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DidS - Teil I: Grabschändung

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Beitrag von Lillybell Do Jun 12 2014, 11:41

Claudia bekam nichts von dem mit was Sarah begutachtete, da ihr Blick wieder auf das Geschehen gerichtet war. Doch bei den Worten der jungen Dame blickte Claudia zu ihr und sah das dunkle rot, dass sich in ihrer unmittelbaren Nähe offenbarte. Claudia sprang auf und schrie entsetzlich auf. Sie hatte es nicht zurückhalten können wie Sarah, das war einfach zu erschreckend gewesen. Doch mehr aus Reflex, als Geistesgegenwärtig, rannte sie zum Pater. Vielleicht war das der Augenblick das ihr unachtsamer Fehler nicht auf Sarah und Giulia gelenkt wurde. So konnten die beiden Frauen vielleicht doch noch verschwinden, ohne gesehen zu werden? Claudia ging eilig vor dem Pater auf die Knie, die Hände gefaltet und bereit für ein Schutzgebet. Am liebsten hätte sie wohl auch noch ein Zipfel seines Kleidungsstücks ergriffen um sich Gottes Schutz sicher zu sein: Pater! Pater! Etwas schreckliches! Blut!
Sie stammelte beinahe wirres Zeug, aber was man verstand, war klar und deutlich zu hören.
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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 2 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Umbra So Jun 15 2014, 23:57

Es kam, wie es hatte kommen müssen: Pater Girolamo erschrak erneut. Angespannt, wie er war, brauchte es dazu nicht viel, doch dieses Mal war es wieder ein Schrei und Bilder der letzten, grausigen Nacht flackerten vor seinem inneren Auge auf. Zusammen mit seinen bruchstückhaften Erinnerungen, jagte ihm der schrille Laut des Entsetzens und der Angst, der (der Stimme nach) nur von einer Frau stammen konnte, einen eiskalten Schauer über den Rücken und ließ sein Blut gefrieren – was ihn jedoch nicht daran hinderte, zur Quelle dieses unsäglichen Geräusches umzufahren. Seine Augen brauchten nicht zu suchen: Es war Claudia de Cattaneis (wenn er sich selbst unter diesen widrigen Umständen recht an den Namen der jungen Frau erinnerte), die sonderbarerweise aus einer kleinen Baumgruppe ganz in der Nähe hervorbrach und auch sogleich auf ihn zustürmte. Nicht wirklich imstande, sich große Gedanken um das Wie und Warum dieses überraschenden Auftritts zu machen, war der Pfarrer stattdessen irritiert – das umso mehr, als Claudia sich vor ihm auf die Knie fiel und eine Betposition einnahm. Allerdings schienen ihre Worte dazu mit einem Mal alles zu erklären. Sie hatte Blut gefunden! Hier auf dem Friedhof?
Wo denn sonst?, schalt Girolamo sich gedanklich und bekreuzigte sich aufgescheucht. Blut, das war nicht gut. Gar nicht gut. Nie war so etwas gut! Vielleicht war die dunkle, riesige „Kreatur“, die ihn angefallen hatte, wieder da! Aber bevor der Pater in Panik verfiel und Hals über Kopf entscheiden konnte, abzuhauen (so verlockend das seinem verängstigten Gemüt auch war), fiel ihm Claudia wieder ein. Für einen kurzen Moment hatte er sie tatsächlich vergessen.
„Äh… Fürchte dich nicht, mein Kind“, sagte er, nicht ganz bei der Sache, denn er starrte noch immer etwas geistesabwesend die Baumgruppe an, von der aus Claudia gekommen war. „Der Herr hüte und beschütze dich“, sprach er dann einfach einen Segen aus und malte ihr mit seinem Daumen und den Worten „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ ein Kreuz auf die Stirn, bevor er etwas ziemlich Unverständliches murmelte, wohl um sich zu entschuldigen, und dann (nach einiger Selbstüberwindung) beherzt in die Richtung der Baumgruppe marschierte, um nach dem Rechten zu sehen.




Salvatore Machiavelli, unterdessen, fühlte sich im geöffneten Grab ganz und gar nicht wohl. Es war wirklich ein wenig düster für seinen Geschmack, allerdings konnte er noch erkennen – was er nicht wollte. Bisher hatte er noch nicht mit dem Graben begonnen, weil ihm der Gedanke daran ebenfalls nicht behagte. Seine Finger waren bereits mit Erde beschmutzt – seine Stiefel und sein Beinkleid zudem. Der Griff der Schaufel fühlte sich trocken und rau in seinen weichen Händen an. Abscheulich! Bisher hatte er nur ein bisschen damit am Boden herumgekratzt. Auch der Aufschrei und das panische Gerufe auf dem Friedhof trugen nicht dazu bei, dass er sich mit der Arbeit anfreunden konnte, die der Pater ihm auferlegt hatte. Nein, es kam ihm sogar recht gelegen, denn es gab ihm einen Grund, wieder aus dem Dreck, in dem er hier tief stand, hervorzukommen. Dem Stichwort „Blut“ war es auf jeden Fall wert, nachgegangen zu werden. Und nun verschwand auch noch Pater Donetti und ließ ihn allein in dem Grab versauern. Salvatore beschloss, die Leiter zu benutzen und wieder aus dem Loch zu steigen. Dort unten wollte er nicht warten. Doch dabei geschah etwas, was er nicht vorhergesehen hatte: er rutschte ab, bereits beim zweiten Blick auf die Sprossen, was eigentlich weniger tragisch gewesen zu werden, doch der eigentlich abfangende Schritt zurück, um nicht zu fallen, fand keinen Halt: Nein, er gab einfach krachend nach und Salvatore stürzte tiefer als erwartet – nun erschrak er selbst, für einen Sekundenbruchteil befand er sich in der Luft, bevor sein gesamter Körper hintenüberkippte und durch den nachgebenden Boden des Grabes fiel. Plötzlich war es nass und kalt und die Welt hörte sich dumpf an. Er war unter Wasser! Er war nicht sehr tief gefallen und hatte sich nicht wehgetan, doch dafür war er komplett in dieser etwa hüpfhohen Brühe untergetaucht, die sich unter – unter! – dem Sarg gesammelt hatte. Salzig, modrig und metallisch schmeckte sie, Salvatore hatte doch tatsächlich etwas davon in den Mund bekommen, aber sobald er entsetzt schnaufend wieder an die Oberfläche fand und nach Luft schnappte, realisierte er, dass er sich tatsächlich nicht getäuscht hatte: Er war durch den Sarg hindurchgestürzt, der nun (außer den Seitenwänden) nun vollends aus Kleinholz bestand. Er hatte auf dem Deckel herumgetrampelt, bis dieser nach der letzten beherzten Krafteinwirkung nachgegeben hatte… doch den Boden des Sarges hatte Salvatore nicht gespürt, da war nur diese abscheuliche Wassersammlung gewesen, die, bei genauerer Betrachtung, neben trüben Erdspuren, rot angefärbt war – ebenso wie die übrig gebliebene Innenseite des Sarges, die allerdings getränkt von einem dunklerem Rot leuchtete – soweit er dies im Halbdunkeln unten im Loch erkennen konnte. Und noch etwas wurde Salvatore bewusst: Hier war keine Leiche. Allerdings meinte er, während er im Wasser zappelte und den Boden mit seinen Füßen suchte, an etwas gar Unheilvolles zu stoßen, was darin herumtrieb und das weich und kalt war, und zudem kleiner als ein kompletter Toter...
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Beitrag von Elli Mo Jun 16 2014, 14:02

