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[Infos] "British Library"
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[Infos] "British Library"
Hier findet ihr Infos und Daten. Wenn ihr weitere Fragen habt, fragt nach. Alles kann jederzeit editiert, ergänzt und erweitert werden.
Wichtig, wichtig:
Beachtet bitte, dass dieses Rollenspiel auf historischen Geschehnissen im viktorianischen Zeitalter basiert, aber keine wahren Begebenheiten darstellt. Nicht alle Informationen in diesem Thread sind historische Fakten, auch wenn es auf den ersten Blick so wirken mag. Für die Geschichte habe ich einige Sachen abgeändert. Bis auf historische Eckpfeiler zur Orientierung, ist dieses Rollenspiel also fiktiv.
- Infos zum Spiel allgemein:
1. Was ist dies hier eigentlich?
Ich fasse mich kurz: Ein Forenrollenspiel. Als Spieler übernehmt ihr den Part eines Charakters in der Geschichte, in den ihr euch hineinversetzt und aus dessen Sicht ihr schreibt. Im Grunde handelt es sich also um eine Geschichte, die mehrere Autoren verfassen – jeweils aus Sicht ihrer Figur.
Ich als Spielleiterin übernehme die Rolle des roten Fadens, der euch bzw. eure Charaktere durch die Geschichte führt. Dazu übernehme ich die Rolle der Welt (zum Beispiel Nicht-Spieler-Charaktere [kurz NSCs/NPCs]), aber in diesem Fall auch die Rolle meines eigenen Hauptcharakters (Charles Norly alias Scarface). Eure Aufgabe ist es, eure Charaktere auf die Begebenheiten reagieren und mit der Welt interagieren zu lassen. Dabei solltet ihr so handeln, wie es eure Figur tun würde. Es steht euch frei, eurer Kreativität freien Lauf zu lassen (solange es „realistisch“ bleibt) - das schließt ein, dass ihr selbst den Part von NSCs übernehmen dürft, wenn sich die Gelegenheit bietet.
2. Setting:
Das Setting der Geschichte alternatives viktorianisches London (genauer: im Jahre 1868), dementsprechend ist auch Stand der Gesellschaft, Politik etc., wenn in diesem Thread nicht anders angegeben. Ich stelle euch in diesem Thread eine Übersicht an Infos, meist jedoch vereinfacht und speziell angepasst (deswegen nenne ich das Setting „alternativ“). Geht nicht davon aus, dass hier alles hundertprozentig historisch korrekt ist. Das soll es auch gar nicht sein.
Das Setting wird einen leichten Steampunk-Einschlag haben, d.h. dass der Stand der Wissenschaft in unserem Setting anders bzw. weiter ist als es historisch der Fall gewesen ist. Ich nenne Steampunk gern „historische Science Fiction“. Er lebt von skurrilen Gerätschaften und Maschinen, die zum Teil auch die Grenzen der Physik sprengen, was aber in unserem Fall wirklich nicht das Hauptelement des Settings darstellt.
In unserem alternativen viktorianischen London befinden wir uns an der Schwelle zu einem völlig neuen Zeitalter der Technologie. Fortschritt ist neben Geld das Wort, das alle zu leiten scheint, und in den Erfinderwerkstätten im ganzen Land wird fleißig daran gewerkelt, die Industrielle Revolution auf ein ganz neues Level zu heben. Auch wenn sich Tendenzen, dass Maschinen immer mehr die Grenzen der bekannten physikalischen Begebenheiten brechen, teilweise bereits bemerkbar machen, wissen größtenteils nur die Leute, die an der Entwicklung beteiligt sind, zu welchem Zweck diese schrägen Apparaturen und Maschinchen im Verborgenen zusammengeschraubt werden.
3. Genre:
Die Geschichte wird eine Mischung aus Thriller und Horror sein. Lasst euch überraschen. Übersinnliches und Magie, eigentlich alles, was wir heute in die „Fantasy“-Sparte einordnen, gilt in unserem Setting für fiktiv.
4. Plotbeschreibung (die Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse befindet sich im folgenden Beitrag):
Eine grauenvolle Mordserie erschüttert London. Ein Mann, der "Scarface" oder "der Schlächter" genannt wird, treibt in der Stadt sein Unwesen und niemand scheint vor ihm sicher zu sein - seien es reiche Geschäftsmänner oder die Huren des East Ends. Alles begann damit, dass er ins Hauptquartier der Polizei am Great Scotland Yard eindrang, und vergeblich versuchte, Sir Wilkes C. Hill, den Polizeipräsidenten, zu ermorden. Etwa zwei Monate und dreizehn Mordopfer später ist "Scarface" noch immer nicht gefasst und die Belohnung, die für seine Ergreifung ausgesetzt wurde, beinahe schon lächerlich hoch. Im Verborgenen hat "Scarface" jedoch etwas... Außergewöhnliches geplant und nun ist der Zeitpunkt gekommen, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen: er entführt einige ausgewählte Personen, die er für geeignet hält, ihm zu helfen. Doch nicht beim Morden. "Scarface", der eigentlich den Namen Charles Norly trägt und diesen auch gegenüber den Titeln bevorzugt, die ihm die Presse gegeben hat, behauptet, kein Mörder und Opfer einer Verschwörung zu sein, die größere Ausmaße hat als sich jeder der Anwesenden vorstellen könne. Das Schicksal des Königreichs stehe auf dem Spiel. Er lässt seinen "Gästen" die Wahl, sich ihm anzuschließen oder unbehelligt zu gehen - in dem Moment noch selbst im Unwissen darüber, dass es für eine Wahl längst zu spät ist. Unabhängig davon, ob der (angebliche) Serienmörder "Scarface" die Wahrheit spricht oder nicht, und was genau dieser undurchsichtige Mann vorhaben mag: ein Wettlauf mit der Zeit und ein Spiel um Leben und Tod hat begonnen, über das Charles Norly selbst möglicherweise einen besseren Überblick hat, als er preisgeben möchte.
5. Charaktere:
Hier habt ihr die freie Wahl. Männlich oder weiblich, jung oder alt, arm oder reich, ledig oder Familienmensch, verkommener Verbrecher oder naiver Priester, oder irgendetwas zwischen allen Stühlen. Solange eure Charakterwahl auf realistische Weise ins Setting passt, ist es in Ordnung. Als Spielleiterin behalte ich mir jedoch ein Vetorecht vor.
6. Der Einstieg ins Spiel ist situationsbedingt möglich. Also meldet euch, wenn ihr mitmachen wollt!
Zuletzt von Umbra am Di Jan 28 2014, 19:44 bearbeitet; insgesamt 10-mal bearbeitet
Umbra- Tiefseemonster
- Anzahl der Beiträge : 6616
Anmeldedatum : 09.07.12
Alter : 30
Wohnort : NRW
Laune : voll motiviert
Zusammenfassung der bisherigen Handlung
Bisherige Ereignisse (Zusammenfassung nach Szenen, wird laufend angepasst):
Kapitel 1: Ein (un)moralisches Angebot – “A Good Man is Hard to Find”
Kapitel 1: Ein (un)moralisches Angebot – “A Good Man is Hard to Find”
- Die Nacht vom 7. März zum 8. März 1868:
- Charles entführt Melinda, Alan, John und Theodore mit einer Kutsche und bringt sie in Chief Commissioner Hills Haus, das ihn in den letzten Wochen als Versteck gedient hat.
- Charles unterbreitet seinen „Gästen“ sein Anliegen. Er bietet ihnen, wenn sie ihm bei einer Revolution mit dem Ziel, die aktuellen politischen Verhältnisse zu kippen, und vielleicht auch beim Herausfinden der Hintergründe der aktuellen Mordserie, die ihm zugeschrieben wird, helfen, im Gegenzug an, sie vor der Polizei und deren Häschern zu schützen, die offenbar Störenfriede einfach beseitigen (lassen). Außerdem bietet er sein komplettes Vermögen an, was aber zumindest von Alan und John deutlich abgelehnt wird, da sie nicht mit ihm in Verbindung gebracht werden wollen. Die Gruppe beschließt, sich nach gründlichem Nachdenken am Mittwoch um 17:00 Uhr in einem leerstehenden Restaurant an der Ecke Whitechapel High Road und Osborn Street erneut mit Charles zu treffen.
- Nicht weit von Hills Haus entfernt, wird die entstellte Leiche von Edward Tilling, dem Kutscher, dessen Wagen Charles sich „geliehen“ hat, von zwei Polizisten aufgefunden. Schon bald darauf ist das Ermittlungsteam, darunter Inspector Johnathan Drake, Dr. Andrew Taylor und der Chief Commissioner persönlich, vor Ort.
- Während Alan und Charles zunächst im Haus bleiben, suchen Melinda, John und Theodore ein Café auf, um sich über ihre Situation zu unterhalten. Als Inspector Drake und Dr. Taylor das Café ebenfalls betreten, brechen die drei nach dem Drängen Johns, der Drake kennt und von diesem nicht gesehen und in ein Gespräch verwickelt werden möchte, auf. Nach Melinda das Gebäude verlassen hat, tritt auch John ins Freie. Plötzlich trifft ihn eine Kugel und er geht aufgrund des Anblicks seines eigenen Bluts ohnmächtig zu Boden. Weitere (lautlose) Schüsse fallen, bis der gemummte Attentäter zu einen Revolver greift, weil der Nachlademechanismus seines Gewehres klemmt. Aufgeschreckt von einem, diesmal lautstarken Schuss, stellt Inspector Drake den Angreifer. Melinda wirft zur Ablenkung zwei kleine Bomben, die John ihr in Hills Haus zugesteckt hatte, und flieht. Auch der Attentäter flieht. Während Drake die Verfolgung aufnimmt, kümmert sich Dr. Taylor um den schwer verletzten John. Theodore hat den Ort des Geschehens aufgrund der Ereignisse durch ein Fenster des Cafés verlassen und gibt Fersengeld. Er hat nicht die Absicht, wieder Kontakt zu den anderen zu suchen.
- Während Charles die Kopfwunde versorgt hat, die Alan ihn mit einer Scotchflasche zugefügt hat, hat sich dieser in Hills Haus etwas umgesehen und ist schließlich im Keller bei den Alkoholvorräten gelandet. Als ihm bewusst wird, dass Charles weiß, wo er ist, legt er ein Feuer, um diesen zu überrumpeln und will fliehen. Jedoch ist die Tür verschlossen, sodass Alan sich Charles fügen muss und die beiden den Fluchtweg über die Dächer antreten. Alan will Charles nicht folgen, also wagt er einen Sprung auf einen Balkon und flieht durch das fremde Haus nach unten auf die Straße.
- Charles ruscht bei seiner Herumkletterei auf den nassen Dächern aus und stürzt ab. Er landet auf einem Balkon des Hauses von Johannas Arbeitgebern, zu deren Zimmer er sich mehr oder minder unhöflich Zutritt verschafft (mit der Absicht, einfach die Treppe zu benutzen und zu veschwinden). Jedoch hat der Hausbesitzer Johannas Schreie und laut rufende Stimme gehört und ein Jagdgewehr zur Hand, sodass sich Charles gezwungen sieht, die junge Frau als Geisel mit auf die Straße zu nehmen. In einer Seitengasse entschuldigt er sich für sein Verhalten und will sie gehen lassen, Johanna möchte Charles jedoch begleiten – was ihn zutiefst verwirrt. Melinda, die die beiden in die Gasse hat verschwinden sehen, stößt zu ihnen und zeigt sich aufgrund Charles' gesundheitlich offensichtlich stark angeschlagenen Zustands besorgt. Gemeinsam brechen die drei auf und Charles führt die jungen Damen auf gewollten Umwegen, um ungesehen zu bleiben, in Richtung Soho.
- Alan trifft am Ufer der Themse auf Angeline „Angel“ Crowne und deren Mann Jeremiah, der sich selbst „Jack“ oder „Mr. C.“ nennen lässt. Sie offenbaren sich als heimliche Beobachter und, in Bezug auf die Polizei, auch Helfer Charles' mit wohl rachegeprägten Absichten. Sie bieten Alan mit dem In-Aussicht-Stellen von großzügiger Bezahlung, aber auch beigefügten Drohungen, an, für sie zu arbeiten, da sie selbst Charles nicht besonders nahe kommen können, ohne Verdacht zu erregen. Alan nimmt den ersten Auftrag, Charles, ohne Verdacht zu erregen, dessen Notizbuch zu entwenden und Mr. C. zu bringen, an, allerdings will er dafür kein Geld als Entlohnung, sondern eine Bombe. Mr. C. sichert ihm diese Belohnung zu und verschwindet Seite an Seite mit seiner Frau (angeblich) nach Hause. Alan nimmt die Verfolgung auf.
- Da Charles bereits sehr mit seiner Verfassung zu kämpfen hat und sie gerade zufällig in der Nähe des Hauses eines Chirurgen sind, der Charles' Kopfwunde versorgen könnte, führt Melinda ihn und Johanna dorthin. Dr. Randolph Tremaine scheint ein unliebsamer Geselle zu sein, erklärt sich jedoch sofort bereit, Charles zu behandeln, und bietet seinen nächtlichen Gästen auch einen Schlafplatz an, den diese dankbar annehmen. Der Doctor ist sich nicht, sicher, aber er befürchtet (zurecht), dass es sich bei Charles um den gesuchten Dreizehnfachmörder „Scarface“ handelt, also schleicht er sich heimlich aus dem Haus, um das zu prüfen.
- Während Charles sich bereits auf der Couch im Wohnzimmer erschöpft schlafen gelegt hat und sofort weggedämmert ist, stellt Melinda Johanna im Gästezimmer zur Rede. Sie interessiert es, warum die junge Frau, die anscheinend aus gutem Hause stammt, nachts einem wildfremden Mann und vermeintlichen Mörder folgt. Johanna beichtet ihr, dass Charles ihr Vater ist und dass sie ihn kennenlernen will.
- Unterdessen ist Dr. Tremaine von seinem kurzen Spaziergang wiedergekehrt und hat ein Fahndungsplakat mitgebracht, auf dem Charles' Gesicht zu sehen ist. Er stibitzt dem schlafenden Mann dessen Revolver und stellt Charles zur Rede. Charles ist erzürnt und legt es bewusst darauf an, auch Dr. Tremaine wütend zu machen, um durch ihr Streitgespräch Melinda und Johanna aufmerksam zu machen – mit Erfolg. Melinda reagiert ebenfalls wütend auf die streitenden Männer, besonders auf Randolph, weil dieser ihr nicht zu vertrauen scheint. Dr. Tremaine gibt Charles den Revolver zurück (oder eher: schleudert diesen Charles entgegen) und gesteht überraschenderweise, den eigenen Vater mit Gift umgebracht zu haben. Da Charles nicht wirklich schockiert davon ist, sogar Verständnis zeigt, reagiert Dr. Tremaine mit Spott und Sarkasmus – was wiederum Charles erneut zornig macht. Obwohl er sich kaum auf den Beinen halten kann, will er gehen.
Doch Melinda gelingt es, den Streit aufzulösen und Charles dazu zu bewegen, zu bleiben. Nach und nach gehen alle schlafen. - Alan ist Angel und Mr. C. zu einer verwahrlost wirkenden, aber lautstark betriebsamen Werkhalle auf der Südseite der Themse gefolgt. Da er weiß, dass es keine gute Idee ist, den beiden blindlings in das Gebäude zu folgen, umrundet er es prüfend und bezieht dann etwas resigniert, weil er nichts Interessantes entdeckt, einen Beobachtungsposten an der nächsten Hausecke. Nach einigem Warten taucht Mr. C. allein wieder auf und verlässt das Fabrikgelände. Dabei kommt er dicht an Alan vorbei und bemerkt diesen sogar, jedoch hält der Alan offenbar für einen Obdachlosen – den Effekt, den Alan hat erzielen wollen. Er wartet noch ein bisschen, bis Mr. C. sich entfernt hat, und betritt dann die stickige und wasserdampfverhangene Halle. Alan findet sich inmitten riesiger und ohrenbetäubend lauter Maschinerie wieder und erklimmt zunächst die oberste Etage des metallenen Blechgestells von Wegen und Treppen zwischen den Maschinen. Er entdeckt einen reglos daliegenden Mann und als Alan zu ihm eilt, um nach ihm zu sehen, taucht Mr. C. plötzlich wieder auf und verkündet, dass Alan in seine Falle getappt sei.
Mr. C. will das Fabrikgebäude in die Luft sprengen und gibt Alan zwei Minuten Zeit, mit dem Bewusstlosen zu verschwinden. Alan lässt sich jedoch nicht darauf ein und so bleibt der Fremde schließlich zurück, als Alan und Mr. C. überstürzt fliehen. Nach der Explosion trennen sich Mr. C.s und Alans Wege. Von Angel fehlt jegliche Spur.
- Charles entführt Melinda, Alan, John und Theodore mit einer Kutsche und bringt sie in Chief Commissioner Hills Haus, das ihn in den letzten Wochen als Versteck gedient hat.
- Zeitungsberichte:
- M u t m a ß l i c h e r M o r d a n s c h l a g a u f C h i e f C o m m i s s i o n e r H i l l
In der Nacht zum heutigen Tag kam es zu einem folgenschweren Brand im Hause des Chief Commissioners der Londoner Polizei, Sir Wilkes Hill. Ein Sprecher des Scotland Yards gab unlängst bekannt, dass natürliche Ursache definitiv ausgeschlossen werden kann. Augenzeugen berichten von einem vom Tatort fliehenden Mann, der lauthals gestand, das Feuer gelegt zu haben, und behauptete, Charles Norly sowie „Scarface höchstpersönlich“ zu sein. Ob es sich hierbei wirklich um den gesuchten Verbrecher handelte, der bereits am 6. Januar dieses Jahres großes Aufsehen durch den Einbruch in das Hauptquartier des London Police Service mit der Absicht, Chief Commissioner Hill zu ermorden, erregte und seitdem das ganze Land in Angst und Schrecken versetzt, bleibt noch zu klären.
„Sowohl Chief Commissioner Hill als auch seine Familie waren zum Tatzeitpunkt nicht zugegen“, versicherte der leitende Detective, Sergeant Lucas Riley. „Es ist aber davon auszugehen, dass sie Ziel dieses Anschlages waren.“ Im vom Brand unberührten Kohlenkeller des Hauses fand die Polizei jedoch die Leiche der Haushälterin Agatha Newcomb. „Wir vermuten, dass sie den Brandstifter auf frischer Tat ertappte, der sie daraufhin erwürgte“, so Detective Riley.
Chief Commissioner Sir Wilkes Hill bekundete der Familie des Opfers sein Beileid und sprach von einem „herben Verlust einer großartigen, liebenswürdigen Dame“, wollte jedoch zu einer möglichen Verbindung zur Scarface-Mordserie keine Stellung nehmen.
Zeugen, die Aussage über verdächtige Aktivitäten in der Umgebung der Curzon Street, Mayfair, am späten Abend des gestrigen oder in den frühen Morgenstunden des heutigen Tages machen können, sind gebeten, bei einer Dienststelle des London Police Service vorstellig zu werden.
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G r a u e n v o l l e r Ü b e r f a l l a u f K u t s c h e r – M ö r d e r e r b e u t e t P f e r d e
Am späten Abend des gestrigen Tages fanden zwei Beamte des London Police Services nahe des Berkeley Squares die Leiche eines Kutschers auf. Ein noch unbekannter Täter schlitzte dem Opfer die Kehle und Oberkörper auf und konnte ungesehen mit zwei Pferden als Beute entkommen. Die Polizei bittet um Mithilfe der Bevölkerung und sucht nach Zeugen, in der vergangenen Nacht zwischen 22 und 1 Uhr morgens verdächtige Personen in der Umgebung des Berkeley Squares oder sogar die Tat selbst beobachtet haben. Gerüchte, dass es sich bei diesem Mordfall um eine Untat des berüchtigten Serienmörders Scarface handele, wurden vom Scotland Yard bisher nicht bestätigt. „Die Ermittlungen haben gerade erst begonnen“, so ein Sprecher des Scotland Yards. Zu diesem Zeitpunkt könne noch nichts Genaueres gesagt werden.
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S c h i e ß e r e i m i t B o m b e n l e g e r i m S t a d t z e n t r u m
In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages schoss ein vermummter Attentäter nahe dem Stadtzentrum einen Passanten nieder und zündete einen Sprengsatz, der die Fenster der unteren Etage eines Gebäudes zerstörte und dessen Mauerwerk beschädigte. Zwei Personen wurden durch Scherbenflug verletzt. Noch vor Ort konnte der Angeschossene erstbehandelt und stabilisiert werden. Jonathan Drake, ein zufällig anwesender Detective Inspector des Scotland Yards, verfolgte nach einem Schusswechsel den fliehenden Attentäter in einer heldenhaften Hatz bis in den Green Park, wo es dem Flüchtigen jedoch gelang, seinen Verfolger aus dem Hinterhalt mit einem Messer zu überfallen, ihn gefährlich zu verletzen und schließlich abzuschütteln. Alle Verletzten, einschließlich Detective Drake, wurden umgehend ärztlich behandelt und befinden sich bereits auf dem Weg der Genesung. Zu einer möglichen Verbindung zu der Brandstiftung an Chief Commissioner Hills Haus (siehe Titelseite), die sich zu ähnlicher Zeit nur wenige Straßen vom Ort des Anschlages entfernt ereignete, wollte der London Police Service vorerst noch keine Stellung nehmen. Für Hinweise, die zu einer Ergreifung des Attentäters führen, wurde, angesichts der Schwere der Tat, eine Belohnung von 40 Pfund ausgesetzt.
