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[.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
+2
Druzil
Umbra
6 verfasser
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Seite 28 von 40 • 1 ... 15 ... 27, 28, 29 ... 34 ... 40
Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Ich denke, David lässt euch erst einmal in Ruhe, dann könnt ihr euch "ungestört" unterhalten.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Also wie im Post schon geschrieben werde ich die nächst beste Möglichkeit nutzen um Johanna noch mal mit Charles sprechen lassen zu können. Also wegen ihrer Mutter.
Scáth- Forenzombie
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Charles hat das ja schon mehrmals (meine ich mich zu erinnern, aber mindestens einmal) angesprochen, dass sie ihrer Familie Bescheid geben sollte, dass es ihr gut geht.
Aber Johanna kann ihn natürlich gerne darauf ansprechen, wenn sie das nächste Mal mit ihm redet.
Aber Johanna kann ihn natürlich gerne darauf ansprechen, wenn sie das nächste Mal mit ihm redet.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Jap, ich werd' sie dann demnächst Charles suchen lassen. Vielleicht wird dann auch ein Besuch bei ihrer Mutter irgendwie möglich sein.
Scáth- Forenzombie
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Muss ja nicht sofort sein. Ich weiß nicht, ob man Randy und Alan zusammen allein lassen sollte.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Es könnte aber interessant werden...
Scáth- Forenzombie
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Druzil- Anzahl der Beiträge : 1363
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Was das wohl gibt.^^
Ich habe ein neues, besser passendes Bild für Charles gefunden.
Ich habe ein neues, besser passendes Bild für Charles gefunden.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Umbra schrieb: Ich habe ein neues, besser passendes Bild für Charles gefunden.
Finde ich auch
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Schön, dass es gefällt.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Mich widert der Anblick an.
Nur zur Info.
Nur zur Info.
Druzil- Anzahl der Beiträge : 1363
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Druzil schrieb:Mich widert der Anblick an.
Nur zur Info.
Ich sage doch, dass es passt.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Druzil- Anzahl der Beiträge : 1363
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Druzil schrieb:Mich widert der Anblick an.
Nur zur Info.
Melinda findet den Anblick ganz entzückend. ^^
Elli- Piratenpinguin
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Die Jungs sind einfach nur neidisch, weil er so umwerfend gut aussieht.
(Besonders Buffalo Bill kann damit ja wohl nicht mithalten. )
(Besonders Buffalo Bill kann damit ja wohl nicht mithalten. )
Umbra- Tiefseemonster
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Allerdings. Charles ist wenigstens ein Mann...im Gegensatz zu Bill. ^^
Elli- Piratenpinguin
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Thats what a real man lookz like.
Druzil- Anzahl der Beiträge : 1363
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Ich finde, das passt sehr gut zu Alan!
Umbra- Tiefseemonster
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Mit dem entsprechenden Alk-Pegel ... joa^^
Druzil- Anzahl der Beiträge : 1363
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Bitte nicht...
Umbra- Tiefseemonster
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Alan ist (wie immer) sehr charmant.^^
P.S.: David habe ich nun nicht extra erwähnt. Er beobachtet Alan und den Doc erst einmal still.
P.S.: David habe ich nun nicht extra erwähnt. Er beobachtet Alan und den Doc erst einmal still.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Ich hatte schon längst vor, uns wieder zusammenzuschieben, damit wir uns kurz über weitere Pläne unterhalten können. Morgen werde ich definitiv dazu kommen und Melly, Jo und Charles nach unten verfrachten.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
So, habe nun mal geschoben.
Druzil und Darnamur, ihr könnt eure kleine Unterhaltung noch gern beenden, bevor ihr auf die aktuelle Situation reagiert, aber ich wollte nun nicht noch länger mit dem Schieben warten.
Druzil und Darnamur, ihr könnt eure kleine Unterhaltung noch gern beenden, bevor ihr auf die aktuelle Situation reagiert, aber ich wollte nun nicht noch länger mit dem Schieben warten.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Ich warte noch auf Druzils Reaktion, dann geht es von Charles' Seite aus weiter.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: [.OoC] "The Dog's Nose" (alt)
Heyho!
Wie zumindest zwei von euch wissen, bin ich in einem anderen Rollenspielforum auch an einigen Runden beteiligt. Ein Spiel davon orientiert sich am Malmsturm-Regelwerk. Die Spielmechanik gefällt mir persönlich. Sie ist ziemlich unkompliziert und leicht zu lernen. Ich wollte euch mal fragen, was ihr davon halten würdet, wenn wir in Zukunft Götterblut danach struktieren? Im Moment ist bei uns alles ziemlich frei und willkürlich. Ich denke, besonders bei Kämpfen kann ein festes Regelwerk eine gute Stütze sein, die nicht nur mir, sondern auch euch weiterhilft. Am Plot des Spiels oder unserer Art des Schreibens würde sich nichts ändern, was dazu kommen würde, wären Würfelproben. Wer damit nicht vertraut ist, braucht keinerlei Angst davor haben. Und bei Malmsturm muss man wirklich nicht seitenlang Tabellen durchwühlen, um regelkonform handeln zu können.
