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DidS - Teil II: Dämonenjagd

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DidS - Teil II: Dämonenjagd - Seite 9 Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Umbra Mi Feb 14 2018, 22:23

Leonardo beobachtete Salvatores Leidensweg mit gerunzelter Stirn. Aber es war vielleicht doch eher Sorge um Bellini als um Salvatore, die ihm ins Gesicht geschrieben stand – neben der Sorge, entdeckt zu werden. Immer wieder blickte er sich verstohlen um, bis Salvatore so weit war, dass Leonardo ihm mit dem halb bewusstlosen Giovanni zur Hand gehen konnte.
„Um Himmels Willen, er glüht ja förmlich“, entfuhr es Leonardo in gedämpfter Lautstärke, sobald er Bellinis Fußknöchel ergriffen hatte. Zusammen mit Salvatore bugsierte er den Patienten aus der Gondel.
„Wir müssen ihn dringend abkühlen“, flüsterte Leonardo und warf Sarah dabei einen mitfühlenden Blick zu.
„Schnell jetzt, bringen wir ihn nach oben... und seid leise dabei. Es wäre nun nicht gut, wenn uns Donatis Leute bemerken... Kein Wunder, dass er sich nicht rühren kann, bei solchem Fieber. Mit etwas Glück ist er aber schon bald wieder etwas wacher.“
Gemeinsam schafften sie es, Bellini ungesehen von den Handwerkern ins Haus zu schaffen. Ob dieser mitbekam, was mit ihm geschah, wo er war und wer ihn gerade bewegte, war zweifelhaft. Doch war es zweifelsfrei ein Kraftakt, ihn die schmale, steile Treppe hinauf zu schaffen. Schwer atmend kamen die Träger im oberen Stockwerk an.
„Dort entlang“, schnaufte Leonardo und bog im Flur rechts zur ersten Kammer ab. Es war ein schmales, fast beengendes Zimmer mit einem winzigen Fenster, in dem nicht mehr Platz war, als ein Bett, ein kleines Nachttischchen und ein Kleiderschrank einnahmen. Vielleicht war der mangelnde Platz der Grund dafür, dass hier nicht so ein Chaos herrschte wie unten in Leonardos Werkstatt. Allerdings zeugten and die Wand geheftete Zeichnungen und Kritzeleien an der Wand in der Nähe des Kopfendes des Bettes davon, dass sein Geist auch in diesem Zimmer und spät in der Nacht nicht zur Ruhe kam.
Giovanni gab ein leichtes Seufzen von sich, als er auf dem Bett abgelegt wurde. Seine Augenlider flatterten.
„Beeilen wir uns“, sagte Leonardo und schlüpfte an Salvatore und Sarah vorbei. Hastig riss er den Kleiderschrank auf und griff mit beiden Armen hinein. Die Kleidung, die er so zu fassen bekam, brachte er sogleich auf den Flur und verschwand damit im nächsten Raum – einer kleinen Küche. Er warf die Kleidung auf einen Haufen und schnappte sich den Wasserkrug, der dort stand, um die Kleidung gründlich zu durchtränken.
„Wir müssen etwas gegen sein Fieber tun. Helft mir, ihm damit kühlende Umschläge anzulegen.“
Er machte sich sofort ans Werk.
„Verratet ihr mir nun, was hier eigentlich vor sich geht?“, fragte er unterdessen und suchte Blickkontakt zu seinen beiden wachen Gästen.



Die Gruppe um den Inquisitor hatte sich unterdessen auf den Weg gemacht, bei Da Vinci nach dem Rechten zu sehen. Unterwegs machten die Menschen, wenn sie Inquisitor entdeckten bereitwillig Platz und, in nicht seltenen Fällen, schnell einen großen Bogen... andere ließen sich nicht abschrecken, sondern verfolgten Donati mit neugierigem Blick. Der Alltag herrschte in Venedig. Auch wenn sich in den letzten Tagen grausige Dinge ereignet hatten, war auf den Straßen davon nichts zu bemerken. Die Menschen lebten ihr Leben weiter, als wäre die Bedrohung nicht existent. Tatsache war, dass sich die meisten der Gefahr wohl nicht bewusst sein dürften. Es war sehr wahrscheinlich, dass die Ungeheuer nicht unbemerkt geblieben waren, aber vermutlich tat man Gerede über sie, wenn man sie nicht gerade mit eigenen Augen gesehen hatte, als reine Erfindung ab.

Die Erfindung Da Vincis war jedoch real, wie man feststellen konnte, sobald man sich dem Haus näherte. Die Geräusche von Sägen, Hämmern und Pfeilen zeugten davon, dass die Handwerker fleißig am Werk waren. Im Hof des Hauses stapelte sich zugeschnittenes Holz und man hatte bereits damit begonnen, etwas zusammenzubauen, dass schon die Form eines riesigen Käfigs erahnen ließ. Von Da Vinci selbst war draußen nichts zu sehen.
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DidS - Teil II: Dämonenjagd - Seite 9 Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Elli Fr Feb 16 2018, 14:28

Salvatore schnaufte, als Leonardo nach draußen lief und mit einem Berg nasser Wäsche wieder kam. Niemals wäre es ihm in den Sinn geraten seine Kleidung dafür zu verwenden, aber da Vinci, war schon immer ein Freigeist gewesen.
Er packte nach einem nassen Stück Stoff, schob mit seinem Fuß etwas auf dem Boden zur Seite und wickelte, nach Leonardos Vorbild den kranken Körper in nasse Lappen.
Er nickte zu Sarah herüber. "Mich würde es in der Tag auch interessieren, was hier vor sich geht. Sarah?"
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Beitrag von Angela Dragon So Feb 18 2018, 18:48

Sarah ignorierte Salvatore. Etwas ruhiger, obwohl sie innerlich mehr als genug aufgewühlt war, ergriff sie ebenfalls ein nasses Kleidungsstück. Umsichtig öffnete sie das Hemd von ihrem Vater. Während ihre Hände von selbst das taten was zu tun war, fing sie leicht abwesend zu reden an. "Dieses Wesen war des Nachts in unserem Haus. Dessen bin ich mir sicher und ich fürchte mein Vater hat versucht dieser Kreatur alleine Herr zu werden." In Gedanken verloren sah sie die Wunden von ihrem Vater an. Woran erinnerte sie das? Angestrengt runzelte sie die Stirn. Konnte ein Dämon wirklich sowas anrichten? Wohl kaum. Ihr Vater würde sich niemals einer erdachten Ausgeburt der Hölle so entgegenstellen.
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Beitrag von Umbra Mo Feb 26 2018, 12:01