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Z w e i T o t e b e i L a g e r h a u s b r a n d i n L a m b e t h
In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages ereignete sich ein schweres Unglück im Westen des Stadtteils Lambeth. Aus noch ungeklärten Ursachen kam es in einem leerstehenden Lagerhaus zu einem Großbrand, dem, aktuellen Informationen zufolge, zwei Personen zum Opfer fielen. Zeugen berichten von einer Explosion, die Teile des Gebäudes zum Einsturz brachte. Intensive Hitze und Wind erschwerten den Einsatzkräften die Löscharbeiten. Bisher konnten zwei Leichen aus den Trümmern geborgen werden. „Aufgrund der Schwere und Art der Verbrennungen, wird es nicht einfach sein, die beiden Opfer zu identifizieren“, so ein Sprecher des Scotland Yards. „Sicher ist nur, dass es sich um einen Frau und einen Mann handelt. Wir hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung.“
- 8. März 1868:
- Nachdem Charles den im Krankenhaus liegenden John Hyde besucht hat, um genaueres über den Hergang des Anschlags auf diesen zu erfahren (John kann sich allerdings nicht erinnern, den Täter gesehen zu haben, aber übergibt Charles einen unadressierten Brief, der von dem Arzt stammt, der ihm das Leben gerettet hat), holt er Alan ab. Dieser ist ganz und gar nicht davon begeistert, dass Scarface am helllichten Tag an seiner Tür klopft, und ist erschorcken, als Charles ihm vom Anschlag auf Mr. Hyde erzählt. Charles ist der Überzeugung, dass dieser Anschlag beweist, dass er sich verschätzt hat und sie nun alle in Gefahr sind. Er ist überzeugt, dass all dies nur geschieht, um ihn zu vernichten und in den Wahnsinn zu treiben. Alan hält Charles' Äußerungen für paranoides Gefasel und Charles überhaupt für absolut verrückt – was sich erneut zu bestätigen scheint, als Charles ein Wutanfall überkommt, als Alan ihn der Tarnung wegen „Timothy“ nennt (der Name von Charles' Bruder) und Charles sich partout weigert, sein Gesicht in der Öffentlichkeit zu bedecken. Während Charles Alan zum Haus des Doktors führt, erzählt er, dass sein Konflikt mit Hill vor etlichen Jahren mit einigen Streichen begonnen habe – welche schließlich damit geendet hätten, dass Hill ihn verprügelt habe, während zwei dessen Freunde Charles festhielten. Seitdem versuche Hill ihm das Leben schwer zu machen, immer dann, wenn sich Charles London auch nur nähere. Dieses Mal sei die Sache im größeren Maße eskaliert als sonst.
- Randolph hat Charles das Haus verlassen sehen und beschließt, seine alkoholkranke Mutter in Sicherheit zu bringen, bevor Charles wieder zurückkehrt. Bevor Randolph jedoch aufbricht, streiten er und Melinda sich. Die beiden müssen feststellen, dass sie sich zwar lange kennen, aber seit dem Tod von Randolphs Vater immer mehr voneinander entfremdet haben. Randolph ist nicht mehr der, der er einst war, und ist ungehalten, weil sie ihn unwissend zum Komplizen gemacht hat, jedoch verspricht er, nicht zur Polizei zu gehen. Er prophezeit ihr, dass Hyde, von dem er am Rande gehört hat, nicht das einzige Opfer von Charles' Vorhaben bleiben wird.
- Beim Haus von Dr. Tremaine angekommen, ist Alan außer sich, dass Charles noch mehr Personen in seine Machenschaften hineingezogen hat – besonders als er Johannas Anwesenheit bemerkt. Er ist in der Stimmung, sich zu betrinken, und Dr. Tremaine fasst das Vorhaben, Alan und Melinda abzufüllen, um so mehr über Charles und dessen Pläne zu erfahren. Dieses Vorhaben schlägt fehl, da Charles sich zu ihnen gesellt, aber zuvor hat Randolph noch erfahren, dass Melinda und Alan sich diesem nicht freiwillig angeschlossen haben, sondern entführt worden sind. Charles erklärt der Runde anschließend aber bereitwillig, dass es ihm darum geht, Hill und dem Scotland Yard, der sich unter dessen Fuchtel zu einer korrupten Bande entwickelt hat, die die Bevölkerung ausspioniert und überwacht, das Handwerk zu legen. Erst einmal habe jedoch die akute Bedrohung Priorität, der sie ausgeliefert seien, wie man anhand des niedergeschossenen Hyde sehen könne. Fragen nach seinem konkreten Vorhaben, weicht er jedoch, wie jedes Mal bisher, aus, auch wenn er nicht abstreitet, dass persönliche Rache eins seiner Motive ist. Charles erzählt offen, dass der in der letzten Nacht ermordete Kutscher Edward Tilling sein Freund gewesen sei. Das Töten von Unschuldigen, nur weil er mit ihnen geredet habe, sei wohl eine neue Möglichkeit, um ihn zu quälen. Zudem berichtet er (ungefragt) in aller Ausführlichkeit, was am Tage seiner Auseinandersetzung mit Chief Commissioner Hill in dessen Büro am Scotland Yard geschehen war: Zwei Männer, in denen Charles Hills übliches Begrüßungskommitee gesehen habe, haben sein Hotelzimmer auf den Kopf gestellt und durchwühlt. Zwar habe er sie auf frischer Tat ertappt, sie seien ihm aber entkommen. Bis auf das Bargeld, das er im Zimmer gelassen hatte, habe nichts gefehlt, also sei er sich nicht sicher, ob sie etwas Bestimmtes gesucht hatten. Anschließend habe sich Charles eine Kutsche genommen, um Hill mit den Geschehnissen zu konfrontieren. Eigentlich habe Charles genug von dem nervenaufreibenden Hin und Her mit Hill gehabt und dem Chief Commissioner notfalls mit einer großzügigen Bestechung überzeugen wollen, ihn endlich in Ruhe zu lassen. Statt aber vernünftig mit sich reden zu lassen, habe Hill ihn verspottet und beleidigt. Als Charles einfach habe gehen wollen, weil er die Sinnlosigkeit des Gesprächs habe einsehen müssen, habe Hill jedoch angekündigt, aus reiner Machtdemonstration Charles festzunehmen und für mehrere Monate einzusperren zu wollen. Dieser Festnahme habe Charles sich widersetzt, nie mit der Absicht, Hill umzubringen – auch wenn Charles das in diesem Moment ziemlich gereizt habe. Doch auch der gezogene Revolver habe Hill nicht davon abgehalten, weiterzuspotten. Hill ließ ihm die Wahl zwischen dem Abdrücken der Waffe – und dem damit sicherlich verbundenen Tod durch die anderen Polizisten im Gebäude – und dem Tollhaus, in das er Charles einweisen würde, da ihm die Vorstellung eines Gefängnisses ja nicht gefiele. Charles wählte mit der Geiselnahme Hills und seiner Flucht die einzige Option, die für ihn erträglich war.
- ...
- Nachdem Charles den im Krankenhaus liegenden John Hyde besucht hat, um genaueres über den Hergang des Anschlags auf diesen zu erfahren (John kann sich allerdings nicht erinnern, den Täter gesehen zu haben, aber übergibt Charles einen unadressierten Brief, der von dem Arzt stammt, der ihm das Leben gerettet hat), holt er Alan ab. Dieser ist ganz und gar nicht davon begeistert, dass Scarface am helllichten Tag an seiner Tür klopft, und ist erschorcken, als Charles ihm vom Anschlag auf Mr. Hyde erzählt. Charles ist der Überzeugung, dass dieser Anschlag beweist, dass er sich verschätzt hat und sie nun alle in Gefahr sind. Er ist überzeugt, dass all dies nur geschieht, um ihn zu vernichten und in den Wahnsinn zu treiben. Alan hält Charles' Äußerungen für paranoides Gefasel und Charles überhaupt für absolut verrückt – was sich erneut zu bestätigen scheint, als Charles ein Wutanfall überkommt, als Alan ihn der Tarnung wegen „Timothy“ nennt (der Name von Charles' Bruder) und Charles sich partout weigert, sein Gesicht in der Öffentlichkeit zu bedecken. Während Charles Alan zum Haus des Doktors führt, erzählt er, dass sein Konflikt mit Hill vor etlichen Jahren mit einigen Streichen begonnen habe – welche schließlich damit geendet hätten, dass Hill ihn verprügelt habe, während zwei dessen Freunde Charles festhielten. Seitdem versuche Hill ihm das Leben schwer zu machen, immer dann, wenn sich Charles London auch nur nähere. Dieses Mal sei die Sache im größeren Maße eskaliert als sonst.
- Zeitungsberichte:
- B r u t a l e r P o l i z i s t e n m o r d i n W h i t e c h a p e l – S c a r f a c e s c h l ä g t w i e d e r z u !
Am heutigen Nachmittag wurde einem Polizisten des Bezirks Whitechapel die selbstlose Rettung einer jungen Frau zum Verhängnis. Zeugen zufolge kam es in einem Wohnhaus im Zentrum Whitechapels zu einem Übergriff auf die besagte Dame, die belästigt und in Todesangst um Hilfe rief. Constable Leeland Smithson wurde auf den Lärm aufmerksam und schritt ein. Der Täter griff, in seiner Untat unterbrochen, den pflichtbewussten Polizisten an und schlug diesen brutal zusammen, bevor er ein Messer zog, dem Leben des Constables ein Ende setzte. Die junge Frau überlebte verängstigt und mit leichten Verletzungen, aber konnte eine sehr genaue Täterbeschreibung abgeben. Es bestehe kaum Zweifel, dass es sich bei diesem Mordfall um einen weiteren der Scarface-Serie handele, obwohl noch weitere Ermittlungen zu tätigen seien, so ein Sprecher des Scotland Yards. Weitere Zeugen wollen einen blutbesudelten Mann mit großer Ähnlichkeit zum gesuchten Serienmörder Charles „Scarface“ Norly gesehen haben, der sich von Tatort entfernte. „Constable Smithson hat großen Mut bewiesen“, äußerte sich Commissioner James Sorkin, der Leiter des Scotland Yards zum tragischen Tod des Polizisten. „Er starb als Held. Möge Gott gütig über seine Seele richten.“
Zuletzt von Umbra am Mo März 17 2014, 13:32 bearbeitet; insgesamt 16-mal bearbeitet
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Politik
- kurze Übersicht:
- Nach dem Tod ihres Mannes (und Cousins) Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha im Dezember 1861 zog sich Victoria in tiefer Trauer weitgehend, man könnte sogar sagen komplett, aus der Öffentlichkeit zurück. Ihre Amtsgeschäfte ließ sie von Vertretern wahrnehmen und weigerte sich, ihren Pflichten als Repräsentantin des Vereinigten Königreiches nachzukommen. Unmut darüber, dass sich Queen als Symbol des britischen Stolzes nicht mehr zeigte, machte sich nicht nur in der Bevölkerung breit. Auch wenn Victoria Staatsoberhaupt blieb, hatte sie im politischen Sinne keinerlei Einfluss mehr auf die Geschehnisse (auch wenn man zugeben muss, dass sie sowieso eine geringe Rolle im politischen System einnahm). Während ihrer Abwesenheit wurde London zum Zentrum einer von Korruption bestimmten Politik.
Im Gegensatz zu beispielsweise Deutschland verhinderten Demokratisierungsansätze eine Revolution. Auch wenn 1832 nur großen Teilen der Mittelschicht und nicht den Arbeitern das Wahlrecht zugesprochen wurde, gewann die Regierung dadurch an Akzeptanz in der Bevölkerung. Ab 1857 durften alle Hausbesitzer zur Wahl des Unterhauses des Parlaments antreten. Obwohl das alle Arbeiter ausschloss, die sich nur Zimmer leisten konnten oder sogar ständig ihre Bleibe wechseln mussten, war das objektiv gesehen ein großes Zugeständnis. Die Wahrheit sah aber so aus, dass trotz der Reformen der Einfluss der Reichen auf die Gesetzgebung deutlich höher war. Allein der Druck durch die Londoner Industriellen und später auch durch Gesetzeshüter, reichte aus, um jeden Schritt des Parlaments zu kontrollieren, wenn nicht sogar zu diktieren.
- in der Grafik:
- Ich habe euch eine vereinfachte Übersicht erstellt:
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Gesellschaft
- Crashkurs: Industrialisierung und Klassengesellschaft:
- In der Zeit, auf die wir uns hier beziehen, fanden große ökonomische, politische und soziale Veränderungen statt. Prägend für die Industrielle Revolution war die Bildung einer kapitalistischen Klassengesellschaft.
In der Mitte des 18. Jahrhundert lebten die meisten Bewohner des Vereinigten Königreiches ein ruhiges Leben abseits der Städte. Auf dem Land bestimmten Sonne und Wetter das Leben und Verbrauchsgüter wurden nur für den eigenen Bedarf angebaut bzw. hergestellt. Doch durch die Entwicklung von neuen Methoden im Agrarbereich, dem Boom der Baumwollindustrie durch Import aus den Kolonien und Erfindungen wie der „Spinning Jenny“ und Einzäunungsverfahren, mit denen Großgrundbesitzer kleineren Bauern Land wegnahmen, waren sehr viele Menschen gezwungen, in die Städte zu ziehen, um dort neue Arbeit zu finden. Es entstand eine schlecht bezahlte, ausgebeutete Arbeiterschicht (auch Proletariat genannt). Die Lebensbedingungen waren katastrophal, die Arbeitsbedingungen gesundheitsgefährdend; in den Slums, in denen die Arbeiter wohnten, fehlte es an Nahrung, Bildung, Hygiene und medizinischer Versorgung. Da es öfter vorkam, dass Familien von Verstorbenen sich keine Beerdigung leisten konnten, blieben die Leichen (zusammen mit ihren Familienangehörigen) in der Wohnung, bis genug Geld zusammengekratzt war. Das konnte unter Umständen Wochen dauern. Auch die Kinder der Proletarier spielten im neuen Industriezeitalter eine wichtige Rolle: Fabrikbesitzer stellten bevorzugt Kinder ein, da deren Lohn niedrig war und sie wegen ihrer kleineren Hände besser mit den Maschinen umgehen konnten. Bevor gesetzliche Einschränkungen in der Frauen- und Kinderarbeit beschlossen wurden, war es üblich, dass bis zu achtzehn Stunden am Tag gearbeitet wurde. Um 1850 verkamen viele Teile des Londoner East Ends zum Armenviertel.
Auf der anderen Seite stand die besitzende Klasse: Adel und Großindustrielle. „Mir ist nie eine so tief demoralisierte, eine so unheilbar durch den Eigennutz verderbte, innerlich zerfressene und für allen Fortschritt unfähig gemachte Klasse vorgekommen wie die englische Bourgeoisie. […] Für sie existiert nichts in der Welt, was nicht nur um des Geldes willen da wäre, sie selbst nicht ausgenommen, denn sie lebt für nichts, als um Geld zu verdienen, sie kennt keine Seligkeit als die des schnellen Erwerbs, keinen Schmerz außer dem Geldverlieren“, schrieb Friedrich Engels in „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“. Ich denke, das ist eine gute Zusammenfassung.
Mittig einzuordnen ist (wie vom Namen her schon zu vermuten) die Mittelschicht. „Die zwischen Unterschicht und Adel eingeordnete Mittelschicht erstreckte sich vom Großindustriellen bis zum kleinen Ladenbesitzer; der Übergang zur Arbeiteraristokratie war fließend. Zur unteren Mittelschicht gehörten Ladenbesitzer, Freiberufler und ein Teil des Klerus.“ (Quelle: Wikipedia) Mit Arbeiteraristokratie sind die Arbeiter gemeint, die aufgrund ihrer jahrelangen Ausbildung besser bezahlt wurden als ungelernte Arbeiter und sich dadurch (im Gegensatz zu rund 90% der Industriearbeiter) ein kleines Reihenhaus in den Elendsvierteln leisten konnten. Sie strebten nach einem bürgerlichen, respektablen Leben.
Im Allgemeinen galt: Bis auf Ausnahmen blieb jeder in der Klasse, in die er oder sie hineingeboren wurde. Es war meist lediglich ein Abstieg in unterstehende Klassen möglich.
- Die Frauenfrage und die Doppelmoral in Bezug auf Sexualität:
- Zuvor galt als Ideal einer bürgerlichen Ehefrau, eine treue und untergebene Gefährtin ihres Ehemanns, die ihm Kinder gebärt, denen sie liebevolle Mutter ist. Gesetzlich waren verheiratete Frauen ihrem Mann fast völlig unterworfen und hatten kein Recht auf Eigentum. Während die Frauen der Unterschicht arbeiten gingen, um ihre oft zahlreichen Kinder zu versorgen, galt es in der Mittelschicht als unschicklich, wenn Frauen dies taten.
Im Zuge der Industrialisierung setzten sich Frauenrechtlerinnen durch. Zwischen den Jahren 1838 und 1857 wurden Frauen durch mehrere Gesetze das Recht auf Eigentum vor und nach der Ehe zugesprochen und ihre Ansprüche im Falle einer Scheidung gestärkt. Allein das Wahlrecht blieb ihnen nach wie vor verwehrt.
In den letzten Jahren hat sich der Gedanke der Gleichberechtigung von Mann und Frau - wenn auch nicht im politischen Sinne - in der Bevölkerung weitgehend verbreitet, wenn auch nicht unbedingt durchgesetzt.
Ein Beispiel für viktorianische Doppelmoral ist Prostitution, die im Gegensatz zur den hochangesehenden Tugenden der Enthaltsamkeit und ehelichen Treue steht. Jungfräulichkeit und möglichst wenig Haut zu zeigen, war ein Schönheitsideal.
Dennoch: Auch wenn Prostitution als eins der größten sozialen Probleme angesehen wurde, war es üblich, dass Männer des Mittelstands vor ihrer Eheschließung erst einmal ihre Geschäfte aufbauten und derweil ihre Sexualität bei Prostituierten auslebten. Umgekehrt war Prostitution für viele Frauen der Unterschicht ein lukrativer Nebenerwerb. Offiziell sollen 1857 rund 8600 Prostituierte bzw. Gelegenheitsprostituerte den Londoner Behörden bekannt gewesen sein, Schätzungen zufolge betrug ihre Anzahl aber etwa 80000.
- Drogen:
- Alkohol:
Alkoholismus war vor allem in der unteren Schicht ein weitverbreitetes Problem. Nach Arbeitstagen voll schwerer körperlicher Mühen ertränkten viele Arbeiter ihren Kummer mit Alkohol. Oft wurde sogar vom Arbeitsgeber eine tägliche Ration Schnaps und/oder als Lohn ausgeteilt. Verbreitete alkoholische Getränke der Arbeiterschicht waren Bier (Porter und Ale), Whisky und verschiedene billige Branntweine, da diese preiswert zu haben waren.
Betrunken zu sein galt nach den viktorianischen Wertevorstellungen als verpöhnt, doch gehörten alkoholische Getränke auch in der Oberen Klasse zu jeder guten Runde mit dazu (wieder Stichwort Doppelmoral). Oft wurde auch heimlich getrunken, um die Gefahr zu umgehen, mit den "unzivilisierten Arbeitern" gleichgestellt zu werden. Bei den Reichen waren Gin, Wein und Brandy sehr beliebt, wobei Wein und Brandy wegen Plagen an französischen Rebstöcken ab 1850 (bis "heute" hin) größtenteils rar und damit teuer waren.
Tabak:
Tabakwaren gehörten in allen Gesellschaftsschichten zum Alltag dazu, bei Geschäftstreffen der Industriellen gehörte es sogar zum guten Ton, zu rauchen. Während die (Männer der) Mittel- und Oberklasse zu Zigarre und Pfeife griffen, rauchte die untere Schicht billige, selbstgedrehte Zigaretten. Für Frauen galt es als unschicklich, zu rauchen. Natürlich bedeutete das, dass es nicht wenige trotzdem taten. Im Zuge der zunehmenden Emanzipation der Frau war das Rauchen unter Frauen nicht mehr allzu selten, obwohl es das gesittete Fräulein natürlich nicht in der Öffentlichkeit und erst recht nur dann tat, wenn ihre Anstandsdame es nicht mitbekam. Männer hingegen machten sich meist über rauchende Frauen lustig. Das war genau so absurd als würden die Damen plötzlich anfangen, Hosen zu tragen und ihren Gatten die Hausarbeit überlassen.
andere (beliebte) Drogen:
Opium (geraucht [meist in legalen oder illegalen Opiumhöhlen] oder als Schmerzmittel [Morphium, Laudanum]), Absinth, schwarzer Tee ("Nationalgetränk"), Kaffee
Dazu kommen noch Wetten und Spiele aller Art. Spielsucht war eigentlich in allen Schichten verbreitet, vor allem unter jungen (männlichen) Erwachsenen.
- Iren/allgemein Rassismus:
- Fremdenfeindlichkeit und sich als Engländer als Krone der Schöpfung zu sehen, war in der Bevölkerung weit verbreitet und beinahe überall präsent (auch wenn natürlich nicht alle diese Ansicht teilten).
Besonders die Iren waren der allgemeinen englischen Bevölkerung ein Dorn im Auge – „Ire“ (oder eine verunglimpfte Form davon) wurde deswegen, besonders für Rothaarige (aber nicht nur), denn so sahen Iren dem Volksglauben nach aus, häufig als Beleidigung verwendet. Iren sind zwar geografische Nachbarn, aber wurden in England aber Opfer von (teils starkem) Rassismus.
Das war, in besonders starker Ausprägung zu damaliger Zeit, geschichtlich bedingten Vorurteilen zu verdanken, die die Iren vor allem als kindgleich darstellten (genauso wie Dunkelhäutige, die Affen gleichgestellt wurden, und die untere Klasse der Englischen Bevölkerung, obwohl es da noch ein Stückweit anders war).
Ein Ire stand im Volksglauben im Gegensatz zu einem idealen Engländer (Gentleman): Englische „Vernunft“ stehe im Gegensatz zu irischer „Emotionalität“, englische „Männlichkeit“ gegenüber irischer „Weibischkeit“, der Engländer war „pragmatisch“, der Ire „poetisch“... usw. Insgesamt, weil die Iren „unreif“ wären und Anleitung von anderen bräuchten, die höher entwickelt waren, glaubte man die britische Herrschaft in Irland (wie auch in den Kolonien) gerechtfertigt. Nebenbei sagte man Iren nach, schwächliche, leichtgläubige, kriminelle, dreckige Hinterwäldler zu sein.
