhin war die Gefahr nun gering, dadurch krank zu werden. Zufrieden mit seinem Werk schöpfte er sich einen durstlöschenden Schluck, bevor er die Zeltplane zurückschlug und eintrat.
"Guten Morgen, aufgewacht!", forderte er im gut gelaunten Tonfall. Wer nicht bereits wach gewesen war, war es nun sicherlich. "Die Sonne lacht und ich habe etwas zu trinken mitgebracht!", reimt er spontan und grinsend in die Runde. Positiv zu denken konnte angesichts dessen, was sie noch vorhatten, nicht verkehrt sein. Nun fehlte eigentlich nur noch etwas Essbares. Vielleicht hatten die anderen noch etwas bei sich, was als Frühstück herhalten konnte. Wenn nicht... nun, die Zeit drängte sowieso.
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Re: Eradir - Kapitel 3
Den Dolch wieder in ihren eigenen Händen zu halten war für Riya die reinste Erleichterung. Das Zittern hatte sich sofort gelegt und eine angenehme Wärme breitete sich in ihrem Körper aus. Zufrieden Lächelte sie, nickte letzten Endes sogar Alor dankend zu, denn er hatte ihr den Dolch wirklich zurückgegeben, obwohl er ihn selbst verwahren wollte.
"Danke. Ich passe darauf auf, dass habe ich ja die ganze Zeit und noch niemand ist an ihm gestorben....denke ich", antwortete Riya Alor. Vielleicht wäre es klug seinem Rat zu folgen und den Dolch einzuwickeln, bevor man sich ungewollt schnitt. Riya suchte nach einem Stofffetzen im Zelt, wurde schnell fündig, und wickelte den Dolch vorsichtig darin ein. Einen letzten, langen Blick auf ihn, konnte sie sich jedoch nicht verkneifen.
Es verging eine Weile, und einige waren schon eingeschlafen. Auch Riya merkte das sie immer Müder wurde. Sie versuchte es zu ignorieren und wach zu bleiben, doch dieses Vorhaben gelang ihr nur kurz. Schließlich schlief auch sie ein, wenn auch ungewollt.
Die Zeit, in der alle schliefen verlief glücklicherweise ohne Probleme. Riya hatte zweifel, und sie bereute es zutiefst dass sie eingeschlafen war, doch im Endeffekt musste auch sie sich eingestehen, dass der Schlaf ihr unglaublich gut getan hat.
Riya setzte sich verwundert auf, als Alor gut gelaunt das Zelt betrat. Sie gähnte laut, und betrachtete den Magier verwundert. Mit einem kurzen Blick versicherte sie sich, dass der Dolch noch an seinem Platz war, dann wand sie sich wieder Alor zu. Erst als sie die Eimer voll mit Wasser sah, merkte sie, wie durstig sie eigentlich war.
"Das ist ja der reinste Luxus hier", scherzte Riya, während sie sich Wasser aus dem Eimer schöpfte und genüsslich ein paar Schlücke trank. Fehlte nurnoch etwas Essbares. Schnell stapfte Riya zu ihren Sachen und schaute nach, ob noch etwas Proviant übrig geblieben war.
"Danke. Ich passe darauf auf, dass habe ich ja die ganze Zeit und noch niemand ist an ihm gestorben....denke ich", antwortete Riya Alor. Vielleicht wäre es klug seinem Rat zu folgen und den Dolch einzuwickeln, bevor man sich ungewollt schnitt. Riya suchte nach einem Stofffetzen im Zelt, wurde schnell fündig, und wickelte den Dolch vorsichtig darin ein. Einen letzten, langen Blick auf ihn, konnte sie sich jedoch nicht verkneifen.
Es verging eine Weile, und einige waren schon eingeschlafen. Auch Riya merkte das sie immer Müder wurde. Sie versuchte es zu ignorieren und wach zu bleiben, doch dieses Vorhaben gelang ihr nur kurz. Schließlich schlief auch sie ein, wenn auch ungewollt.
Die Zeit, in der alle schliefen verlief glücklicherweise ohne Probleme. Riya hatte zweifel, und sie bereute es zutiefst dass sie eingeschlafen war, doch im Endeffekt musste auch sie sich eingestehen, dass der Schlaf ihr unglaublich gut getan hat.
Riya setzte sich verwundert auf, als Alor gut gelaunt das Zelt betrat. Sie gähnte laut, und betrachtete den Magier verwundert. Mit einem kurzen Blick versicherte sie sich, dass der Dolch noch an seinem Platz war, dann wand sie sich wieder Alor zu. Erst als sie die Eimer voll mit Wasser sah, merkte sie, wie durstig sie eigentlich war.
"Das ist ja der reinste Luxus hier", scherzte Riya, während sie sich Wasser aus dem Eimer schöpfte und genüsslich ein paar Schlücke trank. Fehlte nurnoch etwas Essbares. Schnell stapfte Riya zu ihren Sachen und schaute nach, ob noch etwas Proviant übrig geblieben war.
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Re: Eradir - Kapitel 3
Wilbur erwachte aus dunklen Träumen. Einige der Bilder verharrten wie flüchtige Schemen kurz in seinen Gedanken. Undeutlich, grau und von einer Aura der Bedrohung umgeben.