Leonardo hielt kurz inne und blickte zu Sarah auf.
„Wenn das stimmt, hat er wohl großes Glück, noch am Leben zu sein“, antwortete er ihr, bevor er sich wieder ihrem Vater zuwandte.
„Allerdings scheint er auf den ersten Blick keine größeren Verletzungen erlitten zu haben... Hm...“
Während er seinem vermeintlichen Rivalen mit fürsorglicher Vorsicht die Umschläge anlegte, ließ er es sich nehmen, die Wunden genauer zu begutachten und behutsam zu betasten. Er kommentierte, was er dabei feststellen mochte, nicht, jedoch war seine Mimik in grüblerische Falten gelegt.
Sarah, die unterdessen ähnlich vorging, konnte keine Wunde finden, deren Rand gerötet oder die bereits von Eiter befallen war. Im Gegenteil: die Verletzungen waren mit Schorf bedeckt und schienen daher gut abzuheilen. Giovannis Fieber rührte, wie sie das beurteilen konnte, offenbar nicht von Wundbrand her. Die Form der Wunden, hingegen, erinnerten sie tatsächlich nicht an die Spuren einer angreifenden Bestie, so wie sie sie auf dem Friedhof gesehen hatte. Keine Biss- oder Klauenspuren, keine Fleischwunden... nur oberflächliche Kratzer, die allesamt nur wenige Zentimeter kurz waren. Nun, da sie so genau darauf achtete, fiel ihr zudem auf, dass es lokal mal mehr oder weniger waren und sie dabei nicht kreuz und quer auf der Haut verteilt waren, sondern beinahe geordnet den Körperkonturen zu folgen schienen.
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Beitrag von Fade Mo Feb 26 2018, 16:54

Cesare schritt direkt auf das Konstrukt zu und winkte den Mann seiner Leute zu sich, der offenbar die Beaufsichtigung übernommen hatte. Er hätte zufriedener mit den Fortschritt sein können, denn die Zeit drängte und ursprünglich hatte der Künslter ihm noch mehrere dieser Fallen in Aussicht gestellt.
"Was haltet Ihr von dem Konstrukt? Wird es bis zum Abend fertig sein?" Cesare betrachtete das Bauwerk selbst und umschritt den werdenden Käfig. Er hatte zeit seines Lebens schon mit einigen Wesen der Hölle zu tun gehabt und hätten sich die Monster bisher nicht relativ harmlos gezeigt so hätte er ernste Zweifel bekommen, dass die Falle funktionieren würde. "Wie hat Da Vinci sich verhalten?" Befragte der Inquisitor seinen Lakaien weiter, während er die Falle umschritt. "Besteht Verdacht, dass er eine Schwachstelle dieses Werkes versteckt?" Donatis Blick verfinsterte sich zusehends, während er das Risiko des gewagten Plans abwägte. Die Indizien waren stark miteinander verwoben und deuteten darauf hin, dass nicht wenige der Beteiligten wichtiges Wissen zurückhielten.
Nachdem er sich versichert hatte, dass die Falle zumindest Augenscheinlich ihren Zweck erfüllen konnte ging er geradlinig auf die Türe von Donatis Werkstatt zu, um den Künstler direkt zu befragen.
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Beitrag von Elli Di März 13 2018, 10:56

Salvatore beobachtete die Handgriffe seines alten Freundes mit großem Interesse. Die Forschungen die Da Vinci betrieb, hatten ihn schon lange in ihren Bann gezogen. Mochte auch viele über Leonardo spotten und seine Entwürfe, wilden Zeichungen und Gerätschaften belächen, so war Salvatore selbst klar, dass dies nur an ihrem kleingeistigen Verstand lag. Die Missgunst rührte schlicht aus Dummheit und Neid hervor. Er selbst war ganz klar einiger der wenigen, der auch wenn ihm die Missschläge bekannt waren, sich dazu in der Lage sah den feingeisten Verstand von Leonardo zu er- und begreifen. Die beiden waren sich nicht allzu unähnlich, Leonardo erfand Gerätschaften, Pläne und erforschte den Körper, Salvatore erfand Geschichten, Tarnungen und erforschte den Geist seiner Mitmenschen. Nicht das er oft auf besonders ausgefeiltes Denkvermögen stieß, doch bei Leonardo war das der Fall.
Doch er beobachtete nicht nur seine Hände, die prüfend über Verletzungen und Muskelstränge furhren, sondern auch sein Gesicht.
"Leonardo, alter Freund. Auf ein Wort. Wir sollten Sarah und ihrem Vater einen Moment der Stille und der Ruhe gönnen."
Ohne groß auf Zustimmung zu warten, ergriff er den Hemdsärmel seines Freundes und zog ihn in Richtung Türe.
"Ich sehe Zweifel in deinem Gesicht. Sag mir was dich verwirrt. HIer stinkt etwas gewaltig zum Himmel und das ist nicht der Kanal."
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Beitrag von Umbra Di März 13 2018, 15:58

Leonardo lehnte die Tür hinter sich an und richtete seine Kleidung, nachdem Salvatore ihn wieder losgelassen hatte. Der Gelehrte bestätigte die Menschenkenntnis seines Freundes, als er antwortete: er war tatsächlich irritiert. Und das schien ihn zu beunruhigen.
„Giovannis Verletzungen sind seltsam“, urteilte er in gesenkter Lautstärke.
„So etwas habe ich noch nie gesehen. Kampfspuren sind das gewiss nicht. Zumindest nicht alle... nicht so“, meinte er, leicht den Kopf schüttelnd.
„Sie sind zu fein, zu oberflächlich und zu strukturiert. Sie folgen den Körperkonturen in einer Gleichmäßigkeit, die fast schon erschreckend ist. Jemandem so etwas zuzufügen, benötigt eine ruhige Hand, eine scharfe Klinge und sehr, sehr viel Zeit. Ich gehe nicht davon aus, dass eine der Kreaturen, die wir gesehen haben, zu so etwas befähigt wäre. Selbst ein Mensch bräuchte wohl Stunden...“
Leonardo runzelte die Stirn und kaute, wohl unbewusst, an seinem Daumennagel, während er für einen Moment lang in Gedanken versank.
„Mir erschließt sich der Sinn nicht“, gab er dann zu. „Folter wird es wohl kaum gewesen sein. Um so präzise arbeiten zu können, müsste Giovanni bewusstlos gewesen sein. Oder aber, er hat sich dies selbst zugefügt. Das klingt allerdings beides ziemlich unwahrscheinlich. Ich verstehe es nicht, Salvatore. Einen Kampf kann ich jedoch mit Sicherheit ausschließen. Hier stinkt in der Tat etwas gewaltig zum Himmel. Und das macht mir Sorge.“
Dass es unten an der Tür klopfte, machte Leonardos Stimmung nicht besser. Überrascht zuckte er zusammen. Von einem Moment auf den anderen wirkte er recht aufgekratzt. Leonardo wandte sich wieder dem Zimmer zu, in dem sie Sarah mit ihrem Vater zurückgelassen hatten.
„Still nun“, raunte Leonardo hinein. „Es ist wer an der Tür. Mit Pech ist das Donati.“
Aber auch an Salvatore wandte er noch ein paar hektische Worte: „Bleib hier oben. Oder? Hm... die Arbeiter wissen, dass du hier bist.“
Er betrachtete seinen Freund unschlüssig.
„Egal. Bleib hier und sei leise oder komm mit hinunter.“
Leonardo selbst huschte fast lautlos die Treppe hinab und vergewisserte sich dann, dass Salvatore sich versteckt hatte oder sich bereits in der Werkstatt befand, bevor er die Tür öffnete.