Schotten, Waliser und Kornen (Bewohner von Cornwall) kamen da eindeutig besser weg, auch wenn sie für ihre jeweiligen Eigenarten bisweilen belächelt wurden. Bei den Schotten gab es da die Kilts und Haggis, Waliser waren angeblich gute Sänger, aber auch hinterhältig und diebisch.
Andersherum hatten/haben diese auch Vorurteile gegenüber Engländern. Das ist auch der Grund, warum es auch heute nicht ratsam ist, einen Schotten fälschlicherweise als „Engländer“ zu bezeichnen oder umgekehrt. Das mögen die in der Regel gar nicht.
- Währung:
- Die englische Währung ist 1868 noch nicht am Dezimalsystem orientiert (das erfolgt erst seit 1971), deswegen stelle ich hier die Aufteilung zusammen:
1 Pfund (auch Pfund Sterling, Abkürzung £ oder l.) entspricht 20 Schillingen.
1 Schilling (s.) entspricht 12 Pence (d.).
Die Einzahl von Pence ist Penny. 1 Penny entspricht 4 Farthing.
Eine andere geläufige Bezeichnung ist die Guinee (engl.: guinea, gekürzt gn., bei Plural gns.). Sie wird oft im alltäglichen Handel und in Werbeanzeigen verwendet. 1 Guinee entspricht £1 1s. (oder 21 Schillingen).
Papiergeld gibt es in Form von weißen Scheinen, die nur von einer Seite mit Schwarz bedruckt sind und durch mehrere Wasserzeichen und Nummerierung vor Fälschung geschützt sind (bzw. werden sollen). Wie auch heute, wurde gegen Vorlage bei der Bank, wurde im Austausch dazu Münzgeld ausgezahlt. Wie ihr auf dieser Banknote unten erkennen könnt, verpflichtet sich die Bank, dem Überbringer dieses Stück Papiers den genannten Betrag auszuzahlen.
Natürlich gibt es neben Banknoten, wie heute auch, Schecks, die ebenfalls für jeden beliebigen Überbringer oder auch nur für bestimmte Person gültig sind. So wurden dann meist die Gehälter von Angestellten ausgezahlt, die mehr als nur Pence- und Schillingbeträge verdienten.
Diese Banknoten gibt es: £1, £5, £10, £20, £50.
Diese Münzen gibt es:
1 l. (Sovereign),
0,5 l. (Half-Sovereign),
5 s. (Crown),
2,5 s. (1 s. 6d., Half-Crown),
2 s. (Florin),
1 s.,
6 d.,
3d.,
2d.,
1d.,
0,5d.,
0,25d. (Farthing).
Einige Beispiele (entschuldigt die teilweise schlechte Qualität, teilweise passt das auch nicht zu den "aktuellen" Prägungen):
1 Pfund (Sovereign):
0,5 Pfund (Half-Sovereign):
5 Schilling (Crown):
2 Schilling (Florin):
1 Schilling:
6 Pence:
Penny:
1/2 Penny:
Farthing:
- Linksammlung:
- Ich habe hier eine Linksammlung zusammengestellt, wo ihr euch etwas weitgehender informieren könnt, wenn ihr wollt. In English? I'm afraid so. Meldet euch einfach, wenn ich euch etwas übersetzen soll.
- AVictorian.com - Soziales aus Sicht der Upper- und Middle-Class, u. a. auch Etikette (das ist vielleicht das Interessanteste davon), aber auch der Part speziell über London (London Sitemap) ist sehenswert
- Victorianweb.org - Victorian Social History - auch da sind viele interessante Sachen bei, die gesamte Website ist eine beeindruckende Sammlung; ist vielleicht etwas unübersichtlich...
- Dictionary of Victorian London - alles wissenswerte zur "schillernden" Hauptstadt
- The Workhouse - Willkommen in der Welt von Oliver Twist! Etwas über die Ärmsten der Armen.
- Victorians (British Library) - Kompaktwissen
- British History Online - hier könnt ihr gezielt nach historischen Quellen zu Orten und Personen suchen
Zuletzt von Umbra am Do Mai 30 2013, 01:01 bearbeitet; insgesamt 5-mal bearbeitet
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Polizei und Recht
- Aus Zwei mach Eins:
- Vor noch gar nicht so langer Zeit bestand die Londoner Polizei aus der „City of London Police“, die ausschließlich für die Vollstreckung des Gesetzes im Zentrum Londons zuständig war, und aus dem „Metropolitan Police Service“, der seine Aufgaben in restlichen Teil der Hauptstadt („Greater London“) wahrnahm und außerdem für die Sicherheit Ihrer Majestät und wichtiger Mitglieder der Regierung sorgte. Die Polizei war dem Innenministerium unterstellt.
Die Polizeireform, die am 1. März 1865 in Kraft trat, schloss die beiden Londoner Policedepartments organisatorisch zusammen, „um die Administration derselben zu erleichtern“. Es wurde das Amt des „Chief Commissioners“ (entspricht in etwa dem dt. Polizeipräsidenten) eingeführt, der ab sofort die leitende Verantwortung für die gesamte Polizei Londons hatte. Anstatt von „City of London Police” und der „Metropolitan Police” spricht man nun vom „London Police Service” mit den Departments „City”und „Greater London”. An sich änderte diese Reform jedoch nichts daran, dass es sich eigentlich um zwei Organisationen handelt. Diese arbeiten dadurch nun enger zusammen und teilen sich unter Umständen auch Fälle.
- Abteilungen:
- Allgemein lässt sich der London Police Service in drei Abteilungen unterteilen: in die uniformierte und die nicht uniformierte Polizei sowie die Sparte für Spezialeinheiten (derzeit „nur“ die „Tingloves“).
Die uniformierten Polizisten werden im Volksmund auch „Bobbies“ genannt. Mengenmäßig machen sie etwa 80% der Londoner Polizei aus. Sie zeigen auf der Straße Präsenz, sind des Bürgers Freund und Helfer und ihre Aufgabe besteht hauptsächlich in der Prävention von Verbrechen und dem Erhalt der Öffentlichen Ordnung. Im Allgemeinen spricht man als Bürger einen Polizisten mit „Officer“ an (entsprechend im Deutschen: „Wachtmeister“), wenn man mit der Ranggebung nicht vertraut ist.
Zur nicht uniformierten Polizei gehören die Ermittler des „Criminal Investigation Departments“ (CID). Um ein Constable bei CID zu werden, muss ein Anwärter erst zwei Jahre lang uniformierten Dienst ableisten und dann noch einmal eine zweijährige Ausbildung abschließen. Polizisten dieser Abteilung haben das Präfix „Detective“ vor ihrem Rang, z.B. Detective Constable (kurz: DC) oder Detective Inspector (DI). Sie beschäftigen sich mit Fällen von Delikten wie Vergewaltigung, Mord, schwerer Körperverletzung, Betrug und allen anderen Verbrechen, die komplexe Ermittlungsarbeit erfordern. Die Aufgaben der Detectives umfassen Rekonstruktion des Tathergangs, Betreuung von Zeugen, Befragung von Verdächtigen und die Überführung des oder der Täter.
Darüber hinaus gibt es seit der Polizeireform die „Public Order Intelligence Unit“, eine Spezialeinheit, deren Aufgabengebiet der großangelegte Erhalt der öffentlichen Ordnung ist. Wie suggeriert, kann man sie als polizeiinternen Geheimdienst werten. Mehr dazu unter dem Punk „Polizei 2.0“. Im eigentlichen Sinn gehört die POIU zum CID, auch wenn nicht alle Mitglieder (besonders die Unterstützungstruppen für den Außeneinsatz) ausgebildete Detectives sind.
- Ränge (Organisation):
- Chief Commissioner:
Aufgabe: Polizeipräsident, d.h. übergeordnete Leitung der Departments und Öffentlichkeitsarbeit
Erkennungszeichen (von oben nach unten): Krone, „Order of the Bath-Star“, zwei gekreuzte Schlagstöcke in einem Kranz
Inhaber: Sir Wilkes Carl Hill - Commissioner:
Aufgabe: Leitung des jeweiligen Departments
Erkennungszeichen (von oben nach unten): Krone, zwei gekreuzte Schlagstöcke in einem Kranz
Inhaber: Captain James Sorkin (Greater London), Sir Thomas Low (City) - Assistant Commissioner:
Aufgabe: hauptsächlich assistierende Funktion, Verwaltung der Administration (Exekutive, Ausbildung, Geschäftliches, Versorgung, Gebäude etc.)
Erkennungszeichen (von oben nach unten): „Order of the Bath-Star“, zwei gekreuzte Schlagstöcke in einem Kranz
Inhaber: Greater London: Paul Hunter, Richard Moune; City: Henry B. Williams, Harvey Low (Bruder des Commissioners) - Chief Superintendent:
Aufgabe: übergeordnete Leitung der Abteilungen eines Bezirks
Erkennungszeichen (von oben nach unten): Krone, „Order of the Bath-Star“ - Superintendent:
Aufgabe: jeweils Leitung einer Abteilung in einem Bezirk
Erkennungszeichen: Krone
- Chief Commissioner:
- Ränge (Exekutive):
- Chief Inspector:
Aufgabe: Leitung von Ermittlungseinheiten bzw. Fallleitung, auch Ausbildung von Rekruten
Erkennungszeichen: Drei „Order of the Bath-Stars“ (untereinander) - Inspector:
Aufgabe: Ermittlungsarbeit
Erkennungszeichen: Zwei „Order of the Bath-Stars“ (untereinander) - Sergeant:
Aufgabe: Streifendienst und andere Polizeiarbeit, Einteilung der Constables
Erkennungszeichen (von oben nach unten): Drei „V“s, Bezirks- bzw. Einheitskürzel und Dienstnummer - Constable:
Aufgabe: Streifendienst und andere Polizeiarbeit
Erkennungszeichen: Bezirks- bzw. Einheitskürzel und Dienstnummer
- Chief Inspector:
- Uniform und Bewaffnung:
- Uniform: Jeder Polizist trägt eine Jacke und eine Hose aus blauem Stoff, den typischen geölten Bobby-Filzhut und ggf. weiße Handschuhe. Dazu kommt, je nach Jahreszeit und Wetterlage, ein kurzes, ebenfalls blaues Cape gegen den Regen. Ein Buchstabe und die jeweilige Dienstnummer sind auf den Kragen gestickt, Schnallen, an denen die Rangabzeichen befestigt sind, befinden sich auf den Schultern oder am Oberarm. Die Uniform wird auf Streifen, während des Dienstes in der Wache und bei ggf. öffentlichen Anlässen getragen. Besonders Ermittler treten aber gerne auch in Zivil auf, weil sie häufig Zeugen besuchen und befragen müssen.
Bewaffnung: Regulär Streifenpolizisten tragen nur einen Schlagstock bei sich, wie es bei den Bobbys Tradition ist. Zusätzlich (abhängig vom Bezirk) haben sie seit der Polizeireform teilweise auch Revolver bei sich. Das Tragen von Messern ist ebenfalls erlaubt – natürlich nur zum Zwecke der Selbstverteidigung. Verstöße werden üblicherweise hart geahndet. In der Regel trägt jeder Polizist, vom Rang Inspector aufwärts, ständig einen Revolver bei sich – auch wenn er nicht im Dienst ist.
- Polizei 2.0:
- Unter der Leitung von Sir Wilkes Hill wurde eine neue Unterorganisation in den London Police Service, nämlich die „Public Order Intelligence Unit“, eingeführt. Wie man vom Namen her schon ableiten kann, sind die Mitglieder dieser Einheit, von der Bevölkerung einfach nur „Tingloves“ genannt, dafür zuständig, die öffentliche Ordnung zu gewährleisten und zu überwachen. Im Oktober des Jahres 1866 wurden die ersten Tingloves feierlich in den Dienst eingeführt. Im Gegensatz zu ihren „normalen“ Kollegen haben die Tingloves Einblick in alle Akten und sind z.B. im Bereich Krawallbekämpfung besser ausgebildet – aber der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt vor allem darin, Unruhen vorzubeugen, bevor sie entstehen.
Wie oben erwähnt, sind nicht alle Mitglieder der Tingloves Ermittler. Tatsächlich umfasst der ermittelnde Ast dieser Spezialeinheit „nur“ etwa 20 Detectives, die sich auch täglich mit den Angelegenheiten ihres Zuständigkeitsbereichs befassen. Die übrigen Mitglieder der Tingloves gehen im Alltag anderen Aufgaben nach und werden nur im Fall von Unruhen zur Krawallbekämpfung einberufen, um durch ihre spezielle Ausbildung die Bobbies zu unterstützen – notfalls mit Wasserwerfern, Netzen oder auch schwererer Bewaffnung als Schlagstöcken.
Auch wenn man meinen könnte, dass öffentliche Ordnung im Sinne aller Bürger ist, profitiert von dieser Reform eigentlich nur die besitzende Klasse, die sich von nun an weniger vor gewaltsamen Aufständen von Seiten der ausgebeuteten Arbeiterschicht zu fürchten hat, die es im Zuge der Industrialisierung immer wieder gegeben hat.
Bereits im Januar 1867 gehörten rund 140 Männer des London Police Service der „Public Order Intelligence Unit“ an, zurzeit sind es in etwa 200.
Warum die Tingloves „Tingloves“ heißen
Markenzeichen der Tingloves sind Lederhandschuhe mit gehärteten Messingblecheinsätzen ("tin"=Blech), die sie bei Aufgeboten in der Öffentlichkeit tragen. Ihr könnt euch das ähnlich wie bei einem Plattenhandschuh einer Ritterrüstung vorstellen – nur nicht ganz so massiv. Zumeist sind die Handschuhe an der Oberseite der Hand mit diesen kleinen Metallplatten besetzt und schützen auch den Unterarm, ohne dabei allzu hinderlich zu sein. Diese Handschuhe dienen einerseits zur Abwehr von Angriffen (mit Messern o. Ä.) und andererseits als Schlagringersatz. Je nach Wünschen des Besitzers können sie auch mit allerhand nützlichem, technischem Gerät ausgestattet werden – was jedoch nur für wirklich anspruchsvollen Einsatz und nicht für den Alltag gedacht ist. Oft beschränken sich diese Extras auf integrierte Feuerwaffen mit Zielvorrichtung und Unterbringungsmöglichkeiten für Kleinteile (Feuerzeuge, Nachschlüssel etc.), um das Gewicht der Handschuhe möglichst gering zu halten. Je nach Modifikation lassen sich die Geräte durch bestimmte Bewegungen oder mit der anderen Hand bedienen.
Hersteller der Tingloves ist der Betrieb "Besant & Stark" (siehe in „London“ unter „bestimmte Orte“).
- Alltag mit der Polizei:
- Im Allgemeinen sind Polizisten weniger beliebt; es kommt nicht selten vor, dass sie auf offener Straße verspottet, wenn nicht sogar überfallen/verprügelt werden. Deswegen sind Polizisten auf Streife mindestens zu dritt unterwegs, tragen in den kritischen Gebieten (größtenteils im East End) in Sonderfällen Revolver bei sich und haben die Erlaubnis, im Sinne der Selbstverteidigung zu töten (was jedoch nicht häufig vorkommt). Auch wenn auf den Straßen Patrouillen keine Seltenheit sind, schreiten die Polizisten oft nicht ein, wenn es Ärger gibt, an dem sie selbst nicht beteiligt sind (solange keine Waffen gezogen werden). Den meisten Polizisten wird nachgesagt, dass sie korrupt seien, was in vielen Fällen sicherlich nicht falsch ist. Es ist in den Armenvierteln kein Geheimnis, dass die Polizei Abkommen mit Kriminellen hat, was sie in der Öffentlichkeit natürlich nie zugeben würde.
Nur um einen Vergleich zu haben: Auf etwa 600 Londoner Zivilisten kommt 1 Polizist.
- Strafrecht:
- Die Strafen für Verbrechen sind in der Regel hart. Der örtliche Leiter einer Polizeibehörde hat das Recht zu entscheiden, wie mit Festgenommenen verfahren wird.
Die Deportation von Strafgefangenen nach Australien hat stark abgenommen und ist eigentlich nicht mehr üblich. Allein in London gibt es 17 Gefängnisse bzw. gefängnisartige Anstalten, die berühmtesten davon sind der Tower und das Newgate-Gefängnis. Im Allgemeinen hält man die Todesstrafe inzwischen für barbarisch, daher hat die Anzahl der Hinrichtungen weit geringer als zur Jahrhundertwende (noch vor gar nicht langer Zeit wurde teilweise schon für wiederholten Diebstahl das Todesurteil verhängt, selbst Kinder wurden teilweise nicht ausgenommen). Gründe für Hinrichtung sind Mord, wobei das Strafmaß da aber sehr unterschiedlich sein kann, und mehrmalige Verstöße gegen andere schwere Verbrechen (z.B. Raub, Vergewaltigung etc.). Die Todesstrafe wird in der Regel erst für Jugendliche ab einem Alter von vierzehn Jahren verhängt, den Richtern steht jedoch frei, nach eigenem Ermessen auch Kinder hinrichten zu lassen (das ist jedoch aus ethisch bedenklichen Gründen seit Jahren nicht mehr vorgekommen). Hinrichtungen werden in der Regel nicht mehr öffentlich durchgeführt, um Unruhen zu vermeiden. Außerdem ist es verboten, dass der Verurteilte in Ketten liegt, während das Urteil vollstreckt wird – was im Klartext bedeutet, dass er nicht gefesselt sein darf. Stattdessen wird der Todgeweihte „lediglich“ in Handschellen bzw. Entsprechendem an den Galgen geführt.
- Eine grausige Mordserie erschüttert London:
- Zusammengefasst aus Inspector Drakes Notizen:
Gesucht: Charles Norly alias „Scarface“, „Scarred Charlie“, „Der Schlächter“ etc.
aktuelle Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen: £500 (plus Belohnungen, die die Familien der Opfer ausgesetzt haben)
Werdegang:- 6. Januar 1868: Charles Norly verschafft sich Zugang zum Hauptquartier der Polizei am Great Scotland Yard mit dem Ziel, den C/Comm Hill in dessen Büro zu ermorden, wird aber unterbrochen und nimmt Hill stattdessen als Geisel.
- 6. Januar 1868 (später): Norly gelingt es zu fliehen. Zeugen beobachten, wie Norly daraufhin von Inspector Harry Goodman und Sergeant Rubert Hazzle auf Höhe der Waterloo Bridge gestellt wird. Unter dem Vorwand, sich ergeben zu wollen, geht Norly auf die Polizisten zu, rammt Hazzle dann aber ein Messer in den Bauch, zieht einen Revolver, erschießt Goodman ohne zu zögern und entkommt. (Randnotiz: „Eindeutig unprofessionelles Vorgehen. Tragisches Negativbeispiel im Umgang mit Verdächtigen. Niemals zulassen, dass Subjekt sich bewaffnet nähert.“) Hazzle verblutet noch vor Ort, kurz nachdem Verstärkung eintrifft. Goodman und Hazzle weisen je einen tiefen Schnitt im Gesicht auf.
