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DidS - Teil I: Grabschändung

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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 9 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Umbra Mi Jan 21 2015, 17:55

Wie erwartet, beruhigte sich das Dienstmädchen namens Francesca nicht, als der Kardinalsgesandte Umberto Argente ihr mitteilte, dass es keinen Grund zur Sorge gab. Gerade sein unerwartetes Auftauchen in der Küche schien sie zutiefst zu verunsichern. Beschämt wie ein Kind, das man bei irgendeinem Unsinn erwischt hatte und das nun gescholten wurde, blickte sie errötend zu Boden. Dass Umberto insbesondere den verbrannten Gestank ansprach, der in der Luft schwelgte, machte es nicht besser. Francesca wich ihm aus, als er sich auf den Ofen zubewegte, genauso, wie sie sich bemühte, Augenkontakt zu vermeiden. Sie wagte es augenscheinlich nicht, sich der beispielslosen Dreistigkeit des „Wurms“ in den Weg zu stellen.
Worte des Protestes, wenn sie auch eher sehr ängstlich klangen anstatt resolut, kamen dennoch zögerlich über ihre Lippen, während Umberto es sich nicht nehmen ließ, den Ofen genauer zu inspizieren.
„Ich…“, stammelte Francesca leise und ausweichend, „ich weiß nicht… Bitte, Messer, Ihr dürft nicht hier sein.“
Von außen waren am Ofen keine interessanten Spuren zu entdecken. Allerdings sah das schon anders auf, als Umberto einfach die Klappe des schmiedeeisernen Ungetüms öffnete. Das Feuer im Inneren des Ofens prasselte munter – und just stiegen ihm im warmen Auftrieb der Glut federleichte, kohlschwarze Fetzen entgegen. Was auch immer hier verbrannt worden war (und Umberto war sich nun absolut sicher, dass etwas verbrannt worden sein musste), war flach und dünn gewesen. Papier, möglicherweise, oder irgendeine Art von Stoff. Und irgendeine Substanz, die zusammen damit im Feuer gelandet war, musste diesen widerlichen Gestank verursachen.
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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 9 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Fade Fr Jan 23 2015, 19:16

Ungeduldig erwartete Cesare seinen Schützling. Der Inquisitor hatte, neben den Unterlagen über den Dämon von Adamo, auch die Berichte der Stadtwache und der Kardinalsdiener herbeibringen lassen. Viel Zeit blieb wohl sowieso nicht, ehe Salvatore und Segnora Belini erscheinen würden und so begnügte er sich damit, den Bericht Salvatores und die Abschrift über Barbas kurz zu überfliegen. Später würde er noch zwei Schreiben über den Ermittlungsstand verfassen müssen. Eines an den Vatikan, um über die Beschwörung des Dämons zu unterrichten und eine etwas Detailärmere Version an den Kardinal, um den Verdacht des ketzerischen Frefelwerkes zu bestätigen, dem nach momentanen Wissen wohl bereits zwei Menschen zum Opfer gefallen waren. Es konnte geschehen, dass der Vatikan sich angesichts des namhaften Dämons in die Ermittlungen einmischen würde, oder hilfreiche Informationen oder Reliquien entsandt. Doch war damit wohl frühestens in einigen Tagen oder gar Wochen zu rechnen und so wie es Stand, würde der Mörder bis dahin sicher nicht untätig bleiben.

Für die erwarteten Gäste hatte Cesare erneut Tee angefordert. Es war nicht seine Art, Zeugen in seinen Hallen fürstlich zu bewirten, jedoch war Anzunehmen, dass Sarah Belini bereits unter beträchtlicher psychischer Belastung stehen mochte und im schlimmsten Fall konnte dies die Vernehmung wohl unmöglich machen.

Adamo hatte sich neben ihn gesellt, während er die Unterlagen überflog. „...lehrt die Kunst der Mechanik... Es wäre vorstellbar, dass einer dieser selbsternannten Freidenker gottesverachtend zum Äußersten gegriffen hat, um den eigenen Ruhm zu mehren. Es gibt wenig, wovor diese Leute in ihrem Wahn neues zu erschaffen zurückschrecken und dabei völlig den Blick für die menschlichen Werte und die Schöpfung verlieren. Alles was sie erschaffen, kann auch wieder die Schöpfung verwendet werden und indem sie ihre Bewunderer um sich Scharen und vom rechten Glauben fortführen, öffnen sie Luzifers schergen Tür und Tor.“ Cesare seufzte. Aus dem Stand fiel ihm eigentlich nur dieser Da Vinci ein, über dessen geistige Untriebe es Gerüchte gab, wobei die Gefahr bei vielen Künstlern gegeben war, welche dem Kontakt zu Gott entrückten. „Es gibt wohl noch keine Indizien, die so eine Möglichkeit untermauern, jedoch werden wir den Kreis der Verdächtigen wohl noch ausweiten müssen, wenn uns der Tag keine eindeutigeren Erkenntnisse mehr schenkt.“

Cesare wollte sich gerade zum Jungen wenden und ihn um seine Ansicht darüber zu fragen, als es schon an der Türe klopfte. Der Inquisitor forderte die Ankömmlinge auf, einzutreten und bot ihnen nach einer förmlichen Begrüßung die Stühle vor seinem Schreibtisch und den bereitgestellten Tee an. Sarah Belini bedachte er mit einem gewohnt stechenden Blick ins Antlitz, wobei er sich mühe gab, nicht bedrohlich zu wirken.
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Beitrag von Angela Dragon Sa Jan 24 2015, 07:52

Sarah fühlte sich mehr als unwohl in ihrer Haut. Die Lippen aufeinander gepresst erbot sich höflich einen Knicks ehe sie sich hinsetzte.
Darauf konzentriert, den Blick gesenkt zu halten, spürte sie nur den stechenden Blick.
Sie war in einer Zwickmühle gefangen. Aus der sie nicht so schnell entkommen konnte. Und im schlimmsten Fall ...
Nein, so weit war es noch nicht. Aufgeben bevor der eigentlich Kampf begonnen hatte, durfte sie nicht.
Ihre Finger umklammerten fester das Stück Papier in ihrer Hand, bis die Knöchel weiß hervor traten. Angespannt wartete sie darauf, was nun von ihr erwartet wurde.
Eine Tatsache, die sie angenehm davon ablenkte, dass Salvator neben ihr war.
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Beitrag von Darnamur Sa Jan 24 2015, 21:41