Die Handwerker äußerten keinerlei Bedenken bezüglich der Konstruktion, als Inquisitor Donati danach fragte.
„Es ist alles sehr solide. Ich habe bisher keine Schwachstelle erkannt. Es ist jetzt schon stabiler als die Gerüste der meisten Häuser hier, Herr. Da Vinci hat sich sehr hilfsbereit gezeigt. Allerdings ist er ein wenig eigenwillig“, äußerte der Sprecher der Handwerker. „Er besteht darauf, alles ohne auch nur eine Haarbreite Abweichung nach seinen Plänen zu fertigen. Das hat uns etwas Zeit gekostet. Zusätzlich meinte Da Vinci, es arbeite noch an irgendeinem speziellen Mechanismus. Bis dahin können wir nur die Grundgerüste fertigen und zusammensetzen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir alle Käfige rechtzeitig fertigstellen. Meine Männer arbeiten schnell, ich dulde keinen Müßiggang.“

Cesare musste vor der geschlossenen Tür der Werkstatt nur kurz warten, bevor sie sich mit einem leisen Knarzen öffnete und Leonardo da Vinci vor ihm stand. Der Künstler bemühte sich um ein höfliches Lächeln.
„Seid gegrüßt. Wie kann ich helfen?“
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Beitrag von Elli Di März 13 2018, 16:21

Salvatore freute sich das er recht gehabt hatte, andererseits, wie hätte es auch anders sein können? Es lag auf der Hand, dass sich jemand wie er nicht irrte. Was sollten die Verletzungen also bedeuten? Es war ein Rätsel, dessen Puzzleteile Salvatore noch nicht beisammen hatte, als das sich ein Bild ergeben würde.
Vielleicht waren die Verletzungen Teil eines Rituales? Gerade wollte er mit seinem alten Freund darüber sprechen, als es an der Tür klopfte. Ein ärgerliches Zischen entfuhr Salvatore, Leonardo machte sich auf den Weg nach unten. Er selbst wägte ab und entschied sich ebenfalls nach unten zu begeben. Schnell nahm er einen Platz an einem der chaotischen Tische ein, verteilte rasch ein paar Notizen um die Zeichungen Leonardos und blickte nun selbst darauf. Auf einen freien Pergamentstreifen schrieb er Ritual?, obwohl er darauf wartete, was an der Tür passieren würde, kreisten seine Gedanken eben so wie sein Blick über die Notizen und Bilder.
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Beitrag von Angela Dragon Fr März 16 2018, 18:48

Unermüdlich huschte Sarahs Blick über den Körper ihres Vaters. Diese Verletzungen waren seltsam. Noch weniger zeigte sich, woher das Fieber stammen konnte. Und das war äußerst beunruhigend. Und als ob das nicht reichte, um an ihren Nervenkostüm zu rütteln, erschien ein weiteres Problem das ihr einen eisigen Schauer über den Rücken jagte.
Mit zwei Fingern ihre Unterlippe bearbeitend sah Sarah immer wieder zur Tür. Was wenn der Inquisitor durch diese Tür kam. Eine Flucht war nun wirklich nicht mehr möglich.
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Beitrag von Fade Mo Apr 02 2018, 15:31

Cesare hatte auf die Ausführungen des Untergebenen wohlwollend genickt. Er wollte sich aber auch nicht lange mit der Technik beschäftigen, denn sein eigentliches Interesse galt dem Erfinder. Er winkte Adamo noch zu sich als er sich an die Tür zur Werkstatt stellte und kräftig klopfte. Der Inquisitor beugte sich leicht zur Seite und redete im leisen Tonfall zu seinem Schüler. "Sei aufmerksam Junge. Wir befinden uns in einer wesentlichen Phase der Ermittlungen und Da Vinci spielt bei der Angelegenheit eine tragende Rolle." Er nahm wieder eine würdevolle Haltung ein und wartete geduldig, bis der Künstler die Tür öffnete und ihn begrüßte.

"Auch ich grüße euch, werter Messer Da Vinci. Dürfen wir eintreten? Wir waren im Hause Bellini und es haben sich beunruhigende Entwicklungen ergeben, welche auch durchaus Einfluss auf die Eigenschaften der Fallen haben könnten, welche ihr bereits so emsig produziert." Donati sah dem Künstler über die Schulter um sich ein schnelles Bild des Zustands der Werkstatt zu machen ehe er ihn wieder mit einer geradezu verdächtig freundlichen Mine in die Augen sah.
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Beitrag von Umbra Di Apr 10 2018, 19:13

Adamo nickte pflichtbewusst als Reaktion auf die Anweisung seines Lehrmeisters. Er versuchte, professionell zu wirken. Dies täuschte allerdings nicht darüber hinweg, dass er eigentlich ziemlich aufgekratzt war. Die Vorfälle in San Trovaso häuften sich und die Situation wurde immer vertrackter, da diese Angelegenheit alles überstieg, was der Junge sich hätte ausmalen können. Ketzer waren eine Sache, aber seltsame, räuberische Kreaturen, die ihm Albträume brachten, spielten in einer anderen Liga. Sie waren erschreckend und faszinierend zugleich... Leonardo da Vinci hatte bereites Ähnliches verlauten lassen. Ob dies unbedingt verdächtig war, wusste Adamo nicht, aber er vertraute da auf Inquisitor Donatis Urteil. Wenn dieser Künstler ihnen allen etwas vorspielte, würde er seine gerechte Strafe bekommen. Hauptverdächtiger blieb allerdings vermutlich Bellini. Alle Hinweise sprachen gegen den Mann. Ob er wohl mit Da Vinci im Bunde stand? Sie kannten sich immerhin.

Leonardo zeigte sich ein wenig verunsichert, nachdem der Inquisitor gesprochen hatte. Dies konnte am Inhalt der Worte liegen oder aber auch nicht. Adamo kannte diese Art von Verunsicherung durchaus von Seiten von Personen, die mit dem Inquisitor interagierten. Man hatte Respekt vor ihm, der bisweilen sogar Richtung Angst tendierte. Gut möglich, dass dies für ein schlechtes Gewissen sprach.

Als der Künstler mit den Worten „Natürlich, tretet nur ein“ beiseitetrat und die Tür weiter öffnete, gab er den Blick in den winzigen Flur und die dahinterliegende Werkstatt frei, in der das Chaos regierte – und auch auf eine Person, die sich dort aufhielt. Es handelte sich um Salvatore, der dort an einem Tisch sitzend über etwas zu grübeln schien.
„Einfluss auf die Eigenschaften, sagt Ihr?“, erkundigte sich Leonardo, hörbar irritiert.
„Signore Machiavelli ist bereits hier... wir sprachen gerade darüber, wie es wohl möglich wäre, die Kreaturen in die Käfige zu locken und die Käfige dann zu schließen – beides mit möglichst niedriger Gefahr für Leib und Leben. Ich hatte eben erst die Idee für einen Mechanismus, den die Kreaturen selbst auslösen würden, sobald sie in die Falle tappen. Dann müsste sich niemand in unnötige Gefahr begeben, um die Käfige zu schließen. Bliebe noch das Problem, sie dort hineinzulocken. Vielleicht würde sich ein Tierköder anbieten“, spekulierte er, „eine lebende Ziege zum Beispiel. Ob dies tatsächlich einen ausreichenden Reiz auf diese Kreaturen ausübt, vermag ich allerdings nicht zu sagen. Eure Expertise wäre da sehr willkommen.“
Er lächelte kurz verunsichert – was er aber wieder aufgab, bevor er sich noch erkundigte: „Darf ich fragen, was genau im Hause Bellini vorgefallen ist? Ich hoffe, es ist niemand zu Schaden gekommen.“