Da wagte es sich Girolamo tatsächlich sich vom Grab zu entfernen um offenbar einem weiteren verirrten schäfchen die Hand zu halten, während Salvatore in einem Grab stand! Gerade wollte er seinem Ärger Luft machen und darauf hinweisen, dass der Kardinal einen sehr genauen Bericht über die Vorkommnisse erhalten würde, spürte er, als er wütend seinen Fuß auf die Sprosse setzte, wie diese nachgab und ein unheilvolles Geräusch das Splittern von Holz verkündete.
Der Schrecken der Salvatore schon beim Fallen ergriffen hatte, wurde verständlicherweise durch die unverhoffte Landung nur noch verstärkt. Einen Augenblick schien es ihm, als bekomme er keine Luft, doch natürlich konnte er weiter atmen, nachdem er seinen Kopf aus dem ekelhaften (!!!!) Wasser gezogen hatte. Theatralischer als es von Nöten gewesen wäre, klammerte sich der großgewachsene Mann an die Leitersprosse welche über den zersplitterten Überresten der zweiten Stufe befindlich war. Er spuckte und keuchte das Wasser hervor, welches in seinem Mund befand. Auch hier spuckte er natürlich weitaus mehr, als es sein müsste, aber der abscheuliche Geschmack wollte nicht weichen.
Während er nun an der Leiter klammerte, als sei es der einzige Halt der sich ihm in seinem Leben je offenbart hätte, überschlug er jedoch was gerade passiert war.
Zu allererst einmal: Er war dreckig. Dreckig war überhaupt gar kein Ausdruck für das, was er gerade war. Er war besudelt! Ekelhaft! Er wusste noch nicht, in was er gefallen war, aber herrje – wie sah er nun nur aus?! So konnte er sich keinesfalls in ein Restaurant begeben um seinen Hunger zu stillen – wobei ihm dieser gerade ohnehin ordentlich vergangen war. Die Kleidung würde er nicht mehr reinigen können, er würde sie wegwerfen müssen und sich neuen Zwirn zulegen müssen! (Zugegeben, dies war eine nicht allzu schlimme Überlegung – Salvatore gab lieber Geld aus, als er es verdiente. Besonders wenn es um Kleidung ging. Viele seiner Kameraden und Ordensangehörigen ließen sich ausstatten, sei es auch nur von der Ehefrau, statt sich selbst auf die Suche nach angemessenen Klamotten zu begeben – und bei Gott! Das sah man auch.) Der Posten den er dem Kardinal bereits gedanklich auf die Rechnung gestellt wurde, strich er durch und ersetzte ihn durch einen weit höheren. Als er vor seinem inneren Augen besagte Rechnung sah, fiel ihm siedend heiß eine weitere Sache ein.
Punkt zwei war folgender: Die vielen Notizen die er stets bei sich trug, beispielsweise die mit der Erinnerung seiner Schwester ein Souvenir mitzubringen, würden den Sturz ins Wasser nicht sonderlich gut verarbeitet haben. Womöglich war alles zerstört! Welch ein Gedanke. Wenn das seine Glaubensbrüder wüssten! - er sah regelrecht die Tinte vom Papier laufen. Seine Ideen und Gedanken hinweg gespült von dieser abartigen Brühe in der er gelandet war! Welch Graus! Was würden seine Anhänger überhaupt denken, könnten sie ihn so sehen? Gott behüte!
Langsam durch seine innerlichen Schimpfarien und untröstlichen Gedanken seiner schriftstücke wegen, wurde ihm nun Punkt drei bewusst.
Hier stimmte tatsächlich etwas nicht. Neben der Tatsache, dass Wasser unter dem Sarg war, war viel entscheidender das es keine Leiche gab. Sondern nur etwas, was er sich noch nicht näher angesehen hatte, weil er noch nicht wusste, ob er überhaupt erfahren wollte, um was es sich genau handelte.
Nichtsdestotrotz – es half ja alles nichts. Da er sich ohnehin in dieser misslichen, ekelhaften und nassen Lage befand, konnte er zumindest seinen Job ordentlich erledigen.
Er hatte natürlich bemerkt, dass der Pater sich vom Grab entfernt hatte, dennoch scheute er sich nicht seine Stimme zu erheben.
“PATER!“ donnerte er, noch immer erschrocken von seiner unsanften Landung. “Ich brauch hier Licht! Schnell!“
So schnell wie er in dem Wasser gelandet war, wollte er auch wieder aus dem Loch hinaus. Doch tief in sich drin, unter all dem Ekelgefühl, spürte er auch einen gewissen Nervenkitzel zu erfahren was hier geschehen war.
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Beitrag von Angela Dragon Mo Jun 16 2014, 16:15

Oh nein. Gott strafte sie damit zu langsam gewesen zu sein. Zu spät hatte sie auf Claudia reagiert. Nun war der Pater auf dem direkten Weg zu ihrem Versteck. Dort wo etwas grauenvolles geschehen sein musste. Ein Stoßgebet gegen den Himmel richtend sah sich Sarah fast schon panisch um. Sie konnte sich nirgendwo wirklich verstecken ohne gleich aufzufallen. Andererseits konnte sie so nicht auch noch Giulia gefahrlaufen lassen entdeckt zu werden. Der Pater könnte so einen völligen falschen Eindruck erhalten.
Himmel, jetzt machte sie sich auch noch Sorgen um eine völlig fremde Frau. Hastig erhob Sarah sich und klopfte das Laub und die Erde von ihrem Kleid. Tief durchatmend setzte sie eine besorgte Mine auf und trat eilig aus ihrem Versteck hervor. Gerade rechtzeitig um den Anschein zu erwecken, dass sie gerade herbei geeilt kam.
"Pater? Ich habe einen Schrei gehört. Ist etwas geschehen?" Rasch den Blick senkend fiel ihr Blick erneut auf das Grauen zu ihren Füßen. Erneut ertappte sie sich dabei wie sie im Geiste anfing dieses Bild mit Farbe auf Leinen zu bringen. Unwillkürlich zuckte Sarah zusammen, als sie die Stimme von Salvatore vernahm. Leichte Röte zeichnete sich auf ihren Wangen ab. Nicht vor Scham, sondern vor Wut. Eine Wut die sie stets verbergen versuchte.
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Beitrag von Lillybell Mo Jun 16 2014, 20:47

Nach einer gefühlten Ewigkeit, erhielt Claudia endlich ihren Schutzsegen. War der Pater selbst in Gedanken gewesen? Doch gerade als sie zu ihm auf sah, bemerkte sie wie er fort ging. Ihr Blick folgte ihm kurz ehe sie etwas krachen hörte und wieder zusammen schreckte. Ihr rutschte das Herz gerade zum zweiten Mal in die Hose. Ganz erschrocken hielt sie sich eine Hand über ihr pochendes Herz. Sie konnte jeden einzelnen Schlag im ganzen Körper spüren, auch ohne die Hand darüber zu legen. Nach einigen Minuten jedoch rief eine Stimme nach dem Pater. Claudia legte sich auf den Boden und kroch an das Grab heran. Vorsichtig, wirklich vorsichtig schob sie ihren Kopf über das Loch und sah eine Person, der Stimme nach ein Mann, ganz tief dort unten. Sie sah sich noch einmal nach dem Pater um, der sich jedoch anderweitig zuwandte. Also rief Claudia hinab: Der Pater ist beschäftigt... kann ich euch irgendwie helfen?
Sie konnte jetzt nicht auch einfach gehen. Würde sie dort unten stecken, wollte sie auch Hilfe bekommen. Claudia wusste nicht wieso, aber ihr stieg ein bekannter Duft in die Nase. Allerdings konnte sie diesen Duft nicht Blut zuordnen, obwohl sie es gerade erst noch in ihrer unmittelbaren Nähe hatte. Deshalb kam ihr der Duft bekannt vor, doch noch viel zu unbekannt um ihn wirklich einzuordnen.
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Beitrag von Elli Di Jun 17 2014, 14:32

Grundlegend hatte Salvatore natürlich damit gerechnet, dass der schreckhafte Pater sich ihm zuwenden würde, wenn er ihn rief, doch der Kopf den er in bei den schlechten Lichtverhältnissen ausmachen konnte, war ganz und gar nicht der des Würdenträgers, sondern der einer Frau. Er erahnte mehr das es eine Frau war, als dass er wirklich etwas hätte sehen können, doch die Stimme war eindeutig feminin.
Ja herrlich. Das mich auch noch eine Frau so sehen muss! Salvatore war über seine Situation alles andere als glücklich. Abgesehen von dieser WIDERLICHEN Brühe, seiner verschmutzen Kleidung die er wegwerfen werden müsste und der Tatsache dass er in einem Grab stand, musste er nun die Hilfe einer Frau annehmen. Nun, er musste natürlich nicht, aber dafür war er dann doch nicht zu fein. Auch wenn er wieder einmal an seine Schwester dachte (langweilig, nicht wahr?), deren zarte Gestalt stets so hilfebedürftig wirkte, dass Männer ihr jederzeit jeden schweren Botengang abnahmen. Er blickte nach oben, den Gedanken, dass es seine Schwester faustdick hinter den Ohren hatte, wenn sie es nur wollte und keinesfalls so zart besaitet war, wie sie es vorzugeben schien. Warum sollte er also länger als unbedingt nötig warten?
"Ich brauche hier unten Licht, Signora! Könntet Ihr so gut sein, mir eine Lampe zu besorgen?" seine Stimme hatte nun nicht mehr den rauen und teils gelangweilten Unterton wie bei Giramolo zuvor, sondern war seiner weichen, Dunklen gewichen.
Trotzdem wollte er wirklich Licht haben. Ihr Kopf hatte sich nur langsam in das Sichtfeld von Salvatore geschoben und er meinte einen leicht unsicheren Ton vernommen zu haben. Vermutlich war ihr die Sache nicht ganz koscher - immerhin wie oft schaute man schon in Grab, aus dem jemand mit einem sprach. Das hier unten vielleicht etwas Unsägliches vorgegangen war, konnte das hübsche Ding hingegen nicht wissen. Das machte es vielleicht etwas besser.
Wenn die Frau dort oben ihm das Licht gebracht hatte, würde er ihr ein Stück entgegen kommen müssen - keinesfalls wollte er riskieren, dass sie zuviel von seinem "Fund" sah. Nun aber wartete er, während er bereits spürte wie die Kälte seine Beine heraufkroch.
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Beitrag von Lillybell Di Jun 17 2014, 19:40

