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DidS - Teil II: Dämonenjagd

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DidS - Teil II: Dämonenjagd - Seite 7 Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Darnamur Di März 14 2017, 02:42

"Nein...", Umbertos Blick schweifte in die Ferne. "Wir sollten uns aufmachen."
Das Bellini nicht ganz bei sich war, das hatte er schon bei ihrer letzten Zusammenkunft in gewissem Maße registrieren können. Dennoch warfen die Worte von Cesares Knaben Fragen auf. Irgendetwas anderes war in der Zwischenzeit geschehen, von dem er noch nichts wusste. Verletzt. Ein erneuter Einbruch wie Bellini es titulieren würde? Umberto verspürte keinerlei Mitleid mit dem Mann. Er hatte seine Schicksal nur zu verdient; in gewisser Hinsicht freute er sich sogar darüber, dass der Mann nun für sein unkooperatives Verhalten, seine Lügen und den Versuch ihn mit seiner Bratpfanne totzuschlagen bezahlte. Außerdem hatte er ihn beim Kardinal angeschwärzt, was Umbertos Empathie gegenüber dem Künstler nicht unbedingt steigerte.
Dennoch war es das Sinnvollste, wenn der Arzt so schnell wie möglich beim Ort des Geschehens ankam. Den Tod wünschte er Bellini nicht. Es gab nur einen Mann, dem er das wünschte und dem wünschte er sogar noch schlimmeres.
Abgesehen davon: Der Maler war ein wichtiger Zeuge. Und dieses Mal, unter der Präsenz des Inquisitors, würde er sich vielleicht doch dazu bereit erklären, nachzugeben und mit der Wahrheit herauszurücken. Nicht nur sein Leben stand auf dem Spiel, sondern womöglich das vieler weiterer Venezianer.
Während sie mit eiligen Schritten das Straßenpflaster San Trovosos überquerten, wandte sich Umberto wieder an Fraticelli: "Nun, Dottore, was wollten sie sagen...?"
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DidS - Teil II: Dämonenjagd - Seite 7 Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Elli Di März 14 2017, 11:00

Die Worte die sein alter Freund ihm sagte, waren nicht das was er hören wollte. Er war fest davon ausgegangen das Bellini, ihm sofort die Hand seiner Tochter zusprechen würde.
Nun sollte er nur die Nummer 2 sein? Wie konnte das bloß sein? War das Fieber von Bellini so hoch, dass er nicht mehr Herr seiner Sinne war? Das musste es sein.
Andererseits hatte er gerade im Falle eines Falles die Vormundschaft über Sarah zugesprochen bekommen. Zum ersten Mal erwies es sich als positiv, dass der Inquisator anwesend war. Er hatte es ebenso gehört und würde dies auch sicher bezeugen. So Gesetzestreu wie er nun mal war und sein musste.
Das öffnete Salvatore neue Möglichkeiten, würde er es nicht schaffen, seinen Nebenbuhler zu vergrötzen, musste vielleicht Bellini verschwinden. Das war zum Wohle der Menschheit gedacht! Nur er und Sarah konnten so kluge und schöne Nachkommen zeugen, dass sich der Fortbestand der Menschheit rentieren würde!
Er blieb in der Nähe von Bellini, nun musste er wachsam sein.
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DidS - Teil II: Dämonenjagd - Seite 7 Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Angela Dragon Mo März 20 2017, 06:39

Verwirrt machte sich Sarah am Herd zu schaffen. Es dauerte bis das Feuer fröhlich vor sich hinloderte und das Wasser im Topf erhitzen anfing. Zeit genug um ihre Gedanken freien Lauf zu lassen. Was war hier wirklich passiert und wo war das Dienstmädchen abgeblieben?
Ihre Hände an ihre Ellbogen verkrallend blickte sie zum Wohnbereich. Dort wo alle Männer versammelt waren. Ihr Verlobter war auf dem Weg hierher, Salvatore und der Inquistor sprachen mit ihrem Vater und sie konnte nichts weiter tun als Wasser zu erhitzen?
Frustriert auf die Unterlippe beißend schlich sie einige Schritte an die Tür. Vielleicht konnte sie doch ein paar Worte erhaschen was dort gesprochen wurde. Ihr Vater war kein böser Mensch! Was auch immer hier passierte konnte unmöglich sein Werk gewesen sein. Noch frustrierterender war die Erkenntnis, dass keines der gemurmelten Worte ihres Vaters verständlich an ihr Ohr gelangte.
Diese Ungewissheit war schlimmer als jede Folter die man ihr vielleicht noch androhen würde. Ja wer weiß, am Ende bezichtigte man ihren Vater und sie der Hexerei!
Nein, sie durfte auf keinem Fall die Nerven verlieren. Tief durchatmend kehrte sie zum Ofen zurück. Das Wasser war endlich erwärmt.
Es in eine Schüssel schüttend kreisten ihre Gedanken bereits wieder um die zerstörten Möbel. Frische Tücher aus einem Schranken holend taten diesem keinem Abbruch. Es musste einen Zusammenhang geben zwischen den Angriff auf dem Pater und ihrem Vater. Nur welchen?
Das Grab machte es nicht leichter es in einem ganzen Bild zu erkennen. Doch eindeutig musste dieser Mann der geflohen war damit etwas zu tun haben. Oh wie gern würde sie sich jetzt mit Da Vinci unterhalten. Nur um ihre verworrenen Gedanken zu klären. Seltsam, dass sie ausgerechnet bei diesem Mann ihr es gelang. Seine Nähe machte sie weder schüchtern noch verlegen. Es war beinahe wie die Gesellschaft einer Frau nur ohne dieses heuchlerische Getue.
Tief durchatmend betrat Sarah den Wohnraum. Darauf achtend keinem der Anwesenden in die Augen zu blicken, hob sie nur etwas die Stimme.
Verzeiht... ich würde gerne die Wunden meines Vaters reinigen...
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DidS - Teil II: Dämonenjagd - Seite 7 Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Fade Mo März 20 2017, 19:37

Cesares Gesichtszüge wirkten maskenhaft, während er den Erklärungsversuchen Bellins stumm lauschte. Die Variante, welche der angeschlagene Künstler von sich gab, überraschte den Inquisitor nicht, den Sie entsprach in etwa einer der Versionen, wie er sie schon wiederholt zu Ohren bekommen hatte. Dennoch war nicht zwingend von einer Schuld des Malers auszugehen und die Worte konnten tatsächlich einen Teil der Fakten widerspiegeln.

Das Bellini sich schließlich Machiavelli gegenüber zu persönlichen Angelegenheiten hinreißen ließ, missfiel dem Inquisitor. Es gab hier bei weitem wichtigeres zu bereden und es war offensichtlich, dass Sarahs Vater im Moment kaum noch mehr von sich geben konnte. So nickte Donati nur, als Sarah sich Gehör verschaffte und zog dabei Salvatore auf die Seite. „Nun gut. Kümmert euch um euren Vater. Ich bin sicher Adamo wird mit dem Dottore gleich hier sein. Wir müssen uns hier dringend noch weiter umsehen, da jeder Fund nun wesentlich für die Klärung der Situation sein kann.“

Cesare zog den Kardinalsdiener aus dem Raum, wobei seine knöcherige Hand auf dessen Schulter keinen widerspenstigen Fluchtversuch zu ließ. Mit leiser Stimme raunte er ihm zu. „Es gibt Arbeit für uns. Ich habe nirgendwo Einbruchsspuren an den Fenstern gesehen. Wenn sich keine der Bestien auf offensichtlichen Weg Einlass verschafft hat, so sinkt die Anzahl möglicher Szenarien beträchtlich. Wir müssen jedenfalls das Haus durchsuchen. Sollten die Wesen es tatsächlich Regelmäßig heimsuchen, eignet es sich vortrefflich als Falle. Zudem ergibt sich die Frage, wieso sie gerade diesen Ort beziehungsweise Messer Bellini Ziel ihrer Streifzüge ist. Eine dringende Möglichkeit, die wir kontrollieren müssen, stellt der Keller dar. Nehmen Sie sich eine Lampe. Wir werden zunächst dort unten nach Hinweisen Ausschau halten und machen Sie sich auf das Schlimmste gefasst.“

Auch Cesare sah sich nach einer geeigneten Beleuchtungsmöglichkeit um und hielt seinen Stock fest umschlungen. Er wollte nicht viel Zeit verlieren, da es ihm persönlich auch nicht behagte, Sarah und ihren Vater zu lange aus den Augen zu lassen, doch die rasche Fährtensuche war wichtig und Machiavelli alleine konnte er damit nicht betrauen.
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DidS - Teil II: Dämonenjagd - Seite 7 Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Umbra Mo Apr 03 2017, 17:00

