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DidS - Teil II: Dämonenjagd

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DidS - Teil II: Dämonenjagd Empty DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Umbra Fr Sep 25 2015, 18:04

DidS - Teil II: Dämonenjagd Kapite11
Pater Girolamo schluckte schwer, so unwohl war ihm, als ihm von allen Seiten widersprochen wurde, aber er fügte sich bibbernd vor Furcht seinem Schicksal und leistete keinen Widerstand gegen den Inquisitor, der ihm keinen anderen Weg ließ, als den beiden Kardinalsdienern die Treppe hinunter zu folgen.

Auch Adamo fühlte sich nun, da es ernst wurde, etwas mulmig, denn eine dämonische Kreatur zu suchen war nichts, was man sich als alltägliche Beschäftigung wünschte. Dennoch gehörte es wohl zu seinen Pflichten, seinem Inquisitor beizustehen, um selbst einmal Inquisitor werden zu können. Aus Büchern und Schriften konnte man viel lernen, aber noch mehr, wenn man als Augenzeuge mitbekam, wie ein Inquisitor der Kirche mit den Ausgeburten der Hölle wieder von der Erde bannte. Adamo fürchtete sich nicht direkt. Er vertraute Cesare Donati rückhaltlos und würde dem Inquisitor nicht von der Seite weichen, nahm er sich vor.
Da die Dämmerung nun rasch hereinbrach und die Stunde der Bestie beginnen durfte, war Adamo gespannt, ob sie sich zeigen würde. Auf dem Friedhof war sie immerhin nun in zwei aufeinanderfolgenden Nächten gesehen worden.

Am Fuß der Turmtreppe angekommen, trennten sich die Wege der Teilnehmer dieser Mission. Während Salvatore und Umberto sich aufmachten, die Gassen der Umgebung abzugehen, betraten Donati, Adamo, Sarah und der Pater den knirschenden Kiesweg des Friedhofs. Pater Girolamo Donetti war bleich und schwitzte, als hätte er (wieder) einen Geist gesehen. Adamo nahm dem Gottesmann die Laterne ab, damit der zitternde Priester sie nicht noch am Ende zu Bruch gehen ließ.
Dann ließ der Junge seinen Blick über das Gelände streifen. Nun, in zunehmender Dunkelheit, wirkte es fast schon bedrohlich. Schwarze Grabmale, schwarze Bäume und Gebüsche. Dasjenige, in dem die riesige Blutlache vorgefunden worden war, war ihnen ganz nah.
Des Paters Augen huschten beunruhigt von ringsherum und er klammerte sich mit den verbundenen Händen an seine Kreuzkette, mit stummen Gebeten auf den Lippen, als würde er jeden Moment mit einem Angriff rechnen.
Dieses Verhalten machte Adamo etwas nervös, allerdings war er darauf bedacht, professionell zu bleiben, um den Inquisitor nicht zu enttäuschen und zu verärgern.
„Euer Gnaden“, sprach er seinen Lehrmeister an, „welche Aufgaben habt Ihr mir, oder uns allen, zugedacht?“

Währenddessen hatten Salvatore Machiavelli und Umberto Argente den Weg zurück auf die Straßen der Gemeinde San Trovaso zurückgefunden. Die Geräusche der Stadt und das Rauschen des nahen Meeres der Bucht, begleitete sie genauso wie das Licht der Laternen, die bereits angezündet waren. Vorerst konnten die beiden nichts Ungewöhnliches feststellen, was Umbertos Argwohn, was dieses sogenannte Dämonenungeheuer betraf, nur zu bestätigen schien. Es blieben nun verschiedene Optionen: Sie konnten zusammenbleiben oder sich trennen – zweites wäre vermutlich am besten, auch wenn für Umberto der Mantel der Nacht verlockend danach rief, Salvatore in einer einsamen Gasse abzustechen und in einem Kanal zu versenken. Sie konnten sich für sich ihrer lästigen Aufgabe stellen und einfach umherwandern oder sich bei den Nachtschwärmern und Wachen nach ungewöhnlichen Vorkommnissen umhören. Aber vielleicht war die Stadtwache auch nicht unbedingt die beste Anlaufstelle, was Hilfe betraf. Capitano Solaro hatte, allen Versprechen zum trotz, Umberto offenbar versetzt und war auch nicht mehr mit Verspätung aufgetaucht.[1]

[1] Ich gebe Salva und Umberto hier erstmal noch Zeit, die Vorgehensweise zu klären.
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Beitrag von Fade Sa Sep 26 2015, 01:22

Cesare hatte sich Zeit beim Abstieg gelassen, um die Luft und Atmosphäre des Kirchengebäudes auf sich wirken zu lassen. Dem Ort war nichts von den geschehenen Gräueltaten anzumerken. Nichts was auf dunkle Einflüsse schließen ließ die sich hier doch ganz in der Nähe abgespielt haben mussten. Die Anspannung und Furcht seiner Begleiter war spürbar, wie auch nachvollziehbar.

Auf dem Friedhof wägte der routinierte Blick des kirchlichen Vollstreckers die Lage ab. Sie müssten noch wenigstens eine halbe Stunde, vielleicht aber auch weit länger Zeit haben, ehe ihr Monster aktiv wurde.
Auf Adamos Frage hin, wendete der Inquisitor sich seinem Schützling zu und deutete nach einigen Momenten auf die Weggabelung in der Mitte des Friedhofes, welche sie beinahe schon erreicht hatten.
„Dort werden wir eine Laterne anbringen, womit wir über weite Teile des Geländes Bewegungen erkennen sollten. Danach suchen wir uns ein günstiges Versteck,  in dem wir uns auf die Lauer legen werden. Die anderen Lampen bleiben an, werden aber abgedeckt, damit uns das Licht nicht verrät. Das Kirchengebäude erscheint mir nicht besonders gut geeignet, da wir uns darin zu sehr verteilen müssten, um durch die Fenster den Hof zu überblicken und dort ebenfalls kein Licht benutzen könnten, um uns nicht zu verraten. Die Hütte des Totengräbers wäre wohl der günstigste Ort, aber auch die Büsche, in denen sich Signora Bellini  und die anderen Frauen versteckt hielten könnten nicht ungeeignet sein, da sie zentraler liegen und einen freieren Überblick zulassen. Wir müssen uns darauf einstellen, womöglich die ganze Nacht auf ein Erscheinen zu warten und benötigen dafür unsere gesamte Aufmerksamkeit. Unterhaltungen sollten im Versteck nur im Flüsterton stattfinden. Sollte die Kreatur versuchen anzugreifen, lassen sich die Laternen als Waffen einsetzen. Kräftig zu Boden geworfen wird sich das Öl in Windeseile zu einem flächigen Feuer verteilen, was das Biest vermutlich vertreibt, oder zumindest Zeit zum Handeln gewährt.

Momentan hat sich bereits eine gewisse Affinität unseres Täters zum Friedhofsgelände herauskristallisiert und durch die verstärkte Präsenz der Stadtwache im Viertel sehe ich eine gute Wahrscheinlichkeit, dass es sich hierher zurückziehen wird, ohne sich unserer Präsenz zu rasch gewahr zu werden. Wir bleiben alle zusammen und werden uns so ruhig und leise wie möglich verhalten. Da wir nicht wissen, wie und aus welcher Richtung unser ungebetener Gast das Gelände bisher betreten oder verlassen hat, können wir uns bei unseren Beobachtungen auch nicht schlicht auf die offiziellen Ausgänge beschränken sondern müssen so viel Fläche wie möglich im Auge behalten.“


Cesare selbst hatte ruhig und sicher gesprochen und wirkte auch sonst gefasst. Er hoffte, dass auch der Pater sich nach kurzer Zeit beruhigen würde, wenn sie erst ihr Versteck bezogen hatten und ihnen nichts übrig blieb, als zu warten. Es wäre schon ein Erfolg, die Kreatur überhaupt zu gesicht zu bekommen. Wenn man sie dabei aufscheuchte, so erhoffte sich Donati, könnte man aus ihrem Bewegungsmuster und anderen erfassbaren Attributen immerhin auf ihre Möglichkeiten und Motivationen hin schlussfolgern. Sollte sie tatsächlich die Gruppe angreifen, so würden die drei Männer doch hoffentlich im Stande sein, die junge Signora Bellini zu beschützen, was ihr Vater alleine und vom Gegner überrascht bereits vollbracht hatte.
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Beitrag von Elli Mo Sep 28 2015, 13:30

Salvatore blieb stehen um zu Verschnaufen. Erst diesen Turm hoch und nun wieder runter. Er spürte ein unangenehmes Klopfen in seinen Oberschenkeln, als er endlich zum Stehen kam. Er wollte sich gerne hinsetzen und vielleicht einen Kaffee trinken. Das klang verlockender, als in der Dunkelheit nach diesem Ding zu suchen. Er war auch gar nicht dafür zuständig fand er. Dieser miese Donati hatte ihn in diese Lage gebracht. Ein Graus. Er hatte lediglich seinen Job gemacht, er wollte nicht hier sein. Wo sollte er denn gleich hin? Er musste sich in Sicherheit bringen! Nicht auf offener Straße darauf hoffen ein Köder zu sein. Die Welt brauchte seinen Geist! Welch Verlust es darstellen würde, würde er nun von der Erde scheiden, konnte man sich kaum vorstellen. Vorallem wenn er sein Wissen und gutes Aussehen nicht an Kinder weitergeben würde! Er musste noch etliche Jahre leben um sein Lebenswerk zu beenden.
Zerstückelt und beschmutzt in einem Kanal zu schwimmen, wäre zudem eine Todesart, die ihm würdig wäre. Er hatte in einem weichen Bett, gebettet auf die besten Decken, umgeben von seiner liebreizenden Frau, seiner Schwester und seinen Kindern zu sterben. Mit tränenerstickten Stimmen, würden sie zu ihm sprechen, würde er seinen letzten Atmenzug ausführen. Leise würden die Kinder murmeln. Vater! Nicht! Nicht so früh, wir brauchen dich noch. Dich und dein Wissen. Deinen fehlerfreien Geist. Erhelle uns noch, bevor du gehst!
So hatte das zu laufen. Nicht anders. Währenddessen hob er die Laterne um Umberto besser im Auge zu behalten. Ihm lagen einige spitze Bemerkungen auf der Zunge, doch für heute hatte er die Situation wohl genug ausgereizt.
"Nun, Schwager, ich denke es liegt uns beiden fern, hier Hand in Hand zu wandeln. Ich denke wir sollten uns trennen. Natürlich nur, damit wir einen besseren Überblick haben."
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Beitrag von Darnamur Di Sep 29 2015, 17:54