Claudia vernahm rasch die Bitte des Mannes und rief nur noch hinab: Gebt mir einen Augenblick mein Herr!
Sie sprang auf, raffte ihr Kleid mit den Händen etwas hoch um besser rennen zu können. Eilig führten ihre Schritte sie zur Kirche, dort würde sie sicherlich eine Laterne oder ähnliches Finden, mit dem sie dem Herren helfen konnte. Doch eigentlich verwunderte es sie mehr das er nach einem Licht und nicht nach einem Seil verlangte. Doch ihr sollte es recht sein. Schon vor den Stufen der Kirche fand sie eine kleine Laterne. Sie lief damit hinein um die Kerze, darin mit Hilfe der anderen Kerzen, zu entzünden. Sie suchte auch noch ein Seil, welches sie in einem kleinen Geräteschuppen fand. Hier hatte sie sich schon oft eine Gießkanne oder eine Harke, innerhalb der letzten Woche, geliehen um das Grab ihrer Mutter zu pflegen. Dabei war ihr das Seil aufgefallen, doch nun hatte es ja seinen Nutzen. Nun aber lief sie eilig zum Grab zurück und kniete sich davor nieder ehe sie rief: Ich bin wieder da! Ich lasse euch gleich die Laterne hinab!
Sie band das Seil zunächst an dem Griff der Laterne fest und ließ diese anschließend in das Grab hinab. Stück für Stück. Vorsichtig lugte sie auch in das Loch, damit sie wusste, wann das Licht den Herren erreicht hatte.
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Beitrag von Elli Mi Jun 18 2014, 15:13

Ungeduldig wartete Salvatore auf die junge Frau, deren Schritte sich rasch vom Grab entfernt hatten. Er hoffte sie würde Wort halten und sich nicht unnötig aufhalten lassen. So stand er im Halbdunklen und starrte die feuchte Erde vor sich an, welche sich hinter den Sprossen befand - sofern er etwas erkennen konnte. Vorsichtig fuhr er mit seiner Hand in die kleine Tasche, die er stets am Gürtel trug und ertastete durchnässte Schriften. Er senkte erschöpft seinen Kopf. Vielleicht hatte er Glück und wenigstens einige seiner, überaus ungeordneten, Notizen wären noch zu gebrauchen. Er fing damit an mit den Fingern seiner rechten Hand auf dem Holz der Leiter herumzutrommeln, als die Stimme von der Graböffnung ihn aufschrecken ließ. Die junge Frau war zurückgekehrt, diesmal war ihr Gesicht von dem Licht einer Laterne besser beleuchtet und Salvatore wollte sich ihre Züge einprägen, als sie bereits hastig begann ihm die Laterne herunter zu reichen. Gerade wollte er aufschrecken und sie hindern, sah aber jedoch, dass sie das Leuchtmittel an einem Strick in das Grab sinken ließ. Kluges Ding. dachte er, während er freudig sah, dass der flackernde Kerzenschein rasch näherte. Schon bald griff er nach der Laterne. "Habt vielen Dank!" rief er nach oben, als er mit dem spärlichen Licht zu erst einmal einen Blick auf sich selbst warf. Nein - er war nicht verletzt! Wenigstens eine gute Nachricht heute. Dann atmete er tief durch und senkte die Laterne ein Stück um sich anzusehen, was hier unten wohl vorging.
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Beitrag von Lillybell Mi Jun 18 2014, 21:25

Claudia lächelte als der Herr sich bedankte und rief: Falls ihr mich braucht, ich werde hier warten! Ruft einfach!
Sie konnte den armen Mann ja nicht einfach alleine lassen, doch hinab sehen wollte sie nicht. Der Schrecken von vorhin lag noch immer tief in ihren Knochen. Egal was der Mann dort unten suchte, sie wollte es lieber nicht sehen und schon gar nicht Wissen. Auch wenn Wissen oft Macht bedeutet, so kann zu viel Wissen auch zum Tode führen. Man sollte eben seine Nase nicht in jede Gelegenheit stecken. Deshalb hielt es Claudia vorhin auch besser damit, versteckt bei Shara zu bleiben, anstatt es Giulia nachzumachen. Apropos Giulia! Claudia sah knapp in die Richtung in der Giulia sich versteckt hatte um zu lauschen, ob sie noch da war? Claudia konnte nichts erkennen. Ein leises seufzen kam über ihre Lippen und sanft rieb sie sich die Arme. Ihr Gefühl war nie sehr behaglich auf dem Friedhof, aber es war der Ort, wo sie die meiste Ruhe vor Claudio hatte. Er traute sich kaum hier her. Sie wusste zwar nicht wieso, aber solange sie wenigstens hier etwas Ruhe vor ihm fand, war es dieses unbehagliche Gefühl wert, in kauf genommen zu werden. Gedulig wartete Claudia nun also kniend, neben dem Grab, auf ein weiteres Lebenszeichen des Herren darin. Bei dem Gedanken musste sie sogar leicht schmunzeln. Es klang so ironisch, auf ein Lebenszeichen von jemanden aus einem Grab zu warten.
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Beitrag von Umbra Sa Jun 21 2014, 12:05

Pater Donetti hielt verwundert inne, als die  junge Sara Bellini auf einmal vor ihm auftauchte, aber zumindest erschrak er nicht wieder fürchterlich. Messer Machiavelli rief nach ihm – und da wurde Girolamo bewusst, dass er eigentlich momentan andere Verpflichtungen hatte, denen er nachkommen musste. Pflichten dem Kardinal gegenüber. Ja, im Grunde war das Grab von höherer Priorität, sollte man meinen. Der Pater sah aus einiger Entfernung, dass Claudia sich mit Salvatore befasste, und schon kam in ihm das Bedürfnis auf, zurückzueilen, und die junge Frau zu verscheuchen, doch dann eilte sie eigenständig davon.
Auch gut, vermutete Girolamo, jedoch auch, wenn er wohl nun zum Gesandten des Kardinals zurückkehren sollte, irritierte ihn Sarahs Erscheinen genug, um dieser Sache erst einmal nachzugehen. Erst die Schreie wegen Blut und nun schon zwei junge Frauen, die sich hier zwischen den Bäumen herumtrieben… Das kam dem Pater nicht wie ein Zufall vor. So wirklich kaufte er Sara nicht ab, erst nun gerade dazugestoßen zu sein, wie sie ihm offenbar weiszumachen gedachte.
„Das wollte ich Euch gerade fragen“, entgegnete er deswegen auf Saras Frage, ob etwas geschehen sei. „Ich dachte, Ihr wäret längst auf dem Heimweg, meine Liebe. Was sucht Ihr…“, er zögerte und wies mit unbestimmter Geste auf die Baumgruppe, „… hier?“
Sie wirkte ertappt. Ja, in der Tat, so konnte man es bezeichnen. Unter Girolamos Besorgtheit und Befürchtungen bezüglich des angeblich vorhandenen Blutes mischte sich nun auch gewisse Neugier. Nichts, das auf seinem Friedhof vor sich ging, sollte ihm ein Geheimnis sein. Erschreckenderweise war dieser eigentlich vertraute Ort für ihn seit der letzten Nacht scheinbar doch unbekanntes Terrain und ein einziges Rätsel.
Der Pater winkte Sarah auffordernd zu sich heran, zwar mit gerunzelter Stirn, dies jedoch eher, weil er sich gedanklich versuchte, einen Reim aus der Angelegenheit zu machen, als dass er streng sein wollte. Seine Stimme klang dementsprechend auch nicht verärgert, als er die Geste mit einigen Worten unterstützte: „Kommt dort hervor, damit ich mir das ansehen kann.“
Von seiner Position aus konnte er herzlich wenig erkennen. Er war auch gespannt, was Sara zu ihrer Verteidigung zu sagen hätte, allerdings spürte auch einen Kloß in seinem Hals, weil ihm die Gesamtsituation nach wie vor nicht behagte.