- 11. Januar 1868: Die Geschäftspartner und Freunde James Snow und Laurence Fletcher verlassen nach einer Vorstellung das Convent Garden Theatre, entschließen sich im Gegensatz zu ihren Begleitern aber, zu Fuß zu gehen und nicht eine Kutsche zu nehmen. (Randnotiz: „Warum? Zufall? Zeugen fragen. – Keine befriedigende Antwort, die beiden wollten einfach zu Fuß gehen. Nur Mutmaßungen, Opfer wollen noch Pub aufsuchen. Dies lässt sich aber nicht bestätigen.“) Wenig später und nicht weit entfernt werden Anwohner durch Schüsse aufgeschreckt. Snow und Fletcher wurden regelrecht hingerichtet und anschließend aufgeschlitzt, unter anderem fällt bei beiden Opfern ein Schnitt im Gesicht auf. (Randnotiz: „Auch bei diesen Opfern Entstellung. Motiv? – Dr. Harmond vom Bethlehem Hospital ist etwas dieser Art noch nicht untergekommen (er will dazu noch amerikanische Kollegen um Rat konsultieren), doch nannte er, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, mehrere (auch gleichzeitig mögliche) zu betrachtende Eventualitäten: Machtdemonstration bzw. Haschen nach Aufmerksamkeit durch übermäßige Grausamkeit, Signatur mit evtl. emotionalem Hintergrund („Scarface“), Anonymisierung der Opfer. Jedoch keine Vorgehensweise, die darauf hindeutet, mit einem geistig gesunden Täter zu tun zu haben. Laut Harmond Lustmorde; Soziopathie des Täters sehr wahrscheinlich, Persönlichkeitsstörung im Bereich des Möglichen.“) Zeugen sehen einen Mann, der zu Norlys Beschreibung passt, vom Tatort fliehen. (Randnotiz: „Nichts Eindeutiges, Gesicht wurde nicht gesehen.“)
- 20. Januar 1868: Ein Zeuge erlebt, wie Lisa Harris, eine Prostituierte aus Soho, panisch schreiend vor einem Mann wegrennt, der sie mit einem Messer in der Hand verfolgt. (Randnotiz: „Obduktion ergab, dass Ms. Harris kurz vor ihrem Tod ihrer Tätigkeit nachgegangen ist. Kein Freier oder Zeugen, die sie mit einem gesehen haben, auffindbar. Möglicherweise Täter und Freier selbe Person?“) Bevor der Zeuge einschreiten kann, hat der Täter sie eingeholt und sie mit einem Stich in den Rücken niedergestreckt. Der Täter sticht noch dreimal auf sie ein, bevor dem Zeugen es gelingt, ihn niederzuringen. Dem Täter, der als Norly erkannt wird, gelingt es jedoch, den Mann abzuschütteln. Bevor er lachend vom Tatort flieht, schlitzt er Ms. Harris noch das Gesicht aus. (Randnotiz: „Zeuge offensichtlich stark alkoholisiert und unter Schock. Dennoch detailgenaue Beschreibung des Tathergangs und des Täters. Insgesamt zeitlich sehr kurzes Ereignis.“)
- 31. Januar 1868: Benjamin Collins, ein Fabrikarbeiter, verlässt spät abends ein Gasthaus und wird auf offener Straße von einem Mann, den Zeugen eindeutig als Norly identifizieren, niedergeworfen und mit einem gezielten Messerstoß in die Kehle ermordet. (Randnotiz: „Ähnlicher Tathergang wie bei Harris. – Opfer laut Gutachten zum Tatzeitpunkt stark alkoholisiert.“) Wieder hinterlässt der Täter einen Schnitt im Gesicht des Opfers und flieht vom Tatort, diesmal jedoch bevor die schockierten Umstehenden eingreifen können. (Randnotiz: „Sieben Zeugen, teils widersprüchliche Aussagen. Mit Snow/Fletcher und Harris dritter Mordfall im Umkreis Soho. Suchaktionen ausweiten. C/Comm Hills direkte Anweisung: Opfer eingehend auf Verbindung überprüfen. – Keine erkennbar.“)
- 6. Februar 1868: Anthony Fox, Erbe des Großunternehmers George Fox, trifft sich mit Mitarbeitern des Unternehmens, um über Bilanzen zu diskutieren. Im Anschluss auf dieses Treffen spricht ihn ein Mann an, in dem Zeugen später Norly erkennen. Mr. Fox junior bittet den Mann in sein Arbeitszimmer. (Randnotiz: „Bekanntschaft? Überprüfen. – Bestätigt. Fox und Norly hatten Treffen vor Norlys Ankunft in London per Telegramm vereinbart. Grund des Treffens unbekannt.“) Kurz darauf ist ein lauter Knall zu hören. Als sich Mitarbeiter besorgt nach Mr. Fox' Wohlergehen erkunden wollen, finden sie ihn erschossen und mit einem Schnitt im Gesicht auf. Der Täter ist offenbar durch ein Fenster entkommen. (Randnotiz: „Rund acht Yards bis zur Straße. Gesprungen? Ohne ggf. ernste auch Verletzung ausgeschlossen. Keine Zeugen, die Geschehen vor dem Gebäude beobachtet haben.“)
- 12. Februar 1868: Der Ingenieur Charles Cook wird von seiner Vermieterin tot in seinem Bett liegend aufgefunden, als sie abends nach Hause kommt und sich verwundert umsieht, weil alle Türen offenstehen. Alles deutet darauf hin, dass der Täter Cook im Schlaf überrascht, ihn ans Bett gefesselt, ihn mit einer Klinge gefoltert hat und ihn danach qualvoll verbluten ließ. Wieder fällt ein Schnitt im Gesicht des Opfers auf. Der Täter scheint sich mit einem Brecheisen, das er am Tatort zurückließ, Zugang zum Haus verschafft zu haben. (Randnotiz: „Bisher grausamstes Vorgehen. Direkte Verbindung zwischen Norly und Cook nicht bekannt, doch im Oktober ’67 Kontakte zu Cooks Boss R.T. Whithers von „Whithers & Co.“ in Limehouse: Anfrage für Lieferung von verschiedenen mechanischen Kleinteilen (keine Belege, die auf genaue Art der Teile schließen). – Geschäftsabschluss und Lieferung nach Sheffield z.H. Norly bestätigt. – Warum dieser Aufwand (Sheffield für Produktion von allen möglichen Metallarbeiten bekannt)?“)
- 19. Februar 1868: Zeugen beobachten, wie die Eheleute Jane und William Smith, Besitzer eines kleinen Restaurants im West End, ihr Geschäft schließen und sich auf den Heimweg machen. Kurz darauf sind panische Schreie zu hören. Aufgeschreckte Anwohner finden das Ehepaar ermordet in einer dunklen Gasse auf. Der Täter hat Mr. Smith die Kehle durchtrennt und Mrs. Smiths Bauchdecke aufgeschlitzt, kann aber ungesehen vom Tatort fliehen. Beiden Opfern wurde das Gesicht entstellt. (Randnotiz: „Keine Augenzeugen, keine Sichtung, keine Verbindung zu Norly. Tathergang passt jedoch zu Scarface.“)
- 23. Februar 1868: Harrold Mauney, einflussreicher Anteilseigner verschiedener Reedereien, ist mit seiner Frau auf dem Heimweg, nachdem sie bei Freunden zum Dinner waren. Wie aus dem Nichts, so beschreibt es die Frau, taucht ein Mann mit narbigem Gesicht und mit einem Gewehr in den Händen von ihnen auf. Er legt an, schießt Mr. Mauney in die Brust, zielt dann auf die Frau. Doch er drückt nicht ab, sondern grinst sie an, wünscht ihr einen schönen Abend und flieht vom Tatort. (Randnotiz: „Warum wurde Mrs. Mauney verschont? – Dr. Harmond: Sadismus, vielleicht. Täter ergötzt sich am Leid der Verschonten. – Nicht abwegig, dennoch offene Fragen.“) Mrs. Mauney ist sich bei Vorlage des Fahndungsbildes sicher, dass es sich beim Mörder ihres Mannes um Norly handelt. (Randnotiz: „Verbindung zwischen Norly und Mauney bestätigt. Geschäftspartner zwischen ’61 und ’64, jedoch Norly nur indirekt durch Vertretung. Einziges persönliches Treffen März ’63 in Boston, Massachusetts. – Warum? Keine Aufzeichnungen in Norlys oder Mauneys Unterlagen, keine Belege, dass Norly zu diesem Zeitpunkt dort war, jedoch verschiedene unabhängige Zeugenaussagen. – Witwe müsste bei Treffen anwesend gewesen sein und Norly kennen, streitet es jedoch ab. Warum hat sie nicht sofort seinen Namen genannt? Arzt diagnostizierte Schock. Vielleicht wollte sie es nicht wahrhaben. Unter Druck labil, keine brauchbaren Informationen. Sackgasse, C/Comm Hill verordnete, dieser Spur nicht nachzugehen.“)
- 27. Februar 1868: Die Prostituierte Deborah Linsby wird dabei beobachtet, wie sie mit einem reich wirkenden Freier, dessen Beschreibung zu Norly passt, in eine Kutsche einsteigt. (Randnotiz: „Gleiches Vorgehen wie bei Harris? – Nicht bestätigt. – Kutscher nicht Tilling.“) Als der Kutscher am Zielort hält, findet er seinen Wagen jedoch leer vor. Eine Freundin vom Ms. Linsby findet deren nackte Leiche einige Stunden später in ihrer gemeinsamen Wohnung auf. Der Täter hat Deborah Linsby mit einem Schuss in die Stirn getötet und anschließend ihren kompletten Oberkörper und ihr Gesicht aufgeschlitzt. Anzeichen, dass der Täter sich sexuell am Opfer vergangen haben könnte, sind nicht eindeutig. (Randnotiz: „Laut Dr. Harmond: Wieder eindeutige Anzeichen für Lustmord. Nicht unbedingt Vereinigung ausschlaggebend, sondern scheinbar psychisches Spiel mit dem Opfer und Gewaltausübung. – Obduktion ergab, dass Ms. Linsby zum Zeitpunkt des Todes schwanger war. Ungeborenes wurde aus dem Uterus entfernt und anscheinend vom Täter mitgenommen. C/Comm Hill untersagte Weitergabe dieser Information an die Presse.“)
- 5. März 1868: Die als Verkäuferin arbeitende Eliza Maynard bleibt länger in ihrem Laden, um noch aufzuräumen, während ihre Mitarbeiterin Jennifer Iron sich pünktlich auf den Weg nach Hause macht. Ms. Iron findet Eliza Maynard am nächsten Morgen tot auf, ermordet mit acht Messerstichen, von denen jeder einzelne tödlich gewesen wäre. Zusätzlich fällt ein Schnitt in Ms. Maynards Gesicht auf. (Randnotiz: „Wieder unverhältnismäßige Grausamkeit. Keine Augenzeugen. – Allgemeiner Vergleich der nicht einheitlicher Gebrauch von Schnitt- und Schusswaffen, jedoch laut Befund der Obduktionen Klinge vermutlich jedes Mal die gleiche.“)
- 8. März 1868: Die Leiche des Kutschers Edward Tilling wird am frühen Morgen von den beiden Police-Constables Will Brown und Joshua Wedding im West End aufgefunden. Der Täter hat sein stark alkoholisiertes Opfer anscheinend auf dem Kutschbock sitzend vorgefunden, ihm ein Messer in den Hals gerammt und anschließend den Oberkörper aufgeschlitzt und das Gesicht mit einem Schnitt verunstaltet. (Randnotiz: „Persönliche Verbindung zu Norly? – Bestätigt. Alte Bekannte offenbar. Hat Tilling Norly geholfen? – Nicht bestätigt, aber möglich. Auch zufälliges Aufeinandertreffen denkbar. – C/Comm Hill verordnete, nun die Ermittlungen wieder auf Norlys Bekanntenkreis hier in London zu konzentrieren, um Helfer ausfindig zu machen.“)
- 6. Januar 1868: Charles Norly verschafft sich Zugang zum Hauptquartier der Polizei am Great Scotland Yard mit dem Ziel, den C/Comm Hill in dessen Büro zu ermorden, wird aber unterbrochen und nimmt Hill stattdessen als Geisel.
- GESUCHT: Scarface der Schlächter:
Zuletzt von Umbra am So Mai 12 2013, 18:33 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
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London - Allgemein
Unterwegs in den Straßen der Metropole:
- Architektur:
- Die Gebäude und Mauern in London sind mit verschiedenen Materialien gebaut worden. Neben herkömmlichem, steinernem Mauerwerk, ist besonders auch Backstein in verschieden Rotnuancen sehr verbreitet. Beides kann man mit verputzten und unverputzten Fassaden finden.
Welcher Baustoff für welche Gebäude gewählt wird, ist nicht unbedingt vom Stadtviertel abhängig. Backsteine beispielsweise, werden oft in Fabrikgebäuden und Mietskasernen, aber auch in schicken Häusern und Stadtvillen verbaut. Den Unterschied macht eigentlich nur der Baustil aus.
Ob ein Gebäude von einer reichen Familie bewohnt wird oder ob jedes Zimmer an eine komplette Arbeiterfamilie vermietet wird, lässt sich (abgesehen von der Wohngegend) meist schon leicht am Baustil der Fassade erkennen.
Je nach Zugehörigkeit zu den Klassen sehen die Wohngebäude sehr kunstvoll bis äußerst schlicht aus.
Auf dem Bild links ist ein schickes Stadthaus in einem noblen Viertel dargestellt, ich vermute mal, dass es ein Backsteinhaus sein soll. Auffällig sind die hohen und zahlreichen Fenster mit Zierbögen, wie Säulen und Zierleisten anmutende Vorsprünge, der aufwändige Türrahmen und nicht zuletzt der Vorgarten mit dem kunstvollen Eisentor.
So ein Gebäude kann entweder Heim einer einzigen Familie oder ein Haus mit Eigentumswohnungen oder ein Mietshaus sein. Unter (auch dem reichen) Mittelstand ist es üblich, dass noch nicht verheiratete (männliche) Junggesellen, wenn sie erwachsen sind, von Zuhause aus- und für den Übergang in eine relativ kleine Wohnung ziehen, um von dort aus ihr eigenes Leben aufzubauen. Es ist jedoch auch nicht selten, dass junge Männer bis zu ihrer Hochzeit bei ihren Eltern wohnen bleiben und sich dann etwas Eigenes für ihrer junge Familie suchen. Frauen bleiben in der Regel immer bis zu diesem Zeitpunkt im Elternhaus bzw. bei anderen Verwandten.
Je weiter von vom Westen Londons in den Osten Londons kommt, umso schlichter sehen die Gebäude aus. Auffallende Sprünge von verzierten zu schäbig wirkenden Fassaden sind besonders in Soho nicht selten. Während auf der einen Straßenseite noch einigermaßen gut zurechtkommende Mittelständer wohnen, können auf der anderen Straßenseite schon slumartige Verhältnisse sein.
Ältere Gebäude sind auch nicht selten zu finden. Deren Fassaden, vor Allem im Zentrum Londons, bestehen oft aus weißgrauem Portland-Stein, da nach dem Großen Feuer von London, das Anfang September 1666 den Großteil der Innenstadt zerstörte, dieser für den Wiederaufbau verwendet wurde und auch danach ein beliebtes Baumittel blieb.
Portland-Stein ist besonders bei den Reichen sehr beliebt, viel beliebter als Backsteine, da diese, wie erwähnt, überall, auch in Slums für den Wohnhausbau verwendet werden. Viele der bekanntesten Gebäude Londons wurden mit Portland-Stein errichten (das hat sehr zu seiner Popularität beigetragen), darunter der Palace of Westminster (das Parlamentsgebäude), der Tower of London, die London Bridge, das Victoria Memorial, St. Paul's Cathedral, The British Museum und The National Gallery.
In dem zweiten Bild könnt ihr die Fassade eines typischen Portland-Stein-Gebäudes (in diesem Fall die einer Markthalle) sehen .
Nettes Anschauungsmaterial, wie die Gebäude, aber auch allgemein die Straßen damals in London ausgesehen haben, das ich noch empfehlen kann, sind beispielsweise auch die "Sherlock Holmes"-Filme mit Robert Downey Jr. und Jude Law und Tim Burtons "Sweeney Todd" (auch, wenn da alles übertrieben auf düster gemacht ist).
- Beleuchtung:
- Straßenlaternen und Außenbeleuchtung an Gebäuden sind in der Regel Gaslaternen, die per Hand angezündet und gelöscht werden müssen. Dies erfolgt bei Sonnenuntergang und kurz nach Sonnenaufgang durch (wenig verdienende) Angestellte der Stadt oder, bei Privateigentum, auch durch die entsprechenden Besitzern oder deren Angestellte.
Die Bauart der Laternen kann sehr unterschiedlich sein. Auf den Bildern dieses Beitrags des Infothreads könnt ihr jedoch einige Beispiele erkennen. Diese Laternen sind meist mit einem schwarzen Schutzlack überzogen, der in ärmeren Gebieten jedoch nicht unbedingt regelmäßig kontrolliert und ggf. ausgebessert oder erneuert wird.
- Kleidung und Leute:
- reich:
mittelständisch:
arm:
sehr arm:
- Straßenbelag:
- Der Straßenbelag in London kann von Gegend zu Gegend, aber sogar auch von Straße zu Straße sehr unterschiedlich aussehen.
Auf den viel befahrenen Straßen, wie hier links im Bild am Marble Arch, sind die Straßen selbst teilweise einfach noch immer mit bloßer Erde bedeckt. Die Grund, warum Erde bzw. keinen Straßenbelag (wie man es auch sehen möchte) noch so weit verbreitet ist, sind einfach: Es kostet viel, die Straßen zu pflastern.
Erde als Straßenbelag kann sehr lästig sein. Sie durch Regen und Benutzung abgetragen, verkommt bei schlechten Wetter teilweise zu einer regelrechten Anreihung von Matschtümpeln und muss regelmäßig begradigt und/oder erneuert werden.
Um vorzubeugen, dass sich Kutschräder festfahren oder die edlen Damen und Herren durch tiefen Dreck stapfen müssen, werden die Straßen teilweise auch einfach mit Holzplanken ausgelegt.
Neben viel befahrenen Straßen im West End, findet man ungepflasterte Straßen auch in dem Gebiet um die Docks, in der Nähe des Towers und in den slumartigen Wohngegenden des East Ends.
Überall weit verbreitet sind einigermaßen rechteckige Pflastersteine mit einer Oberfläche von circa 10x10cm. Straßen, Seitengassen, aber vor allem Plätze und Kreuzungen von Hauptstraßen überall in London sind mit Pflastersteinen befestigt, die meist aus hellgrauem Granit bestehen. Die Wohngegenden im West End sind fast vollständig mit Granit gepflastert.
Die Stadt und Privatinvestoren finanzieren groß angelegte Projekte, um möglichst jede noch so kleine Seitengasse zu befestigen, um die Wege und damit auch Häuser, in denen der Dreck von der Straße nur zu leicht hineingetragen werden kann, sauber zu halten und die Kutschwagen zu schonen. Diese Bauprojekte gehen jedoch, wenn man die Größe Londons bedenkt, langsam voran.
Zum Thema Gehsteige:
Auf dem Foto könnt ihr Gehsteige aus Granitplatten erkennen, so wie sie in reichen und mittelständischen Gegenden der Stadt zu finden sind. Sieht man sich im East End um, bestehen Gehsteige entweder aus Holzplanken oder sind erst gar nicht vorhanden. Im Allgemeinen kann man sagen, dass Gehsteige nur an breiten Straßen zu finden sind, direkt in Wohngegenden ist es oft auch einfach so, dass die komplette Straße bis zu den Haustüren mit Pflastersteinen ausgelegt sind.
- Verkehr:
- Ob zu Fuß, per Privat- oder Mietkutsche, mit dem Fahrrad oder der Straßenbahn: Die Betriebsamkeit auf den Straßen Londons ist im Groben ähnlich wie zu heutiger Zeit. Während Geschäftszeiten und besonders zum Feierabend hin sind viele Menschen unterwegs. Eigentlich schläft die Stadt nie.
Die Gegenden des West End sind, als Wohnort der Reichen, tags wie nachts eher ruhig, auch wenn es auf den Hauptverkehrswegen und in Einkaufsstraßen wie der Regent Street durchaus laut zugehen kann. Aber besonders nach Sonnenuntergang findet man hier kaum einen Mensch außerhalb des eigenen Heims – was stark damit zusammenhängt, dass es sich für einen ehrbaren Bürger kaum gehört, sich zu später Stunde draußen herumzutreiben. Ausnahmen gibt es, keine Frage, diese werden auch nicht unbedingt mit Verachtung gestraft, aber vor allem Frauen (wenn sie nicht gerade Prostituierte sind) sind nach Einbruch der Dunkelheit in der Regel nicht allein unterwegs.
Es gibt gewisse Verhaltensweisen, die der Anstand gebietet, und dazu gehört es nun einmal, sich nicht umtriebig zu verhalten oder auch nur den Verdacht dazu zu wecken – das gilt für Frauen deutlich strikter als für Männer.
In Soho und in den Stadtvierteln des East Ends ticken die Uhren jedoch etwas anders. Besonders Soho ist berühmt-berüchtigt für Abendunterhaltung, die sowohl für die Reichen als auch für die Armen bis in die Morgenstunden angeboten wird. Diese mag von Konzerten und Theateraufführungen bis zu feuchtfröhlichen Gelagen in feinen Pubs oder heruntergekommenen Spelunken, aber auch bis zu zwielichtigen Vergnügungen mit Opium und/oder Prostituierten reichen.
Auf den folgenden Bildern seht ihr einen kleinen Eindruck, wie Hauptverkehrsadern zu einer geschäftigen Tageszeit wohl aussehen können:
- Werbeplakate und Fahndungsplakate:
- Schlendert man durch die Stadt, fallen einem vielerorts zahlreiche Werbeplakate auf, die an alle Flächen gepinnt und gekleistert worden sind, an denen man Platz dafür gefunden hat. Die meisten dieser Anzeigen sind Wildplakatiererei und genauso unerwünscht wie Graffiti (was übrigens nichts Außergewöhnliches ist; allerdings nicht in der Form wie wir es heute kennen, sondern eher als einfache Schriftzüge und Schmierereien, meist mit obzönem, verhöhnendem und/oder beschimpfendem Inhalt). Selbst vor privaten Mauern und Zäunen wird nicht zurück geschreckt, doch für die Behörden ist es ein Ding der Unmöglichkeit, diesem meist lästigem Brauch Herr zu werden. Dazu kommt, dass kaum jemand für den entstandenen Schaden und die Entfernung aufkommen will. Was allerdings vorkommt, ist, dass die Polizei offensichtliche Urheber von illegaler Werbung aufsucht und eine Entschädigung sowie ein Bußgeld einfordert. Meist geschieht dies aber erst nach Anzeige durch Geschädigte.
Die Polizei selbst besitzt überall in der Stadt eigene Plakatwände, an denen sie Fahndungsschreiben und -bilder aushängt, damit gesuchte Verbrecher möglichst schnell festgesetzt werden können. Meist findet man diese Wände an Polizeiwachen, in Einkaufsstraßen oder an öffentlichen Orten wie Bahnhöfen. Auch ist es der Polizei auch erlaubt, öffentliche Wände zu plakatieren und ihre Gesuche an Laternenmasten festzumachen.
In der Regel setzen Opfer eine (nicht unbedingt geringe) Belohnung für die Ergreifung von z.B. Laden- und Taschendieben oder Bankräubern aus. Dazu kommt bei Verbrechen, die über einen geringen Tatbestand hinausgehen, eine zusätzliche Geldsumme, die der Staat in Aussicht stellt. Je nach Härte der Fälle, startet diese Belohnung bei 10-50 Pfund. Wird der gesuchte Täter nicht gefasst und begeht womöglich sogar weitere, ihm zuzuordnende Verbrechen, kann die Summe ansteigen.
Da ein nicht zu unterschätzender Bevölkerungsanteil Londons am Rande des Existenzminimums oder sogar darunter lebt, und der Durchschnittslondoner der Mittelklasse um die 30-60 Pfund pro Jahr verdient, lohnt es sich durchaus, nach Gesuchten Ausschau zu halten und diese in "Obhut" der Polizei zu übergeben.
- Kutschen:
- Es gibt verschiedene Arten von Kutschen, die auf den Straßen Londons herumfahren. Viele sind zum Transport von Waren da und eher Karren, vor die man ein Pferd gespannt hat. Es gibt allerdings auch welche, die wie Taxen gemietet werden können. Nachts sind deutlich weniger Kutscher bereit zu fahren als tagsüber, aber auch im Dunkeln muss man in der Regel nicht lange nach einer freien Kutsche suchen.