Er streckte sich und stand auf. Dieser Dolch war ihm ein Rätsel, doch jetzt war nicht die Zeit seine sonderbaren Geheimnisse zu lüften. Er trabte zu dem Eimer und klatschte sich eine Hand voll Wasser ins Gesicht.
"So, da wir nun wach sind, gilt es wohl einige Dinge zu besprechen."
Er blickte zu Nyara, die ebenfalls erwacht war. Welch putziger Anblick, dieses kleine, verschlafene Ding.
"Wie du schon weißt stehen wir gewissermaßen auf Kriegsfuss mit Omega. Und nun zieht es uns in seine Festung."
Er sah sich kurz unsicher um, ob jemand Einspruch gegen seine offene Ausführung erhob.
"Wir reisen per Karawane. Eine unsichere Reise. Wir haben vor Omega zu begegnen. Nun musst du entscheiden, ob du deines Weges ziehen willst, oder... uns durch die schwarzen Tore begleiten willst."
Er streckte sich und stand auf. Dieser Dolch war ihm ein Rätsel, doch jetzt war nicht die Zeit seine sonderbaren Geheimnisse zu lüften. Er trabte zu dem Eimer und klatschte sich eine Hand voll Wasser ins Gesicht.
"So, da wir nun wach sind, gilt es wohl einige Dinge zu besprechen."
Er blickte zu Nyara, die ebenfalls erwacht war. Welch putziger Anblick, dieses kleine, verschlafene Ding.
"Wie du schon weißt stehen wir gewissermaßen auf Kriegsfuss mit Omega. Und nun zieht es uns in seine Festung."
Er sah sich kurz unsicher um, ob jemand Einspruch gegen seine offene Ausführung erhob.
"Wir reisen per Karawane. Eine unsichere Reise. Wir haben vor Omega zu begegnen. Nun musst du entscheiden, ob du deines Weges ziehen willst, oder... uns durch die schwarzen Tore begleiten willst."
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Re: Eradir - Kapitel 3
Nyara schreckte verwirrt hoch, als Alor das Zelt betrat und fröhlich alle weckte, die ohnehin nicht schon wach waren. Es dauerte eine Momente, bis sie sich daran erinnerte, wo sie war und wie sie dorthin gekommen war. Müde rappelte sie sich vom kalten Zeltboden auf und sah verschlafen in die Runde. Man schien ihr heute wohl etwas freundlicher gesinnt zu sein, als am gestrigen Abend. Nach kurzem Zögern ging auch sie zu dem Eimer, trank ein paar Schlücke und spritze sich etwas Wasser ins Gesicht. Dann wandte sie sich entschlossen an Wilbur.
"Alles ist besser, als noch länger in diesem stinkenden Loch herumzusitzen und abzuwarten, also werde ich mit euch ziehen. Wenn das für euch in Ordnung geht", fügte sie noch mit einem kleinen, fragenden Seitenblick auf Alor und Riya hinzu.
"Alles ist besser, als noch länger in diesem stinkenden Loch herumzusitzen und abzuwarten, also werde ich mit euch ziehen. Wenn das für euch in Ordnung geht", fügte sie noch mit einem kleinen, fragenden Seitenblick auf Alor und Riya hinzu.
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Re: Eradir - Kapitel 3
Alor zuckte mit den Schultern.
"Wenn es dir Freude bereitet", antwortet er Nyara. "Aber wir können wir können dir wohl nicht garantieren, dass unser Ziel besser ist als dieser Ort hier."
Der Magier setzte sich im Schneidersitz auf den staubigen Boden, der auch sogleich Freude daran fand, an seiner vom Waschen noch feuchten Kleidung kleben zu bleiben. Alor machte das wenig aus. Er lebte schon zu lange das Leben eines Söldners als dass ihn Schmutz allzu stören würde. Riya reichte ihm etwas von dem Brot und dem getrocknetem Fleisch, das sie hatte finden können. Er begann sogleich mit dem Frühstück und spülte das trockene und salzige Mahl mit Wasser herunter.
"Ich war noch nie nördlich des Gebirges", erzählte er kauend und immer noch an Nyara gewandt, "aber wenn die Schauermärchen, die hier kursieren, auch nur halbwegs wahr sind, brauchen wir uns wohl auf keine Aussicht auf eine schöne Landschaft freuen."
Er hatte gehört, dass das Reich des Vampirfürsten von den schändlichen Kreaturen, die dort herumstreiften, und von der Magie so arg in Mitleidenschaft gezogen worden war, dass es nun wüst und unfruchtbar war, wo einst das Grün nur so gesprießt hatte... Was nicht bedeutete, dass das auch der Wahrheit entsprechen musste.
"Wilbur wird es wissen", fiel ihm ein, ohne den Alchemisten anzusehen. "Aber wir werden das angebliche Ödland wohl bald alle zu Gesicht bekommen. Fragt sich nur, ob als freie Leute oder in Ketten. "
Alor schluckte und überlegte einen kurzen Moment.