Sarah hörte die Stimmen, die von der Haustür nach oben drangen. Sie verstand nicht jedes Wort, aber es war deutlich, dass es tatsächlich der Inquisitor war, der um Einlass bat. Leonardo und Salvatore hatten sie mit ihrem Vater in der beengten Kammer alleingelassen. Das Tageslicht, das durch das schmale Fenster eindrang, fiel auf den verschwitzten, beinahe komplett entkleideten Körper ihres Vaters, den sie zu dritt in feuchte Wickel geschlagen hatten. Sein Atem ging flach, aber schnell. Seitdem er während ihrer Flucht zusammengebrochen war, hatte er keinerlei Anzeichen gezeigt, dass er sich seiner Umgebung bewusst war. Nun, während Leonardos Stimme gedämpft durch das hellhörige Treppenhaus nach oben drang, begann Bellini sich aber tatsächlich zu regen. Das erste Anzeichen dafür war, dass seine Atmung an Regelmäßigkeit verlor. Kurz danach verzog leicht angewidert das Gesicht und begann, sich mit den Händen die Wickel abzustreifen, noch bevor er die Augen aufschlug und verwirrt damit die Zimmerdecke abtastete, ehe sein Blick auch über den Rest des Raumes huschte und an Sarah hängenblieb. Er sagte nichts, sondern verharrte nun regungslos und musterte sie nur mit einer sonderbaren Eindringlichkeit, die ihr mit Sicherheit fremd und unheimlich vorkommen musste. Vielleicht erinnerte sie das, was in seinen Augen glänzte, an jene Momente, in denen er kurz vor einem Wutanfall stand, jedoch es fühlte sich dieses Mal anders an... irgendwie gefährlicher.
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Beitrag von Elli Mo Apr 16 2018, 09:13

Salvatore blickte kurz auf um das Komitee zu begutachten. Sie drehten sich lustig im Kreis, sie alle. In dieser ganzen Sache kamen sie keinen Meter voran so schien es, solange Leonardo nicht dabei war. Nur mit seiner Hilfe würden sie das Biest oder aber die Biester fangen und vernichten können und somit vielleicht auch herausfinden, wer sie gerufen hatte und warum.
Es hatte doch alles so belanglos auf diesem Friedhof begonnen und nun...tja nun standen sie alle da, wir begossene Pudel.
"Nun Donati, dann seid doch so gut und teilt eure Erkenntnisse mit uns, damit wir schnellstmöglich die Fallen anpassen können. Mit Geplänkel und Höflichkeiten haben wir wohl zu viel Zeit verschwendet."
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Beitrag von Fade So Apr 29 2018, 17:10

Ohne eine Mine zu verziehen, war Cesare an Da Vinci vorbei getreten. Er hörte seinen Worten aufmerksam zu, durchsuchte aber gleichzeitig mit Raubvogelartigen Blick die Räumlichkeiten nach Indizien, Unstimmigkeiten. Die Ereignisse begannen sich zu überschlagen und alle beteiligten Parteien fingen nun an, Fehler zu begehen. Schwer zu beurteilen, wie die Verwicklungen Da Vincis mit den Bellinis nun aussah, doch gerade wenn er wirklich unbeteiligt an den Vorfällen war, hielt er vielleicht noch ein fehlendes Glied dieser verworrenen Kette in Händen.
Cesare nickte Machiavelli zu, als er seine Gegenwart registrierte, der Mann war ein Pfau und vielleicht nicht das hellste Licht von Venedig, jedoch machte diese seine Freundschaft zu ihrem augenblicklichen Gastgeber nur umso interessanter.

Nachdem der Inquisitor den Raum halb durchschritten hatte und sich nochmals prüfend umsah, ergriff er das Wort. "Wir verschwenden keine Zeit. Sorgfalt ist der Schlüssel zum Sieg und wir sind bereits kurz vor dem entscheidenden Schachzug meine Herren. Im Haus der Bellinis hat sich ein Gewaltverbrechen abgespielt und angesichts der deutlichen Spuren ist anzunehmen, dass wenigstens eine Person zu Tode kam. Der Keller des Gebäudes stand unter Wasser. Die Geschöpfe, oder etwas das mit ihnen in Verbindung steht, bewegen sich womöglich durch die Kanäle der Stadt."
Donati sah prüfend zu Da Vinci, um dessen Reaktion zu verfolgen und fuhr dann fort. "Bellini ist Krank. Ganz offensichtlich hat sein Zustand irgendwie mit den Kreaturen zu tun und er könnte eine große Gefahr für sich selbst und andere Darstellen. Pater Girolamo steht wegen dieser Art von Infektion unter Beobachtung, doch unsere Erkenntnisse sind leider noch sehr unvollständig." Langsam wanderte Cesares Blick zu Salvatore. "Wenn ich mich recht entsinne, wurden Sie ebenfalls von einer der Bestien angefallen und zerkratzt, Messer Machiavelli. Haben Sie deshalb bisher etwas ungewöhnliches an sich wahrgenommen? Seltsame Träume oder Reize vielleicht?" Der Blick des Inquisitors ruhte noch einige Sekunden auf Salvatore und spiegelte Interesse, jedoch nicht gerade Sorge wieder.

"Nun... Jedenfalls hat sich die Arbeit von Messer Argente als sehr nützlich erwiesen. Die Familie Letta scheint in die ganze Sache verwickelt und es ist wahrscheinlich, dass sich unter Ihnen auch die Agitatoren des ganzen Unheils entlarven lassen. Nach der Empfehlung von Messer Argente werden wir die wahrscheinlichsten Drahtzieher noch vor Einbruch der Nacht festsetzen und unter Beobachtung stellen. Was unsere Kreaturen betrifft, so blieb und Bellini leider die wichtigsten Antworten schuldig." Die volle Aufmerksamkeit des Inquisitors hatte sich wieder Leonardo zugewandt und er musterte den Künstler genau. "Alles in allem hatten wir den Kreaturen nach unserer direkten Begegnung hauptsächlich tierische Merkmale zugesprochen. Der Vorfall bei Bellini erweist jedoch leider mehr als deutlich, dass etwas mehr, als reiner Instinkt hinter dem Handeln der Wesen zu stecken scheint. Die Wesen wurden mit einem Motiv entfesselt, welches zu Bellini deutet." Die Stimme Donatis wurde etwas leiser und er schien für einen Moment zu sinnieren. "Die Art der schwarzen Kräfte, die hier Anwendung findet, wirkt auf mich bisher fehlerbehaftet und ungerichtet. Eine Verkettung unglücklicher Umstände, wenn man es milde betrachten will."
Die Mine des Inquisitors wurde wie Eis und er starrte einige Sekunden ins leere. "Den Umstand, dass die Kreaturen schwimmen und womöglich lange unter Wasser bleiben können, müssen wir beim platzieren berücksichtigen. Sie hatten bisher eine eindeutige Affinität zum Hause Bellini und dort sehe ich die höchste Chance, ihnen habhaft zu werden, allerdings gibt es ein wesentliches Problem dabei." Cesare sah die Umstehenden einzeln an. "Die Indizien deuten darauf hin, dass Bellini selbst eines dieser Wesen sein könnte."