Das Regelwerk ist hier kostenlos herunterladbar. Ich erlaube es mir hier auch einmal, einen Link zum Regelthread im anderen Forum zu geben, da der Spielleiter dort die Malmsturm-Regeln gut zusammengefasst hat: Link.
Im folgenden Spoiler zeige ich euch mal meinen Charakter aus der besagten Runde. Unsere Charakterbögen müssten wir bei uns jeweils etwas anpassen, sollten wir uns für Malmsturm entscheiden. Mir geht es hier hauptsächlich darum, euch zu zeigen, wie das dann aussehen könnte. Im Reiter "Fertigkeiten, Talente und Gaben" findet ihr alles an Werten, die ihr zum Würfeln braucht. Ihr verteilt die Fertigkeiten, wie es euch für eure Charaktere passt, in der Fertigkeitenpyramide, der Rest an Fertigkeiten bekommt den Würfelbonus -1. Talente/Gaben und Aspekte sind für situationbedingte Boni oder Mali. Gewürfelt wird pro Probe jeweils mit 4 Würfeln, die die Werte -1, 0 und +1 annehmen können. Zum Würfelwurf (-4 bis +4) zählt man den Fertigkeiten-Tabellenwert und ggf. andere Boni/Mali hinzu. Es ist, wie gesagt, ziemlich übersichtlich und unkompliziert. Für erste nähere Erklärungen, schaut bitte in den oben verlinkten Regelthread hinein, und, wenn ihr wollt, auch schon ins Regelwerk. Ansonsten beantworte ich natürlich gerne eure Fragen.
Dies soll ja erst einmal eine kleine Umfrage sein, was ihr grundsätzlich davon halten würdet, sich an ein Regelsystem heranzuwagen. Ich würde nicht erwarten, dass ihr alles auswendig lernt. Nun und auch später nicht.
Also, was haltet ihr davon?
Wie zumindest zwei von euch wissen, bin ich in einem anderen Rollenspielforum auch an einigen Runden beteiligt. Ein Spiel davon orientiert sich am Malmsturm-Regelwerk. Die Spielmechanik gefällt mir persönlich. Sie ist ziemlich unkompliziert und leicht zu lernen. Ich wollte euch mal fragen, was ihr davon halten würdet, wenn wir in Zukunft Götterblut danach struktieren? Im Moment ist bei uns alles ziemlich frei und willkürlich. Ich denke, besonders bei Kämpfen kann ein festes Regelwerk eine gute Stütze sein, die nicht nur mir, sondern auch euch weiterhilft. Am Plot des Spiels oder unserer Art des Schreibens würde sich nichts ändern, was dazu kommen würde, wären Würfelproben. Wer damit nicht vertraut ist, braucht keinerlei Angst davor haben. Und bei Malmsturm muss man wirklich nicht seitenlang Tabellen durchwühlen, um regelkonform handeln zu können.
Das Regelwerk ist hier kostenlos herunterladbar. Ich erlaube es mir hier auch einmal, einen Link zum Regelthread im anderen Forum zu geben, da der Spielleiter dort die Malmsturm-Regeln gut zusammengefasst hat: Link.
Im folgenden Spoiler zeige ich euch mal meinen Charakter aus der besagten Runde. Unsere Charakterbögen müssten wir bei uns jeweils etwas anpassen, sollten wir uns für Malmsturm entscheiden. Mir geht es hier hauptsächlich darum, euch zu zeigen, wie das dann aussehen könnte. Im Reiter "Fertigkeiten, Talente und Gaben" findet ihr alles an Werten, die ihr zum Würfeln braucht. Ihr verteilt die Fertigkeiten, wie es euch für eure Charaktere passt, in der Fertigkeitenpyramide, der Rest an Fertigkeiten bekommt den Würfelbonus -1. Talente/Gaben und Aspekte sind für situationbedingte Boni oder Mali. Gewürfelt wird pro Probe jeweils mit 4 Würfeln, die die Werte -1, 0 und +1 annehmen können. Zum Würfelwurf (-4 bis +4) zählt man den Fertigkeiten-Tabellenwert und ggf. andere Boni/Mali hinzu. Es ist, wie gesagt, ziemlich übersichtlich und unkompliziert. Für erste nähere Erklärungen, schaut bitte in den oben verlinkten Regelthread hinein, und, wenn ihr wollt, auch schon ins Regelwerk. Ansonsten beantworte ich natürlich gerne eure Fragen.
Dies soll ja erst einmal eine kleine Umfrage sein, was ihr grundsätzlich davon halten würdet, sich an ein Regelsystem heranzuwagen. Ich würde nicht erwarten, dass ihr alles auswendig lernt. Nun und auch später nicht.