"Würde mich nicht wundern, um ehrlich zu sein. Sag mit eins, Wilbur: Warum Titus? Wahrscheinlich bist du ihm 'rein zufällig' begegnet, nicht wahr? Ich könnte schwören, er kann Möglichkeiten, andere über den Tisch zu ziehen, wittern, und legt sich auf die Lauer", scherzt Alor lächelnd, obwohl er sich nicht sicher ist, ob es sich wirklich um einen Scherz handelte oder dieser nichts als die pure Wahrheit war.
"Glaub mir, ich kenne diesen Kerl. Der macht nur Geschäfte, wenn er sich einen hohen Gewinn davon verspricht. Er ist wie ein Vampir, nur saugt er kein Blut, sondern anderen das Geld aus den Taschen. Und dabei kennt er keine Skrupel. Das hast du doch bestimmt gemerkt. Wenn er höflich lacht, dann nur um zu verbergen, dass er eigentlich diebisch grinst."
"Wenn es dir Freude bereitet", antwortet er Nyara. "Aber wir können wir können dir wohl nicht garantieren, dass unser Ziel besser ist als dieser Ort hier."
Der Magier setzte sich im Schneidersitz auf den staubigen Boden, der auch sogleich Freude daran fand, an seiner vom Waschen noch feuchten Kleidung kleben zu bleiben. Alor machte das wenig aus. Er lebte schon zu lange das Leben eines Söldners als dass ihn Schmutz allzu stören würde. Riya reichte ihm etwas von dem Brot und dem getrocknetem Fleisch, das sie hatte finden können. Er begann sogleich mit dem Frühstück und spülte das trockene und salzige Mahl mit Wasser herunter.
"Ich war noch nie nördlich des Gebirges", erzählte er kauend und immer noch an Nyara gewandt, "aber wenn die Schauermärchen, die hier kursieren, auch nur halbwegs wahr sind, brauchen wir uns wohl auf keine Aussicht auf eine schöne Landschaft freuen."
Er hatte gehört, dass das Reich des Vampirfürsten von den schändlichen Kreaturen, die dort herumstreiften, und von der Magie so arg in Mitleidenschaft gezogen worden war, dass es nun wüst und unfruchtbar war, wo einst das Grün nur so gesprießt hatte... Was nicht bedeutete, dass das auch der Wahrheit entsprechen musste.
"Wilbur wird es wissen", fiel ihm ein, ohne den Alchemisten anzusehen. "Aber wir werden das angebliche Ödland wohl bald alle zu Gesicht bekommen. Fragt sich nur, ob als freie Leute oder in Ketten. "
Alor schluckte und überlegte einen kurzen Moment.
"Würde mich nicht wundern, um ehrlich zu sein. Sag mit eins, Wilbur: Warum Titus? Wahrscheinlich bist du ihm 'rein zufällig' begegnet, nicht wahr? Ich könnte schwören, er kann Möglichkeiten, andere über den Tisch zu ziehen, wittern, und legt sich auf die Lauer", scherzt Alor lächelnd, obwohl er sich nicht sicher ist, ob es sich wirklich um einen Scherz handelte oder dieser nichts als die pure Wahrheit war.
"Glaub mir, ich kenne diesen Kerl. Der macht nur Geschäfte, wenn er sich einen hohen Gewinn davon verspricht. Er ist wie ein Vampir, nur saugt er kein Blut, sondern anderen das Geld aus den Taschen. Und dabei kennt er keine Skrupel. Das hast du doch bestimmt gemerkt. Wenn er höflich lacht, dann nur um zu verbergen, dass er eigentlich diebisch grinst."
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Re: Eradir - Kapitel 3
"Blödsinn!", protestierte Wilbur augenblicklich.
"Es war genau umgekehrt", log er weiter.
"Diese Nase hier...", er tippte sich an den eigenen Zinken, "... hat einen untrüglichen Sinn für gute Gelegenheiten und Geschäfte. Ich war es der Titus fand. Alor, Alor, Alor, ich war nicht immer ein kleiner Trunkbrauer am Rande der Armut. Ich habe in den toten Landen gearbeitet." Sein Blick schweifte nun zu den anderen.
"Wo schwarzes Gezücht umgeht. Weder Mensch, noch Tier. Weder Elf noch Ork. Ich habe für Halsabschneider Aufträge ausgeführt und mit Bestienbändigern an einer Tafel gespeist - von blutigen Tellern gegessen." Er verschwieg, dass er sich die meiste Zeit ängstlich in seiner winzigen Kellerkammer verkrochen hatte.
"Titus ist ein Wurm, nichts weiter. Wir sollten ihn zwar nicht unterschätzen, aber wo wir hinreisen gibt es schlimmeres als Sklaven- und Hurenhändler."
"Es war genau umgekehrt", log er weiter.
"Diese Nase hier...", er tippte sich an den eigenen Zinken, "... hat einen untrüglichen Sinn für gute Gelegenheiten und Geschäfte. Ich war es der Titus fand. Alor, Alor, Alor, ich war nicht immer ein kleiner Trunkbrauer am Rande der Armut. Ich habe in den toten Landen gearbeitet." Sein Blick schweifte nun zu den anderen.