Salvatore war von Kopf bis Fuß durchnässt, und obwohl dies auf verschiedene Weise für ihn äußerst unangenehm war, verlor es doch etwas an Bedeutung, als er die Laterne endlich in der Hand hielt und diese – im wahrsten Sinne – ein etwas anderes Licht auf die Umgebung unten im Grab warf. Dass es feucht dort unten war, wäre wohl untertrieben gewesen, doch eigentlich war dies durch die Nähe zum Kanal und der Bucht von Venedig nicht verwunderlich. Die Totengräber Venedigs waren stets bemüht, beim Ausheben der Gräber möglichst nicht zu sehr in die Tiefe zu gehen, weil dann die Gefahr bestand, dass sich in diesen Wasser sammelte, noch bevor der zugehörige Sarg zu Erde gelassen wurde. Dass Salvatore durch den Sarg hindurch gefallen und damit direkt in eine unterirdische Wasseransammlung hinein, war durchaus sehr seltsam. Das Licht ermöglichte es ihm jedoch, der Sache genauer auf den Grund zu gehen. Bei seinem Sturz hatte Salvatore den Deckel des Sarges zerlegt, der Boden schien jedoch erst gar nicht vorhanden gewesen zu sein – zumindest zu diesem Zeitpunkt, denn splittrige Überreste verrieten ihm, dass der Boden durchaus nicht nur einmal vorhanden gewesen sein, sondern ebenfalls durch Gewalteinwirkung zerstört worden sein musste. Der Leichnam war, wie bereits festgestellt, nicht (mehr) hier. Die Frage war nun, ob der Grabräuber der letzten Nacht dafür verantwortlich war, oder was sonst geschehen sein könnte. Zuvor war von oben kein Anzeichen zu erkennen gewesen, dass der Sarg überhaupt geöffnet worden war – immerhin hatte sich noch eine Schicht Erde darüber befunden, die, zusammen mit Salvatore, nun im Wasser gelandet war. Überaus widerliches Wasser, wie das Licht nur bestätigen konnte, denn es war tatsächlich nicht nur erdtrüb, sondern hatte einen unheilvollen, roten Farbton angenommen. Der Gedanke an Blut war naheliegend, und auch die Holzreste des Sargs schienen das zu bestätigen, da diese bespritzt, beschmiert und vollgesogen waren mit etwas, dass eigentlich nur Blut sein konnte. Es war gleichsam erschreckend wie widerwärtig. Waren das dort, auf einem auf dem Wasser treibenden Stück Holzbrett, Kratzspuren? Deren Abstand legte die Assoziation von Fingernägeln nahe – oder etwa Krallen? Sogleich erregte jedoch etwas anderes Salvatores Aufmerksamkeit, noch bevor er sich diese Spuren genauer ansehen konnte: Etwas anderes, das an der Wasseroberfläche trieb und anscheinend aus vollkommen zerfetztem,  dunklen Stoff bestand. Auch hatte er das Gefühl, das etwas, das in der Brühe herumtrieb, sein Bein streifte.
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Beitrag von Zauberlicht Sa Jun 21 2014, 21:17

Giulia saß bewegungslos in ihrem Gebüsch und ihre Finger strichen noch immer sanft über das grüne Gewand Machiavellis, während sie den nervösen Pater beobachtete. Herr Gott!, dachte sie. Wie konnte ein gestandener Mann derart ängstlich sein? Die Schatten der Bäume wurden länger und Giulia erkannte, dass sie an diesem Abend nichts Besonderes mehr erfahren würde. Gerade wollte sie den langsamen Rückzug antreten, als ein markerschütternder Schrei durch die Nacht hallte. Binnen weniger Sekunden erfasste Giulia, dass dieser von Claudia stammte. Dumme Gans! Ein Schrei! Geht es noch auffälliger? Giulia machte sich sehr klein in dem Gestrüpp und beschloss, dass sie vorerst beobachten würde. Claudia lief völlig aufgelöst auf den Pater zu und bat um seinen Segen. Was redete sie da? Blut? Warum war mir das nicht aufgefallen? Giulia verfluchte sich selbst für ihre Unachtsamkeit. Hier lief ganz und gar nichts so, wie es sollte. Sie hätte einfach allein diese Mission bestreiten sollen. Niemals würde sie schreiend, wegen ein wenig Blut, aus einem sicheren Versteck rennen und sich offenbaren. Giulia schluckte ihren Ärger hinunter und überlegte, wie sie die Situation retten konnte, als sich die Ereignisse überschlugen. Ein splitterndes Krachen, das aus dem Inneren des Grabes stieg, und ein sehr wässriges Platschen, zauberten ihr ein Grinsen auf das Gesicht. Der eitle Salvatore war ganz offensichtlich ins Wasser gefallen. Fest presste sie ihre Hand auf den Mund und sah bald mit Neugier zu, wie auch Sarah aus ihrem Versteck trat und mit dem Pfarrer sprach. Meine Güte. Als Claudia sich dann auch noch über das Grab beugte und mit Salvatore sprach, platzte Giulia beinah. Natürlich konnte sie alles verstehen, aber nun wollte sie mittendrin sein. Außerdem musste diese Situation doch irgendwie zu retten sein? In ihrem Kopf arbeitete es fieberhaft. Salvatore saß vorerst in dem Grab fest und der Pater war ganz auf Sarah und die Baumgruppe konzentriert. Sicher würde keiner der Männer bemerken, wenn sie sich bis zur Friedhofsmauer im Rücken durchschlug und über diese hinweg kletterte. Sie musste nur schnell genug sein. Kaum hatte sie diesen Gedanken ausgedacht, raffte sie ihre Röcke zusammen, verfluchte wieder einmal diese unpraktischen Teile und beneidete die Männer um ihre Beinkleider. Zügig und lautlos lief sie bis an die Mauer heran und wurde schnell fündig. Sie stopfte den Rock, den Unterrock und was sie sonst noch störte mit dem Saum in den Gürtel, nachdem sie alles sehr straff gezogen hatte. Hier ein kleiner Vorsprung, dort ein fehlender Stein und schon befand sie sich auf der Mauer. Langsam und tief ausatmend, kletterte sie auf der anderen Seite hinunter und sprang die letzten Zentimeter einfach hinab. Verstohlen sah sie sich um, ob sie jemand beobachtet hatte. Dies schien nicht der Fall zu sein. Sie ließ die Röcke runter und eilte zum regulären Friedhofseingang. Schon von Weitem rief sie laut nach Sarah und Claudia und tat ein wenig ängstlich. Sie verzog das Gesicht, denn es widerstrebte ihr, dass man sie für ängstlich hielt. Dies war keineswegs der Fall. Die Nacht war herauf gezogen und damit begann Giulias schönste Tageszeit. Sie liebte es schon als Kind des Nachts durch die Wiesen zu streifen und mit ihrem Bruder in die Sterne zu schauen. Die erste Gruppe auf die sie stieß waren Sarah und der Pater. „Sarah! Da sind sie ja. Ich war bei ihrem Vater, um ihnen die Schriften zu bringen, über die wir vorhin sprachen. Er teilte mir mit, dass sie noch einmal die werte Claudia zum Friedhof an das Grab ihrer Mutter begleiten. Was ist hier nur geschehen? Und wo ist Claudia?“ Suchend sah sich Giulia um und tat bewußt so, als würde sie Claudia nicht sofort entdecken. „Pater, entschuldigen sie. Ich habe sie, aus Sorge um meine lieben Freundinnen nicht begrüßt. Was ist hier nur geschehen? Geht es ihnen gut? Geht es Claudia gut?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, wirbelte Giulia herum und nahm Kurs auf Claudia, sie rannte beinah zu ihr. Mit dem Pater im Rücken und Salvatore sicher im Grab, grinste sie Claudia breit an. „Claudia! Geht es euch gut? Was in Gottes Namen tut ihr hier? Ist dies ein Grab? Es ist noch offen.“ Entsetzen heuchelnd wich Giulia wenige Schritte zurück. Atemlos, aber sehr zufrieden, hatte sie nicht nur eine Erklärung geliefert, warum beide Frauen zu dieser Stunden unterwegs waren, nein, sie hatte sich selbst endlich nah an das Geschehen gebracht. Und sie hatte nicht vor, sich sofort wieder wegschicken zu lassen.
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Beitrag von Elli Mo Jun 23 2014, 14:11