Dottore Emilio Fraticelli nickte bedächtig, als Umberto zustimmte, sich auf dem Weg zum Patienten zu unterhalten, und entschuldigte sich kurz, um seine Arzttasche zu holen. Nachdem er wieder an der Tür aufgetaucht war, schloss er sie hinter sich und trat, in Begleitung von Umberto und Adamo, zügig den Weg in Richtung des Hauses Bellini an. Fraticelli brauchte keine Führung durch die Gassen San Trovasos, er schien sich hier bestens auszukennen und zu wissen, wo das Ziel lag.
Dem untersetzten Doktor schien das Tempo, obwohl er es selbst angab, nicht vollkommen zu liegen. Schnell bildeten sich Schweißtropfen an seiner Stirn und seinem speckigen Hals und atmete er schwer, was besonders auffiel, während er, wie gewünscht, mit den Worten fortfuhr, die er an Umberto hatte richten wollen, als Adamo ihn unterbrochen hatte.
„Ich wollte sagen“, antwortete der Arzt, „dass ich nicht weiß, ob ich Euch alle Fragen beantworten kann, die Ihr vielleicht zu stellen gedenkt. Im Grunde weiß ich nicht sehr viel über den Toten. Als ich eintraf, konnte ich nichts mehr für ihn tun. Er war bereits verstorben. Es sprach alles für ein Herzversagen. Tragische Umstände... hat den Leuten sicher die Feier vermiest, aber für mich war damit der Fall fast erledigt. Ich bot an, Pater Donetti zu informieren, aber das wollte Signore Letta persönlich übernehmen. Seitdem habe ich nichts mehr mit diesem Ferraro tun – von einer Grabschändung höre ich von Euch nun auch das erste Mal.“



Als Inquisitor Cesare Donati darauf bestand, Salvatore mitzunehmen, hatte Sarah unverhofft Platz und Ruhe, um sich mit ihrem Vater zu befassen. In den wenigen Momenten ihrer Abwesenheit hatte sich sein Zustand nicht verbessert, im Gegenteil. Er wirkte kraftlos, wie er dort fiebrig in seinem eigenen Schweiß lag, und er wirkte noch blasser als zuvor, sodass sich die Kratzer, mit denen er übersät war, noch röter von seiner Haut abhoben.
Das Atmen schien ihm schwerzufallen, doch war er genug bei Sinnen, um Sarah sofort mit seinem Blick zu fixieren. Etwas ungewöhnlich Trauriges lag in seinen Augen, vielleicht auch Angst. Es war überhaupt ungewöhnlich, dass er Gefühle zeigte. Möglicherweise fehlte ihm gerade einfach die Kraft dazu, kalt und abweisend zu sein.
Vom großen Künstler Giovanni Bellini war im Moment nicht mehr viel übrig. Er ließ Sarah gewähren, als sie an ihn herantrat, ließ dann jedoch nur wenige Sekunden vergehen, bevor er sich träge umsah, als wollte er überprüfen, mit ihr allein zu sein, und sich dann flüsternd an sie wandte.
„Hüte dich vor dem Inquisitor“, sprach er schwach.
„Er glaubt mir nicht, ich weiß es. Er wird mir den Prozess machen und...“, mit einem Mal zuckte er zusammen und seine Mimik verzerrte sich vor Schmerz. Ein leises Stöhnen drang über seine Lippen und seine Hände wanderten zu seinem Bauch, denn er sich nun begann, zu halten.
Erst nach einigen Atemzügen fuhr er fort: „... und das werde ich nicht durchstehen. Doch du musst jetzt nicht an mich, sondern an dich und deine Zukunft denken. Vincenzo Abbiati ist ein rechtschaffener Mann. Sein Sohn wird es auch sein. Also wende dich von mir ab, mein Kind, damit sie es nicht von dir tun. Verleugne und beschuldige mich, wenn es sein muss, damit du über jeden Verdacht erhaben bist und ein unbeschwertes Leben außerhalb meines Schattens führen kannst.“
Nun griff er nach Sarahs Hand und suchte eindringlich Blickkontakt.
„Dies ist ein Abschied. Ich wünsche nicht, dass du mich im Kerker besuchst. Sie werden mich foltern. So sollst du mich nicht sehen. Behalte mich als freien Mann in Erinnerung. Und egal, was du hörst, egal, ob ich gestehen werde: Ich bin unschuldig, Sarah. Ich bin mit den Dämonen nicht im Bunde, die mich heimsuchen.“
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DidS - Teil II: Dämonenjagd - Seite 7 Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Darnamur Di Apr 25 2017, 01:52

Als Umberto bemerkte, dass das angesetzte Tempo dem Dottore nicht bekam, verlangsamte er seine Schritte ein wenig. Ob sie nun eine Minute früher oder später ankamen, würde wohl auch nicht mehr viel ändern. Seine blauen Augen, denen ein grauer, kalter Glanz innewohnte, wanderten über die Häuserfassaden und Kanäle der Stadt; über die Passanten, die sie gar nicht wahrzunehmen schienen. Alles sah aus, wie immer. Wie jeden Tag, an dem er diese Straßen entlang spazierte, das Glitzern der Sonne auf dem Wasser und den wolkenlosen Himmel genoss. Und doch hatte sich etwas verändert. Es war nur ein Gefühl, aber es regte sich unangenehm und schauerlich in seinem Inneren, dass er es nicht ignorieren konnte. Wie ein sich windender Wurm, der ihm im Schlaf durch den Rachen in den Magen gekrochen war und dort nun schleimig und kalt umher kroch. Es war eine bizarre Einbildung, die ihm in den Sinn kam, aber er fühlte sich wirklich nicht gut. Es rumorte in ihm und er wusste, womit es zusammenhing. Nämlich mit den unheimlichem Wesen, dass er letzte Nacht erblickt hatte.
Ja, er hatte gesagt, es sei nur ein Tier. Er hatte es sich eingeredet, weil er nicht an das glaubte, was er meinte gesehen zu haben. Doch Fakt war, dass die Physiognomie dieses Geschöpfes so fremdartig gewirkt hatte, dass er sie mit keinem anderen Tier in Verbindung bringen konnte, das ihm bekannt war. Es war ein Wesen, dass fehl am Platz wirkte, nicht nur in dieser Stadt, sondern allgemein in dieser Welt. Und das ließ Umberto frösteln und drückte bleiern auf sein Gemüt. Hatte er sich all die Jahre geirrt...? Waren Dantes Worte mehr als nur Poesie und die Vorstellungen eines Freigeistes von der Hölle? Es nagte an ihm und die nur allzu gewöhnlich wirkende Umgebung dieses ihm so vertrauten Stadtviertels, wirkte dadurch in diesem Moment selbst auf gewisse Weise absonderlich und trügerisch.
Er rief sich zur Konzentration auf, als der Dottore schließlich wieder zu sprechen begann, auch wenn das Gefühl, das er verspürte, nicht schwand. Er lauschte den Worten des schon etwas älteren, untersetzten Mannes. In Gedanken verloren, nickte er, als Fraticelli mit dem Gesagten zu einem Ende kam. Es war im Grunde das Gleiche, was auch schon die beiden Lettas erklärt hatten. Keiner wusste von etwas, Herzversagen. Und der Dottore war scheinbar erst spät am Tatort eingetroffen. Umbertos Stirn legte sich in Falten. Etwas kam ihm doch ein wenig seltsam vor, an den Worten des Arztes. Er zog im Gehen sein kleines Notizbüchlein aus seiner Tasche und begann darin herumzublättern. Dort hatte er die Notizen zu seinen vorherigen Befragungen skizziert. Er blätterte ein wenig vor, zu dem Abschnitt, bei dem er Lettas Sohn, Leandro, vernommen hatte.
"Danke für Ihre Schilderungen, Dottore", meinte er währenddessen zu seinem Gesprächspartner, dem er in diesem Augenblick nicht wirklich Beachtung schenkte.
Seine Augen flogen über die Zeilen, säuberlich in dunkelblauer Tinte zu Papier gebracht.
Das war ein tragischer Unfall. Der Dottore sagte, es sei Herzversagen gewesen. Das hat uns den ganzen Abend verdorben.
Nein, das hatte er nicht gesucht...
Aber ich kann Euch auch nicht sagen, ob es tatsächlich keine Vorwarnung gab. Es waren viele Gäste da und ich kannte ihn nicht. Ich habe nicht auf ihn geachtet, bevor es zu spät war.
Hier. Da war es.
Ich wüsste aber auch nicht, warum es Zweifel am Urteil von Dottore Fraticelli geben sollte. Auch er war einer der geladenen Gäste und hat Ferraro sterben sehen. Eigentlich, genau genommen, ist Ferraro nicht tot umgefallen. Sein Dahinscheiden hat aber wohl nicht allzu lange gedauert, nachdem seine Beine ihn nicht mehr getragen haben.