"Wo schwarzes Gezücht umgeht. Weder Mensch, noch Tier. Weder Elf noch Ork. Ich habe für Halsabschneider Aufträge ausgeführt und mit Bestienbändigern an einer Tafel gespeist - von blutigen Tellern gegessen." Er verschwieg, dass er sich die meiste Zeit ängstlich in seiner winzigen Kellerkammer verkrochen hatte.
"Titus ist ein Wurm, nichts weiter. Wir sollten ihn zwar nicht unterschätzen, aber wo wir hinreisen gibt es schlimmeres als Sklaven- und Hurenhändler."
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Re: Eradir - Kapitel 3
"Nun wenn Titus nur ein Wurm ist, frage ich mich, warum du nicht einfach zertreten hast." sagte Fay, dieses geschwollene Gerede, ließ ihren Kopf schmerzen.
"Wenn ich mir überlege, was uns in den letzten Tagen zugestoßen ist, kann mich die Aussicht, auf Wesen die weder Mensch, noch Tier, noch Wilbur sind kaum schocken."
Sie hatte ihren Giftdolch gedankenverloren gezogen und ritze damit Zeichen in den Boden zu ihren Füßen. Sie wollte aus diesem Lager heraus, in ihren Augen war es Zeit für ein bisschen Aktion.
"Wenn ich mir überlege, was uns in den letzten Tagen zugestoßen ist, kann mich die Aussicht, auf Wesen die weder Mensch, noch Tier, noch Wilbur sind kaum schocken."
Sie hatte ihren Giftdolch gedankenverloren gezogen und ritze damit Zeichen in den Boden zu ihren Füßen. Sie wollte aus diesem Lager heraus, in ihren Augen war es Zeit für ein bisschen Aktion.
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Re: Eradir - Kapitel 3
Alor zog etwas spöttisch eine Augenbraue hoch, als Wilbur sich selbst über Titus stellte. So recht glauben wollte er, dass Wilbur es war, der Titus gefunden hatte, und nicht umgekehrt, nicht. Am Endergebnis änderte das jedoch nichts und dabei hatte Alor kein gutes Gefühl.
Jedoch schaffte Fay es mit ihrem Kommentar, dass dem jungen Magier ein Grinsen über sein Gesicht huschte, bevor er seufzte und sich an den Alchemisten wandte.
"Sehen wir die Sache doch einmal so: Du hast mit ihm ein Geschäft ausgehandelt, ihm die Bezahlung aber schon gegeben, indem du ihm verraten hast, wo der tote Wyvern liegt. Damit haben wir ihn nicht mehr in der Hand. Folglich kann er sich jetzt überlegen, wie er mit uns am lukrativsten verfahren kann. Natürlich ist Titus nicht so schlimm wie das, was uns sonst noch erwarten wird. Ich will nur nicht als Sklave oder Hure dieses besagten Schlimmeren enden, Wilbur - ich hoffe, dafür hast du etwas Verständnis."
Dass Titus vorhaben könnte, sie zu verkaufen oder sogar selbst zu behalten, fand er gar nicht so abwegig. Vor allem Alor selbst würde für diese Schlange eine wertvolle Beute sein.
Er weiß, wer ich bin, wusste der Magier und verbannte Prinz. Solange er Rèsgon nicht betrat, war er ein freier Mensch, aber sobald er die Grenze zu den Hoheitsgebieten seines Bruders überquerte, war sein Kopf ein hübsches Sümmchen wert. Außerdem war sich Titus dessen bewusst, dass Alor seinen Meister ausgetrickst hatte, um aus dem Lager zu entkommen - schließlich hatte er diesen Schleimbeutel um Hilfe bitten müssen. Eigentlich stand Alor deswegen noch in Titus' Schuld...
"Lasst uns möglichst wenig Zeit verlieren und aufbrechen", schlug er vor. "Wir werden sehen, was uns erwartet. Wilbur, übernimmst du die Führung?"
Dann rappelte er sich auf und wandte sich an Riya.
"Was hälst du davon, wenn ich den Dolch doch für dich aufbewahre? So könnte ich ihn weiter untersuchen und außerdem fällt er an meinem Körper nicht so auf. Ich stinke sowieso schon nach Magie, sozusagen."
Jedoch schaffte Fay es mit ihrem Kommentar, dass dem jungen Magier ein Grinsen über sein Gesicht huschte, bevor er seufzte und sich an den Alchemisten wandte.
"Sehen wir die Sache doch einmal so: Du hast mit ihm ein Geschäft ausgehandelt, ihm die Bezahlung aber schon gegeben, indem du ihm verraten hast, wo der tote Wyvern liegt. Damit haben wir ihn nicht mehr in der Hand. Folglich kann er sich jetzt überlegen, wie er mit uns am lukrativsten verfahren kann. Natürlich ist Titus nicht so schlimm wie das, was uns sonst noch erwarten wird. Ich will nur nicht als Sklave oder Hure dieses besagten Schlimmeren enden, Wilbur - ich hoffe, dafür hast du etwas Verständnis."
Dass Titus vorhaben könnte, sie zu verkaufen oder sogar selbst zu behalten, fand er gar nicht so abwegig. Vor allem Alor selbst würde für diese Schlange eine wertvolle Beute sein.