Langsam ließ Salvatore die Lampe über den Boden – oder besser gesagt, den halben Tümpel hier unten! – schwenken. Holzstücke trieben durch das Wasser, welchen er nur kurz Aufmerksamkeit schenkte. Waren dort Kratzer in dem Holz zu sehen? Er fischte eines der Stück heraus und legte es auf einen Stein der aus dem Erdreich um ihn herum raus stand um es besser untersuchen zu können, wenn er sich wieder an der Erdoberfläche wähnte. Noch musste das hier alles nichts bedeuten, in seinem Kopf nahmen unterschiedliche Möglichkeiten Gestalt an, wie es zu diesem Vorkommnis hatte kommen können. Es konnte natürlich Spuren von Fingernägel gewesen sein, aber ebenso auch die von Tieren. Es kam nicht selten vor, dass für den Sargbau altes Holz genommen wurde. Er hatte schon die wildesten Dinge erlebt!
In dem flackernden Licht der Laterne sah er dann aber die Farbe des Wassers in dem er gelandet war. Eindeutig zu rot. Zwar war auch das Erdreich für die Farbe verantwortlich, aber es wäre ihm neu gewesen, dass in Venedig Lehm im Boden war, womit man die Farbe erklären konnte. Es musste sich um Blut handeln. Er schluckte (hauptsächlich weil ihm bewußt wurde, dass seine Klamotten nun tatsächlich nicht mehr zu retten waren) und ein leichter Schauder lief ihm über den Rücken. Warum war hier Blut? Sollte der Tote wahrhaftig geschändet worden sein (Gott behüte!), hätte kein Blut austreten dürfen. Einer der Vorteile an seinem eigenen Orden war, dass dort viele Brüder studiert hatten, wie er selbst. Doch neben Kundigen der Geisteswissenschaften, hatten sich auch einige anderen Themen verschrieben, so dass auch Mediziner zu den Schriften Salvatores beteten. Weiterhin konnte man unter dem Deckmantel der Kirche viele Experimente durchführen, die unter gar keinen Umständen in die Öffentlichkeit geraten durften – gerade im Bereich der Medizin. Jedenfalls wusste Machiavelli, dass ein Toter nicht mehr bluten konnte. Auf keinen Fall so viel, dass das Wasser so rot gefärbt war. Er hatte oft bei Versuchsreihen Protokolle geschrieben und die Körper, ob lebendig oder tot, mit einer gewissen Faszination betrachten.
Er atmete tief durch und spürte dass die Kälte die ihn ergriffen hatte nicht nur von dem Wasser stammte, dass seine Kleidung vollgesogen und somit zerstört hatte. Ein Stück Stoff trieb ebenso an der Oberfläche wie es das Stück Holz getan hatte. Salvatore griff danach und betrachtete mit angemessenem Ekel das Stück Arm, dass noch im dem Ärmel steckte. Das rötliche Wasser suchte sich seinen Weg von dem leblosen Körperteil nach unten und tropfte auf seine Beinkleider. Erst wollte er ausweichen, doch fragte sich warum er das hätte machen sollen? Zu welchem Zweck? Er musste ohnehin aussehen wie ein Schwein dass sich im Schlamm gesuhlt hatte. Um Himmels Willen! Ihm wurde bewusst, dass er so durch die halbe Stadt müsste! Ein schauerlicher Gedanke – so sehr, dass er fast den Schrecken darüber vergas, dass er ein Leichenteil in der Hand hielt.
Er betrachtete sein Fundstück und überlegte was er damit machen sollte. Zuerst einmal näher anschauen. Er hob die Lampe näher heran und lauschte kurz auf die Stimmen die von oben herab klangen. Offenbar hatte dieser unglaubliche Pater besseres zu tun, als sich darum zu kümmern, was der Gesandte das Kardinales in einem Grab machten! Unverfrorenheit! Da klangen Frauenstimmen von oben unverständlich und in Fetzen zu ihm herab. Doch es waren nicht nur Gesprächsfetzen die ihn in Bahn hielten, sondern auf die Fetzen an dem Arm. Dieser war ohne jeden Zweifel mit großer Gewalteinwirkung abgerissen worden. Knochen ragten weißlich aus dem schon aufgedunsenen Fleisch. Die Hand schien einigermaßen unversehrt. Ein einzelner Goldring steckte am Finger. Grübelnd betrachtete Salvatore das Schmuckstück – davon hatte der Pater gesprochen. Es war ganz klar keine einfache Grabplünderung – das hier war etwas anderes. Schließlich legte er den Arm neben den Resten der Leiter auf den Boden. Er würde den Pater um einen Sack bitten – wenn dieser es denn mal schaffen würde, sich um das wirkliche Wichtige auf diesem Friedhof zu kümmern! – damit er das Holz und auch den Arm mit nach oben nehmen konnte.
Er betrachtete weiter, was er vor sich sah und entdeckte nun, was er nicht gehofft hatte zu finden. Hier und dort waren neben Stoffresten auch deutliche Leichenteile zu sehen. Angewiderte überdachte Salvatore seine Situation. Er musste diesen Schandfleck hier untersuchen, koste es was es wolle. Wieder atmete er tief durch und nahm dabei zum ersten Mal den Geruch von Blut wahr. Warum war ihm das nicht schon früher aufgefallen? Nun es half alles nichts. Er senkte die Lampe in seiner linken Hand näher an den vermeintlichen Boden des Grundes heran. Das Wasser schipperte träge hin und her und sah einfach schauderhaft aus! Langsam näherten sich seine Finger der Wasseroberfläche und er zuckte erschrocken zurück, als er einen Schmerz an seinem Handrücken spürte. War er gebissen worden? Gab es hier Ratten? Gute Güte, was zur Hölle??? Er schwenkte die Lampe zügig herum und tauchte schließlich einen Stein ins Licht des Laterne. Das war als der Übeltäter – er war von einem Stein gebissen worden! Fast schon musste er lachen, oder dann riss er sich zusammen.
Was war hier los? Wo war der Rest der Leiche? Warum war nur der Arm mit dem Ring übrig und einige Leichenfetzen? Lag der Rest des Leichnams unter Wasser?
Er saugte die stinkende Luft in seine Lungen und tastete vorsichtig in der Brühe vor sich herum und spürte etwas unter seiner Hand, was gut und gerne Haare hätten sein können. Mit Mühe unterdrückte er einen Schrei, der ihn nur weibisch hätte aussehen lassen. Seine Atmung war sprunghaft schneller geworden, ebenso wie sein Herzschlag, als er mit den Fingern dieses Etwas ertastet hatte. Er riss seine Hand ruckartig aus dem Wasser heraus. Er musste Ruhe bewahren. Er musste wissen was hier geschah oder geschehen war!
Es wäre nur ein zu gelungenes Fressen für ihn und seine Glaubensbrüder, hätte sich auf diesem vermeintlichen heiligen Boden etwas sonderbares abgespielt. Ein wirres Glitzern tauchte in Salvatores Augen auf, als erste Textfetzen in seinem Kopf Gestalt annahmen, die dazu führen könnten noch mehr Männer auf seine Seite zu ziehen. “Oh, welch Möglichkeit…“ hauchte Machiavelli in das Dunkel des Grabes und musste trotz der Situation in der er sich befand grinsen.
Schnell fand er jedoch wieder in die Wirklichkeit zurück und beschloss dass es nur eine Möglichkeit gab. “PATER! Ich brauche hier einen Sack!“
Dann griff er beherzt ins Wasser, zurück an die Stelle an der den Kopf wähnte.
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Beitrag von Angela Dragon Mo Jun 23 2014, 15:43

Beinahe musste Sarah lächeln über das plötzliche auftauchen von Giulia. Natürlich war ihr nicht entgangen was diese Frau vor hatte. Den Blick gesenkt trat sie zögerlich an den Pater heran. Als ob ihr der Friedhof großes Unbehagen bereitete. Die Finger knetend, sah sie den Pater verunsichert an. Und gerade in dem Moment wo sie den Mund öffnete, ertönte die Stimme von Giulia.
Innerlich aufatemd folgte sie mit ihrem Blick der Frau zu Claudia. Was auch immer in diesem Grab passiert war, Salvatore schien nicht gerade darüber erfreut zu sein.
Doch sie würde hier nicht so lange verweilen um ihn aus dem Grab steigen zu sehen. Allein der Gedanke bereitete ihr Magenschmerzen. Wieder dem Pater zuwendet versuchte sie erneut ihn auf die Stelle aufmerksam zu machen um ihn gänzlich von sich selbst abzulenken.
"Verzeiht, aber ihr solltet euch diese Stelle wirklich ansehen. Jemand hat dort eine schwere Sünde begangen. Ich möchte mich von dem Damen verabschieden. Claudia hat nun eine Begleitung für den Heimweg. Ich will dann meinen Vater nicht länger warten lassen. Ihr wisst wie leicht erzürnbar er ist."
Sarah wartete nicht auf die Reaktion von dem Pater sondern trat eilig an das Grab. Beide Frauen schenkten ihre volle Aufmerksamkeit dem Geschehen in der Tiefe.
Verzeiht, ich kann nicht länger hier verweilen. Sie ertappte sich dabei wie sie in die Tiefe blickte in der Hoffnung Salvatore dort unten zu sehen.
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Beitrag von Lillybell Mo Jun 23 2014, 18:10

Claudia sah zu dem Herren hinab, sie wusste noch immer nicht genau wer er war. Sie hatte ja keine Ahnung. Doch er war sicherlich von der Kirche, weshalb sollte sonst ein Mann, im Beisein des Paters, ein Grab betreten?
Doch nun kam eines zum anderen. Plötzlich kam Giulia zu ihr und irgendwie war Claudia irritiert. Wieso grinste Giulia so? Doch ehe sie das fragen konnte, wurde sie schon von den Worten überfahren. Claudia blinzelte kurz verwirrt ehe sie sich erklärte: Der Herr brauchte Hilfe und der Pater war anderem zugewandt.
Claudia seufzte nur knapp, denn Lügen war sicherlich nichts das sie gerne tat. Doch dann sah sie in das Loch, als der Herr wieder nach dem Pater verlangte. Dieses mal sah Claudia sogleich in Richtung des Paters, da sie keine Ahnung hatte, wo sie einen Sack finden sollte. Doch Sarah schien bereits auf den Pater einzureden. Doch nun standen die beiden Frauen, neben der hockenden Claudia und starrten in Grab. Claudia war die einzige die nach dem Pater Ausschau hielt. Irgendwie verstand Claudia nicht wieso die beiden dort so hinein starrten. Doch was sollte sie es auch interessieren? Zu viel Wissen kann oft den Tot bedeuten und den wollte Claudia sicherlich nicht heraufbeschwören. Claudia stand nun auch endlich auf, doch noch immer war sie eher besorgt, ob der Pater dem Herren helfen würde. Vorsichtshalber beschloss sie dem Pater noch einmal anzusprechen: Pater, der Herr verlangt nach eurem Dienste.
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Beitrag von Umbra Mi Jun 25 2014, 15:35