- Spoiler:
Name: Sébastien Moreau
Geschlecht: männlich
Alter: 28
Herkunft: Paris
Religionszugehörigkeit: römisch-katholisch
Familienstand: verheiratet mit Joséphine (26); Vater von Jules (3) und Viviane (1)
Organisation: Pariser Kommune
Haarfarbe: dunkelbraun
Augenfarbe: braun
Körpergröße: 1,83 m
Gewicht: 71 kg- Fertigkeiten, Talente und Gaben:
- Aspekte:
Aspekt: C’est la vie
Zitat: "Einer der Vorzüge der guten Stadt Paris besteht darin, dass man hier geboren werden, leben und sterben kann, ohne dass sich jemand auch nur im mindesten darum kümmert." (Honoré de Balzac, "Le Père Goriot")
Beschreibung: Bereits geboren in Paris, ist Sébastien sich sicher, auch hier zu sterben. Er kennt nichts anderes, dies ist seine Welt, auch wenn er selbst dieser Welt egal ist. Er lernte früh, dass Träume und Wünsche von der harten Realität verzehrt werden und dass es kaum eine andere Möglichkeit gibt als von einem Tag zum nächsten zu leben. Großes hat ein Proletarier nicht zu erwarten, Großes wird er nicht vollbringen. Wie dieser Name schon sagt, hat er nichts anderes zu bieten als seine Arbeitskraft und seine Nachkommenschaft. Er ist kaum mehr als ein Sklave, er ist einer von vielen, er ist dem System von Geburt an unterworfen, eine Ameise in dem riesigen Nest, das für die einen die Stadt der Liebe, für die anderen Ballungsort der Kunst und Kultur und für wieder andere ein lebensfeindlicher Ort ist. Hier in Paris ist das Glück mit den Tapferen und jenen, die sich selbst zu helfen wissen. Hier in Paris überlebt die Seele eines Arbeiters die Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten, die Sorgen und den täglichen Kampf um Brot, so frustrierend dieser auch sein mag, mithilfe von Glauben, Hoffnung, Liebe und Freundschaft. Sébastien hat viel gesehen, selbst viel durchlebt - schlimme Dinge, aber auch solche, die ihm Grund zur Zuversicht gaben. Ist es nicht gerade das, was einen menschlich macht? Alles, was einen nicht tötet, macht einen stärker. Bisweilen macht es einen sogar zu einem besseren Menschen. Sébastien weiß, wie es ist, am Abgrund zu stehen, weiß aber auch, dass es nicht wenigen schlechter geht als ihm. Er ist kein Heiliger, er ist ein einfacher Mann, der das Leben so nehmen muss wie es kommt, doch für Mitleid ist immer Platz in seinem Herzen und Brüderlichkeit ist für ihn der Schlüssel zu einem besseren Leben.
Aspekt: Das Herz auf der Zunge, mit dem Kopf durch die Wand
Zitat: "Man findet Mittel, den Wahnsinn zu heilen, aber keine, um einen Querkopf einzurenken." (François VI, Duc de La Rochefoucauld)
Beschreibung: Sébastien ist nicht schüchtern, sondern sagt meist offen, was er denkt. Selbstbewusst und bisweilen auch trotzig steht er für seine Meinung ein - was ihm einerseits hilfreich sein, aber auch anderseits sehr im Weg stehen kann. Wenn Sébastien entschlossen ist, seinen aktuellen Willen durchzusetzen oder seine allgemeine Auffassung zu vertreten, kommt ihm Einsicht zu zeigen so gut wie nie in den Sinn. Für wortreiche Debatten ist er zu haben - im Ernstfall auch für buchstäblich schlagfertige Argumente, sollte ein Streit eskalieren. Unter Umständen macht ihn diese Einstellung zu einem schlechten Gefolgsmann, sollte er Anweisungen erhalten, die seinen Ansichten zuwiderlaufen. Sébastien tut, was Sébastien für richtig hält. Die einen sagen, er sei ein Mann, der keine Kompromisse eingehen wolle - die anderen nennen ihn einfach einen sturen Esel.
Aspekt: Meine Faust, mein Freund
Zitat: "Ich fühle eine Armee in meiner Faust [...]!" (Friedrich Schiller, Die Räuber II, 3 / Moor)
Beschreibung: Sébastien scheint ein Talent dafür zu haben, genau dort aufzutauchen, wo es Ärger gibt. Oft ist er nicht der Auslöser, obwohl das selbstverständlich auch vorkommen kann und schon vorgekommen ist. In den meisten Fällen hat er jedoch einfach das Pech, zur richtigen Zeit am falschen Ort zu sein. Sébastiens Grundstimmung ist selten aggressiv, doch Diskussionen können ausufern und besonders Beleidigungen machen ihn wütend - und wenn jemand ihm gegenüber handgreiflich wird, zögert er nicht, dies mit gleicher Münze heimzuzahlen. In manchen Kreisen gilt Sébastien als Raufbold, obwohl er, selbst im trunkenen Zustand, sehr selten aktiv nach Streit sucht. Wenn ihn jemand fragen würde, würde er, unter anderem auch, weil er sich dies selbst nicht eingestehen will, antworten, dass es ihm nicht gefällt, sich zu prügeln. Jedoch weiß jeder, der ihn kämpfen sieht, dass es ihm sogar Spaß macht. Dabei täuscht man sich jedoch, wenn man dies auf Grausamkeit zurückführt, vielmehr spornt Sébastien die Hitze eines Gefechts an, weiterzumachen. Wenn das Adrenalin durch seine Adern schießt, fühlt er sich wahrlich lebendig, und kaum etwas beflügelt Sébastien mehr. Feige ist er, auch angesichts einer Überzahl von Gegnern, nicht. Nicht ohne Stolz weiß Sébastien, dass pure Entschlossenheit, Flinkheit, seine Fäuste und, nicht zuletzt, auch Übung auf seiner Seite sind. Ein Sieg zum Schluss ist da nur die Krönung - und zusätzlich Balsam für sein Ego.