Und hat Ferraro sterben sehen. Im Widerspruch dazu hatte der Arzt gerade gesagt, dass er nicht vor Ort war und erst ankam, als der Gast bereits tot war. Das hatte er eben recht deutlich gemacht. Nachdenklich überflog Umberto immer wieder die niedergeschriebenen Zeilen. Es mochte eine Kleinigkeit sein. Vielleicht hatte sich Leandro einfach missverständlich ausgedrückt. Doch würde Umberto solchen Kleinigkeiten keine Beachtung schenken, hätte er seinen Beruf verfehlt. Was mochte es für Motive geben, absichtlich zu lügen? Von Seite des Arztes aus konnte er nicht direkt welche erkennen, die Lettas hingegen mochten so versucht haben, das Herzversagen von Marco Ferraro als unumstößlichen Fakt darzustellen. Er blätterte weiter voran in den Seiten, schließlich hatte sich Leandros Vater auch zum Dottore und seiner Arbeit geäußert. Währenddessen versuchte Umberto sich in der Gegenwart von Fraticelli nicht anmerken zu lassen, dass etwas nicht stimmte. Er versuchte ihn wieder in ein Gespräch zu verwickeln, während sie so den Weg entlang eilten.
"Und Sie können sich an nichts erinnern, was Ihnen an dem Todesfall seltsam vorkam? Ich meine, Ferraro war noch in einem guten Alter und wirkte gesund, als er plötzlich starb. Entschuldigen Sie bitte meine Nachfragen, aber es sind für meine Begriffe einfach ein wenig zu viele Zufälle in die Angelegenheit involviert. Deshalb gehe ich das Ganze so verbissen an."
Die Notizen zu Stefano Letta. Es war wirklich erstaunlich, aber im Grunde hatte er nicht viel mehr brauchbare Informationen geliefert als sein Sohn, der ihn am Vorabend rasch abgewimmelt hatte und erklärt hatte, dass er nicht Bescheid wusste. Wie auch schon bei Bellini, wollte man einfach nicht mit ihm kooperieren. Und das mochte durchaus den Grund haben, dass es etwas zu vertuschen gab. Klar, niemand wollte Ärger mit der Inquisition im eigenen Haus, aber Marco Ferraro war immerhin ein Freund der Familie gewesen, wenn man Stefanos Aussagen glauben schenken konnte. Da könnte man doch zumindest ein wenig an der sauberen Aufklärung seines Todes interessiert sein.
Umberto fand, was er gesucht hatte:
Natürlich kam es anders. Er starb an Herzversagen. Dottore Fraticelli konnte nichts mehr für ihn tun, obwohl er sich sofort um ihn gekümmert hat. Auch der Doktor zählte zu meinen Gästen.
Auch das klang so, als wäre der Arzt anwesend gewesen, auch wenn es hier weniger direkt formuliert worden war. Ausgehend von diesen Schilderungen hatte er das Bild im Kopf, dass der Dottore bereits unter den Gästen war, als das Unglück passierte. Nachdenklich ließ Umberto seine Notizen wieder verschwinden. Es blieb die Frage, wie er nun weiter vorgehen sollte. Er sollte vorsichtig bleiben...
"Und, Dottore, nur fürs Protokoll: Gegen wie viel Uhr trafen sie ungefähr bei der Feier ein? Und wer unter den Gästen schilderte Ihnen das Ableben und konnte es aus nächster Nähe erleben?"
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DidS - Teil II: Dämonenjagd - Seite 7 Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Angela Dragon Di Mai 02 2017, 14:18

Ihn so leiden zu sehen tat ihr mehr als schmerzlich Leid. Sie wollte ihm helfen, sein Leiden lindern, aber sie wusste einfach nicht wie. So konnte Sarah allein nur seine Wunden säubern. Bis er ihre Hand ergriff und eindringlich auf sie einredete.
Schwer schluckend lauschte sie den Worten ihres Vaters. Wie konnte sie ihn verleugnen? Ja, ihr Verhältnis war nun nicht gerade einer sich liebenden Familie und dennoch konnte Sarah nicht anders als leicht den Kopf zu schütteln. Mit Tränen den Augen wollte sie ihm widersprechen. Es ging nicht. Seine Worte entsprachen der Wahrheit. Egal wie sehr Sarah dem Inquisitor beteuern wird, dass sie beide unschuldig waren.
Dennoch hagte ihr der Gedanke nicht einem unbekannten Verlobten das Vertrauen zu schenken. Wobei viel Schlimmer konnte er nun wirklich nicht als Salvatore sein.
Die Hand ihres Vaters drückend antwortete sie mit leiser und zittriger Stimme. "Ich werde mich euren Wunsch beugen. Auch wenn ich mir sicher bin, dass ihr Unschuldig seid."
Wie sehr sehnte sie sich diese unnahbare Art ihres Vaters zurück. Wo er Gesund und bei Kräften war.
Wer oder was auch immer ihm das angetan haben mochte, würde es teuer bezahlen. Nur das wie müsste sie noch lösen.
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DidS - Teil II: Dämonenjagd - Seite 7 Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Umbra So Mai 21 2017, 16:47

Giovanni Bellini nickte als Reaktion auf Sarahs Worte kaum merkbar und schloss seine Augen, während er sich auf dem Sofa zurücksinken ließ.
„Tu es einfach, es führt kein Weg daran vorbei“, wisperte er und rührte sich dann einige Sekunden gar nicht mehr, sodass es fast so wirkte, als sei er eingeschlafen. Im Hintergrund hörte Sarah, wie der Inquisitor, Salvatore mit sich nehmend, über die Holzdielen schritten und sich entfernten. Vielleicht waren es genau diese Geräusche, denen ihr Vater ebenfalls gelauscht hatte, denn mit einem Mal schlug er wieder die Augen auf und machte Anstalten, sich aufzusetzen. Jeder Muskel in seinem Körper schien zu zittern, als er seine Arme zur Hilfe nahm, um seinen Oberkörper aus dem Polster zu hieven.
„Schnell jetzt“, hauchte er schwach, ohne Sarah dabei anzusehen, „und leise. Ich muss fliehen, mein Kind, solange Sie beschäftigt sind.“
Seine nackten Füße glitten zu Boden, als er es aus eigenen Kräften (und vielleicht schneller als erwartet) schaffte, sich halbwegs aufzurichten. Er wirkte so, als wäre ihm davon schwindlig geworden, als er an dieser Stelle innehielt. Das hielt ihn aber nicht davon ab, auffordernd einen Arm nach Sarah auszustrecken. Mochte ihr Vater zuvor noch resigniert gewirkt haben, schienen seine eigenen Worte über Kerker und Folter ihn dazu gebracht zu haben, sich nicht damit abzufinden.
„Hilf mir bis nach draußen, ab dort finde ich mich allein zurecht. Mein Verschwinden wird für sie zwar wie ein Schuldeingeständnis wirken, aber schlimmer kann es für mich kaum werden.“



Der Boden knarzte ächzend unter Inquisitor Cesare Donatis Schritten, als er sich, begleitet von Salvatore, im verwüsteten Erdgeschoss umsah. Das hier jemand oder etwas mit großer Kraft gewütet haben musste, war offensichtlich. Weniger offensichtlich jedoch war es, den Ursprung dieses Chaos zu bestimmen. Möglicherweise war es eine der Friedhofskreaturen gewesen, das Maß an Zerstörung ließ nicht unbedingt daran zweifeln, allerdings warf die Vorstellung davon, wie eins dieser riesigen Biester sich durch die relativ engen Flure und Räume gepasst haben könnte, durchaus Fragen auf. Ein- oder auch Ausbruchsspuren gab es wirklich nicht, aber mit dem Tunnel vom Friedhof im Hinterkopf, war die Suche nach einem entsprechenden Tunnel, der vielleicht irgendwo in diesem Haus endete, naheliegend. Dennoch: Irgendwie musste sich das Ungeheuer, trotz seiner überdimensionierten Größe, dann auch im Haus bewegt haben können, um überhaupt die Chance zu haben, Bellini und vielleicht auch sein verschwundenes Dienstmädchen zu überfallen, ohne dabei steckenzubleiben. Wie das Untier dies angestellt haben mochte, wenn Bellini die Wahrheit gesagt hatte, blieb vorerst ein Rätsel.
Zwischen Holzsplittern und Scherben entdeckten Cesare und Salvatore schon nach kurzer Zeit Spritzer, die verdächtig nach Blut aussahen. Sie waren zahlreich genug, um Sorge über die Verfassung ihres eigentlichen Besitzers aufkommen zu lassen, zumal alles darauf schließen ließ, dass die Spuren nur durch grobe Gewalt und hohe Beschleunigung zustande gekommen sein konnten. Zu allem Überfluss endeten sie nach einigen Metern in verdächtigen Schleifspuren am Boden, die über eine türlose Türschwelle führten und auf der anderen Seite in der Dunkelheit verschwanden. Das Türblatt lag, aus den Angeln gerissen, blutbeschmiert am Flurboden. Noch bevor sie sich wirklich näherten, stieg den beiden Männern ein fauliger Geruch in die Nase. Jedoch war es weniger Verwesung, sondern der allgegenwärtige Mief in Venedig, der besonders schlimm bei warmem Wetter und schlechten Windverhältnissen war: eine Mischung aus moderndem Holz, Fisch, Algen und Fäkalien. Eine einfache Öllaterne, die Salvatore gefunden hatte, warf genügend Licht ins Dunkel, um festzustellen, dass dieses Haus tatsächlich einen Keller hatte, der sich ausgerechnet hinter dem Eingang in dieser Unheil erahnen lassende Szenerie befand. Dass Häuser überhaupt einen Keller besaßen, war nicht allzu gewöhnlich in Venedig, schließlich war der Boden hier, wenn überhaupt vorhanden, schlickig-feucht. Dass es dort, am anderen Ende der kurzen Treppe, allerdings weitaus nasser war, als es tragbar gewesen wäre, wurde sofort klar: der Keller war vielleicht hüfthoch mit stinkendem, braun-trübem Kanalwasser überflutet. Die Chancen, dass hier irgendwo ein Loch in einer Wand oder im Boden war, schien daher nicht gering. Möbeltrümmer und undefinierbarer Unrat trieben an der Wasseroberfläche, die schwappend den Fuß der Treppe, zusammen mit den Blutspuren, die bis dort unten führten, verschluckten.