Pater Girolamo war nun doch etwas überfordert mit der Situation. Das Hin und Her der verschiedenen Beteiligten war ihm zu viel Chaos, als dass er sich nun darauf hätte konzentrieren können, genauer nachzuhaken, was die junge Sara Bellini betraf. Ohnehin entwischten ihm die Frauen zum Grab hin – und er verfolgte sie aufgeregt. So hatte er sich das gewiss nicht vorgestellt.
Ja, natürlich, der Pfarrer gedachte, Messer Machiavelli zu helfen, es war absolut unnötig, dass man ihn von allen Seiten daran erinnerte, allerdings fühlte er sich sichtlich überrumpelt.
„Bitte, meine Damen, Ihr solltet nun gehen!“, versuchte er sich daran, die drei vom Grab wegzuscheuchen, allerdings fehlte es seiner Stimme vor all der Aufregung an Strenge. Nein, es klang eher schrill und aufgewühlt.
„Dies ist eine Angelegenheit der Kirche, ich bitte Euch!“
Er schob sich an den Frauen vorbei, um nun selbst wieder ans Grab treten zu können.
„Ei-Einen Sack?“, fragte er verwundert – nein, der (lautstarke) Wunsch danach war Girolamo nicht entgangen –, noch bevor er hinabblicken konnte. „Habt Ihr…?“
Er vergaß, was er Fragen wollte, als er Salvatore vollkommen durchnässt und bis zur Hüfte in rotgefärbtem, trüben Wasser am unteren Ende des Loches realisierte. Schlimmer noch: Der Gesandte des Kardinals fischte in der Brühe herum und zog gerade etwas hervor, was den Pater mit namenlosem Schrecken zurückstraucheln ließ: Ein Kopf! Ein abgetrennter Kopf. Tropfend und triefend lief das Wasser an dem aufgedunsenen Stück Mensch hinab, das (wie der Pater auf die Schnelle nicht erkannte, jedoch Salvatore nur zu deutlich sah), mal einem Mann gehört haben musste. Der Hals war unsauber vom nicht mehr vorhandenen Rumpf getrennt worden. Salvatore hatte den Toten beim schwarzhaarigen Schopf gegriffen und gerade so erwischt, dass dieser ihn mit grotesk offenem Mund entgegenstarrte. Ein Zeugnis vom letzten Todesschrei oder purer Zufall? Sonderlich lang schien der Kopf vermutlich nicht in diesem Zustand zu sein, denn dann wäre die Verwesung schon stärker fortgeschritten. Dennoch war es, bei Weitem, kein appetitlicher Anblick, der sich hier bot.
„Grundgütiger!“, brachte Girolamo nur hauchend hervor und vergaß sogar vor Schreck, sich zu bekreuzigen, so wie er es sonst gern tat, sondern suchte nur kurz an einer der umstehenden Schultern Halt (wem der Damen diese gehörte, darauf achtete er gar nicht, denn er war damit beschäftigt, das Gesehene sacken zu lassen und dabei nicht gegen die Schwerkraft zu verlieren). Und dann noch „Ich hole einen Sack!“, bevor er plötzlich wieder mit Energie erfüllt war und erst einmal fluchtartig verschwand. Jedoch rannte er nicht davon, sondern suchte tatsächlich den Schuppen auf, aus dem er kurze Zeit später kreidebleich und langsamen und fast schlurfenden Schrittes zum Grab zurückkehrte. Er umklammerte den gewünschten Sack so sehr, dass seine Fingerknöchel weiß waren. Normalerweise sammelte Federico darin Laub ein, das er von den Wegen harkte und von den Gräbern fischte. Federico, der Totengräber – der verschwundene Totengräber. Dieser Umstand schwirrte momentan durch Girolamos Gedanken. Er hatte den Kopf auf die Schnelle nicht genau gesehen. Und das Blut, das offenbar gefunden worden war, musste auch nicht von Federico stammen. Doch natürlich machte der Pater sich nun Sorgen. Natürlich befürchtete er nun Schlimmes. Grabschändung, Leichenschändung… Mord? Der Überfall auf ihn selbst… Das alles auf dem Grund und Boden seiner Kirche. Das war etwas viel für ihn. Warum waren keine Inquisitoren gekommen? Da hatte man einmal – ein einziges Mal! – Bedarf für Experten in Sachen Ketzerjagd und wirkliche Hilfe war nicht in Sicht. Pater Donetti fühlte sich erneut sehr verlassen, verloren und zerstreut. Er hatte Angst. Oh ja.
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Beitrag von Elli Do Jun 26 2014, 11:06

Das was Salvatore ergriff, als er an einem festsitzenden Büschel Haare wahrhaftig einen abgetrennten Kopf an die Oberfläche beförderte, war eine Mischung aus Faszination, Angst, Ekel, Freude und auch ein wenig Schock.
Beileibe war dies nicht der erste Kopf den Salvatore tot vor sich sah, aber in der Hand gehalten hatte er bisher noch keinen - schon gar nicht ohne auch nur den Funken einer Ahnung zu haben wo der Rest des Körper abgeblieben war.
Die schrille Stimme des Geistlichen klang von oben herab, nachdem Machiavelli seinen Wunsch nach einem Sack geäußert hatte.
Da wurde ihm plötzlich schlagartig klar, dass man durch die Lampe die er in der anderen Hand hielt und deren Kerzenlicht sich in den gebrochenen (panischen?) Augen des Kopfes spiegelten, von oben alles erkennbar sein musste. Dort oben waren Frauen! Nicht ohne Grund sprach man vom schwachen Geschlecht, hatte man die Rede von ihnen. Das fehlte ihm noch, dass eine der Frauen in Ohnmacht fiel und mit im Grab lag!
Auch wenn es ihm widerstrebte den Überblick zu verlieren, nur weil sich diese neugierigen Weibsbilder nicht hatten entfernen wollen (!), blies er kurzerhand die Kerze aus. Dunkelheit umgab ihm schlagartig und nur noch das Dämmerlicht von der herannahenden Nacht beleuchtete das Loch schwach.
Er wartete im Dunkeln ab und hörte nichts außer seiner Atmung, sein klopfendes Herz und das Tropfen des Wassers, welches beständig von dem Kopf floss.
Tropf. Tropf. Tropf.
Das Geräusch könnte einen Mann gut und gerne in den Wahnsinn treiben! Doch nun hieß es Ruhe zu bewahren. Der Blick den der Gesandte des Kardinales auf den Kopf geworfen hatte, hatte ihm wenig Auskunft geben können. Es handelte sich ganz klar um einen männlichen Kopf, der vermutlich sehr unsauber vom Rest des Körper abgetrennt worden war.
Endlich hatte sich der Pater wieder seiner Aufgabe zugewandt und hatte Salvatore den gewünschten Sack beschafft. Allerdings befand sich dieser noch nicht in Reichweite. “Pater den Sack bitte!“ sagte Salvatore bestimmt, aber nicht unfreundlich während er noch immer den Kopf festhielt.
Tatsächlich wurde das Stück Jute nach unten befördert und Salvatore verfrachtete vorsichtig den Kopf hinein. Danach bückte er sich und versuchte mit zusammengekniffenen Augen den Arm mitsamt Hand zu finden. Dies wollte ihm jedoch nicht recht gelingen. Also tastete er, mit einer gehörigen Portion Ekel, auf dem Boden herum, bis er auf das weiche, tote Fleisch stieß und es zu dem Kopf legte. Auch das Stück Holz mit den vermeintlichen Kratzspuren fand seinen Weg in den Sack.
Nach einem Augenblick des Sammelns, fischte er noch einmal in dem trüben Wasser, in der Hoffnung doch noch den Körper zu finden. Vielleicht hatte sich nur ein Tier an der Leiche gütlich getan – doch da war nichts weiter, außer undefinierbare Brocken (schließlich fehlte das Licht um sich ein genaueres Bild zu machen), welche er auch undefiniert lassen wollte.
Salvatore atmete tief durch. Hier ging etwas ungeheuerliches vor sich.
Seine Gedanken formten Bilder vor seinem inneren Auge von satanischen Gebeten, bei denen die Beteiligten in schwarze Kutten gehüllt in einem Kreis standen und aus einem Menschenschädel Wein tranken, der durch die Reihe wanderte.
War dies hier ein Werk von Anhängern des Beelzebub? Doch wozu den Körper verstümmeln und den Kopf, denn man eben dafür brauchte, zurück lassen? Sicher, der Täter war gestört worden, immerhin hatte der Pater einen Schlag über den Kopf bekommen und auch der Friedhofsgärtner war verschwunden.
Fraglich wem dieser Schädel nun gehörte. Donetti wurde sich wohl oder übel ansehen müssen, was Salvatore gefunden hatte, um bestätigen zu können, welcher der beiden Männer nun körperlos in diesem Grab gelegen hatte.
Wo war der Körper? Warum war er verschwunden? Woher kam das Blut? Der Pater hatte sich doch sicher überzeugt, dass der Tote wirklich tot war. Er schüttelte den Kopf. Hier unter der Erde, war nicht der richtige Ort um sich Gedanken darüber zu machen.
Es gab viele Fragen zu klären und Salvatore überlegte wessen seiner Glaubensbrüder er hier aufsuchen würde, um ihm seine Fundstücke zu präsentieren, bevor die Kirche ihre Finger danach ausstreckte und den Vorfall in ein Tuch des Schweigens hüllte.
“Nun, Pater Donetti, ich habe hier unten alles gesehen, was ich sehen musste. Ich schätze es wird Zeit das Grab zu verlassen.“
Er kündigte dies hauptsächlich deshalb so umständlich an, weil er hoffte dass sich die Damen endlich aus dem Staub machen würden. Er wartete ab, ob er eine Antwort bekommen würde.
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Beitrag von Zauberlicht So Jun 29 2014, 03:03

