Bei den Musketieren

[Netade]

"Ich bin einfach nur froh, dass ihr hier bei mir seid." Sie schaut zu den anderen und fast hätte sie wieder geweint. "Was immer wir benötigen, wir werden es von den Musketieren gekommen, das versprach Jean-Luc mir. Was Kleidung betrifft, da Du alles verloren hast, wir sollten eine Schneiderin kommen lassen." Die Augen Aimées waren auf Camille. "Eine Gauklertruppe... verzeih, ich kenne zu wenig, wie geht man mit Gauklern um?"

Fhideli auch fahrendes Volk genannt waren nicht gerne gesehen. Meist hielt man sie für Diebe und schlimmeres. Manchmal erfreute man sich der Kunststücke und an den Tänzen der Frauen die kaum an Erotik zu übertreffen waren. Man sagte das selbst die crescentischen Tänze nicht halb eine solche Wirkung entfaltete, wie die der Fhideli.

[_Thalia_]

Aynur saß auf ihrem Stuhl zurückgelehnt und dem Feuer zugewandt. Mit geschlossenen Augen genoss sie die Wärme. Eine Hand lag auf dem Tisch und umschloss den Stil ihres Weinglases. Die Andere lag ruhig auf ihrem Schoß.
"Eine Tarnung....das ist ein interessanter Einfall." sagte Aynur und öffnete die Augen "Als Gaukler würde man uns kaum Beachtung schenken. Wenn doch, allerdings auch mit großer Wahrscheinlichkeit davon jagen. So, oder so würde sich aber niemand dafür interessieren woher wir kommen oder wohin wir gehen. Es könnte also durchaus funktionieren." Sie wandte sich zum Tisch um "Allerdings sind diese Leute in weitaus größeren Gruppen, als wir im Moment."

[Kitty]

Nina stimmt Aimées Vorschlag mit der Schneiderin zu. Sie würde das Kleid, dass sie jetzt an hatte, etwas enger nähen lassen. Zur Freude einiger Musketiere rutschten ihr die Ärmel manchmal ein wenig zu weit hinunter. Ein weiteres einfaches Kleid von der Stange und eine robuste Reisetasche, plus Inhalt, zum umhängen standen auch für Nina auf der Liste. Mehr wollte sie nicht, denn die Abenteurerin würde ab heute nur noch mit leichten Gepäck reisen. 
 
"Wie gut ist euer Wissen über den Glaube? Wie wäre es mit einer Verkleidung als vier gläubige Schwestern der vaticinischen Kirche, oder eine andere Glaubensrichtung, die auf Pilgerreise sind?" Schlug Nina vor. 

[Netade]

Aimée schaute in die Runde. "ich kenne die Welt Eurer Götter nicht... " Auf ihrer Insel glaubte man an die Geister der Natur.

[_Thalia_]

"Als gläubige Nonnen würde uns kaum verdächtigen, das Artefakt bei uns zu tragen. Das wäre sicher ein Vorteil.
Allerdings würde die Verkleidung vermutlich Räuber und allerlei anderes Gesindel anlocken, die bei uns leichte Beute wittern." sagte Aynur "Das könnte es uns schwer machen, die Fassade als gläubige, keusche Ordensschwestern aufrecht zu erhalten. Und die Kunde von einer Gruppe Nonnen, die bis an die Zähne bewaffnet ist, würde uns schon wieder verdächtig machen. Bei einer Gruppe von Nomaden und Zirkusleuten, würde der ein - oder andere Dolch kein großes Aufsehen erregen. Oder wie wäre die Tarnung als eine kleine Gruppe Soldaten?"
Nachdenklich schwenkte sie den letzten Schluck Wein in ihrem Glas. Die Abkürzung über das Schlachtfeld hatte ihnen einen großen Vorsprung verschafft. Ihre Verfolger wussten im Augenblick nicht, wo sie waren. Das war ein großer Vorteil, den sie klug nutzen mussten. Die Wahl der richtigen Tarnung würde nicht leicht.

[Kitty]

"Soldaten oder Musketiere?!" Nina bekam leuchtende Augen. "Die Schneiderin kommt doch eh, wie wäre es, wenn sie uns die schon vorhandenen Uniformen anpasst?"