Dottore Fraticelli hatte mehr Atem übrig, um Worte zu formulieren, als Umberto das Schritttempo etwas drosselte. Dennoch lag ihm die Anstrengung in der Stimme, als er antworte. Er schnaufte, während er mit seinen kurzen, rundlichen Beinen über das Straßenpflaster trippelte.
„Da... da muss ich kurz überlegen“, meinte der Arzt. „Wenn da wirklich etwas nicht mit rechten Dingen zuging, möchte ich allerdings erwähnt haben, dass ich damit nichts zu schaffen hatte.“
Sein Tonfall ließ darauf schließen, dass Nervosität an ihm nagte. Vielleicht realisierte er langsam, dass es durchaus sein konnte, dass Umberto ihn verdächtigte.
„Es ist nicht unbedingt ungewöhnlich, dass jemand in der Blüte seiner Jahre stirbt“, stellte der Arzt klar. „Natürlich kannte ich den Verstorbenen vorher nicht, ich kann deshalb auch nicht sagen, ob er gesundheitliche Beschwerden hatte... Aber, wie gesagt, das kann jeden treffen, vom Kind bis zum Greis. Daher würde ich das nicht pauschal für verdächtig halten. Ich habe keine Anzeichen einer Vergiftung bemerkt, wenn Ihr darauf hinauswollt.“
Er zögerte kurz.
„Allerdings muss das auch nichts bedeuten“, räumte er dann ein.
„Gifte wirken unterschiedlich und ich kenne, weiß Gott, nicht alle Symptome irgendwelche exotischer Substanzen. Ich habe fast wöchentlich mit solchen unerwarteten Todesfällen zu tun. Nach den Beschreibungen, die man mir gab, habe ich auf einen Herzinfarkt geschlossen. Es ist tragisch, wenn so etwas passiert, aber dagegen etwas auszurichten, liegt selten in meiner Macht. Marco Ferraro war schon mausetot, als ich eintraf – niemand hätte da noch etwas für ihn tun können.“
Schwer atmend fischte er ein Stofftuch aus seinem Ärmel und fing damit den Schweiß auf, der sich in seinem Nacken sammelte.
„Ich kann Euch nicht genau sagen, zu welcher Uhrzeit das war, aber es muss fast Mitternacht gewesen sein. Der junge Letta (ich habe seinen Namen vergessen), hat mich zu Ferraro geführt und mir unter den wachsamen Augen seines Vaters geschildert, was passiert ist. Mir kam daran überhaupt nichts ungewöhnlich vor, er hat das sehr glaubhaft dargestellt. Die Gäste der Feier hatten sich teils schon zerstreut, so wie ich das verstanden habe. Es waren nur noch wenige anwesend, und diejenigen, die ich gesehen habe, kannte ich nicht. Also stammen sie wahrscheinlich nicht aus dieser Nachbarschaft.“
Dottore Fraticelli hielt an, um zu verschnaufen und drückte, als sei dies selbstverständlich, Adamo seine Tasche in die Hand. Von Satz zu Satz, der über seine Lippen gekommen war, schien die Nervosität verschwunden und er selbstsicherer geworden zu sein. Nun machte er den Eindruck, als sei ihm etwas eingefallen, das bisher in der Vergessenheit geruht hatte.
„Das einzig Auffällige, was ich Euch dazu berichten kann“, sprach er so schließlich und runzelte nachdenklich die Stirn, „ist, dass ich nicht das erste Mal im Hause Letta war, weil so etwas passiert ist. Das ist vielleicht ein, zwei Monate her. Ein Geschäftspartner von Stefano Letta... ich glaube, er hieß Franco Ducine... er brach bei einem Treffen zusammen und man rief mich dazu. Es war eine Art Anfall, in dessen Folge der Mann verstarb. Unnatürlich wirkte auf mich nichts daran, obwohl es für alle Beteiligten kein schönes Erlebnis war, aber vielleicht kann Euch... nun zufälligerweise ausgerechnet Giovanni Bellini mehr dazu sagen – er kam danach zu mir und stellte mir dazu ähnliche Fragen wie Ihr mir nun bezüglich des Todes von Marco Ferraro. Er und Ducine waren wohl befreundet und ihm kam die ganze Sache verdächtig vor, allerdings konnte ich ihm nicht die Antworten liefern, die er sich von mir erhofft hat.“
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Beitrag von Elli Mo Mai 22 2017, 13:34

Die Schlinge um den Hals seinen alten Freundes zog sich zu. Salvatore konnte nicht umhin, dass bedauernd zu bemerken. Denn so schön Sarah auch war, er konnte es sich leisten diese Frau zu der Seinen zu machen, wenn der Vater in dieser Sache verwickelt war. Er hoffte sehr, dass sich alles zu seinem Wohlgefallen auflösen würde, doch bis dahin musste er vorsichtig sein. Nicht auszudenken wenn bekannt werden würde, dass er Interesse an einer Ehelichung gehabt hätte und der Name Bellini beschmutzt wäre.
Während der Untersuchung der Umgebung machte sich Salvatore Gedanken darüber, vielleicht doch lieber eine andere Frau zu suchen.
Er nickte zu Donati herüber.
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Beitrag von Angela Dragon Di Mai 30 2017, 13:07

Ohne nachzudenken ergriff sie den Arm ihres Vaters. Natürlich würde sie ihm diese Hilfe nicht verweigern. Umsichtig half sie ihm beim aufstehen. Eile war wirklich geboten wenn es ihrem Vater gelingen sollte zu fliehen. Nur was sollte sie tun? Ihn wirklich alleine durch die Stadt irren lassen in diesem Zustand?
Verzweifelt biss sich Sarah auf die Unterlippe. Vielleicht und nur vielleicht konnten sie bei Leonardo um einen Unterschlupf bitten. Nur so lange bis ihr Vater sich erholt hatte und sie selbst in Ruhe mit ihm sprechen konnte. Nur leider hasste ihr Vater diesen Mann abgrundtief. Wenn konnten sie den sonst noch fragen der ihnen zur Seite stand in dieser schwarzen Stunde?
Während sie fieberhaft in ihren Gedanken nach einer Lösung suchte, half sie ihrem Vater bis zur Tür zu gelangen. Dort ließ sie nicht von ihm sondern stützte ihm auf dem Weg nach draußen. Sie brauchten dringend Hilfe von jemanden der das Ganze aus einem anderen Licht betrachtete. Und da blieb nur Da Vinci.
Leise die Tür hinter sich schließend sah sie ihren Vater flehend an.
"Bitte vertraut mir dieses eine Mal."
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DidS - Teil II: Dämonenjagd - Seite 7 Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Fade Mi Mai 31 2017, 17:04

Dem Anblick eines Raubtieres nicht unähnlich, hatte Cesare die Räumlichkeiten des Erdgeschosses in Augenschein genommen. Genau wurde nach Kratzspuren der stacheligen Haut jener Monstren gesucht, welchen Sie sich seit der Nacht des Schreckens gegenüber sahen. Besonderes Augenmerk legte der Inquisitor dabei auf die Wände der engen Flure, die Türrahmen und den Fußboden.

Vor allem der Boden tat seinem Rücken dabei keinen Gefallen und ein schmerzliches Ächzen belegte eindeutig, dass er kein junger Mann mehr war. Adamos Geist war zwar wach, doch auch noch voll von naiven Ideen und Fantasien, so dass Donati sich nicht zu sehr auf dessen Ermittlungsgeschick verlassen konnte. Umso erleichternder der Umstand, dass er mit Salvatore ein weiteres Paar erfahrener Augen bei sich hatte, um den frischen Tatort zu erkunden. Tatsächlich sprach immer weniger für das Wirken der Kreaturen, denn die rohe Gewalt mochte auch von einem bisher unbekannten Täter stammen. Das bei dem Lärm, welcher hier entstanden sein musste, die Wache nicht herbei gerufen worden war, würde aber noch weitläufigere Ermittlungen nach sich ziehen. Für den Augenblick galt die Aufmerksamkeit jedoch den Schleifspuren am Boden, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem menschlichen Körper herrührten.
Die Spritzer, die der Fährte voraus gingen, legten die Befürchtung nahe, dass das Opfer keine Chance gehabt hatte, noch lange um Hilfe zu rufen.