Er weiß, wer ich bin, wusste der Magier und verbannte Prinz. Solange er Rèsgon nicht betrat, war er ein freier Mensch, aber sobald er die Grenze zu den Hoheitsgebieten seines Bruders überquerte, war sein Kopf ein hübsches Sümmchen wert. Außerdem war sich Titus dessen bewusst, dass Alor seinen Meister ausgetrickst hatte, um aus dem Lager zu entkommen - schließlich hatte er diesen Schleimbeutel um Hilfe bitten müssen. Eigentlich stand Alor deswegen noch in Titus' Schuld...
"Lasst uns möglichst wenig Zeit verlieren und aufbrechen", schlug er vor. "Wir werden sehen, was uns erwartet. Wilbur, übernimmst du die Führung?"
Dann rappelte er sich auf und wandte sich an Riya.
"Was hälst du davon, wenn ich den Dolch doch für dich aufbewahre? So könnte ich ihn weiter untersuchen und außerdem fällt er an meinem Körper nicht so auf. Ich stinke sowieso schon nach Magie, sozusagen."
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Re: Eradir - Kapitel 3
Den Dolch aufbewahren. Dieses Wort, aufbewahren, war für Riya noch nicht klar genug definiert. Meinte Alor aufbewahren im Sinne von: Du bekommst ihn später wieder, oder das Aufbewahren, bei dem er den Dolch selbst behält? Sie fand es zwar gut, dass die Gruppe gleich aufbricht, und es war wohl auch nett von Alor, das er sie quasi davor bewahren wollte irgendwie aufzufallen, doch der Gedanke daran, bald wieder nicht mehr im Besitz des Dolches zu sein, verursachte bei Riya eine heftige Gänsehaut.
"Von mir aus, solange ich ihn sicher zurück bekomme", antwortete Riya. Sie hatte nicht vor den Dolch herzugeben, bis sie sich absolut sicher sein konnte, das sie ihn wiederbekommen würde.
"Von mir aus, solange ich ihn sicher zurück bekomme", antwortete Riya. Sie hatte nicht vor den Dolch herzugeben, bis sie sich absolut sicher sein konnte, das sie ihn wiederbekommen würde.
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Re: Eradir - Kapitel 3
"Wir hatten das doch bereits besprochen", entfuhr es Wilbur.
"Ich lege meine Hand nicht für Titus ins Feuer. Aber ich sehe keine andere Möglichkeit in die Höhle des Leichenkönigs zu reisen."
Er verschränkte seine Arme.
"Wer reiten, oder zu Fuss gehen will, soll das tun. Bitte sehr. Wir treffen uns dann an den teuflischen Toren."
Er begann mit dem Finger vor den anderen herumzufuchteln, wie ein Priester, dem das Bauernvolk seine Predigt nicht glaubte.
"Ich übernehme keine Verantwortung für diese Reise, oder Titus. Oder unser Leben. Keine. Gar keine. Wenn da was schief geht... Ihr wisst worauf ihr euch eingelassen habt. Alor hats gerade noch mal gesagt. Also, wenn wer seinen Kopf oder seine Unschuld verliert..."
Er zwinkerte kurz keck zu Riya und Nyara.
"... habe ich damit nichts zu schaffen. Es ist nicht meine Schuld."
Wilbur raffte seine Sachen zusammen und trat aus dem Zelt.
"Kommt ihr?"
"Ich lege meine Hand nicht für Titus ins Feuer. Aber ich sehe keine andere Möglichkeit in die Höhle des Leichenkönigs zu reisen."
Er verschränkte seine Arme.
"Wer reiten, oder zu Fuss gehen will, soll das tun. Bitte sehr. Wir treffen uns dann an den teuflischen Toren."
Er begann mit dem Finger vor den anderen herumzufuchteln, wie ein Priester, dem das Bauernvolk seine Predigt nicht glaubte.
"Ich übernehme keine Verantwortung für diese Reise, oder Titus. Oder unser Leben. Keine. Gar keine. Wenn da was schief geht... Ihr wisst worauf ihr euch eingelassen habt. Alor hats gerade noch mal gesagt. Also, wenn wer seinen Kopf oder seine Unschuld verliert..."
Er zwinkerte kurz keck zu Riya und Nyara.
"... habe ich damit nichts zu schaffen. Es ist nicht meine Schuld."
Wilbur raffte seine Sachen zusammen und trat aus dem Zelt.
"Kommt ihr?"
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Re: Eradir - Kapitel 3
Alor entging durchaus nicht, dass Riya zögerte. Doch dass bedeutete nicht, dass sie plötzlich ihm gegenüber misstrauisch geworden war. Die letzten beiden Male, als der Nekromantendolch aus ihren in seine Hände gewandert war, hatte sie ebenfalls gezögert. Die letzten beiden Male hatte sie ihn zurückbekommen. Es bestand kein triftiger Grund, anzunehmen, dass es nun anders sein würde. Dennoch wollte Riya Alors Bestätigung... Nun gut, wenn sie darauf bestand und sie sich dann besser fühlte...
"Keine Sorge", sprach er und schenkte ihr eins seiner einnehmendsten Lächeln. Es kaschierte das, was er dachte:
Doch bei mir ist er besser aufgehoben.