[Netade]

Reno bekam große Ohren er erhob sich und trat an den Tisch der Damen. "Verzeiht, aber ich konnte nicht umhin Euer Gespräch mitzubekommen. Musketier wird man durch Berufung. Musketiere tragen keine Uniform, lediglich einen Tabert*. Wollt ihr wirklich in den Dienst treten? Natürlich könnt ihr beurlaubt werden wenn ihr das Ziel erreicht habt. Übrigens für die Bewaffnung sind nur Muskete und Rapier vorgeschrieben. Ich kann wenn ihr möchtet mit dem Lieutenant sprechen."

*der klassische Überwurf statt des Kreuzes zeigt der hellblaue Überwurf eine strahlende Sonne

[Kitty]

"Mich würde das Leben als Musketier absolut reizen." Sagte Nina mit voller Begeisterung. "Was würde ich dafür tun müssen einer von Euch zu werden?" Ihre Augen leuchtete vor Fröhlichkeit. "Was die Tarnung betrifft, fällt mir nichts weiter ein." Seufzte sie dann aber wieder etwas entmutigt.

[Netade]

"Nun als erstes müsstet ihr einen Bürgen haben, einen anderen Musketier. Dann müsst ihr einen Eid ablegen dem Volk von Montaigne zu dienen. Seid ihr dazu bereit?" Er schaute die Damen der Reihe nach an. "Nur damit ihr nicht denkt es wäre unüberwindlich, ich würde für Euch bürgen. Denn an Eurem Zusammenhalt, Eurem Mut hege ich keinen Zweifel."

[Kitty]

"Ich bin dafür bereit und ich danke euch für diese Ehre, dass ihr mein Bürge sein wollt." Die Abenteuerin stand stolz auf und regte die Brust. Dabei rutschte wieder das viel zu große Kleid fast über die Brüste, was für die Musketiere etwas jüngeren Alters, vielleicht ein wenig zu viel Haut war und sie vielleicht ein wenig erröten und kichern.

[Netade]

Reno grinste. "Meine Brüder sehen Euch, Mademoiselle. Am Besten bedeckt ihr Euch. Ihr seid keine Kokotte und ihr wollt Musketier werden." Er fuhr mit der Hand durch sein Haar. "Ihr könnt Euch Männerkleidung aus der Kammer holen das ist besser für meine jungen Kameraden."

[Kitty]

"Es... es tut mir Leid!" Nina wird rot wie eine überreife Erdbeere und greift nach dem Stoff um sich zu bedecken. "Dies wird niemals wieder passieren." Die junge Frau nimmt eiligen Schrittes den Weg zur Kammer auf sich und tritt nach einigen Minuten sittsam bekleidet wieder heraus. Auch das wallende Haar ist zu einem geflochtenen Zopf fest zusammen gebunden.

[Netade]

Reno schaut sie an. "Perfekte Wahl Mademoiselle Nina. Wenn ich nicht so alt wäre... ach ja... " Er machte eine einladende Handbewegung. "Bitte setzt Euch. Wenn ich Euch richtig verstanden habe, wollt ihr also zu den Musketieren. Nun denn das kann ich arrangieren." Er zog seinen Rapier. "Legt Eure Hand auf die Klinge ..." Die anderen Musketiere hatten sich erhoben, so wie es Brauch war.

[Kitty]

Die Wangen von Nina erröteten nun nur noch ganz leicht und mit einem Lächeln mit einem schüchternen Augenaufschlag dankte das Mädchen ihrem Bürgen. Wenn sie doch nur nicht so jung wäre, dachte sie.

Dann setzte sie sich zu den Männern. "Ja, ihr habt mich richtig verstanden." Nina erhob sich ebenfalls und tat wie ihr geheißen.

[Netade]

Aimée erhob sich ebenfalls und stakste ebenfalls zu Reno, nachdem sie ihre anderen beiden Gefährtinnen angeschaut hatte. "Wenn ihr erlaubt, Mon. Reno. Das Motto ist doch eine für alle und alle für eine..." Reno nickte zustimmend als die Insulanerin ihre Hand auf die Klinge legte. "Möchten die anderen Damen sich den beiden anschließen?"