Als sie schließlich den Zustand des Kellers erfassten, wo auch die Fährte verlief, beugte sich Donati abermals hinab und wischte mit einem weißen Taschentuch etwas vom Blut auf, ehe er es wieder einsteckte. Auf Salvatores Worte hin, nickte Cesare zustimmend. "Ich hatte gehofft, das Dienstmädchen zu finden, doch wie es scheint, bleibt messer Bellini der einzige Zeuge für den Moment. Um wen es sich auch immer bei dem Opfer gehandelt haben mag, kommt wohl jede Hilfe zu spät." Donati erhob sich und wendete sich wieder in Richtung des Hausflurs. "Nichts desto trotz muss auch der Rest vom Gebäude noch durchsucht werden. Hierfür ist aber wohl noch Zeit, bis sich der Dotore messer Bellini angesehen hat und wir wissen, ob wir ihn zur Fortsetzung des Verhörs mitnehmen können. Dem entstandenen Schaden nach wäre ich überrascht, wenn es sich beim Täter hier um eine der Bestien, oder nur einen Menschen gehandelt hätte. Vielleicht aber etwas dazwischen..."

Cesare fuhr mit seinen Gedanken nicht fort, während er gefolgt von Machiavelli zum Raum zurückkehrte, in dem sie den Künstler in Obhut seiner Tochter zurückgelassen hatten.

Wie vom Donner gepackt blieb der Inquisitor im Türrahmen stehen, als er die leere Couch erblickte, auf der Bellini mehr tot als lebendig vor Minuten noch gelegen hatte. Seine Mine verwandelte sich in eine zornerfüllte Fratze, die einem Wasserspeier alle Ehre gemacht hätte. Mit lauter Stimme rief er nach Sarah und als nicht sogleich eine Antwort ertönte, schritt er in energischer Bewegung zur Haustür, um diese aufzureißen und nach draußen zu sehen.
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Beitrag von Darnamur Mi Jun 14 2017, 19:28

Umberto hörte dem Doktor geduldig zu. Da er nicht dabei gewesen war, als Marco Ferraro starb, war es durchaus möglich, dass dort einiges nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Wenn man die Geheimniskrämerei der Familie in Betracht zog, war es sogar durchaus wahrscheinlich. Ein Mann der nichts zu verbergen hatte, erzählte keine Lügen. Und gerade wenn es um einen Todesfall geht; um einen alten Freund der Familie, scheinbar, sollte man sich doch um Kooperation bemühen. Je mehr der Kardinalsdiener dem schwitzenden und hastig sprechenden Mann lauschte, desto mehr verdichtete sich das Bild vor seinen nachdenklich zusammengekniffenen, kanalwasserblauen Augen.
Das einzig Auffällige, was ich Euch dazu berichten kann, ist, dass ich nicht das erste Mal im Hause Letta war, weil so etwas passiert ist.
Was?! Umberto merkte wie sein Puls schneller ging.  Er bemühte sich gelassen zu bleiben. Als er die Stimme anhob, sprach er in ruhigem, sachlichem Ton:
"Das ist ja ein interessanter Zufall, Dottore."
Er machte eine Pause, um seine Worte besser wirken zu lassen.
"Sagen sie, was können sie mir über Signore Ducine erzählen? Konnten sie diesen Anfall selbst begutachten oder rief sie Leandro Letta erst später dazu? Ich meine, es könnte ja sein das sie als Gast eingeladen waren, sie sind schließlich ein Freund der Familie…oder irre ich mich da?“
Nur weiter so, Dottore. Gedanklich stellt er sich vor, wie sich die Schlinge langsam um Steffano Lettas Hals zusammenzog. Lange würde es nicht mehr dauern, bis er ihn hatte und dann würde er mit dieser schmierigen Ratte abrechnen.
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Beitrag von Elli Mo Jun 26 2017, 11:13

Tja, das war wohl das aus, für seine wunderschönen Kinder. Schon wieder musste er sich nach etwas anderem umsehen, denn so wie es aussah, schien jemand mit dem Nachnamen Bellini nicht mehr als gute Partie zu erweisen. Das war das was Salvatore wohl am meisten ärgerte. Sarah war störisch, aber das war sie mit Sicherheit nur gewesen, weil ihr Geist noch zu klein gewesen war um zu begreifen, dass Salvatore sie ehelichen wollte. Diese Vorstellung schien für das kleine Frauengehirn dann doch einfach zu viel zu sein.
Das sein alter Freund nun offenbar geflohen war, machte es unmöglich, derzeit an eine Vermählung zu denken.
Obwohl Salvatore keineswegs dafür bekannt war sportlichen Ertüchtigungen nach zu gehen, blieb ihm im Angesicht der derzeitigen Situation wohl keine Wahl als zu handeln.
"Er ist erschöpft. Er kann nicht weit sein!" schlussfolgerte er und machte auf dem Absatz kehrt und stürmte zur Vordertür hinaus. Rasch blickte er sich um und versuchte etwas zu entdecken, was ihm deuten würde wohin Familie Bellini verschwunden war.
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Beitrag von Umbra Mi Jul 05 2017, 15:53

Dottore Fraticelli watschelte mit immer behäbiger werdenden Schritten vorwärts. Er schien sich offensichtlich unwohl in dieser aktuellen Situation zu fühlen. Welchen Anteil Umbertos Gesellschaft daran trug, war nicht einfach abzuschätzen, aber da der Arzt bereitwillig redete wie ein Wasserfall, bedeutete zumindest, dass er nicht die Absicht hatte, sich verdächtig wirken zu lassen.
„Ein Freund?“, wiederholte er mit zweifelndem Tonfall. „Oh, äh, nein, so würde ich das nicht unbedingt bezeichnen. Man kennt sich... vom Sehen. Es ist nicht so, dass ich in diesen Kreisen sonderlich willkommen wäre. Seht mich an“, schnaufend gestikulierte er an sich auf und ab, „ich lebe in eher bescheidenen Verhältnissen“, tatsächlich sprach seine dunkle, einfache Kleidung nicht für einen reichen Mann, „und gebe mich den Großteil des Tages auf der Straße mit Kranken ab. Ich passe nicht in diese feine Gesellschaft. Ich war bisher noch nie als Gast im Hause Letta geladen... zumindest nicht aus vergnüglichen Gründen. “
Er schüttelte den Kopf und brauchte einige Atemzüge, bis er sich in der Lage sah, fortzufahren.
„Tatsächlich war es damals ebenfalls der junge Letta, der mich dazuholte, aber Signore Ducine war schon verstorben, als ich eintraf. Man beschrieb mir, was vorgefallen war, nämlich, dass Signore Ducine unter Zuckungen zusammengebrochen war. Wirklich tragisch, diese Angelegenheit, aber ich habe keine Anzeichen bemerkt, die mich auf Fremdverschulden als Ursache schließen ließ... Auch wenn Signore Bellini später diesbezüglich sehr sicher war und mich regelrecht bedrängte.“
Er legte eine gequälte Pause ein, diese war aber eher dadurch verschuldet, dass er einen Moment nachdachte, als dass er keine Luft bekam.
„Ich glaube, er war überzeugt davon“, sprach er danach, „dass sein Freund vergiftet worden war, um zum Schweigen gebracht zu werden. Ja, so hat er es formuliert. Aber ich kann Euch nichts darüber erzählen. Mag sein, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging, das kann ich weder bezeugen, noch will ich Anschuldigungen aussprechen. Wenn etwas Ungebührliches vorgefallen sein sollte, weiß ich nichts davon. Und ich will auch nichts damit zu tun haben.“
Hektisch wischte er nun sein Gesicht mit seinem Schweißtuch ab. Dies war der Moment, in dem Umberto, der Doktor und Adamo in die Straße bogen, in dem das Haus der Bellinis lag, und zufälligerweise wurde nur einen Wimpernschlag später die zugehörige Haustür aufgerissen und die unheilvoll schlechtgelaunte Gestalt des Inquisitors tauchte auf der Schwelle auf, um sich umzusehen – dicht gefolgt von Salvatore, der, am Inquisitor vorbei, auf die Straße stürmte und ebenfalls etwas (oder jemanden) zu suchen schien.