Umberto stierte nachdenklich ins Dunkel, während er über seine Vorgehensweise nachdachte.
„Ja, unsere Wege sollten sich trennen“, beschied er schließlich seinem verhassten Schwager. „Wir treffen uns in einer Stunde wieder, bevor der Inquisitor beginnt zu flennen.“
Verdammt, war ihm der grauhaarige, alte Kerl zuwider. Aber er hatte angeordnet, dass sie sich jede volle Stunde auf dem Friedhof treffen sollten, also würde er das wohl oder übel hinnehmen müssen. Jetzt galt es die verbliebene Zeit möglichst effektiv zu nutzen.
Mit der rußigen Öllaterne in der Rechten, drehte er seinem Schwager den Rücken zu und ging in die entgegengesetzte Richtung davon. Seine Anlaufstelle war nun erst einmal die nächste Station der Wache. Solaro war nicht zu ihrem Treffen aufgetaucht. Entweder der Capitano war einfach nicht so sehr an einer Zusammenarbeit interessiert, wie der Kardinalsdiener, oder aber etwas war vorgefallen, dass seine dringende Aufmerksamkeit erfordert hatte.
Egal, ob und was davon der Fall war, die Wachstation erschien Argente für den Anfang als ein guter Orientierungspunkt. Wenn jemand etwas gehört hatte, wenn etwas von Bedeutung vorgefallen war, dann würde man ihm dort weiterhelfen können.
Ein Jammer, dass nur zwei von unserer Gruppe sich vernünftig mit der Angelegenheit auseinandersetzen. Der Inquisitor musste sich ja mit Frau, Kind und Priester auf dem Friedhof verstecken. Das ist sicher der erste Ort, an dem der Täter nun auftauchen wird…


Zuletzt von Darnamur am Sa Okt 31 2015, 03:01 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Angela Dragon Mi Sep 30 2015, 06:09

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch folgte sie den Männern hinunter. Noch könnte sie es sich anders überlegen. Nein, das wäre nicht mit ihrem Gewissen zu vereinbaren.
Leise hinter dem Inquisitor verweilend, verfolgte sie, wie Umberto und Salvator in der Dunkelheit verschwanden. Eine Erleichternis im gewissen Sinne. So konnte sie sich leichter auf ihre Aufgabe konzentrieren ohne gleich wieder von Ekel gepackt zu werden.
Den Worten des alten Mannes lauschend, wog sie die Möglichkeiten ihrer Verstecke ab.
Die Büsche lagen Zentraler als die Hütte des Totengräbers.
Dennoch gefiel ihr der Gedanke nicht sonderlich draußen auf diese Kreatur zu warten. Auf ihre Lippe beißend, ertappte Sarah sich dabei, wie sie ihren Blick über das Gelände schweifen ließ. Mit was hatten sie es wirklich zu tun? Sicher, sie hatte das Bild gemalt. Aber langsam kamen ihr Zweifel ob es das wirklich war, was sie gesehen hatte oder ob nicht die Ängst zu arg mit ihr durchgegangen waren.
Doch was hätte eine derartige grauenvolle Tat vollbringen können.
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Beitrag von Elli Mi Sep 30 2015, 11:07

Einen Augenblick sah Salvatore Umberto nach. Im Grunde konnte er ihm ja schon leid tun, mit diesem Aussehen und mangelnder Geistesschärfe geschlagen, war es sicher nicht leicht durchs Leben zu kommen.
Vielleicht hätte er seinen Schwager, als er ihn kennen lernte unter seine Fittiche nehmen sollen, aber er misstraute dem mickrigen Kerlchen schon bei der ersten Begegung. Er schien die Ehe damals nicht gutzuheißen, dabei hatte Salvatore sich nichts zu Schulden kommen lassen. Er war stets pünktlich zu den vereinbarten Treffen erschienen, hatte sein Wort immerzu gehalten und in der Kirche brav ...bis das der Tod euch scheidet geschworen. Er wusste nicht woher die Feindseligkeit gekommen war, er wusste nur, dass Umberto so seine Chance verpasste sich mit einem genialen Geist zu umgeben und vielleicht etwas von der Weisheit, mit der Salvatore gesegnet war, zu seinem Eigen machen könnte.
Doch es half ja nun nichts. Er blickte er schwingenden Öllampe noch etwas nach, bevor er sich auf machte, die Umgebung zu erkunden. Zuerst einmal war es wichtig einen Fluchtplan zu haben. Wer wusste schon, wer nachts in solchen schmierigen Gassen sein Unwesen trieb? Ein Versteck könnte auch von Nützen sein. Allerdings keins, in dem er in die Ecke gedrängt werden konnte. Das alles bedurfte genauer Untersuchungen und er war, auch wenn er sich das selbst nicht eingestand, schlichtweg zu faul noch Kilometer durch die Finsternis zu gehen. Sportliche Ertüchtigung hatte er immer verneint und die Nase über die gerümpft, die lieber spazieren gingen, statt zu lesen. Sah man ja was dabei herauskam! Seine Frau hatte auch immer zu spazieren gehen wollen! Aber für großartige Werke, die Salvatore selbst verfasst hatte, hatte sie keinerlei Interesse gezeigt! Empörend!
Immerhin war er in Gedanken versunken einige Meter vorangekommen, wenn er sich nicht irrte (was so gut wie nie geschah!) musste er auf der Rückseite des Friedhofes sein. Zumindest in etwa.
Er blieb stehen und versuchte so gut es die Lichtverhältnisse zuließen einen Überblick über die Situation zu erkennen. Ziemlich offener Bereich. Nicht besonders taktisch. Doch seine Oberschenkel pochten und schmerzten noch immer. Einen Sitzplatz zu finden wäre gut. Doch nichts, außer ein krüppeliger Baum hinter einer Mauer schien ansatzweise geeignet. Salvatore schlich vorsichtig und mit klopfendem Herzen um die Mauer. Wenn nun hier das Monster sitzen und auf ihn warten würde? Nicht auszudenken.
Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen. Gaaaanz vorsichtig. Die Lampe könnte ihn verraten! Tückisch! Er zog sich Stück vor Stück hinter die Mauer. DA! Sein letztes Stündchen hatte geschlagen! Da war es! Das MONSTER! NEIN! Salvatore riss die Arme nach oben und schwenkte die Lampe dabei wild durch die Gegend. Er war so geschockt, dass er nicht mal mehr einen Schrei loslassen konnte, sondern starrte in das Angesicht des Todes. Es würde ihn verschlingen. In die sieben Kreise der Hölle ziehen und ihn dort bis zum jüngsten Gericht festhalten. Er sah es an! Es musste dem Tod ins Auge blicken, seine Beine waren wie gelähmt. Er musste sich zwingen hinzusehen. Da war es! DAS MONSTER!
Salvatore nahm die Arme, die er noch immer in die Luft gestreckt hatte langsam nach unten. Das Monster war eine Tonne. Eine stinknormale Tonne aus Holz. Und das Monster welches er gesehen hatte eine Zusammensetzung aus eben dieser Holzkonstruktion und dessen Schatten. Zum Glück hatte er nicht geschrien. Wie peinlich wäre das geworden. Nicht auszudenken!
Obwohl es niemand mitbekommen hatte, bemerkte er wie ihm unangenehme Röte ins Gesicht stieg. Wie peinlich das gerade gewesen war!
Sein Herz schlug ihn nach dem Schreck bis zum Hals, doch nichts weiter verbarg sich hier. Er seufzte und betrachtet den Baum. Würde er darin sitzen können und den Überblick behalten? Die äste schien morsch und brüchig, sofern seine botanischen Kenntnisse ihn nicht täuschten. Stattdessen stieg er auf die Tonne, in der das Geräusch von schwappender Flüssigkeit zu hören war und spähte über den Rand der Mauer. Gut - zumindest hatte er hier einen Überblick. Eine Augenblicke stand er tatsächlich so dort, die Nase gerade so über der Mauer, bis ihm der Rücken schmerzte und zusätzlich auch seine Beine noch mehr. Unzufrieden kletterte er von der Tonne herab, die er noch eben für sein Todesurteil gehalten hatte und trat in einen Haufen Hundemist.
Mehr als angewidert trat er hinter der Mauer hervor und zog seinen beschmutzen Schuh grummelnd und sich um sich selbst drehend über den Boden um den Unrat loszuwerden. Was für eine Nacht!
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Beitrag von Umbra Mi Okt 14 2015, 13:57