Ich liste hier die wichtigsten Kutscharten für den Personentransport auf. Es ist nicht von Bedeutung, ob ihr sie namentlich alle kennt bzw. die Namen auch im Spiel benutzen könnt. Da reicht es einfach, eine Kutsche Kutsche zu nennen, wenn ihr es nicht genauer haben wollt.
Da hätten wir zum Einen das Hansom Cab (Cab steht für Cabriolet), eine zweisitzige, nach vorne offene Kutsche, bei der der Kutscher erhöht hinter dem Verdeck sitzt. Sie wird meist von einem Pferd gezogen.
Dann den sogenannten Tribus, eine geschlossene Kutsche für drei Personen. Auch hier sitzt der Kutscher hinten.
Die berühmteste Kutsche ist wohl die Hackney Carriage, auch "Growler" oder "Hack" genannt. Sie ist zweiachsig, geschlossen und bietet Platz für sechs Passagiere. Der Kutschbock ist vorne. Zwei Pferde als Zugtiere sind häufiger als eines.
Charles hat eine Hackney benutzt, um zu Beginn der Geschichte die meisten der anderen Charaktere zu entführen.
Die Polizei hat ihre eigenen Kutschen, sowohl für den Transport ihrer eigenen Leute als auch für den von Gefangenen. Meist sind es zweiachsige, waggonartige Gefährte mit vergitterten Fenstern und langen Sitzbänken entlang der Längsseiten. In einigen von ihnen befinden sich auch kleine, verschließbare Zellen.
Außerdem gibt es, entsprechend zu heutigen Krankenwagen, Ambulanzkutschen.
- Züge:
- Die Reise mit dem Zug ist innerhalb Londons nicht möglich, da es keine entsprechenden Schienennetze gibt, aber für Reisen zwischen den Städten Englands und Schottlands ist der Zug sehr beliebt, denn das Schienennetz wurde im Zuge der Industrialisierung massiv ausgebaut. Es handelt sich bei den Zügen um Dampflokomotiven.
Es gibt sowohl Waggons der Ersten Klasse, dazu gehört meist auch ein spezieller Raucherwaggon, wie auch Waggons der Zweiten und Dritte Klasse.
- Straßenbahn und U-Bahn:
- Das S-Bahn-Netz Londons noch nicht allzu weitläufig ausgebaut, aber es deckt zumindest die meisten Teile nördlich der Themse ab. Im Allgemeinen gilt die S-Bahn als Transportmittel der Arbeiter und es ist schon beinahe verpöhnt, als respektabler Bürger dieses öffentliche Transportmittel zu benutzen. Im Grunde unterscheidet sich eine S-Bahn in London nicht sonderlich von einem Zug, da sie nur selten wirklich die Straßen mitbenutzt, auf der auch Kutschen fahren, sondern eigene Schienenstrecken hat.
Derzeit werden die ersten Ideen realisiert, London durch ein unterirdisches Tunnel- und Schienensystem zu vernetzen. Allerdings wird das von den meisten Londonern eher mit Skepsis betrachtet.
- Steamer:
- Die sogenannten "Steamer" (oder deutsch "Dampfer") sind Fähren, die mit einer Dampfmaschine angetrieben werden. Zumeist sind es Raddampfer. Mit ihnen können Personen und Güter auf der Themse transportiert werden. Da es an einem betriebsamen Tag schneller ist, auf einen Steamer zu steigen und sich ans andere Ende der Stadt bringen zu lassen als sich in einer Kutsche einen Weg durch die überlaufenen Straßen zu bahnen, ist so eine Fährfahrt besonders in höheren Kreisen beliebt. Aber auch für Normalbürger liegt eine Überfahrt im bezahlbaren Bereich.
Experimente, dampfbetriebene Gefährte in den Straßen Londons einzusetzen, sind bisher fehlgeschlagen. Roadsteamer, so wie der Omnisbus im zweiten Bild, sind bereits in Indien üblich, würden aber in Großstädten wie London durch ihre übermäßige Breite und geringe Wendigkeit zu Verkehrschaos führen.
Zuletzt von Umbra am Di Sep 18 2012, 20:21 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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- Karten:
- Karte von (Zentral-)London 1868: hier.
größere Karte von 1872: hier.
Dann noch zum Vergleich Booth's Poverty Map, die zeigt, wo Leute welcher Klasse/Vermögensgrundlage leben: hier.
Die Karte stellt die Situation zwar rund zwanzig Jahre später dar, aber um ein ungefähres Bild zu bekommen, dachte ich, dass sie nicht schaden kann. Ich gebe zu, sie ist ziemlich unübersichtlich. Allerdings ist deutlich erkennbar, dass im Osten, rund um den Hafen, die Arbeiter- und Armenviertel sind und im Westen, rund um den Hyde Park, die (sehr) Reichen wohnen.
Ich halte es so einfach, wie möglich:
- East End:
- Gebiet östlich des mittelalterlichen Stadtzentrums und nördlich der Themse (insgesamt auch im Nordosten Londons), mit den Bezirken Bethnal Green, Spitalsfield, Mile End und Whitechapel im Zentrum. Ursprünglich war das Londoner East End eine Ansammlung von Fabrikbezirken im Hinterland des Londoner Hafens. Der explosionsartige Bevölkerungsandrang ließ das East End zum Arbeiter- und Armenviertel verkommen. Hier leben viele Leute am Rande des Existensminimums oder darunter; hier sind die meisten der Prostituierten zu finden; hier ist die Verbrechensrate enorm höher als in den restlichen Teilen Londons. Dazu kommt noch, dass sich durch den Westwind hier die Abgase in der Luft besonders spürbar sind.
- Limehouse:
- Limehouse ist bekannt für seine riesigen Docks und Werften. Hier liegen die Anlageplätze für die Schiffe, die Waren zwischen dem guten alten England und der Welt, vor allen den Kolonien, austauschen. Und alle Industrie, die sich auf die Herstellung der Einzelteile für den Schiffsbau spezialisiert hat. In Limehouse heuern die Kapitäne ihre Crews an.
Da Limehouse, wie gesagt, die Verbindung zwischen London und der Welt darstellte, waren hier Seemänner und Händler aus aller Welt zu finden, es siedelten sich die verschiedensten ethnischen Gruppen an. Aber besonders hervorzuheben sind hierbei Chinesen, ursprünglich meist Crewmitglieder von Opium- und Teehändlern, die sich hier in Hafennähe niedergelassen haben. Limehouse ist deswegen berüchtigt für seine Opiumhöhlen. Wo Seemänner sind, sind Prostituierte nicht weit. Auch für diese ist Limehouse bekannt. Gefürchtet ist die Hafengegend aber vor allem auch durch die hohe Kriminalitätsrate und Epidemien von Cholera, Tuberkulose und Syphilis (die sich nicht nur durch Seemänner und Prostituierte, sondern auch durch unhygienische Sanitäranlagen ausbreitete).
Links seht ihr eins der Schiffe, wie sie in Limehouse vom Stapel liefen. Dies ist die SS Great Eastern (auch „Leviathan“ genannt), ein stählerner Segeldampfer und wahrer Koloss.
- Mayfair:
- Mayfair ist eine äußerst gut situierte Wohngegend im Zentrum Londons (Westminster, West End). Hier stehen Häuser und Villen der mitunter geldreichsten und (politisch und wirtschaftlich) einflussreichsten Bewohner der Stadt. Das Viertel wird im Norden von der Oxford Street, im Osten von der Regent Street, im Süden von der Picadilly (und dem Green Park) und im Westen vom Hyde Park begrenzt und ist für seine Grünanlagen bekannt, unter anderem für den Grosvenor Square. An der nordwestlichen Ecke des Viertels steht der Marble Arch.
- Soho:
- Soho liegt im Zentrum der Stadt und gehört eigentlich nicht zum East End, auch wenn das Viertel rund um den namensgebenden Soho Square durch die wachsende Bevölkerungsdichte von Arbeiterfamilien mehr und mehr im öffentlichen Ansehen sinkt. Jedoch gehört Soho zum Vergnügungsviertel des West Ends und ist daher ein beliebtes Ziel für abendliche Ausflüge; Soho ist berühmt für Pubs, Musikhallen und kleine Theater – und Prostituierte.
- West End:
- Mit West End ist im Volksmund das Gebiet westlich des historischen Stadtkerns gemeint (westlich von Charing Cross und nahe dem Palace of Westminster [= Houses of Parliament], der außerdem für den Uhrenturm mit der Glocke Big Ben bekannt ist). Es ist der Teil von London, wo die Gutbetuchten leben. Hier finden sich palastartige Gebäude, teure Stadthäuser, Shoppinggelegenheiten und viele Orte, die der Unterhaltung dienten, z. B. Theater und Museen. Im Gegensatz zum East End ist man hier im Großen und Ganzen vor Smog geschützt. Seht euch Booth's Poverty Map an. Es gibt verschiedene Definitionen, aber so gut wie alles, was westlich des gelben Bereiches rot gekennzeichnet ist, und auch Teile des gelben Bereiches bis zum Hyde Park kann man als das West End betrachten.
- Whitechapel:
- Whitechapel ist der berühmteste (oder wohl eher der berüchtigste) Distrikt des East Ends. Zu der Zeit, in der unsere Geschichte spielt, ist er ein Slum mit hoher Bevölkerungsdichte. Etliche Straßenkinder, Bettler, Jugendbanden, Raub und Diebstahl und selbst Mord ist an der Tagesordnung. Durch die einigemaßen vorhandene Nähe zu den Docks trifft man hier viele (auch ausländische) Seemänner an. Wer nach billigem Vergnügen wie Alkohol und Prostituierten, aber auch Opiumhöhlen und Spielhöllen sucht, ist in Whitechapel an der richtigen Adresse. Aber wer im Vergleich zu der dort an der Hungergrenze lebenden Bevölkerung reich aussieht, sollte sich lieber von diesem Ort fernhalten.
Machen wir einen kleinen Exkurs, da wir schon bei diesem Viertel und dem Thema Verbrechen sind. In/Um Whitechapel trieb "Jack The Ripper" sein Unwesen (1888), aber unsere Geschichte spielt ja zwanzig Jahre früher. Dieser Fall ging als eine der berühmtesten Mordserien in die Geschichte ein. "Jack" schlitzte vermutlich fünf Prostituierte auf, vier von ihnen verstümmelte er unter Anderem durch Enfernung von Organen.
"Mit Ausnahme von Elizabeth Stride, bei der der Angriff wahrscheinlich unterbrochen wurde, erscheinen die Verstümmelungen pro Opfer fortlaufend schwerwiegender. So wurden bei Mary Ann Nichols und Elizabeth Stride keine Organe vermisst. Bei Annie Chapman wurden die Gebärmutter, bei Catharine Eddowes die halbe Gebärmutter und die linke Niere entfernt. Zudem wurde Catharine Eddowes mit Verstümmelungen im Gesicht zurückgelassen. Im Fall von Mary Jane Kelly wurden viele ihrer inneren Organe entfernt und sowohl in ihrem Zimmer als auch unter und neben ihrem Körper verteilt. Lediglich das Herz wurde vermisst." (Quelle: Wikipedia [Jack The Ripper])
Das hört sich ja schon einmal nicht nett an. Neben dem Problem, dass er wahre "Jack" nie gefasst wurde (heute spekulieren einige Experten, dass er nach Amerika ausgewandert ist, weil die Morde plötzlich aufhörten und einige Jahre darauf in New York ähnliche Fälle bekannt wurden), war auch die Zuordnung seiner Opfer ein Problem. Die genannten Namen in dem Wikipedia-Ausschnitt sind nur vermutliche Opfer, die allein wegen dem Tathergang "Jack" zugeordnet wurden.
"Ein Hauptproblem bei der Zuordnung der Getöteten als Opfer des Rippers war die große Anzahl an brutalen Angriffen gegenüber Frauen in dieser Zeit. Die meisten Experten deuten tiefe Schnitte in der Kehle, Verstümmelungen am Unterleib und an den genitalen Bereichen, die Entfernung von inneren Organen und die fortschreitenden Verstümmelungen im Gesicht als markante Eigenschaften von Jack the Ripper." (Quelle: Wikipedia [Jack The Ripper])
Außerdem wusste die Polizei mit einem Serienmörder oder mit der Behandlung eines solchen Falls nicht viel anzufangen. Sie war überfordert, weil sie es nicht gewohnt war, mit so etwas umzugehen. Ermittler und Profiler wie Doyles "Sherlock Holmes", dessen Geschichten auch erst um die 1880er und 1890-Jahre spielen, kannte man zu der Zeit eigentlich noch nicht. Erst recht nicht 1868, dem Jahr, in dem unsere Geschichte spielt.
Hier habe ich euch drei typische Straßenszenen aus Whitechapel bzw. aus nächster Nähe zu Whitechapel herausgesucht. Hinter dem ersten beiden steckt schon ein bisschen Karikatur, aber insgesamt bieten sie einen interessanten Einblick.
- Whitehall:
- Ist die Straße westlich der Themse (dort, wo sie von Süden kommt, bevor sie eine steile Biegung nach Osten macht) zwischen dem Trafalgar Square und der Parliament Street. Hier finden sich alle wichtigen Regierungsgebäude. Im nordöstlichen Ende der Straße befindet sich der Great Scotland Yard, der für Hauptquartier der Polizei bekannt ist.
- Alans Haus (in besseren Tagen):
- Bethlehem (Lunatic) Hospital:
- Das Bethlehem Hospital (auch: „Bethlem Hospital“ oder im Volksmund „Bedlam“) ist eines der ältesten psychiatrischen Kliniken Europas und das bekannteste in Großbritannien. Berüchtigt und gefürchtet wegen der unmenschlichen Zustände, die dort in der Vergangenheit herrschten, hat es zu der Zeit unserer Geschichte hingegen den Ruf, das beste Irrenhaus des Landes zu sein. Umgangssprachlich wird „Bedlam“ dennoch als Synonym für Wahnsinn benutzt und gemieden wird dieser unchristliche Ort von Nicht-Patienten sowieso.
Aus heutiger Sicht sind die Unterbringung der Patienten, aber besonders die Behandlungsmethoden gegen Wirrheiten des Geistes ziemlich fragwürdig… Aber immerhin bekommt man hier als Patient ausreichend Essen und Wasser, Beschäftigung, medizinische Versorgung und Betreuung, die vergleichsweise zu anderen Einrichtungen in London (und besonders im Vergleich zu denen in Amerika) als human durchgehen kann. Außerdem hat die Klinik einen schönen, weitläufigen (Hochsicherheits-)Park, in dem die Patienten (weiblich und männlich selbstverständlich getrennt voneinander) an die frische Luft kommen können – falls sie in der Lage sind, sich zu benehmen. „Bedlam“ ist nicht nur medizinisch, sondern auch im patientenfreundlichen Sinne auf dem neuesten Stand.
Problem ist allerdings: Was ist irre und was nicht? Hier gehen die Meinungen von Person zu Person, ja auch von Arzt zu Arzt teilweise weit auseinander. Die Diagnosen sind nicht unbedingt zuverlässig und wasserfest. Zum Leid eines so manchen, der sich plötzlich damit konfrontiert sieht, einen Gutachter am Hals zu haben, gehen diese mit ihren Befunden nicht unbedingt geizig um. Es heißt: Wenn man einmal die Schwelle zum „Bedlam“ übertritt, kann man es erst nach frühestens drei Monaten wieder verlassen. Inoffiziell, schließlich steht viel auf dem Spiel, lässt sich so mancher Irrenarzt jedoch schmieren – wenig überraschend, dass so mancher bereit ist, Haus und Hof zu geben, nur um nicht eingewiesen zu werden. Ist das erst einmal geschehen, sitzt man nicht nur in einem Haus (oder eher: Gefängnis) voller Irrer fest, sondern ist auch gesellschaftlich ruiniert.
Ob die Unterbringung dort besser als im Gefängnis ist? Darüber lässt sich streiten, denn es kommt nicht nur darauf an, warum und von wem man eingewiesen wurde (sprich: ob man wirklich verrückt ist oder sich die falschen Feinde gemacht hat), sondern auch, wer man außerhalb dieser Einrichtung ist. Berühmtheit, Einfluss auf beteiligte Parteien (z.B. den Anstaltsleiter) und Vermögen der nun Mündigen sicher auch eine Rolle.
Allgemein ist eine Unterbringung im Bethlehem Hospital eine kostspielige Angelegenheit. Sofern man das „Glück“ hat, nur leichtgradig irre zu sein und dazu noch der Klinikleitung ein angemessenes Honorar gezahlt wird, kann man im „Bedlam“ ein einigermaßen akzeptables Dasein fristen – sofern man sich an der Geräuschkulisse, den gepolsterten Wänden und den Gittern vor den Fenstern nicht stört. Ratsam, das Personal durch ungebührliches Verhalten zu verärgern, ist es jedoch in keinem Fall. Immerhin gibt es da einige Behandlungsmethoden, die der Folter gleichkommen (erzwungene Eiswasserbäder, Schmerz„therapien“ etc.).
Ein weiterer Vorteil gegenüber alten Zeiten ist: Man kettet die armen Irren (möglichst) nicht mehr an den Wänden oder ihren Betten fest und überlässt sie weitestgehend ihrem Elend. Heilung und Resozialisierung, so denn möglich, ist das Ziel aller Beteiligten.
- Chief Commissioner Hills Haus:
- Great Scotland Yard:
- Das Hauptquatier des Departments „Greater London“ des London Police Service, angrenzend an den derzeitigen Wohnsitz des Chief Commissioners Sir Wilkes C. Hill.
Näheres folgt bei Bedarf.
- Maybrick Manor:
- Tower of London:
- Der Tower oder "Her Majesty’s Royal Palace and Fortress" ist eine Burg am Rande Whitechapels (nördlich der Themse). Wie vom zweiten Namen schon abzuleiten ist, ist es eigentlich eine Burg, die während ihrer Geschichte den Herrschern Britanniens auf verschiedene Weise genutzt hat. Der Tower ist wohl das berühmteste Gefängnis Londons (auch da Henry VIII. dort seine Frauen Anne Boleyn und Catherine Howard hinrichten ließ). Er diente schon früh als Gefängnis und hatte den Ruf, ein Ort der Folter und des Todes zu sein. Zur Zeit unserer Geschichte ist er vor Allem ein "Aufbewahrungsort" für Gefangene, die schwierig zu händeln sind. Unter Anderem ist er aber auch Arsenal, Aufbewahrungsort der Kronjuwelen und Observatorium. Zusätzlich den Yeomen Warders (besser bekannt als "Beefeater"), den traditionellen Wachen des Towers, sind gut zwanzig Polizisten dauerhaft im Tower stationiert. Verstärkung, falls nötig, ist schnell vor Ort.
Architektur: Eigentlich wurde der White Tower, das Hauptgebäude der Festungsanlage, nicht als Gefängnis verwendet. Das hat sich jedoch geändert. Die Lagerräume, die eigens dafür umgebaut wurden, um als "Hochsicherheitsgefängnis" zu dienen, sind durch ihre Lage im Erdgeschoss des Towers (mit nur einem Zugang) und die dicken Mauern (bis zu etwa 4,5m) wie geschaffen für diesen Zweck. 43 Zellen bieten Platz für mindestens 86 Gefangene, eigentlich wird es jedoch vermieden, mehr als einen Sträfling in einer Zelle unterzubringen. Da die Gefangenen jedoch meist nicht lange im Tower bleiben und es genug andere Gefängnisse in London gibt, kommt es nur selten zu Platzmangel.
- Waffen- und Erfinderwerkstatt "Besant & Stark:
- ... ist eine vergleichsweise kleine Firma, die im Bereich Waffentechnologie entwickelt und produziert. Sie ist bekannt für ausgefallene, aber zukunftsweisende Ideen.
1858 von Henry Besant und John C. Stark gegründet, hat der Betrieb in der Compton Street (Clerkenwell) heute rund 50 Mitarbeiter, darunter Tüftler und Ingenieure, die sich ausschließlich mit dem Design der Ausstattung für die Tingloves der Londoner Polizei befassen. "Besant & Stark" stellt, bis auf die Feuerwaffen an sich und deren Munition, alle Bauteile in der eigenen Werkhalle selbst her. Da alles im übersichtlichen Maßstab produziert wird, sind die Kosten für den ganzen Prozess und die Preise für die Produkte ziemlich hoch, und die Abnehmer (außer der Polizei) militärische Organisationen und Privatpersonen. Doch durch Subventionen, die in dieser Form eigentlich nur sehr wenigen Betrieben zugesprochen werden, gehören die Angestellten von "Besant & Stark" zu den Bestverdienern dieser Branche.
Zuletzt von Umbra am So Jun 16 2013, 22:58 bearbeitet; insgesamt 9-mal bearbeitet
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Personen
„[…] the world is governed by very different personages from what is imagined by those who are not behind the scenes.”
(„[…] Die Welt wird von ganz anderen Menschen regiert als von denjenigen vermutet wird, die nicht hinter den Kulissen stehen.“)
– Benjamin Disraeli, „Coningsby”, 1844
Hier werde ich einige Angaben zu (wichtigen) Personen machen.
Alles unter oranger Überschrift wird laufend bei Gelegenheit angepasst. Roter Text bezieht sich auf Geschehnisse, zu denen während der Spielzeit gekommen ist, von denen die SCs jedoch keine Kenntnis haben.
Regierung:
(„[…] Die Welt wird von ganz anderen Menschen regiert als von denjenigen vermutet wird, die nicht hinter den Kulissen stehen.“)
– Benjamin Disraeli, „Coningsby”, 1844
Hier werde ich einige Angaben zu (wichtigen) Personen machen.
Alles unter oranger Überschrift wird laufend bei Gelegenheit angepasst. Roter Text bezieht sich auf Geschehnisse, zu denen während der Spielzeit gekommen ist, von denen die SCs jedoch keine Kenntnis haben.