Aspekt: Doch doch, ich liebe meine Frau, aber...
Zitat: "Ich bin durch meine Laster Sklave und frei durch meine Gewissensbisse." (Jean-Jacques Rousseau, "Émile oder über die Erziehung")
Beschreibung: Niemand könnte sagen, dass Sébastien nicht für seine Frau Joséphine und seine Kinder Jules und Viviane da sei. Seine Lieben gehören zu ihm und er zu ihnen - und er würde alles geben, um sie zu schützen. Er wäre wohl ein Gatte und Vater wie ihn sich jede Familie wünschen würde, wäre da nicht der Teil von ihm, der nur schwer Vergnügen und Verlockungen (jeglicher Art) widerstehen kann. Obwohl Sébastien nicht viel Geld hat, feiert er gern. Anlass findet sich immer, sei es aus Freude oder um seine Sorgen zu vergessen. Er neigt dazu, über seinen Durst zu trinken, sollte sich die Gelegenheit bieten, und auch hin und wieder seinen hart verdienten Lohn für Glücksspiele zu vergeuden - aber auch fleischlichen Genüssen außerhalb des Ehebetts ist er nicht abgeneigt, wenn er bereits ziemlich angeheitert ist und ihm ein leichtes Mädchen frivol zuzwinkert. Nicht nur einmal wankte Sébastien in den frühen Morgenstunden mit leeren Taschen heim. Doch, neben einem dröhnenden Schädel, verfolgt ihn nach seinen Eskapaden auch stets sein schlechtes Gewissen. Er weiß, dass Joséphine besseres verdient. Sie ist schön und klug und wundervoll zu ihm - auch wenn er natürlich Schelte von ihr erhält, wenn der Sirenengesang seiner Laster ihn erneut in den Bann hat ziehen können. Sébastien hat ihr nie gestanden, was genau ihn des Nachts herumtreibt, denn er will sie, trotzdem er seine Schwächen hat und diese nur schwerlich bekämpfen kann, nicht verletzen.
Aspekt: Ungleich ist Unrecht
Zitat: "Die Proletarier haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben dafür eine Welt zu gewinnen." (Karl Marx)
Beschreibung: Als Proletarier weiß Sébastien, wie frustrierend es sein kann, das Leben am fast untersten Ende der Gesellschaft führen zu müssen. Für das wenige Einkommen, das er hat, muss er hart arbeiten, und trotzdem ist das Geld immer knapp und reicht kaum aus, um über die Runden zu kommen. Er sieht die Not um sich herum, spürt sie an schlechten Tagen am eigenen Leib, und bemerkt andererseits nicht ohne Neid, wie gut es den Mitgliedern der besitzenden Klasse geht. Während das Proletariat schuftet und arbeitet, um sich sein Brot zu verdienen, ermöglicht es damit der Bourgeoisie ein Leben frei von Sorgen und Existenznöten – nicht anders als die Herrschaft des Adels vor der Revolution lässt sich dies wohl, offen ausgedrückt, als Ausbeuterei und damit auch Tyrannei bezeichnen.[1] Nicht verwunderlich ist also, dass Sébastien die Idee der Diktatur des Proletariats etwas abgewinnen kann. Dass die Arbeiterklasse als Mehrheit der Bevölkerung erhört wird, scheint ihm nur gerecht, und eine klassenlose Gesellschaft mit gleichen Bedingungen für alle ist für ihn ein erstrebenswertes Ziel. Dass dieses Ziel nicht ohne Weiteres zu erreichen sein wird, ist er, sich ein Beispiel an den Revolutionären nehmend, willens und bereit dazu, einen radikalen Weg einzuschlagen, um das, was seiner Ansicht nach Recht ist, durchzusetzen. In diesem Fall schreckt er vor dem Einsatz von Gewalt nicht zurück, denn ein effektiveres und überzeugenderes Argument, das die besitzende Klasse dazu bewegen werden würde, von ihrem Reichtum abzurücken, gibt es seiner Auffassung nach nicht. Letztendlich dienen Fäuste und Waffen in diesem Fall, auch wenn es ohne den entsprechenden Kontext nicht so scheint, den folgenden drei Werten: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
- Inventar:
Taschenmesser,
mitgenommener, aber funktionstüchtiger Flachmann aus Hartzinn,
ein Deck Spielkarten
- Aussehen:
- Sébastien ist hochgewachsen, schlank, aber dabei durchaus muskulös. Seine Haltung zeugt von Selbstbewusstsein, sein Auftreten von Entschlossenheit und seine braunen Augen sind sowohl wach als auch aufmerksam. Nicht selten ein gewisses Maß an Misstrauen in Sébastiens Blick zu erkennen. Auch wenn er oft ernst oder sogar grimmig wirkt, kann er durchaus lächeln, wenn er will. Sein dichtes, dunkelbraunes Haar ist in etwa fingerlang, wirkt zumeist etwas zerzaust und fällt im bisweilen auch ins Gesicht. Er lässt sich einen Oberlippenbart stehen, doch zudem sind sprießende Bartstoppeln an seinem Kinn keine Seltenheit. Seine Kleidung und seine großen, von der Arbeit schwieligen, aber dennoch geschickten Hände lassen darauf schließen, dass er ein einfacher Mann ist.