Giulia witterte ihre Chance näher an das Geschehen heran zu kommen. Beherzt raffte sie erneut ihre Röcke zusammen, schlang sie fest um den Körper und steckte alle Lagen zusammen zum zweiten Mal an diesem Abend unter ihren Gürtel. Ein kurzer Blick auf den Pater verriet ihr, dass dieser sie sicher nicht daran hindern würde, Salvatore in das Grab zu folgen. Sicher würde der Hilfe brauchen. Was sie mit einem schnellen Ausblick in das Grab sehen konnte, war wie der feine Herr hüfthoch im offensichtlich blutbereicherten Wasser stand. Sie ahnte, dass es Leichenteile waren, die er in den Sack befördern wollte und sie wusste, dass er Hilfe dort unten benötigen würde. Pater Donetti würde wohl nicht in das Grab folgen wollen. Genau genommen sah er eher danach aus, als würde er jeden Moment in den heiligen Schutz seines Kirchgebäudes flüchten wollten. Also wartete Giulia nicht länger ab, sondern ergriff die oberen Hölzer der Leiter und setzte ihren Fuß auf die erste Sprosse. „Messer Machiavelli, ich fürchte der Pater wird euch nicht helfen können. Doch ich kann es. Soll ich euch etwas abnehmen?“ Giulia lauschte auf eine Antwort. Geduld war nicht ihre Stärke und als ihr nur Schweigen entgegen gebracht wurde, redete sie munter weiter. „Wieso habt ihr nur das Licht ausgepustet? Ihr seht doch gar nichts.“ Im schwachen Mondlicht, welches nur dürftig in das Grab schien, erkannte sie jedoch die dunkle Laterne, welche vor ihr auf dem übrig gebliebenen Boden stand. Mit einer Hand hielt sie sich weiterhin fest und hangelte mit der zweiten Hand nach der Laterne. Aus ihrer kleinen Tasche, die sie sehr hoch gebunden hatte, fingerte sie ein Streichholz, hängte die Laterne kurz an die Leiter und zündete die Kerze an. Sofort wurde das nasse Loch von Kerzenschein erhellt und Giulia konnte ihre Neugier nicht zügeln. Sie hob die Laterne an und leuchtete einmal rundum das Grab. Ihr Blick endete auf dem sprachlosen Salvatore, der mit seinem Sack noch immer in der Brühe stand. „Gebt mir den Sack in euren Händen! Ich nehme ihn euch ab und ihr könnt euch aus dem Wasser ziehen. Lasst mich helfen!“
Mit ausgestrecktem Arm wartete sie auf eine Regung Salvatores.
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Beitrag von Angela Dragon So Jun 29 2014, 15:24

Sarah trat zur Seite. Das was sie dort unten in der Tiefe gesehen hatte, reichte um ihre düstersten Fantasien anzu regen. Die Worte von Salvatore jedoch ließen erneut die Wut in ihr hochschwellen.
Eigentlich sollte sie der Umstand eines abgetrennten Kopfs zu tiefst erschrecken. Aber wieder war diese Faszination die sie erneut packte.
Geduldig trat sie an die Seite von Claudia und wartete ab. So stand sie nicht wirklich in der Nähe des Grabes, konnte aber dennoch verflogen was dort vor sich ging.
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Beitrag von Lillybell So Jun 29 2014, 21:21

Claudia besah sich das Geschehen etwas verwundert. Es schien ihr beinahe so, als wolle Giulia wirklich in das Grab. Denn der Herr Salvatore ? Hoffentlich hatte sie den Namen richtig verstanden, hätte ihr ja auch den Beutel an das Ende des Seils festmachen können. Aber Claudia wurde sich bewusst, das hier einiges nicht mehr normal ist. Ihr war immerhin auch nicht entgangen wie sehr Sarah immer vor sich hin starrte... als wäre sie in eigenen Gedanken? Claudia fühlte sich mittlerweile als einzige Normal. Oder war sie es gerade deshalb nicht? Irgendwie verwirrte sie das gerade alles zu sehr. Doch nun musste sie Giulia einfach den Hinweiß geben: Meine Liebe Giulia, nehmt doch das Seil zur Hilfe?!
Nun sah Claudia zum Pater, denn was dort ans Licht kommen würde, war sie nicht bereit zu sehen. Zumindest hatte sie ein Gefühl, dass sie es nicht sehen wollte und sollte: Pater... ich werde nun gehen.
Sie stupste Sarah mit dem Arm leicht an, vielleicht würde sie ja nun auch gehen. Giulia schien das anscheinend nicht vor zu haben.
Also knickste Claudia leicht und senkte demütig ihr Haupt vor dem Pater, ehe sie sich auf den Weg machte.
Sie wollte einfach nur weg... der Tag war verwirrend genug gewesen und sie verstand nicht viel von solchen Dingen.
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Beitrag von Angela Dragon Mo Jun 30 2014, 06:50

Sarah zuckte leicht zusammen bei der Berührung von Claudia. Mit einem zaghaften Lächeln nickte sie und verbeugte sich ebenfalls vor dem Pater.
"Ich werde sie begleiten."
Den Blick auf den Boden haltend, schritt sie neben Claudia einher. Was auch immer in diesem Grab war, es war besser es nicht zu Gesicht zu bekommen. Besser gesagt viel mehr den Mann, der diesen Sack wieder nach oben brachte.
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Beitrag von Umbra Mo Jun 30 2014, 23:20

So schnell, wie Giulia handelte, konnte Pater Girolamo in seinem zutiefst erschütterten Zustand gar nicht reagieren. In seiner eigenen Gemeinde keine Autorität zu besitzen… Das würde ihm wohl nachhängen, wenn das die Runde machen würde. Dennoch war er zu abgelenkt und nervös, um daran, dass man ihm nicht gehorchte, wirklichen Anstoß zu finden und dies persönlich zu nehmen.
„Was redet Ihr denn da?“, brachte der Pfarrer vorwurfsvoll an Giulia gerichtet hervor, sobald er die Situation realisiert und die Worte verarbeitet hatte. Aber an dieser Stelle war es schon zu spät, um verhindernd einzugreifen. Sara und Claudia verabschiedeten sich bereits und Giulia befasste sich deutlich mehr mit dem Grab, als es Girolamo lieb war.
„Selbstverständlich kann ich helfen, und das werde ich auch“, stellte er klar, ohne mutig oder auch nur selbstsicher zu klingen. Dennoch schickte er sich nun an, Giulia zu verscheuchen, indem er sie sanft von der Leiter fortdrängte.
„Bitte tretet nun endlich zurück, Signorina. Diese Angelegenheit geht Euch nichts an, will ich hoffen.“
Seinetwegen konnte sie für Licht sorgen, aber nicht hier, direkt am Grab. Dinge wie diese waren nicht für Frauenaugen bestimmt. So etwas sollte eigentlich niemand zu Gesicht bekommen müssen, doch war die Untat, die sich hier abgespielt haben musste, auf dem Boden der Kirche geschehen und war somit etwas, was nicht ignoriert werden durfte. Dem Frevler oder den Frevlern, die das zu verantworten hatten, musste das Handwerk gelegt werden. Doch war noch so vieles ungewiss. Gestern und an diesem Morgen, nachdem er wieder erwacht war, war Pater Girolamo davon überzeugt gewesen, Zeuge eines Vorboten des Jüngsten Gerichts gewesen zu sein, doch nun… Nun war er sich dessen nicht mehr ganz so sicher. Ein Verbrechen, das war es allemal, was sich an diesem Grab abgespielt hatte.
„Aber bleibt trotzdem in der Nähe, meine Damen“, redete Girolamo weiter, als er nun selbst den Sack entgegennahm, obwohl ihn dies einiges an Überwindung kostete, und er damit kämpfte, ihn nicht sofort wieder fallenzulassen, „und lauft nicht fort, bis wir Euch sicheres Geleit organisiert haben.“
Sie konnten sich nicht sicher sein, dass es sicher war, heimzukehren. Ganz allein und ohne Schutz in der Dunkelheit. Vielleicht trieb sich… die Kreatur, die Girolamo gesehen hatte, noch in der Gegend herum. Vielleicht kam sie nun, des Nachts, wieder aus ihrem Versteck.
Der Pater ergriff Salvatores Arm, als dieser zurück an die Oberfläche kehrte, um ihm aus dem Loch zu helfen – schauderlicherweise war der Gesandte des Kardinals vollkommen durchnässt.
„Wir müssen die Wache verständigen und danach sofort Seine Eminenz, den Kardinal, Messer. Eilt Euch“, drängte Girolamo, „so eilt Euch doch.“
Den Sack hielt er mit spitzen Fingern fest. Seine Sinne schwirrten, als er darüber nachdachte, was sich darin befand. Dunkle Flecken zeichneten sich bereits auf dem groben Material des Sacks ab. Flüssigkeit sickerte hinaus.
„Nun wird sich die Inquisition gewiss hierfür interessieren“, vermutete der Pater, mit einer Mischung aus Ungeduld, Furcht, aber auch Erleichterung in der Stimme.
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Beitrag von Lillybell Di Jul 01 2014, 09:11