Die Sache stank gewaltig- im wahrsten Sinne des Wortes.
Was war hier verbrannt worden? Irgendein Stoff oder Papier, das stand fest. Ein Brief? Und der Duft kam von der Tinte? Hmm…sicher konnte er sich nicht sein. Aber bei einem war sich Umberto sicher: Diese Angelegenheit war mehr als verdächtig und damit würde er wohl auch Donatis Aufmerksamkeit erregen können. Zumindest das.
Doch eigentlich war es nicht unbedingt Umbertos Ziel diesem trägen, alten Hund seine Knochen vor die Füße zu werfen, damit er sie abnagen konnte. So würden sie nicht weiterkommen. Nein, er wollte selbst herausfinden, was wirklich hinter all dem steckte. Sein Blick schweifte zur Speisekammer. Solange Francesca noch hier bei ihm war, würde er sich ungehindert hier umsehen können, während Giovanni mit seinem unfähigen Schwager beschäftigt war. Allein deshalb musste er auf die Lösung des Falles kommen. Ein Versagen gegenüber Salvatore war nicht hinnehmbar. Diese widerliche Kröte sollte vertilgt werden.
„Ach, ich denke schon, dass ich hier sein darf, meine Liebe“, redete er während der Untersuchung weiterhin auf die Magd ein. „Schließlich bin ich hier im Auftrag des Kardnials.“
Mehr oder weniger direkt.
„Aber schön und gut, Signorina. Wenn du mir erzählst, was ihr da Schönes in eurem Ofen verbrannt habt, werde ich von hier verschwinden. Versprochen.“ Er drehte sich zu ihr um, um ihr zuzwinkern. Dann setzte er seine Überprüfung der Speisekammer fort.


Zuletzt von Darnamur am So Jan 25 2015, 22:46 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Fade So Jan 25 2015, 18:26

Sarah Belini hatte keinen Laut von sich gegeben. Cesare hatte in seiner Vermutung über Ihre Anspannung Recht behalten. Sie war fahl im Gesicht und alles deutete darauf hin, dass sie jüngst  Erfahrungen gemacht hatte, welche sie innerlich erschütterten.

Nachdem alle sich gesetzt hatten und auch Adamo sich im Eck ans Protokoll machte, erhob der Inquisitor wieder das Wort, wobei er ruhig und langsam sprach. „Nun, Segnora Belini. Wie sie ja mitbekommen haben, hat sich auf dem Friedhof ein Zwischenfall Ereignet und der Stand der Ermittlungen macht es nun dringend erforderlich, auch sie nach ihren Beobachtungen zu der ganzen Situation zu befragen. Messer Machiavelli berichtete, euch, sowie zwei weitere Damen während den Ermittlungsarbeiten auf dem Friedhof gesehen zu haben. Da es mittlerweile erdrückend viele Anhaltspunkte dafür gibt, dass die Probleme gerade erst dabei sind sich zu entfalten muss ich nun dringend die Identitäten der anderen beiden Frauen von ihnen erfahren, sowie alles, was sich seit der Nacht auf dem Friedhof ereignet hat. Bitte seien sie offen in ihren Ausführungen und lassen sie nichts aus. Selbst wenn es widersinnig erscheint.“

Die gesamte aufmerksamkeit des Inquisitors ruhte nun auf Sarah Belini. Zu dem Vorfall in ihrem Haus hatte er bewusst nichts gesagt, um ihr das Messer nicht zu deutlich auf die Brust zu drücken, jedoch erwartete er, ihr den Ernst der Situation klar genug gemacht zu haben.
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Beitrag von Angela Dragon So Jan 25 2015, 18:49

Angespannt atmete Sarah durch die Nase ein. Nein, sie durfte jetzt nicht die Nerven verlieren. Das hier war längst kein Platz mehr, wo sie sich hinter ihrer Schüchternheit verbergen konnte.
Langsam hob sie ihren Kopf bis sie Cesare direkt in die Augen sah.
"Was diese beiden Frauen betrifft, so kann ich euch leider nur ihre Namen sagen. Giulia Ficino und Claudia de Cattaneis. Verzeiht, aber mehr weiß ich über beide nicht. Unsere Wege führten erst nach der Abendmesse zusammen.
Nachdenklich merkte sie nicht, wie sich ihrer Finger entkrampften, als sie über diesen Abend nachdachte. Auch wenn er seinen Schrecken nicht verloren hatte.
"Ich sorgte mich um den Pater. Und verweilte deshalb länger als beabsichtigt bei der Kirche. Es ist nicht meine Art Neugierde an den Tag zu bringen, wenn Männer etwas zu besprechen haben." Flüchtig streifte ihr Blick Salvatore. Schnell sah sie Cesare wieder an und fuhr fort. Je länger sie sprach um so weniger zitterete ihre Stimme und gewann an Festigkeit. "Ich gestehe, dass ich von Giulia dazu verleitet wurde, ihr auf den Friedhof zu folgen. Ich hatte Sorge dass sie etwas falsches tun könnte. Claudia stieß kurz darauf zu uns. Wir sprachen noch einmal mit dem Pater und wollten gemeinsam Heimkehren, aber dann... Sarah konnte sich dem eisigen Schauer nicht erwehren der sie packte. Wieder zitterte sie allein bei dem Gedanken, was sie dort gesehen hatte. Oder dachte gesehen zu haben.
Den Blick senkend sprach sie leise weiter. "Verzeiht... aber ich hab mir auf dem Heimweg eingebildet etwas zu sehen, dass mir Angst bereitet. Wieder schlossen sich ihre Finger krampfhaft um das Papier. "Ich hatte sogar die Wahnvorstellung davon in unser Haus verfolgt worden sein. Den Kopf schüttelnd biss sie sich auf die Lippe. "Mein Geist muss verwirrt sein. Ich fürchte ich kann euch nicht nützlich sein."
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Beitrag von Fade So Jan 25 2015, 19:03

"Ganz im Gegenteil." Warf Cesare in einer für ihn überaus untypischen Anteilnahme ein. "Auch wir kamen zu dem Schluss, dass eine dunkle Macht damit begonnen haben muss, in den Straßen von Venedig ihr Unwesen zu treiben. Nun ist jedes Detail. Jede noch so wiedersinnige Beobachtung von Bedeutung. Habt ihr denn gesehen, was euch verfolgte? Könnt ihr euch in diesem Zusammenhang an eure Empfindungen erinnern? Kälte vielleicht, einen auffälligen Geruch oder Geräusche?"
Cesares Jahrzehntelange Erfahrung als Richtsprecher kam ihm dabei zugute, mit seinen Fragen weder aufdringlich noch einschüchternd zu wirken, so sorgte seine ruhige und sachliche Stimme eher dafür, sich gedanklich etwas aus den Empfindungen der Erinnerung zu befreien.
"Je mehr ihr uns über die nächtlichen Schrecken erzählen könnt, Segnora, umso schneller können wir diesem furchtbaren Spuk ein Ende bereiten. Seid versichert, dies ist nicht mein erster Fall in dieser Richtung und die Inquisition versteht sich darauf, dem Unheil welches unseren Glauben manchmal auf en Prüfstand stellt, entgegen zu treten."
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Beitrag von Angela Dragon So Jan 25 2015, 19:33