- Persönlichkeit:
- Sébastien steckt voller Gegensätze. Im Grunde ist er gesellig und herzlich, wenn er erst einmal mit dem jeweiligen Gesprächspartner warm geworden ist, kann es aber nicht leiden, wenn man ihn in Phasen der Konzentration stört. In einem Moment redet er viel, im nächsten wirkt er gedankenverloren. Zu Themen, die ihn beschäftigen, bildet er sich meist schnell eine Meinung - und sollte man ihn davon abbringen wollen, sind sowohl der Ton, in dem der Sprecher dies versucht, als auch von dem Verhältnis, in dem dieser zu Sébastien steht, sehr ausschlaggebend für den Erfolg dieses Versuchs. Sagt man Sébastien einerseits nach, ein Querkopf zu sein, so lässt er sich andererseits nicht selten von Menschen, denen er traut, beeinflussen und orientiert sich auch an Vorbildern, die er zum Beispiel in den Reihen der Pariser Kommune gefunden hat. Besonders das Gefühl für Kameradschaft ist ihm unter der Menge an Gleichgesinnten nahegebracht worden. Brüderlichkeit ist für ihn ein wichtiger Begriff, jedoch vertritt Sébastien auch die Ansicht, dass der, der nicht für ihn, gegen ihn ist. Er geht nur ungern Kompromisse ein. Auch diese Meinung macht es für manchen nicht leicht, mit ihm zurechtzukommen. Eigentlich will Sébastien Streit aus dem Weg gehen, seiner Sturheit ist es jedoch zu verdanken, dass er sich wie von selbst in Diskussionen verrennt, die unter Umständen auch ausarten können, wenn er wirklich wütend wird. Besonders, wenn Sébastien getrunken hat, lässt er bisweilen dazu hinreißen, Fäuste statt Worte sprechen zu lassen. Es braucht jedoch Einiges an Provokation, um ihn aggressiv zu stimmen - er selbst würde sich nicht als gewalttätig bezeichnen. Eine Sache bildet davon jedoch eine Ausnahme. Da Sébastien nicht nur mit kommunistisch-sozialistischem Gedankengut, sondern auch mit Ideen der Revolutionbewegungen sympathisiert, ist er willens, einen radikalen Weg einzuschlagen, um für das zu sorgen, was seiner Meinung nach recht ist. Dabei schreckt Sébastien vor Gewalteinsatz nicht zurück - er begrüßt ihn sogar -, scheint dieser ihm doch der effektivste Ansatz zu sein. Außerdem ist er für Sébastien in gewisser Weise eine Form, seine Fähigkeiten einbringen zu können und nebenbei auch Frust über seine Lage als Proletarier abzubauen.
- Kurzbiografie:
Thema: /- Ein Proletarier von Anfang an:
Aspekte:
C’est la vie
Das Herz auf der Zunge, mit dem Kopf durch die Wand
„Moreau, sagen Sie, Monsieur? Ja, ich erinnere mich an diesen kleinen Bastard. Habe seine Eltern nicht um ihn beneidet, der hat denen nur Ärger gemacht. Wenn Sie mich fragen, hätte sein Vater ihm mehr Respekt einbläuen müssen. Er lungerte oft mit einem oder zwei seiner Brüder und anderen Bengeln aus der Nachbarschaft hier zwischen den Häusern herum. Die trieben ihre Späße mit unbescholtenen Leuten, lärmten unentwegt und keine Mauer war vor denen sicher. Jungs sind Jungs, möchte man meinen, doch dieser Moreau war ein Schlitzohr. Mag sein, dass er der Anführer dieser Bande war, das kann ich nicht sagen, aber vorlaut war er für alle beisammen. War nicht auf den Kopf gefallen, das merkte man ihm an, aber überzeugter von sich als gut für ihn war. Ist keinem Streit aus dem Weg gegangen, hatte ich den Eindruck. Hat sich mit älteren Burschen angelegt und auch, wenn er Prügel von denen bezog, ist ihm das keine Lehre gewesen. Ich selbst hab ihm nicht nur einmal eine schmieren wollen, doch dieser Flegel war verdammt flink. Sehen Sie das Haus dort hinten? Da haben die Moreaus gewohnt. Ich glaube, sechs Kinder hatten sie, er war der älteste. Zwei von ihnen, ein Mädchen und ein Junge, haben es aber nicht geschafft, daran erinnere ich mich noch. Traurige Angelegenheit. Der Junge starb kurz nach seiner Geburt, das Mädchen erlag einem Fieber. Sie muss vier oder fünf gewesen sein, als sie entschlief. Gott sei Lob und Dank, dass mir und meine Marie solche Prüfungen nicht auferlegt