Donati umklammerte mit den knochigen Händen die Kannte einer Werkbank, an die er sich rücklings gelehnt hatte. Den letzten Verdacht auszusprechen war ihm nicht leicht gefallen. Die Regeln, welchen die Kreaturen unterlagen schien ihm seltsam verschleiert, doch erinnerte ihn der Fall zunehmend an Gegebenheiten aus der Vergangenheit. Die Mächte des Abgrundes arbeiteten mit Täuschung und Horror, dem schleichenden Gift, welches sie unter die Menschen sähten. Einen klaren Blick für das Unheil schien er mit zunehmenden Alter zu verlieren und einige der Folgerungen mochten sich als fehlerhaft herausstellen. Aber konnte er denn gerade jetzt Schwäche zeigen? Machiavelli nahm seine Aufgabe nicht sonderlich ernst und Adamo war noch so furchtbar naiv. Die Bedrohung hingegen würde sich ausweiten, wenn sie nicht erfolgreich waren. Sei es nur durch ihre Verursacher, oder durch deren entfesselte Höllenbrut. Einige Sekunden genoss der alte Inquisitor die seelige Stille, ehe er sich den Reaktionen der Anwesenden stellte.
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Beitrag von Umbra Fr Mai 04 2018, 14:43

Leonardo verfolgte die Ausführungen des Inquisitors mit sichtlichem Unbehagen – Unbehagen, das womöglich über allgemeines Unbehagen gerade aufgrund des unliebsamen Besuchs hinaus ging. Im Gesicht des Künstlers blitzten Zweifel und Sorge auf, auch wenn er versuchte, seine Miene möglichst neutral zu halten. Spätestens jedoch, als Cesare äußerte, dass er den Verdacht hegte, dass Bellini selbst eine der Kreaturen sein könnte, die San Trovaso gerade geißelten, gelang Leonardo nicht mehr, gelassen zu wirken.
Er zögerte, und eine unangenehme Stille entstand, bevor er sich verlegen mit der Hand über den Nacken fuhr und es wagte, seine Gedanken in Worte zu fassen.
„Nichts für Ungut, Hochwürden“, begann er vorsichtig, „aber meint Ihr nicht, dieser Gedankengang ist etwas...?“, er zögerte erneut und beendete den Satz dann nicht, sondern versuchte eine andere Formulierung:
„Ich meine, die Vorstellung, Bellini könnte eins dieser Wesen sein, klingt ein wenig unwahrscheinlich... will nicht sagen unmöglich, aus wissenschaftlicher Sicht.“
Leonardo lächelte gequält, aber nur kurz.
„Ich bedaure es natürlich, zu hören, dass jemand zu Tode gekommen ist, und auch, dass Bellini nicht wohlauf ist, aber dafür gibt es gewiss eine weltliche Erklärung. Ich will mich nun nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber wenn mich das Studium der Natur eins gelehrt hat, dann dass es für alle Phänomene, so rätselhaft sie im ersten Moment auch scheinen, eine Begründung gibt. Das hat nichts mit Magie zu tun... etwas ‚Magie‘ zu nennen, was man nicht versteht, ist der einfache Weg, aber der einfache Weg ist nicht immer der beste. Verzeiht mir, ich will Eure Arbeit natürlich nicht infrage stellen, doch ich möchte gern vermeiden, dass ein vorschnelles Urteil gefällt wird. Sollten sich Eure Befürchtungen als wahr herausstellen, wären die Umstände recht außergewöhnlich und faszinierend, will ich meinen. Grauenvoll, natürlich“, ergänzte er pflichtbewusst, „aber interessant. Ich könnte die Fallen anpassen, sodass sie auch Menschen festhalten, wenn es das ist, worauf Ihr hinauswollt. Sie würden tatsächlich auch unter Wasser funktionieren, allerdings würde diese Platzierung uns möglicherweise vor ein kleines logistisches Problem stellen.“



Die Art und Weise, in der Giovanni Bellini seine Tochter anstarrte, rief in ihr solches Unbehagen hervor, dass ein Schaudern sie erfasste und sich ihre Nackenhaare aufstellten. Das unwillkürliche Gefühl von purer Angst erfasste sie in diesem Moment, weil sie nicht den Eindruck hatte, dass ihr Vater momentan er selbst war. Dieser Ausdruck in seinen Augen war ihr fremd... sehr fremd. Doch dieser unangenehme, furchteinflößende Moment hielt nur einige, ihr endlos vorkommende Sekunden an. Danach schien sich sein Blick zu klären, als würde er aus einem Tagtraum aufwachen – und sich auch nun wirklich bewusst werden, wer vor ihm stand. Nun huschte Entsetzen in seine Mimik, bevor er sein Gesicht abwandte und hinter seinen zerkratzten Armen verbarg. Im letzten Moment, bevor er auch die Beine anzog und sich so komplett auf dem Bett zusammenkauerte, glaubte Sarah, Tränen zu erhaschen, die an seinen Wangen herabliefen.
„Geh...“, krächzte Bellini schwach und durch seine Arme gedämpft. Seine Stimme klang tatsächlich weinerlich. „Du musst gehen, bevor...“, er schniefte, „... bevor ich dir wehtue.“
Er zitterte nun am ganzen Leib.
„Ich habe sie getötet, Sarah“, wisperte er dann. „Ich erinnere mich wieder. Gott, nein... Blut, so viel Blut...“
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Beitrag von Fade Mo Mai 07 2018, 08:51

Cesares Blick wurde streng, als Da Vinci von Wissenschaft und Magie zu reden begann. Themen, welche selbst in gehobenen Kreisen nur mit bedacht zur Sprache gebracht wurden. Er lies den Künstler ausreden und lauschte seinen Ausführungen konzentriert. Auch wenn dieser seine Worte offenbar vorsichtig wählte, klang doch der deutliche Unglaube hervor, der Donati innerlich krank machte. Natürlich wussten die meisten Menschen nichts von den Abgründen dunkler Kräfte. Nicht nur die Kirche arbeitete hart daran, dem bösen Einhalt zu gebieten.

Als Da Vinci geendet hatte räusperte sich der Inquisitor. Er zog einen der Stacheln, welche er in der Nacht gesammelt hatte aus seiner Robe und legte ihn auf die Werkbank. „Natürlich gibt es eine Begründung für das was hier geschieht und wie ihr es bezeichnen möchtet ist dabei völlig unerheblich Messer Da Vinci. Ich denke doch, dass Sie mir beipflichten, dass diese Wesen, die Venedig so plötzlich befallen und unter anderem einen Hauptmann der Wache getötet haben, in vielerlei Hinsicht bereits außergewöhnlich und grauenvoll faszinierend sind, oder etwa nicht? Ich betreibe meine Aufgabe bereits seit Jahrzehnten und habe Dinge erlebt, welche Sie mit Bestimmtheit äußerst Interessant gefunden hätten. Ich hoffe inständig, dass meine Befürchtung bezüglich Messer Bellinis zu weit geht, doch seid euch versichert, dass ich dergleichen nicht äußern würde, wenn ich aufgrund meiner Erfahrung und der rapiden Entwicklung des Falles, nicht auch genau dieses Phänomen in Betracht ziehen müsste. Vernunft ist ein kostbares Werkzeug des menschlichen Geistes, aber es würde euch gut tun, etwas mehr Demut dem gegenüber an den Tag zu legen, dass ihr noch nicht kennt. Während wir über Pater Girolamo glücklicher Weise etwas mehr Kontrolle besitzen, befindet sich Bellini in einem mehr als besorgniserregenden Zustand. Ich bin nicht sicher, ob ihm noch zu helfen sein wird und die Geschwindigkeit, in der die Angelegenheit voranschreitet fordert uns zum Handeln. Es heisst, ihr wäret ein sehr kreativer Mann, daher kann sich eure Mithilfe als nützlich erweisen, jedoch gibt mir inzwischen eure Verbindung zwischen Bellini und seiner Tochter zunehmend zu denken Messer Da Vinci. Könnt ihr mir aus eurer Sicht der Dinge darlegen, was jemanden wie die Lettas dazu bringen könnte, jemanden wie Bellini etwas derart diabolisches anzutun, wie wir es inzwischen feststellen mussten? Aus eurer gemeinsamen Geschichte mit ihm müsstet ihr ja gewisse Eindrücke besitzen.“