„Wo bringst du mich hin?“
Die Stimme ihres Vaters war schwach und leise, doch Sarah hörte sie, trotz der Geräusche der belebten Stadt, sehr gut. Da sie ihn stützte, war sie ihm ganz nah. Er war schwer... fast kam es ihr vor, als würde sie ihn eher tragen, als dass überhaupt Gewicht auf seinen eigenen Füßen lastete. Dass er zudem eine fast unerträgliche, fiebrige Hitze ausstrahlte, machte es ihr nicht unbedingt leichter. Sie hatten es aus dem direkten Blickfeld geschafft, das man vom Haus aus hatte, aber aus dem Schneider waren sie deswegen noch lange nicht. Sie kamen langsam voran. Quälend langsam.
Hoffentlich nicht zu langsam.
Der Weg zu Leonardo da Vincis Haus schien auf einmal um Meilen länger geworden zu sein. In Wahrheit waren es wenige hundert Meter. Aber selbst diese drohten, sich als unüberwindbar zu erweisen. Wie ihr Vater sich vorgestellt haben mochte, allein und ohne Hilfe zu fliehen, war Sarah in diesem Moment sicherlich ein Rätsel – schließlich schien er ihr nach zwei Häuserecken schon kurz davor zu sein, zusammenzubrechen. Sie spürte es daran, dass sie ihn kaum mehr halten konnte. Er mochte gut das doppelte von ihr wiegen. Doch mit einem Mal verschwand sein Gewicht von ihrer Schulter. Ihr Vater wand sich aus ihrem Griff und taumelte wenige Schritte an die nächste Balustrade, die den anliegenden Kanal säumte. Er fand nur beschwerlich daran Halt, als würden seine Füße ihn einfach nicht mehr tragen wollen – doch noch gelang es ihm, nicht zusammenzubrechen. Stattdessen starrten seine unruhigen Augen suchend aufs Wasser hinab.
„Ein Boot, eine Gondel... schnell...“, murmelte er nuschelnd. „Wir müssen schneller sein als sie...“
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Beitrag von Darnamur Mi Jul 05 2017, 17:21

Perfekt! Einfach perfekt! Umberto musste sich zurückhalten um nicht breit zu grinsen und ein triumphierendes Lachen auszustoßen. All die Widersprüchlichkeiten begannen sich aufzuklären und die Maske der Lettas zu fallen.
Der Dottore war weder ein Freund der Familie, noch war er eingeladen gewesen.
Es war bereits der zweite fragwürdige Todesfall auf einer ihrer Feiern.
Fraticelli hatte die Herzattacken nicht beobachten können.
Und Bellini wusste womöglich sogar mehr über die Hintergründe des Ganzen.
Viel würde es nicht mehr brauchen, um dieses gesamte Kartenhaus aus Lügen ineinander zusammenbrechen zu lassen.
Bereits jetzt wären sie in der Lage die Lettas erneut zu konfrontieren, ohne das sie sich so leicht würden herausreden können. Er würde dieses Mal auch ganz bestimmt den Inquisitor mitnehmen. Allerdings reichten die jetzigen Informationen Umberto noch nicht ganz. Im Schach hatte man oftmals die Gelegenheit mit einem geschickten Zug den Gegner unter Druck zu setzen und in die Enge zu treiben. So war es auch hier. Aber eine geläufige Strategie im Schach war es auch, mit einem solchen Zug zu warten und ihn erst durch weitere Faktoren und Spielfiguren zu begünstigen, damit er schließlich eine noch kraftvollere und zerstörerische Wirkung entfalten konnte. Wenn er jetzt Geduld zeigte, würde er später dafür belohnt werden.
Er durfte natürlich nicht vergessen, dass die Lettas womöglich ahnten, dass etwas auf sie zukam. Sich zu viel Zeit zu lassen, könnte auch ein Fehler sein. Auf jeden Fall dürfte es sich aber lohnen, noch eine eingehende Unterhaltung mit Bellini zu führen. Und eventuell wäre es auch interessant das Grab des verstorbenen Ducine einmal näher in Augenschein zu nehmen.

Umberto bog mit dem Dottore und Adamo im Anhang gerade in die Straße zu Bellinis Haus ein, als ihm auch schon Donati und der Mensch, den er über jedem anderen in dieser Welt verabscheute, entgegen eilten. Allein seine widerwärtige Fratze reichte aus, um die gute Laune des Kardinalsdieners zumindest zum Teil wieder verfliegen zu lassen.
Der Inquisitor wirkte übel gelaunt. Ein Eindruck, der wohl täuschen konnte, denn eine finstere Miene zeigte sich nahezu immer auf Donatis Gesicht. Aber in diesem Augenblick erschien sie Umberto besonders düster und zornig. Der Kardinalsdiener unternahm ein paar Schritte in die Richtung des Mannes, hielt aber einen gewissen Abstand, da der Inquisitor den Eindruck machte, alles was sich in seinem Weg befand einfach zur Seite rammen zu wollen.
„Messer Donati?“, fragte er mit ruhiger Stimme. „Ich komme von der Befragung zurück. Wie ich hörte steht es nicht besonders gut um Messer Bellinis Gesundheit...ich habe den Dottore mitgebracht. Ich hoffe doch, es ist noch nicht zu spät?“
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Beitrag von Fade Di Jul 11 2017, 07:45

Die Schritte des Inquisitors wurden kürzer, als er die Gruppe von Menschen vor sich auftauchen sah. Sein Blick wandte sich wie der eines Geiers in die andere Richtung, wo es zu den Kanälen ging. Adamo und der Doktor hätten Bellini sicher nicht vorbei gelassen, wenn er ihnen zusammen mit Sarah in die Arme getaumelt wäre. „Kommen Sie. Rasch!“ Cesare fuhr herum, um die Straße in die Gegenrichtung zu durchqueren. „Bei Bellini hat sich eine Bluttat ereignet und wie es aussieht, sind er und seine Tochter nun in eigener Sache unterwegs.“ Unterrichtete er Argente und den Doktor mit knappen Worten.
„Es steht tatsächlich schlecht um Bellinis wohl, womöglich weit schlimmer, als es zunächst noch den Anschein machte. Adamo! Lauf zur Wache. Unterrichte Sie, dass Messer Bellini und seine Tochter gesucht und umgehend zur Inquisition gebracht werden müssen. Verständige im Anschluss die Inquisitionsdiener, Bellinis Haus abzuriegeln und gründlich zu durchsuchen. Der Keller muss mit Stöcken abgetastet werden. Dort ist wohl ein Tunnel, wie unter dem Friedhof. Die Größe und Richtung des Tunnels müssen unbedingt festgestellt werden.“ Nach kurzen zögern ergänzte Cesare noch. "Und lass nach Pater Donetti sehen. Es besteht anlass zur Sorge, dass es auch ihm schlechter gehen könnte.

Das Schlagen der Metallspitze des Inquisitorenstabes auf Pflasterstein hallte unheilvoll durch die Straße, in der sich die ganze Gruppe nun eilig in Richtung der Kanäle voranbewegte.
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Beitrag von Elli Do Jul 20 2017, 11:39

Unschlüssig sah Salvatore hin und her. Wo würde Sarah mit Bellini hin wollen? Oder Bellini mit Sarah? Wirklich gut kannten sie sich nicht, dass musste er nun zugeben. Bei Sarah fiel ihm als einzige gemeinsame Komponente da Vinci ein. Doch sie würde doch niemals so dumm sein, ausgerechnet dort hin zu gehen? Sollte er die Wachen auch dort hinschicken. Da Vinci und er waren besser befreundet wie Bellini und Salvatore. Er wollte den Künstler nicht erneut in die Sache hineinziehen. Er wusste aber auch, dass er nicht lange durchhalten würde, würde er zu Fuß die Verfolgung aufnehmen. Ganz abgesehen von der Tatsache das er Schwitzen würde und sich diese ekelerregenden Schweißflecken unter seinen Armen bilden würden. Er hatte wahrlich genug seiner edlen Kleidung in den letzten Tagen und Wochen verdorben bekommen. Nun reichte es! Außerdem wehten beim Laufen immer die Haare unkontrolliert durch die Gegend. Es musste nun einfach mal gut sein. 
Sollte er Donati folgen? Auch wieder so viel Aufwand! Hach.
Erst wollte er sich selbst auf den weg zu Da Vinci machen, aber dann wären wieder alle in alle Winde verstreut. Also machte er sich langsam aber auch mit etwas Abstand auf dem Inquisitor zu folgen.
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Beitrag von Angela Dragon Mo Jul 24 2017, 08:51

Hastig folgte sie seinen Schritten an Balustrade. Ja er hatte. Mit einer Gondel wären sie wesentlich schneller. Selbst ihre Kraft neigte sich dem Ende zu. Die letzten Tage und Nächte waren Kräfteraubend gewesen. Dennoch spürte sie eine innere Ruhe die vorher nicht da war. Sarah hatte ein Ziel vor Augen von dem sie keiner so schnell abbringen konnte. Ihren Vater in Sicherheit zu bringen um dem ganzen auf den Grund zu gehen. Selbst wenn der Weg sie geradewegs auf den Scheiterhaufen führen sollte.
Die Lippen zusammen pressend lehnte sich Sarah weit über das Geländer. Ein Ausruf der Erleichterung wäre ihr beinahe aus dem Mund entfleucht. Sie musste nur ihren Vater über die Stufen runter bringen. Denn offenbar hielt der liebe Gott doch die schützende Hand über sie in dem er ihnen eine Gondel parat. Alles was sie noch bedurfte war eine letzte Kraftanstrengung um ihrem Vater zu stützen. Stumm auf die Gondel deutend hoffte sie, dass der Inquisitor ihnen nicht so schnell auf die Spur kam.
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Beitrag von Darnamur Do Jul 27 2017, 18:52