wurden. Wir haben damals für sie gebetet. Ich schätze, dieser – wie sagten Sie? Ja, Sébastien hieß er, genau. Ich schätze, Sébastien war ein zäher Bursche, weil er keine andere Wahl hatte. Arbeitete hart von klein auf, auch wenn er ein ungehöriger Quälgeist war. Hätte mich, ehrlich gesagt, ziemlich gewundert, wenn man ihn eines Tages in der Gosse liegend gefunden hätte. Er war schon damals ein Kämpfer. Sicher gibt es schönere Gegenden für ein Kind, um aufzuwachsen, wenn man es sich denn leisten kann, aber ihm scheint es nicht geschadet zu haben. Ist mit der Zeit ganz schön in die Höhe geschossen. Nein, gesehen habe ich ihn schon eine Ewigkeit nicht mehr. Wir sind geblieben, waren ja schon damals nicht jung, er hat sich irgendwann wohl woanders eine Bleibe gesucht. Ich hörte aber, er habe irgendein Mädchen geheiratet. Wir alle sind älter geworden, nicht wahr? Warum, sagten Sie, fragen Sie nach ihm?“
- Freizeitgestaltung:
Aspekte:
Das Herz auf der Zunge, mit dem Kopf durch die Wand
Meine Faust, mein Freund
Auszug aus einem Verhörprotokoll der Pariser Polizei:
[…]
Monsieur Moreau: Wie gesagt, war ich dort, um mit Freunden in Ruhe das Glas zu heben. Dieser [Name 1] rempelte mich an und ließ seins dabei fallen. Er wollte, dass ich ihm das bezahle. Ich habe natürlich abgelehnt, da wurde er wütend und laut. Ich sagte ihm, er solle sich zum Teufel scheren, doch er wollte sich streiten und fasste mich. Ich schlug seine Hand fort, da beabsichtige er mir die Faust geradewegs ins Gesicht setzen. Das habe ich mir nicht gefallen lassen. So hat es begonnen. Andere mengten sich ein und weil der Wirt „uns Lumpen“ hinauswerfen wollte und mit der Obrigkeit gedroht hat, hat er dann auch etwas erhalten. Nicht von mir, doch habe ich einen Blick auf ihn erhaschen können, wie er bereits stöhnend am Boden lag.
Gendarm: Was haben Sie derweil getan?
M.: Ich hatte kaum Zeit, mich um jemand anderen als um mich zu kümmern, auch wenn ich half, meinen Begleitern Ärger vom Leib zu halten. Im ganzen Wirtsraum wurde sich geschlagen und Tumult gemacht, bis die Gendarmerie für Friede sorgte.
G.: Monsieur [Name 1] sagt, Sie hätten ihm übel mitgespielt. Was sagen Sie dazu?
M.: Das mag sein, aber wird sich erholen, oder nicht? Er hat es nicht anders gewollt. Ich habe ihn nicht ernsthaft verletzt, das war auch gar nicht in meiner Absicht, jedoch habe ich ihm eine Lehre gegeben, die er nicht sehr bald vergessen wird. Hätte er aufgegeben, hätte ich es nach dem ersten Schlag gut sein lassen, doch er hat mit Beleidigungen nicht gespart und mich bespuckt. Also habe meine Fäuste sprechen lassen.
G.: Was genau hat er zu Ihnen gesagt?
M.: Er hat mich als „ärgsten Bastard“ beschimpft und nannte meine Mutter eine „billige Hure“. Sie werden doch verstehen, Messieurs, dass ich dies nicht tatenlos hinnehmen konnte. So habe ich dafür gesorgt, dass ihm der Spott im Hals stecken blieb. Nicht mehr und nicht weniger.
G.: Sie haben erwähnt, dass Bekannte von Monsieur [Name 1] ihm zur Hilfe geeilt sind. Können Sie uns deren Namen nennen?
M.: Nein, ich kenne die nicht, genauso wenig wie ich [Name 1] vor unserem gemeinsamen Tänzchen gekannt habe. Fragen Sie ihn doch danach.
G.: Wie viele waren es? Können Sie uns sie beschreiben?
M.: Es waren zwei und beide in etwa in meinem Alter. Der eine war blond, mittelgroß, der andere war etwas kleiner, hatte dunkles Haar und einen Vollbart. Ich weiß nicht, ich habe nicht genau darauf geachtet.
G.: Was genau ist geschehen, als diese beiden Herren dazugestoßen sind?
M.: Die sind mich angegangen, als sie sahen, dass [Name 1] unterlag. Also habe ich mich gewehrt, wie zuvor auch. Sagen Sie mir nicht, dass das verboten ist. Ich war es nicht, der Streit suchte, aber man hat mir keine Wahl gelassen. Ich musste mich verteidigen und habe mich besser geschlagen, selbst gegen zwei. Die sollen nicht mir die Schuld geben, wenn sie sich überschätzen.