Sarah ließ ihre Schultern sinken. Dann war das wirklich keine Einbildung gewesen? Zögerlich hob sie den Kopf.
"Rote Augen. Es waren rote Augen im Schatten die sich mir eingebrannt hab. Ich... Den Kopf wieder sinkend lassen, fuhr sie leise fort. Ich versuchte diese grauenvolle Erinnerung in ein Gemälde zu bahnen... aber aus Furcht man könnte mich der Hexerei beschuldigen habe ich es in der Küche verbrannt...
Zweifelnd sah sie Cesare an. "Verzeiht... aber es ist die einzige Möglichkeit wie ich das Grauen ausdrücken konnte. Ich wollte sicher keine Gottes lästerung betreiben!"
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Beitrag von Fade So Jan 25 2015, 20:26

"Seid unbesorgt mein Kind. In anbetracht der Umstände wäre es sicherlich ratsamer gewesen, sogleich die Kirche zu informieren, aber soweit ich erfuhr, gab es in eurem Hause ja genug Ärger, um davon abgelenkt zu werden. Euer Vater ist wohl auf hoffe ich? Das ihr verfolgt wurdet, macht mir Sorgen um das Befinden eurer beiden Begleiterinnen. Eine Verbindung scheint jedenfalls zu existieren, da es nach euch suchte. Was immernoch im Unklaren bleibt ist das Motiv eures Verfolgers. Wir wissen nicht, nach welchem Muster er vorgeht, doch er hat den guten Pater Donatti verletzt und in den Straßen von Venedig womöglich noch schlimmeres begangen." Cesare wollte wegen der Leiche nicht zu konkret gegenüber Sarah werden, da sie bereits angespannt genug war.
"Vielleicht könnt ihr für uns hier kurz zusammenfassen, was sich bei euch zuhause ereignete, so dass wir nicht auf Messer Umbertos Bericht dahingehend warten müssen, welcher sich nur zu eifrig erbot, nach dem Rechten zu sehen."
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Beitrag von Umbra Di Jan 27 2015, 09:56

Umberto Argente stellte fest, dass in der der Küche anliegenden Speisekammer genauso gewütet sein musste wie in der Küche selbst – nur dass hier wirklich alles dem Täter, welcher Natur dieser schlussendlich auch sein mochte, zum Opfer gefallen war. Üblicherweise, wusste der Kardinalsdiener, waren Räume wie diese gefüllt mit Regalen und Vorräten. Nur wenige Venezianer besaßen ein Kellergeschoss, das zusätzlichen Stauraum versprach. Das umgebende Wasser machte solche Orte oft zu feuchten, modrigen Räumlichkeiten, die nicht selten überfluteten und in denen alles dazu neigte Schimmel, Grünspan und Rost anzusetzen. Umberto konnte also davon ausgehen, dass der Haushalt Bellini von all seinen Vorräten befreit worden war, während er sich ein Bild von der Speisekammer machte: Sie war komplett leer. Nur einige Holzsplitter, die Umberto noch ausmachen konnte, zeugten von Vorratsschränken und -regalen, die sich einmal hier befunden haben mussten – und scheinbar hartnäckige, spritzerartige Flecken an den Wänden, dass Speisen während die mysteriösen Vorgänge hier durch die Luft geschleudert worden sein mussten. Wahrscheinlich war, dass der Täter mit voller Kraft, möglicherweise mit einem Knüppel (sollte es ein Mensch gewesen sein), auf die Einrichtung eingeschlagen hatte, was auch schon der Zustand der Küche vermuten ließ.
Als Umberto die Gelegenheit nutzte, sich die Speisekammer genauer anzusehen, kam er vielleicht zu neuen Antworten, nach denen er Ausschau hielt, aber von Seiten der Dienerin Francesca hörte er nicht, was er zu hören erwartete. Sie ging nicht auf seinen angebotenen Tauschhandel ein, sondern schwieg einfach… Was vermutlich damit zusammenhing, dass Umberto mit einem Mal eine Veränderung der Lichtverhältnisse wahrnahm: Er merkte, dass ein Schatten auf ihn fiel.
Gerade noch rechtzeitig, um reflexartig der Bratpfanne auszuweichen, die seinem Schädel entgegenrauschte. Sich über seinen Misserfolg mit einem wütenden, unartikulierten Laut äußernd, setzte sein Angreifer aber sofort zu einem weiteren, schnellen Hieb an. Es war kein anderer als der stark mitgenommene Hausherr Giovanni Bellini, der nun unmissverständlich auch noch seine Geduld mit Umbertos dreister Ermittlung/Belästigung verloren hatte.
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Beitrag von Angela Dragon Di Jan 27 2015, 10:45

Sarahs Augen weiteten sich. Dann hatte sie sich doch nicht getäuscht? War am Ende dieses Monster jenes das...
Ein schwerer Kloss saß in ihrem Hals, als sie versuchte das zu erzählen, was sie in jener Nacht erlebt hatte.
"Ich hört am selben Abend Lärm... in unserer Küche. Als ob ein wütendes Tier dort sein Unwesen trieb." Zitternd presste sie ihre geballten Hände an ihrer Brust. "Ich wollte auch nach dem Rechten sehen... aber auf dem halben Wege hat mich der Mut verlassen. Ich verschloss mein Zimmer und betete, dass es nicht in mein Zimmer kommt."
Nachdenklich zog sie ihre Augenbrauen zusammen. "Erst am nächsten Morgen sah ich die Verwüstung... unsere Speißekammer war völlig ausgebeutet und zerstört. Mein Vater..." Stockend atemte sie ein, ehe sie weiter sprach. "Er musste gegen das Wesen oder den Täter gekämpft haben... er war voller Kratzer. Ich wünschte ich hätte gesehen was es war..."
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Beitrag von Darnamur Di Jan 27 2015, 18:35

Diese Verwüstung. Wer konnte nur für etwas dergleichen, verantwortlich sein? Umberto war sich sicher, dass Giovanni ihm einiges verschwiegen hatte. Aber so etwas ließ sich ja noch nachholen. Im Zweifelsfall mit Hilfe Donatis. Was das Angebot an Francesca betraf, so war er sich nicht sicher, ob sie es annehmen würde. Und wenn würde sie ihm wahrscheinlich irgendeinen Unsinn erzählen. Wichtig, war erst einmal, dass sie abgelenkt war und nicht zu ihrem Hausherrn eilte.
Seine kanalwasserfarbenen Augen schweiften gerade über eine kahle Stelle an der Wand, an der vereinzelte Holzspliter noch von einem ehemaligem Regal zeugten, als sich die Welt um ihn plötzlich verdunkelte. Es gelang ihm gerade noch dem heransausendem Schatten zu entgehen.
Entsetzt erblickte er Bellini, der versuchte ihn mit dem Küchengerät auf den Schädel einzudreschen. Mit einem Krächzen sprang Umberto rückwärts, sodass auch der zweite Schlag um ein Haar verfehlte. Der Kardinalsdiener machte einen Schritt rückwärts, um eine gewisse Distanz zwischen sich und den Rasenden zu bringen. Doch sein Schrecken wandelte sich binnen einer Sekunde in Zorn.
Bellini war eine berühmte Persönlichkeit der Stadt, die man nicht einfach willkürlich behandeln konnte, aber er selbst war ebenfalls eine Amtsperson. Auch wenn er keine spezielle Erlaubnis für die Untersuchung des Hauses hatte, war er immer noch im Auftrag seiner Exzellenz hier. Und überhaupt: Was hatte er denn vor? Wollte er ihn totschlagen?
Seine Hand wanderte bereits in seinen Mantel, wo eines seiner beiden Messer ruhte. Das andere steckte in seinem rechten Stiefel. Er hatte die beiden Werkzeuge und Waffen eigentlich immer dabei, aber machte im Grunde nie von Ihnen Gebrauch. Erstens gelang es ihm meistens seine Ermittlungen ohne gewalttätige Eskalationen zu Ende zu führen, zweitens war er kein guter Kämpfer. Aber bevor er sich von dem zerkratzten Hausherrn den Schädel deformieren ließ, würde er eingreifen.
Jetzt jedoch schnauzte er den Maler erst einmal an: “Verflucht, Bellini, hören sie auf! Sie haben ja nicht mehr alle Tassen im Schrank!“ Und das sogar im Wahrsten Sinne des Wortes. Umberto hoffte, dass diese Worte das Blut des Cholerikers etwas kühlen würden.
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Beitrag von Elli Mi Jan 28 2015, 09:57