Von der vermehrten Präsenz an Wachleuten in den Straßen, von der Inquisitor Donati ausging, merkte Umberto Argente überhaupt nichts. Tatsächlich war selbst von der normalen Besetzung niemand zu sehen. Eigentlich würde man erwarten, dass hier und dort einer der Wächter stand oder patrouillierte, um wenigstens die Standardaufmerksamkeit aufzubringen, um für die Sicherheit der Venezianer zu sorgen. Aber offenbar rechnete wohl niemand rechnete damit, dass der Grabschänder zurückkehrte, oder glaubte daran, dass sich ein riesiges Biest hier herumtrieb. Oder dass überhaupt irgendetwas geschehen würde, dass das Eingreifen der Stadtwache erforderlich machte. Doch, immerhin: Nach der Säuberungsaktion des vergangenen Tages waren die Gassen auffallend hundefrei.
Umberto fand den Eingang zum örtlichen Wachhaus in einem kleinen Innenhof gelegen, in dem er auch prompt auf den vermissten Capitano Solaro traf – zumindest mehr oder weniger. Vielmehr sah es so aus als hätten seine Kameraden ihn, noch in seine Uniform gehüllt, in der Mitte des Hofes auf einem Tisch aufgebahrt und sich um ihn versammelt. Angespanntheit und Wut lag in der Luft.
Der Kardinalsgesandte Argente konnte gerade noch einen Blick auf etwas erhaschen, das verdächtig nach einer zerfetzten Kehle des Hauptmanns aussah, als sich ihm ein breitschultriger Wächter in den Weg stellte und bedrohlich mit den Muskeln spielte.
„Verschwindet von hier, kleiner Mann“, befahl er schroff. „Was auch immer Ihr wollt, kann bis morgen warten.“



Unterdessen hatte sich die Gruppe um Cesare Donati auf dem Friedhofsgelände auf die Lauer gelegt und sich dabei an das gehalten, was der Inquisitor angewiesen hatte. Die Laterne an der Weggabelung in der Mitte des Friedhofs leuchtete zwar nicht das ganze Friedhofsgelände aus, aber ließ zumindest in der näheren Umgebung Bewegungen auf dem Gelände ausmachen.
Pater Girolamo gefiel es immer noch nicht, dazu zu gezwungen worden zu sein, ebenfalls hier draußen darauf zu warten, dass irgendetwas passierte. Ihm war leicht anzumerken, dass er der Meinung war, dass wenn irgendetwas passierte, es wohl etwas Schreckliches sein würde. Zitternd dakauernd und mit stummen Gebeten auf den Lippen, lief ihm der Schweiß über das wohl aschfahle Gesicht. Der Gruppenmoral war dieses Verhalten nicht gerade zuträglich… Zumindest empfand Adamo das so. Panik war bestimmt nicht hilfreich, wenn tatsächlich etwas passieren würde. Er fürchtete, der Pater könnte irgendetwas Unüberlegtes tun oder sie auffliegen lassen.
Tatsächlich mussten sie alle nicht lange warten, bis sich etwas auf dem Friedhof rührte. Eine Bewegung, am Rand des Laternenscheins. Allerdings schien es ein Mensch gewesen zu sein und kein Untier, das dort vorbeigehuscht war.



Salvatore hatte immer noch das Gefühl, dass sein Schuh voller Hundeexkrement klebte, als schon nichts mehr davon zu sehen war. Der Gestank würde vielleicht für immer bleiben, aber nun blieb keine Zeit und Gelegenheit, sich anderes Schuhwerk zu besorgen. Im Schein der Öllampe warf die Tonne tatsächlich auch nun noch einen unheilvollen Schatten, aber noch einmal erschreckte er sich nicht davor. Vielmehr zog der zertretene Misthaufen, den sein Blick nur zufällig wieder streifte, auf einmal seine Aufmerksamkeit auf sieht, weil ihm etwas daran ins Auge stach. Weiße Stückchen waren es auf den ersten Blick, zusammenhängende Knochen auf den zweiten. War das etwa ein halber Unterkiefer? Salvatore kannte sich wohl weniger mit so etwas aus als sein Freund Leonardo da Vinci, aber dass das Fundstück menschlich aussah – es waren sogar Zähne daran! – merkte er sofort. Normalerweise würde er seine Zeit nicht damit verbringen, Scheiße auf der Straße anzustarren, aber diese hier rief ein ungutes Gefühl in ihm hervor. Nun erst fiel ihm auch eine Stofffetzen auf, der aus dem Haufen herausragte.
Just in diesem Moment vernahm er in tiefes, grollendes Knurren ganz in seiner nähe in einem Gebüsch am Straßenrand. Das Licht der Öllampe fing sich zwischen den Zweigen und Blättern in zwei Augen, die Salvatore entgegenschimmerten.
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Beitrag von Elli Fr Okt 16 2015, 09:35

Wieder beschleunigte sich der Puls von Salvatore, als er den Haufen genauer betrachtet. Wenn das hier wirklich ein Hund gewesen war, nein, soetwas würden selbst die wildesten Straßenhunde nicht tun. Da waren Zähne! Welcher Hund vermochte es einen halben Unterkiefer zu verschlucken. Entweder ein riesiger Hund oder etwas viel schlimmeres. Es musst etwas schlimmeres sein. Ganz klar. Salvatore zitterte am ganzen Körper, als das Knurren erklang. Vielleicht hatte er doch Glück und es war nur ein Hund. Ja! JA! Es durfte nur ein Hund sein! Ein Schlag mit der Lampe und das Scheusal wäre weg! Gut! Zitternd hob er die Lampe und starrte in zwei Augen. Menschlich waren sie keinesfalls. Es dauerte sicherlich nur Sekunden, doch es kam ihm vor als würden ihm diese Augen seit Stunden in die tiefsten Abgründe seiner Seele blicken. Endlich löste sich seine Starre in den Beinen, als es ihm schien, dass die Augen sich näherten. Um ihn zu fressen!
Zuerst stieß er einen spitzen Schrei aus, der bei der Höhe der Tonlage seines Gleichen suchte und begann rückwärst zu stolpern. "ES WILL MICH FRESSEN! ES WIRD MICH FRESSEN!" Er war kaum Herr seiner Sinne und bemerkte kaum, was er schrie, er wollte einfach nur weg und weiterleben. Er stolperte und strauchelte weiter rückwärsts, bis seine Füße den Halt verloren und er schmerzhaft daran erinnert wurde, wie hart so ein Boden doch sein konnte. Diesmal entfuhr ihm ein dunkler Aufschrei, als durch die Wucht die Luft aus seinen Lungen gepresst wurde. Die Lampe schlug auf dem Boden aus, wie der Träger selbst und erlosch auch sogleich. "NEIN!" Salvatore versuchte nun auf dem Hintern sitzend so schnell wie möglich rückwärts zu entfliehen.
"DÄMONEN! HIER! HIIIIILFE! DÄMONEN!"
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Beitrag von Darnamur Sa Okt 17 2015, 12:07

Soso. Wachen sollen also überall die Gegend durchstreifen. Gut haben sie das organisiert, Donati. Sehr gut, da muss ich sie wirklich loben.
Kein Schwein war hier draußen zu sehen. Der Irre würde sich problemlos durch das ganze Viertel bewegen können, ohne dass ihn etwas aufhalten könnte. Missmutig stampfte Umberto weiter voran.
Auf niemanden konnte man sich einfach verlassen. Seine „Kollegen“ fielen ihm bei den Ermittlungen in den Rücken, die Stadtwache war nirgends auffindbar und Solaro hatte sich als absolut unzuverlässig herausgestellt.
Von dem Hauptmann war Umberto wirklich enttäuscht. Dieser Fall hier hätte die Basis für eine gute Zusammenarbeit darstellen können. Der „Wurm“ pflegte solche Kontakte gerne längerfristig, um sich ein Netzwerk in der Stadt aufzubauen. Aber heute hatte er wohl einen Griff in die Latrine gemacht.
Da vernahm der Kardinalsdiener plötzlich leise Stimmen. Immerhin die Wachstation war also noch besetzt. Schön das sich hier die ganzen Gestalten herumtrieben. Wo sie rein gar nichts ausrichten konnten…
Doch Umbertos Frustration versiegte relativ schnell, als seine Augen den Körper des Capitanos fanden. Ach du Scheiße…dieser verfluchte Psychopath…
Er bahnte sich seinen Weg an den Stadtwachen vorbei zu Solaro. Seine Kehle war grausam zerfetzt worden. Auf Umbertos Gesicht trat ein grimmiger Ausdruck. Wie hatte das überhaupt geschehen können? Solaro musste aus dem Hinterhalt erwischt worden sein. Ansonsten sollte sich ein Hauptmann der Stadtwache doch gut verteidigen können. Wie konnte er nur so unvorsichtig sein? Bestimmt hätte er Gelegenheit gehabt diesen Irren aufzuhalten…
Seine Augenbrauen senkten sich kritisch, als sich einer dieser Muskelberge von der Stadtwache vor ihm aufbaute. Viel Kraft, wenig Hirn, lautete die Analyse des Wurms, während er dem Burschen zuhörte.
„So? Habt ihr das etwa auch vor?“, zischte Umberto den Mann an. „Bis morgen warten?!“
Aus seinem Umhang holte er seine Ermittlungsbescheinigung hervor und klatschte sie dem Kerl auf die Brust. „Mein Name ist Umberto Argente, persönlicher Gesandter seiner Eminenz und ich bin unterwegs im Dienst der heiligen Inquisition von Venedig. Aber vergreifen sie sich ruhig weiter im Ton.“
Er funkelte den Kerl zornig an: „Ich hattet genau eine Aufgabe. Die Straßen dieses Viertels sicher zu halten. Und nun hat es offensichtlich euren Hauptmann erwischt. Also, was macht ihr? Sucht nach dem Irren, der sich immer noch dort draußen herumtreibt? Informiert die Inquisition? Nein, ihr steht dämlich in der Gegend herum.“
Umberto trat noch näher an den Kerl heran, der ihn um fast zwei Köpfe überragte. „Ich sage ihnen etwas. Wenn sie mir nicht sofort Rede und Antwort stehen, werde ich persönlich dafür sorgen, dass sie ihren Posten verlieren, sie Holzkopf!“
Umberto wollte seine Rede noch weiter ausführen, als er plötzlich aus der Ferne spitze Schreie und lautstarkes Kreischen hörte. Es klang fast wie eine Frau, die gerade vergewaltigt wurde. Oder Augenblick….war das Salvatore?
„Hören sie das?“, Umberto drehte sich um und begann sich in die Richtung zu bewegen. Ja, das war eindeutig sein verhasster Schwager. Anscheinend steckte er übel in der Scheiße…
Der Kopf des Wurms, der sich im Verlauf seiner Hasspredigt rot verfärbt hatte, ruckte zu den Wachen herum. „Mir nach! Bewegt eure unfähigen Ärsche!“
Er begann loszustürmen. Mit der rechten Hand tastete er nach einem Messer unter seinem Mantel.  Die Augen des Kardinalsdieners zuckten angestrengt und angespannt durch die Gegend.
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Beitrag von Fade Di Okt 27 2015, 21:09