Der Inquisitor wirkte äußerlich sehr ruhig. Die meisten der betroffenen Faktoren schienen gerade in Bewegung und eine Chance zur raschen Aufklärung des Falles war in greifbare Nähe gerückt.
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Beitrag von Elli Mo Mai 07 2018, 09:58

Salvatore ließ sich von der Überheblichkeit von Donati nicht aus der Reserve locken.
"Auch wenn ich verletzt wurde, erfreue ich mich bester geistiger Gesundheit." Fast schon beleidigend war diese Frage gewesen. Aber so war es nun mal mit kleingeistigen Menschen in solch verantwortungsvollen Positionen. Hier war dringend ein Gespräch nötig. Der alte Zausel sollte keinerlei Macht mehr haben, weder in Venedig, noch sonst irgendwo auf dieser Welt. Er musste dringend ein paar Zeilen an seine Gönner versenden. So ging das nicht weiter.
Das Bellini selbst zu einem solchen Monster werden könnte, erschien Salvatore erst völlig absurd. Andererseits...wer kannte nicht die wirren Geschichten von Vampieren oder Werwölfen? Als die Pest ausbrach, hatten sich auch so viele sicher gefühlt, doch treffen konnte es doch jeden, oder?
Salvatore schluckte, als ihm bewusst wurde, dass er vielleicht infiziert sein könnte. Ein solch hässliches Biest wollte er bei aller Liebe nicht sein. Die Vorstellung daran vernebeltem ihm die Sinne.
Er konnte gerade nichts zur Unterhaltung beitragen, musste abwarten, wie das weiter gehen sollte.
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Beitrag von Angela Dragon Di Mai 08 2018, 11:32

Was passierte nur mit ihrem Vater? Sarah schwankte zwischen Angst und Verzweiflung. Und dem unbändigen Gefühl die Flucht ergreifen zu müssen. Jedoch wollte sie es nicht glauben, was er von sich gab. Sicher lag es an dem hohen Fieber, das ihn quälte. Bestimmt musste es daran liegen. Noch nie hatte sie ihren Vater derartig erlebt. Er strotze sonst immer vor Selbstbewusst sein und Stolz.
Eine der wenigen Dinge, die Sarah sehr an ihm schätzte.
Zögerlich streckte Sarah ihren Hand nach ihrem Vater aus. Am ganzen Leib zitternd, versuchte sie die Angst zu unterdrücken, die fast schon ohnmachtig stark geworden war. Auf diesem Bett lag ihr zusammengekauerter Vater und kein Monster! Bestimmt gab es für alles eine logische Erklärung!
Jedoch konnte Sarah das Zittern in ihrer Stimme nicht unterdrücken. "Ich bin mir sicher, dass ihr mir nicht weh tun werdet, Vater. Und ich glaube auch nicht, dass Blut an euren Händen klebt. Bitte erzählt mir, was passiert ist. Lasst mich eure Unschuld beweisen und helfen!"
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Beitrag von Umbra So Mai 13 2018, 00:08

Leonardo da Vinci zeigte deutliche Anzeichen von Unbehagen, als er erkannte, dass er sich doch vielleicht zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Verlegen strich er sich mit der Hand über den Nacken. Der Versuch, sein Lächeln aufrechtzuerhalten, während er dem Inquisitor lauschte, wirkte gequält und Nervosität schien sich in ihm breit zu machen – besonders als Cesare seine Rede mit Worten endete, aus denen deutliches Misstrauen hervorging.
„Ich wollte keinen Mangel an Demut zeigen, verzeiht“, antwortete Leonardo zugleich in diplomatischem Ton und deutete eine leichte Verbeugung an.
„Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass wir uns in einer wohl außergewöhnlichen Situation befinden, in der wir uns keine Fehler aufgrund Voreingenommenheit erlauben dürfen. Ich stehe euch und der Kirche nach bestem Wissen und Gewissen zu Diensten, Inquisitor. Salvatore bürgt gewiss für mich, nicht wahr?“
Er suchte kurz den Blickkontakt seines Freundes, sprach aber lückenlos weiter, während er sich wieder der Aufmerksamkeit des Inquisitors stellte.
„Tatsächlich bin ich, um offen zu sein“, gab der Künstler zu bedenken, „nicht der geeignetste Ansprechpartner, was die Bellinis betrifft. Oder die Lettas. Ich bin viel auf Reisen und diese Bleibe mag in Gemeinde von San Trovaso liegen, aber sie ist nur eine vorübergehende Unterkunft von vielen – ich komme nicht von hier und werde auch nicht lange bleiben. Ich residiere immer dort, wo mich meine Aufträge hinführen“, erklärte er, „... und wenn ich nicht gerade durch das Land reise, bin ich fast rund um die Uhr in meiner Werkstatt oder eben dort, wo ich meine Arbeit verrichten soll. Das bringt mich in die Situation, dass ich eher selten nähere Bekanntschaften schließe und auch Klatsch meist an mir vorbeigeht. Über die Lettas vermag ich Euch überhaupt nichts zu sagen und über Giovanni Bellini weiß ich fast ebenso wenig. Ich kann Euch versichern, dass es da keine Verbindung gibt, dass Euch beunruhigen müsste. Man kennt sich, flüchtig“, betonte er, „aber außer Oberflächlichkeiten haben wir nichts ausgetauscht. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er viel von mir hält, um es vorsichtig zu formulieren. Gewiss ist er ein talentierter Mann, doch leutselig würde ich ihn nicht nennen. Zumindest mir gegenüber hat er sich sehr abweisend gezeigt. Er fürchtet wohl, ich könnte ihm die Kundschaft streitig machen, wenn ich das so frei äußern darf. Aber wirklich schlecht kann ich nicht von ihm sprechen“, stellte er klar.
Leonardo wählte einen sehr neutralen Tonfall, der zu seiner Aussage passte.
„Er machte auf mich, abgesehen davon, bisher immer einen sehr aufrichtigen, korrekten Eindruck“, teilte Leonardo mit. „Zutrauen würde ich ihm die Verwicklung in eine diabolische Sache, wie Ihr es nennt, nicht, nein... Es könnte natürlich sein, dass er den Lettas irgendwie auf die Füße getreten ist, oder umgekehrt. Ein einfacher Mensch ist er, wie ich bezeugen kann, nicht unbedingt... aber Gott bewahre, ich kann dazu wirklich keine Aussage treffen. Ich will nicht spekulieren.“
Leonardo schüttelte an dieser Stelle leicht den Kopf und lächelte entschuldigend (was immer noch gequält wirkte).
„Verzeiht“, entschuldigte er sich erneut, „eine Hilfe kann ich Euch in dieser Hinsicht nicht sein. Allerdings“, fügte er, das Thema wechselnd, an, „vermag ich es, anders einen Teil beizusteuern.“
Sein Blick fiel auf den Stachel, den der Inquisitor so betont auf der Werkbank platziert hatte. Leonardo deutete mit einer Handbewegung an, danach greifen zu wollen – er erkundigte sich allerdings, wieder Blickkontakt zum Inquisitor suchend, mit der Frage „Darf ich?“, ob ihm dieses Vorhaben gestattet war.