Regierung:
- Gordon Shatney:
- Geschlecht: männlich
Alter: 64
Herkunft: London, England (zurzeit wohnhaft in 10 Downing Street)
Familie:
Sohn des Großindustriellen Robert J. Shatney (†)
Frau: Elizabeth Cleare
Kinder: Henry (†, wäre heute 32), Thomas (29)
Beruf: Premierminister (Liberal Party, seit 1867)
Aussehen:
Trotzdem man Gordon Shatney ansieht, dass er nicht mehr der Jüngste ist, strahlt er neben Autorität auch eine nahezu jugendliche Frische aus, die darauf schließen lässt, dass er ein weltoffener Mensch ist. Auf Shatneys glattrasiertem Gesicht ist fast immer ein Lächeln zu sehen und sein bereits vollständig weißes, leicht welliges Haar trägt er einigermaßen kurz und zurückgestrichen, was seinen zurückgewichenen Haaransatz deutlich erkennbar werden lässt.
Charakter:
Als „Gesicht und Stimme der Regierung“, wie man das Amt des Premierministers in wenigen Worten umschreibt, ist Gordon Shatney ein allseits bekannter Mann. Und nicht nur das: Er ist auch überaus beliebt. Als zudem Kopf der Liberal Party vertritt Shatney die Interessen des breiten Bürgertums und der Industriellen, die eine freie Wirtschaft anstreben und von der positiven Kraft von Reformen überzeugt sind. Er gilt als ein talentierter Redner und Taktiker, der sowohl die breite Masse, aber auch im privaten Bereich Menschen für sich einzunehmen vermag.
Sonstiges:
Seitdem sich die Queen aus dem öffentlichen Leben so gut wie vollkommen zurückgezogen hat, hat der jeweils amtierende Premierminister des Vereinigten Königreichs teilweise ihre Pflichten übernommen (siehe „Politik“), auch wenn dieser Umstand zu Beginn von den meisten, vor allen von den Konservativen, als nur schwer hinnehmbar betrachtet wurde. Denn diese Übertragung der Aufgaben der Queen auf den Kopf der Regierung führt zwangsläufig dazu, dass aus dem Premierminister, der trotz seiner hervorgehobenen Stellung in der Theorie eigentlich ein primus inter pares, also ein Erster unter Gleichen ist, ein Präsident ohne diese offizielle Bezeichnung wird. Sicherlich ist es von Premierminister zu Premierminister unterschiedlich, wie viel Einfluss und Macht er innehat und es kam zuvor nicht selten vor, dass ein Premierminister die Regierung dominierte, aber der Rückzug der Queen und der daraus resultierende Ausnahmezustand machte die „Präsidentschaft“ des Premierministers scheinbar zur Regel.
Auch Gordon Shatney weiß diesen Umstand für sich zu nutzen. Bereits vor seiner Wahl zum Premier macht er sich wertvolle Freunde, unter anderen einflussreichen Männern auch führende (bereits amtierende) Regierungsbeamte, denen er fortlaufende Unterstützung zusicherte, und die Mitglieder der Führungsriege des London Police Service (allen voran den inzwischen zum engen Vertrauten gewordenen Chief Commissioner, Sir Wilkes C. Hill). Durch diese politisch geschickten Züge und seine liberalen Einstellung, die eine nicht zu unterschätzende Masse der Wählerschaft anspricht, verschaffte und sicherte er sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz und einen starken Einfluss sowohl auf die Regierungsbehörden, seien es die Ministerien oder sonstige Einrichtungen, auf nicht wenige Abgeordnete des Parlaments und nicht zuletzt auch auf Judikative und Exekutive.
Geschehnisse: /
Kontakt zu SCs/NSCs:- Chief Commissioner Sir Wilkes C. Hill: Premierminister Shatney und Hill sind enge Freunde und Vertraute – auch wenn hinter vorgehaltener Hand erzählt wird, dass Hill Shatney die Füße leckt, um auf den Regierungschef entscheidenden Einfluss zu haben. Andere sagen aber, dass nicht Shatney Hills Marionette, sondern Hill Shatneys Lakai sei, der mit seiner Privatarmee von Polizisten die Unterstützung des Parlaments sichere. Wer nun wen kontrolliert, ist schwer zu sagen. Starken Einfluss auf die Entscheidungen des Anderen haben beide und vermutlich sind sich sowohl Hill als auch Shatney sicher, jeweils das Ruder in der Hand zu haben.
- Commissioner Captain James Sorkin: Aufgrund Hills Vertrauensverhältnis zum Premierminister, hat auch James Sorkin relativ häufig mit Shatney zu tun. Die beiden achten sich, es verbindet sie jedoch keine Freundschaft.
- Chief Commissioner Sir Wilkes C. Hill: Premierminister Shatney und Hill sind enge Freunde und Vertraute – auch wenn hinter vorgehaltener Hand erzählt wird, dass Hill Shatney die Füße leckt, um auf den Regierungschef entscheidenden Einfluss zu haben. Andere sagen aber, dass nicht Shatney Hills Marionette, sondern Hill Shatneys Lakai sei, der mit seiner Privatarmee von Polizisten die Unterstützung des Parlaments sichere. Wer nun wen kontrolliert, ist schwer zu sagen. Starken Einfluss auf die Entscheidungen des Anderen haben beide und vermutlich sind sich sowohl Hill als auch Shatney sicher, jeweils das Ruder in der Hand zu haben.
- Sir Wilkes Carl Hill:
- Geschlecht: männlich
Alter: 53
Herkunft: London, England
Familie:
Sohn des Richters Oscar Hill (†)
Frau: Anne Browning (getrennt lebend)
Kinder: Jacob (21), Lisa (13), Benjamin (12)
Beruf: Chief Commissioner des London Police Service (seit 1865)
Aussehen:
Sir Wilkes C. Hill ist eine eindrucksvolle Gestalt, auch wenn das nicht an seinem Körperbau liegt. Er ist durchschnittlich groß, außerdem zeugt das ein oder andere Fettpölsterchen von leichtem Übergewicht. Doch er besitzt eine Ausstrahlung, die Ehrfurcht einflößt. Seine stets aufrechte Haltung hat etwas Würdevolles an sich und seine wachen, grünen Augen beobachten sein Umfeld mit größtmöglicher Aufmerksamkeit. Hill ist ein charismatischer Mensch, doch er wirkt nicht unbedingt sympathisch, wenn man ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht. Sein eigentlich immer ernster Gesichtsausdruck und sein sich selbst bei Freude kaum verziehender Mund, der zwischen dem bereits vollständig ergrauten Vollbart zu sehen ist, passen zu seiner penibel zurechtgerückten Uniform, ohne die er in der Regel nicht nach draußen geht.
Charakter:
Hill gilt weitestgehend als eine überaus pflichtbewusste und wenig humorvolle Persönlichkeit, die meist ruhig bleibt, sich aber durchzusetzen weiß. Er hat den Ruf, seine Aufgaben als Polizist auf der einen und als Politiker auf der anderen Seite mit Bravour zu meistern, was ihm innerhalb und außerhalb der Polizei großen Respekt, wenn nicht sogar Bewunderung beschafft hat.
Nach dem Antritt Hills als Chief Commissioner Londons, erlebte die Organisation einen Aufschwung, was unter anderem mit mehreren Reformen zur Verbesserung der Administration, der Ausbildung und der Ausrüstung zu tun hat, die er in die Wege leitete. Ein anderer Aspekt ist allerdings, dass mit den Reformen auch stetig der Einfluss der Polizei auf Mitglieder der Regierung wuchs, was nicht überall mit Wohlwollen aufgenommen wurde.
Hill genießt als „Wahrer der Ordnung“, als den man ihn innerhalb der besitzenden Klasse ansieht, das Vertrauen der einflussreichen (das bedeutet vor Allem der geldreichen) Männer der Stadt, aber wird auch, trotz nicht weniger (Polizei-)Gegner in den unteren Gesellschaftsschichten, als Mann des Volkes gesehen, der das Wohl Aller im Sinn hat.
Allgemein kann man sagen, dass Hill ein Mann mit der Fähigkeit ist, andere von sich und seiner Sache zu begeistern, sei es weniger durch rednerisches Geschick, das er bei Ansprachen zur Schau stellt, sondern durch sein selbstsicheres, bestimmtes Auftreten, das davon zeugt, das er der richtige Mann für jedwede Aufgabe ist.
Sonstiges:
Hills Engagement im Beruf scheint sich jedoch negativ auf sein Privatleben ausgeübt zu haben. Nach etwas mehr als zwei Jahrzehnten Ehe hat Hills Frau Anne sich von ihm getrennt. Während man überall davon ausgeht, Hill und seine Frau hätten sich weitgehend auseinandergelebt, behaupten einzelne Stimmen, dass der Hauptgrund der Trennung darin bestehe, dass der vorbildhaft scheinende Chief Commissioner eine Schwäche für junge Prostituierte hätte. Offiziell haben sich die Eheleute Hill nicht voneinander geschieden, doch der Umzug von Anne mitsamt den beiden jüngeren der gemeinsamen Kinder zu ihrer Schwester nach Oxford legt nahe, dass es ihr bei dieser Sache äußerst ernst ist.
Hill selbst scheint dieses Ereignis jedoch sehr zu schaffen zu machen, denn seitdem hat er sein Haus im West End Londons (siehe „London“ unter „bestimmte Orte“) nicht mehr betreten. Stattdessen hat er sich in die anliegende Wohnung des Hauptquartiers des London Police Service am Great Scotland Yard einquartiert, die eigentlich dem amtierenden Commissioner des Bezirks „Greater London“, Captain James Sorkin, zugestanden hätte. Da dieser jedoch mit dem eigenen Haus vorliebnimmt und sich, wenn er im Scotland Yard ist, sowieso nur in seinem offiziellen Büro aufhält, hat er nur zu gern zugunsten seines Freundes und Vorgesetzen auf seinen Anspruch verzichtet.
Ist dieses persönliche Drama eigentlich schon genug Makel für Hills guten Ruf, werfen zudem die aktuellen Ereignisse rund um den Scarface-Fall ein schlechtes Licht auf den Chief Commissioner. Als er sich dazu entschloss, die Leitung der diesbezüglichen Ermittlungen nicht einem Chief Inspector zu überlassen, wie es eigentlich üblich gewesen wäre, sondern diesen Part selbst zu übernehmen, wurde dies mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Einerseits war man sich zu diesem Zeitpunkt sicher, dass durch Hills straffes Regiment der gesuchte Mann schnell gefasst werden würde, andererseits vermutete man stark, dass Hill sich vor Allem für den gescheiterten Mordversuch an der eigenen Person und die ihm zugefügte Erniedrigung durch die Geiselnahme zu rächen gedachte. Da die Jagd nach Charles Norly bisher von wenig Erfolg gekrönt war, macht man innerhalb und außerhalb der Polizeireihen, natürlich meist hinter vorgehaltener Hand, Hill für die andauernde Mordserie des „Schlächters“ verantwortlich.
Darüber hinaus erzählt man sich, dass sich der Chief Commissioner nach Dienstende des Öfteren dem Alkohol hingibt. So soll er bereits mehrere Male volltrunken in seinem Büro und auch in seiner Wohnung aufgefunden worden sein.
Geschehnisse:- in der Nacht zum 8. März 1868: Nachdem er seinen Assistenten Inspector Jonathan Drake von Zuhause abgeholt hatte, fuhr Chief Commissioner Hill zusammen mit seiner Einsatztruppe zum jüngsten Tatort und scheinbar auch neusten Opfer von Charles Norly. Hill sprach mit seinen Untergebenen wie gewohnt kurz angebunden und bestimmt, auf Drake wirkte er jedoch sehr nachdenklich. Der entstellte Tote selbst schien Hill nicht zu schocken.
Nur wenig später konnte Charles einen Wutanfall Hills beobachten, nachdem dieser in der Nähe seines lichterloh brennenden Hauses aus der Polizeikutsche gestürmt war, kaum dass diese angehalten hatte. - 8. März 1868: siehe (Chief) Inspector Jonathan Drake
Kontakt zu SCs/NSCs:- Commissioner Captain James Sorkin: Sorkin und Hill verbindet eine enge Freundschaft, auch wenn sie sich in der Öffentlichkeit entsprechend ihres Berufsverhältnisses behandeln (Sorkin organisiert und leitet für Hill den Scotland Yard). In der außerdienstlichen Zeit verbringen die beiden jedoch viel Zeit miteinander, duzen sich und sprechen sich mit Vornamen an (wobei Sorkin Hills zweiten Vornamen „Carl“ benutzt).
- (Chief) Inspector Jonathan Drake: Hill hat sich Drake als seinen persönlichen Assistenten für die Ermittlungen in Bezug auf Scarface-Fall ausgesucht. Er behandelt Drake nicht anders als andere Untergebene, allerdings scheint es Hill wichtig zu sein, dass Drake stets dabei ist, wenn er selbst unterwegs ist, um seinen selbstgewählten Aufgaben als leitender Ermittler nachzukommen. Am 8. März 1868 hat Hill Drake überraschend zum Chief Inspector befördert.
- Dr. Andrew Taylor: Feindschaftliches Verhältnis (beiderseits, wobei auch beide sich in den Öffentlichkeit gegenteilig verhalten). Hill äußerste Drake gegenüber: „Taylor macht genau das, worum ich ihn gebeten habe. […] Wenn alle Stricke reißen – und wir haben, weiß Gott, nicht mehr viele übrig –, wird er es sein, der uns zu Norly führt. […] Behalten Sie Taylor im Auge und konsultieren Sie ihn – und nur ihn! –, wann immer die fachliche Kompetenz eines Mediziners in diesem Fall gefragt ist…“
- Gordon Shatney (PM): siehe dort
- Mr. C.: Mr. C. und Hill kennen sich offenbar. Die beiden hatten am Mittag des 8. März ein Gespräch in Hills Büro im Scotland Yard.
- Melinda Bolt: Mag Hill als Chief Commissioner des London Police Service der Öffentlichkeit gegenüber den Saubermann geben, ranken sich schon seit einigen Jahren (vor Allem in Verbindung damit, dass seine Frau mit den gemeinsamen Kindern ausgezogen ist) Gerüchte um Besuche bei Prostituierten. Vor allem für junge Frauen soll Hill eine Schwäche haben. Wie Melinda Bolt bezeugen kann, ist an diesen Gerüchten etwas dran. Nachdem Hill ihre Dienste in Anspruch genommen hatte und die beiden dabei von seiner Haushälterin erwischt worden waren, nahm er Melinda persönlich in einem Anflug von Selbstekel, aber vermutlich auch, um selbst nicht in Erklärungsnot geraten zu müssen, fest und ließ sie scheinheilig wegen Prostitution, Beamtenbeleidigung, Widersetzung gegen die Festnahme und schließlich auch wegen Verleumdung (denn er habe nicht mit ihr geschlafen und das lautstark gegenüber anderen zu behaupten sei schlichtweg eine dreiste Lüge!) in den Tower bringen. Wie Charles Melinda erzählte, habe man sie nur unter Arrest gestellt und nicht verurteilt, weil es Hill von höchster Stelle verboten worden war, nachzutreten, da dies dem Ruf des Chief Commissioners wohl beträchtlich geschädigt hätte.
- Charles Norly: Nachdem Charles Norly gegen Mittag des 6. Januar 1868 in Hills Büro im Hauptquartier des London Police Service eingedrungen ist, mit (laut Aussage Hills) dem Ziel, den Chief Commissioner zu ermorden, aber dadurch, dass er nicht leise vorging, bald die Aufmerksamkeit fast aller im Gebäude anwesenden Polizisten auf sich gelenkt hatte, nahm Charles stattdessen Hill als Geisel, um sich den Fluchtweg zu sichern. Dabei wählte Charles nicht den kürzesten Weg, sondern den Weg durch den Haupteingang am anderen Ende des Gebäudes – und Hill nimmt ihm diese Demütigung vor seinen Männern sehr übel.
Vielleicht ist genau das der Grund, warum Hill darauf bestanden hat, die Jagd nach Scarface persönlich zu leiten. Das vermutet man zumindest in den Reihen des Scotland Yards.
Charles selbst sagte zu den Ereignissen an diesem Tag, dass er lediglich mit Hill habe sprechen wollen, dieser aber aufgrund der Waffe in seiner Hand sein Vorhaben missverstanden habe. Er hat angedeutet, dass Hill und er schon lange vor diesem Ereignis ernste Differenzen gehabt haben, und sagte, dass dieser weit gehen würde, um ihn hängen zu sehen und ihm vielleicht sogar persönlich die Schlinge um den Hals legen zu dürfen. Später erzählte Charles Alan von seiner ersten direkten Konfrontation mit Hill, bei dem der Polizist ihn beinahe erschossen hätte, und dann auch auf Nachfrage Dr. Tremaines ungebeten ausführlich von den Ereignissen des 6. Januars. Charles hat Hill nur deswegen aufgesucht, weil Männer, von denen er sich sicher ist, dass sie von Hill beauftragt wurden, sein Hotelzimmer durchwühlt haben. Hill habe ihn provoziert und ihn aufgrund ihrer bunte gemeinsamen Vergangenheit zur Machtdemonstration inhaftieren wollen, allein deswegen habe Charles seinen Revolver gezogen.
- in der Nacht zum 8. März 1868: Nachdem er seinen Assistenten Inspector Jonathan Drake von Zuhause abgeholt hatte, fuhr Chief Commissioner Hill zusammen mit seiner Einsatztruppe zum jüngsten Tatort und scheinbar auch neusten Opfer von Charles Norly. Hill sprach mit seinen Untergebenen wie gewohnt kurz angebunden und bestimmt, auf Drake wirkte er jedoch sehr nachdenklich. Der entstellte Tote selbst schien Hill nicht zu schocken.
- Captain James Sorkin:
- Geschlecht: männlich
Alter: 42
Herkunft: London, England
Familie:
Sohn des Aktionärs Geoffrey Sorkin
alleinstehend (geschieden)
Beruf: Commissioner des London Police Service (Bezirk „Greater London“), d.h. Leiter des Scotland Yards; gilt als Anführer der „Tingloves“
Aussehen:
Captain James Sorkin ist ein eher kleiner Mann, dem sein ausgeprägtes Übergewicht etwas leicht Kugelartiges verleiht. Er trägt seine schwarzen Haare militärisch kurz und der Backenbart, der sein rundliches Gesicht einrahmt, ist stets säuberlich getrimmt.
Charakter:
Von dem Umstand, dass die meisten seiner Untergebenen erheblich größer sind als er, lässt sich Sorkin nicht einschüchtern. Als ehemaliges Mitglied des Offizierskorps der British Army, dessen Titel er, wie üblich, noch immer trägt, ist er es gewohnt, selbstsicher aufzutreten und Gehorsam zu fordern. Was Gehorsam ihm gegenüber betrifft, ist er ziemlich eigen. Er duldet keine Widerrede und wird schnell ungehalten, wenn sich jemand nicht an seine Anweisungen hält. Auch allgemein ist er ein engstirniger Charakter, was zwar den Respekt, aber selten das Wohlwollen ihm gegenüber fördert. Trotzdem er seine militärischen Verhaltensweisen, die er sich angewöhnt hat, gegenüber seiner Truppe nicht leicht ablegen kann, lässt er nicht selten durchscheinen, dass er in seinem Inneren ein heiterer Mensch ist.
Sonstiges:
Captain James Sorkin verließ nach seiner Teilnahme am Zweiten Opiumkrieg (von 1856 bis 1860 gegen das Kaiserreich China) ehrenvoll die British Army. Zu dem Zeitpunkt sechsunddreißig Jahre alt, wollte er aber in einem ähnlichen Berufszweig bleiben und wechselte schließlich zur Polizei, in die er in einer bereits führenden Rolle einstieg. Mit den Jahren stieg er im Rang auf und nahm schließlich, als Hill zum Chief Commissioner ernannt wurde, dessen vorherige Position als Commissioner des Bezirkes „Greater London“ ein, was ihn zum Leiter des Scotland Yards machte.
Darüber hinaus ist überall bekannt, dass Hill und Sorkin nicht nur Vorgesetzter und Untergebener, sondern auch enge Freunde sind. Nicht selten trifft man sie im Scotland Yard zusammen an und auch in außerdienstlicher Zeit scheinen sie regelmäßig Kontakt zu pflegen.
Mit den Polizeireformen, die auf Anraten Hills in die Wege geleitet wurden, wurde schließlich die „Public Order Intelligence Unit“ eingeführt, deren Leitung mit in Sorkins Zuständigkeitsbereich fällt. Aktiv an Einsätzen nimmt Sorkin nicht teil, sondern er kümmert sich eher um die Koordination derselben und um die übergeordnete Administration der Aktenkartei. Aber auch wenn er vom Äußerlichen (nach Jahren des Ruhestands von körperlich anstrengenden Tätigkeiten) eigentlich nicht zu seiner Truppe der „Tingloves“ passt, die zumindest im Äußeren Dienst aus gut trainierten Männern besteht, wird ihm von ihr auch hinter seinem Rücken höchste Achtung entgegengebracht.
Geschehnisse: /
Kontakt zu SCs/NSCs:- Chief Commissioner Sir Wilkes C. Hill: siehe dort
- (Chief) Inspector Jonathan Drake: Als Hills Assistent in Sachen Ermittlungen ist Drake Sorkin nur flüchtig bekannt. Miteinander gesprochen haben sie, trotzdem Drake zu seinen „Tingloves“ gehört, kaum ein Wort.