[Saromina]

Natürlich war das Angebot unglaublich reizvoll und eine Ehre, und eine Tarnung als Musketier sicherlich die Beste die sich bieten konnte. Dennoch hatte Camille Zweifel, schließlich würden sie dann im montaignischen Staatsdienst stehen." Ich bin mir nicht sicher, ob es vom Staat und dem Volk so gerne sehen wird, wenn eine Hallb-Avalonierin und eine Eisenländerin einen Eid schwören, sie zu beschützen. Würde man uns nicht viel eher, sollte man uns entdecken, des Hochverrates anklagen und hinrichten?"

[Netade]

Reno blickte sie an. "Mademoiselle, niemand der den Tabert trägt, wurde je beschuldigt ein Verräter zu sein. Ja, die meisten von uns sind Montaigner, aber wenn ihr den Eid leistet, dann beschützt ihr auch das Volk Montaignes. Ihr werdet an Euren Taten gemessen und an das was das Volk von Euch erwartet. Wenn ihr es vorzieht den Eid nicht abzulegen, so habt ihr Eure Gründe dafür und diese werde ich nicht in Zweifel ziehen."

[_Thalia_]

"Bitte verzeiht, aber ich kann leider nicht beitreten" sagte Aynur mit bedauern "Ich hege tiefste Bewunderung für Euch und Eure Organisation. Und ich wünschte eine Bruderschaft mit einem solchen Zusammenhalt gäbe es in den Eisenlanden. Doch ich werde einen Herrschaftstitel erben und bin damit bereits meinem eigenen Land und Volk gegenüber verpflichtet."erklärte sie
"Auch, wenn es im Vergleich zur Montaigne eher klein und unbedeutend ist. Es wäre wohl politisch nicht sehr klug, sich auf diese Weise an einen anderen Herrscher zu binden. Und es könnte von meinem Land als Verrat angesehen werden."

[Netade]

"Euer Wille geschehe, Mademoiselle und ich versichere Euch, dass niemand Euch deshalb geringer ansieht." Renos schaute nun zu der Heilerin, sie musste sagen was sie wollte.

[Saromina]

Camille überlegte noch ein wenig hin und her. Schnelle Entscheidungen zu treffen war noch nie ihre größte Stärke gewesen. " Gerne nehme ich euer Angebot an.", verkündete sie dem wartenden Reno. " Jedoch muss ich euch sagen, dass das Kämpfen an sich nicht gerade das ist, was meine Fähigkeiten hergeben. Eher könnte ich eure Verwundeten wieder zusammenflicken. Ich hoffe deshalb, ihr könnt dennoch eine sinnvolle Aufgabe für mich finden."

[Netade]

"Mademoiselle Saromina, ihr habt wie eure Gefährtinnen Mut bewiesen und das ist was einen Musketier in erster Linie ausmacht. Auch in unseren Reihen gibt es Feldscher. Wollt ihr nun den Tabert tragen oder nicht? Ihr schwört auf das Rapier Volk und Krone zu verteidigen, gegen jeder Mann Gerechtigkeit zu üben, die Schwachen zu schützen. Niemals lasst ihr einen Eurer Kameraden zurück. Da ihr weit reisen wollt bekommt ihr eine Bescheinigung, dass ihr auf Urlaub seid auf unbestimmte Zeit. Der Tabert soll Euch schützen nicht aber eine Last auf Euren Schultern sein."

[Saromina]

" Gerne will ich dies schworen.", erwiderte Camille, stand auf und hob die Hand zum Schwur.

[Netade]

"Ich schwöre, bei meinen Ahnen und ihren Geistern und der großen Mutter." Aimée machte die Handbewegung von Camille nach. Sie hätte eher ihre Hand auf ihr Herz gelegt.

[Kitty]

"Ich schwöre bei meiner Ehre und jungfräulichen Neugierde." Fügte Nina dem Schwur hinzu.

[Netade]

Reno grinste schief. "Nun dann wollen wir die Damen einkleiden. Je zwei Musketiere traten an sie heran und legten ihnen den Tabert an. Dann reichte man den beiden je einen Rapier und Hut. "Wir haben keine Stiefel ich denke es ist das Beste wenn ihr das Eurige Paar tragt."

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