G.: […]
- Nicht sorglos ist das Familienleben:
Aspekt:
Doch doch, ich liebe meine Frau, aber...
Liebste Schwester,
Ich freue mich, von dir zu lesen, es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, dass wir uns das letzte Mal sahen. Ich vermisse unsere gemeinsamen Gespräche sehr, doch es scheint mir, als würden dir die Ehe und der Norden guttun. Hier in Paris herrscht, sagt man, eine seltsam angespannte Stimmung, doch meinen Alltag beeinflusst das nur wenig. Du würdest sicher staunen, wenn du sehen könntest, wie sehr unser kleiner Jules gewachsen ist. Auch das Sprechen fällt ihm zusehends leichter. Fast schon ein Mann sei er, sagt Sébastien, aber ich bin froh, dass es so weit noch lange nicht ist.
[…]
Doch ich muss auch zugeben, dass er [Sébastien] mir Sorgen bereitet. Im Vertrauen schreibe ich dir, weil ich weiß, dass ich mich auf deine Verschwiegenheit verlassen kann, dass ich das Gefühl habe, dass er mich immer weniger wahrnimmt. Mit seinen Gedanken ist er oft woanders, wenn ich mit ihm rede, sodass er kaum zuhört. Er selbst spricht neuerdings viel über Politik und ich weiß nicht, ob ich dies beunruhigend finden sollte. An manchen Tagen ist er fast schon abweisend, an anderen Tagen ist er beinahe so anhänglich wie unser Sohn. Ich merke seinen Willen, mir zu zeigen, dass er die Kinder und mich nicht vernachlässigen möchte, doch andererseits gibt er mir auch das Gefühl, dass er versucht, sich von Zuhause fernzuhalten. In letzter Zeit kommt es immer häufiger vor, dass er sich nach der Arbeit mit François Durand[2] trifft, um vornehmlich, wie es scheint, Geld zu verschwenden. Danach kehrt er abends zurück, wenn die Kinder schon längst schlafen, oder auch erst in den frühen Morgenstunden. Stets zeigt er sich reumütig und gelobt lediglich Besserung, anstatt dies umzusetzen. Mehr als einmal schien er sich geschlagen zu haben, auch wenn er nicht darüber sprechen wollte. Mir missfällt sein Verhalten nicht nur um meiner Willen, sondern auch wegen der Kinder. Viviane ist wohl noch zu klein, um seine Abwesenheit zu bemerken, aber Jules macht es zu schaffen, wenn er Sébastien am Tage nicht zu Gesicht bekommt. Du weißt, wie sehr der Junge ihn liebt, und er wartet stets ungeduldig darauf, dass sein Papa von der Arbeit heimkommt. Er schläft nur schwer ein und jammert, wenn es nicht Sébastien ist, der ihn ins Bett bringt.
[…]
Möge Gott dich und deinen Gatten schützen.
In Liebe,
Joséphine
- Eine denkwürdige Begegnung:
Aspekte:
Das Herz auf der Zunge, mit dem Kopf durch die Wand
Ungleich ist Unrecht
Auszug aus dem Reisebericht eines preußischen Historikers:
[…]
Des Weiteren durfte ich die interessante Erfahrung machen, während meines Aufenthalts in Paris Bekanntschaft mit dem einen oder anderen Parisien zu schließen, auch wenn einige Erlebnisse eher unfreiwilliger und unerfreulicher Natur waren. Doch mag ich es ihnen nicht verübeln, dass ihnen meine Anwesenheit in ihrer Stadt, oder auch im Allgemeinen die der Preußen, missfiel. Die Erinnerungen an die Schmach, die Gräuel und Entbehrungen während der Belagerung und den schlussendlichen Verlust des Krieges waren an dieser Stelle (und sind es höchstwahrscheinlich auch heute noch) sehr aktuell und präsent, sowie auch die Gründung unseres Reiches im prachtvollen Spiegelsaal ihres Sonnenkönigs – eine Machtdemonstration, welche den Unmut innerhalb der Bevölkerung umso mehr aufflammen ließ.
Dem Lokalpatriotismus der Parisiens und der damit nicht selten abweisende bis sogar feindselige Haltung gegenüber Menschen anderer Herkunft, aber gegenüber uns Preußen unter Umständen wohl explizit, bin ich das ein um das andere Mal begegnet, sodass es mir meine recherche nicht immer leicht fiel. Mancherorts verweigerte man mir das Gespräch, andernorts habe ich um mein Wohlergehen fürchten müssen, doch gottlob habe ich mich in solchen Fällen jedes Mal entziehen können, bevor die Situation eskalierte. Dennoch hat es sich für mich gelohnt, mich unter das gemeine Volk zu mengen und mich in Stadtgebiete und Gaststätten vorzuwagen, in die ich unter anderen Umständen keinen Fuß gesetzt hätte.