- Gordon Shatney (PM): siehe dort
- Chief Commissioner Sir Wilkes C. Hill: siehe dort
- Jonathan Drake:
- Geschlecht: männlich
Alter: 31
Herkunft: London, England
Familie:
stammt aus wohlhabendem Mittelstand
Frau: Despina Georgatos
Beruf: Chief Inspector des London Police Service (Whitehall Division); im engeren Sinne Ermittler im Scarface-Fall und Hills Assistent
Aussehen:
Jonathan Drake ist ein dünner Mann, der seine rotblonden, kurzen Haare nicht zu bändigen vermag und deswegen fast nie auf einen Hut verzichtet. Als Inspector steht es ihm frei, ob er während des Dienstes eine Uniform tragen möchte oder nicht, deswegen hat er zumeist Zivilkleidung an. Beinahe schon charakteristisch für ihn sind sein Bowler und sein hellbrauner Mantel, der ihm bei seiner Figur eigentlich etwas zu weit ist. Drake hat blau-graue Augen und lässt sich einen gepflegten Backenbart stehen.
Charakter:
Drake ist ein sehr menschennaher und mitfühlender Mensch, der seinen Beruf gewählt hat, um anderen zu helfen, indem er zur Vollziehung der Gerechtigkeit beiträgt. Auch wenn es viele private Opfer fordert, geht er stets pflichtbewusst und in der Regel auch freudig an seine Aufgaben heran.
Der Inspector ist allgemein sehr lebenslustig und liebt seine Frau Despina, mit der er gerade ein Kind erwartet, über alles – selbst mehr als seinen Beruf, sollte es für Außenstehende auch unmöglich erscheinen, dass Drake überhaupt für etwas mehr Begeisterung aufbringen kann als für sein Polizisten-Dasein.
Sonstiges:
Eigentlich hatte sich Drakes Arbeit bis vor Beginn der Scarface-Morde auf Bearbeitung von Akten und gelegentliche Aufnahme von Zeugenaussagen für die Tingloves beschränkt, zu denen auch er zählt. Als der Chief Commissioner sich ein Ermittlungsteam zusammenstellte, fiel seine Wahl unter Anderen auch auf Drake, was diesem einerseits eine große Ehre ist, weil er Hill als Persönlichkeit zutiefst bewundert, was er aber auch andererseits im Nachhinein bedauert.
So seht Drake seinen Beruf auch liebt, nehmen ihn die Ermittlungen zur aktuellen Mordserie merkbar mit. Er hat es in seinen Jahren als Polizist zwar schon oft mit Leichen zu tun bekommen, doch die Bilder, die dieser Fall bietet, wollen ihn beim besten Willen nicht mehr aus dem Kopf gehen. Manchmal reicht es nur, die Augen zu schließen, damit sich die Erinnerungen an sie ans Licht drängten, und es ist nicht nur einmal geschehen, dass er schweißgebadet, wenn nicht sogar schreiend aus dem Schlaf hochschreckt war. Jeglicher Versuch, sich davon zu distanzieren, ist bisher fehlgeschlagen, und doch versucht er, sich gegenüber den Kollegen nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihm das zu schaffen macht.
Paradoxerweise ist es gerade die Grausamkeit der Morde, die seinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn ansprechen und ihn regelrecht dazu zwingen, weiterzumachen.
Geschehnisse:- in der Nacht zum 8. März 1868: Inspector Drake wurde am frühen Morgen vom Chief Commissioner persönlich aus dem Bett geläutet, da dieser dessen Anwesenheit bei allen wichtigen Ermittlungen bezüglich des Scarface-Falles als seinen Assistenten bei sich wissen möchte. Drake war davon wenig begeistert, auch wenn es ihm eine Ehre war. Der Anblick der aufgeschlitzten Leiche des Kutschers Edward Tilling rief Übelkeit in Drake hervor, sodass er sich wenig auf seine Aufgabe konzentrieren konnte, sondern sich schließlich übergeben musste.
Daraufhin wurde er von Dr. Taylor, der Hill zuvor um Erlaubnis dafür überredet hatte, eingeladen, etwas trinken zu gehen, um „die Nerven etwas zu beruhigen“. Drake nahm das Angebot dankbar an, um sich schnellstmöglich vom Tatort entfernen zu können, jedoch war er zunächst genervt von dem Arzt, der ohne Punkt und Komma auf ihn einredete. Jedoch gelang es Dr. Taylor zusehends, Drake neugierig und ihm gegenüber offener zu machen, sodass es wahrscheinlich zu einem wirklichen, beidseitigem Gespräch gekommen wäre, hätte das Attentat auf John Hyde, das sich vor dem Café ereignete, das Drake und Taylor zuvor betreten hatten.
Drake stellte den Schützen auf der Straße, jedoch ergriff dieser die Flucht, als Melinda Bolt mit dem Zünden von Hydes Mini-Bomben für Ablenkung sorgte. Der Inspector nahm die Verfolgung auf und wurde mit einem Stilett am Bein verwundet. Der Täter entkam. - 8. März 1868: Nach einen ernsten Gespräch über das Attentat am gestrigen Abend, gestand Chief Commissioner Hill, dass er wohl in absehbarer zurücktreten müssen wird, da der Druck der Öffentlichkeit, weil Scarface noch immer auf freiem Fuß ist und sich immer mehr Frechheiten besonders auch ihm gegenüber herausnimmt, zu groß wird. Drake fasste dies erschrocken auf und schloss, dass Mr. Crowne, der ihm beim Betreten von Hills Büro entgegengekommen war, etwas damit zu tun haben musste. Noch viel überraschender für Drake war allerdings, dass ihn Hill zum Chief Inspector beförderte und ihm den Scarface-Fall übertrug. Stolz darauf, bei seinem jungen Alter nun so eine Position innezuhaben, was auch nur darauf schließen konnte, dass Hill große Stücke auf ihn hält, machte der Gedanke, nun in Scarfaces Aufmerksamkeit zu rücken, Drake aber auch unruhig. Hill entließ Drake mit der Anweisung, die Ermittlungen nun wieder auf mögliche Helfer des Serienmörders zu konzentrieren. Dass er welche hatte, ist für den Scotland Yard nach den nächtlichen Vorfällen gewiss.
Später verhörte Drake Randolph, nachdem dieser sich während der Flucht vom Haus der Mauneys hatte fangen lassen, um Alan eine relle Chance zur Flucht zu ermöglichen, weil er selbst verletzt und diesem nur eine Last war, im Scotland Yard.
Kontakt zu SCs/NSCs:- Chief Commissioner Sir Wilkes C. Hill: Drake bewundert Hill und fühlt sich geehrt, dass er diesen begleiten und unterstützen darf.
- Commissioner Captain James Sorkin: Captain Sorkin ist als Leiter der „Public Order Intelligence Unit“, der „Tingloves“, eigentlich Drakes Vorgesetzter. Eigentlich sind sie sich schon häufig begegnet, auch wenn Sorkin das nicht bewusst zu sein scheint. Vielleicht liegt es daran, dass sie während dieser Zeit haben sie nicht miteinander geredet. Auch wenn Sorkin erst auf Drake aufmerksam geworden ist, als Chief Commissioner Hill darum gebeten hat, ihn für den Scarface-Fall abbeordern zu dürfen, hat Drake eine sehr hohe Meinung von Sorkin.
- Dr. Andrew Taylor: Drake kennt den Doctor nur flüchtig und fand es zunächst befremdlich, dass dieser vertrauensselig mit ihm sprechen wollte. Jedoch bahnte sich im Verlauf des Gesprächs im Café in der Nacht zum 8. März Bereitschaft dazu an, sich dem Arzt zu öffnen. Der Arzt versorgte Drake, nachdem Taylor mit einem Stilett von dem Attentäter angegriffen worden war, der auch Mr. Hyde niedergeschossen hatte, und verordnete dem Polizisten Bettruhe – was dieser ignorierte und sich am nächsten Tag, auf Krücken zwar, wieder in seine Ermittlungen vertiefte.
- John Hyde: Als „Tinglove“ war Drake bereits mehrere Male in der Erfinderwerkstatt „Besant & Stark“, die diese Sondereinheit der Polizei mit spezieller Ausrüstung versorgt, und ist während seiner Besuche dort mit dem dort arbeitenden John Hyde ins Gespräch gekommen. Deswegen und weil er dem Polizisten gegenüber nicht in Erklärungsnot geraten wollte, reagierte John sehr nervös und wollte sofort verschwinden, als Drake zusammen mit Dr. Taylor das Café betrat. Die Ironie daran ist, dass Drake John im Café und, abgelenkt durch den Attentäter, auch vor dem Café nicht gesehen hat, und John wegen einem kleinen Anflug von Panik in sein Verderben gerannt ist.
- Dr. Randolph Tremaine: Drake leitete Randolphs Befragung am 8. März 1868 in einem Verhörraum im Scotland Yard.
- Charles Norly: Drake konnte „Scarface“ dabei beobachten, wie dieser den Chief Commissioner im Scotland Yard-Hauptquartier zur Geisel nahm. Er fürchtet und verabscheut Charles und hält ihn für einen absolut Wahnsinnigen, der aufgehalten werden muss.
- Mr. C.: Drake traf Mr. C., als er gegen Mittag des 8. März Hills Büro aufsuchte. Mr. C. hatte zuvor mit dem Chief Commissioner gesprochen – Hill gab Drake daraufhin zu verstehen, dass er womöglich zurücktreten müsse. Soweit Drake weiß, arbeitet Mr. Crowne für das Innenministerium.
- in der Nacht zum 8. März 1868: Inspector Drake wurde am frühen Morgen vom Chief Commissioner persönlich aus dem Bett geläutet, da dieser dessen Anwesenheit bei allen wichtigen Ermittlungen bezüglich des Scarface-Falles als seinen Assistenten bei sich wissen möchte. Drake war davon wenig begeistert, auch wenn es ihm eine Ehre war. Der Anblick der aufgeschlitzten Leiche des Kutschers Edward Tilling rief Übelkeit in Drake hervor, sodass er sich wenig auf seine Aufgabe konzentrieren konnte, sondern sich schließlich übergeben musste.
- Thomas Davies:
- Geschlecht: männlich
Alter: 34
Herkunft: unbekannt
Familie: unbekannt
Beruf: Sergeant des London Police Service (Whitehall Division), „Tinglove“
Aussehen:
Sergeant Thomas Davies ist ein schlanker Mann, groß gewachsen, mit kurzem, blonden Haar, das er zur Seite gekämmt trägt, und einem Schnurbart. Mit seinem kantigen Gesicht und seinen wachen, blauen Augen wirkt er nicht wie ein Mann, mit dem zu spaßen ist. Im Dienst trägt er scheinbar Zivilkleidung und im Außeneinsatz einfache, mit Messing verstärkte Lederhandschuhe ohne sonstigen technischen Schnickschnack.
Charakter: /
Sonstiges: guter Läufer, … (?)
Geschehnisse:- in der Nacht zum 8. März 1868: Als Alan Angel und Mr. C. nach ihrem ersten Aufeinandertreffen hinterherschlich und ihnen in eine Fabrikhalle folgte, fand er einen scheinbar bewusstlosen Mann, der in Arbeiterkleidung zwischen der Maschinerie am Boden lag – einen Detective Sergeant namens Thomas Davies (was Alan zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht bewusst war und sich erst später herausstellte). Mr. C. konfrontierte Alan, weil es ihm laut eigener Aussage nicht gefällt, wenn man ihm hinterherschnüffelt, und wollte nach Drohungen in Wortform auch Taten sprechen lassen. Um seine Macht zu demonstrieren, lud Mr. C. Alan zu einem „Spiel“ ein: Die Fabrik war mit Sprengsätzen gespickt und Mr. C. gab Alan zwei Minuten, sich und den Bewusstlosen zu retten, bevor die Halle in die Luft fliegen. Alan entschied sich dagegen und Mr. C. reagierte gereizt, weil Alan nicht auf sein Machtspielchen einging. Dieser musste den bewusstlosen Davies liegenlassen, um selbst heil davonzukommen.
- 8. März 1868: Nach der gescheiterten Befragung der Witwe des Scarface-Opfers Harrold Mauney, mussten Alan und Randolph vom Tatort fliehen. Davies schoss das Haustürschloss ein und nahm die Verfolgung auf – dabei schoss Davies ebenfalls auf Alan. Während Randolph sich fangen ließ, gelang Alan einigermaßen unversehrt die Flucht.
Später führte Davies bei Randolphs Befragung im Scotland Yard Protokoll.
Kontakt zu SCs/NSCs:- Angel und Mr. C.: Verhältnis ungeklärt. Mr. C. behauptete, ihn nicht zu kennen und dass dieser ein Zufallsopfer sei, den einer seiner Angestellten ausgesucht hat. Dass das der Wahrheit entspricht, ist nun jedoch, da Davies die Explosion scheinbar unbeschadet überstanden hat, fraglich.
- Alan R. Stirling: Alan verließ das durch Mr. C. in die Luft gejagte Fabrikgebäude mit der Annahme, dass dessen angebliches Zufallsopfer tot sei. Aufgrund der Umstände und des Zustands der Halle war das ein sehr naheliegender Gedankengang.
- Dr. Randolph Tremaine: Randolph sah diesen Polizisten an sich vorbeistürmen, als dieser während der Flucht von Mrs. Mauneys Haus Alan auf den Fersen war – und auch ohne Vorwarnung auf Alan schoss. Später führte Davies bei Randolphs Befragung durch die Polizei Protokoll.
- in der Nacht zum 8. März 1868: Als Alan Angel und Mr. C. nach ihrem ersten Aufeinandertreffen hinterherschlich und ihnen in eine Fabrikhalle folgte, fand er einen scheinbar bewusstlosen Mann, der in Arbeiterkleidung zwischen der Maschinerie am Boden lag – einen Detective Sergeant namens Thomas Davies (was Alan zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht bewusst war und sich erst später herausstellte). Mr. C. konfrontierte Alan, weil es ihm laut eigener Aussage nicht gefällt, wenn man ihm hinterherschnüffelt, und wollte nach Drohungen in Wortform auch Taten sprechen lassen. Um seine Macht zu demonstrieren, lud Mr. C. Alan zu einem „Spiel“ ein: Die Fabrik war mit Sprengsätzen gespickt und Mr. C. gab Alan zwei Minuten, sich und den Bewusstlosen zu retten, bevor die Halle in die Luft fliegen. Alan entschied sich dagegen und Mr. C. reagierte gereizt, weil Alan nicht auf sein Machtspielchen einging. Dieser musste den bewusstlosen Davies liegenlassen, um selbst heil davonzukommen.
- Dr. Andrew Taylor:
- Geschlecht: männlich
Alter: 38
Herkunft: London, England
Familie:
stammt selbst aus ärmerem Mittelstand, ist nun jedoch erfolgreich und wohlhabend
Frau: Julia Saddler (zweite Ehe)
Beruf: Allgemeinmediziner
Aussehen:
Dr. Andrew Taylor ist ein eher unscheinbar wirkender Mann von normaler Größe und Statur, der zwar eine innere Ruhe ausstrahlt, dabei jedoch nicht schüchtern, sondern selbstbewusst wirkt. Der Blick seiner braunen Augen ist stets wach und klar; seine schwarzen, bereits leicht fliehenden Haare trägt er kurz. Ein Schnurrbart ziert sein Gesicht, auf dem nicht selten ein Lächeln zu sehen ist. Wenn Taylor beruflich unterwegs ist, hat er immer seine Arzttasche dabei, in der er die meisten Utensilien mit sich trägt, die er für die Ausübung seiner Aufgaben benötigt.
Charakter:
Dr. Taylor gilt als ein überaus pflichtbewusster, fähiger und sorgfältiger Arzt, der durch seine freundliche und offene Art sofort einen Draht zu seinen Patienten, aber auch allgemein zu anderen Menschen findet. Während eines Gesprächs mit ihm fällt schnell auf, dass er eine Frohnatur ist, der nur wenige Dinge die gute Laune verderben können. Es kann deshalb passieren, dass der Verdacht aufkommt, er nehme manche Dinge nicht ernst genug, doch das ist in der Regel nicht der Fall. Taylor ist ein Mann, der die Begebenheiten mit charmantem Humor trägt, aber dennoch darauf achtet, dabei seine Seriosität nicht zu verlieren.
Andererseits, wenn Taylor dann doch einmal nicht gut gelaunt ist, neigt er dazu, sarkastisch zu werden. Dann wirkt er auch mal alles andere als höflich und zuvorkommend, wenn manchmal nicht sogar schweigsam und in sich gekehrt.
Sonstiges:
Trotzdem die Polizei ihre eigenen Divisionsärzte hat, kommt es nicht selten vor, dass auch die Dienste von Ärzten, die sonst nicht mit Scotland Yard in Verbindung stehen, angefordert werden. Dies kann verschiedene Gründe haben, die von Personalmangel bis zu psychischen Diagnosen von schwierigen Straftätern gehen. Meistens werden für spezielle Zwecke die entsprechenden Fachärzte zur Rate gezogen. Im Fall des Bedarfs eines Arztes an abgelegenen Orten oder bei Nacht, wird in der Regel der entsprechende Arzt kontaktiert, der am schnellsten verfügbar ist, was zumeist gleichbedeutend ist mit dem Arzt, der am nächsten vom Einsatzort wohnt.
Auch Taylor hat schon des Öfteren der Polizei zur Seite gestanden. Manchmal ist er für einen der Divisionsärzte in Whitehall eingesprungen und ist deswegen schon mehrere Male im Hauptquartier des London Police Service gewesen.
Aktuell ist es jedoch kein Zufall, dass die Polizei ihn angefordert hat. Wegen der Fehltritte, die es bei den Ermittlungen bezüglich des Scarface-Falls gegeben hat, vor Allem wegen des Chaos, das durch den Umstand entstanden ist, dass viele verschiedene Ärzte beteiligt waren anstatt ein einziger, der einen Gesamtüberblick verfügte, hat sich Chief Commissioner Hill nach einem Arzt umgesehen, den er für geeignet hält, diesen Part zu übernehmen. Taylors guter Ruf, auch unterhalb der Londoner Mediziner-Kollegen, hat (offiziell) schließlich Hills Aufmerksamkeit erregt. Er bat Taylor darum, die bereits erstellten medizinischen Berichte zu studieren und einheitlich zu strukturieren, was offenbar versäumt worden war, und für die weiteren Ermittlungen zur Verfügung zu stehen, falls ein Arzt von Nöten sein sollte. Darüber hinaus ordnete der Chief Commissioner höchstpersönlich an, dass Dr. Taylor, wie auch alle beteiligten Ermittler, zu seinem eigenen Schutz stets eine Waffe bei sich zu tragen hat.
Da Dr. Taylor anbot, auch den Ermittlern nach besten Möglichkeiten unter die Arme zu greifen und alles zu dokumentieren, was ihm an den jeweiligen Tatorten auffällt, ist Hill sich sicher, den richtigen Mann für die Bearbeitung des Falls gefunden zu haben. Der Chief Commissioner erhofft sich nun neben einer deutlicheren Struktur in den Ermittlungsarbeiten, insbesondere durch detailgenaue Mordopfer- und Tatortanalysen Scarface auf die Spur zu kommen und diesen dadurch zur Strecke bringen zu können.
Die anderen beteiligten Ermittler sind von Taylors Einmischung in die Angelegenheit nicht begeistert. Aus ihrer Sicht nimmt er ihnen die Arbeit ab und brandmarkt sie allein durch seine Anwesenheit als inkompetent.
Geschehnisse: Dr. Taylor spielt sein eigenes Version des Spiels, dass Hill mit ihm spielt – denn er kennt die wahren Gründe des Chief Commissioners, die diesen dazu bewegt haben, ihn in den Dienst der Polizei zu stellen. Nicht Taylors guter Ruf war ausschlaggebend, sondern die Tatsache, dass Hill ihn so an der kurzen Leine halten will. Hills Kontaktaufnahme ist gleichzeitig eine unausgesprochene Drohung und eine Chance, sich zu beweisen. Doch Taylor hat nur unter Vorspiegelung von Kooperationsbereitschaft sogar mehr Hilfe angeboten, als von ihm verlangt worden ist. In Wirklichkeit nutzt der die Gelegenheit, durch die Nähe zur Polizei an Informationen heranzukommen. Taylor weiß, dass es beim Scotland Yard nicht mit rechten Dingen vor sich geht – besonders der Scarface-Fall interessiert ihn. Praktischerweise hat er durch Hills (mit Sicherheit heuchlerischen) Vertrauensvorschuss Zugang zu Informationen aus erster Hand – dieser hofft insgeheim, und dessen ist sich Taylor bewusst, dass der Arzt ihn zu Scarface führt.
Doch beispielsweise ist da Inspector Jonathan Drake, in dem Dr. Taylor eine psychisch etwas labile und damit perfekte Informationsquelle gefunden hat – so er denn erst einmal dessen Vertrauen gewonnen hat. Das ist Taylors aktuelles Ziel.- in der Nacht zum 8. März 1868: Sein erster Versuch, den Inspector dazu zu bringen, sich zu öffnen, fand nach dem Besuch des Tatorts des Mordes an Edward Tilling statt. Jedoch wurde ihr Gespräch unterbrochen, bevor es für den Doctor interessant wurde. Vor einem Café im West End Londons, das die beiden betreten haben, um etwas zu trinken (wobei der Arzt Drake nur beim Trinken zusah und diesen mit Plauderei und Lügen weichklopfen wollte), kam es zu einem Anschlag, bei dem John Hyde niedergeschossen wurde. Dr. Taylor kam Drake zur Hilfe, als dieser den Schützen stellte, jedoch begleitete Taylor den Inspector nicht, als dieser den flüchtenden Attentäter verfolgte. Stattdessen kümmerte Taylor sich mit Unterstützung des Kellners des Cafés um den schwer verwundeten und bewusstlosen Hyde – und danach auch um den durch den Attentäter verwundeten Drake.
- 8. März 1868: Nachdem die Situation zwischen Alan und Randolph im Haus der Witwe Mauney eskaliert war, weil Alan die Haushälterin geschossen hatte, und Randolph bei der anschließenden Rangelei zwischen ihnen ebenfalls von Alan angeschossen worden war, mussten die beiden angesichts des Polizeiaufgebots fliehen. Randolph sah ein, dass er Alan nur ein Klotz am Bein sein würde, und beschloss, sich selbst der Polizei zu überlassen, damit Alan fliehen und die anderen warnen würden könnte. Der verletzte Randolph wurde von den Bobbies zum Scotland Yard gebracht, wo sich Taylor Randolph annahm und dessen Wunde versorgte.