Cesare hatte bei dem Erscheinen der schattenhaften Gestalt die Hand gehoben um Ruhe zu gebieten, was in Anbetracht der Anspannung der Anwesenden wohl unnötig war, aber einfach zu seiner Routine gehörte. Die Augen des Inquisitors verengten sich angestrengt, um möglichst viele Bewegungen der Gestalt zu identifizieren. Die Richtung und Geschwindigkeit des Unbekannten ließen schon einmal etwaigen Rückschlüssen Raum, doch schien die Sichtung noch zu kurz für Erkenntnisse, als bereits der schrille Schrei aus nicht zu großer Entfernung zu vernehmen war. Energisch wies Donati die anderen Beobachter zur Ruhe an. Auch der Schatten würde wohl auf den Lärm reagieren, aber vielleicht nicht wie erwartet. Geschwind wandte der Inquisitor sich zu Adamo und redete in schnellem Flüsterton auf den Jungen ein, was die anderen wohl ebenfalls zu vernehmen vermochten.
„Hör zu Adamo. Ihr haltet euch hier weiter versteckt und beobachtet den Friedhof weiter. Vielleicht nutzt der Fremde bewusst die Ablenkung aus. Sollte er sich nähern so macht Lärm und dreht die Laternen auf. Andernfalls versucht festzustellen, welches Ziel er hier verfolgt.“
Mehr Zeit verschenkte Donati nicht und huschte halb geduckt und so leise wie möglich aus dem Versteck. So schnell und geräuschlos es ging, eilte er die Friedhofsmauer entlang dem Ausgang entgegen. Hastig huschte sein Blick umher, ob die schattenhafte Gestalt dabei zu entdecken war. Die Lampe hatte er noch immer unter dem dicken Stoffdeckchen verdeckt um seine Präsenz geheim zu halten. Der Pater und Signora Bellini wären bei der Begegnung mit einem womöglichen Monster nicht von Hilfe und allenfalls in Gefahr, zu Schaden zu kommen. Für einige Momente würde Adamo auf sie acht geben können und der Fremde würde vermutlich das Weite suchen, wenn er sich der Präsenz der Beobachter auf dem Friedhof bewusst wurde, wenn er nicht bereits jetzt verschwunden war.
Hinter dem Friedhofstor und um die Mauer riss Donati die Decke von der Lampe und hielt sie hoch über seinen Kopf, um sich einen Überblick zu verschaffen. So eilig es ihm möglich war, hastete er in Richtung der Hilferufe, wobei die Metallspitze seines Stabes bei jedem Schritt klangvoll auf den steinernen Weg aufschlug. Im fahlen Lichtschein der Laterne und den wenigen Lampen in der nähe wirkte der hagere, alte Mann im sich vom Lauf blähenden Mantel und den knochigen Fingern um den Stab beinahe wie der Leibhaftige und kaum einen zufälligen Beobachter hätte es mehr irritiert, wenn die Gestalt des Inquisitors eine Sense, statt den Stab bei sich getragen hätte.
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Beitrag von Angela Dragon Mi Okt 28 2015, 06:02

Wie gebannt starrte Sarah auf die Gestalt die sich dort bewegte. Am Rande hörte sie ihres Geistes hörte sie was der Inquisitor zu Adamo sagte. Und aus irgend einem Grund berührte sie der Schrei nicht wirklich den sie da vernahm. Zu sehr war alles in ihr auf diese fremde Person gerichtet.
Kniend beugte sie sich leicht nach vorne um besser sehen zu können und stützte sich dabei mit den Händen hab. Wer trieb sich um diese Zeit auf dem Friedhof herum. Nein, das Monster war es nicht. Dessen war sie sich sicher und dennoch konnte sich Sarah dem Gedanken nicht erwehren, dass auch von fremden Person eine gewisse Gefahr ausging.
Sollte er nicht auf diesen Schrei reagierend das Gelände verlassen, wusste Sarah was zu tun war. Nun ob der Pater und Adamo das gefallen würde, konnte sie im Moment nicht abschätzen. In der Dunkelheit konnte keiner ihre Entschlossenheit sehen und gleichzeitig war ihre Schüchternheit nicht mehr so stark wie eine Fessel.
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Beitrag von Umbra Mo Nov 16 2015, 09:34

Salvatore, dessen Tonlage deutlich höher war als seine Geschwindigkeit, musste zu seinem Leidwesen feststellen, dass die Proportionen des Wesens im Gebüsch tatsächlich größere Dimensionen hatten als die eines Hundes. Die Kreatur ließ sich von der ungewohnten Geräuschkulisse, die ihr Opfer fabrizierte, auch nur wenige Sekunden irritieren, bevor es sich grollend näherte. Die Lampe war erloschen, aber im spärlichen Nachtlicht, das trotz alledem auf das Geschehen fiel, konnte Salvatore dennoch zunächst ein geiferndes, mit spitzen Zähnen besetztes Maul und eine etwa gesichtsgroße, schwarzbefellte Tatze erspähen. Es folgte die zweite. Immer mehr einer Kreatur, die einen Umberto wohl gerade so überragen würde, schälte sich aus dem Busch, wobei, aufgrund des mangelnden Lichtes, für Salvatore nicht unbedingt viel mehr als Umrisse, Augen und Zähne erkennbar wurde.
Salvatore gelang es, den Abstand zwischen dem Biest zu vergrößern, indem er panisch rückwärts kroch, aber damit machte er sich nur zum Gejagten. Knurrend setzte das riesige Wesen zum Sprung an und landete mit einem mühelos vollzogenen Satz über seiner schreienden Beute. Der Gesandte des Kardinals sah sich schon im Maul des Biestes, aber das Gefühl von spitzen Zähnen in seiner makellosen Haut blieb aus. Stattdessen traf ihn feucht-heißer, stinkender Atem im Gesicht. Das Grollen, das das Wesen von sich gab, verstummte mit einem Mal – stattdessen schnaubte es Salvatore aus seinen schmalen Nüstern an und begann, interessiert an ihm zu schnüffeln. Salvatore fühlte sich wie in einem schlimmen Albtraum gefangen, aus dem er bedauerlicherweise nicht aufwachte. Wie zu einem steifen Brett erstarrt, sah er sich vor Panik nicht imstande, sich zu bewegen, sondern brachte lediglich ein unkontrolliertes Quietschen hervor. Dieser erbärmliche Ton sorgte dafür, dass die Kreatur von Salvatore zurückzuckte und sofort wieder zu knurren begann. Salvatore vernahm lautstarkes Rasseln über sich und hatte den Eindruck, als ob das Biest noch mehr an Größe gewinnen würde. Doch im plötzlichen Licht, das mit einem Mal aufleuchtete, erkannte er, dass es sein borstiges, fast schon stachliges Fell aufgestellt hatte und damit zittern diese Geräusche erzeugte. Die Aufmerksamkeit des Biestes war jedoch schlagartig bei dem Licht, das die Szene in der bisher dunklen Gasse störte.

Cesare Donati fand sich, als er um die nächste Ecke schritt, Auge in Auge mit einer riesigen Kreatur wieder, die genau der Erscheinung entsprach, die die junge Sarah Bellini zuvor auf Papier gebannt hatte: groß und schwarz mit fast schon löwenähnlicher Erscheinung, dabei aber mit langer Schnauze und schmalen Nüstern statt einer Katzennase. Die dämonische Gestalt befand sich direkt über Salvatore, der zitternd und erstarrt am Boden lag. Lautes Rasseln, das das Biest mithilfe seines aufgeplusterten Fells erzeugte, und drohendes Knurren drangen dem Inquisitor entgegen. Das Ungetüm schien seine Beute verteidigen zu wollen. Es verlagerte sein Gewicht in die Tiefe, wobei es Salvatore so nahe kam, dass die Stacheln sich in dessen Kleidung und Haut bohrten, und sprang dann dem Störenfried geifernd und Zähne fletschend entgegen. Doch auch wenn die Kreatur Salvatore damit an diversen Stellen, auch im Gesicht, zerkratzte, zeigte es keine übermäßige Aggressivität. Sie griff den Inquisitor nicht an, sondern hielt mit einem gewissen Abstand zu ihm inne und schien ihn lediglich vertreiben zu wollen. Zumindest vorerst.