Während des Verhörs hatte sich Salvatore in die Nähe von Sarah gestetzt, jedoch nicht nah genug um damit eine Verbundenheit zu demonstrieren. Aber auch nicht zu weit weg, dass man später hätte sagen können, er sei keine Stütze gewesen. Seinen Stuhl hatte er fast lautlos zur Seite geschoben um den richtigen Abstand zu erhalten. Er saßfast gänzlich regungslos - nur zu gerne hätte er sich Notizen gemacht, aber er wusste nicht wie Donati dies bewerten würde und entschied sich so, später aufzunehmen, was ihm im Gedächtnis geblieben war. In der Tat taten sich einige interessante Fakten auf.
Das jedoch nun Giovanni ins Licht der Ermittlungen rückte, gefiel Salvatore ganz und gar nicht! Sollte Giovanni in eine Ehe zwischen Sarah und Salvatore einwilligen (der Gedanken gefiel Salavtore übrigens immer besser, immerhin hätte er mit Sarah endlich jemanden an seiner Seite, mit der er sich schmücken könnte!), könnte es schwierig werden, den Plan in die Tat umzusetzen. Nicht nur das die Kirche ein Auge auf Sarah warf, nein nun auch noch auf ihren Vater. Es war zum Mäuse melken!
Erst wollte er vehement einschreiten, doch überlegte er sich es anders. Momentan schien es richtig sich ruhig zu verhalten. Also blickte er weiter interessiert zu Donati und hoffte das seine Pläne sich nicht Wohlgefallen auflösen würden.


Zuletzt von Elli am Do Jan 29 2015, 09:25 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Umbra Mi Jan 28 2015, 23:47

Umberto Argente befand sich in einer verzwickten Lage. Dass die Geschehnisse so rasch zu seinem Ungunsten kippen würden, hatte er wohl nicht erwartet. In diesem Fall schien ihn noch nicht einmal seine Position in der Gefolgschaft des Kardinals weiterzuhelfen – schlussendlich war es Salvatore, der mit einem offiziellen Schreiben und in weniger bedrängender Weise über die Türschwelle getreten war als er. Vielleicht hatte nur die Anwesenheit seiner Tochter Bellini dazu bewegt, sich im Zaum zu halten, doch nun, da sie ihm zumindest für den Moment genommen worden war, sah er möglicherweise kein Hindernis mehr, seiner Wut freien Lauf zu lassen.
Jedoch hielt der gute Giovanni tatsächlich wutschnaubend inne, als Umberto ihm lautstark Paroli bot. Die Ader, die dem Mann pochend an der Schläfe hervortrat, und die zuckenden Muskeln in dessen rot angelaufenem Gesicht ließen allerdings ahnen, dass es nicht so leicht war, Bellini mit Vernunft beizukommen. Über diesen Punkt war er schon um Längen hinaus.
„Raus-aus-meinem-Haus!“, donnerte der zerkratzte Künstler dem „Wurm“ entgegen. In seiner Raserei war ihm egal, wer ihm gegenüberstand. Umberto hatte das Privileg verwirkt, von Bellini nicht wie jeder andere unerwünschte Eindringling ohne Rang und Einfluss oder sogar Dieb behandelt zu werden.
„Sonst prügle ich dir die Scheiße aus dem Leib, du dreckiger Wicht!“, zischte der Hausherr. Nur, um dies loszuwerden, hatte er kurz davon abgelassen, von der Pfanne Gebrauch zu machen – aber nun beabsichtigte er offenbar, seine Drohung mit Schlägen zu untermalen und Umberto vor sich her aus der Tür zu treiben. Als Bellini zu dieser zweiten Angriffswelle ansetzte, begann Francesca, laut zu kreischen.
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Beitrag von Darnamur Do Jan 29 2015, 17:05

Der „dreckige Wicht“ wich noch ein wenig weiter zurück, um den Schlägen der donnernden Bratpfanne zu entgehen. So trieb ihn Bellini zwar nicht aus dem Haus, aber immer weiter in die Speisekammer hinein. Und irgendwann würde ein Punkt erreicht sein, an dem es nicht mehr weiter rückwärts ging, das war klar.
Umberto widersetzte sich aber nicht, weil er so sehr Angst vor dem bereits stark geschundenen Maler hatte. Nein, er wollte einfach keine Gewalt anwenden, wenn er es nicht musste. Und sich von dem Wutentbrannten prügeln und aus dem Haus treiben zu lassen, war unter seiner Würde. Das konnte er nicht hinnehmen. Außerdem…er hatte immer noch nicht die Antworten, die er wollte.
Insgesamt war die Entwicklung- nüchtern gesehen- vielleicht gar nicht so übel. Giovannis Psyche war offensichtlich stark angeschlagen. Das hatte er wohl schon einmal erreicht. Wie lange würde er sie noch martern müssen, bis sie zusammenbrach und ihm alles offenbarte, was er wissen musste?
„Was ist mit ihrem Kamin, Bellini?“, rief er dem Rasenden zu, während er rückwärts rannte. „Was haben sie verbrannt?“ Sein eigener Schädel war mittlerweile auch relativ rot angelaufen.
Plötzlich krachte sein linker Fuß gegen Stein und einen Moment darauf, stand er vor der Mauer. Seine rechte Hand huschte in seinen Mantel. Na warte…trau dich doch. Umberto war bereit. Er wusste nicht, wie gut Sarahs Vater in angeschlagenem Zustand noch kämpfen konnte, aber er würde es herausfinden. Mit etwas Glück würde er das Duell gewinnen. Und was danach kam…das blieb fraglich…
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Beitrag von Fade Sa Jan 31 2015, 19:51

Cesare gefiel der Handlungsablauf, wie er sich in seinen Gedanken abspielte nicht. Konnte die gleiche Kreatur, welche den Pater und die Belinis heimgesucht und angefallen hatte auch für die Leiche im Kanal und die Fraßspuren am Toten im Grab verantwortlich sein? Giovanni Belini musste entweder ähnlich großes Glück wie der Pater gehabt haben, aus dem Angriff relativ glimpflich davonzukommen, oder die Kreatur unterschied bewusst unter ihren Opfern und eher zufälligen Begegnungen. Rätselhaft blieb nun ebenfalls die Frage, wie groß das Interesse des Eindringlings gewesen sein konnte, Sarah zu finden, wenn er sich so einfach vertreiben ließ. Es war Müßig über die Identität ihres Gegners zu spekulieren, wo zum einen das Dämonenwerk doch feststand und zum anderen die infernalen Möglichkeiten so manigfaltig schienen.