Eine der Bekanntschaften, die ich dort machte und die ich an dieser Stelle besonders hervorheben möchte, ist diejenige mit Sébastien Moreau, einem ansässigen Tischler, der seine Bereitschaft für einige anregende Unterredungen mit mir zeigte, auch wenn er während der kurzen Zeit, in der ich ihm seine Ansichten entlockte, seine Skepsis mir gegenüber nicht verlor. War ich mir der kommunistischen Strömungen innerhalb Frankreichs und auch Paris‘ bewusst, zeigte M. Moreau eine eigene Auffassung dieses Gedankenguts.
Ich wagte mich nur mit Vorsicht, zu Einzelheiten überzugehen, denn mit hitzigen Reaktionen auf meine zu Beginn teils forsche Vorgehensweise hatte ich schon zuvor schlechte Erfahrungen sammeln können und M. Moreau war von stattlicher Gestalt, sodass ich ungern seinen Zorn auf mich lenken wollte, jedoch fühlte er sich durch mich anscheinend nicht übermäßig bedrängt. Er beantwortete mir fast jede Frage, die ich stellte und gewährte mir so Einblick in sein Leben und seine Denkweise.
M. Moreau berichtete mir von seinem Arbeitsalltag, wenn auch bisweilen zögerlich, da es ihm offenbar schwer fiel, mir zu vertrauen. Wie viele Arbeiter, mit denen ich während meines Aufenthalts in Paris sprach, beschrieb M. Moreau seine Tätigkeit als ehrlich, aber auch beschwerlich und frustrierend, da die Sorge, mit seinem Lohn die Ernährung seiner Familie (auf die er nicht im Näheren eingehen wollte) gewährleisten zu können, ein ständiger Begleiter sei. Auf dieser Sorge basierte M. Moreaus politische Haltung, die ich es mir zum Anlass macht, ihn im Gesonderten in dieser Niederschrift und Selbstreflexion zu erwähnen. M. Moreau äußerte, dass die Arbeiterschaft nichts anderes sei als eine Masse an Sklaven oder Gefangenen, die gezwungen seien, ihren Herren – in diesem Fall der besitzenden Klasse – zu dienen, unaufhörlich, bis zum Tod, und im Gegenzug nicht mehr bekommen würden als das, was ihnen gerade eben noch reichte, um zu überleben. Bereits die Väter und Großväter der heutigen Arbeiter seien ihrerzeit nicht mehr als Leibeigene gewesen und auch die Kinder und Kindeskinder der heutigen Arbeiter würden dieses Schicksal erben, wenn man nicht wahre Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit anstreben würde. Ungleichheit sei Unrecht, sagte mir. Wie könne man von Gleichheit und Brüderlichkeit sprechen, wenn die Herrschaft des Adels durch die Herrschaft des Geldes ersetzt worden war, fragte er mich. Unterdrücker seien beseitigt und dafür andere erst ermöglicht worden.
In diesem Zusammenhang kam M. Moreau ebenfalls auf uns Preußen zu sprechen, einem, laut ihm, Herrschervolk voller uniformtragenden Despoten, denen man auf altbewährte, pariser Art mit der Guillotine begegnen sollte,[3] anstatt sich ihm zu beugen.[4] M. Moreau scheute nicht davor zurück, mir dies mit aller Offenheit zu sagen. Nichts ließ mich daran zweifeln, dass er zu jenen Parisiens gehörte, die am liebsten noch immer gegen Preußen gekämpft oder die Wiederaufnahme des Krieges begrüßt hätten, auch wenn er es bei diesem einen provokanten Satz beließ, zu dem ich ihn verleitete, und daraufhin nichts mehr bezüglich dieses Themas äußern wollte.
Direkte Feindseligkeit gegenüber meiner Person, obwohl er sich bewusst war, mit mir einen Preußen vor sich zu haben, zeigte M. Moreau jedoch nicht. Vielmehr glaubte ich Unzufriedenheit in ihm darüber zu erkennen, dass er es nicht in seiner Macht sah, die Gegebenheiten, mit denen er sich konfrontiert fühlte, zu ändern.
[…]
[1]Dieser Satz ist eine Anspielung auf folgende Aussage, die Abraham Lincoln im Zuge der Lincoln-Douglas-Debatten machte und die die Unrechtmäßigkeit der Sklaverei veranschaulicht:- Spoiler:
- Auszug aus der Rede von A. Lincoln während der Siebenten Debatte mit Senator Douglas in Alton, Illinois, am 15. Oktober 1858:
“They are the two principles that have stood face to face from the beginning of time; and will ever continue to struggle. The one is the common right of humanity and the other the divine right of kings. It is the same principle in whatever shape it develops itself. It is the same spirit that says, "You work and toil and earn bread, and I'll eat it." No matter in what shape it comes, whether from the mouth of a king who seeks to bestride the people of his own nation and live by the fruit of their labor, or from one race of men as an apology for enslaving another race, it is the same tyrannical principle.“
[3]Anspielung auf die Entmachtung und anschließende Enthauptung von Ludwig XVI. am 17. Januar 1793 im Zuge der Französischen Revolution
[4]Vorfrieden von Versailles, siehe auch der Deutsch-Französischer Krieg
Also, was haltet ihr davon?
Umbra- Tiefseemonster
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