Umbertos linke Augenbraue hob sich um einen Zoll an: "Eine Bluttat? Was soll das heißen?"
Die Worte des Inquisitors irritierten ihn mehr als nur ein bisschen. Bellini war schwer angeschlagen und nun...auf der Flucht? Deutete er das richtig? Hatte er jemanden umgebracht? Er beeilte sich mit Donati Schritt zu halten.
"Kommen sie, Dottore", bedeutete er derweil dem Arzt in seiner Begleitung, der bereits ordentlich schwitzte, obwohl er ein niedrigeres Tempo angeschlagen hatte. Jetzt bereute er diesen Fehler. Wären sie schneller gewesen, wären sie vielleicht rechtzeitig vor Ort gewesen, um zu verhindern...was auch immer hier stattgefunden hatte.
Die Gedanken des Kardinalsdieners ratterten, während seine wie immer etwas trüb wirkenden Augen unschlüssig über die Umgebung tasten. Wenn der Inquisitor nun wirklich das Haus abriegeln und nach Bellini und seiner Tochter suchen ließ, musste wirklich etwas Schlimmes vorgefallen sein. Das war nichts, was man leichtfertig tat. Das man Sarah vertraut hatte, das hatte Umberto aber schon zuvor als einen Fehler betrachtet. Wie konnte man einer solchen Frau, die im direkten Kontakt zu einem der Hauptverdächtigen stand, Zugang zu den Ermittlungen gewähren? Sie hatte die ganze Zeit das arglose Mädchen gespielt, aber wie es schien, hatte sie nun ihr wahres, verschlagenes  Gesicht offenbart.
Was hatten die Beiden nur getan? Gerade hatte er sehr viele wertvolle Indizien gegen die Lettas gesammelt und nun das. Vielleicht hatte Bellini überreagiert. Weil man ihn zu sehr in die Enge getrieben hatte. Wie damals, als Umberto das Haus untersucht hatte und mit einer Bratpfanne bedroht worden war. Es war sehr schade, gerade deswegen, weil Bellini mit dem eigentlichen Fall vermutlich gar nicht mal so viel zu tun hatte.
Aber er hatte wohl sein Schicksal gewählt. Es würde kein gutes Ende für die Familie nehmen.
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Beitrag von Umbra Do Aug 17 2017, 20:36

Das Glück schien den Bellinis hold zu sein, denn die Gondel, die Sarah entdeckt hatte, befand sich fast direkt vor ihrer Nase, an einem kleinen Holzsteg festgemacht. Sanft im leichten Wellengang des Kanals vor sich hinschaukelnd, wirkte sie einsam und herrenlos. Dort unten am Wasser hielt sich niemand auf und auch die Menschen oben auf der Straße schenkten den Bellinis wenig Beachtung, sodass alle Hoffnung, unentdeckt von hier verschwinden zu können, noch nicht verloren war. Wenn sie erstmal auf dem Wasser waren, würden sie die Deckung genießen, da die Straße sich auf höherer Ebene befand, und sie würden auch schneller vorankommen. Selbst, wenn der Inquisitor ihnen dicht auf den Fersen war, könnten sie ihn im Kanalgewirr der Stadt abhängen. Doch davon trennte sie nun eine Treppe mit wenigen Stufen und noch einige Schritte auf dem Steg.
Sarah merkte jedoch schnell, dass dies nochmal eine Hürde darstellte, die ihr noch einmal einiges an Anstrengung abverlangen würde. Ihr Vater war erschöpft – mehr, als er sich selbst eingestand. Er war schweißgebadet und schwach. Das machte es nicht leichter, ihn festzuhalten, aber Sarah schaffte es schließlich, ihn von der Balustrade fortzuschleppen. Er wehrte sich nicht dagegen, allerdings war er auch nicht hilfreich, was allerdings nicht seine Schuld war. Tatsächlich drohte er jeden Moment zusammenzubrechen und wirkte nicht so, als würde er noch viel von seiner Umgebung wahrnehmen.
So musste Sarah fürchten, dass er die Treppe hinunterfiel oder sogar in den Kanal stürzte, weil er ihrem Griff entglitt, aber irgendwie mobilisierte sie ungeahnte Kräfte, sodass es ihr gelang, ihren Vater auf den Steg zu bringen und dann auch noch ins Boot zu hieven, ohne dass er oder auch sie beide abrutschten und im trüben Wasser landeten. Doch auch, wenn Sarah es zumindest geschafft hatte, ihren Vater in die Gondel sinken zu lassen, war sie nun, was die weitere Flucht betraf, ganz auf sich allein gestellt. Denn Giovanni Bellini schien dort, wo er abgelegt worden war, in ein fiebriges Delirium gesunken zu sein.



Während Adamo sich pflichtbewusst von der Gruppe trennte, um die Aufgaben zu erfüllen, die sein Inquisitor ihm aufgetragen hatte, machten sich die beiden Kardinalsdiener und der Doktor auf, Donati zu folgen. Der Inquisitor hatte die Suche zumindest auf eine grobe Richtung eingeschränkt, aber von der nächsten Kreuzung aus konnte der Weg der Bellinis wohl verschieden ausgesehen haben. Da das Ziel der beiden unbekannt war, blieb also nur die Hoffnung, sie wiederzufinden, bevor sie ein Versteck aufgesucht hatten. Schnell konnten sie dank Bellinis schlechtem Zustand nicht vorankommen, da war das Schicksal wohl eher auf der Seite ihrer Häscher. Dennoch: Venedigs Gassen waren verwinkelt und gerade voller Menschen, das machte es einfacher, Verfolger abzuhängen. Also zählte jede Sekunde.
Allerdings war an der Kreuzung, als sie denn dort angelangt waren, keine Spur von den Flüchtigen zu erkennen.
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Beitrag von Fade Do Aug 24 2017, 19:38

Cesare hielt ruckartig inne, als sie die Weggabelung erreichten. Sein Blick schweifte raubtierhaft durch die Menge an Passanten. Niemand von ihnen wirkte dabei auffällig, als habe man gerade etwas ungewöhnliches erlebt. Jemand wie Bellini mochte viele Freunde in der Umgebung haben und es erschien zwecklos, nun jedes Haus hier ab zu klappern, in dem die Flüchtigen sich versteckt haben mochten. „Dummes Mädchen.“ Cesare murmelte im Flüsterton, mehr für sich selbst, als für fremde Ohren. So wie es inzwischen erschien, befand sich Bellini in Lebensgefahr. Womöglich war es für Ihn sogar bereits zu spät, nur Sarah hatte sich mit ihrer Tat in vielleicht noch größere Gefahr begeben. Was Bellini zugestoßen war, lastete ganz offenbar für die Erfahrung des Inquisitors und nach dem was er gesehen hatte noch immer schwer auf ihm. Ob er willentlich oder unschuldig diesem bösen Werk zum Opfer gefallen war, spielte dabei unter Umständen keinen großen Unterschied für seine Tochter, denn was in ihrem Haus geschehen war, sprach für sich selbst.

Cesare machte keine Anstalten, nun willkürlich in eine der möglichen Richtungen weiter zu stürmen, stattdessen zog er Robe und Mantel in Ordnung und richtete sich gerade auf, was seiner eher hageren Statur Erhabenheit, aber auch gewisse Ähnlichkeit zu einer Vogelscheuche verlieh. „Meine Herren. Die Geschwindigkeit, mit der unser Fall an Dynamik gewinnt, ist besorgniserregend. Nach dem was ich gesehen habe erscheint es offenbar, dass Messer Bellini eine entscheidende Rolle in dem dunklen wirken auf dem Friedhof spielt. Womöglich eher als Opfer übler Machenschaften doch für den Moment geht erhebliche Bedrohung von diesem Mann aus und womöglich betrifft dies auch seine Tochter in einem Maße, wie es bisher nicht zu ermessen war. Bitte machen Sie sich Gedanken, wo die Flüchtigen Unterschlupf suchen könnten. Wenn wir ihnen vor Einbruch der Nacht habhaft werden, könnte dies Menschenleben retten.“
Donati sah sich nochmals um und bedauerte, den jungen Adamo bereits wieder losgeschickt zu haben. Seine knochige Hand schlang sich wie totes Geäst um den Stab mit der Silberkugel. „Wir gehen zunächst zum Inquisitionsgebäude. Ich muss rasch einige Schriftstücke aufsetzen und meine Leute für heute Nacht anweisen. Messer Argente, Ihr müsst mir unbedingt erzählen, was im Hause Letta in Erfahrung zu bringen war. Danach werden wir erneut Da Vinci aufsuchen. Die Falle wird ein wichtiges Werkzeug darstellen, wenn wir die Bestien stoppen wollen.“