Giovanni Bellini kauerte zitternd auf Leonardos Bett, scheinbar visuell gar nicht wahrnehmend, dass Sarah sich bewegte. Er hatte Kopf und Gesicht immer noch zwischen seinen angewinkelten Armen vergraben. Selbst seine Stimme zitterte, während er Sarah tatsächlich antwortete. Irgendwie klang er benommen, vielleicht war es tatsächlich der Fieberwahn, der aus ihm sprach.
„Es ist wie die Erinnerung an einen Traum“, schluchzte er, „– flüchtig und unscharf. Doch es ist geschehen, ich weiß es, es ist geschehen.“
Das Entsetzen war ihm anzuhören, als er lautstark schluckte und dann fortfuhr: „Diese Schreie... doch ich habe nicht aufgehört. Ich habe Sie einfach in Stücke gerissen.“
Er schien zu zögern, er schniefte.
„Ich schmecke ihr Blut, jetzt in diesem Moment“, wisperte er dann mit bebender Stimme. „Ich bin wach, ich bin wach, ich träume nicht. Sowas träumt man doch nicht... Du musst gehen. Gehen. Einfach gehen. Lass mich und bring dich in Sicherheit.“
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Beitrag von Elli Mi Mai 16 2018, 10:04

Salvatore blickte von seinen Notizen hoch. Sich für jemanden zu verbürgen war eine große Sache. Das sein Name mit dieser ganzen Angelegenheit besudelt war, passte ihm schon nicht, aber er musste abwägen wie hier der Nutzen für ihn sein würde.
"Selbstverständlich verbürge ich mich für Euch da Vinci. Nur ein Kleingeist mit geistiger Umnachtung würde Zweifel daran hegen, dass ein solch genialer Geist wie ihr es seid, mit einer solchen Sache etwas zu tun haben könntet!
Er sah wieder auf seine Notizen herab, Donati ging ihm gehörig auf den Senkel. Er hatte die Truppe in dieser Sache keinen Zentimeter nach vorne gebracht. Stattdessen waren alle Erkenntnisse lediglich wegen IHM, Salvatore, zusammen getragen worden. Der alte Zausel schmückte sich mit fremden Federn und er konnte ihn schon eine Weile nicht mehr Ernst nehmen.
"Statt Reden zu schwingen, Donati, solltet ihr vielleicht mal Lösungsvorschläge hervorbringen. All eure Ideen, ließen uns bisher nur wirr durch die Stadt laufen und dabei dreckig werden. Langsam wird es Zeit, dass ihr beweist warum ihr überhaupt Inquisator seid."
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Beitrag von Angela Dragon Mi Mai 16 2018, 11:09

Es musste das Fieber sein, dass ihren Vater so wirre Dinge sprechen ließ. Wie könnte er jemanden töten oder in Stück reißen? Behutsam legte sie ihre Hände auf seine Unterarme und versuchte ihrem Vater ins Gesicht zu sehen. Leise und bedächtig fing sie reden an, um ihn nicht noch mehr aufzuwühlen. "Ich bin in Sicherheit so lange ich an euer Seite verweile Vater. Bitte. Ihr habt hohes Fieber und redet Wirr. Ihr seid kein Mörder oder eine Bestie. Ich habe die Bestien gesehen.
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Beitrag von Fade Mi Jun 06 2018, 12:26

Donati lauschte Da Vinci`s Worten mit schwer deutbarer Ruhe. Machiavellis Kommentar kam in einer Wortwahl, die nur wenig Zweifel am nervlichen Zustand des Kardinalsdiensers lies. Cesare griff zunächst nach dem Stachel vom Friedhof und reichte ihn Leonardo. Der Tonfall seiner Stimme zeugte von einer Spur Zorn, den vielleicht der harsche Wortschwall Salvatores ausgelöst hatte, als er Leonardo bei der Übergabe des Beweisstücks antwortete.
„Ich habe die Lage ganz gewiss nicht nur unter einem Gesichtspunkt betrachtet und die Fülle an Ereignissen lässt viele Möglichkeiten zu, die es noch zu eliminieren gilt. Das Potential der Bedrohung für diese Stadt erscheint nach dem, was wir letzte Nacht mit eigenen Augen sahen jedoch durchaus angemessen, um ein paar drastische Schritte zu rechtfertigen, welche der Gefahr Einhalt gebieten könnten. Wenn Ihr Bellini tatsächlich nur flüchtig kennt, wirft der Umstand, dass er euch gestern erst eine gusseiserne Pfanne hinterher warf, doch wenigstens beachtenswert, da derartiges Verhalten nun nicht seinen Ruf widerspiegelt. Überhaupt ist die Rolle dieses Mannes im finsteren Spiel bedeutsam und jedes Detail von unschätzbarem Wert.“

Ohne seine Haltung gegenüber Da Vinci zu ändern, drehte sich das Haupt des Inquisitors nun Salvatore zu. „Die Angelegenheit scheint euch nicht schnell genug vonstatten zu gehen, Messer Machiavelli. Auch wenn bereits Maßnahmen in vielerlei Richtung unternommen sind, so könnt ihr uns sicher einen Weg aufzeigen, die ganze Geschichte zu beschleunigen, denn in meiner richterlichen Eigenschaft sehe ich gegenwärtig noch furchtbar viele ungeklärte Fragen, die es zu behandeln gilt. Ein siebter Sinn oder ein Geistesblitz eures messerscharfen Verstandes wäre ein hervorragender Weg, die vielen Worte hier abzuschließen, die euch so langweilen.“ Die eisgrauen Seelenspiegel Donatis sahen Salvatore dabei ungerührt und kalt an.
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Beitrag von Elli Di Jun 12 2018, 10:18

"Ich habe genug Hinweise und Geistesblitze an Euch weitergegeben, die ihr ungehört gelassen habt. Nun soll ich Euch wieder aus der Misere helfen? Statt hier große Reden zu schwingen, könnte da Vinci bereits mit dem Bau der Fallen beschäftigt sein, würde er sich nicht mit euren Verdächtigungen beschäftigen müssen."
Salavtore hatte nun wirklich langsam genug von der ganzen Sache. Nichts kam voran und dieser Gockel von Inquisator tat nichts, als große Rede schwingen und unbescholtene Bürger Straftaten anzudichten um seine eigene Unzulänglichkeit zu überspielen. Er überlegte ernsthaft morgen seine Sachen zu packen und einfach nach Hause zu reisen. Er würde ein paar Abhandlungen veröffentlichen und den Verdienstausfall so ausgleichen. Das war doch alles eine Farce! Nichts weiter.
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Beitrag von Umbra Mo Jul 02 2018, 15:32