Kontakt zu SCs/NSCs:- Chief Commissioner Sir Wilkes C. Hill: Feindschaftliches Verhältnis (beiderseits, wobei auch beide sich in den Öffentlichkeit gegenteilig verhalten). Taylor hält sich häufig im Scotland Yard von seinen eigentlichen Patienten fern und
- Edward Tilling (Mordopfer): Laut eigenen Angaben Taylors war Tilling ein sehr guter Freund und Fast-Vater für ihn, da dieser die Theatergruppe geleitet hat, mit der Taylor in seiner Vergangenheit auf der Bühne gestanden hat.
- Inspector Jonathan Drake: Taylor versucht (mit auch fragwürdigen Mitteln) ein freundschaftliches Verhältnis zu Drake aufzubauen, um von diesem Informationen zu erhalten.
- John Hyde: Taylor kam dem bewusstlosen und schwer verletzten Hyde zur Hilfe, als er diesen niedergeschossen am frühen Morgen des 8. März 1868 vor dem Café entdeckte.
- Melinda Bolt: Taylor sah Melinda am frühen Morgen des 8. März 1868 in Begleitung von John Hyde und Theodore Lived in dem Café, in dem sie sich aufhielten, und erhaschte einen kurzen Blick auf Melinda, als diese nach der Schießerei floh. Er wird sie bei einem erneuten Treffen wohl wiedererkennen.
- Dr. Randolph Tremaine: Taylor versorgte Randolphs Verletzung, nachdem dieser am 8. März 1868 von Alan angeschossen worden und von Bobbies zum Scotland Yard gebracht worden war. Der Arzt zeigte sich Randolph gegenüber höflich und zuvorkommend und bot Randolph sogar an, ihm Zeit zu verschaffen und sich unter seiner Aufsicht erst einmal auszuruhen, bevor der Yard ihn wieder belästigen würde. Randolph lehnte jedoch ab. Allgemein schien Taylor mehr über den Stand der Dinge zu wissen, als er letztendlich preisgegeben hat, und war zudem sehr an Randolph interessiert. Vielleicht hatte sich Taylor von seinem Angebot erhofft, sich eingehender mit seinem Patienten unterhalten zu können.
- Charles Norly: Verhältnis ungeklärt. Taylor hat versucht, durch Hyde in Form eines verschlossenen und unadressierten Briefumschlags Kontakt mit Charles aufzunehmen – davon wissen die anderen SCs nichts.
- in der Nacht zum 8. März 1868: Sein erster Versuch, den Inspector dazu zu bringen, sich zu öffnen, fand nach dem Besuch des Tatorts des Mordes an Edward Tilling statt. Jedoch wurde ihr Gespräch unterbrochen, bevor es für den Doctor interessant wurde. Vor einem Café im West End Londons, das die beiden betreten haben, um etwas zu trinken (wobei der Arzt Drake nur beim Trinken zusah und diesen mit Plauderei und Lügen weichklopfen wollte), kam es zu einem Anschlag, bei dem John Hyde niedergeschossen wurde. Dr. Taylor kam Drake zur Hilfe, als dieser den Schützen stellte, jedoch begleitete Taylor den Inspector nicht, als dieser den flüchtenden Attentäter verfolgte. Stattdessen kümmerte Taylor sich mit Unterstützung des Kellners des Cafés um den schwer verwundeten und bewusstlosen Hyde – und danach auch um den durch den Attentäter verwundeten Drake.
- Angel:
- (vermutlich) vollständiger Name: Angeline Crowne
Geschlecht: weiblich
Alter: 27
Herkunft: unbekannt
Wohnort: laut Mr. C.s Angabe: Curzon Street 17, Mayfair, Westminster, London (Haus gegenüber dem des Chief Commissioners)
Familie: laut Mr. C.s Angabe: verheiratet mit diesem
Beruf: unbekannt
Aussehen:
Angeline „Angel“ Crowne ist eine hübsche Frau mit schlanker Figur, blondem, langem und zudem welligem Haar. Ihre sanften, anmutigen Gesichtszüge und ihr Lächeln werden ihrem Spitznamen durchaus gerecht, auch wenn das, wie Alan feststellen musste, vielleicht doch nur Fassade ist.
Charakter:
Angel scheint oft zu lächeln – und das kann sie wirklich engelsgleich, wenn sie es möchte. Jedoch scheint sie ihre Mimik gut im Griff zu haben, weswegen nicht wirklich immer klar ist, was sie denkt. Sie ließ sich bei ihrem ersten Treffen mit Alan jedenfalls nicht leicht verunsichern, selbst dann nicht, als dieser harsch, wenn nicht sogar beleidigend ihr gegenüber wurde. Ihm gegenüber blieb sie höflich und freundlich, wenn sie auch auf der Seite ihres Mannes, Mr. C., blieb. Sie unterstütze diesen bei dem Gespräch mit Alan und wirkte dabei sicher und selbstbewusst – wenn auch nicht in dem Maß wie Mr. C., dessen Verhalten eher übereheblich bis provokant zu werten war. Von Mr. C. erfuhr Alan, dass Angel ihren Mann unbedingt begleiten und die Geschehnisse der Nacht zum 8. März miterleben wollte – ob dieser deswegen oder wegen Alan genervt war, war zu diesem Zeitpunkt nicht eindeutig erkennbar gewesen.
Sonstiges: /
Geschehnisse:- in der Nacht zum 8. März 1868: Nachdem sich Alan durch einen gewagten Sprung vom Dach von Hills brennendem Haus auf einen benachbarten Balkon von Charles abgesetzt hat, durch die Flucht durch jenes Nachbarhaus die dort lebende Familie verschreckte und danach durch Gärten und Gassen floh, fand er sich schon bald an der Themse wieder. Dort sprach ihn eine Frau, die sich ihm als „Angel“ vorstellte an und verwickelte Alan zusammen mit ihrem Mann in ein Gespräch. Die beiden offenbarten sich als heimliche Beobachter und Helfer Charles Norlys, allerdings ist ihr Handeln nicht uneigennützig: Sie wollen offenbar Rache an Charles nehmen und Alan soll ihnen dabei behilflich sein. Dazu stellten sie ihm eine Reihe von lukrativen Aufgaben in Aussicht, die Bedingungen wären nur, dass er bei Charles bleibe und ihm nichts von ihnen verrate. Als Erstes möchte das Ehepaar, oder vielmehr Mr. C., dass Alan ihm Charles' Notizbuch beschafft, ohne bei dessen Entwendung erwischt zu werden oder Verdacht auf sich zu lenken. Alan nahm den Auftrag an, allerdings wollte er kein Geld als Entlohnung, sondern eine Bombe. Mr. C. sicherte ihm einen Sprengkörper nach Wahl zu, sofern Alan ihm das Buch bringen und die Bedingungen erfüllen würde.
Nach diesem Gespräch ließen Angel und Mr. C. Alan stehen und gingen Seite an Seite davon. Jedoch führte sie ihr Weg, entgegen ihrer Behauptung, nicht wieder nach Hause, sondern zu einer von außen verwahrlost wirkenden, aber betriebsam lärmenden Fabrikhalle, in der sie verschwanden. Alan wartete versteckt draußen und nachdem Mr. C. die Halle allein verlassen hatte, überwältigte ihn die Neugier und er betrat das Gebäude.
Auch nach der anschließenden Explosion, die Mr. C. ausgelöst hat, ist Angel nicht wieder aufgetaucht. Dieser verschwand augenscheinlich allein vom Tatort.
Kontakt zu SCs/NSCs:- Mr. C.: Angel ist laut Mr. C. mit diesem verheiratet und scheint offenbar auch sehr an ihm zu hängen. In ihrem anfänglichen Gespräch mit Alan wechselten sie und ihr Mann sich dabei ab, mit Alan zu reden.
- Alan R. Stirling: Es ist etwas unklar, wie Angel zu Alan steht. Einerseits ließ sie sich von Alans unhöflichem Verhalten nicht verunsichern und lächelte ihn weiterhin an, andererseits könnte das auch Fassade gewesen sein. Immerhin war sie bisher freundlicher als ihr Mann.
- Charles Norly: So wie sich Angel gegenüber Alan geäußert hat, wird nicht deutlich, wie sie zu Charles steht, allerdings scheint sie ihn (vielleicht auch persönlich?) zu kennen. Mr. C. hat jedenfalls gesagt, dass Charles sich Frechheiten ihm und seiner Frau gegenüber geleistet hat.
- in der Nacht zum 8. März 1868: Nachdem sich Alan durch einen gewagten Sprung vom Dach von Hills brennendem Haus auf einen benachbarten Balkon von Charles abgesetzt hat, durch die Flucht durch jenes Nachbarhaus die dort lebende Familie verschreckte und danach durch Gärten und Gassen floh, fand er sich schon bald an der Themse wieder. Dort sprach ihn eine Frau, die sich ihm als „Angel“ vorstellte an und verwickelte Alan zusammen mit ihrem Mann in ein Gespräch. Die beiden offenbarten sich als heimliche Beobachter und Helfer Charles Norlys, allerdings ist ihr Handeln nicht uneigennützig: Sie wollen offenbar Rache an Charles nehmen und Alan soll ihnen dabei behilflich sein. Dazu stellten sie ihm eine Reihe von lukrativen Aufgaben in Aussicht, die Bedingungen wären nur, dass er bei Charles bleibe und ihm nichts von ihnen verrate. Als Erstes möchte das Ehepaar, oder vielmehr Mr. C., dass Alan ihm Charles' Notizbuch beschafft, ohne bei dessen Entwendung erwischt zu werden oder Verdacht auf sich zu lenken. Alan nahm den Auftrag an, allerdings wollte er kein Geld als Entlohnung, sondern eine Bombe. Mr. C. sicherte ihm einen Sprengkörper nach Wahl zu, sofern Alan ihm das Buch bringen und die Bedingungen erfüllen würde.
- David Bell:
- Geschlecht: männlich
Alter: 23
Herkunft: London
Familie: Waise (weiteres folgt unter Umständen)
Beruf: Kutscher
Aussehen:
David Bell ist ein schmaler, aber kräftiger junger Mann. Er besitzt graue, wache Augen, die für eine gewisse Intelligenz sprechen, und für einen armen Kutscher ungewöhnlich gut gepflegte Zähne – aber das markanteste an seinem Gesicht ist wohl der halblange, sich kräuselnde Bart. David trägt meist die Kleidung, wie sie auf dem Bild zu sehen ist: Eine braune Jacke aus Cord, darunter Hemd und Hose von durchschnittlicher Qualität, eine karierte Weste (Charles findet sie etwas dandyhaft) von ebenfalls durchschnittlicher Qualität und dazu dunkelbrauner Schlapphut mit schmaler Krempe. Unter diesem versteckt er kurzes, dunkelbraun-gelocktes Haar.
Charakter: folgt
Sonstiges:- David arbeitet für einen gewissen Jeremy Macaulay – einem zwielichtigen Mann, der Miete für Pferd und Kutsche und darüber hinaus noch Schutzgeld kassiert. Wie David seinen Beruf ausübt bleibt ihm selbst überlassen, solange Macaulays Eigentum unbeschädigt bleibt und er sein Geld bekommt. Charles hat bei ihrem ersten Treffen am 8. März 1868 eine Anspielung auf Macaulay und dessen Schläger gemacht, um unter anderem dadurch David dazu zu bringen, ihm zu helfen.
- David hat fast sechs Jahre seiner Kindheit im Waisenheim von Ms. Mitchell, in dem auch Melinda aufgewachsen ist, verbracht. Laut eigener Aussage hat er das Heim 1855 verlassen (da war er zehn Jahre alt). Charles weiß offensichtlich darüber Bescheid.
Geschehnisse:- 8. März 1868: Während des „Ausflugs“, bei dem Charles eigentlich nur Melindas und Johannas Habseligkeiten hatte beschaffen wollen, tötete Melinda den Bobby und ihren persönlichen Albtraum Leeland Smithson in ihrem Zimmer in Whitechapel, nachdem es zu einem Kampf gekommen war. Blutverschmiert und, in Charles‘ Fall auch verletzt, beschloss Charles, mit seinen Begleiterinnen nicht zu Fuß durch London zu laufen, um zum Haus Dr. Tremaines zurückzugelangen. Er suchte am Rande Whitechapels nach Davids Kutsche, fand sie und überredete den jungen Mann, sie zu befördern.
Kontakt zu SCs/NSCs:- Edward Tilling: David scheint „den alten Ed“, Opfer der Scarface-Mordserie und vormals Charles‘ Beförderer, gekannt zu haben.
- Charles Norly: David und Charles kennen sich schon eine gefühlte Ewigkeit – was ihr Verhältnis zueinander scheinbar prägt. Allerdings hatten sie sich auch bis zu ihrer Begegnung am 8. März 1868 seit einiger Zeit nicht gesehen. Trotzdem vertraut Charles David und beide sehen es scheinbar als selbstverständlich an, dass David eine Art Botenjunge für Charles spielt. Der junge Kutscher spricht Charles mit „Sir“ an und nennt ihn „Boss“.
- David arbeitet für einen gewissen Jeremy Macaulay – einem zwielichtigen Mann, der Miete für Pferd und Kutsche und darüber hinaus noch Schutzgeld kassiert. Wie David seinen Beruf ausübt bleibt ihm selbst überlassen, solange Macaulays Eigentum unbeschädigt bleibt und er sein Geld bekommt. Charles hat bei ihrem ersten Treffen am 8. März 1868 eine Anspielung auf Macaulay und dessen Schläger gemacht, um unter anderem dadurch David dazu zu bringen, ihm zu helfen.
- Mr. C.:
- vollständiger Name: Jeremiah Aidan Crowne
Geschlecht: männlich
Alter: 40
Herkunft: unbekannt
Wohnort: laut eigener Angabe: Curzon Street 17, Mayfair, Westminster, London (Haus gegenüber dem des Chief Commissioners)
Familie: laut eigener Angabe: verheiratet mit Angeline (Crowne)
Beruf: Unbekannt; jedoch machte er Alan gegenüber Andeutungen, die darauf schließen, dass er Erfinder sein könnte (er nannte sich „Mann des Fachs“ als er über das Konstrukt (für Alan) unbekannter Funktion in der Fabrikhalle sprach). Er behauptet, er und seine Frau würden allein arbeiten, bzw. keine Hintermänner, sondern nur Angestellte haben. Charles scheint im Fokus seines Interesses zu stehen (laut eigenen Angaben: Motiv: Rache), sodass er diesen beobachtet bzw. beobachten lässt. Angeblich hält Mr. C. Charles sogar die Polizei vom Hals hält, weil er gespannt ist, was noch alles geschehen mag, und ob Charles sich am Ende selbst in den Wahnsinn treibt (dieser Gedanke scheint Mr. C. zu amüsieren). Abgesehen davon scheint Mr. C. sehr reich zu sein (immerhin hat er Alan fünfzig Pfund gegeben und zweihundert weitere nur für die Beschaffung von Charles‘ Notizbuch angeboten), ist sich selbst sicher, die Polizei nicht fürchten zu müssen, und hat zugegeben, sich nicht nur mit Bomben auszukennen, sie sogar auch selbst zu bauen – und sie auch (nur zum Vergnügen?) einzusetzen. Soweit Inspector Drake weiß, arbeitet Mr. C. für das Innenministerium.
Aussehen:
Mr. C.s Äußeres ist nicht unbedingt auffällig. Er ist kein hübscher Kerl, aber auch nicht übermäßig hässlich, auch sein Körperbau ist eher durchschnittlich – wenn nicht sogar etwas schmächtig. Er ist blass, ordentlich rasiert, trägt sein dunkelbraunes Haar mittellang und besitzt aufmerksame, wenn nicht sogar berechnende, braune Augen, die im richtigen (oder falschen) Licht fast schon schwarz wirken. Bei seinem ersten Treffen mit Alan trug er komplett schwarze Kleidung, darunter eine Lederjacke und Handschuhe und einen Bowler.
Charakter:
Mr. C. wirkt sehr selbstbewusst, wenn bisweilen nicht sogar überheblich, und scheint ziemlich selten zu lächeln. Alan gegenüber hat er das nur getan, um seine Belustigung und Schadenfreude (Alan und auch Charles gegenüber) zu zeigen. Er scheut nicht, Drohungen auszusprechen und meint diese offenbar auch todernst – im wahrsten Sinn des Wortes. Anscheinend hat er eine Vorliebe für billigen Tabak, den er in Form von Zigaretten raucht. Dies trägt dazu bei, dass seine tiefe Stimme unter Umständen etwas kratzig klingt.
Sonstiges:
Offenbar kann Mr. C. seinen Namen nicht ausstehen. Er stellte sich Alan folgendermaßen vor: „Mein vollständiger Name lautet Jeremiah Aidan Crowne. Grauenhaft, nicht wahr? Da bekomme ich Brechreiz, also bleiben wir bei Jack C., wenn Sie erlauben.“ Warum er sich „Jack“ und nicht „Jerry“ nennt (was bei „Jeremiah“ ja naheliegender wäre), bleibt wohl (erst einmal) ein Rätsel.
Geschehnisse:- in der Nacht zum 8. März 1868: anfangs: siehe Angel
später: Als Alan die Fabrikhalle betrat, zu der er Mr. C. und Angel gefolgt war, fand sich inmitten einer lauten, schwül-heißen und vernebelten Kulisse wieder und stieß auf einen bewusstlos daliegenden Mann. Mr. C. tauchte auf und konfrontierte Alan damit, ihm und seiner Frau gefolgt zu sein. Er hatte vorgehabt, die Fabrikhalle zusammen mit dem überwältigten Mann, von dem er behauptete, ihn nicht zu kennen, in die Luft zu sprengen. Dieses Ereignis würde für ein unterhaltsames Chaos sorgen, so Mr. C., unliebsame Schnüffler von ihm und seiner Frau ablenken und nun zudem Alan gegenüber demonstrieren, dass er tun und lassen konnte, was er wollte, und deswegen nicht mit ihm zu spaßen sei. Mr. C. machte für sich ein „Spiel“ daraus, indem er Alan die Gelegenheit gab, sich mitsamt seinem „Zufallsopfer“, das laut Mr. C. einer dessen Angestellten ausgesucht hatte, innerhalb von zwei Minuten zu retten, bevor die Fabrikhalle in einem gewaltigen Inferno zerstört werden würde. Alan stieg nicht darauf ein, was Mr. C. verärgerte, und so zögerten beide es bis zum letzten Moment hinaus, sich in Sicherheit zu bringen. Draußen, nach der Explosion, sprach Mr. C. noch einmal Drohungen aus und ermahnte Alan, Charles‘ Notizbuch nicht zu vergessen. - 8. März 1868:Gegen Mittag besuchte Mr. C. Chief Commissioner Hill in dessen Büro im Scotland Yard.
Nach dem Mord an Mrs. Mauneys Haushälterin berauschte sich Alan und Mr. C. erschien ihm, um ihm zu sagen, dass Alan ihm etwas schulde. Dies könnte oder könnte auch keine Halluzination gewesen sein.
Kontakt zu SCs/NSCs:- Angel: Mr. C. ist laut eigener Angabe mit Angeline verheiratet, wahrscheinlich ist er es sogar, der sie „Angel“ getauft hat (auch wenn sie sich ebenfalls so vorgestellt hat). Während des anfänglichen Gesprächs, das das Ehepaar mit Alan geführt hat, hat Mr. C. ihr einige Komplimente gemacht.
- Chief Commissioner Sir Wilkes C. Hill: Mr. C und Hill scheinen sich zu kennen. Vielleicht sogar gut? Inspector Drake sah Mr. C. am 8. März nicht zum ersten Mal im Scotland Yard. Mr. C. bot Alan an, bei der Polizei ein gutes Wort für ihn einzulegen, wenn dieser sich kooperativ zeigt. Möglicherweise ja direkt über den Chief Commissioner?
- Alan R. Stirling: Mr. C. fühlt sich Alan eindeutig überlegen und hat das bisher auch nicht versucht zu verbergen. Die Ruhe und Gelassenheit, (direkte und indirekte) Drohungen und dass ihn Alans Verhalten teilweise zu amüsieren scheint, zeugt von einer gewissen Überheblichkeit. Alan ist für ihn offenbar eine Spielfigur auf dem eigenen Schachfeld zu sein, auf dem auch Charles seinen Platz hat.
- Charles Norly: Demnach zu urteilen, was Mr. C. über Charles gesagt hat und wie er es ausgesprochen hat, scheint er ein besonderes Vergnügen daran zu haben, dass Charles unter seiner Situation leidet. Das hat Mr. C. Alan gegenüber auch offen zugegeben. Er scheint Charles persönlich zu kennen und möchte vielleicht gerade deswegen nicht, dass dieser erfährt, dass er ihn zusammen mit seiner Frau beobachtet. Laut eigener Aussage verfolgt er Charles' Schritte, da dieser ihm einige Geschäftsabschlüsse zunichte gemacht hat und er sich dafür und für Beleidigungen an seiner Person und an seiner Frau rächen möchte. Er nannte Charles einen Exzentriker, der in den letzten Jahren immer sonderlicher geworden ist und sich nun rasant auf den Abgrund des Wahnsinns zu begibt – diese Fehde mit Hill, für die er nun sogar Fremde eingespannt hat, sei ein klares Zeichen dafür. Mr. C. hat offen zugegeben, dass Angel und er die Polizei zugunsten von Charles sabotieren, damit dieser nicht gefasst wird. Inwieweit das zutrifft, was genau dahintersteckt und ob seine Frau und er Beweggründe haben, die sie (noch) nicht offengelegt haben, bleibt abzuwarten. Erst einmal will er, dass Alan ihm ungesehen Charles' Notizbuch besorgt – nur, um diesen zu ärgern?
- in der Nacht zum 8. März 1868: anfangs: siehe Angel
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