Tatsächlich war sich Cesare nicht sicher, ob ihr vorheriger Plan noch Substanz hatte. Was mit Bellini geschah machte eine Reihe von Szenarien denkbar, von denen eines grauenvoller als das nächste war. „Dottore? Ich muss Sie ersuchen, uns zu begleiten. Ihr müsst, unterstützt von meinen Männern, Pater Girolamo untersuchen. Es muss auf jeden Fall ausgeschlossen werden, dass wir es hier mit einem übertragbaren Phänomen zu tun haben.“
Cesare erwartete nicht, dass der Arzt seine Andeutung verstand, aber darauf kam es auch nicht an. Die Männer des Inquisitors hatten den Pater bereits gereinigt und Untersucht, doch im Moment gab es zu wenig Fakten, um sicher zu sein. Wer wäre noch ein Kandidat? Der Blick des Inquisitors wendete sich düster zu Machiavelli. Er und ein Paar der Wachen waren ebenfalls mit den Bestien in direkten Kontakt geraten. Donati seufzte schließlich und setzte sich wieder in Bewegung. „Kommen Sie, meine Herren. Die Zeit arbeitet gegen uns.“
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Beitrag von Elli Mo Aug 28 2017, 10:07

Salvatore blieb nicht viel übrig, als einfach zu folgen.
Sein brilliantes Hirn fühlte sich ausgesaugt an, er hatte die Frau seiner zukünfigten Kinder verloren. Was sollte er nun bloß machen? Außer hoffen, dass niemand von seinen Vorhaben erfuhr? Aber wer sollte es schon erzählen? Bellini selbst? Sarah? Wer würde ihnen glauben nach dieser ganzen Geschichte? Nicht nur die Zukunft des Hauses Machiavalli war hiermit gestört worden, sondern besonders die des Hauses Bellini. Sein alter Freund schien tiefer verstrickt, als Salvatore es sich jemals hätte glauben lassen.
Während Donati sprach, hatte er einfach nur stumm da gestanden und folgte nun, als sich alle in Bewegung setzen.
Er hatte Hunger, ihm war kalt und seine Füße schmerzten.
Alles in allem war das nicht sein Tag.
Niedergeschlagen stapfte er den anderen hinterher.
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Beitrag von Angela Dragon Mo Sep 04 2017, 05:28

Verzweiflung war fast schon ein ständiger Begleiter in den letzten Tagen und diese unverholene Wut. Sarah hatte Angst. Wahnsinnige große Angst um ihren Vater. Was nun? Sie hatte es zwar geschafft ihn in die Gondel zu hieven und damit eine Erleichterung für ihren Weg gefunden. Doch keiner hatte ihr je gezeigt wie man dieses Boot lenkte. Als sie noch klein war, hatte sie mit Begeisterung zugesehen wie die Gondolere diese Bewegten. Ihre Stangen in einem gleichmäßigen Rytmus im Wasser versenkten und wie von Zauberhand sich fortbewegten.
Wankend erinnerte die Gondel Sarah daran, dass man sich nicht all zu hektisch darauf bewegen sollte. Hektik, war nie gut. Doch wenn einem das Herz bis zum Halse schlug war es fast unmöglich ruhige Gedanken herauf zu beschwören. Dennoch musste sie sich beruhig. Tief durchatmend, schloss sie für einen Moment die Augen. Nur so lange bis sich ihr Herz nicht mehr einen Weg durch ihre Brust zu suchen schien.
Entschlossen die Lippen aufeinander pressend öffnete sie ihre Augen wieder und entdeckte die Stange. Doch bevor sie diese benutzen konnte, musste erst das Boot losgebunden werden.
Ihre klammen Finger schafften es kaum den Knoten zu öffnen, während ihr Oberkörper dem Wasser bedrohlich näher kam.
Beinahe wäre ihr ein Jauchzer der Freude über die Lippen gehüpft, als sich der Knoten doch noch löste. Geglückt über diesen kleinen Erfolg, fasste Sarah neuen Mut und erfasste die lange Stange und versenkte sie ins Wasser bis sie einen Wiederstand fühlte. Aber die Gondel beschloss einen ganz anderen Weg zu nehmen, als sie es wollte. Der Bug drohte bereits mit ihrem Vater an den Steg zu schlagen. All ihre Kraft aufbietend stieß sie die Stange auf die andere Seite der Gondel ins Wasser und schaffte es im letzten Moment einen Zusammenstoß zu verhindern.
Schweiß perlte auf ihrer Stirn. Verbissen kämpfte sie mit der Gondel auf dem Weg zu Leonardo da Vinci.
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Beitrag von Darnamur Mo Sep 25 2017, 00:54

Umberto kam der Gedanke in den Sinn, dass ein kühles Glas Rotwein nun gar nicht so übel wäre. Einfach um das Gemüt etwas ruhiger stimmen zu können. Diese allgegenwärtige Hektik störte ihn durchaus. Ja, sie kamen so schneller voran, aber es fehlte die Gelegenheit alles zu überdenken und sorgfältig zu planen. Im Gehen zog erneut das Büchlein aus seinem Mantel hervor, um sich die Notizen noch einmal zu besehen, bevor er zum Inquisitor aufschloss.
"Messer Donati, meine Worte sind nicht für Dottore Fraticellis Ohren bestimmt, deswegen bemühe ich mich darum leise zu reden. Was den Fall der Familie Letta betrifft, so habe ich drei Befragungen vorgenommen. Leandro Letta, der Sohn, Stefano Letta, der Hausherr, Dottore Fraticelli, der Arzt, der die Todesursache feststellte. Zudem durchsuchte ich Marco Ferraros Räumlichkeiten, in denen ich eine Pfeife aufspürte, wie sie der Maskenträger bei der Kirche eine besaß."
Es war eine Schande das Umbertos gute und sorgfältige Arbeit im Hause Letta von den Ereignissen überschattet wurde, die in seiner Abwesenheit stattgefunden hatten. Wären diese Bellinis einfach ruhig geblieben, hätten sie sich vermutlich problemlos aus der Schlinge herauswinden können. Doch jetzt drohte ihnen eine eher düstere Zukunft.
"Die Aussage von Leandro Letta. Ich bemühe mich knapp und präzise zu bleiben. Es war ein Unfall, ein Herzversagen, wie es Dottore Fraticelli festgestellt haben soll. Marco Ferraro, etwa dreißig Jahre alt, war als Gast im Haus und wollte dort ein paar Tage bleiben, er soll von recht weit hergereist sein und keine Familie besitzen. Leandro kannte den Mann nicht und wusste nicht, was er auf der Feier getrieben hatte. Zumindest gab er das vor."
Im letzten Satz schwang ein ein wenig spöttischer Unterton mit.
"Die Aussage von Stefano Letta: Marco war ein enger Freund der Familie aus Palermo, vor allem von Stefanos verstorbenen Bruder, der nicht viel von Wert bei sich hatte. Er wurde als gesellig und als guter Gesprächspartner beschrieben. Er war im Handel tätig und wollte sich wohl Venedig ansehen. Der Todeszeitpunkt war um 23 Uhr herum. Dottore Fraticelli, einer der geladenen Gäste, kümmerte sich sofort für ihn, aber konnte nichts mehr ausrichten."
Nun wurde es interessant.
"Die Aussage von Dottore Fraticelli war die Aufschlussreichste. Er war kein Gast auf der Feier. Als er hinzugerufen wurde, war Ferraro schon tot. Es sprach wohl alles für einen Herzinfarkt. Todeszeitpunkt: Fast Mitternacht. Auf Nachfrage gestand er, dass ihm doch etwas Merkwürdiges auffällt: Bereits vor zwei Monaten gab es einen ähnlichen Todesfall im Haus Letta, auch dort ein Herzversagen. Franco Ducine, ein Geschäftspartner von Stefano Letta. Interessant ist, dass sich Messer Bellini zu dieser Zeit mit Fragen an den Dottore gewandt hat, weil ihm die Angelegenheit wohl verdächtig vorkam. Ducine soll einer seiner Freunde gewesen sein."
Nachdem Umberto meinte alles Erwähnenswerte erzählt zu haben, verstummte er wieder, auf eine Reaktion des Inquisitors wartend und verstaute seine Abschriften wieder an ihrem sicheren Ort in seinem Mantel.
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Beitrag von Elli Di Sep 26 2017, 11:11

Mit Skepsis beobachtete Salvatore wie Umberto mit Donati sprach oder murmelte, jedenfalls konnte er keine Gesprächsfetzen vernehmen, während die anderen wie stumme Diener folgten. Doanti wollte nachher wieder zu da Vinci. Das konnte er nicht einfach so zulassen, er konnte nicht verantworten, dass sein edler Freund durch ihn erneut überrascht werden würde.
Damit würde natürlich auch sein Ansehen ins Wanken geraten. Es war alles so schrecklich! Was würde seine Schwester sagen, wenn sie von all dem hier erfahre würde? Nicht auszudenken!
Salvatore fasste trotz seiner müden Füße einen Entschluss und ließ sich langsam aber sicher zurückfallen. Niemand hatte eine Gespräch mit ihm gesucht. Wie sollte es also auffallen, wenn er nun einfach nicht mehr da wäre? Natürlich gar nicht! Ha! Endlich kehrte seine Brillianz zurück.
Nachdem zwischen ihm und der Gruppe etwas Raum entstanden war, machte Salvatore kehrt und wand sich nach links einer Gasse zu. Seine Ortientierung funktionierte brilliant wie immer, trotz der widrigen Umstände. Er erreichte die Werkstatt von da Vinci schneller als erwartet. Behände schlug er an die Türe.
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