Leonardo da Vinci bemühte sich um ein Lächeln, auch wenn es ihm sichtlich schwerfiel. Die schlechte Laune des Inquisitors schien ihm nicht zu behagen, sondern ihn von Augenblick zu Augenblick unruhiger zu machen.
„Ich will nur behilflich sein“, versuchte er diplomatisch zu retten, was zu retten war, „das versichere ich Euch nach bestem Gewissen. Von welch drastischen Schritten Ihr auch sprechen mögt – zumindest die Fallen kann ich für Euch bauen und meine bescheidene Meinung preisgeben.“
Etwas verunsichert blickte er zwischen dem Inquisitor und Salvatore hin und her. Seine Aufmerksamkeit fiel dabei auch kurz auf Adamo, der dieses ganze Gespräch aus dem Hintergrund zu beobachtete, ohne sich selbst zu beteiligen.
„Streit“, merkte Leonardo im beschwichtigenden Tonfall an, „wird niemanden von uns in dieser Lage weiterbringen, schätze ich.“
Er versuchte, dem Cesares Aufmerksamkeit mit einer zuversichtlichen Miene zu kontern, ließ dann aber doch den Blick auf den Stachel in seinen Händen sinken, als er den Augenkontakt nicht lange aufrechterhalten konnte. Er drehte, dabei selbst etwas eingeschüchtert wirkend, das unheilvolle Zeugnis der Existenz der Bestien zwischen seinen Fingerspitzen.
„Wenn…“, setzte er an und hielt plötzlich inne – nicht nur mitten im Satz, sondern auch in den nervös wirkenden Bewegungen seiner Finger. Leonardos Blick ruhte noch einen Moment auf dem Stachel, anschließend wagte er scheinbar doch, den Augenkontakt zum Inquisitor versuchen und verwarf offenbar das, was er erst hatte sagen wollen.
„Nun“, äußerte er stattdessen, „ich werde Eure Anmerkungen bezüglich der Konstruktion der Fallen berücksichtigen, Inquisitor. Ich versichere Euch, dieser Auftrag ist bei mir in guten Händen. Ihr habt sicher noch andere Vorbereitungen zu treffen. Ich will Euch selbstverständlich nicht vor die Tür setzen“, fügte er sofort, wieder diplomatisch lächelnd an, „aber dürfte ich vorschlagen, dass Ihr mich weiterarbeiten lasst?“
Leonardos Blick schweifte kurz vom Inquisitor zu Salvatore und wieder zum Inquisitor zurück.
„Ich stehe Euch natürlich jederzeit zur Verfügung, solltet Ihr weitere Fragen haben, doch die Zeit drängt, wenn ich die Fallen bis zur Abenddämmerung fertigstellen soll.“



Sarah spürte die fiebrige Hitze und das Zittern ihres Vaters, als sie ihre Hände an ihn legte. Er verkrampfte sofort unter ihrer Berührung und schien sich dagegen zu wehren, dass sie seine Unterarme bewegte, doch diese Bemühung fiel so kraftlos aus, dass Sarah keine Mühe aufwenden musste, sich darüber hinwegzusetzen. Giovanni wirkte in diesem Moment nicht nur gesundheitlich, sondern auch emotional recht angeschlagen. Tränen liefen über sein von Trauer und Schmerz verzerrtes Gesicht, das er halb im Kissen vergrub.
„Nein, fort von mir“, krächzte er benommen. „Ich werde dir wehtun, so wie ihr. Sie wollte auch nur helfen... hat mir vertraut.“
Schluchzend wand ihr Vater sich aus Sarahs Griff und blickte sie nun aus geröteten, tränenverquollenen Augen an. Auch wenn die Tränen seine Sicht verschleiern mussten, fokussierte er Sarah eindringlich.
„Sie hat mich angefleht, aufzuhören, doch ich konnte nicht... wollte nicht. Ich wollte das doch nicht.“
Er zögerte kurz, wobei er sich zu überwinden schien, weiterzusprechen. „Ich habe sie geliebt, verstehst du? Ich konnte es trotzdem nicht verhindern. Ich habe... ich habe das Haus zerstört. Ich habe ihr Blut vergossen und dann... mich dann an ihrem Fleisch gelabt.“
Giovanni wimmerte, noch immer unter Tränen, was aber dann in ein Würgen umschlug. Er schaffte es gerade noch, seinen Kopf über die Bettkante zu bringen, bevor er sich hustend auf den Boden übergab.
„Ich bin eine Gefahr“, keuchte er, während er kurz durchatmete, doch sein Magen ließ ihm noch keine Ruhe.
„Oh Gott... Gott, vergib mir.“
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DidS - Teil II: Dämonenjagd - Seite 9 Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Angela Dragon Di Jul 17 2018, 12:52

Die Worte konnten unmöglich wahr sein. Nicht eine Silbe wollte Sarah glauben. Ihre Hände zitternden. Eisige Angst kroch in ihren Eingeweiden hoch. Das was ihr Vater da sagte konnte, nein durfte nicht wahr sein. Hastig schlug sie eine Hand vor den Mund um den leisen Aufschrei zu ersticken, ehe ihn falsche Ohren zu hören bekamen.
Ihr Vater soll wirklich dieses grausame Monster sein, dass Nachts durch Venedig wandelte? Hatte sie ihn etwa in dieser einen Nacht gehört?
Nein. Das widersprach jeglicher Vernunft. Es gab keine Dämonen. Sicher musste das Fieber ihm diese Wahnvorstellung bescherren. Wie konnte es sonst anders sein.
Die Dämonen auf dem Friedhof waren nur wilde Bestien. Verborgen unter einer Verkleidung. Aber wie erklärten sich dann die Kratzer auf ihren Leib ihres Vater?
Bleich wie der Mond, nahm Sarah langsam ihre Hand vom Mund weg.
"Die Kratzer auf euren Leib... Vater... wie kamen sie dorthin? Mit Mühe gelang es ihr, das Zittern aus ihrer Stimme zu verbannen. In erster Linie wollte sie die Vernunft walten lassen und keinen närrischen Glauben an den Teufel und seine Helfer. Nur ihr Herz wollte nicht so recht ihrem Verstand gehorchen. So laut wie es pochte, hatte sie Angst, es würde dem Inquisitor verraten, dass sie hier war.
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DidS - Teil II: Dämonenjagd - Seite 9 Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Elli Di Jul 24 2018, 08:20

Salvatore stand leise seufzend von seiner Sitzgelegenheit auf. Würde die Truppe nun endlich von alleine gehen? Er wollte Leonardo unter keinen Umständen alleine zurück lassen, mit seiner Situation im Obergeschoss. Doch mit zu gehen, damit alle seine Werkstatt verliessen um dann SCHON WIEDER durch die Gegend zu gehen, schienen ihm eine noch schlechtere Alternative. Seine Füße schmerzten seit Tagen, jeder Schritt schien mit Brennnesseln unterlegt zu sein, seine Ballen fühlten sich an, als liefe er mittlerweile auf rohem Fleisch. So viele Schritte wie er bisher zurückgelegt hatte, um diesen Fall zu klären, ging er normalerweise in sechs Monaten. Wofür gab es Kutschen? Er war doch kein billiges Fußvolk! Er war der Spross eines edlen Geschlechtes, der die Krönung der Familiengeschichte sein würde.
Gerade als er so wunderbar im Selbtsmitleid versank, hörte er Geräusche von oben. Es klang wie ein Husten im ersten Moment, begleitet von einem plätschernden Geräusch. Salvatore wurde heiß. War es denn wohl nicht möglich seinen Mageninhalt für ein paar Minuten unter Kontrolle zu haben?
Er hustete laut auf, in der Hoffnung damit die anderen Geräusche zu verdenken. "I---Ich muss-----mich verschluckt haben." röchelte er dramatisch.
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