Viel wichtiger war doch, dass Belini etwas gesehen haben musste. Ob Sarah nichts darüber wusste, oder nichts sagte, um ihren Vater zu schützen spielte dabei keine Rolle. Sie würden ohnehin Umbertos Bericht abwarten müssen, um nicht jede Frage doppelt zu stellen. Die Fragen, welche dem Inquisitor hinter der Stirn standen, hätte wohl niemand im Raum gerade klären können und so brach er die bedrückende Denkpause im erzwungen beruhigenden Tonfall. "Ihr habt gesagt, ihr habt gezeichnet, was ihr zu sehen glaubtet. Könntet ihr es noch einmal tun? Unsere Wiedersacher arbeiten bevorzugt mit täuschung und Tücke, baden jedoch in den selben Untugenden, welche uns als frefelhaft geleert werden. So könnte das Antlitz unseres Wiedersachers ein bekanntes sein, selbst wenn es seit Jahrhunderten nicht mehr zur Anwendung kam."
Ein Griff nach dem Strohhalm, doch ist es nicht unüblich, dass der Herr uns in Vision und Symbolik den Weg weist. Sarah konnte mehr gesehen haben, als ihr ihr Bewustsein in erinnerung rief um sie vor sich selbst zu schützen. Womöglich würde ihre künstlerische Gabe dem Ausdruck verleihen, was sie in Worten nicht wiederzugeben vermochte.
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Beitrag von Angela Dragon Sa Jan 31 2015, 23:46

Schwer schluckend, sah sie Cesare an. Langsam nickend ließ sie ihre Hände sinken.
"Ja. Das kann ich. Aber dazu brauche ich Leinwand, Farbe und Pinsel..."
Unsicher sah sie die Männer an. Wenn sie das tat, konnte das auch gegen sie ausgelegt werden. Aber andererseits verfolgte sie immer noch dieses Bild in ihrem Kopf, dass sie einfach nicht verbannen konnte. So wie diese seltsame Blutspur an den Bäumen.
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Beitrag von Fade So Feb 01 2015, 12:29

"Gut. Vielen Dank für eure Bemühungen Segnora." Cesare nickte und wandte sich nach rechts, um Adamo ins Blickfeld zu bekommen. "Adamo. Bitte führe Segnora Belini in eine ruhige Stube und kümmere dich darum, dass sie alles erhält, was sie benötigt."
Eher emotionslos machte der Inquisitor ein paar Notizen und ordnete seine Akten, bis Sarah Belini zusammen mit seinem jungen Schützling den Raum verlassen hatten. Als die Tür knarzend ins Schloss gezogen wurde sah er zu Salvatore. "Na dieser Fall wird uns wohl noch eine ganze Weile beschäftigen. Was haltet ihr von unseren bisherigen Ermittlungen? Womöglich liegt euer Augenmerk ja auf Details, welche ich bisher noch nicht bedacht habe."
Langsam verschränkten sich die knochigen, spinnenhaften Finger des Inquisitors vor sich auf dem Schreibtisch, wärend sein Blick auf dem, wie üblich etwas zurückhaltenden Kardinalsdiener weilten.
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Beitrag von Umbra So Feb 01 2015, 16:20

Es war vermutlich nicht wirklich durchdacht gewesen, dass Bellini Umberto in seiner Wut gar nicht den Freiraum gelassen hatte, um möglicherweise die Flucht zu ergreifen (zumindest nicht, ohne mindestens einen sicher schmerzhaften Hieb mit der Bratpfanne zu kassieren), doch der Hausherr sah einfach nur noch rot. Dass „der Wurm“ bisher all seinen Angriffen entgangen war und selbst in dieser Situation mit seinen bohrenden Fragen nicht aufhörte, trug darüber hinaus nicht dazu bei, dass der Künstler sich beruhigte, Geschweige denn seine Raserei beendete oder sogar Umberto eine Antwort gab.
Der Mann erkannte, dass er den Kardinalsgesandten an die Wand gedrängt hatte und dieser somit nicht mehr einfach ausweichen konnte. Die Gier danach, den unerwünschten Eindringling endlich für dessen dreiste Aufdringlichkeit büßen zu lassen, glänzte in seinen Augen. Den Stiel der Pfanne fest mit beiden, zerkratzten Händen umklammert, sammelte Bellini noch einmal schnaufend Atem, offenbar bereit dazu, das letzte freie Stück zwischen seinem Ziel und sich hinter sich zu bringen, als sich mit einem Mal plötzlich Francesca in den Vordergrund drängte.
„Nein!“, rief sie flehend, bereits mit tränenbenetztem Gesicht, und stellte sich ihrem Herrn ihn den Weg.
„Giovanni, bitte nicht!“, schluchzte das Dienstmädchen in auffallend undistanzierter Wortwahl und bemühte sich auch, ihn körperlich zu bremsen, indem sie eine ihrer Hände auf die seinen legte und die andere an seiner Schulter Ansatz suchte, ihn davor zurückzuhalten, auf Umberto loszugehen.
„Bitte nicht!“, wiederholte sie inständig.
Es wäre wohl ein Leichtes für Bellini gewesen, sie beiseitezustoßen, um sie auf ihren untergeordneten Platz zu verweisen (warum sollte er auch auf seine Magd hören, die es sich erdreistete, ihm zu widersprechen und sich ihm in den Weg zu stellen?). Doch er tat nichts dergleichen. Francescas Betteln schien auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Die Härte aus seinem Blick verschwand, als er diesen von Umberto abwandte und, wenn auch nur für einen kurzen Moment, mit dem Francescas kreuzen ließ. Die Anspannung verschwand aus den Muskeln des Künstlers und die Pfanne entglitt seinen Fingern. Mit einem blechernen Scheppern fiel sie auf den steinernen Boden.
Francesca war die Erleichterung, die sie nun empfand, anzumerken, aber sie war immer noch recht aufgelöst, als sie sich an Umberto wandte und zugab: „Es war ein Bild! Ein Gemälde.“
Dies würde Sinn machen. Ein Stück Leinstoff ohne Rahmen… Dann waren es also die Farben gewesen, die den beißenden Gestank verursachten.
Es war nicht zu übersehen, dass Giovanni Bellini mit Francescas Offenheit nicht einverstanden war. Sofort versteifte sich seine Haltung wieder, fast schon darüber erschrocken, und sein ausweichender Blick verriet, dass er nachdachte. Er brauchte aber nur eine Sekunde dafür.
„Ein Auftrag für einen Kunden“, knurrte er Umberto dann mit wieder vor Hass glänzenden Augen entgegen. Bellini war noch nicht zur Ruhe gekommen. Sein Gesicht war noch rot, er schnaufte beim Atmen und Unterton war bedrohlich. Scheinbar hatte er das Bedürfnis, sich zu rechtfertigen. „Es war nicht perfekt. Ich war unzufrieden und muss von vorn beginnen. Doch das geht Euch nichts an. Verschwindet, bevor ich…“
Bellini wurde davon unterbrochen, dass dumpfe Klopfgeräusche durch das Untergeschoss hallten. Jemand schlug energisch gegen die Haustür.
„Öffnet sofort, hier spricht Capitano Giulio Solaro von der Stadtwache!“