Umbertos Auftritt schien den Wachmann, den er vor sich hatte, im ersten Moment zu überrumpeln. Scheinbar hatte er nicht erwartet, dass der erheblich kleinere und zudem scheinbar unbewaffnete Mann nicht vor ihm kuschte. Etwas perplex nahm die Wache das Dokument entgegen, das ihm auf wütend auf die Brust geklatscht worden war, und begann, mit angestrengtem Gesichtsausdruck die Zeilen zu überfliegen, während er nebenbei angeschnauzt wurde.
Scheinbar wollte der Mann gerade Paroli bieten, als ein spitzer Schrei in der Ferne und darauf folgende, etwas tiefere Schreie um Hilfe sowohl alle anwesenden Wachmänner als auch Umberto ablenkten. Sie kamen aus der Richtung des unweit entfernten Friedhofs.
Wenn auch zuvor von Seiten der Wachen nicht viel Bereitschaft geherrscht zu haben schien, tätig zu werden, anstatt sich um ihren toten Hauptmann herum die Beine in den Bauch zu stehen, kam nun Bewegung in die Truppe. Umberto hörte das Rasseln von Waffen und Rüstungen hinter sich, während er zu dem Ort zurückeilte, von dem er soeben aufgebrochen war. Als er kurz einem Blick in Richtung seines Gefolges warf, erkannte er fünf der Wachmänner, darunter auch den Kerl, der sich ihm in den Weg gestellt hatte. Sie schienen es gewohnt zu sein, sich in ihrer schweren Uniform schnell und ausdauernd bewegen zu müssen.
Umberto erblickte von Weitem schon die unverkennbar knochige Gestalt des Inquisitors mit erhobener Laterne – und ihm gegenüber ein riesiges, schwarzes Ungetüm in bedrohlicher Pose. Es hatte sich scheinbar zwischen der menschlichen Schreckensgestalt und einem an Boden liegenden Häufchen Elend gestellt, bei dem es sich nur um Salvatore handeln konnte. Der kleingewachsene Kardinalsgesandte hörte hinter sich von Seiten der Wachmänner Laute und Äußerungen der Überraschung, der Verunsicherung und des Unglaubens. Der Geräuschkulisse nach, schienen langsamer zu werden.



Adamo spürte, wie das Blut in seinen Adern gefror, als er plötzlich die Schreie von der anderen Seite des Friedhofs aus vernahm. Erst dachte er, es müsse sich um eine Frau handeln, die in Argen Schwierigkeiten war, dann jedoch, an den Hilferufen, erkannte der junge, dass es Salvatore Machiavelli sein musste, der Hilfe brauchte – scheinbar hatte er die Kreatur gefunden… oder umgekehrt.
Er war zwar dankbar dafür, dass der Inquisitor ihm anwies, versteckt zu bleiben, weil er sich so nicht sofort dem Ungetüm, sollte es wirklich hier sein, stellen musste… Andererseits bedeutete dieses Versteck natürlich nicht, dass es hier sicher war. Hier trieb sich jemand auf dem Friedhof herum, dem es bewusst sein musste, beobachtet zu werden, und außerdem konnte das dämonische Untier sie hier vielleicht erschnüffeln.
Adamo versuchte, sich darauf zu konzentrieren, den unbekannten Menschen wieder ausfindig zu machen. Angestrengt starrte er in die Nacht. Jedoch war er nervös und er spürte die Nervosität von Sarah und dem Pater. Gerade der verängstigte Priester tat nicht zu Adamos Beruhigung bei. Er wimmerte leise vor sich hin und schwitzte stark. Offenbar war die Situation zu viel für ihn.
Dann jedoch, als Adamo ihn nur kurz nicht im Blickfeld hatte, sprang Pater Girolamo auf und stürmte, die Zweige, die ihm dabei ins Gesicht schlugen, ignorierend, in Richtung Kirche.
Der Junge versuchte noch, die Priesterrobe zu erwischen und Girolamo festzuhalten, aber der kleine, rundliche Pater war flinker, als man es ihm zutrauen würde.
„Nein, wartet!“, zischte Adamo, da er möglichst leise sein wollte, dem Priester hinterher, doch dieser ließ sich nicht aufhalten. Der Junge selbst konnte sich gerade noch zusammenreißen, um dem verängstigten Mann nicht hinterherzurennen. Was sollte er nun bloß tun?
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Beitrag von Fade Di Nov 17 2015, 20:34

'Barbas!?' Die eisgrauen Augen des Inquisitors weiteten sich im Moment, als er so unvermittelt dem Widersacher gegenüber stand. Mehr aus Überraschung, als bloßer Furcht war der alte Mann für einen Augenblick starr wie eine Statue, ehe die Klarheit in ihn zurück kehrte. Nein. Die Kreatur vor ihm mochte äußerlich dem Bildnis des Dämons entsprechen, doch glich ihr verhalten dem eines instinktgetriebenen wilden Tieres anstatt dem maßlos verdorbenen Gebahren des Erzdämons.  
Den Anstalten der Bestie begegnend rammte Cesare mit der Rechten seinen Stab kraftvoll zu Boden, wobei kleine Steinchen des Weges absplitterten und umherflogen. Nicht weniger energisch schleuderte er fast zeitgleich mit der Linken die Öllampe vor sich und der Kreatur zu Boden, welche beim Aufprall zerbarst und eine flammende Barriere zwischen dem Mann und der Bestie erschuf.

Donati, dessen eisgraue Augen nun beharrlich und kühl auf dem Monster ruhten, wirkte im Mantel trotz der inzwischen etwas gebrechlichen Statur gebieterisch und kampfbereit. Schwäche zu zeigen hätte weder gegen ein Geschöpf des Abgrunds, noch ein Tier eine positive Wirkung erzielt, auch wenn seine Chancen gegen das physisch deutlich überlegene Wesen nüchtern betrachtet eher lächerlich wirkten. Während er mit der Linken im Mantel nach dem Reserveölfläschchen suchte, welches er dem Monster entgegenzuschleudern gedachte, lehnte er seinen, immer noch auf der frischen Kerbe im Weg fixierten Stab nach vorn, wie einen Speer.
Dem Biest auszuweichen, war aufgrund der kurzen Distanz praktisch unmöglich, doch der Stab würde einen bevorstehenden Ansprung vielleicht lange genug hindern können um die Situation zu verbessern. Die große klare Silberkugel reflektierte nicht nur die Flammen unter sich sondern auch verzerrte Abbilder des Inquisitors und des Monsters. Anhand ihrer Größe erschien es Cesare noch immer unbegreiflich, wie sich keine Pfotenabdrücke auf dem Gottesacker hatten finden lassen, doch mehr, als flüchtige Gedankensprünge ließ die Situation einfach nicht zu. Dem Drohgeräusch der Mähne zufolge waren die Kratzspuren der Opfer womöglich nicht einmal durch Pranken oder Zähne entstanden sondern vielmehr beiläufig bei bloßem Kontakt zu dem sicherlich knochenharten Fell des Biestes.
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Beitrag von Darnamur Sa Nov 21 2015, 04:18

Venedigs Nacht war aufgeschreckt und unruhig. Ein paar finstere Gossen weiter schrillten die panischen Schreie seines Schwagers, der Boden hinter ihm bebte vom Lauf der Stadtwache. Auch Umbertos eigene Beine mühten sich ab, seine Füße knallten wütend auf das Pflaster. Dieser Zorn zeigte sich auch in seinem Gesicht. Es war Schluss mit netter Onkel und ernstem Onkel. Seine jetzige Maske war um einiges ehrlicher. Sie zeigte seine Wut. Die Haut rot und perspirierend, die Augen grimmig zusammengekniffen, wie seine Brauen.
Wehe, wenn mein Schwager wegen euerer Unfähigkeit krepiert. Dann sehe ich zu, dass ihr Stahlblechhirne eure Arbeit quittiert. Salvatore gehört mir einzig und allein! Niemand anderes soll jemals sein Ende sein!
Hoffentlich waren sie noch nicht zu spät. Wegen dieser grenzenlosen Dummheit musste heute vielleicht noch ein weiterer Mensch sterben. Auch wenn es Salvatore war. Er wollte lieber seine Rache haben, als dass diese weinerliche Schmeißfliege von irgendeinem fremden Kerl abgestochen wurde. Aber, überhaupt! Was mit seinem Schwager los war, das war ihm auch noch unklar. Man sollte doch erwarten, dass er sich einigermaßen professionell verhalten würde und nicht blindlings in den Psychopathen stürmte, den sie aufzuspüren suchten.
In Umbertos Schädel lachte immer noch finster das Bild von Capitano Solari und seiner völlig zerfetzten Kehle. Und jetzt waren sie ganz nah dran. Gleich würden sie sich von Angesicht gegenüberstehen. Die Hand des Kardinalsdieners schloss sich fester um das Heft seines Messers und schließlich zog er es unter seinem Mantel hervor. Im Rücken hatte er die donnernde Kraft der Stadtwache. Er war bereit.