Das sagte er vorsichtshalber nicht. Besonders deswegen, weil sie nun Titus aufsuchen würden, fühlte er sich besser damit, dieses magische Artefakt bei sich zu wissen und nicht in Riyas oder Wilburs Händen. So war es... vorteilhafter. Es würde noch etwas warten müssen, aber Alor hatte auch schon einen Plan, wie er herausfinden konnte, was sich hinter dem Ding verbarg. Riya wusste es vielleicht, vielleicht auch nicht. Wenn ja, erklärte das womöglich, warum sie sich so schwer von ihm trennen wollte, aber das würde auch bedeuten, dass sie es ihm nicht verraten wollte. Aber Alor brauchte ihre Hilfe nicht. Und auch nicht die des Alchemisten.
Behutsam und darauf bedacht, nicht gierig zu wirken, nahm Alor den Ritualdolch entgegen und steckte ihn, eingewickelt wie er war, in seinen Gürtel, bevor er Wilbur nach draußen folgte. Dessen kleine Ansprache hatte es Alor nur noch einmal ins Gedächtnis gerufen: Er wusste, worauf er sich eingelassen hatte und sich einlassen würde, wenn er nun Titus gegenübertrat und später dann seinen Fuß in Omegas Stadt setzte. Es gefiel ihm nicht, verunsicherte ihn sogar sehr, aber das versuchte er sich nicht anmerken zu lassen.
Kaum hatte Alor den Schatten verlassen, den das Zelt geboten hatte, prallte ihm die Sonne fast schon stechend heiß auf seinen blonden Kopf.
"Nun denn, Wilbur, du weißt, wo es lang geht", sagte Alor und schirmte seine Augen mit der Hand ab, als er neben dem kleinen Mann zum Stehen kam. "Lass uns keine Zeit vergeuden, sonst backen wir noch an Ort und Stelle fest."
"Keine Sorge", sprach er und schenkte ihr eins seiner einnehmendsten Lächeln. Es kaschierte das, was er dachte:
Doch bei mir ist er besser aufgehoben.
Das sagte er vorsichtshalber nicht. Besonders deswegen, weil sie nun Titus aufsuchen würden, fühlte er sich besser damit, dieses magische Artefakt bei sich zu wissen und nicht in Riyas oder Wilburs Händen. So war es... vorteilhafter. Es würde noch etwas warten müssen, aber Alor hatte auch schon einen Plan, wie er herausfinden konnte, was sich hinter dem Ding verbarg. Riya wusste es vielleicht, vielleicht auch nicht. Wenn ja, erklärte das womöglich, warum sie sich so schwer von ihm trennen wollte, aber das würde auch bedeuten, dass sie es ihm nicht verraten wollte. Aber Alor brauchte ihre Hilfe nicht. Und auch nicht die des Alchemisten.
Behutsam und darauf bedacht, nicht gierig zu wirken, nahm Alor den Ritualdolch entgegen und steckte ihn, eingewickelt wie er war, in seinen Gürtel, bevor er Wilbur nach draußen folgte. Dessen kleine Ansprache hatte es Alor nur noch einmal ins Gedächtnis gerufen: Er wusste, worauf er sich eingelassen hatte und sich einlassen würde, wenn er nun Titus gegenübertrat und später dann seinen Fuß in Omegas Stadt setzte. Es gefiel ihm nicht, verunsicherte ihn sogar sehr, aber das versuchte er sich nicht anmerken zu lassen.
Kaum hatte Alor den Schatten verlassen, den das Zelt geboten hatte, prallte ihm die Sonne fast schon stechend heiß auf seinen blonden Kopf.
"Nun denn, Wilbur, du weißt, wo es lang geht", sagte Alor und schirmte seine Augen mit der Hand ab, als er neben dem kleinen Mann zum Stehen kam. "Lass uns keine Zeit vergeuden, sonst backen wir noch an Ort und Stelle fest."
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Re: Eradir - Kapitel 3
Wilbur ging voran, als alle draußen erschienen waren, Alor gesellte sich allerdings zu ihm, um auch an der Spitze zu laufen. Im Heerlager herrschte trotz Hitze und den allerorts bestehenden Mangel an schattigen Plätzen ein reger Betrieb.
Immer noch, bemerkte Alor, der vorhin ja schon einmal losgezogen war, waren keine Anzeichen dafür erkennbar, dass die riskante Umherschleicherei mit dem toten, leergesaugten Assassinen Wirkung gezeigt hatte - ob im positiven oder im negativen Sinne. Dies konnte alles oder nichts bedeuten.
Vielleicht war eine ausgelutschte Mahlzeit eines Vampirs, die mitten zwischen den Zelten aufgefunden wurde, inzwischen zu keiner Seltenheit mehr geworden. Vielleicht hatte jemand den Kadaver gefunden und heimlich beseitigt. Vielleicht wollte man sie Sache still regeln, um keinen Aufstand zu riskieren. Vielleicht, vielleicht...
Natürlich wäre es ärgerlich, wenn ihre nächtliche Arbeit keine Wirkung gezeigt hatte, aber das war ein Risiko gewesen, mit denen sie haben rechnen müssen.