Es war keine dankbare Aufgabe, eine Befragung protokollieren zu müssen. So schnell mit Feder und Tinte mitzukommen, wie die Worte die Münder der Beteiligten verließen, war überhaupt nicht einfach. Adamo war entsprechend erleichtert, als er sein Schreibgerät beseitelegen konnte, um sein bereits krampfendes Handgelenk etwas zu lockern. Sofort im Anschluss schlüpfte er von seinem Platz am Schreibpult in der Ecke des Raumes. Angenehmer als ein Verhör unten im Keller, war eine Befragung hier im Arbeitszimmer des Inquisitors für den Jungen aber allemal. Von der Folterkammer, den grausigen Geräten und dem Geschrei hatte er oft Albträume. Wirklich während eines Verhörs dort unten anwesend war er noch nicht gewesen. Doch er wusste, wie die Folterkammer aussah und der Lärm der Gefolterten hallte durch das Gebäude, wenn der Folterknecht bei der Arbeit war. Man konnte sich dann bildhaft vorstellen, was dort unten vor sich ging. Besonders schlimm waren Adamos Albträume, wenn die Erinnerungen daran am Tag zuvor erst wieder aufgefrischt worden waren. Allein beim Gedanken daran wurde ihm etwas mulmig. Als angehender Inquisitor müsste er eigentlich stärkere Nerven haben, befürchtete er. Vielleicht würde es ja mit der Zeit besser werden.

Sarah Bellini in ein ruhiges Zimmer zu führen, schien ihm eine angenehme Aufgabe zu sein. Adamo wusste auch schon genau, welchen Raum sie für ihre Zwecke gebrauchen konnten. Er war nicht weit vom Arbeitszimmer des Inquisitors Donati entfernt.
„Bitte folgt mir, Signorina“, bat der Junge sie. Kurz traf sich sein Blick mit ihrem und er spürte, dass er errötete, als ihm auffiel, dass sie recht hübsch war. Zuvor hatte er nicht wirklich auf sie geachtet, sondern sich auf sein Protokoll konzentriert. Er war es nicht gewohnt, mit Frauen zu reden. Im Alltag hatte er nur mit Männern zu tun, da er fast nur von Kirchendienern umgeben war und Donati im Stillen begleitete, wenn der Inquisitor das Gebäude verließ. Vielleicht etwas schnell wandte Adamo sich von Sarah ab und führte sie mit eiligen Schritten über den Flur.
Es war ein kleines Eckzimmer, das er für sie ausgesucht hatte. Es war vom Tageslicht, das durch die Fenster fiel, hell durchflutet und beinhaltete nur gefüllte Bücherregale, die bis zur Decke reichten, einige Stühle und einen Schreibpult.
Er entschuldigte sich kurz und kam kurz darauf mit Pinsel und Farben wieder, die man hier eigentlich dazu nutzte, um Bücher zu illustrieren.
„Mit mehr kann ich Euch nicht dienen, verzeiht“, entschuldigte er sich, als er einige Schritte zurückwich, mit dem Blick am Boden. „Ich hoffe, Papier ist Euch auch recht? Dies hier ist ein Ort des Wissens, nicht der Kunst. Ich könnte aber auch veranlassen, dass man Euch eine Leinwand und Ölfarben besorgt. Aus der Stadt. Das würde allerdings etwas Zeit kosten.“
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Beitrag von Angela Dragon So Feb 01 2015, 16:58

Sarah war erleichtert endlich fort von diesen Ort zu kommen, wo sich die Anwesenheit beider Männer sich wie ein Stein auf ihrer Brust drückte.
Es war seltsam. Die Nähe von dem jungen Mann namens Adamo war ihr nicht unangenehm. Sie lächelte sogar scheu, als sich ihre Blicke trafen. Schweigend war sie ihm in den RAum gefolgt und hatte sich etwas verloren fühlend, darauf gewartet, dass er rasch mit dem gewünschten zurück kehrte. Das was er ihr bot, war nicht wirklich dazu geeignet um ein Gemälde zu erschaffen, aber in an betracht der Dinge, musste das genügen.
Sie wollte und konnte nicht noch länger hier verweilen. Wenn es hilfreich war, dass sie bald zu ihrem Vater heimkehren konnte.
Leise sprechend strich sie prüfend über das Papier.
"Ja. Das genügt für die Arbeit. Ich danke euch für eure Mühe und verzeiht die Umstände meinetwegen." Scheu blickte sie Adamo an um dann sogleich wieder ihren Blick auf das Papier vor ihr zu heften. Erneut kroch dieses grauenhafte Bild aus ihren Erinnerungen.
Fast wie in Trance ergriff sie den Pinsel und bereitete die Farben vor, die sie brauchte. Normalerweise machte sie die Anwesenheit eines Mannes nervös und ängstlich. Aber im Moment war sie wirklich dankbar, dass er da war und nicht Salvatore.
Ehe ihr wirklich klar wurde was sie da tat, versank sie in ihre Malerei. Zügig strich der Pinsel über das Papier und brachte die Farbe an die richtige Stellen. Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn.
Nach und nach tauchte das Grauen der Nacht auf dem Papier auf. Sie vergaß die Zeit und was um sie herum passierte. Bis sie zitternd zurück wich, den Pinsel fest umklammert, als ob er ihr den nötigen Halt und Schutz geben könnte.
Nein, selbst jetzt, wo sie es zum zweiten Mal gemalt hatte, war die Furcht nicht gewichen. Es war sogar noch schlimmer geworden. Was in Gottes Namen ging hier nur vor sich?
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Beitrag von Darnamur So Feb 01 2015, 18:10