Sie stürmten um die Ecke. Umberto behielt eine halbe Sekunde lang sein Tempo bei, dann fuhr ihm ein gewaltige Schreck durch die Glieder und er wurde unvermittelt langsamer, als ihm auf einen Schlag gewahr wurde, was dort im Mond- und Laternenschein furchterregend über Salvatore thronte. Dämon. Barbas! Dämon! Das war das Erste was ihm wie ein klotziger, schwarzer Fels im Schädel polterte. Es kettete seine Gedanken und seine Bewegung.
Doch schon im nächsten Moment, traf ihn ein weiterer Gedanke wie ein Peitschenhieb: Nein! Niemals! Das ist unmöglich! Das kann kein Dämon sein! Siehst du etwas Übernatürliches? Das ist nur ein verdammt hässliches, gefährliches Tier. Ich habe so etwas noch nie zuvor gesehen, aber das spielt keine Rolle.
Umberto bemerkte, dass die Stadtwache hinter ihm ebenfalls in ein Stadium des Schocks und des Entsetztens gefallen waren. Damit hatten sie nicht gerechnet. Aber dafür war nun keine Zeit. Wenn sie es nicht so schnell wie er selbst schafften, wieder einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen, dann würde diese Kreatur, die sich nun knurrend zwischen Salvatore und den Inquisitor gestellt hatte, einen von Beiden zerfleischen.
„Was ist los?“, brüllte Umberto den Wachmännern so laut wie nur irgendwie möglich entgegen. Seine Stimme donnerte weithin durch die Gassen Dorsoduros. „Bringt das Drecksvieh endlich um!“
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Beitrag von Elli Mi Nov 25 2015, 16:55

Mehr als ein panisches Quietschen wollte nicht über Salvatores Lippen kommen. Sein ganzer Körper versteifte sich aus purer Angst. Dieses Vieh hier würde ihm den Gar ausmachen. Er roch diesen üblen Mundgeruch, den Geruch von Fäulnis und Verderb, viel zu nah an sich. Als ihm endlich jemand zu Hilfe eilte, war es schon fast zu spät, doch endlich hörte dieses DING auf an ihm zu schnüffeln. Als ein Licht die Szenerie erhellte, wand sich das ding zumindest etwas ab.
Salvatore spürte, dass seine Hose nass war und er hoffte dass es kein Urin war, der seinen Hosenboden so unangenehm gestaltete. Endlich wagte er es einen Atemzug zu tun, als Umberto plötzlich losdonnerte. Hätte Salvatore die Zeit dazu gehabt, hätte er seinem Schwager sicher entgegen gebrüllt, dass er sich gefälligst hätte beeilen sollen, immerhin waren sie FAMILIE, doch dazu blieb weder Zeit noch Atem. Sich zu bewegen wagte er nicht. Nicht, dass dieses Ding wieder die Aufmerksamkeit auf ihn richten würde.
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Beitrag von Angela Dragon Do Nov 26 2015, 06:30

Erschrocken über die Reaktion des Paters, sah sie stumm zu wie der beleibte Mann flüchtete. Gleichzeitig war jedoch der Fremde aus ihrem Blickfeld verschwunden. Und dann war da noch dieser gellende Schrei.
Etwas in ihr verkrampfte sich. Salvatore musste dem Ungeheuer begegnet sein. Der Inquisitor und vermutlich auch Umberto standen ihm bei.
Nervös biss sie sich auf die Unterlippe. Noch nie hatte sie so vor neugierde gebrannt wie jetzt. Sarah wollte wissen wer da auf dem Friedhof herum schlich. Hier von ihrem Versteck aus konnten sie das unmöglich erkennen. Also musste sie selbst handeln.
Aber den Pater alleine lassen war genauso wenig eine kluge Idee. Vorsichtig berührte sie Adamo beim Arm. Gerade so mit den Fingerspitzen. Eigenartig, ihre Stimme zitterte gar nicht.
"Folgt ihm. Ich werde hier warten. Hier kann nichts passieren.
Sarah konnte spüren wie sehr er sich fürchtete. Darum verstand sie noch weniger weshalb sie so ruhig blieb. Von unruhe gepackt musste sie abwarten wie der junge Mann reagieren würde.
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Beitrag von Umbra Fr Nov 27 2015, 08:02

Wütend und wohl auch erschrocken zischend wich die Kreatur einen Satz zurück, als Inquisitor Cesare Donatis Lampe am Boden zerbarst und Feuer auf dem verteilten Öl aufflammte. Dennoch ließ die monströse Gestalt sich davon nicht allzu sehr ablenken, sondern fixierte nach einem kurzen Moment sofort wieder sein Gegenüber mit ihren lichtreflektierenden Augen und peitschte erregt mit ihrem langen, stachelfelligem Schwanz hin und her, mit dem es wohl Fleisch von den Knochen trennen könnte. Während es in dieser Lauerhaltung verharrte und wieder knurrte, drangen neue Geräusche durch die Gasse: Umberto näherte sich mit fünf gerüsteten Wachmännern im Schlepptau. Der Kardinalsdiener war wohl der erste von den Neuankömmlingen, der sich nach dem Entdecken des großen, schwarzen Ungetüms wieder fing – aber die vermeintliche Verkörperung Barbas‘ reagierte schneller auf Umbertos Befehl als die irritierten Wachmänner: Sie entschied sich zur Flucht… allerdings nicht ohne ihre Beute, die praktischerweise genau dort verblieben war, wo sie zurückgelassen wurde. Flink war die Kreatur wieder bei Salvatore und packte sich mit der zahnreichen Schnauze einen von seinen Füßen und schleifte den Mann in einem erstaunlichen Tempo mit sich, von den Störenfrieden fort.



Adamo war immer noch verunsichert, als Sarah ihm zusprach, dem Pater doch zu folgen. Sicherer war es hier im Versteck, das der Pater nun verraten haben dürfte, wohl nicht als auf freier Friedhofsfläche, und der Inquisitor hatte angewiesen, hier zu verharren und sich nur bemerkbar zu machen, wenn sich eine Notsituation begab. Aber dass der Pater kopflos in der Dunkelheit umherirrte, bei Dämonen und möglicherweise gefährlichen Fremden auf dem Friedhof, war wohl Notsituation genug, dass ein Handeln nun erforderlich war.
„Gut“, stimmte Adamo Sarahs Worten zu, auch wenn ihm selbst nicht gefiel, was nun kommen würde. Er fasste all seinen Mut und eilte Pater Girolamo hinterher – wobei der Junge aber versuchte, vorsichtig und möglichst unauffällig zu bleiben. Er huschte von einem Schatten zum nächsten, wobei er jedoch Mühe hatte, Girolamo Donetti einzuholen. Der alte, kleine und zudem dickliche Priester war wirklich schnell.
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Beitrag von Angela Dragon Fr Nov 27 2015, 11:44

Sarah verharrte noch einen Moment in ihrem Versteck. Dann hastete sie eilig zu der Stelle wo sie den Fremden zuletzt gesehen hatte. Ihr Herz schlug so heftig dass es fast schon schmerzhaft war.
Angestrengt versuchte sie in der Dunkelheit der Nacht etwas zu erkennen. Die Laterne hatte sie im Versteck gelassen. Mit ihr wäre sie nur schneller entdeckt worden. Für einen winzigen Moment bereute Sarah diesen Entschluss. Nein, sie durfte jetzt nicht zögern. Fußabdrücke führten sie vielleicht zu der Person. Leise durchquerte Sarah den Friedhof.
Der Dämon war offensichtlich mit etwas anderem beschäftigt. Von daher drohte ihr keine Gefahr. Oder doch?
Sarah drehte sich noch einmal zu dem Gebüsch um, wo das schwache Licht der Laterne zu erkennen war. Nein. Es gab jetzt kein Zurück.
Die Lippen aufeinander pressend, ging sie weiter.
Knacksend erwachte ein Busch neben ihr zum Leben. Beinahe hätte Sarah aufgeschrien. Hastig die Hand vor dem Mund pressend, sprang in dem Moment ein kleines Hase aus dem Gebüsch. Erleichtert ausatmend ließ sie die Hand sinken. Das war wirklich kein Grund in Panik zu geraten vor so einem scheuen Tier. Was war sie doch für eine Närrin. Erst heldenhaft einem Fremden hinterher jagen und dann sich vor einem kleinen Tier fürchten. Wobei es hier weis Gott mehr Dinge gab zu fürchten.
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Beitrag von Darnamur So Nov 29 2015, 20:27

Scheißdreck! Umberto, noch voranrennend, konnte erkennen wir das Ungetüm Salvatore packte und mit ihm in einer Nebenstraße verschwand. Er verdoppelte seine Geschwindigkeit und hetzte seinem Schwager hinterher. Dieses Vieh würde ihm nicht entkommen. Den Soldaten gab der Kardinalsdiener unterdessen keine weiteren Befehle. Mittlerweile sollten diese stupiden Gestalten kapiert haben, was Sache war.
Er nickte dem Inquisitor kurz zu, beließ es aber dabei. Keine Zeit für lange Besprechungen. Sie durften nun nicht den Anschluss verlieren. In der Straße angekommen, konnte er seinen hilflosen Vetter erkennen, der in beachtlichem Tempo über das Straßenpflaster Venedigs geschleift wurde. Während er weiter lief, hoben sich Umbertos Mundwinkel, trotz des Ernstes der Lage. Dieser Anblick war einfach zu befriedigend und ein Genuss für das Auge.
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Beitrag von Fade Mo Nov 30 2015, 22:29

Donatis Blick wirkte eisig kalt und streng, während er mit keinem Muskel zuckte, als die Kreatur ihre Drohgebärden zum Besten gab. Ihre Reaktion kam für den Inquisitor nicht unerwartet und bestätigte seinen Verdacht. Der Moment der Anspannung zwischen den ungleichen Gegnern hielt nicht lange an, denn das Geräusch, scheppernden Rüstzeugs kündigte das nahen, der überfälligen Gardisten an und die Bestie entschied sich zur Flucht.
Cesare hatte von seiner Position aus nicht erkennen können, ob der reglose Körper Machiavellis am Boden verletzt war oder nicht, doch als das Biest ihn packte, schleuderte der Inquisitor energisch und mit einem wütenden Aufschrei seinem Stab nach der Bestie. Es war eine schwache Hoffnung, die Berührung der Gehhilfe würde das Wesen genug erschrecken, um von ihrer Beute abzulassen, doch mehr als dieser Versuch blieb dem Inquisitor im kurzen Moment auch nicht übrig.

Natürlich prallte das Holz wirkungslos vom starren Pelz des Monsters und polterte im Anschluss geräuschvoll über das Straßenpflaster. Da waren auch schon Argente und die Männer der Wache, welche dem Biest und seiner Beute Nachsetzten. Die Mundwinkel Donatis zogen sich zornig nach unten. Vom ersten Moment an hatten die Kardinalsdiener seine Weisungen mit Füßen getreten und auch die deutliche und eigentlich selbstverständliche Mahnung, nicht alleine durch die Nacht zu streifen missachtet. Es war leicht möglich, dass Machiavelli heute Nacht den Preis für seine Dummheit zu zahlen haben würde, doch dies zu verhindern lag nicht mehr in Cesares Macht.