Claudia wollte gerade gehen, als sie des Paters Worte vernahm. Kurz sah sie fragend zu Sarah und blieb dann doch etwas entfernter stehen. Durch seine Worte wurde ihr mulmig, bei dem Gedanken alleine in der Nacht den Heimweg anzutreten. Allein weil Claudio überall lauern könnte. Sie war sich nicht sicher, wie lange er sich noch zurück halten würde, bis er sich einfach nahm was er begehrte. Zur Not sicher auch gewaltsam. Claudia lief es bei dem Gedanken kalt den Rücken hinab und schlang deshalb die Arme um sich. Ihr war nicht wohl... vielleicht würde sie sonst bald ihrer Mutter folgen.
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Beitrag von Elli Di Jul 01 2014, 15:53

Verwirrt betrachtete Salvatore was nun vor sich ging, da wagte sich tatsächlich eine Frau auf die Leitersprossen um ihm zu helfen? Hatte er nach frisch gewaschener Wäsche gerufen? Oder nach Essen? Was sollte das?
Was bildete sich das Weibsstück ein, einen klaren Befehl von ihm zu hören und zu missachten? Frauen!!! Wirklich für nichts zu gebrauchen – naja für fast nichts. Sie waren doch alle gleich! Steckten ihre Nase in Angelegenheiten die sie nichts angingen. Nicht nur, dass hier zwei Männer anwesend waren – NEIN – es war auch noch eine Kirchenangelegenheit! Das war einfach unerhört! Es hatte klare Gründe, weshalb in Salvatores Vereinigung keine Frauen zugelassen waren. Es gab nicht einmal Frauen die davon wussten. Nicht einmal seiner Schwester hatte er anvertraut, was er in seiner Freizeit tat und welche Schäfchen er dabei um sich scherte. Frauen machten doch den ganzen Tag nichts weiter als zu schnattern – eine empörende Vorstellung, dass Angelegenheiten die die Kirche betrafen, wegen eines Schnattermäulchens in die Öffentlichkeit geraten würde! Noch empörender wäre die Vorstellung nur noch wenn es Angelegenheiten waren die Salvatore selbst betraf.
Diese Überlegungen trug er selbstverständlich nicht laut vor. Immerhin musste er sich eingestehen, dass eine der Frauen ihm geholfen hatte und er für die Laterne sehr dankbar gewesen war. Bei der Dame würde er sich in aller Höflichkeit bedanken – sollte sie noch anwesend sein, was er im Prinzip nicht hoffte. Er wollte gerade etwas zu der Dame auf der Leiter sagen, die ihm die Arme entgegenstreckte, als er sich anders besann. Er hatte völlig überreagiert! Immerhin handelte es sich eben um eine Frau – Frauen dachten einfach nicht nach. Fast schon lächelnd schüttelte er den Kopf, als er bemerkte welchen Gedanken er geschürt hatte. Als sei eine Frau dazu in der Lage solch perfide Gedanken zu haben um das Wissen, was sich in dem Grab abspielt hatte, nutzen zu können. Doch dann griff der Pater ein und nahm den Sack entgegen und half Salvatore wieder an die Erdoberfläche.
Er atmete erleichtert aus, als seine Füße festen, trockenen Boden berührten. Er nahm den Pater den Sack wieder ab und nickte ihm zu. “Habt Dank Pater.“
Dann verbeugte er sich vor den Frauen (sie waren aber auch einfach nicht zum Gehen zu bewegen!) Auch Euch sei mein Dank gewiss. Ich würde mich entsprechend erkenntlich zeigen, befände ich mich gerade nicht in dieser misslichen Lagen.“ Bei den letzten Worten richtete er sich auf und deute auf seine vollkommen zerstörten Klamotten. Er entdeckte seinen Mantel auf dem Busch und wollte ihn schon holen gehen, als ihm bewusst wurde, dass er sich das edle Kleidungsstück nur ruinieren würde, würde er es nun anziehen. Herrje, er musste sich baden!
Er blickte zum Pater herüber. “Kein Grund zur Eile, Pater. Ich habe den Vorfall unter Kontrolle. Lasst uns herein gehen und das weitere Vorgehen besprechen.“
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Beitrag von Angela Dragon Mi Jul 02 2014, 07:43

Neben Claudia verharrend presste Sarah die Lippen aufeinander. Der Pater ließ sie nicht gehen, aus Angst jemand könnte ihnen in der Nacht etwas zu leide tun und Salvatore wollte sie so schnell wie möglich fort haben. Das war nun wirklich nicht schwer zu erkennen. Den Blick auf den Boden haftend wagte sie es mit leiser Stimme zu sprechen. "Verzeiht Pater, was sollen wir jetzt tun? Herr Machiavelli bedarf dringender eure Hilfe. Und hier auf dem Friedhof verweilen ist für uns Frauen sicher nicht klug."
Sie konnte ja nicht sage, dass sie die Nähe von Savlatore schlichtweg einfach nicht mehr ertrug.
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Beitrag von Umbra Fr Jul 04 2014, 17:39

Der Pater war irritiert von Salvatores Wunsch, in die Kirche zu gehen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Denn: Was gab es denn da noch zu besprechen? Sie hatten es mit einem schauderlichen Fall von Grab- und Leichenschändung zu tun – ja, vielleicht sogar mit Mord! Wie konnte man in so einer Situation solch Ruhe bewahren? Die Nachtwächter taten nicht ohne Grund ihren Dienst. Sie wüssten schon, was zu tun sei – schließlich kannten sie sich mit Leichenfunden gewiss aus.
Leichenfunde auf einem Friedhof… In einem Grab. Hoffentlich nehmen die das nicht genauso ernst wie Seine Eminenz.
Girolamo rang mit Fassung und Worten.
„Wie-wie könnt Ihr den Vorfall unter Kontrolle haben?“, stammelte er in nicht vorwurfsvollem Tonfall. „Ihr seid von Kopf bis Fuß…“, er gestikulierte, suchte eine Formulierung, ohne den Teufel beim Namen zu nennen, „… besudelt.“
Mit einem raschen Blick in Richtung der Frauen trat der Pfarrer näher an Messer Machiavelli heran und senkte die Stimme – auch wenn Sarah, Giulia und Claudia wahrscheinlich trotzdem weiterhin alles verstehen konnte, was er sagte.
„Wie könnt Ihr das sagen, bei dem, was sich in diesem Sack befindet?“ Der Pater wusste nur von dem Kopf, aber das war schon ausreichend Anlass für ihn, sich aufzuregen. Und dieser Sack sandte den unverkennbaren, süßlich-faulen Geruch von Verwesung aus. Vielleicht war es auch Salvatore, der danach stank – so genau ließ sich das für Girolamo nicht differenzieren. Da er Machiavelli aus dem Grab geholfen hatte, hatte er die ekelhafte, selbst auf der Haut rötlich schimmernde Flüssigkeit auch an sich kleben. Zum Glück hatte er sein Messgewand abgelegt, bevor er auf den Friedhof getreten war!
„Kein Grund zur Eile? Wenn Euch das hier, er wies zackig auf den Sack, „keinen Grund zur Eile gibt, was dann?“
Doch Girolamo musste eine Entscheidung treffen. Der Einwand der jungen Sarah war nicht unberechtigt: Es wäre nicht gut für die drei Frauen, länger auf dem Friedhof zu verweilen. Und welch besseren Ort, um Schutz zu suchen und auf Wachleute zu warten, die sie sicher heimgeleiten würden, gäbe es als ein Kirchhaus. Der Pater gab sich aus Verzweiflung geschlagen. Er rückte wieder ein Stück von Messer Machiavelli ab. Nervlich war er recht am Ende. Warum musste so etwas ausgerechnet auf seinem Friedhof geschehen?
„Kommt bitte“, gab er schließlich klein bei, ohne jemanden dabei anzusehen, und deutete einladend, soweit dies mit dem nervösen Zittern, das ihn nach wie vor befallen hatte, möglich war, in Richtung der Kirche.
Doch dann blickte er doch jemanden an – Giulia, da diese die Laterne bei sich trug. „Signorina, würdet Ihr uns den Weg leuchten, damit niemand stürzt?“
Komplett dunkel war es zwar noch nicht, aber Girolamo wollte nicht im Dämmerlicht über etwas (oder jemanden) stolpern.
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