Umbertos schmale Finger schlossen sich bereits um das Heft seines verborgenen Messers, als Giovanni so vor ihm stand- schnaubend wie ein blutrünstiger Behemoth, der nur darauf wartete, sein Antlitz im nächsten Atemzug vom Angesicht der Erde hinwegzufegen. Mit zornesrotem Krebsgesicht holte er schon zum entscheidenden Schlag aus, als sich Francesca ihm kreischend in den Weg warf.
Ein kleines Lächeln machte sich auf dem Gesicht des Kardinalsdieners breit, als er beobachtete, wie die hübsche Magd den Hausherrn anflehte, von seiner Raserei abzulassen. Das musste zweifelsohne an seinem unvergleichlichen Charme liegen.
Aber ob es den Maler überzeugen würde, das blieb fraglich. Umberto blieb genauso stehen wie er war. Bereit selbst jederzeit einem Angriff entgegenzuwirken. Wie dieses Duell letztlich ausgehen würde, blieb fraglich. Er war kein sonderlich guter Kämpfer- es war auch nie für ihn notwendig gewesen, einer zu sein. Vielleicht hatte er eine Chance, wenn er den Effekt der Überraschung nutzen und den angeschlagenen Zustand Bellinis ausnutzen konnte.
Doch dazu kam es glücklicherweise nicht. Tatsächlich schienen Francescas süße Tränen und ihr Betteln das steinerne Herz des alten Herrn aufweichen zu können, denn zumindest für den Moment ließ er davon ab, mit der Bratpfanne auf ihn einzudreschen, wie ein Bauer mit seinem Dreschflegel auf das Getreide.
Mit einem trommelnden Geräusch schlug die obskure Waffe am Boden der Speisekammer auf. Ein warmes Gefühl des Triumphes breitete sich im Körper des Wurms aus, was durch Francescas Erklärung, dass im Ofen ein Bild verbrannt wurde, noch verstärkt wurde. Diese Information passt wirklich perfekt…ins Bild…hehe.
Auch Giovannis Reaktion schien das Ganze zu bestätigen. Das er über den Inhalt log, war allerdings mehr als offensichtlich. Man verbrannte nicht einfach so Bilder, wenn sie einem nicht gefielen. Und erst Recht nicht, wenn man mehr als genügend andere Probleme zu bewältigen hatte, nachdem man von einem Psychopathen angegriffen worden war, der die gesamte Küche verwüstet hatte.
Was hatten meine Augen nicht sehen dürfen? Was habt ihr vor mir verborgen, Messer Bellini?
Da klopfte es auch schon an der Tür. Das wurde ja immer besser. Es wird nicht langweilig im Hause Bellini, dachte Umberto und seine Augen funkelten belustigt.
„Das ist ja mal interessant“, kommentierte der Wurm ungefragt das Geschehen. „Sie sagten ja, dass sich die Stadtwache mit ihrem Überfall beschäftigt, Bellini. Wollen wir doch mal sehen, was dabei herausgekommen ist.“
Mit einem Lächeln schlüpfte er an dem Hausherrn vorbei, um zum Eingangsbereich des Hauses zurückzukehren. Als er Francesca passierte, zwinkerte er ihr zu. „Danke übrigens“, meinte er leise. Er war wirklich froh darum, dass es nicht zum äußersten Gekommen war. Selbst wenn er den Kampf gewonnen hätte, hätte das zu Komplikationen führen können. Er hatte als Gesandter des Kardinals zwar gewisse Vollmachten, aber keinen ausdrücklichen Bescheid dafür, das Haus Bellinis derart intensiv zu untersuchen, dass er eine solche Konfrontation einging.
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Beitrag von Elli Di Feb 03 2015, 15:08

Salvatore lehnte sich ein wenig zurück und überschlug seine Beine. Sein rechtes Bein, welches er auf sein linkes legte, hielt er mit ineinander gekreuzten Händen. Er wiegte den Kopf von rechts nach links und überlegte, was er noch sagen konnte, oder wollte.
Dann ließ er sein Bein doch wieder los und griff zu seiner Tasche um einige Schriftstücke hervorzuziehen. Rasch sortierte er sie und steckte die Dinge die Cesare nicht sehen sollte wieder in seinen Beutel. Es schien eine Totenstille in dem Raum zu herrschen die nur durch das Rascheln der Blätter unterbrochen wurde, die Salvatore bedacht durchsah. Hier und dort fand er einen Anhaltspunkt.
“Ich denke ich habe Euch alles wissen lassen. Ich spekuliere auch nur, als das sich der Tatvorgang ordentlich in ein Bild fassen lassen würde. Sehen wir uns an, was wir haben. Auf dem Friedhof dieses Grab, bei meiner Seele, mit diesem Fund habe ich wahrlich nicht gerechnet. Ich ging von einer Grabschändung aus und dachte der Pater übertreibt. Hätte ich gewusst, was mich erwartet, ich hätte mit Sicherheit nicht meinen besten Zwirn getragen, auch wenn es sich auf Kirchenboden natürlich so gehört. Die Leichenteile die noch zu finden waren, waren für mich nicht aufschlussreich. Ich glaube nicht das ein Mensch zu so etwas fähig ist, aber…aber…man kann sich täuschen.“ Vielleicht konnte der hohe Diener der Kirche mittlerweile Auskunft geben.
Angestrengt überlegte er, wie er weiter vorgehen sollte. “Als ich die Leichenteile zu Euch brachte, traf ich unterwegs einen Freund, der mich aufhielt. Vielleicht eine Minute. Ich hatte mich bereits entschuldigt und gesagt, dass ich keine Zeit zum verweilen habe. Da tauchte plötzlich eine der Frauen auf, die auch am Grab waren. Ein Weibsbild sondergleichen! Sie mischte sich in alles ein und versuchte mich zu befehlen. Sie erwartete tatsächlich, dass ich ihr mitteilen sollte, was ich wusste. Natürlich tat ich das nicht! Selbst wenn ich gedurft hätte, es hätte wohl das zarte Gemüt einer Dame zerstört. Ich schwieg also, doch sie schien meine Gedanken lesen zu können. Ich habe da einen Verdacht...“ er schwieg kurz. Er wollte nicht aussprechen, dass er dachte es mit einer waschechten Hexe zutun gehabt zu haben, aber Donati sollte sich selbst ein Bild machen. “Vielleicht sollten wir hier anknüpfen….allerdings hat sie niemand mehr gesehen, seit ich weiter eilte um euch meinen Fund zu zeigen. Was mir zu denken gibt, sind die Zeichen die Adamo auf den Zetteln fand. Was haltet ihr davon, wenn ich mich etwas in der Bibliothek aufhalte? Vielleicht kann ich etwas finden.“
Ja. Bibliothek klang gut. Da war es ruhig. Angenehm und sauber. Vielleicht ein bisschen staubig, aber immerhin würde seine Kleidung nicht leiden. Ja, das klang gut.
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Beitrag von Fade Mi Feb 04 2015, 00:12