Der Inquisitor blickte sich um, um einen besseren Überblick über die Lage zu gewinnen. Natürlich waren inzwischen einige Fenster erleuchtet und eigentlich mussten doch noch mehr, als diese Hand voll Gardisten zur Stelle eilen. Wo die Rufe doch wohl nahezu über das ganze Viertel hinaus zu hören gewesen sein mussten.
Cesare selbst lies davon ab, der Bestie oder den anderen zu folgen. Es war kein Dämon. Es war ein Untier. Ein Wesen des Höllenfeuers hätte sich nicht durch entfachtes Öl einschüchtern lassen, wohl aber vielleicht durch die Präsenz eines geweihten Mannes. Dieses Wesen hatte genau umgekehrt reagiert und eindeutig wie ein Raubtier gehandelt.
Er war keine Hilfe gegen eine Kreatur, welche unverdammt unter des Herren Gestirn zu wandeln vermochte, nicht mehr in seinem Alter.  

Cesare umschritt die schwächer werdenden Flammen auf dem Boden und holte seinen Stab. Dann ging er zu der Stelle, an der der bedauernswerte Salvatore gelegen hatte und hob dessen Lampe auf, welche er erneut entzündete. Mit konzentriertem Blick suchte er auf dem Fleck nach Spuren. Kratzer auf dem Boden oder wenigstens eines dieser auffallend kräftigen Haare des Monsters. Viel Zeit konnte er sich nicht lassen. Er musste ja auch wieder zum Friedhof zurück, um nach den Anderen zu sehen. Im Kopf des alten Mannes arbeitete es. Worin lag das Motiv? Stand das Monster überhaupt noch unter irgendeiner Kontrolle, oder jagte es inzwischen lediglich vom Hunger getrieben nach ahnungslosen Opfern? Der Fremde auf dem Friedhof hätte wohl Antworten liefern können, doch unter dem veranstalteten Krach hatte er bestimmt schon lange das Weite gesucht.
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Beitrag von Elli Di Dez 01 2015, 14:06

"HILFE!!!! HILFE!!! HELFT MIR DOCH IHR NARREN!!!" endlich kam Salvatore dazu mehr hervorzubringen, als ein panisches Quietschen, als dieses Ding seinen Fuß zwischen die Zähne nahm und ihn fortzog. Was sollte er tun, außer laut schreien? Er hatte nur einen kleinen Dolch bei sich, den er eher zum Schmuck trug, als für etwas anderes. Sollte er etwa Pergamentstücke auf dieses Ding werfen?! Er überdachte alle Schauergeschichten die ihm in den Sinn kamen und er bildete mit seinen Fingern ein Kreuz, wie man es aus Erzählungen für Vampire kannte. "Wee...eeeeiche von mir Dämon."
Die erhoffte Wirkung blieb aus. Entwerder weil das Vieh nicht in seine Richtung sah, oder aber weil es die Geschichten wie man Vampire und andere Dämonen mit einem Kreuz aus Fingern nicht kannte. Warum auch immer - es ließ sich nicht beirren und setzte seine Reise schnell weiter fort.
Er unternahm zwei mal den Versuch sich am Boden festzuhalten, damit er nicht in den Schlund der Hölle gerissen werden konnte, doch beide Versuchen endeten lediglich mit Schmerzen in den Fingerkuppen, ohne dass das Monstrum auch nur bemerkt hätte, dass sich seine Beute noch immer wehrte.
"HIIIIIIILFE" schrie Salvatore noch einmal.
Er konnte weder sehen noch hören, ob man ihm helfen wollte oder den Versuch dazu unternahm, doch es schien als wäre er auf sich selbst gestellt. Was blieb ihm anders zu tun, als mit zittrigen Fingern den Dolch zu nehmen. Er hatte nur einen Versuch! Nur einen!
Feste schlossen sich seine wunden Finger um den Griff (würde er je wieder schön schreiben können? Würde er je wieder schreiben? würde er je wieder etwas anders tun, als tot zu sein) und er warf in die Richtung des Monsters. Wieder einmal musste er wieder alles alleine machen.
Ein Jaulen zerriss die Nacht, als das Messer landete und sich im Fleisch vergrub. Leider war es Salvatore selbst der jaulte, nachdem er sich den Dolch zielsicher in die Wade geworfen hatte, wo dieser stecken blieb.
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Beitrag von Umbra Sa Dez 19 2015, 20:54

Adamo hastete dem fliehenden Pater Girolamo hinterher, der, der Laufrichtung nach zu urteilen, anscheinend hinter den dicken, geweihten Mauern des Gotteshauses Zuflucht vor dem Unheil zu suchen gedachte. Sich dort zu verstecken, wurde auch für den Jungen mit jedem Schritt, den er sich von Salvatore Machiavellis lautstarken Schreien um Hilfe entfernte, die durch die Gemeinde San Trovaso gellten, verlockender. Als Schüler des großen Inquisitors Cesare Donati war die Angst, die Adamo verspürte, fast schon beschämend, aber er fühlte sich allein und verunsichert inmitten der Büsche und der Grabsteine, denen er beiden gleichermaßen, nun im Dunkeln, nur mit Mühe ausweichen konnte. In seiner bisherigen Ausbildung hatte ihn zwar einiges auf einen Moment wie diesen vorbereitet, aber im Angesicht dunkler Mächte, die sich in Form eines Ungetüms manifestiert zu haben schienen, war die Situation eine ganz andere, als Erzählungen und niedergeschriebenen Texten zu folgen. Einerseits bereute Adamo es bereits, das Versteck im Gebüsch verlassen zu haben, andererseits war die Kirche wirklich ein Ort, an dem man sich sicherer fühlen konnte. Der Weg, der zwischen diesen beiden Punkten lag, war das Problematischste an der momentanen Situation. Die Gefahr, nun Aufmerksamkeit zu erregen, war sehr groß – vor allem, da der Pater irrational unvorsichtig über den Friedhof preschte und Adamo nichts anderes übrig blieb, als ebenfalls unvorsichtig zu werden, um überhaupt aufholen zu können. Es war nicht einfach, aber schlussendlich, kurz vor der Kirchentür, siegten die längeren, jungen Beine doch über die des Priesters.
Adamo bekam Girolamos Ärmel zu fassen und bremste ab – der Pater schrie auf und erstarrte sofort an Ort und Stelle, sodass Adamos bestehende Geschwindigkeit dafür sorgte, dass sie zusammenprallten und sich beide auf dem kiesbedeckten Friedhofsweg wiederfanden.
Adamo war durch die Überraschung und auch durch den Schmerz erstmal etwas orientierungslos, während der Pater hingegen das nahe Ende wähnte.
„Nein, nein, w-weiche von mir, Dämon!“, wimmerte der verängstigte Mann vor sich hin und hatte sich zu einer erbärmlich zitternden Kugel zusammengekauert.
Adamo musste seine Atemnot überwinden, bevor er sich aufrappeln und sich um Girolamo kümmern konnte.
„Pater, steht auf“, versuchte der Junge, den Priester zu beruhigen und wieder auf die Beine zu bringen.
„Ich bin es nur.“
Mit Mühe und Not gelang es Adamo, Girolamo davon zu überzeugen, dass er nicht hier war, um ihn aufzufressen. Mehrmals musste er auf den Priester einreden, bevor dieser überhaupt wahrnahm, dass Adamo Adamo war und kein monströser Dämon. Die Panik stand dem Pater immer noch ins Gesicht geschrieben, als er es endlich wagte, den Blick zu heben und sich den vermeintlichen Dämon anzusehen, der ihn verfolgt hatte. Offenbar schien ihn das erst zu überzeugen, dass Adamo bei ihm war.
„Kommt, Pater“, sprach Adamo und versuchte, tapfer zu klingen. Er bot dem Priester seine Hand an, um ihm beim Aufstehen zu helfen. „Ihr habt Inquisitor Donati gehört: Wir dürfen im Angesicht des Bösen nicht den Kopf verlieren. Wenn die Angst stärker als unsere Standhaftigkeit wird, werden wir von den Schergen der Hölle überrannt.“
Aufgemuntert wirkte Pater Girolamo dadurch nicht, aber er ergriff Adamos Hand und kam wieder auf die Beine.
Adamo überlegte, was sein Herr und Lehrmeister nun sagen würde.
„Nur Mut, Pater. Die schützende Hand Christi hat Euch bereits einmal vor dem Dämon bewahrt, also vertraut auf ihn und lasst Euch selbst zu“ – was klang nun bestärkend? – „äh, einem“Nun nur nicht den Faden verlieren…„äh, Licht in der Dunkelheit machen.“
Ja, das klang nicht schlecht.
„Ihr wisst doch, Matthäus 18, Vers 20: ‚Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.‘ Das gilt nicht nur für den Gottesdienst im Gotteshaus, Pater. Schwarze Magie und die Brut Luzifers zu bekämpfen, ist genauso Gottesdienst wie Gebete, Predigten und das Teilen von Brot und Wein.“
Das klang wirklich nicht schlecht, fand Adamo. Trotzdem starrte Pater Girolamo ihn entgeistert an. Der arme Mann war schon wieder käsebleich. Die Aussicht darauf, gegen Dämonen zu anzutreten, war nichts für zarte Gemüter, das sah Adamo ein. Dass ihm dieser Gedanke selbst überhaupt nicht behagte, wollte er sich aber nicht anmerken lassen.
„Äh, nun…“, fuhr Adamo etwas verunsichert nach einer kurzen Pause voller unangenehmer Stille fort, als ihm das Starren des Paters langsam unheimlich wurde (die Stille war allerdings auch relativ, weil Salvatores Schreie aus einiger Entfernung zu vernehmen waren – was die Atmosphäre nicht unbedingt auflockerte).
Dann jedoch, als er das Knirschen von Kieseln hinter sich auf dem Weg und ein tiefes Grollen vernahm, wurde ihm heiß und kalt zugleich, da er realisierte, dass der Pater nicht ihn entsetzt angestarrt hatte, sondern etwas hinter ihm.