Im Moment war viel wichtiger, was vor ihnen lag: eine Reise von wenigen Tagen (wenn alles gut ging) in Richtung der Schwarzen Stadt. Erstes Ziel und vielleicht auch erstes Hindernis würde Titus darstellen, von dem zu erwarten war, dass er sie mit einem unschuldigen Lächeln im Gesicht hinterging.
Alor fand dies Aussicht alles andere als rosig, aber, worauf Wilbur bestanden hatte, war er selbst dafür verantwortlich, wenn er sich auf diesen Kerl einließ und alles schief ging. Der junge Magier hatte sowieso eine Neigung zum Pessimusmus, aber nun versuchte er, die Sache positiv zu sehen. Titus hatte ihnen eine Reise per Karawane angeboten. Eine Handelskarawane. Da es Titus' Karawane war, war sie sicher nicht dafür gedacht, die Omegas Elite mit frischem Gemüse zu versorgen... nun, nicht das im wörtlichen Sinne zumindest. Im übertragenen Sinne konnte man es bestimmt so sehen.
Das Nordtor, auf das sie zusteuerten, war für Alors Geschmack etwas nah an den Magierbaracken und an dem großen Turm, der das Lager überragte und den kleineren Zwilling des höchsten Turm von Omegas Feste darstellte. Dort hatte Alor gelebt... für viel zu lange Zeit. Es war so als spürte er den Blick seines Meisters im Nacken, doch als er über die Schulter sah, sah er nur Riya, Nyara, Fay und deren Echse und allerlei anderes Volk, das eigenen Vorhaben nachging. Er konnte es nicht verhindern, diesen verdammten Turm anzustarren, bis sie an ihm vorüber waren.
Das Tor war schon bald zum Greifen nah und damit auch ein Bekannter - Alor hatte das Gesicht des Mannes, der pflichtbewusst, aber im Schatten, auf sie wartete, schon öfters gesehen. Wilbur hingegen nur einmal flüchtig, wenn er sich denn überhaupt an den mondgesichtigen, glatzköpfigen Mann in typischer Botenkleidung erinnerte, der vor Titus' Zelt gewartet hatte. Der Mann schien sowohl Wilbur als auch Alor wiederzuerkennen, war natürlich nicht überrascht, beide zu sehen, nickte ihnen und ihren Begleiterinnen ehrerbietig zu und deutete, ihm zu folgen.
"Sein Name ist Dujan. Versucht gar nicht, euch mit ihm zu unterhalten", erklärte Alor mit gewisser Gleichgültigkeit in seiner Stimme. "Er ist stumm. Es heißt Titus persönlich habe ihm die Zunge mit einer glühenden Zange entfernt, damit er auch ja keine Geheimnisse ausplaudern kann."
Ob das wahr war oder nicht, konnte er nicht sagen. Für gut möglich hielt er es durchaus.
Dujan führte sie an schwer gerüsteten Vampirwachen vorbei durch das Nordtor. Es dauerte einige Minuten bis hinter einer Wegbiegung in der felsig-grauen Landschaft, die nur durch das trockene Braun der staubigen Straße und ungesund grün aussehenden Pflanzen durchbrochen wurde, eine Art weiteres Lager auftauchte. Zelte und Wägen, Zugtiere und geschäftige Menschen, darunter viele hübsche Frauen, junge kräftige Männer, Leute mit Handschellen, eisernen Halsbändern oder Fußfesseln, Mütter mit kleinen Kindern, Jugendliche beiden Geschlechts, hier und da jemand, der gut betucht aussah... und am Rande des ganzen und auch mitten in der Menge verstreut Wachen wie diese, die Wilbur hat erblicken können, als er am gestrigen Tag Titus gesucht hatte. Sie alle schienen zu dem Konvoi zu gehören, den dieser Sklaven- und Hurenhändler gedachte, loszuschicken.
Welche Rolle die angeblichen Passagiere hier spielen sollten, war nicht abzusehen. Dujan bedeutete, zu warten, und ließ die Gruppe erst einmal in dem Getümmel allein.
"Ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?", murmelte Alor das kommentierend.
Immer noch, bemerkte Alor, der vorhin ja schon einmal losgezogen war, waren keine Anzeichen dafür erkennbar, dass die riskante Umherschleicherei mit dem toten, leergesaugten Assassinen Wirkung gezeigt hatte - ob im positiven oder im negativen Sinne. Dies konnte alles oder nichts bedeuten.
Vielleicht war eine ausgelutschte Mahlzeit eines Vampirs, die mitten zwischen den Zelten aufgefunden wurde, inzwischen zu keiner Seltenheit mehr geworden. Vielleicht hatte jemand den Kadaver gefunden und heimlich beseitigt. Vielleicht wollte man sie Sache still regeln, um keinen Aufstand zu riskieren. Vielleicht, vielleicht...
Natürlich wäre es ärgerlich, wenn ihre nächtliche Arbeit keine Wirkung gezeigt hatte, aber das war ein Risiko gewesen, mit denen sie haben rechnen müssen.
Im Moment war viel wichtiger, was vor ihnen lag: eine Reise von wenigen Tagen (wenn alles gut ging) in Richtung der Schwarzen Stadt. Erstes Ziel und vielleicht auch erstes Hindernis würde Titus darstellen, von dem zu erwarten war, dass er sie mit einem unschuldigen Lächeln im Gesicht hinterging.