Cesare wog den Kopf leicht zur Seite. Was Salvatore erzählte, belastete die Frauen auf eine schwer zu ignorierende Weise. Drei Frauen nächtens auf dem Friedhof, auf welchem nachweislich Hexerei und Dämonenwerk vonstatten gegangen waren. Drei Frauen. Genug für einen Hexenzirkel. Echte Beweise gab es keine, jedoch war es wohl höchste Priorität, auch die verbliebenen beiden zu befragen. Sarah Belini für ihren Teil hätte gewaltiges schauspielerisches Talent an den Tag legen müssen, um ihre Angst und Unruhe beim Verhör nur vorzuspielen und nicht zuletzt ihr noch fast jugendliches Alter machten sie als Verdächtige in einer so grausigen Angelegenheit recht unwahrscheinlich. Was die beiden anderen Frauen betraf, so musste man sich das Urteil wohl erst noch bilden und der wesentliche Faktor war wohl bereits, sie zu finden und zu vernehmen.
"Ihr habt recht Messer. Die beiden verbliebenen Frauen werden wir uns wohl als nächstes ansehen müssen. Sie könnten entscheidende Informationen liefern. Wir wollen einfach hoffen, dass sie nicht vom Erdboden verschluckt worden sind wie ihr befürchtet." Die letzten Worte des Inquisitors waren recht trocken gesprochen, denn es missfiel ihm, dass nun auch Salvatore, ähnlich wie Umberto früher am Tag mit Wissen auftrumpfte, welches in der kurzen Zeit nur sehr schwer gezielt zu beschaffen gewesen sein konnte.
„Ich denke die Bibliothek können wir für den Moment außer Acht lassen. Hier auf dem Tisch haben wir mehr als genug aktuelle Schriftstücke, die durchleuchtet werden wollen.“ Cesare griff nach dem Stapel von Kriminalberichten und schob ihn in Salvatores Richtung.
„Ihr könnt mir helfen und die aktuell erfassten Straftaten und Meldungen durchgehen, ob etwas davon sich mit unseren Fall in Verbindung bringen ließe. Die Zeichen die euch Adamo zeigte gehören zu einem Dämonenpakt. Es steht also außer Frage, dass wir es mit infernalen Mächten zu tun bekommen haben. Demzufolge liegt ihr mit eurem Verdacht über die Fraßspuren an der Leiche richtig. Es ist unwahrscheinlich, dass es die Arbeit eines menschlichen Täters war. Ein weiteres Opfer mit ähnlichen Wunden hat man diesen Morgen aus dem Kanal gefischt. Es hatte wohl nicht soviel Glück, wie unser guter Pater Donati und Messer Belini. Ich werde mich daran machen und die Vorladungen für die Beiden verbliebenen Damen verfassen, während Sie mit den Akten hier beginnen können. Unser Täter könnte als vermummt oder auch als wildes Tier beschrieben werden und auch bloße Sichtungen wären sehr wertvoll für die Rekonstruktion seines Weges. Im Übrigen hat die Grabung am Tatort ergeben, dass das Wasser wohl durch einen gegrabenen Tunnel von unten ins Grabmal geströmt ist, was unseren Ganzen verlauf auf dem Friedhof noch um ein Stückchen komplizierter macht. Genaueres über den Stand der Dinge und ein weiteres Vorgehen werden wir wohl am besten besprechen, wenn auch Messer Argente wieder zu uns gestoßen ist.“

Für einen Augenblick wirkte der Inquisitor gar erschöpft, als er mit seinen Worten endete, tatsächlich war der unverhoffte Fall in keinem günstigen Moment über ihm hereingebrochen, hatte er schließlich die vergangene Nacht rastlos mit der Kontrolle der Protokolle der letzten Verhandlung verbracht. Das schreiben der Vorladungen an die Damen de Cattaneis und Ficino ging rasch von der Hand und mit etwas Glück hatten sie sich ja ähnlich wie Sarah Belini zuhause verbarrikadiert und waren dort zu finden. Ob sie dabei in größerer Gefahr schwebten, als die junge Künstlertochter war schwer zu sagen und gerade wohl auch nicht zu ändern, doch umso dringlicher war es, zeitnah die Boten zu den Häusern zu schicken.
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Beitrag von Elli Mi Feb 04 2015, 10:16

Salvatore zupfte seine Strumpfhose zurecht, die aufgrund der überschlagenen Beinen nicht genau dort saß, wo sie zu sitzen hatte. Wäre er alleine gewesen, hätte er die Nase gerümpft, so sehr störte ihn der verrutschte Stoff. Doch stattdessen erhob er sich leicht vom Stihl und ergriff einige der Notizen die Doanti ihm zuschob. Sein rechtes Knie gab ein lautes Knacken ab, als er das Bein durchstreckte. Offenbar gefiel es nicht nur seinem Geist nicht, so viel in Bewegung zu sein.
Gegen einen gepflegten Spaziergang mit seiner Schwester beispielsweise (natürlich nur bei Windstille. Seine Haare!) hatte er nie etwas einzuwenden, aber dieses Herumgelaufe, in Gruben Gestürze und schmutzig werden, stand definitiv nicht auf der Liste der Dinge die er gerne tat. Gerne hätte er sich mit den Zettel zurückgezogen um diese in Ruhe zu studieren und für sich selbst Notizen anzufertigen, doch er glaube nicht, das Cesare ihm das ermöglichen würde. Welche Ideen er bereits gehabt hatte, was er in der Bibliothek alles hätte finden können! Doch nun, kam er wie es aussah, erst einmal nicht dort hin. Aber diese Schreiben hier konnten auch interessant sein. Er hob den Stuhl etwas an (seine Schulter protestierten unter der Last) und stellte ihn näher an den Tisch.
"Ich frage mich ob Messer Bellini tatsächlich von der gleichen Bestie angegriffen wurde. Ich sah ihn vorhin mit eigenen Augen, als ich Sarah Bellini abholte, er hatte einige Kratzer, ich würde sagen oberflächliche Verletzungen - die Leiche hingegen war ja regelrecht zerrissen..."
Stumm begann er die Blätter durchzusehen und hoffte darauf, während er sich hin und wieder eine Notiz machte, darauf etwas spannendes zu finden.
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Beitrag von Fade Mi Feb 04 2015, 11:24

Cesare antwortete nicht sogleich, da er sich unter dem Schreiben nicht unterbrechen ließ. Das Bild wurde allmählich klarer, jedoch war es gerade in dieser Phase leicht, sich in eine falsche Richtung zu konzenrtrieren. "Wie bei Pater Donati ja. Auch wenn wir die Anzahl nicht klar auf eine einzige Kreatur eingrenzen können, so waren die Verletzungen von ihrer Art her doch die selben. Es scheint mir vielmehr so, als ob unsere Kreatur nicht vorsatzlos tötet. Zumindest im Falle des Paters wäre es wohl ein leichtes Unterfangen gewesen und wie sehr sich der nächtliche Tote aus dem Kanal zu wehren vermochte ist unklar. Er könnte die Bestie versehentlich in die enge gedrängt haben. Sobald wir alle möglichen Zeugen befragt und aufschlussreiche Vorfälle wie wir sie suchen erruiert haben, ergibt sich ein hoffentlich noch vollständigeres Bild, aus dem wir unsere nächsten Schritte ableiten können."
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