Als Sarahs Puls nach dem Schreckmoment langsam wieder zu rasen aufhörte, hatte sie ihren Kopf wieder frei, um sich auf ihr eigenes Vorhaben zu konzentrieren: Die Suche nach dem Fremden, der sich hier herumtrieb. Doch im Dunkeln nach Spuren zu suchen, war ein schier unschaffbares Unterfangen. Ihr blieb anscheinend nicht viel anderes übrig, als den Friedhof abzusuchen und dabei zu hoffen, dass nicht sie es war, die als erste entdeckt wurde.
Da sich Sarah nicht sicher sein konnte, was der Unbekannte auf dem Friedhof zu schaffen hatte, konnte sie auch nur schätzen, welches Ziel er hatte. Eine grobe Richtung, nämlich die Kirche, hatte sie bereits.
Dann jedoch lenkte sie etwas anderes von ihrem Vorhaben ab: Zu Salvatores Schreien in der Ferne, kamen andere aus der Nähe vom Gotteshaus – und sie hörten sich ganz nach dem Pater und Adamo an.



Inquisitor Cesare Donati überließ die Jagd auf das Untier und die vielleicht noch nicht zu späte Rettung Salvatore Machiavellis Umberto und den Wachmännern, und beschäftigte sich stattdessen mit der Untersuchung des Ortes. Im Schein der Lampe glänzten die Pflastersteine, mit denen die Gasse ausgelegt war. Das gab Hoffnung, dass sich mögliche Hinweise gut vom Untergrund abheben würden. Tatsächlich hatten die Klauen des Biestes Kratzer auf den Steinen zurückgelassen, wenn Cesare auch kein Haar (beziehungsweise Stachel) des Fells aufspüren konnte. Jedoch entdeckte er einen stinkenden, scheinbar zertretenen Haufen von Ausscheidungen, in dem er gerade glaubte, einen menschlichen Unterkiefer zu erkennen, als sich zu Salvatores panischen, sich entfernenden Schreien weitere hinzukamen, die aus Richtung der Kirche zu ihm drangen. Offenbar steckten sowohl sein Schüler Adamo als auch der Pater in ernsten Schwierigkeiten.



Während Salvatores Ungeschicktheit seine Lage für ihn nicht unbedingt angenehmer machte, hatten Umberto und die Wachmänner, die ebenfalls die Verfolgung aufgenommen, Mühe, aufzuschließen. Das Biest war, obwohl er rückwärts lief und einen erwachsenen Mann mit sich schleifte, nicht gerade langsam. Doch stetig verkürzte sich der Abstand zwischen Verfolgten und Verfolgern. Das Untier wollte seine Beute offenbar nicht einfach aufgeben, sondern in Sicherheit bringen. Was es genau mit dieser Beute wohl anstellen würde, sollte dies gelingen, wusste wohl nur das Ungetüm selbst.
Allerdings wollte es niemand der anderen Beteiligten soweit kommen lassen. Einer der Wachmänner – der Mann, der sich Umberto zuvor in den Weg gestellt hatte – ergriff die Initiative. Umberto bemerkte dies erst, als es sowieso nicht mehr aufzuhalten war: Eine Lanze flog über seinen Kopf hinweg auf Salvatore und das Ungeheuer zu. Einen Atemzug lag die Ungewissheit, welches Ziel die geschärfte Bronzespitze wohl treffen würde.

Salvatore selbst, der von den Vorgängen hinter sich nichts wahrnahm, wurde kurz darauf von der Waffe überrascht, die in sein Sichtfeld schnellte. Lautstark prallte es mit dem Ungetüm zusammen, Stacheln rieselten klirrend umher und der Höllentrip, den der leidgebeutelte Kardinalsdiener gerade durchlebte, endete abrupt: Die Kiefer des Biestes ließen seinen Fuß frei und er wurde nicht mehr über den Boden geschleift.
Doch die Lanze die wohl jedes andere Tier durchbohrt und getötet hätte, war fast wirkungslos an dem Ungetüm abgeprallt. Von einem lauten Rascheln begleitet, und wohl eher überrascht als körperlich mitgenommen, sprang das Biest einen Satz weiter und schüttelte sich. Dann allerdings, fixierte es seine Widersacher mit seinen lichtreflektierenden Augen und fauchte ihnen – Salvatore im Speziellen, weil er am nächsten war – wütend entgegen. Nun flüchtete es nicht mehr. Wieder knurrend und zähnefletschend nahm es Angriffshaltung ein und schritt auf Salvatore zu.
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DidS - Teil II: Dämonenjagd Empty Re: DidS - Teil II: Dämonenjagd

Beitrag von Fade Di Dez 22 2015, 17:58

Cesare erhob sich wie mechanisch, als seine Ermittlung erneut jäh von Schreien unterbrochen wurde, welche diesmal aus Richtung des Friedhofes drangen. Er fühlte dabei den Schmerz in Rücken und Beinen, der ihn ermahnte, dass er seinen Zenit als aktiver Krieger des Herrn längst überschritten hatte. Gott, was hatte ihn gegenüber der heutigen Nacht so Blind gemacht?

So schnell ihn seine Beine trugen, hastete er die geliehene Laterne in der Linken weit erhoben und den Stab mit der Rechten so fest umschlossen, dass die Knochen der dürren Hand klar zum Vorschein traten, zurück zum Friedhofstor, wobei er die Lippen wie einen waagerechten dünnen Strich aufeinander gepresst hatte um den Schmerz besser zu ignorieren.
Die Ereignisse sprachen für sich und legten mehr und mehr das Bild eines geplanten Hinterhalts nahe. Weder der leicht geschundene Zustand des Paters, noch die Kratzer Messer Bellinis hatten ersehen lassen, dass ihr Gegner mit dermaßen überlegenen Attributen aufwarten konnte. Anders, als bei den beiden Kardinalsdienern, welche aus eigenem Antrieb die Gruppe getrennt und damit geschwächt hatten, war Cesare für die Verbliebenen auf dem Friedhof, allen voran Sarah Bellini, verantwortlich und konnte dabei im Moment nur das schlimmste befürchten.

Kaum als er das Tor erreicht hatte, ließ er seine Stimme laut und gebieterisch über den Gottesacker erklingen. „HALT! IM NAMEN DER INQUISITION!“
Nur leere Worte im Wind und doch müssten sie der Gestalt, welche sie vorhin beobachtet hatten klar machen, dass es für sie ein unberechenbares Risiko bedeutete, ihr Werk zu vollenden und hier zu verweilen. Donati erkannte unweit der Kirche die Bewegungen von mehr als einer Gestalt und eilte darauf zu. Er hoffte, dass ihrem Gegner nicht sofort bewusst wurde, dass der Inquisitor alleine war, doch schon der Lärm der letzten Minuten musste ohnehin baldiges eintreffen weiterer Soldaten bedeuten. Der Fall spielte eindeutig nach neuen Regeln, was vorhergegangene Begegnungen mit echter Dämonologie betraf und doch war noch immer nicht klar ersichtlich, wie groß der menschliche Anteil diesmal mitwirkte.
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Beitrag von Elli Mi Dez 23 2015, 14:20

Als die Waffe das Ding traf, welches Salvatore wegzog, hörte er endlich auf zu Schreien. Es war, als würde ihm offenbart, was geschehen sollte. Er musste anders reagieren. Er musste zeigen aus welchem Holz er geschnitz war! Also das Vieh endlich von ihm ablies nur um sich dann wieder drohend an ihn zu richten, zog sich Salvatore den Dolch aus seinem Bein und kam strauchelnd und mit Sternchen vor den Augen zum stehen.
Er war völlig außer Atem und er war sich sicher, dass der Schmerz den er im Bein spürte, das Schlimmste war, was je ein Mensch auf Erden hatte ertragen müssen. Doch nun stand er auf den Füßen! Er musste diesem Dämon trotzen. Er einzig und alleine war dazu in der Lage.
Noch immer etwas unsicher auf den Beinen, hielt er den blutbefleckten Dolch in die Richtung dieser Ausgeburt der Hölle. "Waaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhh! KSCH! Verschwinde Dämon! E NOMINE PATRI ET FILII ET SPIRITUS SANTCI! Dieser Boden ist nicht für dich geschaffen! Geh zurück dorthin wo du hergekommen bist! Waaaaaaaahhhhhhhhhhhhhh!"
Seine wilden Rufe und Schreie sollten den Dämonen in Angst und Schrecken versetzten. Wäre doch gelacht!
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Beitrag von Angela Dragon Mo Dez 28 2015, 20:37

Ehe Sarah begriff was sie tat, raffte sie ihren Rock und rannte los. Woher diese Todessehnsucht kam sich einer unbekannten Gefahr zu stellen, war ihr schleierhaft.
Das einzige, was ihre Seele im Moment beflügelte, war der Gedanke, dass Adamo und der Pater in Gefahr waren.
Doch wenige Meter von der Kirche entfernt verließ sie gleich wieder der Mut. Selbst die gebieterische Stimme des Inqisitor ließen nicht die wachsende Angst weichen. Direkt vor ihr erkannte sie Schatten. Zitternd ging Sarah in die Knie und krallte sich einen der größeren Steine. Es war lächerlich, dessen war sie sich sicher.
Ihn auf die Gestalt werfend, die weder der Pater noch Adamo sein konnte, hoffte sie, wenigstens etwas für einen kurzen Moment ändern zu können.
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