Alor fand dies Aussicht alles andere als rosig, aber, worauf Wilbur bestanden hatte, war er selbst dafür verantwortlich, wenn er sich auf diesen Kerl einließ und alles schief ging. Der junge Magier hatte sowieso eine Neigung zum Pessimusmus, aber nun versuchte er, die Sache positiv zu sehen. Titus hatte ihnen eine Reise per Karawane angeboten. Eine Handelskarawane. Da es Titus' Karawane war, war sie sicher nicht dafür gedacht, die Omegas Elite mit frischem Gemüse zu versorgen... nun, nicht das im wörtlichen Sinne zumindest. Im übertragenen Sinne konnte man es bestimmt so sehen.
Das Nordtor, auf das sie zusteuerten, war für Alors Geschmack etwas nah an den Magierbaracken und an dem großen Turm, der das Lager überragte und den kleineren Zwilling des höchsten Turm von Omegas Feste darstellte. Dort hatte Alor gelebt... für viel zu lange Zeit. Es war so als spürte er den Blick seines Meisters im Nacken, doch als er über die Schulter sah, sah er nur Riya, Nyara, Fay und deren Echse und allerlei anderes Volk, das eigenen Vorhaben nachging. Er konnte es nicht verhindern, diesen verdammten Turm anzustarren, bis sie an ihm vorüber waren.
Das Tor war schon bald zum Greifen nah und damit auch ein Bekannter - Alor hatte das Gesicht des Mannes, der pflichtbewusst, aber im Schatten, auf sie wartete, schon öfters gesehen. Wilbur hingegen nur einmal flüchtig, wenn er sich denn überhaupt an den mondgesichtigen, glatzköpfigen Mann in typischer Botenkleidung erinnerte, der vor Titus' Zelt gewartet hatte. Der Mann schien sowohl Wilbur als auch Alor wiederzuerkennen, war natürlich nicht überrascht, beide zu sehen, nickte ihnen und ihren Begleiterinnen ehrerbietig zu und deutete, ihm zu folgen.
"Sein Name ist Dujan. Versucht gar nicht, euch mit ihm zu unterhalten", erklärte Alor mit gewisser Gleichgültigkeit in seiner Stimme. "Er ist stumm. Es heißt Titus persönlich habe ihm die Zunge mit einer glühenden Zange entfernt, damit er auch ja keine Geheimnisse ausplaudern kann."
Ob das wahr war oder nicht, konnte er nicht sagen. Für gut möglich hielt er es durchaus.
Dujan führte sie an schwer gerüsteten Vampirwachen vorbei durch das Nordtor. Es dauerte einige Minuten bis hinter einer Wegbiegung in der felsig-grauen Landschaft, die nur durch das trockene Braun der staubigen Straße und ungesund grün aussehenden Pflanzen durchbrochen wurde, eine Art weiteres Lager auftauchte. Zelte und Wägen, Zugtiere und geschäftige Menschen, darunter viele hübsche Frauen, junge kräftige Männer, Leute mit Handschellen, eisernen Halsbändern oder Fußfesseln, Mütter mit kleinen Kindern, Jugendliche beiden Geschlechts, hier und da jemand, der gut betucht aussah... und am Rande des ganzen und auch mitten in der Menge verstreut Wachen wie diese, die Wilbur hat erblicken können, als er am gestrigen Tag Titus gesucht hatte. Sie alle schienen zu dem Konvoi zu gehören, den dieser Sklaven- und Hurenhändler gedachte, loszuschicken.
Welche Rolle die angeblichen Passagiere hier spielen sollten, war nicht abzusehen. Dujan bedeutete, zu warten, und ließ die Gruppe erst einmal in dem Getümmel allein.
"Ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?", murmelte Alor das kommentierend.
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Re: Eradir - Kapitel 3
"In Zeiten wie diesen ist es schwer ein Gutes von einem Schlechten zu unterscheiden", antwortete Wilbur unaufgefordert.
"Aber immerhin haben wir es ohne Probleme aus dem Lager rausgeschafft." Wilbur lächelte optimistisch seine Gefährten an.
Dann beugte er sich flüsternd zu Alor.
"Wenn hier gleich irgendwas schief läuft. Irgendwas. Dann gibt es nur die Flucht nach vorne. Das weißt du. Du musst dann unser Anführer sein. Wir schnappen uns irgendwelche Reittiere, richten ordentlich Chaos an... und fliehen unserem Feind entgegen."
Wilbur verstummte kurz.
"Wir haben keine andere Wahl."
"Aber immerhin haben wir es ohne Probleme aus dem Lager rausgeschafft." Wilbur lächelte optimistisch seine Gefährten an.
Dann beugte er sich flüsternd zu Alor.
"Wenn hier gleich irgendwas schief läuft. Irgendwas. Dann gibt es nur die Flucht nach vorne. Das weißt du. Du musst dann unser Anführer sein. Wir schnappen uns irgendwelche Reittiere, richten ordentlich Chaos an... und fliehen unserem Feind entgegen."
Wilbur verstummte kurz.
"Wir haben keine andere Wahl."
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